Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Lily E. - Partner

von Siry

Liebe Lily,
Wir freuen uns riesig, dass du Schulsprecherin geworden bist. Es ist schön, dass du für dein zielstrebiges und fleißiges Arbeiten belohnt wurdest. Leider habe ich nicht die Zeit dir zu schreiben, wie sehr ich mich freue, weil ich gleich wieder ins Krankenhaus muss. Deinem Dad geht es wieder weniger gut. Seine neuen Blutwerte sind so viel schlechter, dass die Ärzte beschlossen haben, ihn lieber gleich im Krankenhaus zu behalten.
Genieße dein letztes Schuljahr und mach die keine Sorgen um uns! Wir kriegen das schon hin.
Liebe Grüße und herzlichen Glückwunsch auch von Dad und Petunia
In Liebe
Mum
P.S.: Wir sind so stolz auf dich!


Lily faltete den Brief zusammen und sah auf. Das Schulsprecherabteil verschwomm vor ihren Augen, als ihr eine kleine Träne über die Wangen lief. Gott sei Dank war sie noch alleine. Es hätte ihr gerade noch gefehlt, dass sie sich vor ihrem neuen Partner für Tränen rechtfertigen musste. Da hatte es doch etwas für sich, dass sie so früh gekommen war.
Statt einer viertel Stunde war Lily, vor lauter Angst zu spät zu kommen, eine halbe Stunde vor Abfahrt auf Gleis 9 ¾ angekommen.

Sie sah sich im Abteil um. Dies würde ihre letzte Fahrt in ein neues Schuljahr werden. Und sie war Schulsprecherin. Eigentlichhatte sie genau das erreicht, was sie sich immer gewünscht hatte, seit sie auf ihrer ersten Fahrt nach Hogwarts die damalige Schulsprecherin getroffen hatte. Jana Vance war eine unglaublich freundliche Person gewesen, sie war wunderhübsch und sie war, wie Lily, muggelstämmig gewesen. Lily hatte sie nach dem Weg zur Toilette gefragt. Jana war sofort klar gewesen, dass Lily nicht aus einer Zaubererfamilie kam. „…und wenn du irgendwelche Fragen oder Probleme hast“, hatte Jana gesagt und auf ihr schimmernd blaues Rawenclaw-Abzeichen gedeutet, „dann komm zu mir, ich bin nämlich Schulsprecherin.“ Und jetzt war ihr Traum in Erfüllung gegangen.

Lily sah sich noch einmal um. Das Schulsprecherabteil war ein ganzes Stück breiter als die normalen Abteile im Hogwarts-Express, so dass unter dem Fenster ein Tisch Platz hatte, an dem zwei Leute sitzen konnten. Lily saß in Fahrtrichtung. Vor ihr auf dem Tisch lagen in einer Mappe einige Bögen Pergament. Sie hatte die Anweisungen noch nicht angesehen, damit wollte sie warten bis ihr zukünftiger Partner ankommen würde.
Wer es wohl sein würde? Lily ging in Gedanken die Vertrauensschüler in ihrem Jahrgang durch. Remus würde es wohl leider nicht sein. Die Schulsprecher waren so gut wie nie aus dem selben Haus, außerdem stand Remus nicht besonders gerne im Rampenlicht. Er hatte sich immer gefragt, warum er und nicht Potter oder Black Vertrauensschüler geworden war. Lily hingegen war schon immer klar gewesen, dass, hätte man Potter oder Black ein Abzeichen verliehen, hätte man den Bock zum Gärtner gemacht.

Lily hoffte von Herzen, dass nicht Thorfinn Rowle aus Slytherin ihr Partner werden würde und eigentlich konnte Lily sich auch nicht vorstellen, dass Dumbledore ihr sowas antun würde. Es blieben noch Marius Quirke aus Hufflepuff und Damokles Belby aus Rawenclaw. Quirke war ein sehr fleißiger aber stiller Junge, der wie Remus nicht gerne im Rampenlicht stand und Lily konnte ihn sich nicht als Schulsprecher vorstellen. Damokles war da sehr viel wahrscheinlicher. Er war sehr gut in der Schule, er bildete mit ihr selbst und Severus das Dreigestirn jeder Zaubertrankstunde und außerdem stand er gerne im Mittelpunkt. Er verstandsich darauf sich darzustellen und Lily glaubte, dass sie sich gut ergänzen würden.
Also würde Lily wohl einen Großteil ihres letzten Schuljahres mit Damokles Belby verbringen. Auch gut, immerhin war er nett und sah auch ziemlich gut aus.
Lily blickte aus dem Fenster. Mittlerweile hatte sich der Bahnsteig vor dem Fenster gefüllt. Es war das letzte Mal, dass sie das aus dieser Perspektive sehen würde. Es war ein seltsames Gefühl. Sie strich sich mit dem Handrücken übers Gesicht um die Tränen wegzuwischen, als die Abteiltür aufgeschoben wurde. Schnell setzte sie ein neutrales Lächeln auf und wandte sich der Abteiltür zu, um den neuen Schulsprecher zu begrüßen. Doch herein kam nicht Damokles Belby, sondern James Potter. Verwirrt starrte sie ihn an.

„Lily Evans!“, sagte er. „Wusste ich doch, dass du Schulsprecherin werden würdest.“ Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare, verharrte einen Moment in der offenen Tür und musterte sie neugierig, dann trat er ein. Aus Lilys Verwirrung wurde Ungeduld.
„Was willst du hier, Potter? Was soll das?“, stöhnte Lily genervt. „Ich warte auf Damokles. Wir haben hier ziemlich viel zu tun. Ich habe jetzt keine Zeit für deine Kindereien.“
„Damokles Belby?“, hakte James nach. „Was soll der denn hier mit dir vorhaben?“ Seine Stimme klang argwöhnisch.
„Er ist aller Wahrscheinlichkeit nach mein Partner.“ Antwortete Lily und wies auf den Platz, der ihrem gegenüber war. „Wir müssen die ganzen Anweisungen durchgehen, bevor der Zug abfährt, damit wir alles an die Vertrauensschüler weitergeben können. Also halt uns bitte nicht auf!“
James ging langsam und scheinbar etwas verwirrt durch das Abteil und setzte sich Lily gegenüber. Lily verdrehte die Augen.
„Potter, was soll das?“
„Ich glaube nicht, dass Belby noch kommt.“, sagte James langsam.
„Und warum nicht?“ Der Unterton in Lilys Stimme wurde aggressiv. „Was hast du mit ihm angestellt?“
James sah sie an und wies mit dem Daumen auf den Aufschlag seines Schulumhangs.
Lily sah das rot-goldene Zeichen auf seiner Brust.
„Uhh, toll!“, bemerkte sie bissig. „Du bist wieder mal Quidditchkapitän gewor-“ Ihr blieb sprichwörtlich die letzte Silbe im Hals stecken, als sie sah, dass unter dem Gryffindorwappen mit den gekreuzten Besen darauf ein weiteres an den Aufschlag gepinnt war. Eines mit einem geschwungenem ‚S‘ darauf.
Lily starrte das Abzeichen an. Unter dem ‚S‘ stand tatsächlich ‚James Potter‘.
„Du bist Schulsprecher geworden?“, brachte Lily schließlich etwas tonlos hervor. James zuckte mit den Achseln. Wie hatte er dieses Abzeichen so perfekt nachmachen können? Er musste es gefälscht haben. Er konnte nicht Schulsprecher geworden sein. Nicht er. Nicht James Potter!
„Sieht so aus, ja“, antwortete er ruhig. Lily sah das Abzeichen an. Aber warum sollte James Potter so tun als sei er Schulsprecher geworden? Er wollte nie Schulsprecher werden. Er hatte in der fünften Klasse mit Black zusammen eine Party veranstaltet, um zu feiern, dass sie keine Vertrauensschüler geworden waren. Er würde dieses Abzeichen nur dann tragen, wenn er musste. Es gab nur eine Erklärung dafür.
Lily klappte die Kinnlade nach unten. James Potter war tatsächlich zum Schulsprecher ernannt worden.
James Potter, der Quidditchkapitän.
James Potter, der Mädchenschwarm.
James Potter, der Herzensbrecher.
James Potter, der selbsternannte ‚Rumtreiber‘.
James Potter, der wahrscheinlich größte Unruhestifter, den Hogwarts, mal abgesehen von Sirius Black, seit langem gesehen hatte, war nun zum Repräsentanten der Schulleitung ernannt worden!
„Du bist Schulsprecher geworden?“, wiederholte Lily, diesmal etwas lauter. „Ist Dumbledore verrückt geworden?“ Erst als sie James etwas überraschten Blick sah, wurde ihr bewusst, dass gerade eben weder ihr entsetzter Blick noch ihre sehr direkte Wortwahl besonders höflich gewesen waren. James schüttelte den Kopf. Lily schoss die Röte ins Gesicht.

„Du wirst es nicht glauben, aber ich habe mich genau das gleiche gefragt, als ich den Brief bekommen habe.“, sagte er trocken und zu ihrer Überraschung stahl sich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht.
„Aber du warst doch gar nicht Vertrauensschüler und du musst ja selbst ständig nachsitzen.“ Lilys Stimme war etwas höher als sonst.
„Das weiß ich, Evans.“, sagte James mit etwas Schärfe in der Stimme. „Glaub mir, ich habe niemanden darum gebeten und bevor wir unsere gesamte Vorbereitungszeit mit streiten verbringen machen wir uns lieber an die Arbeit, oder?“ Er sah sie auffordernd an.
Lily war vollkommen baff. Kein blöder Spruch? Kein ‚Ich bin eben gerne in deiner Nähe, Evans‘, kein ‚freust du dich auch so auf unsere Zusammenarbeit wie ich, Evans?‘ mit einem schmierigen Unterton. Stattdessen wollt er mit der Arbeit anfangen? War das überhaupt James Potter?
„Hast du da schon reingeschaut?“, fragte James, zog die Mappe zu sich und schlug sie auf. Lily reagierte nicht. Sie war wie erstarrt. Das konnte doch nicht sein! James Potter war Schulsprecher? Und er nutzte die Zeit nicht für alberne Kinderein oder um sie auf die Palme zu bringen, sondern er wollte effektiv arbeiten und vorwärts kommen. Das war niemals James Potter. Vielleicht war es Belby, der Vielsafttrank geschluckt hatte.

Lily schüttelte den Kopf. Was dachte sie da nur für einen Unsinn. Sie sah zu ihrem offensichtlich neuen Partner hinüber. Er überflog gerade mit leicht gerunzelter Stirn einen der Pergamentbögen.
Wie sollte sie nur ausgerechnet mit Potter so eng zusammenarbeiten? Wie sollte sie nur all ihre Aufgaben mit ihm zusammen ausführen? So gut wie alles was die Schulsprecher in ihrem Amt taten, taten sie zusammen. Sie würde mindestens einmal in der Woche mit James Potter ein Treffen im Schulsprecherzimmer haben, sie würden mindestens einmal in der Woche gemeinsam Patrouille laufen und sie wollte sich gar nicht ausmalen wie oft sie wohl ‚schnell mal‘ etwas mit Potter klären musste. Die Haare an Lilys Armen stellten sich langsam auf. Sie musste an Alices Worte denken: ‚Ich hoffe für dich, dein Partner ist gutaussehend! Immer wenn du nicht in deine Bücher siehst, wirst du ihn sehen. Es hat schon einen Grund, dass man vom Schulsprecherpaar spricht.‘ Lily musterte ihren Partner und etwas in ihrer Magengegend ballte sich zusammen. Für einen Moment sah sie sich vor ihrem inneren Auge mit James Potter auf dem Schulhof stehen, während er sie in eine innige Umarmung zog. Sie blinzelte rasch um diesen seltsamen Gedanken zu vertreiben, der ihr aus irgendeinem Grund, wahrscheinlich war es Ekel, eine Gänsehaut verursachte.

Das würde ihnen wohl nicht passieren. Das wäre ja noch schöner! Lily Evans und James Potter! So etwas Absurdes hatte sie ja noch nie gehört! Er würde bei ihr keine Chance haben! Niemals!
„Naja, das hört sich ja nicht so kompliziert an.“, stellte James fest und riss Lily damit aus ihren Gedanken, er reichte ihr die Mappe, lehnte sich in seinem Sitz zurück und musterte Lily. Sie sah sich die Pergamentbögen an und fühlte sich aus irgendeinem Grund ertappt. Als er sich zurück gelehnt hatte, war eine leichte Welle seines Geruchs zu ihr herüber geschwappt und sie fand sich plötzlich in Gedanken bei der Frage wieder, wie es wohl wäre James Potter zu küssen.
Sie musste sich auf ihre Arbeit konzentrieren. Angestrengt starrte sie auf das Pergament in ihren Händen.
Das eine war eine Liste mit Passwörtern, auf den anderen Bögen standen diverse verschärfte Sicherheitshinweise und andere Anweisungen, die sie an die Vertrauensschüler weitergeben sollten, außerdem sollten sie bis Ende der Woche das erste Vertrauensschülertreffen vorbereiten und die Tagesordnungspunkte mit Professor McGonagall durchsprechen. Am darauffolgenden Montag hatten sie einen Termin bei Professor Dumbledore. Das hörte sich in der Tat alles recht einfach an. Nur den Vertrauensschülern erklären, dass sie von nun an an den Hogsmeadewochenenden im Dorf Patrouille laufen mussten stellte sie sich unangenehm vor.

„Du dachtest also Belby würde Schulsprecher werden, hm?“, riss James sie erneut aus ihren Gedanken. Lily sah auf. James musterte sie abschätzend.
„Denkst du er wäre besser für den Job geeignet als ich?“, fragte er mit leicht zusammengekniffenen Augen. Lily musterte ihn. Das war eine Fangfrage. Natürlich dachte sie das, das wusste er ganz genau. Ihr würde auf Anhieb niemand einfallen, der noch schlechter für den Job geeignet gewesen wäre als James Potter, außer vielleicht Sirius Black. Aber das konnte sie ihm so ja nicht ins Gesicht sagen. Andererseits konnte sich auch nicht das Gegenteil behaupten. Um ihr diese Lüge abzunehmen, kannte er sie einfach zu gut.
„Dumbledore wird schon wissen was er tut.“, sagte sie nur schulterzuckend und wandte sich wieder dem Stapel Pergament vor ihr zu. Um nicht weiter mit ihm darüber sprechen zu müssen, las sie sich die Liste mit den Passwörtern durch.
„Hättest du lieber mit ihm zusammengearbeitet?“ James gab sich alle Mühe die Frage so klingen zu lassen, als hätte die Antwortdarauf keine Bedeutung für ihn, doch er scheiterte. Lily sah angestrengt auf das Pergament in ihren Händen. Sie wollte auf diese Frage nicht antworten, nicht wenn ihm offensichtlich so viel an ihrer Antwort lag. Sie musste mit James Potter jetzt ein Jahr lang zusammenarbeiten. Sie wollte nicht schon gleich zu Beginn eine feindselige Stimmung schaffen. Irgendetwas Triviales musste ihr doch einfallen, um das Ganze zu umgehen. Aber was waren ihre Möglichkeiten aus dieser Zwickmühle herauszukommen? Sie würde sich einfach taub stellen. Sie würde einfach so tun, als hätte sie ihn nicht gehört.
„Lily?“ Verdammt! Das mit dem Taubstellen funktionierte wohl nicht. Sie musste etwas sagen, das ihn ablenkte. Sie sah auf und blickte ihm direkt in die Augen. Er blickte sie auffordernd an. Okay, sie musste irgendwas sagen.
„Sag mal, sehe ich das richtig? Haben die Quidditchkapitäne ein eigenes Bad?“ Am liebsten hätte sie sich für ihren Mangel an Kreativität selbst geohrfeigt. Darauf würde er nie hereinfallen.
„Na klar haben wir ein eigenes Badezimmer!“, antwortete James und riss dabei überrascht seine Augen auf. „Sag bloß, das hast du nicht gewusst!“
„Nein, wusste ich wirklich nicht! Wo ist es und wie sieht es aus?“, plapperte sie weiter, einfach nur dankbar, dass er auf ihren lahmen Themenwechsel eingegangen war.
„Das werde ich dir bestimmt nicht erzählen, jetzt wo du das Passwort kennst!“ James grinste sie an. Auch über Lilys Gesicht huschte unweigerlich ein Grinsen.
„Keine Angst, ich finde das auch alleine raus.“ Lily sah ihn herausfordernd an.
„Bestimmt!“, entgegnete James, beugte sich etwas über den Tisch nach vorne und grinste sie anzüglich an. „Und wenn du es gefunden hast, dann können wir ja mal zusammen baden gehen.“ Auch Lily beugte sich etwas über den Tisch, so dass ihre Gesichter gar nicht mehr weit voneinander entfernt waren. Sie sah ihm direkt in die Augen.
„Ja klar, sicherlich!“, erwiederte sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme. Trotzdem hatte sie kurzzeitig den großen Pool im Vertrauensschülerbad vor sich und James Potter, der ihr darin gegenüberstand und von seiner Hand Schaum in ihr Gesicht pustete. Sie schüttelte den Kopf um diesen verrückten Gedanken zu vertreiben. James grinste und lehnte sich wieder zurück. Das konnte ja heiter werden.
Doch das weitere Vorbereiten verlief gänzlich ohne blöde Sprüche seitens James Potter. Sie teilten auf wer den Vertrauensschülern was erklären sollte und schrieben Passwortlisten, die sie den Vertrauensschülern aushändigen würden. Schließlich duplizierte James die Listen mit einem lässigen Schlenker seines Zauberstabs so, dass jeder Vertrauensschüler eine eigene Liste in der passenden Ausfertigung erhielt.
Lily konnte nicht umhin ein wenig beeindruckt zu sein. Vier verschiedene Listen auf einmal unterschiedlich oft zu kopieren, war weit mehr als triviale Magie. Doch sie ließ sich nichts anmerken, denn sie war sich nicht sicher ob James‘ Ego ein Lob von ihr vertragen konnte.
„Gut, das wär’s“, sagte Lily und erhob sich. „Dann gehen wir mal rüber zu den Vertrauensschülern.“
„Auf in Teufels Küche!“, entgegnete ihr James und erhob sich ebenfalls.
„James“, sagte Lily bevor sie die Abteiltür aufschob um auf den Gang zu treten. „Als du vorhin reingekommen bist, hätte ich nicht gedacht, dass wir so gut zusammenarbeiten können wie wir es grade getan haben.“ Zu Lilys Überraschung entgegnete James Potter nichts. Er strahlte einfach nur, als hätte sie ihm das schönste Kompliment der Welt gemacht.
Lily wandte sich wieder der Abteiltür zu, doch in diesem Moment fuhr der Zug mit einem ungewöhnlich starkem Ruck an und sie stolperte zurück, riss James mit sich zu Boden und landete mit dem Gesicht auf seiner Brust. Sie stöhnte auf. Es war ja klar, dass ihr ausgerechnet jetzt, nachdem sie etwas Nettes zu ihm gesagt hatte, sowas passieren musste. Das war ja schlimmer als in jeder Liebeskomödie!
„Na na na, Evans, du musst dich mir nicht gleich an den Hals schmeißen, aber wenn du es so nötig hast, können wir uns gerne für später hier verabreden. Wir wären wahrscheinlich nicht mal die Ersten die hier…“ Er grinste sie anzüglich an und wackelte mit den Augenbrauen. Lily musste gegen den Würgereiz ankämpfen.
„Und schon hast du wieder alles kaputtgemacht, Potter!“ Sie rappelte sich auf und sah verachtend auf ihn hinab. „Und, ja, ich glaube, dass Damokles eine bessere Wahl gewesen wäre, aber offensichtlich ist Dumbledore einfach verrückt!“ So jetzt hatte sie ihm aber die Meinung gesagt! Doch zu Lilys Entsetzten war Potter das Grinsen nicht vergangen. Immer noch auf dem Boden liegend legte er beiden Hände über sein Herz und sagte theatralisch:
„Evans, wenn du so etwas sagst, dann tut das weh, ganz tief hier drin!“ Er stand auf, um einiges eleganter als Lily gerade eben, legte ihr einen Finger unters Kinn und kam mit seinem Gesicht ganz nah an ihres heran.
„Aber mit einem Date kannst du das alles wieder gut machen.“, hauchte er und sah ihr dabei in die Augen. Lily bekam eine Gänsehaut.
„Lass das, Potter!“, fauchte sie und schlug seine Hand weg. Sie schob die Abteiltür auf und trat auf den Gang.
„Benimm dich da drin!“, wies sie James an. Er sah sie an, schob die Tür zum Vertrauensschülerabteil auf und trat ein.
„Guten Morgen!“, grüßte Lily, als auch sie eingetreten waren. Alle starrten sie an.
„Potter!“, zischte ein schwarzhaariger Junge, der in einer Ecke saß. Lily erkannte mit Schrecken, dass es Sirius‘ kleiner Bruder‚Reg‘ war.
„Also für die von euch, die uns noch nicht kennen“, setzte Lily an.
„Du bist James Potter!“, wurde sie von Bathilda Jorkins unterbrochen, die auf James zeigte. „Du hättest beinahe meine Schwester umgebracht!“ James starrte sie einen Moment lang an, fing sich jedoch gleich wieder.
„Wer erzählt denn so einen Unsinn?“, entgegnete er, jedoch immer noch ein wenig entsetzt. „Soweit ich weiß, ist noch niemand an einem Popelfluch gestorben und ich hab Bertha noch nicht mal richtig erwischt!“
„Okay, wie dem auch sei“, unterbrach Lily die beiden. „Für die, die uns noch nicht kennen wir sind Lily Evans und James Potter. Wir sind die neuen Schulsprecher.“
„Du bist Schulsprecher?“ Olive Thickey, die Vertrauensschülerin der siebten Klasse aus Rawencalw, starrte James an. „Oder ist das wieder einer deiner Streiche? Ich dachte Damokles würde Schulsprecher werden.“
„Du warst nicht mal Vertrauensschüler!“, warf Rowle aus der Slytherin-Ecke des Abteils ein.

Lily warf einen kurzen Blick auf James, der lässig an den Türfposten gelehnt war und sich vom Entsetzten der älteren Vertrauensschüler nicht beeindrucken ließ. Das konnte ja heiter werden. Die Vertrauensschüler rebellierten, weil James Potter Schulsprecher geworden war. In diesem Moment bewunderte Lily ein wenig, wie die Anfeindungen der anderen an James abprallten.

„Zwei Gryffindors?“ Damokles Belby hörte sich etwas entsetzt an. „Das ist unfair. Da wäre so mancher andere wohl besser geeignet.“ James fixierte Damokles mit den Augen.
„Offensichtlich sieht Dumbledore das nicht so. Sonst hätte er ja dich zum Schulsprecher machen können.“ James schaffte es, auf eine für Lily unerklärliche Weise, dass alle im Abteil sofort schwiegen. Damokles wurde von allen Seiten mit einer Mischung aus Mitleid und Verachtung angesehen. James hatte innerhalb von Sekundendas Blatt gewendet, ohne sich die Finger schmutzig zu machen. Plötzlich war er der Gute. Plötzlich schien keiner mehr daran zu zweifeln, dass James Potter die einzig richtige Wahl als Schulsprecher war. Es war fast ein bisschen gruselig.
„Das sollte sich jetzt nicht so anhören, als sei ich ein schlechter Verlierer.“, stotterte Damokles mit hochrotem Kopf, aber Lily war sich sicher, dass alle genau das dachten.
James sah in die Runde.
„Noch mehr Beschwerden?“, fragte er. „Oder können wir anfangen?“ Es war mucksmäuschenstill als James und Lily ihre Plätze einnahmen und auch für den Rest des Treffens hingen die Vertrauensschüler geradezu an ihren Lippen. Selbst die Patrouille an den Hogsmeadewochenenden nahmen sie mit Fassung auf, nach dem James eine kurze Rede über ihre hohe Verantwortung und die wichtige Rolle der Vertrauensschüler im Schulalltag gehalten hatte. Lily kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.


--------------------------
A/N: Hallo ihr lieben, hoffentlich noch vorhandenen Leser, falls ihr ein Interesse daran habt, dass die Geschichte schnell weitergeht, könnt ihr mir gerne einen kleinen Kommentar dalassen... Ihr könnt euch ja wahrscheinlich vorstellen, wie sehr ein paar wenige Worte (oder das Zeichen, dass überhaupt noch jemand diese FF liest) mich motivieren würden.

Liebe Grüße,
hochachtungsvoll

Siry


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Es war wirklich schwierig, niemandem erzählen zu dürfen, dass ich die Rolle der Cho Chang bekommen hatte, wo es doch so verlockend war! Ich hatte meinen Freunden erzählt, dass ich zum Vorsprechen gehen würde, also haben sie immer wieder gefragt, ob ich sie nun bekommen hätte. Ich musste dann immer sagen, dass ich nich glauben würde, dass ich sie bekommen hätte und nach einer Weile hören sie auf, mich danach zu fragen. Als ich es ihnen zu guter letzt erzählt habe, haben sie einfach nur geschrien. Meine Freunde haben mich wirklich unterstützt.
Katie Leung