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Fanfiction

Lily E. - Qualität für Quidditch

von Siry

„Danke, Tom!“, sagte Lily als sie ihre große Tasse dampfenden Kaffees entgegen nahm. Der Barmann kniff die Augen zusammen und stapfte ohne ein Wort davon.
„Das ist nicht besonders freundlich!“, stellte Dorcas fest.
„Ach immerhin kriege ich hier noch einen Kaffee.“ Lily zuckte mit den Achseln.
„Wie meinst du das?“ Jetzt war es an Dorcas die Augen zusammen zu kneifen. Lily zuckte wieder mit den Achseln.
„Na ja, in Cassiopeias Kuchenstube hat man mich gebeten zu gehen.“ Dorcas klappte die Kinnlade nach unten und sie starrte Lily ungläubig an. Doch Lily winkte ab.
„Man wolle sich keinen Ärger einhandeln“ Lily zuckte wieder die Achseln. „Dann bin ich eben gegangen.“
„Dieses feige Pack!“, zischte Dorcas. „Dass diese Hundesöhne sich nicht schämen!“
„Ach das ist wie in diesen Mafia-Filmen“, beschwichtigte Lily sie. „Die sind bestimmt in Wirklichkeit alle keine schlechten Menschen.“
„Was sind Mafia-Filme?“, fragte Dorcas verwirrt. Lily, die eigentlich einen Konter erwartet hatte, rollte lachend mit den Augen.
„Muggelkram, mach dir keine Gedanken darüber!“, grinste Lily. Dorcas war jedoch nicht so leicht zufriedenzustellen: Lily musste ihr alles über die Mafia erzählen und anschließend versprechen 'Der Pate' nach dem Einkaufen mit ihr im Kino anzusehen, falls er im Moment irgendwo in London lief.

Nachdem sie ihre dampfenden Tassen ausgeschlürft und ausgiebig darüber diskutiert hatten, wie Tom es wohl schaffte, dass der Kaffee immer heiß blieb, egal wie lange man quasselte, machten sie sich auf den Weg in die Winkelgasse.

Lily war froh, dass sie nur mit Dorcas unterwegs war, denn so gerne sie Alice und Marlene auch mochte, mit ihnen einkaufen zu gehen, war eine Qual. Ständig blieben sie an den unmöglichsten Stellen stehen, sahen sich tausende von Sachen an, die sie sich sowieso nie kaufen würden und Lily hatte immer das Gefühl, dass ihre Stimmen dabei doppelt so laut und doppelt so schrill waren wie sonst. Dorcas war da, ähnlich wie Lily, eher pragmatisch veranlagt, außerdem hatten sie ein sehr ähnliches ‚schau-lauf-Intervall‘.

Nachdem sie die gesamten Schulsachen für sich selbst und die beiden anderen besorgt hatten und Lily sich, anlässlich ihrer Ernennung zur Schulsprecherin, zwei neue Umhänge von Madame Malkins gegönnt hatte, fragte Dorcas, ob es Lily etwas ausmachen würde, wenn sie noch schnell in Qualität für Quidditch vorbeischauten. Lily hatte nichts dagegen.
„Ah, gut!“ Dorcas klang erleichtert. „Ich brauche nämlich unbedingt neue Handschuhe. Meine Alten sind total zerfetzt.“

Als sie den Laden betraten, klingelte ein Glöckchen. Während Dorcas zielstrebig auf die Auslage mit den verschiedensten Handschuhen zusteuerte, sah Lily eine junge Frau aus dem Hinterzimmer treten, die sie mit einem freundlichen Nicken begrüßte.
„Sie kommen zurecht?“, fragte sie routiniert, worauf hin Lily einen fragenden Blick zu Dorcas warf.
„Ja, danke. Im Moment schon.“, antwortete diese.

„Wie ist Potter so als Kapitän?“, fragte Lily schließlich, während Dorcas verschiedene Handschuhe anprobierte.
„James ist gut!“, antwortete Dorcas und sah Lily mit einem undefinierbaren Blick an. „Er ist ein hervorragender Kapitän um genau zu sein. Er spielt nicht nur außergewöhnlich gut, er ist auch zielstrebig, engagiert, konsequent und vor allem teamfähig. Eben alles was ein guter Kapitän braucht.“
„Das kann ich mir gar nicht vorstellen." Lily runzelte die Stirn, lächelte ein wenig und lehnte sich an das Regal hinter ihr. „Er nimmt doch nichts ernst.“ Sie musste an die Schule denken, den Unterricht, an all die Strafen, die er regelmäßig aufgebrummt bekam und die doch nicht dazu führten, dass er weniger Schulregeln brach. Wenn ihm eine fixe Idee kam, musste er sie sofort in die Tat umsetzten. An Konsequenzen dachte er, wenn überhaupt, immer erst hinterher. Als Dorcas nur die Augenbrauen hochzog fuhr Lily fort. „Ich meine das ist jetzt ein blöder Vergleich, aber das mit dieser Penny. Das war doch total inkonsequent! Ich meineerst signalisiert er mir, dass ich ihm wirklich etwas bedeute und dann macht er sowas. Wie kann er es dann ernst mit mir meinen?“ Das war nicht das gewesen, was sie eigentlich sagen wollte. Es gab tausende Beispiele für Potters fehlende Zielstrebigkeit und seine mangelnde Konsequenz. Warum packte ihr Unterbewusstsein denn genau dieses Beispiel aus? Potter wieder als Idioten abzustempeln und den ganzen Vorfall einfach zu vergessen. Das war ihr Plan gewesen. Lily wartete trotzdem nicht auf eine Antwort, sondern plapperte einfach weiter. „Und ich Dummchen hatte auch noch das Gefühl, dass es echt was werden könnte. Ich meine jetzt, wo er so… ich weiß nicht... ist. Aber so?“ Sie sah Dorcas an. Was redete sie da bloß? 'Mit Potter hätte es was werden können?' Das war ja etwas ganz Neues. Auf die Idee war sie doch bisher nie gekommen. Sie wollte sich doch eigentlich keine Gedanken darüber machen.

„Ich verstehe dich schon irgendwie, Lily!“, sagte Dorcas, lehnte sich gegen die Handschuhauslage und sah Lily eindringlich an. „Ich meine nicht nur die ganze Penny-Geschichte, sondern das grundlegende Problem, das du mit James hast. Du findest in arrogant, egozentrisch, selbstverliebt und verzogen. Du glaubst er dreht sich die Wahrheit hin wie er sie gerade braucht und wickelt alle um den Finger, sodass ihm und Sirius nichts passieren kann und vielleicht stimmt das auch alles.“ Ja genau das dachte Lily über James Potter und es war gut das Dorcas sie daran erinnerte.
„Das Problem ist nur, dass das nicht der James ist, den ich kenne.“ Sie überlegte kurz und wandte sich wieder den Handschuhen zu.
„Weißt du, der James, den ich kenne, der ist hilfsbereit und liebenswürdig.“ Sie bewegt ihre Finger in einem der Handschuhe. „Und vor allem ist er durch und durch ehrlich. Eigentlich finde ich, dass diese Penny-Aktion gar nicht zu ihm passt. Entschuldigen Sie!“, sagte sie an die Verkäuferin gewandt. „Hätten sie die beiden Modelle auch noch einen Tick größer da?“ Sie hielt zwei verschiedene Handschuhe hoch. Die Verkäuferin nickte und verschwand im Hinterzimmer.

„Ich meine, ich weiß ja auch wie er sein kann.“, fuhr sie an Lily gewandt fort. „Ich habe die Geschichten ja auch gehört. Aber ich habe irgendwie das Gefühl ich kenne einen anderen James. Weißt du, ich schätze James eigentlich nicht so ein, dass er jemandem einfach so mal sagt, dass er ihn mag. Ich meine an ihm und den anderen ‚Rumtreibern‘“ -sie malte mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft- „sieht man doch wie viel Freundschaft ihm bedeutet. Der James den ich im letzten Jahr kennen gelernt hab, quält keine Schwächeren, sondern er hilft ihnen. Ich kenne irgendwie einen anderen James“
„Wenn es zwei von ihm gibt, wäre das natürlich eine Erklärung.“, lächelte Lily, etwas überfordert von der Situation. Sie hatte nicht gedacht, dass Dorcas so große Stücke auf James Potter hielt. Sie hatte Lily zwar nie in ihren Hasstiraden unterstützt, wie Marlene es gerne tat, aber abgehalten hatte ihre Freundin sie auch nie davon.
„Dann gibt es Sirius bestimmt auch zweimal.“ Dorcas grinste.
Genau in diesem Moment ging die Ladentür auf und das Glöckchen klingelte erneut.

„Wenn man vom Teufel spricht…“, sagte Lily im selben Moment in dem die Verkäuferin, die aus dem Hinterzimmer zurück kam, „Hallo, James!“, sagte.
„Hi, Saphira!“, sagte James und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Lilys Nackenhaare stellten sich auf. Sie hasste diese Macho-Geste. „Sind die neuen Stiefel schon da?“
„Nein, leider immer noch nicht.“, antwortete sie strahlend. „Aber wir haben die neue Handschuhkollektion rein bekommen.“ Sie hielt die Handschuhe hoch, die sie für Dorcas geholt hatte. In dem Ton in dem die beiden miteinander sprachen lag etwas Vertrautes. „Willst du sie gleich anprobieren?“, fragte Saphira unschuldig.
„Die sind mir aber zu klein!“, lachte James und deutete auf die Handschuhe, die sie hielt.
„Die sind ja auch für mich!“, stellte Docas fest. Saphira blickte irritiert zu ihr und Lily herüber und Lily hatte das Gefühl, dass im Blick der Verkäuferin eine seltsame Missgunst mitschwang, die sich noch erheblich verstärkte, als James „Hey! Hi Dorcas, hi Lily! Was macht ihr denn hier?“ sagte und zu ihnen herüber kam. Lily blickte die Verkäuferin an. Ihr schien es überhaupt nicht Recht zu sein, dass sie James‘ Aufmerksamkeit mit Dorcas und Lily teilen musste.

„Ich kauf mir neue Handschuhe.“, sagte Dorcas und nahm die zwei Paar entgegen, die ihr die Verkäuferin unwirsch hinhielt. „Nicht, dass ich dich eines Tages ausknocke, weil dir meine alten mitsamt dem Quaffel entgegen kommen.“ James grinste. Lily hatte das seltsame Gefühl, dass die Blicke der Verkäuferin ihnen einen qualvollen und grausamen Tod wünschten und das nur weil sie James in Anspruch nahmen.
„Und du?“, fragte James an Lily gewandt.
„Ich begleite sie.“, antwortete Lily knapp.
„Wir waren noch einkaufen.“, erklärte Dorcas und deutete auf die Tüten, die sievor dem Regal abgestellt hatten.
„Sag mal, hast du das von den Chudley Cannons gelesen?“, fragte Dorcas plötzlich.
„Ja!“, stieg James zu Lilys Überraschung sofort ein. „Ist das nicht unglaublich, dass sie diesen Gorgovitch aus Rumänien geholt haben?“ Lily verfolgte das Gespräch zwischen den beiden, bei dem sie kein Wort verstand, obwohl sie sich recht sicher war, dass die beiden englisch sprachen.
Quidditch war einfach nicht Lilys Welt. Sie war schon froh wenn sie einen Ball fangen konnte, ohne dabei auf einem fliegenden Besen zu sitzen und Werfen war noch weniger ihre Stärke.
Severus hatte es immer schlimm gefunden, dass sie nicht so gut fliegen konnten wie die anderen, doch Lily hatte ihn damit getröstet, dass die anderen bestimmt nie Radfahren gelernt hatten.

Ein langgezogenes Ausatmen holte Lily in die Gegenwart zurück. Es war von der jungen Verkäuferin gekommen, die immer noch neben ihnen stand. ‚Saphira Selwyn‘ war auf ihrem Namensschild zu lesen.
„Oh, entschuldige!“, sagte James und fuhr sich durchs Haar. „Das war echt unhöflich von mir!“ Lily sah ihn an, doch er blickte mit einem schiefen Grinsen zu Saphira.
„Saphira, das sind Lily Evans und Dorcas Meadowes. Sie gehen mit mir nach Hogwarts.“, er lächelte sie an und sie schien dahin zu schmelzen. „Dorcas spielt für die Harpies.“, fügte er hinzu, was ihr einen anerkennenden Blick der Verkäuferin einbrachte. Lily war verwundert darüber, dass er Dorcas‘ Talent vor der jungen Frau so hervorhob. Das war nicht seine Art. Eigentlich stand er selbst immer gerne im Mittelpunkt.
„So ein Quatsch!“, protestierte Dorcas und versuchte James einen Klaps auf den Hinterkopf zu geben, doch er wich ihr spielerisch aus.
„Er übertreibt völlig!“, erklärte sie. „Ich wurde für die Sommerferien zu einem Probetraining eingeladen. Ich gehe noch zur Schule!“, Dorcas erwischte James mit den Handschuhen am Hinterkopf, woraufhin er sich durch die Haare fuhr und grinste. „Wie will ich da in einer Profimannschaft spielen?“ Dorcas schüttelte den Kopf. „Ich bin in seiner Mannschaft!“, sagte sie lächelnd mit einem Kopfnicken auf James.

„Wow, aber ein Probetraining ist auch nicht zu verachten!“, stellte Saphira fest.
„Ja und wenn man eine Harpyie in seinem Team hat, ist das doch durchaus etwas womit man angeben kann oder?“ Das war ja klar! James hatte Dorcas nur gelobt um sich selbst vor dieser Saphira in Szene zu setzten. James lächelte Saphira an und fuhr sich schon wieder mit der Hand durch seine Haare. Dann wandte er den Blick Lily zu, hielt mitten in der Bewegung inne und sah beinahe verlegen zu Boden.

„Du spielst auch Quidditch, oder?“, fragte Saphira nun Lily, die sich wieder den Handschuhen zugewandt hatte. „Ich hab dich schon häufiger in diversen Quidditch-Magazinen gesehen.“
„Das glaube ich nicht.“ Lily lächelte etwas verwundert. „Ich hab mit Quidditch nicht viel am Hut. Ich kann nicht mal besonders gut fliegen ohne dass mir Bälle zugeworfen werden.“
„Dafür kann Lily alles andere.", stellte James fest und lächelte sie schief an.
„Hör auf so maßlos zu übertreiben!“ Lily musste sich zusammenreißen um nicht noch ein ‚Potter‘ hinterher zu spucken, das alles ausdrückte, was sie nicht an ihm leiden konnte.
„So maßlos war das jetzt auch nicht!“, murmelte Dorcas. Lily warf ihr einen bösen Blick zu. Es war ja klar, dass Dorcas sich auf Potters Seite schlug!
„Hast du vielleicht eine Schwester oder Cousine, die professionell Quidditch spielt?“, fragte Saphira, die Lily die ganze Zeit über interessiert von der Seite gemustert hatte.
„Das ist unwahrscheinlich.“ Lily lächelte freundlich. „Ich bin die einzige Hexe in meiner Familie.“

Lily konnte förmlich sehen wie hinter Saphira Selwyns Augen ein Schalter umgelegt wurde. Das interessierte Glitzern wich einer eisigen Kälte. Saphira riss Lily die Handschuhe, die sie gehalten hatte, aus den Händen.
„Was hast du dann hier zu suchen?“, zischte sie und funkelte Lily an.
Lily starrte sie einen Augenblick lang an, dann nahm sie wortlos ihren Einkauf und wandte sich zum gehen.

„Halt!“, James hielt Lily am Handgelenk fest um sie vom Gehen abzuhalten. „Was soll das Ganze hier?“ Sein Blick wechselte schnell zwischen Lily und Saphira hin und her.
„Ich hab das schon verstanden, James!“, sagte Lily beruhigend. „Ich bin hier nicht erwünscht.“ Sie wollte weitergehen, doch James hielt sie noch immer fest.
„Seit wann ist man hier nicht mehr erwünscht nur weil man kein großartiger Quidditchspieler ist?“, fragte er scharf an Saphira gewandt.
„James, was soll das?“, fragte Saphira völlig verwundert. „Wir bedienen hier doch keine Schlammblüter.“ Sie musterte Lily noch einmal.
„Sowas bringt nur Ärger.", sagte sie dann abfällig.

„Wenn das so ist!“, sagte James und Lily hörte eine seltene Wut in seiner Stimme, „Dann gehen wir!“ Er nahm Dorcas die Handschuhe aus der Hand und feuerte sie in eines der Regale. „Und seien Sie versichert, Miss Selwyn, dass ich die längste Zeit hier Kunde gewesen bin!" James' Stimme war eisig. „Ich werde mich bei der Geschäftsleitung über Sie beschweren!“ Er packte auch Dorcas am Handgelenk und zog die beiden Mädchen hinter sich aus dem Laden. Draußen angelangt schmiss er die Ladentür ins Schloss.

„Ist das denn die Möglichkeit?“ Seiner Frage war anzuhören, dass er innerlich brodelte. Lily war etwas verblüfft über seine heftige Reaktion. Verwundert blickte sie auf seine Hand, die noch immer ihr Handgelenk umschlossen hielt. Sie spürte ein seltsames Kribbeln darin, dass die Emotionen in ihr hochkochen ließ.
„Was sollte das denn jetzt bitteschön, Potter?“, fuhr sie ihn an und riss dabei ihr Handgelenk los. „Dorcas wollte in dem Laden vielleicht etwas kaufen!“
„Das ist doch nicht dein Ernst?“ James‘ Stimme war zwar überrascht, aber nicht minder laut. „Die wollten dich in dem Laden nicht bedienen, weil du muggelstämmig bist! Da kannst du doch nicht ernsthaft einkaufen wollen!“
„Ich wollte da ja auch nichts kaufen!“, giftete Lily zurück.
„Das tut ja auch gar nicht zur Sache! Es…“ Doch Lily unterbrach ihn.
„Wo soll Dorcas denn jetzt ihre Handschuhe kaufen? Die braucht sie vielleicht morgen fürs Training!“ Lilys Stimme wurde immer lauter, sie begann sich geradezu in Rage zu reden. „Das hast du doch nur gemacht, weil du nei-“
„Es gibt auch andere Quidditchläden in der Winkelgasse!“, unterbrach James sie sauer. „Da“ -er wies mit dem Daumen auf Qualität für Quidditch- „muss man ja wohl wirklich nicht rein!“
„Warum darfst du da rein und Dorcas nicht?“, keifte Lily und starrte ihn wütend an.
„Da geht es ums Prinzip, Evans!“ Er hob wieder die Hand, wies wieder auf den Laden und ging einen Schritt auf Lily zu. „Bei solchen Leuten kauft man nicht ein!“
„Bevor du gekommen bist, Potter, sind wir hervorragend zurechtgekommen!“ Lilys Hände ballten sich zu Fäusten.
„Ah, ja klar, jetzt bin ich Schuld, dass die so eine beschissene Geschäftsphilosophie haben, oder was?“, erwiderte er mit beißend sarkastischem Unterton.
„Kannst du mir mal verraten, wo Dorcas jetzt die neuen Handschuhe herbekommen soll?“, wechselte Lily wieder das Thema.
„Dann muss sie jetzt eben noch zwei oder drei Tage warten, dann haben alle anderen Läden die neuen Handschuhe auch!“ James tat das Ganze mit einer lässigen Handbewegung ab, was Lily nur noch viel mehr zur Weißglut brachte. Bis gerade eben hatte sie zwar nicht gewusst, dass es diese Handschuhe wirklich nur in Qualität für Quidditch gab, doch jetzt fühlte sie sich noch mehr im Recht. Was bildete sich dieser aufgeblasene Idiot denn ein? Er konnte doch nicht einfach so über Dorcas uns sie bestimmen.
„Aber vielleicht“, fuhr sie ihn an. „will sie ja nicht zwei Tage warten! Vielleicht…“
„Lily, halt mich sofort aus euren kindischen Streitereien raus!“, fuhr Dorcas schließlich dazwischen. Lily starrte sie vollkommen entsetzt an. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein? Dorcas schlug sich auf Potters Seite.
Allerdings fügte Dorcas an James gewandt hinzu: „Lily hat Recht, wir können so lange in einem Laden bleiben, wie es uns gefällt.“ Doch noch bevor sich das Siegerlächeln auf Lilys Gesicht festsetzen und James widersprechen konnte, hatte Dorcas sich schon wieder Lily zugewandt.
„Aber du bist jetzt schon völlig durchgedreht, oder? James hat vollkommen Recht! Oder glaubst du etwa wirklich, dass ich in einem Laden einkaufen möchte, in dem du nicht bedient wirst?“
„Aber ich wollte doch gar nichts kaufen!“, verteidigte Lily sich leise.
„Aber das ist nicht der Punkt, Lily“, sagte Dorcas sanft. „Weder James noch ich wollen ein einem Geschäft einkaufen, das irgendeinen bescheuerten Blutstatus von seinen Kunden verlangt.“
James nickte bekräftigend.
„Aber ihr macht das nicht nur wegen mir?“, versicherte sich Lily.
„Nein!“, sagte James fast etwas beleidigt, während Dorcas nur mit den Augen rollte. Schweigen breitete sich zwischen den Dreien aus.
„Soll ich euch noch auf ein Eis einladen?“, fagte James schließlich vollkommen überraschend und fuhr sich mit einem nervösen Seitenblick auf Lily durch die Haare.
„Oh ja!“, sagte Dorcas, während Lily reserviert „Nein, danke!“, sagte.
„Äh ich muss noch… äh“, Lily merkte, dass sie in Erklärungsnot geriet, aber sie musste sich jetzt irgendwas einfallen lassen. Sie hatte jetzt keine Lust auf ein Eis mit James Potter. „Ich muss nochmal kurz nach Hause bevor wir uns wieder bei Alice treffen. Ich äh… hab die Hälfte liegen lassen!“ Das war gelogen wie gedruckt. Lily war sich ganz sicher, dass sie nichts vergessen und auch sonst keinen Grund hatte nochmals bei ihren Eltern vorbeizuschauen.
Es tat ihr fast ein bisschen leid, als sie James‘ enttäuschten Blick sah, doch dann dachte sie an den gestrigen Abend und das was sie gesehen hatte. Auch Dorcas‘ jetzt-stell-dich-nicht-so-an-Blick half da nicht mehr. Sie packte ihre Einkaufstaschen lächelte Dorcas zu, sagte „Kommst du?“, schenkte James ein betont kaltes Nicken und ging in Richtung des Tropfenden Kessels davon. Sie würde er garantiert nicht mit einem Eisbecher von Fortescues rumkriegen, wie er es sicher schon bei so vielen anderen getan hatte.
„Na dann geh ich eben ein andermal mit meinem Captain ein Eis essen!“, hörte Lily Dorcas noch fröhlich sagen. „Dann kann ich dir ja erzählen, was ich bei den Harpies so alles gelernt hab.“

„Du bist ein Idiot, Lily!“, sagte Dorcas, als sie wieder zu Lily aufgeschlossen hatte; und dann sagte sie etwas, das Lily nicht erwartet hätte.
„Wie willst du jetzt jemals seine Seite der Penny-Geschichte kennenlernen?“ So viel vorausschauende Berechnung hatte Lily Dorcas nicht zugetraut und einmal davon abgesehen, wollte Lily James‘ Seite der Geschichte nicht kennenlernen. Sie wollte ihn in Ruhe hassen. Nein, sie hatte keine Angst, dass es irgendeine Erklärung dafür gab. Sie war einfach im Recht.


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