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Fanfiction

Lily E. - Calabaza Colada

von Siry

Sirius zog Lily hinter sich her durch die Menschenmenge bis zur Bar. Er lehnte sich über den Tresen und sagte zu Barkeeper „Mach der Lady was Gutes!“ und drückte ihm zwei Münzen in die Hand. Noch bevor Lily sich darüber beschweren konnte war er mit den Worten „Ich such mal schnell die anderen!“ wieder in der Menge verschwunden.
Lily sah sich um. Sie war noch nie zuvor in einem Club gewesen. Der kräftige Bass ließ die Theke immer wieder ganz leicht vibrieren und alle bewegten sich irgendwie im Takt. Sie beobachtete die Paare und kleineren Gruppen auf der Tanzfläche. So ausgelassen und entspannt hatte sie schon langen niemanden mehr gesehen. Hier konnte man vergessen, dass ständig Leute verschwanden, dass die Welt für viele von ihnen so unsicher geworden war. Hier konnte sie vergessen, wie sehr es ihr wehtat, dass ihr Freundschaft mit Severus zerbrochen war und wie viel Angst sie um ihren Vater hatte.
„Einen Calabaza Colada für die junge Lady!“, hörte Lily eine Stimme hinter sich. Es war der Barkeeper, der ihr ein reichlich verziertes Glas hinhielt. Er lächelte sie an. Lily mochte diesen Ort. Gespannt sog sie an ihrem Strohhalm und was sich auch immer in dem Glas befand, schmeckte gut. Sie hielt nach Sirius und den anderen Ausschau und entdeckte ihn kurze Zeit später ein Stück weiter an der Bar. Typisch Black, wahrscheinlich hatte er ein hübsches Mädchen getroffen und vergessen, dass Lily auf ihn wartete.
„Danke für den Drink!“, sagte sie laut zu seinem Rücken und hoffte ihm damit die Tour bei seinem unschuldigen neuen Opfer zu versauen. Überrascht drehte er sich um und auch Lilys Überraschung hätte nicht größer sein können. Auch wenn er Sirius sehr ähnlich sah, er war es nicht und er unterhielt sich auch nicht mit einem hübschen Mädchen sondern mit Mulciber einem von Severus‘ ach-so-tollen Freunden. Lily war einen Moment starr vor Überraschung und ihrem Gegenüber schien es nicht anders zu ergehen.
„Hätte ich gewusst, dass sie hier Schlammblüter rein lassen, hätte ich einen Bogen um diesen Schuppen gemacht!“, brachte Regulus Black schließlich mit einiger Abscheu hervor.
„Kleiner, an deiner Stelle würde ich ganz schnell die Beine in die Hand nehmen.“, kam eine schneidende Stimme von hinten. Diesmal war es wirklich Sirius. „Oder willst du, dass die Türsteher mitkriegen, dass du noch gar nicht volljährig bist.“ Sirius und sein Bruder starrten sich hasserfüllt an. Dann packte Mulciber seien Umhang und nickte in Richtung Tür. Als Regulus an seinem Bruder vorbeiging, packte Sirius ihn am Arm.
„Halt dich von meinen Freunden fern, Reg, oder ich werde beweisen, dass Blut nicht dicker als Wasser ist.“ Sirius funkelte ihn gefährlich an. „Und das kannst du auch deinen Freunden sagen.“ Regulus hielt eine Weile seinem Blick stand, dann riss er sich los und verschwand mit einem letzten Blick auf Lily.
„Tut mir leid!“ Sirius sah ihr in die Augen und er meinte es ernst. „Ich bin nicht stolz darauf, dass ich mit denen verwandt bin.“
„Kein Ding, Sirius. Das ist wirklich nicht der Rede wert.“ Sie lächelte ihn an. Sie würde ihm nicht zeigen, dass sie diese Situation überfordert hatte und auch nicht wie verwundert sie war, dass Sirius Black sie als ‚Freund‘ bezeichnet hatte. „Und danke für den Drink!“ Sie grinste breit.
„Tatze, war das grade dein Bruder?“, fragte Remus, der hinter Sirius aus der Menge auftauchte mit Blick in Richtung Tür. Sirius zuckte mit den Achseln.
„Was trinkst du da, Lily?“, fragte Dorcas, die genau wie Marlene, Alice und Peter hinter Remus aufgetaucht war.
„Keine Ahnung!“, entgegnete Lily. Doch Marlene hatte sich schon über die Theke gelehnt und sechsmal „das da“ bestellt.
„Wo ist eigentlich James abgeblieben?“, fragte Dorcas, nachdem sie alle miteinander angestoßen hatten.
„Frag nicht!“, sagte Sirius, während er eine abwertende Handbewegung machte und Remus und Peter sich einen vielsagenden Blick zuwarfen.
„Ach so, hat er dieses Mädel da draußen abgeschleppt?“ Dorcas sprach die aus, die sich ihre Freundinnen auch stellten. Sirius grinst vielsagend und zuckte wieder mit den Achseln. Auch wenn es ihr irgendwie einen kleinen Stich versetzte, hatte sich ihre Welt gerade wieder ins Lot gebracht. Der Gedanke, dass James Potter sich verändert hatte, war ja auch geradezu utopisch.
„Ach kommt schon, gehen wir tanzen!“, sagte Marlene plötzlich und leerte ihr Glas auf einen Zug. Sie nahm Lily ihr leeres Glas aus der Hand. „Kommt Jungs!“, sagte sie mit einem Kopfnicken zur Tanzfläche hin, „Wir wollen nicht alleine tanzen!“. Sie packte Remus am Arm und Lily am Handgelenk und zog sie hinter sich her. „Peter, komm!“, fügte sie noch hinzu und er trottete, nach einem kurzen Blick auf Sirius, dem seltsamen Dreiergespann hinterher, während Sirius mit Alice und Dorcas an der Bar stehen blieb.
„Ich kann nicht besonders gut tanzen.“, sagte Lily.
„Ich auch nicht!“ Remus lachte und nahm ihre Hand. „Aber wir kommen wahrscheinlich erst in einem Jahr wieder hier her, also ist es egal ob wir uns zum Affen machen oder nicht!“
Remus war wirklich kein besonders begnadeter Tänzer, aber sie hatten trotzdem jede Menge Spaß und Marlenes Kommentare über ihr stümperhaftes Herumgetapse brachten sie immer wieder zum Lachen. Zu Lilys großer Überraschung stellte sie später fest, dass Peter im Gegensatz zu Remus ein recht guter Tänzer war. Trotzdem war es irgendwie ein seltsames Gefühl mit ihm zu tanzen. Mit den Absätzen, die sie heute trug war sie einige Zentimeter größer als er und Peter wirkte beim Tanzen irgendwie verkrampft.
„Jungs, Lily und ich zeigen euch jetzt mal was wir drauf haben!“, verkündete Marlene als der DJ etwas Rock’n’Roll auflegte. Das war in der Tat etwas was Lily konnte, denn Alice nötigte sie immer wieder im Schlafsaal mit zu ihren Lieblingsliedern zu tanzen, wenn das WWN sie spielte. Nach einigem Beine-in-die-Luft-werfen, ein paar schnellen Drehungen und einem beinahe misslungenem Überschlag, waren die beiden Mädchen ganz schön aus der Puste. Erst jetzt merkte Lily, dass sie und Marlene von einigen Leuten mit offenem Mund angestarrt wurden. Sie grinste.
„Ich brauch was zu trinken!“, sagte sie schließlich und zog Marlene an der Hand hinter sich her. Dorcas und Sirius standen immer noch gemeinsam an der Bar, Alice war allerdings verschwunden. Potter hatte sie jedoch scheinbar gefunden, denn das Mädchen mit den blonden Ringellocken stand neben Sirius.
„Hi!“, sagte Lily.
„Ihr habt ein bisschen für Aufsehen gesorgt.“, stellte Sirius fest. Potters blonde Bekanntschaft musterte sie kurz und ging dann, ohne ein Wort zu sagen, zu James, der scheinbar gerade Getränke bestellte. Als er sie bemerkte, legte er ihr den Arm um die Taille, der dann rasch weiter nach unten wanderte, bis seine Hand auf ihrem Hintern lag. Sie kicherte. Lily beobachtete das Ganze mit hochgezogenen Augenbrauen, während Dorcas und Sirius lauthals lachten. Sie verstummten schlagartig als Potters Bekanntschaft sich umdrehte und mit einem siegessicheren Lächeln wieder zu ihnen kam.
„Hallo, ich bin Penny!“, sagte sie und streckte Lily die Hand.
„Lily.“, entgegnete Lily und schüttelte sie. „Und das ist Marlene“ Die beiden nickten sich zu. Eine seltsame Pause entstand.
„So Penny, hier ist dein Drink!“ kam James‘ Stimme von hinten. Er hielt ein Glas in der Hand und ließ ein anderes vor sich her schweben. Dann passierten einige Dinge sehr schnell hintereinander, obwohl es Lily wie Zeitlupe vorkam.
Lilys und James‘ Augen trafen sich, blieben kurz aneinander hängen, dann schweifte sein Blick an ihr nach unten, Penny kreischte und die Zeit lief wieder normal weiter.
James war das Glas, das er zu Penny levitieren wollte heruntergefallen, direkt in ihren Ausschnitt, wo sie jetzt ein kreisförmiger, orangeroter Fleck ausbreitete.
„Das tut mir leid!“, sagte James, sah dabei jedoch nicht Penny, sondern Lily an.
„Ja Mann, besser als ich es mir je erträumt hatte!“, rief Sirius und bekam von Dorcas eine High-Five, worauf hin James von Penny eine Ohrfeige kassierte.
„Tanzen?“, sagte Sirius, packte Lily am Handgelenk und zog sie mit sich in die Menge.
„Was war das gerade?“, fragte Lily fast etwas bissig, als Sirius sich ihr auf der Tanzfläche zuwandte. Das alles kam ihr sehr mysteriös vor.
„Sei nicht böse, Lily!“, sagte er und lächelte das Lächeln, von dem er wusste, dass die meisten Mädchen ihm nicht wiederstehen konnten. Lily zog nur die Augenbrauen nach oben.
„Ach komm schon, du musst zugeben, dass es lustig war!“, sagte er, als sie zu tanzen begannen. Lily zog ihre Augenbrauen noch weiter nach oben.
„Es war klar, dass er ausflippt, wenn er dich sieht! Dorcas und ich haben uns schon die ganze Zeit darauf gefreut.“
„Warum?“, platze es aus Lily heraus. Sirius musterte sie verständnislos.
„Weil du heute unglaublich aussiehst!“, sagte er ihr als würde er das Selbstverständlichste auf der Welt erklären. Lily war total verwirrt. Sirius hatte sich mit Dorcas verbündet und James scheinbar einen Streich gespielt, dessen Hauptinhalt Lily selbst war. Sie musste zugeben, dass das Gesicht von James und dieser Penny ein Bild für Götter war.
Sirius nahm ihre Hand und sie begannen zu tanzen.
„Warum tanzt du mit mir?“, fragte Lily nach einer Weile. „Ich dachte immer, dass du mich nicht besonders magst.“
„Wer sagt denn sowas? Warum sollte ich dich nicht mögen?“ Sirius klang überrascht. „Ich meine, wir waren früher vielleicht nicht unbedingt Freunde, aber gemocht habe ich dich immer und seit Dorcas im Team ist haben wir ja auch viel mehr miteinander zu tun. Außerdem musste ich verhindern, dass James sich noch mehr zum Affen macht.“
„Ich dachte, das war der wäre der Plan gewesen?“ Lily zog wieder die Augenbrauen nach oben. Sirius grinste.
„Genau. Und wenn es am schönsten ist sollte man gehen.“ Er grinste noch breiter, als Lily ihn verständnislos anblickte.
„Man darf James eigentlich nicht so mit dir überraschen.“, setzte er hinzu. Lily wartete auf eine weitere Erklärung, aber Sirius sprach nicht weiter.
„Lily, das mit meinem Bruder vorhin tut mir wirklich leid. Ich-“, begann Sirius stattdessen nach einer Weile stummen Tanzens, doch Lily unterbrach ihn.
„Sirius, warum entschuldigst du dich? Du hast mich ja nicht beleidigt.“ Um die Stimmung wieder auf zu lockern fügte sie lächelnd „oder zumindest schon lange nicht mehr“ hinzu. Doch der Schuss ging nach hinten los. Sirius blieb stehen und starrte sie an.
„Du kannst mir nicht erzählen, dass dir das gar nichts ausmacht!“, sagte er vollkommen fassungslos. Lily zuckte mit den Achseln.
„Nimm das nicht so auf die leichte Schulter!“ Sirius wurde lauter und seine Stimme schärfer. Er hatte sie losgelassen und war einen Schritt zurück gegangen. Lily war wie überfahren. Sie hatte es doch nett gemeint. Warum regte er sich plötzlich so auf? „Es ist schlimm so etwas zu jemandem zu sagen!“ Das war genug. Sowas musste sie sich nicht anhören. Nicht von Sirius Black. Nicht von jemandem, der früher aus Langeweile seine Mitschüler gequält hatte.
„Black, es tut mir leid für dich“, auch Lilys Stimme wurde laut, da in ihr plötzlich ein unglaubliches Gefühlschaos aufbrodelte, „und ich würde dir auch wirklich eine tolle Familie wünschen. Aber wenn ich jedes Mal in Tränen ausbrechen würde, wenn mich jemand beschimpft, dann würde ich das Heulen kaum aufhören.“ Sirius starrte sie an.
„Es ist nicht so, dass es mir gar nichts ausmacht.“, fügte Lily sehr viel leiser hinzu, ihre Augen wurden feucht, Sirius‘ Gesicht verschwamm langsam vor ihr und ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Es machte ihr etwas aus. Sie dachte an Petunia, ihre eigene Schwester, die sie als Missgeburt beschimpfte und an Severus, ihren besten Freund, der seine Wut über Potter an ihr ausließ, an Severus, dessen Freunde sie abgrundtief hassten, an Potter, der ihren besten Freund demütigte um ihr zu imponieren, an Professor Slughorn, dessen Augen sich vor Überraschung weiteten als er hörte, dass Lilys Eltern einen Blumenladen besaßen. Tränen rollten ihr über die Wange und sie zitterte. Das waren Dinge, die sie sonst kalt ließen und einfach an ihr abprallten. Jetzt platzte alles aus ihr heraus und plötzlich tanze sie wieder.
„Weißt du, ich kann nicht verstehen, warum du nicht irgendwann explodierst. Du bist viel, viel besser als diese ganzen Idioten.“, sagte Sirius. Lily schluchzte auf und ihr wurde schlagartig bewusst, dass sie sich gerade einen Gefühlsausbruch in einer rappelvollen Diskothek erlaubte und das auch noch in den Armen von Sirius Black. Aber zu ihrer eigenen Überraschung war es ihr gar nicht peinlich. Sirius sagte nichts weiter, er tanzte einfach bis Lilys Schluchzen abgeebbt und ihre Tränen versiegt waren.
„Sirius“, sagte Lily leise. „Als du vorhin gesagt hast, dass du mich immer mochtest, war das die Wahrheit oder war es einfach nur so dahin gesagt?“
„Es war die Wahrheit!“, sagte er etwas verwundert.
„Obwohl ich euch immer getadelt habe und obwohl ich mit Severus befreundet war?“ Lily konnte es kaum glauben. „Du hast mich nicht gehasst, wenn ich euch verpfiffen habe?“
„Naja doch schon… Aber eben immer nur in dem Moment. Quasi so eine Art ‚Sekunden-Hass‘“ Er grinste. „Sobald das Nachsitzen vorbei war, war es auch mein Unmut gegen dich. Meistens sogar schon vorher.“
„Du hast es mir nicht übel genommen, dass ich mit Snape befreundet war?“ Lilys Ungläubigkeit war nicht zu überhören.
„Du bist nicht Snivillus“, stellte Sirius nüchtern fest. „Ich meine, du hast Moony ja auch immer gemocht obwohl er mit James und mir befreundet war.“ Lily musste ihm rechtgeben.
„Aber ich habe euch gehasst, wie konntet ihr mich da mögen?“, fragte sie schließlich.
„Was heißt mögen. Du warst mir sympathisch und du hattest es, anders als wir, nie nötig dich darum zu scheren was andere von dir denken. Du hast mir immer irgendwie imponiert.“ Er lächelte. „Auch wenn ich den Umstand immer gehasst habe, aber ich habe immer verstanden, warum James dich liebt.“ Lily lachte laut auf.
„James Potter liebt mich nicht!“, sagte sie laut und voller Überzeugung, „Er will mich nur haben!“ Sirius zog die Augenbrauen nach oben. Sein Gesicht war vollkommen ernst.
„Das siehst du falsch, Lily!“, sagte er ruhig. „James ist mein bester Freund. Ich weiß besser was in ihm vorgeht als er selbst. Glaub mir!“ Lily war baff. Sie konnte nicht einen Moment glauben, dass Sirius sie auf den Arm nahm. Sie starrte ihn an.
„Glaubst du, er macht sich seit Jahren aus Spaß zum Affen?“ Sirius lachte herzhaft. „Du kennst James, das würde er nicht tun.“ Auch Lily musste bei dem Gedanken an James lächerliche Annäherungsversuche schmunzeln.
„Gib ihm doch einfach mal eine Chance, Lily!“, sagte Sirius ernst. „Nur eine. Wenn er das vermasselt, dann darfst du ihn abschreiben.“ Lily sagte nichts darauf. Sie dachte über Sirius Worte nach. James hatte scheinbar tatsächlich Gefühle für sie. Das hatte sie bisher nie in Erwägung gezogen. Vielleicht sollte sie ihm doch eine Chance geben, immerhin war er die letzten Wochen so ein Gentleman gewesen.
„Da seid ihr ja!“, unterbrach Marlenes Stimme Lilys Gedanken. Sie, Peter, Dorcas und James standen um Lily und Sirius. Sirius ließ Lily los, die hoffte, dass man von ihren Tränen nichts mehr sah.
„Wir haben euch schon gesucht!“, sagte Marlene in einem vorwurfsvollen Ton, während Peter und Dorcas hinter ihr schon das Tanzen anfingen.
„Darf ich?“, fragte James und bot Lily eine Hand an. Lily nahm sie. Sie würde ihm eine Chance geben. Eine, wie Sirius gesagt hatte.
Sirius war ein guter Tänzer. James hingegen war ein hervorragender Tänzer. Lily wusste nicht ob die Tanzstunden, die ab der vierten Klasse angeboten wurden, bei ihm so viel besser angeschlagen hatten oder ob es in Familien, wie denen von James und Sirius, einfach zum guten Ton gehörte tanzen zu können.
James manövrierte sie mühelos über die Tanzfläche und tanzte sogar einige Figuren mit ihr. Lily hatte damals nur am Anfang ernsthaft versucht dem Tanzunterricht zu folgen, doch Severus, mit dem sie in der vierten Klasse diese Stunden besucht hatte, war ein so miserabler Tänzer gewesen, dass sie es nicht einmal geschafft hatten die Grundschritte zu meistern. In der fünften Klasse war sie nicht zu den Tanzstunden gegangen, damit sie Severus nicht sagen musste, dass ihr nur das Tanzen mit ihm und nicht das Tanzen an sich keinen Spaß machte und im letzten Jahr war sie ein Paar mal mit Davy Gudgeon dort gewesen und hatte wenigstens die grundlegendsten Dinge gelernt.
„Nur damit du dir jetzt nichts einbildest“, riss James Stimme sie aus ihren Gedanken, „das hier ist kein Date!“ Lilys Kinnlade klappte nach unten. Dieser Junge war wirklich unverbesserlich. Das Lied war zu Ende und er nahm die Hand von Lilys Schulterblatt, verbeugte sich und gab ihr einen Handkuss. Lily war wie überfahren. Er sah zu ihr auf sein Mund immer noch über ihrer Hand.
„Aber wir können selbstverständlich mal miteinander ausgehen, Evans!“, sagte er lächelnd. Lily war durch den Handkuss so aus der Bahn geworfen, dass sie erst reagierte als James schon durch die Menschenmenge verschwunden war.
„Der spinnt doch!“ Das nächste Lied hatte bereits angefangen und Lily stand mitten auf der Tanzfläche und brodelte.
„Los wir gehen an die Bar!“ Dorcas hängte sich bei ihr ein und zog sie hinter sich her.
„Der ist einfach unmöglich!“, wetterte Lily, „Das war bis eben wirklich ein schöner Abend! Und Black hat mir auch noch gut zugeredet! War ja klar, dass die beiden unter einer Decke stecken. Wahrscheinlich hängt Alice da auch mit drin. Ihr seid doch alle bescheuert!“
„Hier trink und lass mich aus deinen Verschwörungstheorien raus!“, sagte Dorcas grinsend. Lily leerte die Calabaza Colada auf einen Zug, was ihr anerkennende Blicke von einigen Umstehenden einbrachte. Dorcas grinste noch breiter.
„Was hat er denn diesmal wieder angestellt?“, fragte sie mitfühlend und belustigt zugleich.
„Das Übliche!“, zischte Lily durch zusammengebissene Zähe. „Und Black sollte mich vorher weichkochen! Das alles war ein riesen großes Theater!“ Dorcas lachte.
„Was ist daran so lustig?“, keifte Lily.
„Alles, Lily!“ Dorcas lachte noch immer. „Aber das Beste ist die Verschwörungstheorie.“
„Pah, Theorie!“, schnaubte Lily. „Das ist die Wahrheit!“
„Ach komm schon! Du kennst die beiden doch! Da würde keiner den anderen in so einer Situation um Hilfe bitten. Das ist gegen die Rumtreiber-Codex oder was auch immer!“ Dorcas lachte wieder. Auch Lily musste schmunzeln. Keiner außer den Vieren wusste warum sie sich ‚Rumtreiber‘ nannten und genauso wenig wussten sie warum James und seine Freunde dieses lächerliche, kindische Getue nicht ablegten.
„Ich bin mir nicht sicher ob James in deiner Gegenwart überhaupt andere Worte rausbringt.“, mutmaßte Dorcas. „Wahrscheinlich wollte er sagen: ‚Kannst du Trampel aufhören mir auf den Fuß zu steigen‘“ Jetzt musste auch Lily lachen.
„Ich bin mir allerdings sicher, dass weder Alice noch Sirius in dieser Sache mit drin stecken!“, sagte Dorcas lächelnd. „Das einzige, was du Sirius vorwerfen kannst, ist, dass er dich vorhin benutzt hat um James bei dieser blonden Tussi zu blamieren.“ Jetzt wo Lilys Temperament wieder herunter gekühlt war, musste sie zugeben, dass Dorcas wohl Recht hatte. Dass Alice, James und Sirius das von langer Hand geplant hatten, war doch sehr unwahrscheinlich.
„Ja, wahrscheinlich hast du Recht.“, gab Lily zu und schlürfte an ihrem zweiten Drink.
„Was hat Sirius denn zu dir gesagt?“, hakte Dorcas interessiert nach und Lily erzählte. Ihren Tränenausbruch ließ sie dabei jedoch weg.
„Ach wahrscheinlich hat Sirius Recht.“, stellte Dorcas am Schluss von Lilys Geschichte fest. „Du solltest es einfach ausprobieren.“ Lily sagte nichts darauf. Sie dachte über die Worte ihrer Freundin nach. Was hatte sie schon zu verlieren? Außerdem würde James wahrscheinlich aus den Latschen kippen wenn sie ihn nach einem Date fragte.
„Bin mal am Klo…“, teilte sie Dorcas halblaut mit und bahnte sich mit ihrem Cocktail einen Weg durch die Menge um James zu suchen. Sie ging auf Umwegen zur Toilette und traf hier und da auf bekannte Gesichter. Mit einigen unterhielt sie sich kurz um andere machte sie lieber einen großen Bogen, damit sie nicht bemerkt wurde und immer hielt sie nach James Ausschau. Irgendwann war sie trotz größter Umwege bei den Toiletten angekommen.
Als sie wieder durch die Tür der Damentoilette in den schmuddeligen Gang trat, sah sie, dass hier so einige Pärchen zu Gange waren.
„Das muss ja wohl echt nicht sein“, sagte sie angewidert zu sich selbst und dann blieb ihr Blick an blonden Ringellocken hängen. Sie starrte die beiden, die eng umschlungen an der Wand lehnten entsetzt an. Das konnte doch nicht sein! Da drüben steckte gerade der Typ, der sie vor ein paar Minuten um ein Date gebeten hatte, dieser blonden Schnepfe die Zunge in den Hals. Außerdem hatte er seine Hand unter ihrem Rock und wenn Lily sich nicht gewaltig täuschte, dann hatte sie ihre Hand in seiner Hose.
Würgereiz setzte bei Lily ein und gleichzeitig war ihre Kehle wie zugeschnürt. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, wie sie wie angewurzelt dastand und die beiden anstarrte.
„Schätzchen, sowas besonderes ist das jetzt auch nicht!“, sagte jemand der sie von hinten anrempelte.
In diesem Moment kochte Wut in ihr hoch. Eine unbändige Wut gegen sie selbst. Wie dumm konnte man nur sein? Wie hatte sie sich von ihm blenden lassen können? James Potter eine Chance geben! Wie war sie denn auf diese Idee gekommen? Sie kannte ihn doch! Sie wusste doch wie er war! Wie konnte sie sich nur selbst so hinters Licht führen? Warum passte sie nicht besser auf sich auf?
Was war das heute nur für ein komischer Abend? Erst brach sie vor Sirius Black in Tränen aus, dann zog sie ernsthaft in Erwägung mit James Potter auszugehen. Alkohol schien ihr Gehirn ernsthaft und schwerwiegend zu beeinträchtigen. Sie sollte wohl lieber nichts mehr trinken, das bekam ihr nicht.
„Da bist du ja!“, sagte Alice als Lily an der Bar angekommen war. „Wir haben dir was mitbestellt!“ Doch Lily wartete nicht bis Sirius ihr das Glas gereicht hatte. Sie nahm Alice‘ Glas und trank es in einem Zug aus. Scheiß drauf! Dachte sie sich. Dann eben die Flucht nach vorne!
„So, gehen wir jetzt tanzen?“, fragte sie mit einem leicht hysterischen Unterton. Sirius, Alice und Dorcas starrten sie an.


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A/N: So erst mal vielen lieben Dank für eure Kommentare. Macht ruhig weiter damit, sowas spornt ungemein an.
Für etwaige Fehler in diesem Chap will ich mich entschuldigen. Ich habe leider gerade ein kleines Beta-Leser Problem ;)
Das nächste Chap is schon in Arbeit...
liebe Grüße Siry


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Als ich das Buch las, sah ich es sofort vor mir. Für mich war klar, wie der Film aussehen würde.
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