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Fanfiction

Harry Potter und der Rat der Geister - Hours before Death

von GringottsGoblin

Harry setzte sich an den Küchentisch und wartete, dabei knabberte er an einem Schokofrosch. Ginny würde wahrscheinlich immer noch ihren Racheplan verfolgen, was es Harry nicht eben einfacher machen würde. Um Hermione machte Harry sich keine Sorgen. Sie würde die Notwendigkeit dieses Schrittes verstehen und nicht eifersüchtig sein.

Eine geraume Zeit später erschien Dobby auf dem Küchentisch vor Harry.
„Dobby hat die Gesuchte des Meisters gefunden. Sie ist in der Bibliothek.“
Harry stand vom Stuhl auf. „Gut. Dann öffne jetzt das Portal.“
Dobby hüpfte vom Tisch und durch den kurzen Flur ins Wohnzimmer, wo er ein großes Feuer im Kamin entfachte.
„Bitte sehr.“

Harry schritt durch die Flamme und fand sich wenig später in der vertrauten Bibliothekcas von Hogwarts wieder, wo er aus einem viel zu kleinen Kamin heraustrat, der offensichtlich nicht zum Reisen gedacht war. Abgeschirmt durch Bücherregale sah Harry zuerst niemanden und ging deshalb den Gang zwischen den Regalen entlang in die Mitte des Raumes, wo auch einige Tische zum Lesen standen.

Es waren nicht viele Schüler in der Bibliothek zu sehen. Meistens leerten sich die Tische hier an den Wochenenden kurz nach der Mittagszeit. Während der Woche waren oft wesentlich mehr Schüler hier anzutreffen, wie Harry besonders aus der Zeit seiner OWLs wusste.
Harry sah Ginny in ein Buch vertieft allein an einem Tisch sitzen, mit dem Rücken zu ihm. Ein Schüler aus einer der unteren Klassen sah Harry und rannte dann ohne ein Wort zu sagen aus dem Raum.
Davon aufgeschreckt sah auch Ginny von ihrem Buch hoch. Jetzt war Zeit zu handeln.
„Accio Zauberstab.“, zauberte Harry, woraufhin Ginnys Zauberstab aus ihrer Robentasche in seine Hand flog.
Ginny sprang schnell vom Stuhl und warf diesen damit zur Seite. Zwei weitere Schüler rannten schreiend vom Tisch fort. Ein dritter, ein Sixth Year aus Gryffindor, wenn Harry sich richtig erinnerte, blieb stehen und zog seinen Zauberstab, brach aber durch Harrys Stupefy zusammen, bevor er gefährlich werden konnte.
„Mörder !“, keifte Ginny und sprang Harry mit hassverzerrtem Gesicht an. Schnell warf er ihren Zauberstab auf den Boden um eine Hand frei zu haben. Er umfasste Ginnys Handgelenk, könnte aber nicht verhindern, dass sie ihm mit ihrer freien Hand durchs Gesicht kratze.
„Hör mir doch zu, ich kann alles erklären.“, sagte Harry und zog Ginny dabei auf den Kamin zu. Zu seiner Überraschung beruhigte Ginny sich tatsächlich etwas und wehrte sich für einen Moment nicht gegen seinen Griff.
„Du hast ihn umgebracht ! Du hast ihn verdammt nochmal umgebracht !“, schrie Ginny mit all der Kraft ihrer Lungen in Harrys Gesicht.
Über Ginnys Schulter konnte Harry sehen, dass die Bibliothekarin angerannt kam. Laute Geräusche in der Bibliothek schreckten sie immer auf.
„Avada Kedavra.“, sagte Harry und ein grüner Lichtblitz aus seinem Zauberstab traf die alte Frau. Harry erschrak. Er hatte sie nur lähmen wollen. Der Todesfluch war ihm versehentlich herausgerutscht. Es war ein Unfall. Niemand konnte ihm daraus einen Vorwurf machen.
Im Fallen riss die alte Frau einen Stuhl am Lesetisch mit sich zu Boden.
Ginnys Knie, das sich plötzlich in Harrys Magen wiederfand, forderte seine Aufmerksamkeit zurück. „Lass mich sofort los !“
Harry ließ seinen eigenen Zauberstab in seine Hosentasche rutschen und griff dann nach Ginnys zweitem Handgelenk. Dabei zog er sie noch ein Stück dichter auf den Kamin zu. Sie wehrte sich wie ein sturer Esel.
„Was willst du von mir ? Hilfe !“, schrie sie laut. Es tat Harry in den Ohren weh und war bestimmt im halben Schloss zu hören. Er musste hier verschwinden. Schnell.
„Komm einfach mit. Du musst ein Kind von mir bekommen.“, versuchte Harry zu erklären und konnte sich nur knapp rechtzeitig von einem Tritt wegdrehen, der so nur seinen Oberschenkel traf.
„Eher würde ich sterben.“, protestierte Ginny. Mit einem letzten kraftvollen Ruck warf Harry Ginny und sich selbst ins Kaminfeuer.

Sekunden später stolperten beide aus dem Kamin im Wohnzimmer von Lupins Haus.
„Es muss sein. Versteh doch.“, bat Harry. Aber er erkannte schnell, dass er mit gutem Zureden hier nicht weiterkam. Ginny hörte ihm überhaupt nicht zu.
Ginny schrie weiter nach Hilfe und warf Harry wirklich gemeine Schimpfwörter an den Kopf, als er begann, ihr die Kleider vom Leib zu reißen. Warum musste sie sich nur so stur stellen. Sie wehrte sich einfach zu sehr, schlimmer wie eine verletzte Raubkatze.
Harry mochte Ginny, es tat ihm in der Seele weh, sie mit ein paar Schlägen beruhigen zu müssen, aber er wusste, dass er sich jetzt nicht von seinen Gefühlen irreführen lassen durfte. Es war einfach zu wichtig dafür.

Als Harry sich aus ihr zurückzog, lag Ginny still auf dem Boden. Sie wehrte sich nicht mehr. Aber warum liefen ihr Tränen über das Gesicht ? Konnte sie das Geschenk nicht erkennen, dass Harry ihr gemacht hatte ? Sie durfte den Erben des Auserwählten zur Welt bringen. Vielleicht dauerte es ein bisschen, bis Ginny die Ehre erkannte.
Wie sie so schutzlos am Boden lag, nackt und zusammengekauert, tat sie Harry leid. Er suchte ihr eine Wolldecke und deckte sie zu, damit sie nicht fror.
Und tatsächlich lächelte Ginny ein kleines bisschen, als sie sich darin einrollte. Harry wusste es. Sie war ihm nicht böse.

Er erzählte Ginny, dass sie so lange bleiben konnte, wie sie wollte, wo im Haus was zu finden war und das, was Lupin ihn über den nächsten Ort erzählt hatte. Auch dass in der Kommode noch Geld lag. Ginny schien ihm nicht zuzuhören. Vielleicht war es ein bisschen zu viel auf einmal für sie.
Liebevoll streichelte Harry über ihr rotes Haar. „Mach dir keine Sorgen. Es ist alles gut.“, versuchte er sie zu beruhigen.
Als sie auch nach ein paar Minuten nicht aufhörte zu weinen, hob Harry sie samt Wolldecke auf und legte sie auf das Sofa. Er stellte ihr die Schüssel mit Schokofröschen und ein großes Glas Melonensaft aus der Küche auf den Tisch neben dem Sofa, aber Ginny rührte nichts davon an.

„Geh weg.“, schluchzte sie etwas später, als Harry neben ihr auf dem Sessel saß und sie betrachtete. Immer noch liefen ihr Tränen über die Wangen.
Auch wenn Harry darüber wunderte, entsprach er ihrem Wunsch.

Im Bad vor dem Spiegel sah Harry sich selbst an. Sein Gesicht und Oberkörper waren mit blutigen Kratzern übersät. In seinem linken Arm und der Schulter hatten Ginnys Zähne tiefe Abdrücke hinterlassen und die Haut aufgebissen. Sein linkes Auge hatte einiges abbekommen und sah nicht gut aus. Harry konnte damit allein kaum etwas sehen, aber es würde sich schon wieder erholen.
„Renervate.“, sagte Harry und schwang den Zauberstab einmal an sich selbst vorbei. Die Kratzer hörten auf zu bluten, verblassten etwas und einige geringere verschwanden ganz. Sein Auge tat zumindest nicht mehr weh.
Aus einem herumliegenden Handtuch zauberte Harry sich ein neues Hemd und knöpfte es zu, während er zu Ginny zurück ging um sich zu verabschieden, denn sie schien erst einmal Zeit für sich selbst zu brauchen. Da konnte Harry genauso gut schon aufbrechen.
Harry kniete sich neben das Sofa, aber Ginny drehte ihm sofort den Rücken zu. Er legte ihr eine Hand auf die freiliegende Schulter.
„Hey, ich lasse dich jetzt allein. Ist das okay ? Es geht um Voldemort. Ich werde ihn heute Nacht besiegen. Ich weiß noch nicht, wann ich zurück komme.“, erklärte Harry ihr leise.
Ginny reagierte nicht und schluchzte nur einmal.
„Hast du mich verstanden ?“, fragte Harry nach.
Ginny riss ihre Schulter weg.
„Hau ab ! Verschwinde !“, schrie sie, sehr viel lauter als Harry erwartet hatte, dann drückte sie sich noch tiefer in die Polster des Sofas.
Harry stand auf. Die plötzliche Stimmungsschwankung überraschte ihn, er wollte jetzt aber auch nicht mit Ginny streiten. Etwas freundlicher durfte sie schon sein.
Er nahm die Hälfte des Geldes aus der Kommode und verließ den Raum.
„Dobby !“, rief Harry auf dem Weg in die Küche. Dobby kam nicht. Auch nicht, als Harry noch einmal rief und eine Minute wartete.
„Vergiss das, was ich über die zwei Stunden gesagt habe und schwing sofort deine Beine hierher !“, rief Harry laut in den leeren Raum.
Nun tauchte der Hauself auf dem Küchentisch auf und presste dabei beide Hände vor die Augen, hielt die Finger dabei aber so weit auseinander, dass er hindurchsehen konnte.

„Dobbys Meister hat gerufen ?“, fragte er zaghaft.
„Ja, und das nächste mal kommst du her, bevor ich mich wiederholen muss.“
Dobby sprang daraufhin mit dem Kopf voran vom Küchentisch, schlug dumpf auf dem Boden auf und fing an, mit dem Kopf auf die Fliesen zu hämmern.
„Böser Dobby hat den Meister enttäuscht !“, jammerte er dabei.
„Genug jetzt. Bring mich nach Hogsmeade. Und niemand darf mich sehen.“
Hogsmeade konnte ein gefährliches Pflaster sein, wenn die Weaslys dort Jagd auf ihn machten. Und wer weiß, wer noch alles.
Dobby sah Harry daraufhin nachdenklich an. Erst sanken seine langen Ohren dabei, dann richteten sie sich schnell wieder auf.
„Ohja, Dobby hat eine Idee.“, freute der Hauself sich. Harry wurde kurz von purpurfarbenem Licht geblendet und stellte anschließend fest, dass seine Hände ganz anders aussahen. Älter, mit dreckigen Fingernägeln und Haaren auf den Handrücken. Die Oberfläche des Küchentischs wurde zu einem einzigen großen Spiegel und Harry sah ein Gesicht, das zwar seins, ihm aber vollkommen unbekannt war.
Ihn starrte ein alter, dicker Zauberer von schätzungsweisen fünfzig Jahren an. Er hatte nur am Hinterkopf noch einen Kranz von Haaren, dafür aber einen hässlichen, schwarz-grauen Schnurrbart. Auf der Nase saß eine etwas zu große Brille mit runden Gläsern.
Harry trug nun eine bunte, reich verzierte Robe in lila, weiß und grün, die an seinem dicken Bauch etwas zwickte, sonst aber gut saß und auf eine Person von gehobener Stellung schließen ließ.
Eigentlich hatte Harry an Unsichtbarkeit gedacht, aber so würde es auch gehen.
Harry nickte. Dobby hüpfte daraufhin aus der Küche in der Flur, wohl um zum Kamin im Wohnzimmer zu gehen, aber Harry wollte Ginny jetzt nicht stören. Vielleicht wollte sie schlafen. Gewiss hatte sie viel Kraft verbraucht.
„Nichts ins Wohnzimmer. Wir reisen von hier aus.“, entschied Harry.
Dobby kam zurück und ließ auf Harrys Fingerzeig den Tisch, nun wieder aus Holz, entflammen. Krachend fiel die Tischplatte auf den Boden, als die Beine wegbrachen. Die Flamme reichte bis zur Decke und machte so eine komfortable Reise möglich.

Als Harry aus dem Feuer wieder heraustrat, fand er sich im Three Broomsticks wieder. Niemand darf mich sehen hatte für ihn nicht bedeutet, im bekanntesten Lokal der Stadt aufzutauchen, aber nun ließ es sich auch nicht mehr ändern.
Das Lokal war wie üblich gut besucht. Harry sah einige der Hogwartsschüler aus den höheren Klassen, aber darunter war niemand, den er kannte. Er suchte sich einen freien Tisch und bestellte ein Butterbier.
Am anderen Ende des Raumes erkannte er Fred und George Weasly, die sich dort unterhielten. Harry konnte sie nicht verstehen, behielt sie aber unauffällig im Auge, bis sie irgendwann gingen.
Kurz nach Acht Uhr, nach vier - oder waren es fünf ? - Butterbieren wurde das Three Broomsticks geschlossen und die letzten Gäste, darunter Harry, wurden verabschiedet.
Noch vier Stunden bis zum Kampf. Ziellos schlenderte Harry durch die Straßen von Hogsmeade. Es war noch zu belebt um schon in die Shriecking Shack zu gehen, er hätte dabei gesehen werden können, obwohl die meisten Geschäfte gerade schlossen und die Menschen langsam in ihre Häuser gingen.
Harry fand einen Zeitungsladen, der noch geöffnet hatte, und kaufte sich dort den Weekly Prophet, die Sonntagsausgabe des Daily Prophet und auch einen Quibber, letzteren nur zur Belustigung mit abstrusen Berichten. Im Prophet mochte aber vielleicht die eine oder andere Neuigkeit aus der Zaubererwelt stehen. Eine fette, singende Deva zierte das Titelbild.

Im Park nahm Harry auf einer Bank unter einer Straßenlaterne Platz und blätterte durch den Prophet. Die Titelstory war einem Konzert der Crying Devas gewidmet, das am nächsten Mittwoch in London stattfinden würde. Im Politikteil fand er einen Artikel mit der Überschrift Hogwarts unter Ministeriumskontrolle. Interessiert las er:

Nach dem mysteriösen Tod des Headmasters von Hogwarts, der beliebten M. McGonagall, wurde die Schule nun unter die direkte Kontrolle der neu ernannten Ministerin für das Schulwesen, D. Umbridge, gestellt, die kommissarisch den Headmasterposten übernehmen wird.
Noch immer gibt es viele Spekulationen, wie es dazu kommen konnte, dass McGonagall am Donnerstag dieser Woche tot in ihrem Büro aufgefunden wurde. Umbridge lehnte eine Stellungnahme dazu bisher mit Verweis auf den Ministeriumssprecher ab. Die Situation sei aber unter Kontrolle.
Ein weiterer Vertreter des Ministeriums, A. Weasly, der zur Zeit die Ermittlungen nach dem Mörder seines Sohnes leitet, hielt sich aus ermittlungstaktischen Gründen ebenfalls bedeckt. Er schließt ein Verbrechen in Zusammenhang mit dem flüchtigen Harry Potter nicht aus, wies aber daraufhin, dass McGonagall offenbar nicht gewaltsam ermordet wurde. Ob es sich um einen natürlichen Tod handeln könnte, wollte er weder bestätigen noch dementieren.


Harry dachte nach. So oder so, ein toter Death Eater war ein guter Death Eater.
Den Rest des Prophet blätterte er mehr oder minder lustlos durch und griff dann nach dem Quibber. Neben einem erschreckenden Horoskop-Teil, der sich knapp über die Hälfte der Zeitung erstreckte, fand er einige Berichte über Sichtungen von Wesen, die garantiert nicht existierten, und waghalsige Abenteurer, die noch waghalsigere Expeditionen planten.
Aber auch einen Artikelt über sich selbst fand er:

Der Fluch von Hogwarts
Nachdem bisher nur die Stelle des Lehrers für Verteidigung gegen die Dunklen Künste verflucht war, ist dieser Fluch nun auch auf den Headmaster-Posten übergesprungen. Innerhalb kürzester Zeit hat er A. Dumbledore und M. McGonagall getroffen. Der Grund dafür ist Harry Potter, der sich zur Zeit in Schottland versteckt hält. Kurz nachdem McGonagall gefunden wurde, haben Schüler beobachtet, wie Harry Potter irre lachend auf dem Rücken eines schwarzen Drachen aus den Castlegrounds weggeflogen ist.
Eine Schülerin, die den Drachen selbst gesehen hat, berichtete unter Tränen, dass Harry Potter schon ein dutzend Schüler geholt hat und sie ihn mehr fürchtete, als den, dessen Name nicht genannt werden darf.


Harry warf den Quibber in den Mülleiner neben seiner Bank. So einen Unsinn hatte er selten gelesen, selbst im Quibber. Für den beschriebenen schwarzen Drachen würde er allerdings einiges geben.

Harry blieb noch eine Weile im Park sitzen, solange, bis die Straßen sich weit genug geleert hatten, und machte sich dann im Schutze der Dunkelheit auf den Weg zur Shrieking Shack, leicht außerhalb der Stadt.

Das windschiefe, alte Haus stand verlassen wie immer. Allerdings hatte sich jemand die Mühe gemacht, neue Bretter vor die Tür und die Fenster zu nageln.
Harry umrundete das Haus, bis er auf der Seite stand, die der Stadt abgewandt war, und ließ zwei der Bretter verschwinden, damit er ins Innere klettern konnte.
Mit seinem leuchtenden Zauberstab in der Hand sah er sich kurz im Haus um. Außer Staub und ein paar zerbrochenen Stühlen und Tischen gab es hier nichts. Gut, denn umso uninteressanter der Ort war, desto weniger wahrscheinlich war es, dass jemand herkommen würde. Die Tür zum Keller quietschte beim Öffnen erbärmlich. Ebenso knarrte das Holz der Stufen unter Harrys Füßen. Auch der Kellerraum war verlassen und leer. Ein paar Ratten huschten aus dem Licht, dass Harrys Zauberstab in den Raum warf und verschwanden hinter einem kleinen Stapel vergessener Kohlen.
Harry ging nach oben zurück, in den Raum, welcher vor Jahrzehnten vielleicht das Wohnzimmer gewesen war, setzte sich dort mit dem Rücken an die Wand und wartete. Bis Mitternacht dauerte es noch.
Harry verbrachte die Zeit damit, den Weekly Prophet noch drei- oder viermal durchzublättern. Dann ödete ihn auch das an und er legte die Zeitung zu Seite, löschte seinen Zauberstab und blickte einfach nur ins Dunkel. Nervös war er nicht, aber bereit. Hochkonzentriert wartete er einfach ab.

Als schon längst die Sterne am Himmel standen, hörte Harry, worauf er gewartet hatte. Die Rathausuhr von Hogsmeade schlug Viertel vor Zwölf. Harry stand auf und beschwor Dobby zu sich. Im schwachen Sternenlicht, das durch die Ritzen zwischen den Brettern vor den Fenstern fiel, erkannte Harry kaum die Umrisse seines Hauselfs.
„Dobby ist stets zu Diensten, Meister.“
Die piepsige Stimme kam Harry in der Stile überlaut vor.
„Ich gehe jetzt in die Geisterwelt.“, sagte Harry.
„Ich will, dass du hierbleibst und alles mögliche Getier von meinem Körper fern hältst. Falls jemand herkommen sollte, versteck mich irgendwo. Falls ich nach einem… nach drei Monaten nicht von den Toten zurückgekehrt bin, wirst du dich in den Dienst von Ginny begeben.“
Harry hörte den Hauself schlucken.
„Verstanden ?“
„Ja, Meister.“, sagte Dobby und stieß in der Verbeugung mit dem Kopf gegen Harrys Fuß.
Hoffentlich hatte der dumme Hauself wirklich verstanden, was Harry von ihm wollte.
Harry ging ein letztes mal zum Fenster und sah hinaus. Alles war ruhig. Gut.

Das Erlebnis, ein zweites Mal langsam zu verbluten, wollte Harry vermeiden. Er zog das Mat-Kyn Sar aus seinem Gürtel und stieß es sich zwischen die Rippen.


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