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Fanfiction

Trümmer - Trümmer

von Schneeflocke

Fenrir Greyback - Trümmer


Hogwarts versank im Chaos. Vor, hinter und neben Fenrir starben Menschen. Die einen erschlagen von umstürzenden Säulen oder in sich zusammen brechende Mauern, andere traf es besser. Sie ereilte der schnelle Tod durch einen Avada-Kedavra. Wieviele er selbst bereits vom Angesicht dieser Erde getilgt hatte, wer zählte das schon. Töten gehörte zu seinem Geschäft, das hatte er in den letzten Jahrzehnten gelernt und er verstand sich darauf so gut, wie kaum ein Anderer. Er kämpfte für Voldemort und konnte damit seine Triebe und Urinstinkte ausleben. Fenrir Greback konnte sich einen glücklichen Mann nennen.

Die Schreie der Menschen hallten ihm im Ohr, in der Luft lag der stechende und zugleich betörende Geruch von Tod und Verderben. Hogwarts war dabei zu fallen, Harry Potter dem Tod geweiht und ihm wurde die große Ehre zuteil an diesem bedeutenden Tag an Voldemorts Seite zu stehen. Er bleckte die Zähne und warf sich in das Getümmel. Unwillkürlich, ohne darauf zu achten wen er traf, fiel er jeden an, der seinen Weg kreuzte. Erwachsene, Kinder. Seine Zähne durchbohrten Fleisch, Sehnen und Knochen. Das Blut auf ihnen berauschte ihn, vernebelte seine Sinne. Seine Augen funkelten in blindem Wahn.

Dann, mit einem Mal, roch er ihn. Einen vertrauten Duft. Ein Geruch, der so lange Zeit blanke Erinnerung an längst vergangene Tage gewesen war. Vergraben in seinem Innersten. Jetzt nahm er ihn so deutlich wahr, dass seine Augen sich weiteten. Er ließ von seinem Opfer ab, einem braunhaarigen Mädchen, das in der Uniform Ravenclaws steckte und ihn vor Schreck bewegungsunfähig, anstarrte. Fenrir richtete sich auf. Hektisch tasteten sein Blick die Umgebung ab. Dieser Geruch... dieser Geruch! Seine breiten Pranken schleuderten die Menschen zur Seite, die ihm im Weg standen. Und dann ... als wäre sie aus dem Nichts aufgetaucht, stand sie plötzlich vor ihm.

Er sah sie an. Sie war der erste Mensch seit Jahren, der nicht unwillkürlich vor ihm zurück wich. Blut klebte an ihrer Robe. Das Gesicht, von tiefen Falten durchzogen, spiegelte das Entsetzen dieses Tages wider. Sie hatte die falsche Seite gewählt. Nur eine ihrer Fehlentscheidungen. Doch an diesem Tag würde nicht er das Opfer sein. Heute sollte sie den Preis für ihre Fehlentscheidung tragen müssen.

Seine Beine spannten sich bis zum Zerreißen an, während ein kehliges Knurren seiner Kehle entwich und dann sprang er. Seine Hände packten ihre Schultern, drückten sie zu Boden. Seine Nase berührte beinah ihre Wange. Er sah in ihre Augen, wollte noch einmal das Entsetzen in ihnen sehen, ehe er der Qual der Erinnerung ein Ende bereitete. Doch er konnte kein Entsetzen mehr finden. Alles, was er in ihren Augen lesen konnte, war die Vergangenheit. Als würden sie einen Film abspielen, den er nicht sehen wollte und trotzdem keinen Blick davon abwenden konnte...


Unruhig lief Fenrir auf und ab. Er wusste nicht, wie sie sich entschieden hatte. Die Ungewissheit, mit der er seit Tagen lebte, zermürbte ihn. Beinah noch mehr als die Tatsache, sein Leben von jetzt an als Werwolf fristen zu müssen. Damit konnte er leben - wenn sie bei ihm blieb. Immer wieder hastete er zum Fenster, sah hinab auf die Ländereien Hogwarts, die ruhig in der beginnenden Abenddämmerung vor ihm lagen. Kontrolliert atmete er tief ein und aus. Er musste sich erst an den beschleunigten Puls gewöhnen, der den Werwolf in ihm auch ohne Verwandlung wachhielt. Den verbesserten Geruchssinn nahm er schon nicht mehr bewusst wahr, ebenso wenig wie die Tatsache, dass er sich seit dem Werwolf-Überfall viel schneller bewegen konnte. Nein. Es hatte nicht nur Nachteile, ein Geschöpf der Nacht zu sein. Wenn sie nur bei ihm blieb.

Jeden Tag Ungewissheit, quälende Angst sie zu verlieren, war er bereit, zu verzeihen. Fenrir konnte akzeptieren, dass sie Zeit brauchte. Für eine Entscheidung, die ihm niemand überlassen hatte.

Die Tür wurde geöffnet. Fenrir fuhr herum wie ein Blitz und tatsächlich, sie war da. Ihr Anblick gab ihm für einen Moment das Gefühl, als wäre alles noch wie vor diesem Wochenende. „Du bist gekommen ...“ Er wagte nicht, sich zu rühren oder dem Drang nachzugeben, sie in seine Arme zu schließen. Keinesfalls wollte er sie bedrängen.

„Ich habe dir versprochen, zu kommen“, erwiderte sie flüsternd. Früher hätte er vermutlich Probleme gehabt, sie zu verstehen. Doch auch sein Gehör war geschärft worden durch die Verwandlung, die sein Körper durchgemacht hatte.

„Danke.“ Anders konnte er nicht in Worte fassen, was ihm allein die Tatsache bedeutete, dass sie hier vor ihm stand. Jeder hatte ihm prophezeit, dass er sie vergessen konnte. Doch sie alle kannten sie nicht. Ahnten nicht einmal, wie tief ihre Liebe zueinander ging.

„Bedanke dich nicht zu früh ... Fenrir, ich ... ich habe lange nachgedacht und ...“ Sie zögerte.

Fenrir wandte sich ab und schloss die Augen. Seine Hände klammerten sich um die Lehne des Stuhls, der vor ihm stand. So fest, dass ihre Knöchel weiß hervor traten. „Und?“ Plötzlich spürte er eine tiefe Angst in sich. Warum zögerte sie, weiter zu sprechen? Sie war hier, also bedeutete das doch, dass sie zusammen bleiben, ein gemeinsames Leben führen würden. So wie sie es geplant hatten. In drei Monaten, gleich nach ihrem Abschluß. Sie hatte ihr Kleid schon ausgesucht ... weiß. Mehr hatte sie ihm nicht verraten. Es bringt Unglück, wenn ich es mache, hatte sie gesagt. Warum war das Unglück über sie beide herein gebrochen, obwohl er keine Ahnung hatte, wie ihr Brautkleid aussah?

„Ich ... kann nicht mit dir leben ... Es tut mir leid.“

Es tut ihr leid? Im ersten Moment konnte er nicht begreifen, was diese wenigen Worte bedeuteten. Erst mit Verzögerung traf ihn die ganze Wucht des Erkennens. Es gab kein ‚wir‘ mehr. Sie wollte ihn nicht mehr. Weil er zum Tier geworden war. So tief ging also ihre Liebe? Blanke Wut erfaßte Fenrir, mit der der früher so einfühlsame Mann nicht umgehen konnte. Fenrir packte den Stuhl, warf ihn mit einer nie gekannten Kraft gegen die Wand und sah mit klopfendem Herzen, wie er zerbrach. Er musste sich wieder unter Kontrolle bekommen, durfte sie nicht sehen lassen, wie tief sie ihn getroffen hatte. Er wandte sich um, sah sie an, sah das Entsetzen in ihren Augen. Ein Gefühl von Macht und gleichzeitig bitterer Enttäuschung breitete sich in ihm aus. Ein gefährliches Gemisch. „Dir tut es leid?“ Spöttisch lachte er auf. „Oh ja, DIR tut es leid! Was genau denn? Was tut dir leid, Minerva? Dass ich ein verfluchter Werwolf bin? Oder ...“ Langsam, schleichend wie ein Tier auf der Jagd ging er auf sie zu, fixierten ihren Körper mit seinem Blick und blieb dann nur wenige Zentimeter vor ihr stehen. Ihr Geruch stieg ihm in die Nase, ließ ihn schwer atmen und das Verlangen nach ihr hell auflodern. „Vielleicht tut dir auch leid, dass du mir vor kurzem noch ewige Liebe geschworen hast? In ein paar Wochen schwören wolltest, bei mir zu bleiben in guten wie in schlechten Zeiten? Oder tut es dir leid, dass du mich bei der ersten Schwierigkeit fallen läßt?“

Ihre Augen waren geweitet. Halt suchend tastete sie mit ihren Händen nach hinten, doch sie wich nicht zurück. Er hätte ihr nie verziehen, hätte sie es getan.

„Ich will dich nicht fallen lassen, Fenrir. Es ist nur ... ich kann nicht. Verstehst du denn nicht? Ich kann einfach nicht. Du ... das ... ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.“

„Du weißt es nicht. Verdammt, Minerva! ICH bin derjenige, der damit zurecht kommen muss. Ich will auch weglaufen, ich will das alles nicht, ich möchte nicht sein, was ich bin! Ich will diesen verfluchten Körper nicht, aber ich kann nicht weglaufen!“ Verzweifelt fuhr er sich mit beiden Händen durch die Haare, wandte sich von ihr ab und kämpfte gegen den pochenden Schmerz hinter seinen Schläfen an. Das konnte sie ihm nicht antun. Er wollte sie nicht verlieren, er durfte sie nicht verlieren! Fenrir rief sich zur Ordnung. Vielleicht gab es noch eine Chance. Sie war verwirrt, das war vollkommen verständlich. Schließlich stand auch sie einer Veränderung gegenüber. Er musste nur Ruhe bewahren.

Bemüht ruhig und mit beherrschter Stimme fuhr er fort: „Ich verstehe, dass das alles schwer für dich ist. Das ... ist es für mich auch. Ich bin nicht dumm. Ich weiß, dass die Gesellschaft Werwölfe verachtet. Dass wir in ihren Augen nichts wert sind. So dachte ich früher auch. Aber ich bin immer noch derselbe. Ich kann dir ein gutes Leben bieten, das verspreche ich dir. Ich werde alles tun, damit ...“

Sie unterbrach ihn durch eine rasche Handbewegung. In ihren Augen konnte er Tränen glitzern sehen. Sie sagten ihm mehr, als alle Worte. Erleichtert wollte er auf sie zugehen, öffnete seine Arme, um sie zu umschließen, doch sie ... wehrte ihn ab. Wie vom Donner gerührt, durch diese zweite Zurückweisung an diesem Tag, die er nicht verstehen konnte und wollte, starrte er sie an. Unfähig, irgend etwas zu sagen.

„Du kannst nichts tun Fenrir“, wisperte sie in die Stille des Raums, in dem sich langsam Dunkelheit ausbreitete.

„Warum tust du das?“ Ratlos zuckte Fenrir mit den Schultern. Sie liebten sich doch. Das wusste er, er konnte sich nicht in den letzten Jahren so sehr in ihr getäuscht haben. Er konnte es auch jetzt in ihren Augen sehen, dass sie für ihn ebenso empfand, wie er für sie. Warum tat sie ihm das an? Warum wollte sie ihm den letzten Dolchstoß versetzen?

„Weil ... ich nicht anders kann. Ich kann es dir nicht erklären, Fenrir. Aber bitte glaub mir, ich ... Merlin steh mir bei, ich gäbe alles dafür, wenn nur wieder so werden könnte wie früher!“

„Das kann es aber nicht!“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Fauchen. Er hatte verloren, musste sich dieser einen, aber elementaren Tatsache wohl stellen. Alles hatte er verloren. Nur durch einen einzigen Biss. Nur, weil er mit seinen Freunden den Gewinn eines Quidditchspiels gefeiert und zuviel getrunken hatte. Nach Hogwarts hatte er es nicht mehr geschafft, sondern sich einfach stockbetrunken auf eine Wiese zwischen Hogsmeade und der Schule gelegt. Ungeachtet des Vollmonds. Es war seine Schuld. Allein seine, dass sein Leben ihm jetzt zwischen den Fingern verlief. Er den einzigen Halt verlor, auf den er noch zu hoffen gewagt hatte. „Aber ... ich liebe dich, Minerva. Ist das nicht genug? Daran hat sich doch nichts geändert.“

„Nein, daran hat sich nichts geändert.“ Sie kam ihm näher.

So nah, dass er ihren warmen Atem auf seiner Haut fühlen konnte. Er verzehrte sich nach ihr und wagte es doch nicht, zumindest seine Hände um ihre Taille zu legen. Etwas hinderte ihn. Beinah, wie eine unsichtbare Barriere, die sie voneinander trennte. Konnte es sein, dass es sie gab? Dass sie durch seine Verwandlung schon voneinander getrennt waren, ohne dass er es sehen oder bemerken konnte? Es nur zu spüren vermochte?

„Ich liebe dich, Fenrir.“

Sie liebt mich? Fenrir lachte erneut leise auf. Beinah klangen diese Worte, die früher sein Herz zum Rasen gebracht hatten, wie blanker Hohn. „Warum sagst du das? Du hast mich verlassen!“ Wieder sah er sie an, schüttelte den Kopf und wusste im selben Moment, dass es vorbei war. Nie wieder würde er diesen Körper an seinem spüren. Nie wieder diese Worte von ihr hören. Sie nie wieder sehen. Mit einem Mal spürte er, wie seine Kehle eng wurde. Er konnte nicht mehr atmen, die Konturen um ihn herum schienen sich aufzulösen. Die bittere Erkenntnis, vollkommen alleine zu sein, ein Ausgestoßener zu sein von heute auf morgen, bereitete ihm Übelkeit und dumpfe Wut. Wut, die so hell in ihm aufloderte, dass er seine Fingernägel so fest in seine Handflächen krallte, dass nach wenigen Augenblicken bereits dicke Blutstropfen auf den Teppich regneten. „Verschwinde“, murmelte er und wandte sich ab. „Ich will dich nicht mehr sehen.“

„Fenrir, ich ... ich muss dir noch...“ Sie klang verzweifelt.

„Nein!“ Er fuhr herum, das Gesicht wie versteinert. „Ich will, dass du gehst! Hast du mich verstanden? Verschwinde!“

Sie ging. Ohne ein weiteres Wort, ohne einen Blick. In diesem Moment, in dem er innerlich starb, glaubte Fenrir, sie nie wieder zu sehen.




Es wäre besser für dich gewesen, wäre es dabei geblieben, ging es ihm durch den Kopf, als er seine Hand um ihren Hals legte. Ihre Augen sahen ihn an, wie damals. Keine Angst lag in ihnen. Nur stummes Entsetzen. Doch heute fragte sich Fenrir, anders als damals, ob dieses Entsetzen in dem begründet lag, was ihm geschehen war, zu was er geworden war, oder vielleicht ... in der Erkenntnis, dass ihrer beider Leben in dieser Vollmondnacht ein Ende gefunden hatte. „Was“, forderte er zu wissen, „was wolltest du mir damals sagen?“

Er wusste nicht, warum das jetzt noch wichtig war. Aber etwas in ihm sagte ihm, dass er es wissen musste. Jetzt.

„Ich wollte dir sagen“, erwiderte sie ohne jedes Zögern, „dass ... ich doch nur Angst um unser Kind hatte ...“

Mit einem Mal wurde es still um Fenrir herum. Er hörte keine Schreie mehr, roch kein Blut mehr, spürte keinen Hass mehr. Er sah nur noch Minerva, entdeckte unter den faltigen Lidern die Augen jenes Mädchens, das er mehr geliebt hatte, als alles andere. „Unser Kind?“, keuchte er heiser, nicht in der Lage, zu begreifen, was sie sagte.

„Wir haben eine Tochter ... Sie weiß nicht, dass ich ihre Mutter bin und ...“

„Ihr Vater ein Werwolf.“ Er ließ von ihr ab, wie betäubt. Fenrir richtete sich auf und sah noch einmal auf sie hinab, ehe er sich umwandte und verschwand.

Er sah nicht zurück, ging zielstrebig durch die Trümmer Hogwarts. Menschen schreckten vor ihm zurück, Todesser riefen ihm etwas zu. Doch auf nichts reagierte er. Hogwarts war nicht mehr wichtig. Voldemort war nicht mehr wichtig. Fenrir Greyback verließ in dieser Nacht die Welt in dem versöhnlichen Wissen, dass das Beste in ihm irgendwo überlebt hatte.



Ende


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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
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