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Fanfiction

If Today Was Your Last Day - Neue Erkenntnisse

von rodriquez

Sehnsüchtig warteten die Weasleys auf Harrys Rückkehr, doch nicht nur diese Familie, an dessen Seite sich mittlerweile auch noch George und Bill gesellt hatten.
Voller Erwartungen, wie alle auf Harry gerichteten Blicke verrieten.
Es war, als hätte Harry sie erst vor wenigen Sekunden verlassen, als wäre er gerade erst um die Ecke gebogen, und Hermines Worte: „…Wir haben uns selbst betrogen, weil wir Jahrelang unsere Liebe ignoriert haben…“, wären noch nicht verklungen.
Molly thronte noch immer auf einem der Stühle.
Ein Zusammengesunkenes Häufchen Elend mit roten Haaren.
Arthur streichelte behutsam über ihren Arm, George saß angespannt, aber ruhig in der Nähe und Bill unterhielt sich angeregt mit Hermine, deren Lippen gerade die weiteren Worte, als die Fortsetzung von: „…Wir haben uns selbst betrogen, weil wir Jahrelang unsere Liebe ignoriert haben…“, formten.
Der nächste Unterschied den Harry feststellen konnte, dass ihre Blicke nicht mehr auf Molly und Arthur gerichtet waren, sondern auf einer weiteren rothaarigen Person, die gerade aus dem Rücken seines Vaters hervorkam, und die ihm sehr bekannt vorkam.
Ron lauschte aufmerksam den Worten zwischen Bill und Hermine.
Ob sie über ihn sprachen. Über sie?
Konnte er Ron gegenübertreten?
Wie würde Ron reagieren, wenn er erfahren würde, was letzte Nacht in den Betten von Godrics Hollow abgelaufen war?
Das schlürfende Geräusch von Harrys Sneakers erschreckte die kleine Ansammlung von Personen, die sofort alle erwartungsvoll aufsprangen, und in Harrys Richtung starrten.
Hermine hat den schrecklich, peinlichen Moment mit Ginny bereits überstanden, und wie es aussieht, äußerst positiv, doch wird mich gleich erwarten?
„Sie ist okay“, rief Harry schon von weitem, mit einem leichten Zittern in der Stimme. „Und sie ist unschuldig.“
„Ich habe Ron alles erzählt“, versuchte Hermine einen Teil seiner spürbaren Anspannung zu nehmen, doch es war ein ungeschickter, mehrdeutiger Hinweis.
„Alles?“, fragten Harrys aufgerissenen, erschrockenen Augen, doch Ron kam ihm zuvor.
„Alles“, grinste sein ältester Freund. „Ginny pimpert also mit Malfoy…“
„Ronald Bilius Weasley!“
Es muss wohl nicht weiter erwähnt werden, wer diesen empörten Aufschrei von sich gab…
„Und ihr…“, wollte Ron gerade grinsend, mit Wink auf seine beiden Freunde, hinzufügen, brach aber eingeschüchtert ab, ein „Auch“, brachte er gerade noch, sehr leise zustande.
„Ich werde für Ginny bürgen, wenn nötig eine Kaution hinterlegen, sobald Kingsley auftau…“
„Das ist nicht notwendig“, ertönte in diesem Augenblick die tiefe, verrauchte Stimme des Ministers. „Erstens hätte ich das Selbst getan. Und Zweitens haben wir tatkräftige Unterstützung von Scotland Yard.“
„So früh schon auf den Beinen?“, verwundert rieb sich Harry die Augen, während sich Mollys Verwunderung auf die Aussage des Ministers richtete. „S ... Scotland Yard?“, wiederholte sie langsam. Angst und Verwunderung in gleichem Maße.
„Die Bundespolizei der Muggel, so was wie unsere Auroren“, erklärte ihr Mann.
„Ich weiß, was Scotland Yard ist“, grunzte Molly. „Aber warum?“
„Die Metropolitan Police ist schon eine ganze Weile einer Bande auf der Spur, die sich auf illegale Sportwetten spezialisiert hat.“
Harry zuckte nervös.
Außer Hermine registrierte es allerdings Niemand der Anwesenden.
Fragend beobachtete sie von der Seite seine weiteren Reaktionen.
Das Einzige, was noch kam, war ein starrer Blick in das Gesicht des Ministers.
Sein Kehlkopf hüpfte dabei nervös, wie bei einem Frosch auf und ab.
Verwundert richtete sie ihren Blick etwas ungläubig zurück zu Kingsley.
Hatte Harry etwa Informationen, bezüglich dieser illegalen Wetten, etwa durch sein Gespräch mit Ginny?
Hermine beschloss zunächst weiter Kingsleys Schilderungen Aufmerksamkeit zu schenken.
Aber später würde sie den Dingen auf den Grund gehen.
Kingsley hatte auch schon zu Antworten auf Harrys Fragen angesetzt: „...Und zu deiner Frage, Harry: Ich habe noch kein Auge zugemacht. War die ganze Nacht auf den Beinen, und habe sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt, und meine Beziehungen spielen lassen. Ich brauchte dazu nur wenige Minuten in der Downing Street 10 zu verbringen. Premierminister Blair verwies mich schon nach nur einem Telefongespräch an die Metropolitan Police, dem New Scotland Yard. So kam ich nach und nach, an immer mehr Informationen. Allerdings musste ich ihnen jeden Wurm einzeln aus der Nase ziehen. Die Jungs sind nicht sehr gesprächig. Da läuft wohl irgendeine Riesensache, und die haben Angst wir pfuschen ihnen ins Handwerk.“
„Und hast du herausbekommen um was für eine Sache es sich dreht?“, hakte Harry nach.
Er wirkte für Hermines Geschmack interessiert, aufmerksam, aber immer noch etwas vorsichtig und nervös.
Da ist irgendwas im Busch, dessen war sie sich sicher.
Harry behielt noch Dinge für sich.
Zu Ginnys Schutz?
Sie wird doch nicht...
Hermine schüttelte ihren Kopf.
Harrys Verhalten verursachten erste Zweifel an Ginnys Unschuld.
Eine Gefahr für ihre Liebe?
Sie schluckte den aufkommenden Kummer und hielt standhaft die Klappe, aber es brannten ihr einige Worte auf der Zunge.
Worte, die sie aber nur an Harry richten konnte, ihn allein fragen konnte.
„Nur soviel, wie notwendig“, beantwortete Kingsley Harrys Frage. „Draco war wohl in illegale Wetten und Glücksspiele verwickelt, und scheinbar einer, wenn nicht der Drahtzieher. Chief Superintendent Blane und seine Mannschaft observieren seit Wochen mehrere Personen. Eine von ihnen war Draco Malfoy. Und gestern Abend seien zwei Observierungsteams zusammen getroffen. Das Eine, das Draco überwachte und das Andere, das einer Kristin Hartley auf den Fersen war. Die junge Frau wurde bis ins Londoner West End verfolgt, hielt vor Dracos Wohnung an...“
Harry fuchtelte unterbrechend mit seiner Hand. „Wie haben sie das ausgedrückt?“
„Was meinst du?“, reagierte der Minister verwundert.
„Nun, wussten sie, dass sie zu Dracos Wohnung ging? - Dann warum oder woher? - Oder aber, war das ein weiterführender Zusatz aus deiner...“
„Ich weiß, was du meinst“, unterbrach Kingsley. „Sie wussten es...“
„...Weil sie der weiblichen Person schon öfters dahin gefolgt sind“, unterbrach Harry erneut. Sein Blick veränderte sich.
Hoffnung keimte auf.
Für Hermine klar ersichtlich.
Solange lebte sie nun neben ihm, kannte ihn, bis ins Detail.
Unbewusst.
Jetzt erst spürte sie diese jahrelange Kenntnis am eigenen Leib: Ein Kribbeln ihrer Gliedmaßen, Ihr Magen hob und senkte sich. Schmetterlinge flogen wild durcheinander.
Ja, das war jahrelange Liebe, einen Menschen, so zu kennen, so einschätzen zu können.
Aber erst jetzt wurde ihr das bewusst.
Warum war das früher nicht so?
So reagierte Harry immer, wenn eine seiner Theorien wahr zu werden schien.
Sie tat diese Kenntnis als belanglos und als zufällig vorhanden ab, dachte nie über die wahren Gründe nach.
Gründe, die sie hätte eigentlich kennen müssen.
Gründe, die sie sehr wohl kannte!
Gründe, die aus den tiefen Inneren ihres Körpers kamen.
Nur was mag das dieses Mal, für eine Theorie sein?
Sie hatten keine Zeit darüber zu reden, und dies zu tun, vor allen Anwesenden, hätte verheerende Folgen für Ginny bedeutet, dessen war sie sich sicher.
Kingsley nickte.
„Woher weißt du das schon wieder, Harry?“
„Darauf komme ich gleich, erzähl erst einmal weiter.“
Erst die Bestätigung der Theorie, dann die Bombe platzen lassen.
Typisch Harry.
„Würde ich ja, wenn du mich nicht dauernd unterbrechen würdest.“
Mollys Augen zuckten wild zwischen Harry und dem Minister hin und her.
Sie war kurz davor vor Anspannung zu explodieren. Sie räusperte sich. Sie kaute ihre Fingernägel. Etwas, dass sowohl Harry, als auch Hermine noch nie an ihr gesehen hatten.
Harry bedeutet Kingsley freundlich aber mit sich drehenden Pupillen, dass er weitermachen konnte.
„Nur kurze Zeit nach dem ersten Team, traf ein Weiteres Ãœberwachungsteam ein. Das Team, das Dracos Ãœberwachung übernommen hatte, aber Draco war nicht Allein. Er war in Begleitung einer Unbekannten weiblichen Person.“
„Ginny“, nickte Harry, der beobachtete, wie mehrere Personen gleichzeitig nickten.
Ein lautes, genervtes und doch angespanntes Keuchen entwich Mrs. Weasleys Lippen.
„Das Yard wusste schon, wer und was sie war. Es war nicht das erste Mal...“, Kingsleys Stimme verlangsamte sich.
Erschrocken über eventuelle unbedachte Worte, fixierte er den Jungen, der überlebt hatte.
„Wir haben uns getrennt“, beruhigte Harry das Gewissen seines Ministers, und hakte sich zusätzlich bei Hermine ein.
Hermine hätte schwören können, eine freudige Lachfalte unter dem Auge des Ministers zu erkennen.
„...In sicherer Entfernung beobachteten beide Teams das Anwesen, bis ein qualvoller Schrei sie aufschreckte. Sie eilten sofort auf das Gelände zu. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Niemand das Haus verlassen, zumindest nicht über die Haustür. Den Detectives kam auch Niemand entgegen. Sie fanden Draco niedergestochen am Küchenboden vor, nahmen die Verfolgung einer flüchtigen Person auf, und informierten die regionale Polizei über Funk über das Geschehen.“
„Also kam der Notruf von den Beamten vor Ort … Deswegen waren also unsere Einsatzkräfte, so schnell vor Ort“. Dieses Mal war es Hermine, die Kingsley mit einer spontanen Eingebung unterbrach.
Kingsley nickte zustimmend. „Wir kamen nur ins Spiel, weil fast alle Polizisten just in dem Moment im Einsatz waren, unter Anderem bei einer Massenkarambolage auf der M1.“
„Hat die Spurensuche schon was ergeben?“, wollte Hermine wissen.
„Da sind sie wohl gerade dabei.“
„Und was bedeutet…“, wollte Hermine gerade hinterfragen, als sie von Harry sanft unterbrochen wurde. Sie brach mitten im Satz ab, und sah ihn fragend an.
Er war sehr ruhig und nachdenklich geworden, hatte angeregt zugehört.
All seine Vermutungen erschienen zutreffend, und verflossen miteinander.
Doch jetzt drängte er sich wieder in den Vordergrund.
Erstaunt stellte Hermine fest, dass seine Augen zu leuchten begannen.
„Aber das bedeutet ja ... das würde ja, Ginnys Unschuld beweisen“, stammelte er aufgeregt.
„Wie das?“, forschte Ron nach.
„Fast“, presste Kingsley heraus.
„Draco lag schon am Boden. Ginny muss erst später in die Küche gekommen sein. Die Detectives sind ihr Alibi...“, ungläubig breitete Harry die Hände aus und zuckte fragend mit dem Oberkörper.
„Warum nur Fast?“, hakte Hermine nach, die Harrys Einwand unterstützte.
„Die Detectives waren in Eile, sind einer flüchtenden Person hinterher gejagt...“
„Ginny hätte trotzdem in der Küche sein können. Ohne, dass sie es bemerkt hätten“, nickte Hermine, weniger zuversichtlich als kurz zuvor.
„Weil sie in Eile waren...“. Auch Harrys Gesicht verfinsterte sich wieder.
„Aber sie ist nicht mehr die Hauptverdächtige, und wir können sie auf freien Fuß setzen, unter der Bedingung, dass sie ihren Aufenthaltsort angibt, und diesen nicht verlässt.“
„Mein Kind wird im Fuchsbau sein“, schrie Molly. „Und wenn ich sie anketten muss.“
„Sei dir mal nicht so sicher, Mollylein. Deine Tochter hat mittlerweile einen dickeren Kopf, als ihre Mutter.“
„Und das will viel heißen“, murmelte Ron, was Hermine ein Schmunzeln abrang.
Nur Harry war immer noch nicht zufriedengestellt.
Klar, denn Ginny war zwar auf freiem Fuß, aber immer noch nicht frei von Schuld.
„Diese Kristin war sie….“
„Offenbar Dracos Freundin“, bestätigte Kingsley. „Jedenfalls hatte sie einen Schlüssel zu seiner Wohnung.“
„War sie die Flüchtige, und war sie auch in die kriminellen Machenschaften verwickelt?“
„Davon geht die Metropolitan Police aus. Ian Hartley, ihr Bruder, ein mehrfach Vorbestrafter scheint der Drahtzieher zu sein. Offenbar sind sie ihm schon länger auf der Spur, und so auf Draco gestoßen.“
„Ein Wettbüro, was ist das?“, fragte Hermine.
„Man wettet Geld auf Sportveranstaltungen…“
„Quidditch?“
„Muggel … Sport“, reagierte Harry barsch, was ihm einen zweifelhaften Blick einbrachte. „Fußball, Boxen, Rugby. Sonst würde kaum die Metropolitan Police aktiv werden.“
„Bei illegalen Wetten, werden die Quoten manipuliert. Ergebnisse im Vorfeld ausgehandelt. Spieler bestochen“, erklärte Kingsley.
„Das große Geld also?“, nickte Hermine.
Kingsley zuckte ahnungslos mit der Schulter. „Keine Ahnung, was dabei hängen bleibt.“ Er rieb mehrfach den Zeigefinger über die Daumenkuppe.
„Ian Hartley?“, überlegte Harry. „Ian Hartley“. Der Name war zunächst als Ablenkung gedacht, doch Harry kam dabei ein weiterer, überraschender Gedanke, der ihn beschäftigte. „Ich kann mir nicht helfen. Ich habe den Namen schon einmal gehört.“
„Er dürfte aber ein Muggel sein“, gab Hermine zu Bedenken.
„Vielleicht gerade deswegen“, murmelte Harry. „Ich habe den Namen schon einmal gehört.“
„Wie meinst du das?“
Harry überging ihre Fragen, blickte hilfesuchend zu Kingsley.
Seine Neugier trieb ihn wieder voran. „Seine Vorstrafen?“
„Vier Jahre wegen schwerer Körperverletzung in Parkhurst.“
„Der Hochsicherheitstrakt auf der Isle of Wright?“, Harry rieb sich verwundert die Stirn. „Soll genauso sicher sein, wie Askaban, dann war das wohl etwas mehr als eine Schlägerei.“
„Nach seiner Entlassung im letzten Jahr konnte man ihm einen Raubüberfall nicht nachweisen. Obwohl die Sachlage wohl eindeutig war. Doch er bekam ein Alibi. Und jetzt diese Wettgeschichte. Ist aber dem Yard entwischt. Seit knapp zwei Wochen ist er untergetaucht.“
Harry rieb sich nachdenklich die Nase. „Hast du zufällig ein Bild?“
„Wenn es dir wichtig ist, dann kann ich ein Treffen mit SI Blane arrangieren.“
„Ich denke das ist eine gute Idee. Eine vage, aber hoffnungsvolle Spur - Ich brauche aber erst Gewissheit“, wiegelte Harry, die fragenden Blicke des Ministers ab. „Und das hier“, Harry hielt das Ãœberwachungsvideo mitsamt Hermines Hand in die Höhe. „Das hat das Yard übersehen. Das Video von der Ãœberwachungskamera über Dracos Haustür. Nur leider sehr unscharf.“
„Die verfolgte Person ist zweifelsfrei Kristin Hartley?“, vergewisserte sich Hermine. „Hat man sie geschnappt?“
Kingsley schüttelte den Kopf.
„Aber fürs Erste ist Ginny aus dem Schneider. Nur eben noch nicht ganz. Diverse Unstimmigkeiten sind noch nicht vom Tisch“.
„Dann können wir unsere Kleine mit nach Hause nehmen?“, seufzte Molly, während Harry erneut nervös zusammenzuckte.
„Sie sollte jeden Augenblick hier sein“, nickte Kingsley. „Ich habe sofort veranlasst, sie auf freien Fuß zu setzen.“
Harry, Hermine und Ron blieben alleine zurück, während der Minister und Arthur einer davon stürmenden Molly folgten.
Molly war nicht mehr zu halten.
„Was sollte das vorhin, Harry? Warum bist du mir über den Mund gefahren?“
„Hat er das?“, wunderte sich Ron. „Ist mir gar nicht aufgefallen.“
„Warum nur wundert mich das jetzt nicht…“.
„Ach“, brüskierte sich Ron. „Und du darfst das?“
„Das ist etwas Anders! - Also, Harry?“
Harry druckste herum.
„Das tut mir leid. Ich tat es um Ginny zu schützen.“
„Erklärst du es mir bitte? Und wer um alles in der Welt ist Ian Hartley?“
„Draco hat wohl auf eigene Rechnung, auch einige Quidditchspiele manipuliert…“
„Und Ginny wusste davon“. Erschrocken schlug sich Hermine, die Hand vor den Mund.
Sie hatte es nicht als Frage formuliert, und es an seinem neuerlich nervösen Blick bemerkt. Nervös blickte Harry zu Ron, und nickte zustimmend. „Das bleibt unter uns. Ich habe es Ginny versprochen.“
Ron nickte, aber sein Gesichtsausdruck wirkte nicht gerade fröhlich.
„Ginny…“, begann Harry, doch Hermine unterbrach erneut.
„O - mein - Gott. Sie hat falsch gespielt. Sie hat die Spiele als Spieler in die richtige … unkorrekte Richtung…“
„Ginny hat absichtlich falsch gespielt?“
Auch Ron schien zu verstehen, blickte ängstlich mit raschen Blicken zwischen seinen Freunden hin und her.
„Angeblich bei drei Spielen. Zweimal den Schnatz zu früh…“
„Entschuldige Harry. Es tut mir leid. Aber ich hatte keine Ahnung...“
Für Hermine machte Harrys barsches verhalten Sinn.
Sie zeigte vollstes Verständnis.
„Nein, mir tut es leid, aber ich wusste nicht, wie ich sonst vom Thema ablenken könnte. - Und Ron…“. Noch einmal blickte Harry eindringlich zu Ron.
„Schon verstanden. Ich bin doch nicht blöd, und jage meine eigene Schwester ins Boxhorn. Aber wenn ich mit ihr allein bin…“, er formte eine Faust und ein grimmiges Gesicht. „Und wer ist jetzt dieser Hartley?“
„Ich bin mir noch nicht sicher, aber ich müsste mich schwer täuschen, wenn es nicht einer der Jungs aus Dudleys Gang war. Und deswegen will ich mir auch sein Bild anschauen. Vielleicht erkenne ich ihn ja wieder.“
„Dudley?“ Hermine schien zu überlegen. „Vielleicht könnte uns sogar Big D weiterhelfen?“
„Habe ich auch schon daran gedacht. Wir bewegen uns in der Welt der Muggel. Wir müssen denken, wie sie. Big D könnte sogar wichtig werden, wenn ich richtig liegen sollte.“
„Warum ist das wichtig?“, mischte sich Ron ein. „Darf ich euch begleiten? So, wie früher?“
„Klar kannst du das“, nickte Harry, und ein freudiges Strahlen erhellte das Gesicht von Ronald Weasley.
Hermine nickte unscheinbar in Harrys Richtung, und ihm war, als hätte er eine kleine Träne in ihren Augen erblickt.

Das von Kingsley arrangierte Treffen mit SI Blane brachte für Harry genau diese gewünschte Erkenntnis, und er verabschiedete sich mit den Worten: „Vielleicht kann ich ihnen in dem Fall weiterhelfen.“
Der Super Intendant starrte Harry aufmerksam an. „Sie haben Informationen?“
„Es könnte sein. Aber erst brauche ich noch den endgültigen Beweis für meine Theorie. Sollte dieser zutreffen werde ich sie sofort in Kenntnis setzen. Im Moment ist es eine kleine, hoffnungsvolle Spur zu Ian Hartley.“
„Da ihr Mitwirken von oberster Ebene abgesegnet ist, gewähre ich ihnen alle erlaubten Freiheiten“, äußerte SI Blane, wirkte aber nicht unbedingt überzeugt.
Vielmehr schien er sich einem Befehl von „Oben“ zu beugen.
„Allerdings hat es schon einen etwas faden Beigeschmack, dass die Hauptverdächtige, ausgerechnet ihre Freundin ist, und noch dazu auf freien Fuß gesetzt wurde.“
Als hätte es Harry geahnt, daher wehte also der Wind.
„Sie denken ich wäre befangen?“
„Ich will ehrlich zu ihnen sein…“
„Dann nehmen sie sich das hier zur Brust“. Harry hielt Blane die sichergestellte Videokassette entgegen. „Das haben ihre Leute am Tatort übersehen. Ein Video von der Ãœberwachungskamera über der Haustür.“
Super Intendant Blanes Gesicht färbte sich aschfahl.
Zögerlich griff er nach der Kassette.
„Vielleicht denken sie dann etwas anders über meine Freundin. Ach, und sie können ab etwa acht Uhr mit der Sichtung beginnen, da sollte alles Wesentlich vorhanden sein.“
Damit bekräftigte Harry seinen Einsatz, den er seiner Freundin gegenüber aufbrachte.
„Es war das einzige Band“, fügte Harry hinzu. „Offenbar hat Mr. Malfoy nur eine Kassette benutzt. Und noch was, sie werden sich sicherlich wundern, dass niemand das Haus auf dem Weg verlassen hat, auf dem er es betreten hat. Bedenken sie, wir sind Zauberer, und haben andere Mittel und Wege von einem Ort zu verschwinden. Mrs. Weasley hat kurzzeitig das Haus verlassen, kam aber wieder zurück. Ihr Alibi für diese Zeit steht vor ihnen. Und noch etwas liegt mir auf der Zunge. Sie ist keineswegs die Hauptverdächtige.“
„Sie erstaunen mich wirklich Mr. Potter“, anerkennend nickte der Polizist. „Offenbar haben sie sich einiges von unseren Seminaren eingeprägt.“
„Haben sie noch irgendwelche Erkenntnisse? Fingerabdrücke? Eine Spur von der Flüchtigen?“
„Auf der Tatwaffe waren nur die Abdrücke des Opfers, und die vom Mrs. Weasley. Kristin Hartley ist nach wie vor flüchtig. Die Fahndung läuft auf Hochtouren.“
„Ãœber die M1 konnte sie schon mal nicht die Stadt verlassen“, überlegte Harry.
SI Blane nickte. „Meine Männer haben sie nur wenige Meter vom Haus entfernt verloren. Sie fuhr ihnen davon.“
„Sie wusste also wohin sie fliehen musste? Ein wartendes Fahrzeug. Hat in dem Auto vielleicht jemand auf sie gewartet?“
„Das konnten meine Leute nicht erkennen. Sie konnten sprichwörtlich nur noch am Auspuff riechen. Ein roter Mini. Leider gestern entwendet.“
Der SI reichte Harry seine Visitenkarte mit den Worten, „Wenn sie Hilfe brauchen sollten“, entgegen.

„Ich brauche jetzt einen Kaffee, um klar denken zu können“, atmete Harry beim Verlassen des Metropolitan Police Gebäudes durch. „Ihr könnt mir dabei helfen. Ich brauche eure Hilfe, ich muss wissen, ob ihr meine Theorie stützen könnt.“
Hermine nickte, auch wenn sie überhaupt keine Ahnung hatte, über was Harry grübelte.
Doch ihr Nachhaken verschob sie, zunächst.
Im Moment hatte es keinen Sinn, zumal sich Harry schon wieder etwas Anderem widmete.
Seinem Handy.
„Doch einen kleinen Moment noch“, murmelte er und tippte einige Ziffern.
Ein paar Schritte entfernte er sich von seinen Freunden, und sprach einige Minuten in sein Diensthandy.
Es schien ein angeregtes Gespräch zu sein.
Harry benutzte Hände und Füße, um zu gestikulieren.
Hermine lächelte verträumt.
Noch vor nicht allzu langer Zeit, wäre eine solche Verschmelzung der beiden Welten undenkbar gewesen.
Dank Harry, aber auch dank ihrem unermüdlichen Einsatz, konnte man immense Fortschritte erzielen und ein Annähren ermöglichen.
Ein weiters Gesicht, das von Ron, wanderte zwischen Harry und Hermine hin und her.
Auch auf seinem Gesicht lag plötzlich ein gewisses Lächeln, trotz der eigentlich angespannten Lage um seine Schwester, ganz zu schweigen von der eigenen, eher prickelnden Situation.
Er beobachtete Harry beim telefonieren.
Und er sah auch das freundliche Gesicht seiner einstigen Liebe, die Harry dabei beobachtete.
Für einen kurzen Augenblick schien es wirklich so, als wäre Ron zufrieden.
„Jetzt bin ich soweit“, nickte Harry und sah sehr zuversichtlich aus. „Godrics Hollow?“, fragte er.
Da beide keinen besseren Vorschlag parat hatten, war Ihr nächstes Ziel die Küche in Harrys Heim.
Schon wenige Augenblicke später blubberte die Kaffeemaschine, während Ron und Hermine sitzend am Küchentisch, Harry aufmerksam beobachteten.
Dieser rieb sich nachdenklich die Nase.
„Du siehst aus, wie Wickie“, lachte Ron.
„Wer ist Wickie?“
„Ein kleiner Wikingerjunge aus einer Fernsehsendung der Muggel. Der hat sich auch immer an der Nase gerieben, und bekam dann die besten Ideen.“
Hermine verdrehte nur ungläubig ihre Augen, doch auch sie schien voller Gedanken zu sein.
„Keine Sorge“, beantwortete Harry ihre Blicke. „Ginny stört es nicht, dass du hier bist.“
„Hast du etwa Angst, sie könnte uns hier bei einem flotten Dreier erwischen?“, grinste Ron, verstummte aber unter Hermines giftigen Blicken.
„Stört es euch, wenn ich mich erst etwas frisch mache?“, erkundigte sich Hermine unter einem herzhaften Gähnen.
„Nein, geh ruhig“, winkte Harry ab. „Wir haben jetzt Zeit, die wir für solche Dinge nutzen sollten.“
„Zeit bis was?“ fragte Ron neugierig.
„Dudley ist auf dem Weg hierher.“
„Puuuh“, Ron schnaufte schwer durch, während Hermine sich aufmachte die Küche zu verlassen. „Bist du etwa hier schon heimisch?“
Hermine fuhr herum. „Wie kommst du darauf?“, fragte sie überrascht.
„Nun, du gehst dich frisch machen. Hast du deine sieben Sachen etwa schon hier?“
„Nicht einmal eine Zahnbürste“, erwiderte sie glaubhaft. Zumindest für Ron. „Ich werde mir was von Harry ausleihen.“
Erneut schnaufte Ron verlegen. „In der Zwischenzeit gehe ich mal eine Stoßen.“
„Eine was?“ fragte Harry.
„Eine Stoßen“, wiederholte Ron. Und formte mit Zeige- und Ringfinger einen Klimmstengel, an dem er genüsslich zog. „Willst du auch Eine?“
„Nein, danke“, erwiderte Harry. „Aber wenn ihr euch alle verkrümelt, dann ziehe ich mir in der Zwischenzeit frische Klamotten an. Nimm dir was du brauchst. Getränke und Essen im Kühlschrank.“ Er deutete auf einen alleine stehenden, brandneuen, metallenen Kühlschrank mit Harley Davidson Design.
Auf den ersten Blick wirkte er nostalgisch, doch bei genauerem Hinsehen konnte man ihn als Imitat identifizieren.
Harry verließ, wie kurz zuvor Hermine die Küche und als er sich im Schlafzimmer aus den alten Klamotten schälte, hörte er die Haustür klacken.
Zigarettenrauch erreichte seine Nase.
In seinem Kleiderschrank griff er nach einem frischen blauen Hemd, und einer neuen Wrangler Jeans.
Für einen kurzen Moment hatte er alle Gedanken an die letzten Stunden verdrängt.
Unterbewusst hörte er die Spülung der Toilette.
Hermine, dachte er, und sehnte sich nach ein paar zärtlichen Augenblicken.
Von diesem Gefühl angetrieben, huschte er über den Flur und öffnete die Tür zum Badezimmer. Hermine stand vor dem Spiegel und bürstete sich ihre Haare durch.
Ihre Hose lag auf dem Boden.
Sie trug nur eine Bluse und Harry konnte ihr dünnes, sicherlich sehr angenehm weiches Satinhöschen erkennen.
Sein Unterleib rebellierte.
Langsam näherte er sich dem Mädchen vor dem Spiegel.
Scheinbar hatte sie ihn noch nicht bemerkt.
Oder sie ließ ihn in dem Glauben.
Vorsichtig umfasste er ihren Oberkörper mit beiden Armen, und neigte seinen Kopf an ihre Schulter.
Ganz dicht drückte er sich an sie heran.
Ein kurzer Moment der Zweisamkeit.
Er braucht diesen Moment.
Er spürte, wie sich eine innere Ruhe aufbaute.
Hermine hatte aufgehört ihre Haare zu bürsten, legte die Bürste auf die Ablage, und drehte sich in seinen Armen zu ihm um.
„Hoffentlich hat das Alles bald ein Ende“, flüsterte Harry. „Ich sehne mich nach dir. Ich liebe dich.“
Das Mädchen umfasste seinen Kopf und hob ihn an.
Ihre Augen verschmolzen miteinander.
Dann spitzte sie ihre Lippen und küsste ihn.
Lang, heiß und Leidenschaftlich.
Harry erwiderte den Kuss, wühlte seine Hände durch ihre Haare, streichelte ihren Nacken, ihren Rücken, berührte den Ansatz ihrer Brust.
Hermine keuchte auf.
Auch sie schien diesen Moment zu benötigen, genoss die innige, herzliche Umarmung, die Liebkosungen.
Harry hatte mittlerweile ihre Brust vollkommen in Händen, streichelte sie zärtlich und wurde immer leidenschaftlicher.
Seine Erregung war greifbar und wunderbar hart.
Sie klopfte nur durch eine dünne Unterhose versteckt an ihrem Unterleib an, streifte über den Ansatz ihrer Schambehaarung.
„O, Harry“, seufzte sie. „Wir werden diese Momente für uns bald ausgiebig nutzen können. Alles wird gut, glaube mir. Und dann gibt es nur noch uns. Ich liebe dich auch.“
Ganz fest drückte sie Harry an sich heran.
Die volle Größe seiner Erregung drückte nun der Länge nach gegen ihren Bauch.
„Aber jetzt sollten wir uns fertig machen. Was soll Ron von uns denken?“
„Dass wir uns lieben?“, lächelte Harry verliebt, und widmete sich erneut heiß und leidenschaftlich ihren Lippen.
Hermine wollte zunächst protestieren, doch sie ergab sich ihren Gefühlen.
Nach diesem nie endenden Kuss, drückte sie ihn energisch von sich weg.
„Harry Potter, du ziehst dir jetzt sofort was an. Ich bin ein anständiges Mädchen“.
„Und ich bin der Papst“, schmunzelte Harry, mit erotischen Blicken auf ihr an der Vorderseite feuchtes Höschen.
„Jetzt kann ich mich noch einmal waschen“, schnaufte Hermine.
Schweren Herzens verabschiedete sich Harry, natürlich nicht ohne einen weiteren Kuss, zog sich an und ging zurück in die Küche.
Hermine kam wenige Augenblicke später.
Ron grinste genüsslich.
„Noch schnell einen Quickie hingelegt?“
Hermine setzte zu einem energischen Protest an, doch Ron winkte lächelnd ab. „Wohl eher nicht. Sonst würde mich Harry enttäuschen, bei knapp…“, weiterhin grinsend blickte er auf seine Armbanduhr, und wägte ab, „...zweieinhalb Minuten.“
„Nun ja“, antwortete Harry schlagfertig. „Immerhin hätte ich nicht schon vor der Hütte abgeladen“.
„Jungs!“, schnaufte Hermine empört. „Ihr habt wohl nur das Eine im Kopf?“
„Dann vermute ich wohl eher, Hermine hatte Angst was ich wohl denken könnte, wenn...“
„Nicht zu Unrecht, wie man sieht!“
In Rons Gesicht zeichnete sich ein triumphales Lächeln ab.
„Ich vermute Ginny war bereits hier“, wich er ihren Giftpfeilen aus, und hob einen Schlüssel vom Küchentisch in die Höhe. „Da ist noch ihr Anhänger dran. Ein Mini Minimuff.“
„Dann hat sie es also doch wahr gemacht“, murmelte Harry, und beantwortete die fragenden Blicke sogleich: „Sie wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Wollte noch heute ihre…“, mit zwei Fingern formte Harry Gänsefüßchen, „…wenigen Sachen abholen. Zum Schluss wünschte sie uns noch von Herzen alles Gute.“
„Das solltet ihr auch von mir hören“, erwähnte Ron mit verlegenen Blicken zum Küchenfenster.
„Auch ich wünsche euch alles Gute. Ihr habt es verdient. Und ich weiß schon sehr lange, dass eure Herzen zusammengehören.“
Hermine war aufgesprungen, während Ron weiter sprach, und fiel Ron spontan um den Hals.
„Außerdem, warum sollte ich etwas gegen euch haben? Mir ist Harry an deiner Seite tausendmal lieber, als Draco Malfoy!“.
Den Namen spuckte Ron fast angewidert aus, „was hat sich die Hexe nur dabei gedacht…“
Mit Tränen in den Augen stieß sie einen Freudenschrei aus: „Wow - Ron. Das aus deinem Mund. Die Gefühle tröpfeln von deinem Teelöffel.“
Empört drückte Ron sie von sich weg. „Danke für deine Anteilnahme.“
Doch mit einem Lächeln, das er nicht verbergen konnte, zog er sie wieder zurück in seine Arme.
Unterdessen war Harry erstaunlich ruhig geblieben.
„Was ist los, Alter? Freust du dich nicht, dass ich den Teelöffel abgegeben habe?“
„Im Moment stört ihr meine Konzentration“, erwähnte Harry beiläufig.
Seine Gedanken waren eindeutig wieder mit anderen Dingen beschäftigt.
Ginnys Schlüssel hatte ihn endgültig zurück in die Realität geholt.
„Ich meine…“, grinste Ron spitzbübig. „Wir können uns ja auch in dein Schlafzimmer verziehen…“
„Was?“, murmelte Harry abwesend. „Ja, ja“.
Hermine spitzte die Ohren.
Ihr Gesicht passte sich Harrys abwesenden Gedanken an. „Was hast du?“
Langsam löste sie sich von Ron, und kam auf ihre neue, alte Liebe zugelaufen.
„Ginny hat vorhin etwas gesagt, dass mich nicht loslässt.“
„Dann versuch es uns zu erklären.“
„Wir sprachen über eine mögliche Eifersuchtstat. Und sie meinte zunächst: Sie hätte uns ja auch nicht gleich getötet, als sie uns dabei beobachtet…“
„Ginny hat euch beim Poppen zugesehen?“, schrie Ron dazwischen. Die Augen geweitet.
Um die Mundwinkel ein spitzbübiges Grinsen.
„Ron!“, winkte Hermine abwertend.
„Ich versuche gerade ihre Worte, die sie benutzt hatte zusammenzubekommen“, fuhr Harry ungeachtet der Zwischenrufe fort. „Ich erwiderte: Es war Anders, du wolltest dich von mir trennen, worauf sie antwortete: dann hätte ich euch Beide zur Rede gestellt.“
„Euch Beide?“
Jetzt wirkte auch Hermine nachdenklich. „Natürlich. So, wie damals bei mir und Ron. Ich habe sofort losgeschrien.“
„Wie ein Berserker“, bestätigte Ron nickend. „Ich dachte mein bestes Stück bleibt für immer stecken, während ich erschrocken aus dem Bett fiel.“
„Ron, bitte!“, Hermine wandte sich wieder an Harry. „Ginny hat nicht Unrecht. Ich habe Ron und Lavender sofort eine Szene gemacht, und es war mir in dem Moment auch egal, dass beide nackt waren, und noch ineinander steckten. Was schließt du daraus?“
„Ich bin mir nicht sicher. Die Hintertür war nicht so robust, wie die Haustür, aber als ich sie untersuchte fand ich einen dünnen Draht am oberen Rahmen.“
„Also war sie auch gesichert!“, überlegte Hermine. „Aber die Alarmanlage war außer Funktion, als Draco nach Hause kam.“
Harry schüttelte seinen Kopf.
„Sie war scharf.“
„Woher willst du das wissen?“
„Weil sie nicht deaktiviert wurde. Sie war sogar nach scharf, als wir im Haus waren.“
„Harry, du wirst mir unheimlich.“
„Der Schalter stand auf ON. Nur von innen konnte man ungehindert die Türen öffnen. Zwei verschiedene Alarmkreisläufe.“
„Der Täter ist durch die Hintertür geflohen, Harry. Von innen nach außen, würde das den Alarm außer Kraft setzen? - Moment. Du suchst nach einem weiteren Täter? Einem, der durch die Hintertür hereinkam, hab ich Recht?“
„Hereingelassen wurde“, korrigierte Harry.
„Du suchst krampfhaft nach einem Beweis, der deine Theorie unterstützt? Wie kommst du überhaupt auf diese Idee?“
„Die Spuren im tiefen Gras, hinter dem Haus. Viele Spuren führten vom Haus weg, aber eine führte zum Haus hin.“
„Ginny. Du vergisst, dass sie zurückgekommen ist.“
„Nach eigener Aussage, ist sie appariert. Von der Küche aus. Und wir haben sie vorne wieder reingehen sehen. Neun Uhr zweiundfünfzig.“
„Wir waren im Haus und konnten nicht aus dem Haus herausapparieren“, überlegte Hermine. „Wie hätte Ginny…“
„Wir waren auch nicht eingeladen. Nur wer eingeladen war, konnte tun was er wollte. Ginny ist mit Draco gekommen. Sie hatte es gekonnt.“
„Wie sieht deine Theorie aus?“
„Kristin hat ihren Bruder durch die Hintertür hereingelassen.“
„Eine gewagte Theorie. Ohne Beweise.“
„Richtig, aber nicht unmöglich. Und deswegen sollten wir jede Möglichkeit ins Auge fassen.“
„Und als Nächstes willst du vermutlich zu deinem Cousin?“
„Nein“, antwortete Harry kurz und knapp. „Ich sagte vorhin schon. Dudley ist schon auf dem Weg hierher. Ich hatte keine Lust auf Onkel Vernon.“
„Und Dudley ist sofort losgestürmt?“, wunderte sich Ron.
„Ich habe ihm einen Flug mit einem Portschlüssel versprochen, so was zieht immer“, grinste Harry. „Wir werden sofort nach seiner Ankunft in den hohen Norden aufbrechen.“
„Aber warum hast du ihn dann nicht auch direkt abgeholt?“
„Weil wir vielleicht auch seinen Wagen brauchen.“
Hermine schüttelte ihren Kopf. „Harry, du wirst mir unheimlich.“
„Könnt ihr mich bitte mal aufklären“, monierte Ron. „Ich verstehe wieder einmal gar nichts.“
„Harry hat wohl vorhin, beim Verlassen des Polizeigebäudes mit Dudley telefoniert, und vermutlich erste Informationen erhalten. Nur warum gerade in den hohen Norden? Das verstehe ich auch nicht.“
Harry schmunzelte über den Scharfsinn seiner Freundin.
Diese widmete ihm ihre Aufmerksamkeit zurück. „Ich verstehe nur nicht, warum du dich so sehr darauf versteifst, den Bruder von Kristin zu finden?“
„Dann denk mal nach, mein kluges Mädchen…“
So sehr sich Hermine auch anstrengte, es wollte ihr keine plausible Lösung einfallen.
Was beschäftigte ihren Harry?
Worauf hoffte er?
„Wenn diese Kristin die Tat bestreitet, dann rückt Ginny wieder an erste Stelle der Tatverdächtigen. Ginny und Kristin waren beide vor Ort. Das ist Fakt. Doch nur Ginny hatte das Messer in Händen. Können wir das riskieren?“
„Du willst auf alle Fälle vorbereitet sein?“
„Kristin hat ihren Bruder in die Wohnung gelassen. Dieser stellte Draco zur Rede, und ist dabei ausgetickt, und griff nach dem Messer.“
„Das ist deine Theorie? Wir haben aber keine Beweise, die diese Theorie unterstützt. Und sie ist sehr vage, und steht auf schwachen Beinen.“
„Fingerabdrücke auf der Waffe?“, rief Ron dazwischen, und Hermine schenkte ihm einen zustimmenden Blick.
Mit ihrer Hand malte sie ein großes Fragezeichen in die Luft.
„Warum sind nur Ginnys Abdrücke auf dem Messer?“
„Das ist genau die Frage“, antwortete Harry nachdenklich.
„Wenn wir nach deiner Theorie gehen, erklärt es nur, warum die von Kristin nicht darauf sind, aber wie sieht es mit ihrem Bruder aus? Er ist mehrfach vorbestraft. Seine Fingerabdrücke sind damit registriert. Die Beamten waren so schnell vor Ort, ich glaube kaum, dass Zeit genug war, irgendwelche Fingerabdrücke abzuwischen. Egal wo in der Wohnung. Außerdem hätte er schneller als seine Schwester weg sein müssen. Sie haben nur von einer verfolgten Person gesprochen.“
„Und genau deswegen brauche ich Dudley.“
„Harry, du sprichst in Rätseln.“
Ron riss der Geduldsfaden.
„Harry hat mit unseren Zweifel gerechnet, will er selber an seiner Theorie zweifelte.“
Ein Lächeln lag in Harrys Gesicht.
Ein Lächeln, dass Hermine die Richtigkeit ihrer Ahnung bestätigte.
„Wir haben damit indirekt deiner Theorie zugestimmt.“
„Der Messerblock in Dracos Küche war vollzählig. Alle Messer steckten an ihren Plätzen…“, erklärte Harry.
„Harry, du bist unglaublich. Wo hast du nur überall deine Augen…“
„…und der Junge, den ich in Erinnerung habe, trug immer ein Messer bei sich.“
„Ein Messer mit einer dreißig Zentimeter langen Klinge? Ein Brotmesser?“
Harry schüttelte seinen Kopf.
„Das war ein Jagdmesser aus wildem Damast, kein Brot- oder Sonstwasmesser“
„Damwas?“, wunderte sich Ron.
Das ist ein Gewebe, bei dem sich kett- und schußsichtige Partien abwechseln und dadurch figürliche Muster aller Art eingewoben werden können, die beliebig über die Webbreite verteilt werden können. Damaste werden üblicherweise an speziellen Webstühlen mit Zugeinrichtungen hergestellt.“ Erklärte Hermine, wie aus der Pistole geschossen.
„Ja, ne. Is klar“, grinste Ron.
Auch Harrys Mundwinkel zuckten verdächtig.
„Was?“ empört starrte Hermine ihre Freunde an. „Wikipedia…“
„Wickiewer?“ Rons Stirn zierten etliche Runzelfalten.
„So was wie ein Lexikon. Im Internet.“
„Interwas?“
„Ich geb's auf“, resignierte Hermine. „Der Beschlag der Messer ist aus Damast, aber was macht das so besonders?“
„Die meisten Messer dieser Art sind Unikate. Oft handgemacht.“
„Kann man das nachvollziehen?“
„Das weiß ich noch nicht. Deshalb brauche ich ja Dudley.“
„Und solche Messer trägt man einfach mit sich herum?“
„Jäger tun das schon gelegentlich.“
„Und ich vermute Jäger aus einer Großstadt, wie zum Beispiel London, gehen im hohen Norden, vielleicht in den Highlands auf die Jagd?“
„Korrekt“, analysierte Harry. „Am östlichen dicht bewaldeten Ufer des Loch Lomond.“
„Puuuh“, Ron schnaufte schwer aus, man merkte ihm an, dass er nur schwer den Gedankengängen folgen konnte. „Du denkst der Typ ist dort in den Wäldern?“
Hermine nickte an Harrys Stelle.
„Aber da sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht“, stöhnte Ron. „Wo wollen wir da suchen? Wir wussten damals selber nicht, wie wir dort wieder rausgekommen sind?“
„Immerhin hast du uns wiedergefunden“.
„Das war doch was Anderes. Ich hatte einen Anhaltspunkt.“
Harrys Grinsen wurde breiter.
„Moment, heißt das…“
„Ja, Ron“, bestätigte Hermine indirekt, blickte aber auf Zustimmung bittend zu Harry. „Deswegen … Dudley?“
„Big D erinnert sich an eine Jagdhütte. Ein recht gut eingerichtetes Blockhäuschen. Ideal um unterzutauchen.“
„Da gibt es aber immer noch einen großen Fehler in deiner Theorie“, gab Hermine zu Bedenken. „Die Fingerabdrücke“. Harry forderte sie auf weiterzusprechen. „Wenn dieser Hartley sein eigenes Messer benutzt hatte, wie kommen dann Dracos Abdrücke darauf, aber keine von ihm selbst?“
Nervös lief Harry auf und ab.
„Reflex“, antwortete Harry, der diese Frage wohl schon erwartet hatte.
Für Hermine völlig überraschend formte er eine Faust und simulierte einen Schlag gegen ihre Brust. Hermine umfasste sofort im Reflex seine Faust. Sie nicke bestätigend dazu. „Erklärt aber immer noch nicht die fehlenden Abdrücke des Besitzers.“
„Ein echter Jäger pflegt sein Messer, wie einen Schatz. Er reinigt es nach jeder Gelegenheit penibel genau. Und ein Vorbestrafter ist peinlichst darauf bedacht, seine Identität zu verstecken. Ich tippe zusätzlich auf Handschuhe.“
Noch immer trampelte Harry angespannt auf und ab.
Ron trommelte gelangweilt ein altes schottisches Volkslied auf der Tischplatte, was ihm weitere empörte Blicke seitens Hermine einbrachte, die aber selbst ratlos zum Fenster starrte.
Mount and go.
„Wenn Dudleys Zeitplan stimmt, sollte er in etwa dreißig Minuten ankommen“, beantwortete Harry ihre hoffnungsvollen Blicke aus dem Fenster.
Immer noch nachdenklich schnappte sich Harry den letzten freien Küchenstuhl und schwang seinen Körper verkehrt herum darauf.
Das Kinn auf der hinteren Lehne aufgestützt, begann er zu Rons Melodie zu pfeifen.
Mount and go.
Völlig in Gedanken vertieft griff er nach dem Schlüssel mit dem Minimuffanhänger und drehte ihn durch seine Finger.
„Knapp dreißig Minuten also, um zu überlegen, was wir tun könnten“, murmelte er. „Wenn ich nur wüsste…“.
Mitten im Satz brach Harry ab.
Ron hörte auf zu trommeln, und von der plötzlichen Stille erfasst schaute Hermine hoch.
„Was geht dir nun schon wieder durch den Kopf? Hast du etwa einen Plan?“
Harry starrte sie an, als hätte sie ihm eine Flasche schottischen Whiskey vom Hals gerissen. Seine Augen weit aufgerissen neigte er langsam seinen Kopf, hin zu dem Schlüssel in seinen Händen. „Scheiße. Verdammte scheiße. Was bin ich blöd!“
Bevor Hermine erneut nachfragen konnte, beantwortete Harry die Frage direkt selbst. „An das Naheliegensde habe ich gar nicht gedacht“.
Harry schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
Ein Knall, der Hermine und Ron aus einer Trance riss.
„Natürlich. Das mir das nicht eingefallen ist.“
Noch immer starrten ihn seine Freunde fragend an.
„Ãœberlegt doch mal. Bisher ging ich davon aus, dass es eine Eifersuchtstat gewesen sein könnte. Warum aber, sollte Kristin dann ihren Bruder dabei haben?“
„Wenn er dabei war!“, bemerkte Hermine folgerichtig.
„Davon gehe ich jetzt aus. Ãœberlegt doch mal. Warum sollte ihr Bruder dabei sein?“
„Weil sie ihn vor der Polizei verstecken wollte?“, überlegte Ron.
„Zu riskant beim Freund der Schwester“, winkte Hermine ab, fügte aber nach Rons enttäuschtem Blick. „aber ein guter Ansatz“, hinzu.
„Sie wollten etwas von Draco“.
Hermine wirkte nicht überzeugt. „Und was sollte das sein?“
„Geld“, antwortete Ron, wie aus der Pistole geschossen. „Da wichtigste auf der Welt. Immer geht es irgendwie ums Geld.“
Harry nickte aufmunternd. „Draco hat seine Kumpane beschissen. Soviel wissen wir. Bisher gingen wir nur von Peanuts aus. Was aber, wenn es in Wirklichkeit um eine beträchtliche Summe ging? Du hast selbst seine Luxusausstattung gesehen. Ich habe allerdings keine Ahnung, um welche Summen es sich handeln könnte.“
„Und warum bist du jetzt so aufgebracht, als wäre Jemand gestorben?“, hinterfragte Ron.
Ein schriller Schrei entwich Hermines Kehle.
„NEIN!“
„Doch“, bestätigte Harry, und beantwortete auch gleich Rons Frage. „Es hat schon einen Toten gegeben. Und das hätte uns eine Warnung sein müssen. Ginny ist in großer Gefahr, wenn sie da draußen herumturnt.“
„Sie ist doch mit Mom nach Hause“.
Harry hielt ihren Schlüssel in die Höhe, und überzeugte damit Ron vom Gegenteil.
„Du kennst sie doch. Sie ist deine Schwester, und dann müsstest du wissen, dass sie nicht brav bei Mom zu Hause auf dem Schoß sitzen würde, wenn die Action draußen stattfindet. Bitte Ron. Vergewissere dich…“
„Ich bin schon…“, weg, wurde von einem Plopp verschluckt.
„…im Fuchsbau.“
Harry hielt es nicht mehr auf dem Stuhl.
Wie unter einer Paranoia lief er von einer Ecke in die Nächste.
Hermine stoppte ihn, mit einem gekonnten Griff um sein Handgelenk.
Sie zog sich hoch vom Stuhl und schloss Harry in ihre Arme.
Eine lange, innige Umarmung, bis sich ihre Lippen fanden.
Unterbrochen wurden sie von einem weiteren Plopp.
Sofort stoben sie auseinander.
Völlig außer Atem war Ron zurückgekehrt.
„Du hattest … Recht“, schnaufte er. „Ginny war überhaupt nicht zuhause. Sie wollte erst ihre Sachen regeln. Mom war schon wieder völlig aus dem Häuschen. Ich musste sie erst noch beruhigen. Ich sagte ihr Ginny wäre hier, in Godrics Hollow.“
„Gut gemacht, Ron.“ Harry hatte es plötzlich eilig. „Wartet hier auf Dudley. Ich bin gleich zurück.“
„Wo willst du hin?“ rief Ron hinterher, doch Harry hörte es nicht mehr.


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Daniel ist total nett. Er ist klasse. Er spielte mir gute Musik vor. Ich hatte immer noch Beatles gehört bis ich hierher kam. Er ist sehr leidenschaftlich. Für sein Alter hat er einen guten Geschmack.
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