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Fanfiction

If Today Was Your Last Day - Suche nach der Wahrheit

von rodriquez

„Hagrids Hütte“, murmelte Harry nachdenklich. „Hagrids Hütte“.
Eine Viertelstunde nachdem sie den Tatort verlassen hatten, lief er in seinem Büro im Ministerium auf und ab, während Hermine ihn aufmerksam, aber genauso nachdenklich beobachtete.
Sie war die ganze Zeit ruhig geblieben, versuchte sich ihre eigenen Gedanken über den Vorfall, und vielmehr über dessen möglichen Folgen, zu machen.
Doch auch ihr wollte nicht Vernünftiges einfallen, vor allem für die möglichen Folgen schien sich ihr hübscher Kopf mehr zu interessieren, und er malte in einer ziemlichen schwarzen Farbe.
So viele Dinge ließen ihr die Haare zu Berge stehen, obwohl sie eher aus einem Grund unfrisiert wirkte, wie ihr Spiegelbild in einem Limonadenglas verriet.
Hoffentlich kommt keiner auf falsche Gedanken!
Aber, wäre es nicht genau das, was ich mir eigentlich erhoffe?
Eine offene, ehrliche Liebesbeziehung zu Harry Potter?
Ein Traum, der in Erfüllung gehen würde?
Wie sehr sehnte ich mich danach.
Jahrelang.
Unerfüllt.
Immer wieder musste ich mich hinten anstellen.
Nein, das war es nicht, was sie wollte, aber sie tat es, weil sie niemals glaubte, dass Harry genauso empfinden könnte.
Zwischen ihnen war immer alles selbstverständlich, und dabei waren ihre unzähligen Gespräche sehr oft von tiefer Natur.
Tiefer und intimer, als sie zwischen zwei Menschen, die nur einfach Freunde zu sein schienen, jemals sein können.
Nie im Traum habe ich gehofft, dass er genauso fühlen könnte.
Noch immer glaubte sie in einem Traum gefangen zu sein.
Die Konzentration auf Ginny und die damit verbundenen Probleme hatten sie nur in Bruchstücken erreicht.
„Was?“, fassungslos starrte sie ihn an, als hätte Harry, den letzten Ort der Welt genannt, wo man sich aufhalten könnte.
Und unter uns gesagt, da befand sie sich auch.
Gedanklich, an einem Ort weit, weit entfernt.
Viele nennen diesen Ort, die Wolke mit der Nummer sieben.
Eine rosa Wolke.
Hatte er gerade Hagrids Hütte erwähnt?
Wie hat die auf meiner Wolke zu suchen?
„Hagrids Hütte“, wiederholte Harry.
Hermine kratzte sich mit ihrem Zeigefinger hinter dem Ohr, sie hatte sich also nicht verhört.
„Ginny hat sich immer dahin zurückgezogen, wenn sie Zeit für sich, Zeit zum Nachdenken brauchte. Hagrids Hütte war ihr Zufluchtsort.“
Er blickte auf, und starrte Hermine in die Augen. „Dort suchte und fand sie Ruhe.“
Hermines Gedanken rauschten urplötzlich wild durcheinander:
Auf der einen Seite drängte sich immer wieder ein splitternackter Harry in den Vordergrund.
Einer, der lächelnd auf sie zugelaufen kam.
Auf der anderen Seite schockierte sie ein anderes Szenario.
Sie sieht eine alte Waldhütte in Hogwarts, in der sich Ginny in einem übergroßen Sessel ihre hübschen Augen ausweint, weil sie, Hermine, ihr, Ginny, den Freund ausgespannt hatte.
Sie kann es noch gar nicht wissen, wann hätte er Ginny von mir erzählen sollen?
Die letzte Nacht ist sozusagen noch frisch, und im ganzen Haus kann man sich noch die letzte Nacht erahnen.
Und doch bemerkte sie, dass Harry auch an diesem Ort in Ginny Gegenwart, ohne jegliches Bekleidungsstück auskam.
Seine nackten Pobacken glänzten im Mondlicht.
Ein Horrorszenario.
Hatte er etwa doch noch Gefühle für das rothaarige Mädchen?
Liebesgefühle?
Zum ersten Mal empfand sie Ginny, als ein Biest.
Doch war das wirklich so?
Blödsinn.
Ginny ist selber schuld, sie hat Harry vernachlässigt!
Außerdem, was wollte sie bei Draco?

Bestimmt kein Rommee spielen!
Konzentrier dich!
Es geht nicht um dich und Harry oder Ginny und Harry.
Stell deine Eifersucht hinten an!
Es geht um einen ungeheuerlichen Verdacht!
Eifersucht?
Ha! Ich doch nicht!
„Dann sollten wir dort unsere Suche beginnen“, entfuhr es Hermine, die sich angestrengt versuchte zu konzentrieren.
Es fiel ihr immer noch schwer, weil Harry unmittelbar vor ihr stand, real bekleidet, unbekleidet in ihrer Fantasie.
Und sie schien einen Röntgenblick zu haben…
Harry nickte ihr zu.
„Es ist nur eine kleine Spur, aber besser als Nichts.“
„Harry bist du wirklich in der Lage…“.
Seamus Einwand lenkte die Aufmerksamkeit von Harry ab.
Fragende, teils empörte Blicke richteten sich auf den Auror, und ehemaligen Mitschüler.
„Ich befürchte du könntest befangen sein, Dinge falsch interpretieren“.
Seamus Augen zuckten, sein Gesichtsausdruck versuchte warnend zu wirken.
„Ach, und du denkst, das würde mich abhalten?“, konterte Harry ruhig.
„Ich weiß, was ich gesehen habe“, erwiderte Seamus standhaft.
„Siehst du Seamus, das ist der Grund, warum ich Dean für den leitenden Posten der Abteilung Süd vorgeschlagen habe.“
Der Gesichtsausdruck seines gegenüber veränderte sich radikal. Hochrot, wütend.
Seamus Fäuste ballten sich erneut.
„Du bist ihr Freund!“ spie Seamus. Eine feuchte, wütende Aussprache.
„Und das ist der Grund, warum ich Harrys Antrag unterstützt habe“, mischte sich Hermine sachlich ein. „Du bist zu Emotional. Du denkst nicht nach.“
„Ich habe Ginny gesehen. Und Harry ist ihr Freund!“, konterte Seamus, der sich in die Ecke gedrängt fühlte.
„Ginny ist unser aller Freund, dachte ich zumindest. Du selbst hast am Tatort gesagt: Jahrelange Bekanntschaft auf engstem Raum? Auch du bist ihr Freund, und du solltest sie von daher besser kennen.“
„Ihr glaubt allen Ernst an ihre Unschuld? Ich habe sie mit eigenen Augen gesehen!“
Harry versuchte nach wie vor ruhig und sachlich zu bleiben.
Einen langen Moment starrte er Seamus ins Gesicht.
Es war immer noch gerötet, aber es wirkte nicht mehr wütend, sondern unsicher.
„Was hast du gesehen, Seamus?“
Keine Antwort.
„Denk nach. Was hast du gesehen?“
„Ich habe Ginny gesehen…“
„Und das ist der Einzige richtige Aspekt, den deine Augen erfasst haben.“
„Sie hatte das Messer in der Hand.“
Keine Antwort, nur ein überlegen wirkender Blick, den ihm Harry schenkte.
„Sie zog es heraus. Sie war blutverschmiert. Sie ist geflohen!“
„Alles Folgerungen deiner Augen, aber kein Beweis. Sie ist unser Freund, nicht nur meine Freundin. Wir sollten ihr die Chance geben, sich zu dem Vorfall zu äußern. Ich glaube an ihre Unschuld. Das ist Menschenkenntnis, Seamus, und hat nichts mit Befangenheit zu tun.“
„Aber ihre Flucht…“, beharrte Seamus, sichtlich verunsichert.
„Was hättest du getan, wenn man dich an ihrer Stelle erwischt hätte? Deine eigene Aussage bestätigt meine Vermutung. Du glaubst nur deinen Augen, Seamus. Sie könnten aber auch einen wichtigen Moment verpasst haben.“
„Welcher Moment sollte das sein?“
„Sie hat das Messer heraus gezogen. Hast du auch gesehen, wie sie es hineingerammt hat?“
„Was willst du also tun?“, Seamus resignierte unter einem schwächen Kopfschütteln.
Kleinlaut und verlegen starrte er den Fußboden an.
„Ich will sie finden. Ich will mit ihr reden. Sollte das, was dir deine Augen vermittelt haben wirklich zutreffen, dann steht dir frei einen Antrag auf Befangenheit zu stellen. Aber gib mir die Chance mit ihr zu reden. Gib ihr die Chance. Aber selbst wenn du Recht haben solltest, werde ich nicht freiwillig aufgeben. Sie ist auch dein Freund, Seamus. Vergiss das nicht.“
„Ich habe es nicht vergessen. Und es geht auch nicht darum, dass ich Recht haben will. Ich wünschte, ich hätte das nicht gesehen. Tut mir leid, Harry. Und ich hoffe, dein Gefühl täuscht dich nicht.“
„Geht nach Hause. Ruht euch aus“, antwortete Harry und schaute die drei diensthabenden Auroren an. „Ihr habt heute sehr gute Arbeit geleistet. Aber ihr seid körperlich und emotional angeknockt.“
„Ruht euch aus. Wir brauchen euch spätestens Morgen. In alter Frische“, fügte Hermine hinzu.
„Und glaubt mir, auch uns lässt das nicht kalt. Aber wir tun Alles um Ginnys Unschuld zu beweisen. Und sie gilt auch für mich als Unschuldig. Zumindest so lange, bis kein endgültiger Beweis vorhanden ist.“
Gerade als sich Harry aufbruchsbereit abwandte, griff Hermine nach seinem Arm, hielt ihn zurück. „Ich hoffe wir täuschen uns nicht.“
„Du zweifelst?“
„Seamus hat mich etwas verunsichert, wenn ich ehrlich bin. Ich zweifle nicht, aber in einem hat Seamus Recht: Es sieht nicht gut aus. Und ich hoffe wir liegen nicht falsch.“
„Du denkst auch, ich wäre befangen?“
„Nicht du. Wir! Ich stehe an deiner Seite, weil ich dich liebe, und weil ich dir vertraue.“
„Weil du mir vertraust?“, wunderte sich Harry.
Hermine nickte, und ihre Worte zeigten Wirkung.
Sie konnte sehen, dass auch Harry nicht ohne Zweifel war, wohl nicht wegen Ginny, sondern vielmehr über sich selbst, seiner Beziehung zu Ginny.
Sollte Ginny ihn mit Draco betrogen haben? - ausgerechnet mit Draco?
Seinem ewigen Widersacher, Konkurrent, - wäre es ein Vertrauensbruch?
Verletzter männlicher Stolz, oder steckte doch mehr dahinter?
Etwa Eifersucht?
Liebte er Ginny womöglich immer noch?
Sie brauchte Gewissheit.
Diese Frage nagte an ihrem Gewissen, ihrem Herzen.
Sie liebte Harry.
Liebte ihn, ohne jeglichen Zweifel, aber nicht zu jedem Preis.
„Harry?“, fragte sie vorsichtig und bedacht. „Bist du okay? Alles klar mit dir?“
Harry nickte schwach. „Mach dir um mich keine Sorgen.“
„Vorhin - als wir zum Tatort aufgebrochen sind - was ging dir da durch den Kopf?“
Kopfschüttelnd, als wäre er aus einem Traum erwacht, starrte Harry sie fragend an.
„Du warst völlig abwesend, als ich die Treppe herunterkam. Deine Augen waren starr und irgendwo, weit weg.“
„Sie waren nicht weit weg. Sie waren da. Ganz nah. An diesem Ort. Meinem Haus. Ich versuchte mir Ginny vorzustellen. Aber es gelang mir nicht. Ihr Gesicht hatte deine Gesichtszüge. Ihre Haare deine Haarfarbe.“
„Hast du deswegen ihren Namen gemurmelt?“
„Ich habe versucht sie in meine Erinnerungen zurück zu holen … Hermine…“, Harry schluchzte und warf sich in Hermines Arme.
Ganz fest drückte er ihre Arme gegen seinen eigenen Körper.
Seinen Kopf drückte er auf ihre immer so starke Schulter.
Warme Tränen tropften auf ihren Hals.
„Ich … ich … Hermine … Ginny, sie ist wie eine Fremde für mich. Ich kenne sie nicht mehr. Ich weiß nicht einmal, ob ich sie überhaupt je gekannt habe.“
Fast wäre Hermine ein erleichtertes Seufzen über die Lippen gerutscht.
Im letzten Moment unterdrückte sie es.
Doch nicht unbemerkt.
Harry entfernte sich aus der Umarmung, ging einen Schritt zurück, hielt aber ihre Unterarme fest.
Ganz weich und warm, so dass ihr Herz wild durch ihren Körper hüpfte.
„Du hast Angst ich könnte noch etwas für Ginny empfinden?“
„Ich liebe dich, Harry“, keuchte Hermine und starrte hoffnungsvoll in seine Augen.
„Deine Angst ist nicht unbegründet. Ich empfinde wirklich was für sie.“
Ein freudiges Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Hermines zuckende, nervöse Augen bemerkte. „Aber lieben tue ich nur dich. Das ist etwas Anderes. Solange Ginny unter Verdacht steht. Ich nicht Alles dafür tue, sie da herauszuholen, wird dieses Problem immer zwischen uns stehen. Du siehst, nicht nur du kannst behaupten, mich zu kennen. Auch ich kenne dich. Ich kenne dich schon genauso lange, wie du mich. Nur in einem Punkt habe ich die Augen verschlossen, weil ich es nicht glauben konnte.“
„Ach, Harry“, flüsterte Hermine traurig, streichelte durch seine wirren Haare, rieb seine Wange, erhob seinen Kopf, wischte ihm die Tränen aus den Augen und küsste ihn liebevoll auf den Mund, indem sie seinen Kopf mit beiden Händen fest umschlossen hielt, und zu sich heranzog.
Harry erwiderte diese liebevolle Geste, schniefte ein letztes Mal, und mit einem schweren Seufzer raffte er sich auf, und zog Hermine mit sich in einen Strudel aus Farben und Kreisen.

Immer näher kamen sie der alten, maroden Hütte ihres alten Freundes, des Wildhüters Hagrid.
„Was hat sie nur dort gewollt?“, murmelte Harry unentwegt vor sich hin. „Ich glaube einfach nicht, dass sie zu so was fähig ist.“
„Ist sie auch nicht“, versuchte ihn Hermine zu beruhigen.
Sie war den ganzen Weg hin zur Hütte ruhig neben ihm hergelaufen und lauschte schluckend seinen Worten.
Einige Meter hinter Hogsmeade griff sie nach seiner Hand und hielt sie ganz fest gedrückt.
Harry erwiderte den Druck, und ihre Hände verschmolzen in einem Bad aus Schweiß und Angst.
„Aber es spricht alles gegen Sie“, erwiderte Harry.
„Sie war es nicht. Sie war nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort“, machte ihm Hermine Mut. „Du darfst nicht zweifeln. Nicht jetzt, wo wir gleich am Ziel sind.“
„Warum war sie dort?“
Harry hatte gar nicht zugehört, oder er überging einfach aus Angst ihre Antwort.
„Wir dürfen sie auf keinen Fall voreilig verurteilen“, erwiderte Hermine atemlos.
Sie hatte Mühe mit Harry Schrittzuhalten.
Fast musste sie abreißen lassen.
Harry flog förmlich den schmalen, langen Weg hinauf nach Hogwarts.
„ Erst müssen wir ihre Schilderung der Dinge sachlich anhören. Wir müssen ihr zuhören. Erst dann können wir überlegen, was zu tun ist.“
„Und wenn sie es war? Wenn sie es zugibt, oder nicht auf uns hört?“
„Du darfst dir das nicht einreden, Harry. Hab Vertrauen!“
„Ich habe nur Vertrauen in dich“, gab Harry zur Antwort. „Ich kenne Ginny nicht einmal mehr. Sie hat sich so sehr verändert.“
„Sie hat sich nicht verändert. Wir sehen die Dinge nur mit anderen Augen. Sie ist immer noch Ginny. Unsere Ginny. Das kleine rothaarige Mädchen, das immer zu uns gehalten hat. Die immer zu uns - zu dir, gestanden hat. Rede dir nicht Anderes ein. Vorhin warst du doch noch so stark? Du hast sogar Seamus überzeugt.“
„Was ja wohl keine Kunst ist, nuschelte Harry. „Wir dürfen Ginny keine Bevorzugung geben, sonst entzieht man uns den Fall, dann können wir womöglich gar nichts mehr für sie tun.“
Harry fand den nächsten Einwand, und hetzte weiter voran.
Hermine hatte aber seine wahren Beweggründe verstanden, verstärkte den Griff ihrer Hände, und beschleunigte.
Harry musste sie nicht mehr hinterher ziehen, und doch war Hermine in einem Punkt noch nicht ganz zufriedengestellt.
„Warum kommen dir ausgerechnet jetzt Zweifel? Gerade hast du erfolgreich versucht mich vom Gegenteil zu überzeugen. Erfolgreich, Harry. Ãœberzeugend.“
„Ich habe Angst, Hermine“, Harrys Stimme reduzierte sich, es war nur noch ein erbärmliches Flüstern. „Angst, um unsere Liebe.“
Harrys Stimme versagte gänzlich und Hermine strengte sich an, Schritt zu halten, und ihm Ruhe zu vermitteln.
Bilder der letzten Stunden eroberten ihre Gedanken:

Sie hatten ein Date.
So oft hatten sie das schon.
Doch dieses Mal war alles anders.
Dieses Mal spürte sie schon, als er ihr Büro betrat:
Dies würde ein ganz besonderer Abend werden.
Kurz vor Dienstschluss suchte er sie in ihrem Büro auf.
Ein hoffnungsvoller Blick lag auf seinem Gesicht, und sie vergaß sofort, dass sie noch einen Gesetzesentwurf zu Papier bringen wollte.
„Lust auf einen Tee?“, fragte Harry unverblümt.
„Einen Hopfentee?“, grinste Hermine, legte den Entwurf zurück auf einen sorgfältig gepflegten Berg weiterer Dokumente, und inspizierte die einzige Person, die unaufgefordert ihr Büro betreten durfte.
„Okay, du hast mich erwischt“, antwortete Harry schlagfertig. „Für mich einen Hopfentee, und du bist auf deinen obligatorischen Darjeeling eingeladen.“
„Das vergiss mal schnell wieder, mein Lieber. Heute kannst du mich nur mit einem irischen Starkbier locken.“
„Ein Guinness also?“. Harry strahlte. „Also ins O'Malleys…“
Harrys Besuch war für Hermine nicht wirklich überraschend.
Seit sie Beide im Ministerium arbeiteten, gehörte sein Besuch fast zur Tagesordnung.
Sie wäre vielmehr enttäuscht gewesen, wenn er nicht erschienen wäre.
Es war schon so etwas, wie ein Ritual.
Ein tägliches, wiederkehrendes Ritual auf das sie sich immer wieder aufs Neue freuen konnte. Und Harry enttäuschte sie nicht.
Ein langweiliges, ereignisarmes Jahr, indem sie ihren Abschluss in Hogwarts erfolgreich, - natürlich als Jahrgangsbeste abschloss, weckte Begehrlichkeiten in ihr.
Sie vermisste Harry.
Vermisste seine Gegenwart.
Die Trennung, - er im Ministerium, sie in Hogwarts, war schmerzhaft.
Eine seltsame Beklommenheit hatte sie über das ganze Jahr erfasst.
Doch es war mit einer einzigen Geste, wie vom Winde verweht:
Der Erste, der sie im Ministerium begrüßte, ihr von Herzen alles Gute wünschte.
Ihr dabei strahlend und verträumt über die Haare streichelte, eine einzelne verirrte Strähne hinter ihr Ohr klemmte.
Ihr einen Begrüßungskuss schenkte.
Mit klopfendem Herzen, ließ sie das Alles über sich ergehen.
Was heißt ergehen?
Sie wünschte, dieser Augenblick wäre nie zu Ende gegangen.
Seit diesem Tag besuchte er sie Täglich.
Und seit ein paar Wochen, ließen sie den Tag sogar gelegentlich gemeinsam ausklingen.
Sie fühlten sich Beide einsam.
Stundenlang dauerten ihre Gespräche, in denen sie sich gegenseitig ihr Leid klagten.
Sich gegenseitig trösteten, sich Mut zu sprachen.
Immer wenn es die wenige Zeit, die sie hatten zuließ.
Diese Treffen häuften sich, von Woche zu Woche.
Hermine freute sich jeden Morgen, schon beim Aufstehen darauf.
Doch an diesem Abend verlief alles Anders.
Es war nicht das erste Mal, dass sie von Harry nach einem O'Malleys Besuch auf eine Abschlusstasse Kaffee noch eingeladen wurde, ihn nach Godrics Hollow zu begleiten.
Zu sich nach Hause, in sein Heim.
Den Ort, an dem er mit einer Anderen zusammenlebte, und sich scheinbar doch einsam fühlte.
Eine Andere, das war Ginny für sie geworden.
In vielen Gesprächen mit Harry, bemerkte sie, wie unglücklich er doch war.
Dass er sich nach etwas Anderem sehnte, nach einer Anderen sehnte.
Doch in diesem Punkt konnte sie ihr Herz noch nicht öffnen, obwohl es ihm längst schon gehörte.
Die Tasse Kaffee endete meistens in weiteren Gesprächen, in denen sie sich den Kummer von der Seele redeten.
Auf der Couch im Wohnzimmer.
Harry lag dann meist auf dem Rücken, den Kopf in ihrem Schoss, und sie streichelte über seine Haare.
Gelegentlich brachten sie es sogar fertig, in dieser Stellung einzuschlafen.
Es war wunderbar, weil sie ihre gegenseitige Nähe spürten.
Zu mehr war scheinbar keiner bereit.
Noch nicht.
Sie gaben sich damit zufrieden, was sie hatten:
Augenblicke der Nähe.
Augenblicke Zusammen.
An diesem Abend aber, waren ihre Sinne schon leicht benebelt.
Ihre Augen drehten sich gelegentlich im Kreis.
Das Guinness zeigte Wirkung, löste eine Barriere.
„Hast du noch Lust auf eine Tasse Kaffee … in Godrics Hollow?“, lautete die obligatorische Frage, auf die sie den ganzen Abend schon wartete.
Der Trubel, die vielen Leute, die verrauchte Kneipe, sie sehnte sich nach Ruhe und nach ihm.
Von daher bezahlte sie ohne Nachzudenken die Rechnung, zog den verblüfften Harry an seinem Arm hinterher.
Doch zu der Tasse Kaffee sind sie nicht mehr gekommen.
Noch in der Küche fielen sie gierig übereinander her.
Harry hatte mit zitternden Händen die Tür zu seinem Haus aufgeschlossen.
Hermine musste seine Hand ruhig zum Schloss führen, dabei spürte sie seinen aufgeregten, schnellen Puls.
Die rasante Achterbahnfahrt seines Herzen an ihrem Arm.
Harry schleifte sie hinter sich her, in die Küche, drehte sich zu ihr um, blickte in ihre Augen.
Ihre Pupillen verschmolzen miteinander.
Braun in Grün. Grün in Braun.
Sie schloss unter einem Wirbelwind aus Farben ihre Augen.
Spürte direkt danach Harrys gierige, leidenschaftliche Lippen auf den Ihrigen.
Sie presste ihn ganz dicht an sich.
Seine Freude war immens, und sie befreite diese Freude, streifte seine Hose herunter, riss ihm das Hemd vom Leib, während er sie immer noch leidenschaftlich küssend in die Arme hob, und sie sprichwörtlich auf Händen, nach oben ins Schlafzimmer trug.
Unterwegs entledigte sie sich einem Kleidungsstück nach dem Anderen.
In wilder Leidenschaft fielen sie übereinander auf das Bett.
Und als Harry in ihren Körper eindrang, war sie längst in einer anderen Sphäre angelangt.
Sie schwamm auf einer Welle der Erregung, einer Welle des Glücks.
Mehrfach überkam sie eine Welle, die sie noch höher schweben ließ.
Sie hörte sich vor Glück schreien.
Sie hörte sich juchzen.
Sie hörte Harry keuchen.
So viel Leidenschaft, so viel Glück, so viel Liebe verspürte sie noch nie.
Sie erkundete jede Stelle an Harrys Körper.
Sie spürte ein Teil von ihm in ihrem Körper pulsieren.
Gemeinsam wogen sie sich dem Höhepunkt entgegen.
Dem Ausbruch eines Vulkans, dessen heiße Lava sich in ihrem Körper ergoss.
Sie kostete jeden Augenblick aus.
Glücklich hielten sie sich noch lange umklammert, wogen sich in ihren Armen.
Bis das Telefon sie jäh auf die Erde zurück brachte.

Ihre Schritte wurden langsamer, weil sie unmittelbar vor der riesigen Eingangstür zur Hütte des Halbriesen angekommen waren.
Hermine rang nach Atem, holte tief Luft.
Ihre Seite schmerzte, obwohl sie an den Rest ihres Weges keine Erinnerung hatte.
Es war als hätte sie den leidenschaftlichen Ritt auf Harrys Becken in gleichem Maßen nacherlebt.
Knarrend öffnete sich die Tür unter einem festen Druck durch Harrys Faust.
Aus Ministeriumskreisen wusste Harry, dass Hagrid nicht zuhause sein konnte:
„Er ist auf der Suche nach Porlocks, im Süden Irlands. Ein etwa 60 cm großes sehr menschenscheues zotteliges Tierwesen auf zwei paarhufigen Beinen, zum Schutz einer neuen Pferdeherde, die ein unbekannter Spender der Schule stiftete“, wie ihm Kingsley vor wenigen Tagen erklärte.
Worte, die aus Hermines Mund stammen könnten.
Der unbekannte Spender allerdings, war Harry gar nicht unbekannt…
Dass die Tür zur Hütte nicht verschlossen und nur angelehnt war, konnte somit nur eines bedeuten, und Harry zitterte bei dem Gedanken, sich nicht geirrt zu haben.
Ein Gänsehautschauder lief über seinen Rücken.
Noch immer hielt er Hermines Hand.
Sie waren klitschnass miteinander vereint.
Erregung und Angst vereinigten sich, in ihren Händen, in ihren Köpfen, denn auch Hermine spürte eine aufkommende Unruhe.
Was würde sie gleich erwarten?
Was, wenn Ginny ihre intime Vertrautheit entdeckt?
Sie konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen:
Ginnys feuerrote Haare leuchteten in der dunklen Hütte im Licht des Mondes, der durch die schmutzigen Fenster sein Licht im ganzen Raum projizierte.
Der weibliche Weasleyspross saß in Hagrids überdimensionalen Sessel und kraulte in Gedanken vertieft den Kopf von Fang, Hagrids Haushund.
Der Saurüde, der Ähnlichkeit mit einer italienischen Dogge besitzt, lag schmollend, ausgestreckt auf dem Boden, streckte alle Viere von sich.
Kurzzeitig bewegte sich, wie in Zeitlupe sein riesiger Kopf in die Höhe, doch als er erkannte, wer sich ihm näherte, legte er ihn wieder zufrieden, unter einem ächzenden Stöhngeräusch auf den Holzboden.
Ganz langsam und vorsichtig kamen die beiden Besucher näher.
Hermine hatte Harrys Hand losgelassen, als das Mondlicht ihre Körper erfasste.
Nur eine Armlänge von Ginny entfernt blieben sie stehen, und starrten das niedergeschlagen wirkende Mädchen an.
Unaufhörlich kraulte sie das Fell des Saurüden.
Harry starrte auf die vor und zurück Bewegung ihrer Hand.
Ihr Kopf blieb gesenkt.
Ginny schenkte den Neuankömmlingen keine Aufmerksamkeit.
Scheinbar.
Doch sowohl Harry, als auch Hermine wussten, dass dem nicht so war, und der Schein trog.
Sie waren sich sicher, dass Ginny sie sehr wohl bemerkt hatte, und wusste, wer vor ihr stand.
„Was wolltest du bei Draco?“, polterte Harry unbeherrscht los.
Seine Stimme überdreht, fast schon schrill.
Hermine spürte die Anspannung ihres Begleiters, bemerkte wie sein Körper verkrampfte. Behutsam strich sie beruhigend über seine Haare, bis hin zu seiner Stirn. Ganz flach presste sie ihre Hand dagegen.
Seine Stirn fühlte sich heiß und pulsierend an.
Eine Ader trat bedrohlich hervor.
Ginnys Kopf schnellte in die Höhe.
„Ihr Heuchler!“, fauchte sie. „Ihr elenden Heuchler!“
Immer stärker pulsierte die Ader an Harrys Stirn.
Hermine wusste, dass er kurz davor war zu explodieren, unbedachte Dinge zu schreien.
Sein Zorn war immens.
Doch sie wusste auch, warum das so war:
Die angebliche Tat war zur Nebensache geworden.
Mit beiden Armen umfasste sie schließlich den Körper ihres extrem angespannten Freundes, hielt ihn gewaltsam zurück.
Erschrocken war sie über den Anblick, der sich ihnen bot.
Ginny war ein Schatten ihres Selbst.
Ihre Augen angeschwollen, blutunterlaufen.
Ihr Gesicht blutverschmiert, ebenso ihre ärmellose Bluse, ihre nackten Arme.
Die Haare und die Stirn schwarz vor Russ.
„Was ich dort wollte?“, keifte Ginny, nachdem Harrys Mund versiegelt blieb. „Was ich dort wollte?“
Erneut zuckte Harrys Körper, doch Hermine reagierte gedankenschnell mit einem weiteren gekonnten Griff um seine Hüfte.
„Vielleicht das Gleiche, was ihr Beide heute Nacht in meinem…“, kurzzeitig brach sie mitten im Satz ab und starrte mit ihrem Kinn deutend auf Harry, korrigierend fügte sie hinzu, „…unserem ... Bett getrieben habt, Harry.“
Sein Name voller Abscheu ausgesprochen.
Das braunhaarige Mädchen an Harrys Seite zuckte nervös, doch an dieser Stelle war es Harry, der ruhig blieb.
Die Fronten hatten gewechselt.
Die Unruhe sprang auf Hermine über.
Harry blieb trotz der Wahrheit in Ginnys Worten, erstaunlich ruhig.
„Bei uns läuft doch schon lange nichts mehr“, warf er Ginny mit gleichgültiger Stimme vor. „Du bist doch nie zuhause“.
„Und wenn ich zuhause bin, suche ich dich vergeblich“, verteidigte sich das rothaarige Mädchen.
„Du suchst mich? Vergeblich? Das wäre mal was ganz Neues“, konterte Harry. „Du gehst mir doch seit Monaten aus dem Weg. Lässt dich sogar verleugnen. Oder du ignorierst einfach meine Anrufe“.
„Harry…“, versuchte Hermine zu beschwichtigen, indem sie erneut beruhigend ihre Hand auf seinen Arm legen wollte.
„Heuchler“, höhnte Ginny erneut, und erneut pulsierte die Ader an Harrys Stirn.
In diesem Punkt konnte er sich nicht beruhigen.
„Weil dein Herz Hermine gehört…“.
Harry stutzte und Hermine zuckte nervös zusammen, zog freiwillig ihre Hand zurück.
Zurückziehen konnte man es eigentlich nicht nennen, eher ein nervöses, hastiges Zucken.
Abwehrend verschränkte sie ihre Arme vor ihrer Brust.
„Ich weiß es schon lange. Seit vielen Jahren schon“.
Ginny reagierte eingeschüchtert.
Für sie wirkte Hermines veränderte Körperhaltung, wie eine Drohgebärde.
Sie senkte die Stimme.
„Sicher war ich mir seit dem Weihnachtsball im Jahr des Trimagischen Turniers. Ich wollte es nur nicht wahrhaben, und habe es immer verdrängt.“
„Ginny…“, Hermine versuchte es selbst mit ruhiger Stimme.
Das immer noch sitzende, und plötzlich so verletzlich wirkende Mädchen richtete ihren Blick vorwurfsvoll von ihrem nun mehr Ex-Freund zu Hermine, die sich erneut übergangen fühlte.
So wurde ihre Stimme energischer.
„Das gehört jetzt nicht hierher. Sprecht euch aus, aber unter anderen Vorzeichen.“
„Das gehört sehr wohl hierher“, korrigierte Ginny, „und gerade du solltest den Mund nicht zu voll nehmen.“
Hermine rückte bedrohlich einen Schritt näher.
„Was meinst du damit?“
„Das weißt du ganz genau!“
„Nein, das weiß ich nicht, denn ich bin mir keiner Schuld bewusst. Du vergisst dabei das Wichtigste: Es war nicht Ron der mich mit … zum Beispiel, Harry, erwischt hat. Sondern ich fand ihn inflagranti mit einem gewissen Körperteil in Lavenders Körper steckend vor!“
Ginny erhob sich endlich aus ihrem Sessel.
Fang protestierte energisch über die Vernachlässigung mit einem lauten Knurren.
„Das meinte ich eigentlich nicht“.
Auge in Auge standen sich die Drei gegenüber.
Alle Augenpaare wanderten hin und her.
„Aber ein hervorragendes Stichwort, Hermine - Im Körper eines Anderen stecken. Damit hat es nämlich begonnen. Und deswegen gehört es auch hierher“, antwortete Ginny nach einer grausam langen Pause.
„Was ist mit uns passiert, Ginny?“, murmelte Harry emotionslos.
Hermine schüttelte ungläubig ihren Kopf.
Ihre Augen wanderten zwischen dem eigentlichen Paar hin und her, dabei bemerkte sie, dass Harrys Blick starr, aber emotionslos auf Ginny verharrte.
„Wir haben uns Beide voneinander entfernt, doch keiner traute sich, es dem Anderen zu sagen“, fast hätte sich Harry an seinen eigenen Worten verschluckt.
„Wann haben wir überhaupt das letzte Mal miteinander gesprochen?“ klagte Ginny. „Ich meine so richtig, und nicht nur Hallo und Tschüß?“
Harry zeigte keinerlei Reaktion, nicht einmal seine Augen zuckten.
„Ich nehme an, du hast uns heute Abend erwischt?“
Harrys Worte bewirkten ein rascheres Blitzen in Hermines Augen.
Ihre Pupillen wanderten noch schneller hin und her.
Ihre Anspannung war greifbar.
Wenn sie es gekonnt hätte, wäre sie im Boden versunken.
Unter einem zustimmenden Nicken antwortete Ginny: „Ja. Ich war heute Abend zuhause, und als ich euch hörte…“, sie löste ihren Blick von Harry, schluckte schwer und sah zur Seite.
„Du hast uns gehört?“
Panisch weitete Hermine ihre Augen.
Ihre Wangen brannten wie Feuer.
„…Und gesehen“, korrigierte Ginny.
Kurzzeitig zierte ein Schmunzeln ihr zur Seite abgewendetes Gesicht. „Du gehst ab, wie Schmitz Katze, Hermine. Aber dein Stöhnen sollte leiser werden, wenn ihr demnächst nicht eine Anzeige wegen Ruhestörung der Toten auf dem Friedhof bekommen wollt.“
Hermines Gesicht leuchtete, wie ein Vulkan.
Ihre Arme zitterten, ihre Fäuste ballten sich.
„Außer ihr wolltet James und Lily an eurem Glück teilhaben lassen.“
„Werd jetzt bitte nicht sarkastisch“, drohte Harry. „Das war mehr als geschmacklos.“
„Ach?“, fauchte Ginny. „Und das, was ihr getan habt, etwa nicht?“
Mit ruhigerer Stimme fügte sie hinzu: „Ich habe Hermines Stöhnen wirklich schon auf der Straße gehört.“
Ein Schauder lief über Hermines Rücken.
Sie hatte sich nur noch schwer unter Kontrolle.
„Vielleicht solltet ihr nächstes Mal eine Muffliato werfen, aber dagegen hast du dich ja lange gesträubt, oder, Hermine?“
Harry fasste hinter sich, erwischte Hermines Hüfte, drängte sie in seinen Rücken.
„Keine Sorge es stört mich nicht. Nicht mehr. Es hat mich auch nicht wirklich gestört, als ich nach Hause kam. Ich war nur neugierig.“
„Neugierig?“, wunderte sich Harry. „Weswegen? Wolltest du uns zusehen?“
Ginny überging ihn, neigte ihren Kopf seitlich, blickte an Harry vorbei.
„Ich meine es Ernst, Hermine. Mach ihn glücklich. Ihr habt euch verdient. Bei mir ist er an der falschen Adresse. Deswegen war ich auch zuhause.“ Ginnys Gesicht wanderte wieder zu Harry. „Ich wollte unsere Beziehung beenden, oder das was davon noch übrig geblieben ist. Ich treibe es schon eine ganze Weile mit Draco … trieb“, korrigierte sie, „ob es Liebe ist … keine Ahnung, Wohl eher nicht, aber es tat mir gut.“
„Es tut dir gut?“ Hermine raffte sich auf, befreite sich aus Harrys Klammergriff.
Erstaunt blickte sie in Ginnys Augen, die zitterten, leicht gerötet, aber gefasst wirkten.
„Und ausgerechnet Draco? Wolltest du Harry damit eins auswischen?“
„Keineswegs. Dieser Gedanke kam mir nie. Aber jetzt, wo du es erwähnst…“, Ginnys hämisches Gesicht ähnelte plötzlich ein bösen Hexe, aber die Blicke die sie trafen, überzeugten sie davon, wie unpassend, und unüberlegt ihre Antwort eigentlich war.
Sie gab sich kleinlaut.
„Wir trafen uns durch Zufall in einem Pub. Es war wieder einmal so ein Abend an dem Harry nicht nach Hause kam.“ Ginny zuckte gleichgültig mit der Schulter. „Er machte wohl Ãœberstunden. Im O'Malleys. Mit dir, vermute ich? Ich wusste wohin ich nicht gehen sollte. Also suchte ich mir ein Pub im West End. Es war mehr oder weniger Zufall. Plötzlich stand er neben mir an der Theke, bestellte sich ein Bier und grinste mich an. Wiesel? So alleine? … Wir kamen salopp ins Gespräch, und haben uns eine ganze Weile unterhalten. Ohne Hintergedanken. Mit tat es gut mit jemandem zu reden, auch wenn er Draco Malfoy hieß. Er hörte mir zu, und es wirkte ehrlich, was und wie er es tat. Es blieb nicht das letzte Treffen. Anfangs unregelmäßig, dann immer häufiger. Irgendwann lud er mich zu sich nach Hause ein…“.
Mit einem mitleidsvollen Blick blickte sie zu Harry, sah ihm kurz in die Augen und blickte dann durch ihn hindurch.
Während Ginny ihre Schilderung fortsetzte, erinnerte sich Hermine an eine fast identische eigene Vorgehensweise.
„Ich habe wirklich keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, dass es dich verletzen könnte.“
Harry zeigte keinerlei Reaktion, und Ginny schien endgültig zu resignieren.
„Was wird wohl mein schwachsinniger Bruder denken, wenn er von euch Beiden erfährt?“
Sie hatte ihren Einfluss auf Harry verloren.
Ihre spitze Zunge stieß ins Leere, und so wanderte ihr Blick erneut zur Seite.
„Wir fielen, wie Raubtiere übereinander her.“
Ohne auf die Gesichter ihrer Gegenüber zu achten, schwenkte sie den Kopf auf die andere Seite.
Sie vermied den Blickkontakt, als würde sie sich schämen.
„Ich habe es nicht bereut. Es war wunderbarer, wilder Sex. Ohne Zwang. Einfach nur guter, heißer Sex. Völlig willenlos. Draco gab mir das, nach was ich mich so sehr sehnte. Zuneigung, körperliche Liebe und ein offenes Ohr. Es blieb nicht bei diesem einen Mal. Diese Art der Treffen häuften sich … weil ich es wollte“, betonte sie. „Weil ich es brauchte!“
„Seit wann?“, fragte Harry ruhig.
Kurz und knapp, und erstaunlich ruhig, während Hermine immer noch zitterte.
Aber dieses Mal aus Angst vor einer unbedachten Reaktion.
Insgeheim war sie auf einen körperlichen Übergriff vorbereitet, doch Harrys Reaktion, überraschte sie nun doch.
Ginny zuckte abschätzend mit der Schulter.
„Seit etwa vier Monaten“.
Die Antwort war mehr gestöhnt, als klar ausgesprochen.
„Und bei euch?“, versuchte sie sofort den Spieß umzudrehen.
„Tja“, seufzte Harry. „Ich fand ein offenes Ohr bei Hermine.“
„Wir haben uns gegenseitig getröstet“, fügte Hermine hinzu.
„Getröstet?“, höhnte Ginny. „Ach, so nennt man das jetzt? Wir haben miteinander gefickt, wäre ehrlicher gewesen!“
Ginnys Wortwahl erschreckte Hermine, dass sie mit einem nervösen Zucken ihren Unmut zum Ausdruck brachte.
„Ist doch wahr!“, rechtfertigte Ginny ihre rabiate Behauptung.
„Wir fi … schlafen erst seit vorhin miteinander“, korrigierte Hermine. „Wir haben und bisher wirklich nur unterhalten…“
„Bei denen ihr Arm in Arm eingeschlafen seid?“
Ginny gab sich immer noch nicht zufrieden.
„Vorhin war nicht das erste Mal, das ich euch zusammen gesehen habe.“
„Dann hast du aber hundertprozentig nicht richtig hingeschaut.“, fauchte Hermine wütend.
Beruhigend versuchte Harry seine Hand auf ihren Arm zu legen, barsch schlug sie die Hand weg.
Sie war in Rage.
„Es waren wunderschöne Momente. Die Schönsten in meinem Leben. Wir sind zusammen eingeschlafen, aber wir haben nicht miteinander geschlafen. Und ich werde mich dafür nicht bei dir rechtfertigen.“
„Wir sind eingeschlafen. Richtig. Aber wir hatten am nächsten Morgen noch die Kleidung an. Die gleiche Kleidung, die wir am Abend zuvor noch getragen hatten“, ergänzte Harry.
„Ihr verarscht mich?“
Energisch schüttelte Ginny ihren Kopf, traute sich erstmals wieder die beiden direkt anzusehen.
„Ihr habt vorher nie…?“, fügte sie erstaunt hinzu.
„Heute war es das erste Mal, dass wir uns nicht mehr unter Kontrolle hatten…“.
„Wie edel“, höhnte Ginny. „Euer körperliches erstes Mal. Betrogen habt ihr mich schon lange. Schon lange bevor wir überhaupt ein Paar wurden.“
„Wenn du schon immer wusstest, was wir eigentlich füreinander empfinden, dann können wir dich auch nie betrogen haben.“ Hermines Worte trafen voll ins Schwarze.
Die Mitleidstour eroberte Ginnys Gesicht.
„Außerdem, warum stelltest du uns nie zur Rede, wenn du uns schon zugeschaut hast?“
Nur noch ein trauriges Starren stand in Ginnys Gesicht.
Sie hatte keine Antwort auf Hermines berechtigte Frage.
„Du hast das Kapitel Harry, für dich schon lange abgeschlossen. Richtig?“
Ginny winkte ab, und brachte Harry zum Schweigen, bevor er den Mund öffnen konnte.
„Lass gut sein, Harry“, willigte sie ein. „Wir müssen uns nicht rechtfertigen. Hermine hat Recht. In allem, hat sie Recht. Zwischen uns lief es nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Unsere Liebe, war keine Liebe. Es war nur eine Schwärmerei. Wir haben unterschiedliche Interessen. Die Wege auf denen wir uns bewegen, gehen auseinander. Sie sind zu verschieden. Führen zu anderen Zielen. Du hattest immer schon einen besonderen Draht zu Hermine. Ihr habt euch immer schon alles gegenseitig erzählt. Euch gegenseitig getröstet. Ich erinnere mich nur zu gut, an die innige Trösterszene, nachdem mein lieber Bruder mit Lavender angebändelt hatte. Aber, das ist jetzt wohl wirklich egal. Ich habe euch vielleicht deswegen auch nicht zur Rede gestellt, weil das Bild das ich durch das Fenster gesehen habe, nicht wirklich etwas Neues für mich war.“
Hermine spürte wie in Ginny eine Veränderung vorging.
Urplötzlich wirkte sie sehr gefasst, als hätte sie den endlich den Ernst ihrer Lage bemerkt.
„Zurück zu vorhin“, fuhr sie nach einer kurzen Atempause fort. „Ich war bei Draco. Wir haben es miteinander getrieben. Und es war wilder, heißer Sex. Wir taten es direkt in der Küche im Steh…“
„Könntest du uns die Details ersparen?“, schnaufte Harry wütend.
„Neidisch?“ grinste Ginny schnippisch.
„Keineswegs“, mahnte Hermine. „Nicht nur du hattest heißen, wilden Sex, um es in deinen Worten auszudrücken.“
Jetzt war es an Harry nervös schluckend zwischen den beiden Frauen hin und her zuschauen.
Ginny und Hermine bekriegten sich mit Blicken.
„Aber bei euch offensichtlich erst seit heute Abend“.
Ein Siegerlächeln eroberte Ginnys Gesicht.
„Du hast es immer noch nicht verstanden, oder?“
Ginny zuckte mit der Schulter. „Was soll ich nicht verstanden haben?“
„Zum Einen. Uns geht es nicht ums fi...“
„Sprich es aus“, höhnte Ginny. „Es ist nicht Verwerfliches. Oder traust du dich nicht, das auszusprechen, was du tust?“
„Du stehst unter Mordverdacht! Man hat dich mit einem blutigen Messer in der Hand, neben der Leiche von Draco vorgefunden. Du hast dich der Festnahme widersetzt. Hast die Auroren tätlich angegriffen. Das ist, wie ein Schuldeingeständnis. Und du gibst dich, als würde dir das überhaupt nichts ausmachen.“
„Ach? Und dessen bist du dir sicher?“
„Beweise mir das Gegenteil!“
„Ich habe es vorhin schon gesagt. Ich liebe Draco nicht. Es war nur Sex. Nicht mehr, nicht weniger. Er hat mir das gegeben, was ich brauchte. Warum also hätte ich ihn töten sollen?“
Nach einem weiteren mahnenden Blick ergab sich Ginny in ihr Schicksal.
„Draco ist direkt danach eingeschlafen. Und ich beschloss endlich reinen Tisch zu machen. Doch dazu kam es leider nicht, weil ich dich rittlings auf Harrys Becken sitzen sah. Ihr wart so in Trance, dass ihr mich gar nicht bemerkt habt. Ich sah euch eine ganze Weile zu, sah wie sich dein Körper rhythmisch vor und zurück bewegte. Die Augen geschlossen, eingetaucht in einer anderen Sphäre.“
Hermines Blicke wurden giftiger.
Harry wusste, dass es gefährlich war, sich jetzt einzumischen, so beschloss er seinen Mund geschlossen zu halten.
So war es erneut Ginny, die nach einer kurzen Pause, wieder zu sprechen begann.
„Weißt du, ich habe dich in diesem Moment beneidet, aber ich empfand keinen Hass dabei, was mich zunächst verwunderte. Doch dann wurde mir klar, dass das was ich gesehen habe, wohl wahre Liebe war. Ja. Ich habe Liebe gesehen. Echte wahre Liebe. Es war die Atmosphäre, die Art, wie ihr euch geliebt habt. Zärtlich, romantisch und doch Leidenschaftlich.“
„Kannst du das überhaupt beurteilen?“
Harry konnte nicht Anders.
Diese Frage musste sein, auch wenn der Sarkasmus dieses Mal von ihm kam und bissig war.
Ginnys Art mit der Situation umzugehen, machte ihn wütend.
Ginny zuckte kurzzeitig, schluckte aber die Bemerkung unter deutlich aufkommenden Tränen, sie hat gesessen und zeigte die gewünschte Wirkung.
„Das Bild von euch Beiden hat mich verändert. Ich spürte eine Wandlung. Leise schloss ich die Tür, und fühlte mich seltsamerweise erleichtert. Ich brauchte Harry gar nichts zu beichten. Harry war schon längst nicht mehr bei mir. Alles an ihm gehörte dir.“ Ein trauriger Blick flog flüchtig in Hermines Richtung. „Nicht erst seit ein paar Tagen, oder Wochen, oder seit diesem Moment. Nein, sondern schon seit vielen Jahren. Ich hatte mich als kleines Mädchen in eine Buchgestalt verliebt. Eine Figur aus einem Groschenroman, die es tatsächlich gab, die lebendig wurde. So dachte ich, es wäre Vorhersehung. Aber in Wirklichkeit, war ich nur einer von vielen Lesern. Einer, der zufällig die Bekanntschaft dieses Helden machen durfte. Es war eine Schwärmerei für einen Helden, für ein Idol. Aber du Hermine, du kanntest die Bücher nicht…“
„Ich kannte sie sehr wohl!“, monierte Hermine.
Mit einem Lächeln überging Ginny diesen Einwand.
„Du hast ihn wirklich kennengelernt. Du hast ihn nicht als einen Helden angesehen, sondern als einen normalen Jungen. Ein unschuldiger, hilfesuchender Junge. Verletzlich. Traurig. Ernst. Dein Vorteil. Harry hatte Vertrauen zu dir. Von Anfang an. Du warst eine Schwester, eine Mutter, eine Freundin, und alles gleichzeitig.“
„Komm auf den Punkt“, drängte Harry.
„Da bin ich gleich“, winkte Ginny ab. „Ich spürte, dass Harry etwas fehlte, als wir wieder zusammenkamen, und es wurde schlimmer als wir zusammenzogen. Er hat sich verschlossen. Er hat sich versteckt“. Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit nun direkt auf Harry, indem sie ihn anstarrte und ihn direkt ansprach. „Du konntest zu mir nicht das Vertrauen aufbauen, dass du über Jahre zu Hermine aufgebaut hattest. Und so hast du schnell bemerkt, was du wirklich willst, wen du wirklich liebst. Aber das konnte doch nicht sein … noch hatte ich wenigstens die Hoffnung, aber sie schwand, von Tag zu Tag. Wie du sagst, Harry. Wir haben uns durch Nähe voneinander entfernt.“
Ein nachdenkliches, schwaches Nicken aus dem Gesicht des Angesprochenen bestätigte Ginnys Aussage. Auch sie nickte. „Danke, dass du wenigstens jetzt ehrlich bist“.
„Jahrelang liefen wir nebeneinander her. Wir lebten schon zusammen. In Hogwarts. Auf der Jagd nach den Horkruxen. Im Zelt. Wir waren wochenlang Alleine. Alles war selbstverständlich. Es gab nur zu diesem Zeitpunkt keine körperliche Liebe. Ich spürte wirklich, dass es Hermine war, die mir fehlte…“
„Und du hast sie mit mir verglichen, wenn du mich angeschaut hast. Du hast sogar im Schlaf ihren Namen ausgesprochen. Und als die Vergleiche zu meinen Ungunsten ausfielen, hast du dich zurückgezogen.“
„Das war feige von mir. Verzeih mir bitte…“
„Nicht nur du warst feige. Ich wusste es, habe es aber verdrängt. Habe mich mit Draco getröstet. Auch wenn es nur körperliche Befriedigung war. Und jetzt komme ich zum eigentlichen Punkt. Als ich die Tür hinter mir schloss, euer Liebesspiel vor meinen Augen verschloss, verschloss ich nicht nur die Tür, sondern ich verschloss auch mich. Harry war ab sofort Vergangenheit. Ich war frei, konnte machen was ich wollte. Leben, wie ich wollte. Fi … Schlafen, mit wem ich wollte. Und das fühlte sich gut an. Ein, sagen wir Zwang, war weg. Ich fühlte mich frei. Und ich wollte mich auch von Draco befreien. Ich war ihm hörig. Er brauchte nur mit dem Finger zu schnippen, und ich hätte sofort die Beine breit gemacht. Ich weiß nicht, ob ihr das versteht. Aber ich brauchte das.“
Noch ein weiteres Mal atmete sie tief durch.
„Ich war frei. Und ich fühlte mich auch von Draco befreit. So bin ich also noch einmal zu ihm zurückgekehrt. Zurück ins West End. Die Tür war nur angelehnt. Alles war ruhig, als ich sie aufstieß. Das Schlafzimmer war verlassen, die Decke zurückgeschlagen, so ging ich ins Bad, wusch meine Hände, kühlte mein Gesicht. Dann hörte ich ein leises Röcheln. Ich folgte dem Geräusch. Es kam aus der Küche. Er lebte noch, als ich die Küche betrat. Ich sah ihn auf dem Boden liegen, sein Körper zuckte qualvoll. Alles war blutverschmiert. Ein Messer steckte in seiner Brust. Ohne nachzudenken beugte ich mich über ihn, zog das Messer heraus. Das Blut spritzte unaufhörlich aus der Wunde. Ich versuchte es mit der freien Hand abzudrücken. Doch es hörte nicht auf, spritzte immer weiter. Draco hörte auf zu atmen, dann hörte ich schon Seamus Stimme. Ich hatte Angst, also habe ich mich gewehrt und bin geflohen.“
„Du hast vorher nichts gehört, nichts gesehen, nichts Auffälliges bemerkt?“ befragte sie Harry.
Ginny schüttelte ihren Kopf.
„Wer denkt an so was? Ich hatte andere Dinge im Kopf. Es hat mich kein bisschen verwundert. Ãœber nichts. Bis Seamus meinen Namen rief. An Draco drückte ich die Wunde ab, ich weiß nicht warum ich das getan habe. Ich wusste erst, als Seamus vor mir stand, dass ich das Messer in der Hand hielt. Ich bekam Panik.“
„Ich glaube dir. Aber dennoch müssen wir dich mitnehmen. Es ist deine einzige Chance.“
Wieder nickte Ginny.
Ihr Blick gesenkt, resignierend.
„Ich werde mit euch gehen.“
„Nur wenn wir dich zurückbringen, bleiben wir im Spiel. Nur so können wir dir helfen. Andernfalls wird man uns den Fall, wegen Befangenheit entziehen. Wir hätten dann keine Chance mehr, einzugreifen“, versuchte Hermine ihr klar zu machen. „Aber wir brauchen Anhaltspunkte. Irgendwas. Denk nach Ginny. Ist dir wirklich nichts aufgefallen?“
Sie schüttelte ihren Kopf, und versuchte sich zu erinnern. „Dracos Laken war noch warm. Instinktiv legte ich meine Hand darauf.“
Das war Alles, was Ginny noch herausbrachte.
Widerstandslos ließ sie sich ins Ministerium abführen, wo sie erneut zu dem Vorfall befragte wurde.
In Anwesenheit des Ministers, und zwei Auroren, und natürlich unter Harrys Obhut.
Sie konnte sich aber nur wiederholen.
„Mich beschäftigt gerade noch etwas Anderes“.
Harry verließ die nachdenkliche Haltung und starrte den Aurorenazubi an.
„Brian. Erkundige dich doch bitte einmal bei den Muggeln, woher der Notruf kam…“, und an Ginny gewandt: „Hast du die Polizei angerufen?“
„Schon geschehen“, warf Brian mit stolzer Brust dazwischen. „Der Anruf kam von einem Funktelefon“.
„Ein Funktelefon? Ist das Alles?“
„Leider ja“, gab der Azubi kleinlaut zu. „Man dürfte mir keine weiteren Auskünfte geben…“
„Seltsam“, murmelte Harry.
„Ich hätte euch informiert“, schüttelte Ginny ihren Kopf. „Und nicht die Muggel. Ich bin Zauberer. Ich kenne nicht einmal die Notrufnummer.“
„Das habe ich befürchtet“, nickte Harry. „Dann könnte der Täter noch im Haus gewesen sein…“.
Harry starrte eindringlich zu Ginny. „Und zwar gleichzeitig mit dir. Und ich vermute, dass der Verdacht bewusst auf dich gelenkt werden sollte.“
„Du denkst…“, unterbrach Hermine mit geweiteten Augen.
„Ich sehe nur zwei Möglichkeiten:
Entweder sollte der Verdacht bewusst auf Ginny gelenkt werden, oder, aber, es war reiner Zufall. Und ihre plötzliche Anwesenheit spielte dem wahren Täter in die Karten.“
Kingsley verabschiedete sich, er hatte es plötzlich sehr eilig. „Ich muss noch was erledigen“, murmelte er hastig.
Ginny wurde kurze Zeit später abgeführt, wobei Harry die Auroren anwies, würdevoll mit ihr umzugehen.
Sie wurde in eine Zelle im Ministerium gesperrt, der letzten Station vor Askaban.


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