Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Malfoystochter - Durmstrang

von LiaMalfoy

Nach langer Zeit wieder einmal ein Kapitel. Die erste Woche in Durmstrang, mit unserer lieben Viola. Jetzt geht die Geschichte langsam richtig voran, im nächsten Kapitel wird es eine kleine Wendung geben, von der ich noch nicht weiß, ob sie euch gefallen wird.

Ich hoffe jetzt erst einmal, dass euch dieses Kapitel gefällt. Die Rekommis gibt es jetzt doch wieder hier, das es mir in dem Thread doch zu umständlich wird. Außerdem wird es so für euch auch einfacher!

@Kati89: Sehr gern geschehen. Du bist schließlich mein Kommischreiber Nummer 1! Ja, das mit Durmstrang war irgendwie offensichtlich. Ich habe mir gedacht, es ist ja irgendwie komisch wenn Draco sie einfach so nach Hogwarts zurücklässt. Außerdem wäre es zu einfach. Also habe ich eine andere Schule gesucht, und da Draco wohl kaum Beauxbaton auswählen würde, fiel die Wahl auf Durmstrang.
Was sagst du eigentlich zu Viola? Ich weiß, anfangs habe ich sie als ziemlich ekelhaft dargestellt, aber eigentlich ist sie gar nichts so schlimm. Sie wird auch im weiteren Verlauf noch ziemlich wichtig für Leonie und deren Freunde, also gewöhn dich besser an sie ;-)
Alles Liebe! xoxo

@Kett_Black: Danke für deinen Kommentar. Ja, kurz war das letzte wirklich nicht und dieses hier auch nicht, aber dafür sind die Wartezeiten viel zu lang. Ich habe keine Ahnung, warum ich immer wieder die Blockaden habe. Aber es ist wirklich toll, dass es immer noch so viele Kommischreiber für meine FF gibt, dich natürlich eingeschlossen. Vielen, vielen Dank dafür.
Ich wollte einmal nicht ganz so die Kämpfernatur eines Charakters in den Vordergrund stellen. Meiner Meinung nach hätten nur die wenigsten den Mut, sich offen gegen ihre Eltern zu stellen. Also sucht sich Leonie den leichteren Weg aus, den für den sie Viola braucht. Es freut mich, dass du sie verstehst (also Viola, meine ich). Sie wird im späteren Verlauf auch noch sehr wichtig, und zwar nicht auf eine schlechte Weise.
Mit dem Mord an dem Jungen habe ich mich natürlich ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt, aber ich fand einfach keine andere Möglichkeit, anzuzeigen wie sehr sich Leonie diese Normalität in der Familie wünscht. Außerdem habe ich mir gedacht, dass sich Draco so sehr darin verrennt, dass er Leonie testen will, dass er einfach jede Möglichkeit ausnutzt. Wer weiß, vielleicht hat er sich danach ja in sein Zimmer eingeschlossen und selbst bestraft? ;-)
Es freut mich, dass dir die Sache mit Durmstrang gefällt. Du wirst ja sehen, wie es ihr dort so geht.
Ich kann dir kein Happy End versprechen, aber es wird auf jeden Fall noch ziemlich spannend. Und auch etwas gemein. Aber mehr verrat ich nicht. :) Selbst wenn du mich dafür hasst.
Ich habe nicht schnell weiter geschrieben, das weist du ja inzwischen schon. Ich hoffe, du verzeihst mir und ehrst mich mit einem weiteren Kommi. Drei ist zwar gut, aber vier noch um einiges besser :)
Alles Liebe! xoxo

@Paddy Black: Toll, dass du die ganze FF durchgekaut hast. Es freut mich wahnsinnig, dass sie dir gefällt, ich habe mir wirklich viel Mühe gegeben.
Das mit der Rückkehr nach Hogwarts wird auf jeden Fall noch spannend, aber ich werde nichts im Voraus verraten. Eines kann ich jedenfalls sagen: Hogwarts wird auf jeden Fall wieder eine Rolle in meiner Geschichte spielen.
Natürlich ist Draco hart, aber ich denke das kein Mensch nur böse ist. Ich überlege, ob ich nicht noch ein Kapitel aus seiner Sicht schreiben soll. Einfach, um dem Ganzen ein bisschen die Grausamkeit zu nehmen. Was ist deine Meinung dazu?
Ja, über Durmstrang zu schreiben ist wirklich sehr schön. Deshalb habe ich hier am Anfang auch so viel beschrieben, um euch einmal die Schule vorzustellen. In den nächsten Kapiteln wird das auch weiterhin die Kapitel bestimmen.
Ich werde sie tatsächlich eine Weile mit Viola allein lassen, aber dabei wird sich nicht nur Leonie ändern. In meiner Geschichte gibt es kein Schwarz-Weiß Schema, sondern alle möglichen, wunderbaren Farben der Welt :)
Gib dem armen Mädchen noch eine Chance!
Vielen, vielen Dank für deinen Kommentar.
Alles Liebe, xoxo.


Eure Lia!!!!!

--------------------------------------------------------------
Lieber Vater, liebe Mutter, mein geliebter Scorpius,

Meine erste Woche in Durmstrang neigt sich dem Ende und ich denke, ihr brennt alle schon darauf, Neuigkeiten von mir zu erfahren. Es tut mir Leid, dass ich mich noch nicht früher gemeldet habe, doch Viola und ich hatten so viel zu tun und so viel Neues zu erfahren, dass sich einfach keine Zeit gefunden hat.
Also hole ich jetzt mein Versäumnis nach.
Durmstrang ist eine wirklich beeindruckende Schule. Zwar ist sie nicht so groß wie Hogwarts, und auch nicht so gemütlich, wie du sicher bestätigen wirst, Vater, doch trotzdem ist es ein ziemlich imposantes Gebäude. Die Burg befindet sich auf einem der höchsten Berge Bulgariens und ziemlich nah am Rand der Klippe, sodass es hier meistens eiskalt ist. Doch daran gewöhnt man sich mit der Zeit und in der warmen Schuluniform ist es wirklich zu ertragen.
Das Schulsystem hat mich anfangs ziemlich verwirrt, doch inzwischen ist es zu Routine geworden. Anders als in Hogwarts gibt es hier keine Häuser, denn dafür gibt es gar nicht genügend Schüler. Wir Kinder sind nach Jahrgangsstufen aufgeteilt und dann noch die Schlafsäle nach Mädchen und Jungen natürlich. Es gibt die Fächer Zaubertränke, Verwandlung, Kräuterkunde, Nutzen magischer Geschöpfe, Zauberkunst, Ahnenkunde und Dunkle Künste. Sie sind alle ziemlich interessant und ich glaube, dass ich hier noch viel lernen kann.
Wirklich enge Freundschaften habe ich noch keine geschlossen, doch es gibt einige wirklich nette Leute hier. Ich bin ziemlich froh, dass ich Viola habe, sonst würde ich niemals jemanden von den anderen ansprechen. Sie ist in dieser Hinsicht viel offener als ich, und das obwohl sie zuvor viel weniger Kontakt mit Fremden gehabt hat als ich. Oder vielleicht gerade deshalb? Ich weiß es nicht. Jedenfalls wollte ich mich noch einmal außerordentlich bei dir bedanken, Vater, dass du meiner Cousine ermöglicht hast, mit mir zu gehen. Es ist eine große Freude für uns beide.
Gestern habe ich einen Brief von Daniel erhalten. Es freut mich, dass er an mich denkt, doch ich fürchte, dass ich in nächster Zeit kaum Gelegenheit dazu haben werde, ihm zu antworten. Solltet ihr ihm schreiben, dann teilt ihm bitte mit, dass ich seine Nachricht erhalten habe und mich sehr darüber freue. Ich entschuldige mich außerdem dafür, dass ich nicht daran gedacht habe, ihm mitzuteilen, dass ich die Schule gewechselt habe.

Ich hoffe, bei euch zu Hause ist alles in Ordnung. Die Nachricht, dass Scorpius mich in zwei Jahren auf diese Schule begleiten wird, hat mich sehr gefreut. Ich weiß, was für ein großes Opfer es für ihn ist, auf Hogwarts zu verzichten, doch ich denke, dass wir beide hier eine tolle Zeit haben werden.

Mit all meinen lieben Grüßen.

Leonie Malfoy


Mit zusammengekrampften Fingern formte ich umständlich das letzte „y“. Der ganze Brief war die reinste Farce, es war die Geschichte eines Mädchen, das ich nicht war. Eines Mädchens, dass ich eigentlich nie sein wollte. Und doch unterschrieb ich mit meinem Namen und verbürgte mich dafür, dass alles was auf diesem Papier geschrieben stand wirklich meinem Geist entsprach. Wenn James das lesen würde, er würde sein Leben lang kein Wort mehr mit mir wechseln.
Doch es war wichtig, dass ich den sozialen Kontakt mit meiner Familie hielt, wie eben ein ganz normales Mädchen. Ich hatte die Hoffnung immer noch nicht ganz aufgegeben, eines Tages nach Hogwarts zurückkehren zu können. Vielleicht, wenn ich mich lange genug bewährte, dass mein Vater nicht mehr den kleinsten Funken Misstrauen hegte und ich durch eine Reihe unglücklicher Zufälle von der Schule geschmissen würde. Ich könnte mich bei ihm ausheulen und zum Schluss nur noch das Wort „Hogwarts“ schluchzen. Doch bis dahin würde noch einige Zeit vergehen und diese musste ich wohl oder übel in Durmstrang verbringen.
„Kommst du dann? Wir müssen zum Frühstück, sonst gibt es wieder keine Eier mehr.“ Diese glockenhelle Stimme gehörte natürlich zu meiner Cousine, die in ihrer warmen Schuluniform im Türbogen zu unserem Schlafsaal lehnte und mich erheitert beobachtete. Vermutlich ahnte sie, was gerade in meinem Kopf vorging und wusste, was auf dem Brief vor mir auf dem Schreibtisch stand, ohne ihn zu lesen. Sie hatte ihn größtenteils formuliert, damit ich ja keinen Fehler machte. Es überraschte mich, dass sie, jetzt wo sie ihr Ziel erreichte hatte, immer noch nach bestem Willen versuchte mir zu helfen. Sie gab mir Ratschläge, wie ich in dieser Welt aus Reinblütern überleben sollte und deckte mich, wenn ich in den „Dunklen Künsten“ wieder etwas vermasselt hatte, weil ich mich einfach nicht traute, diese Zauber auszuführen. Außerdem war sie nach wie vor außergewöhnlich nett zu mir und behandelte mich... nun ja, wie ihre Cousine eben. Aber nicht wie eine Cousine, die als das schwarze Schaf der Familie bekannt war und nur Ärger brachte, sondern wie eine Cousine, die sie schon lange kannte und mochte, wie ihre beste Freundin. War es möglich, dass sich ihr ganzer Hass tatsächlich nur auf Eifersucht erbaut hatte, einer Eifersucht die verschwunden war, jetzt wo wir exakt das gleiche besaßen?
Jedenfalls hatte ich beschlossen, ihre Freundschaft nicht mehr in Frage zu stellen. Um ehrlich zu sein tat mir ihre Gesellschaft richtig gut und solange wir uns nicht mit Streitfragen auseinandersetzten, ob Reinblüter mehr wert waren als Halbblüter zum Beispiel, waren wir auch meist einer Meinung. Ich verstand mit ziemlich gut mit dem Menschen, der hinter der Reinblüterin Viola steckte und hoffte, dass das auch noch so bleiben würde.
„Ich schick das hier nur noch schnell weg!“ Mit einem Satz war ich am Fenster, wo Violas Schleiereule Hope bereits wartete. Sie hatte mir beim Schreiben zugesehen, als ob sie gewusst hätte, dass der Brief für sie bestimmt war. Jetzt streckte sie mir auffordernd ein Bein entgegen und ich band das Pergament fest daran. Mit einem letzten Kraulen ihres kleinen, weißen Kopfes verabschiedete ich mich. „Du weiß ja, wo du hinmusst.“
Dann warf ich mir meinen Pelzmantel über und folgte Viola hinaus in den Gemeinschaftsräume, der bereits zu dieser frühen Stunde wie leergefegt war. Alle Schüler waren beim Frühstücken und mit einem Blick auf die Uhr viel mir auf, dass wir tatsächlich wieder wahnsinnig spät dran waren. Hier in Durmstrang gab es kein Essen im Überfluss und was einmal weg war, war weg. Wenn Viola also noch etwas von ihren geliebten Rühreiern bekommen wollte, mussten wir uns beeilen.
„Hast du genau das geschrieben, was ich dir vorgeschlagen hatte?“, fragte Viola, während wir durch die dunklen Gänge der Burg hasteten. Es gab hier nur wenige Wandteppiche und Rüstungen, die meisten Wände waren kahl und grau und es fehlte ihnen jegliches Leben. Nicht einen einzigen Geist hatte ich bis jetzt gesehen, dafür jedoch einige Hauselfen, die herumwuselten um dem reinblütigen Adel jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
„Nicht ganz. Ein bisschen Kreativität besitze ich auch selbst.“, gab ich zurück.
„Dann hoffen wir mal, dass du sie nicht zu sehr ausgelebt hast. Dein Vater soll dir glauben, Leonie, und dafür darfst du dich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Wir haben beide erlebt, zu was er im Stande ist, wenn es um Schlammblüter und Muggel geht.“
Vielen herzlichen Dank, dass du mich daran erinnerst dachte ich, und biss die Zähne zusammen. Als ob mir nicht vollkommen klar wäre, was alles auf dem Spiel stand. Gekränkt entschloss ich mich, diesen Kommentar mit keiner Entgegnung zu würdigen und steuerte stattdessen geradewegs auf das schwarze Portal zu, dass vor uns aufgetaucht war. Ich versuchte, nicht auf die rechtsgelegene Wand zu sehen, doch das große, schwarze Muster machte es mir fast unmöglich. Das Zeichen der Heiligtümer des Todes, für die Ewigkeit in den Mauern dieser Burg eingebrannt und für jeden sichtbar, der durch diese Räume ging. Grindelwald hatte es dorthin gemalt, der Grindelwald, der Jahre nach seiner Schulzeit als einer der größten, schwarzmagischen Zauberer bekannt werden sollte. Dieses Symbol war sein Erkennungszeichen gewesen, die Versinnbildlichung der Unterdrückung der Muggel. Wie sehr ich es hasste.

Viola schien meinen Blick bemerkt zu haben und zog mich schnell hinter sich in den Speisesaal. Acht lange Tische standen in der riesigen Halle, zu zwei ineinander liegenden Quadraten angeordnet. Sieben für die jeweiligen Klassenstufen und einer für die Lehrer. Der Tisch für die Erstklässler befand sich im inneren Quadrat, direkt vor dem Lehrertisch. Wahrscheinlich war man der Meinung, dass auf die Kleinen noch besser aufgepasst werden musste.
Ich folgte Viola zu unseren Stammplätzen am außerdem Rand des Tisches und merkte dabei, wie ich angestarrt wurde. Das war nichts Neues. Durch meinen Namen, der wie ein Adelstitel in der Schülergemeinschaft die Runde gemacht hatte, bekam ich hier eine gewisse Ehrenstellung. Er sorgte nicht dafür, dass man mich verspottete oder fürchtete, wie es in Hogwarts der Fall gewesen war, sondern bewirkte das genaue Gegenteil: Beachtung und Verehrung.
Es war nicht so, dass alle Schüler hier fanatische Reinblüter oder Anhänger von solchen waren. Doch ein Großteil entsprach eben genau diesem Klischée und bei diesem waren die Taten meines Vaters kein Grund für Verachtung, Hass und Furcht sondern gewissermaßen Heldentaten. Opfer, die er für eine bessere Welt gebracht hatte. Und ich war dessen Tochter, die kleine Reinblutprinzessin, von der man mindestens ebenso große Taten zu erwarten hatte.
Es war ungewohnt, bewundert zu werden und anerkannt für seine Familie. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es mir gefiel, doch wenigstens hatte ich jetzt endlich Ruhe und konnte mich ganz darauf konzentrieren, eine echte Malfoy zu sein.
Sobald wir uns setzten fing Viola an, sich Unmengen von Rührei auf ihren Teller zu schaufeln. Ich begnügte mich mit etwas Knäckebrot und Frischkäse. In Hogwarts, das wusste ich, hätte ich mich mit allem in meiner Reichweite vollgestopft. Doch der Schulwechsel bekam meinem Appetit nicht: Ich musste in der letzten Woche mindestens zwei Kilo abgenommen haben.
„Hat dir eigentlich Zabini noch eimal geschrieben?“, fragte Viola schließlich, nachdem sie ihren Bissen hinuntergeschluckt hatte. Jemand wie sie würde es nie wagen, mit vollem Mund zu reden. Ich schüttelte den Kopf. Daniel hatte mir einen kurzen Brief zu Anfang des Schuljahres geschickt, dass er erfreut darüber sei, dass ich jetzt in guter Gesellschaft bin und das er keinen Dank für seine Hilfe erwartete, das er es sehr gerne getan hätte. Es versteht sich von selbst, dass er keine Antwort von mit bekam.
Stattdessen hatte ich inzwischen um die zwanzig leeren Pergamentblätter, die mit Lieber James überschrieben waren und sonst nur ein paar durchgestrichene Sätze präsentierten. Ich hatte es nicht übers Herz gebracht, ihm zu schreiben und im Gegenzug hatte ich bis jetzt auch keine Nachricht von ihm bekommen. Mir war klar, James Potter war niemand, der eine Scharade wie ich sie spielte gutheißen würde. An meiner Stelle würde er sich mit Zähnen und Händen wehren, einen Aufstand machen und von zu Hause weglaufen. Doch war es so viel leichter. Wenn ich erst wieder zurück auf Hogwarts war, würde ich es ihm erklären.
„Was haben wir in der ersten Stunde?“, fragte ich nun Viola, die daraufhin einen zerknitterten Stundenplan aus der Tasche fischte.
„Zaubertränke. Zum ersten Mal. Findest du es nicht auch seltsam, dass wir fünf Dunkle Künste Stunden haben, aber nur zwei Zaubertränke?“
Ich zuckte mit den Achseln. Auf dieser Schule schien mir alles seltsam zu sein, jedes kleine Detail das nicht so war wie in Hogwarts. Aber heute morgen ließ ich mir noch nicht so schnell die Laune verderben. Eigentlich mochte ich Zaubertränke. Wieso sollte es nicht doch ein guter Tag werden?

Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zu den Klassenzimmern. Hier fanden die Dunklen Künste nur im Keller statt, Zaubertränke hatten sie in einem großen Runden Saal der durch ein Deckenfenster erleuchtet wurde. Das Sonnenlicht nahm jeglichen geheimnisvollen Glanz von dem Fach und präsentierte all die ekelhaften Gemische, die man am liebsten einfach übersehen hätte. Ich achtete ziemlich genau darauf, mich ja nicht umzusehen, egal wie verlockend die Regale auch aussehen mochten. Meine Nerven waren noch nicht für einen neuen Albtraum bereit.
Genau in der Mitte der kreisförmig angeordneten Tische stand ein gedrungener, hagerer Mann, der an Haar nur noch wenige graue Büschel über seinen Ohren hatte. Er hatte eine Knollnase, dafür aber schmale, stechende Augen, die so ziemlich jeden Anwesenden gleichzeitig anzusehen schienen, obwohl er zwangsläufig immer mit dem Rücken zu jemandem stand. Mit gekreuzten Händen wartete er geduldig, bis jeder einen Platz gefunden hatte und das Stimmengewirr verebbte. Dann machte er ein paar bedächtige Schritte auf die beiden Jungen, die direkt vor ihm saßen, zu und sah dabei mit seinem viel zu langen Umhang aus, wie ein Pfarrer in seiner Robe. Doch sobald er anfing zu sprechen, verbannte ich diese Vorstellung sofort aus meinem Kopf.
Er hatte eine raue, kalte Stimme, die jegliches Geräusch in diesem Zimmer zum verstummen brachte, selbst das leise Geblubber der Zaubertränke in den Schränken rundherum.
„Willkommen in euerer ersten Stunde. Mein Name ist Professor Vlaev. Meine Aufgabe ist es, euch die Grundlagen der Zaubertrankkunde beizubringen und euch auf die Aufgaben vorzubereiten, die euch in den weiterführenden Klassen erwarten werden. Dort wird euch dann Professor Stefanov weiter ausbilden, jedenfalls jene von euch, die sich in ihrer jeweiligen beruflichen Laufbahn weiter damit auseinandersetzen wollen.“ Er ließ seine Augen über die Klasse schweifen, als würde er kaum glauben, dass dies auf irgendjemanden der Anwesenden zutreffen könnte. Da erregte etwas an dem Tisch vor ihm seine Aufmerksamkeit.
„Es mag nun bei euch den Eindruck machen, dass es wohl kaum nötig ist diesem Fach Aufmerksamkeit zu schenken, wenn man ohnehin die Möglichkeit hat, es abzuwählen. Doch lasst euch eines gesagt sein: Ich dulde keine Fehltritte in meinem Unterricht, keine Faulheit und keine anderweitigen Beschäftigungen.“ Damit schnippte er einmal kurz mit dem Zauberstab und beförderte ein Quidditchmagazin unter dem Tisch der Jungen hervor. Mit einem hässlichen Grinsen nahm er es an sich und ließ es unter seinem Umhang verschwinden.
„Zwei Stunden Nachsitzen, Einzeln, für jeden von euch!“ Er wandte sich ab und legte die Hände auf das Lehrerpult in der Mitte des Raumes.
„Dann wollen wir einmal beginnen. Eure heutige Aufgabe wird es sein, einen Trank aus dem Schulbuch exakt nach Anleitung herzustellen. Dabei werde ich euer Verständnis und eure Kenntnis im Thema Zaubertranklehre testen. Seite achtzehn, Weinrautenessenz. Die Zutaten findet ihr in den jeweiligen Schränken hinter euren Tischen. Na los, erhitzt eure Kessel.“ Damit hockte er sich kurzerhand auf sein Pult und beobachtete uns, wie wir nun langsam in Bewegung kamen, unsere Bücher aufschlugen und die Zutaten zusammensuchten.
Die Aufgabe fiel mir leicht. Ich musste mich einfach nur an die Vorgaben halten, dann konnte eigentlich nichts passieren. Mit einer gewissen Freude fing ich an, mir die Zutaten zurechtzulegen, verschiedene Schoten klein zuschneiden und bunte Flüssigkeiten in meinen kochenden Kessel zu schütten. Es war eine Arbeit, die mir gefiel, und nachdem ich freudig festgestellt hatte, dass mein Endprodukt ebenso aussah, wie im Buch beschrieben, trat gerade Professor Vlaev neben meinen Kessel und schnupperte mit seiner Knollnase an den Dämpfen, die davon aufstiegen.
Gespannt beobachtete ich, wie sich seine strengen Gesichtszüge zu einem Lächeln verzogen. Zufrieden nickend nahm er einen Holzlöffel von meinem Tisch und schöpfte einen Tropfen des Tranks heraus, den er dann auf die Holzplatte fallen ließ. Sofort verfärbte sich diese hellgelb.
„Sehr gut, Miss Malfoy. Es scheint, sie haben bereits verstanden, worum es in der Zaubertrankkunde geht. Natürlich, es mag früh sein bereits in der ersten Stunde darüber nachzudenken, aber ich bin der Meinung sie sollten dieses Fach auf jeden Fall weiterverfolgen.“ Mit einem anerkennenden Kopfnicken ging er an mit vorbei zum nächsten Tisch, an dem zwei gackernde Mädchen gerade noch damit beschäftigt waren, das Feuer unter ihren Kesseln zu entfachen.
Glücklich drehte ich mich zu Viola um, die einen Daumen in die Luft reckte. Sie selbst hatte ein fast ebenso gutes Ergebnis vorzuweisen, doch nach Professor Vlaev Worten hatte sie zwei Tropfen zu viel Brennesselsaft hinzugegeben. Ich ging zu ihr hinüber, um ihr zu helfen eine der Flaschen aus dem oberen Regal herauszuholen. Doch gerade als ich eine Hand ausstreckte, stolperte ich über eine am Boden liegende Phiole und stürzte. Hastig hielt ich mich an dem Umhang meiner Cousine fest, doch diese war viel zu überrascht dazu, als dass sie mein Gewicht hätte halten können. Zusammen knallten wir in das Regal, dass ein lautes Scheppern von sich gab und mehrere Flaschen auf uns niederprasselten.
Im nächsten Moment traf mich eine bauchige Flasche direkt am Kopf. Ich spürte noch, wie sie zerbrach und sich die Flüssigkeit über mich ergoss, da wurde ich ohnmächtig. Das letzte, was ich noch mitbekam, war Viola, deren Hand sich fest um meinen Unterarm drückte.
----------------------------------------------------------------
Was sagt ihr zu dem Brief? Zu lang? Zu überflüssig (gibt es das?)? Und die Schule. Könnt ihr sie euch vorstellen oder soll ich in den nächsten Kapiteln noch etwas mehr beschreiben? Wollt ihr, dass ich noch etwas hinzufüge? Und Leonies Beziehung zu Viola. Gut? Schlecht? Zabinis Brief, der Speisesaal... Was sagt ihr dazu?
Und natürlich das, was mich am allermeisten interessiert: Was haltet ihr von Milan Vlaev? Und der Zaubertrankstunde im allgemeinen?
Schreibt mir alles, was euch gerade durch den Kopf geht, von mir aus auch eure Einkaufsliste vom letzten Wochenende. Alles Liebe.
Eure Lia


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wir müssen lernen, mit Menschen auszukommen, die anders sind als wir. Wenn sie das Herz auf dem rechten Fleck haben, spielt es keine Rolle, woher sie stammen.
David Heyman über ein Thema des vierten Harry-Potter-Films