Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Was bleibt, ist die Erinnerung - Was bleibt, ist die Erinnerung

von MagicMarlie

Es war ein Tag im Dezember, der 24. Dezember, um genau zu sein. Eine dicke Schneedecke bedeckte das Land und die Häuser sahen aus, als wären sie mit Zuckerguss überzogen.

Auch in Hogwarts hatte der Winter Einzug gehalten. In der Großen Halle standen die üblichen, herrlichen zwölft Weihnachtsbäume, Misteln und Stechpalmenzweige hingen überall verteilt … Peeves grölte seine Weihnachtslieder, es duftete im ganzen Schloss herrlich nach Bratäpfeln und Pfefferkuchen, und Hagrid zog, bekleidet mit seinem dicken Biberfellmantel, tiefe Gräben in den unberührten Schnee.

Kurzum, ein wundervolles Fest stand bevor und die Schlossbewohner waren in glücklicher Stimmung.

Nun ja, nicht alle. Tief unten, im dunkelsten Winkel seiner Kerker, saß, zusammengekauert in einem großen Lehnstuhl, der Lehrer für Zaubertränke. Er hatte jede Bitte von Dumbledore, doch zum Fest zu kommen, mit einer Handbewegung abgetan, und sich lieber mit angezogenen Beinen in den Tiefen seines Lehnstuhls vergraben.

Denn Weihnachten, das Fest der Liebe, war für ihn einer der traurigsten Tage im ganzen Jahr. Einige Schüler reimten sich ihre eigene Geschichte zusammen, warum Severus Snape nie zum Fest erschien. Er hörte sie in den Gängen darüber lachen. Einige waren der Meinung, er sei einfach zu gefühllos, um Weihnachten zu feiern, andere behaupteten, Dumbledore ließe ihn gar nicht erst mitfeiern …

Aber Severus war nicht gefühllos, ganz und gar nicht. Denn der Grund, weshalb er sich jedes Jahr am Heiligabend in seinem Kerker verschanzte, fern von Gott und der Welt, war, weil er kein Fest der Liebe feiern konnte, wenn seine Liebe tot war.


Langsam erhob Severus sich aus dem Stuhl und legte seinen Reisemantel um. Er nahm seinen Zauberstab und lief eilig durch die Korridore, hinaus auf die Ländereien, bis hinter die Schlosstore. Mit einem leisen Knall drehte er sich um sich selbst und verschwand.

Einen Moment später tauchte er wieder auf. Er stand nun inmitten eines kleinen, verschneiten Dorfplatzes. Als er mit leisen Schritten und wehendem Umhang an einem großen Kriegerdenkmal vorbeiging, verwandelte sich das Denkmal plötzlich, und ein Mann mit unordentlichen Haaren, der ein kleines Baby in der Hand hielt, war zu sehen. Neben ihm stand eine Frau, sie hatte lange Haare und ein fröhliches Lächeln im Gesicht. Ihre in Stein gemeißelte Hand war wie zum Gruß erhoben, und sie sah auf Severus hinunter, der traurig zu ihr hoch starrte.

Nach einer Weile wandte er sich wieder ab und lenkte seine Schritte zu einer kleinen Kirche am Rande des Dorfes. Er ging daran vorbei auf ein hübsches, schmiedeeisernes Tor zur. Er schob es auf und betrat mit leisen Schritten den kleinen Friedhof des Dorfes Gordric’s Hollow.

Der Schnee knirschte, als er zielsicher auf ein hübsches, Marmorgrab zusteuerte.

Als er es erreichte, sah er sich erstmal forschend um, ob er auch ja allein war, aber es schien niemand hier zu sein.
Langsam bückte er sich und befreite mit seiner Hand, die so weiß war, wie der Marmor vor ihm, das Grab von der Schneedecke. Vorsichtig trat er näher, kniete sich in den Schnee und las, wie ihm vorkam, zum 100. Mal in seinem Leben, die Inschrift.

James Potter
geboren am 27. März 1960, gestorben am 31. Oktober 1981
Lily Potter
geboren am 30. Januar, gestorben am 31. Oktober 1981

Der letzte Feind, der zerstört werden wird, ist der Tod.


Severus streckte die Hand aus und fuhr mit seinen Fingern liebevoll über Lilys Namen, während er Potter gar nicht erst beachtete.

„Ach, Lily …“ Und plötzlich, er konnte nichts dagegen tun, brannten heiße Tränen in seinen Augen, kullerten ihm über die Wangen und tropften lautlos in den Schnee auf Lilys Grab.

Leise schluchzte Severus und fuhr sich mit der Hand ungeduldig über die Augen.

Während er vor dem Grab seiner großen Liebe kniete, wollte er so viel sagen, und brachte doch nichts heraus. Er wollte ihr sagen, wie leid es ihm tat, alles. Er wollte ihr sagen, wie sehr er sie liebte, und dass er ohne sie einfach nicht mehr leben konnte.

Mit immer noch feuchten Augen schaute er wie hypnotisiert auf ihren Namen, in Stein gemeißelt, für die Ewigkeit. Vor seinem geistigen Auge sah er ihr Gesicht, sie lachte und ihre Augen strahlten.

Er wollte ihr sagen, dass er an sie dachte. Tag und Nacht, einfach immer. Dass er sie vermisste. Es immer schon getan hatte.

Es war so ungerecht! Lily musste sterben, weil er sie verraten hatte. Er hatte seine große Liebe verraten, niemals würde er sich das verzeihen können. Während er hier vor ihren Überresten kniete, lebendig, mit schlagendem Herzen, lag sie unter der Schneedecke, unwissend, gleichgültig, tot. Er wünschte sich, neben ihr zu liegen, auch tot zu sein, sie ihm Arm zu halten, bis in alle Ewigkeit.

„Lily, heute ist Heiligabend, weißt du?“, flüsterte Severus mit brüchiger Stimme, „aber … aber ich vermisse dich so sehr! Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr du mir fehlst, Lily. Es … es tut mir so unendlich leid. Ich bin an allem schuld. Ich bin schuld, dass du heute hier liegst, dass du … dass du nicht feiern kannst, wie alle anderen, dass du nie mehr … nie mehr …“ Er brach ab, er konnte nicht mehr weiter sprechen. Es tat zu sehr weh.

Severus rückte so nah wie möglich an das Grab heran, während er sich an all die schönen Zeiten mit ihr zurückerinnerte, wie er es immer tat, wenn er hier kniete.
Plötzlich strich ein sanfter Windhauch über ihn hinweg, und einen herrlichen, wenn auch kurzen Moment hatte er das Gefühl, als könnte er wieder durch ihre Haare streichen und sie festhalten. Dann war der Augenblick auch schon verstrichen, und zurück blieb nur eine fürchterliche Leere in seiner Magengegend. Und die Erinnerung. Die Erinnerung blieb immer, egal was geschah.

„Ihr habt … ihr habt sie mir weg … weggenommen. Du, James Potter, und du, Lord Voldemort. Sie aus meinen … meinen Armen gerissen. Aber … unsere gemeinsame Zeit … die könnt ihr nicht rückgängig machen … die kriegt ihr nicht … sie gehört nur uns beiden …“ Abermals tropften heiße Tränen auf den Grabstein, während Severus mit zitternden Händen über den Marmor strich, als könnte er Lily durch ihn hindurch berühren. Wenn ihm James Potter und der Dunkle Lord auch genommen hatten, was ihm etwas bedeutete, so hatten sie nicht alles in die Finger bekommen. Denn die Erinnerung, die in seinem Inneren fest mit der Hoffung und der Liebe verwachsen war, gehörte nur ihm. Ihm und Lily, und keiner konnte sie ihm wegnehmen.

Aber so war es nun mal. Die guten Dinge im Leben begriff man eben immer erst dann, wenn sie schon wieder weg waren. Dann begriff man, wie wichtig sie waren.

Nichts war ihm von ihr geblieben. Nur ein einziges, vergilbtes, kleines Foto hatte er von ihr. Und natürlich die Erinnerung.

Langsam erhob sich Severus und streckte seine steifen Glieder. Eine Weile dachte er noch über Lily und seine Mitschuld an ihrem Tod nach. Dann schwenkte er seinen Zauberstab und beschwor eine einzelne, rote Rose aus dem Nichts herauf.

„Ohne dich ist Weihnachten furchtbar, Lily. Kein Fest der Liebe, sondern ein Fest der Trauer. Und doch … und doch bist du irgendwie bei mir. Nur deshalb überstehe ich den heiligen Abend, weil du … weil du irgendwie da bist. In meiner Erinnerung …“ Mit feuchten Augen warf Severus die rote Rose auf das weiße Marmorgrab. Blutrot leuchtete sie, und es hätte ihn nicht gewundert, wenn sich der Schnee um sie herum rot gefärbt hätte. Doch die Rose schien ein wenig zu leuchten. Als wäre sie der Inbegriff der Hoffnung. Seiner Hoffnung, seiner Liebe.

Leise wandte er sich um und wanderte durch die Grabreihen zurück zu dem kleinen Tor, das den Friedhof abgrenzte.

Er schloss es hinter sich und überquerte langsam den kleinen Dorfplatz. Als er an dem Kriegerdenkmal vorbeikam, verwandelte es sich wieder in die kleine, glückliche Familie. In die Familie, die lebte, bevor Voldemort auf seinen Tipp hin kam und sie einfach auslöschte. Er schaute zu Lily auf und fragte sich, ob sie auch an ihn gedacht hatte, so wie er an sie gedacht hatte.

Als er aber in ihr lächelndes Gesicht sah, schüttelte er diese Gedanken ab. Sie hatte Potter geliebt, nicht ihn. Mit Potter war sie glücklich geworden …

„Nein!“, sagte er sich und ging schnell weiter. Er wollte sich seine Erinnerungen an sie nicht zerstören lassen. „Es war ihre Entscheidung.“ Mit hochgezogenen Schultern und in der Kälte zitternd, warf er noch einen letzten Blick zurück auf diese ewige, in Stein gemeißelte Lily und mit der Spur eines Lächelns drehte er sich um sich selbst und verschwand ins Nichts.

-Ende-


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Er kann ausgezeichnet mit Schauspielern umgehen und schafft es, all seinen Filmen und Figuren viel Menschlichkeit einzuhauchen. Ich bin begeistert.
David Heyman über Mike Newell