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Fanfiction

Wind in deinen Haaren - Wind in deinen Haaren

von AshLee

Wind in deinen Haaren




Hogsmeade, 14.02.2014, 00:00 Uhr


Jedes mal wenn die TĂĽr aufgeht, weht der Wind durch deine Haare. Immer noch
„Ich habe es nie vergessen, Mum.“ Ich legte den Brief auf den Bauch meiner Mutter. Früher einmal war sie bestimmt eine Schönheit gewesen. Sie war nun mittleren Alters, sah jedoch aus wie eine Greisin. Ihre Lippen waren trocken und ihr Blick müde. Sie nahm keine Notiz von dem Schreiben.
Ich nahm ihre Hand, spielte mit ihren Fingern, wie ich es als Kind immer getan hatte.
„Ich hab mich nie besonders mutig gefühlt.“ Eine langsame Bewegung neben meiner Mutter veranlasste mich dazu, den Blick zu heben. Mein Vater drehte sich auf die Seite, sah mich an.
„Ich wünschte, du könntest mich verstehen“, seufzte ich hoffnungslos. „Hallo, Dad. Wie geht es dir? Eben bin ich angekommen und du hast mich nicht begrüßt“, sprach ich sanft zu ihm, wohl wissend, dass er meine Worte nicht begriff.
Er gurgelte irgend etwas. Das ist das Schlimmste. So wie er mich nicht verstand, so verstand auch ich ihn nicht.
„Du fragst, was genau ich nie vergessen habe?“ Ich sah Dad fragend an. Das hatte ich mir als Kind angewöhnt. Diese einseitigen Gespräche. Bitter.
Ich beugte mich langsam zu ihm runter und dann flüsterte ich: „Wie der Wind damals durch ihre Haare fuhr.“
Er saĂź mich geradewegs an. Ein ernster Ausdruck in seinen Augen. Dann grapschte er linkisch nach dem Brief auf Mums Bauch und drĂĽckte ihn mir in die Hand. Zerknitterte ihn ein wenig.
„Danke, Dad.“

„Das war es?“, fragt sie belustigt und starrt ihn an. Ihre Augen jedoch hatten den Ernst nicht verloren, den sie beim Lesen ausgedrückt hatten. Das liebte er an ihr. Ihre Augen verrieten sie immer.
„Ja.“ Er gräbt die Hände in die Hosentaschen, guckt auf den Boden. Er hört sie lachen.
„Also“, sagt sie, „hättest du mir den Brief nie gegeben, wenn dein Vater ihn dir nicht in die Hand gedrückt hätte?“ Sie hält noch immer sein aufgeschlagenes Tagebuch in ihren Händen.
Er stößt die angesammelte Luft ab. „Vermutlich nicht.“
Sie legt sein Buch auf den leeren Tresen und stemmt die Hände in die Hüften.
„Longbottom“, ruft sie streng, „du bist ein Idiot.“
Er nimmt die Beleidigung an, sagte nichts dazu. Sie starrt ihn an.
„Willst du dich nicht entschuldigen?“ Er fühlt sich ganz klein vor ihr.
„Hannah“, sagt er langsam, „du hast doch mich beleidigt.“ Sofort zieht er den Kopf ein.
Sie nimmt die Hände von ihren Hüften. „Oh“, macht sie, „ja, stimmt.“
Dann greift sie nach einem Hocker, der umgedreht auf dem Tresen steht und setzt ihn auf den Boden. Sie lässt sich auf ihn nieder und steicht sich eine dünne blonde Strähne hinter ihr Ohr.
„Was wäre gewesen, wenn dein Vater das nicht getan hätte? Immerhin … weiß er ja nicht … was er tut.“
Er überlegt eine Weile. Dabei lässt er den Blick durch das leere Wirtshaus streifen. Sie trippelt ungeduldig mit den Füßen.
„Vermutlich...“, beginnt er langsam, „hätte ich weiterhin beobachtet, wie der Wind durch deine Haare weht, wenn die Tür aufgeht und ein Kunde reinkommt.“

Sie steht auf.

„Wir kennen uns jetzt seit vielen Jahren.“ Sie spricht leise und ihre Stimme klingt enttäuscht.
Neville senkt wieder den Blick. „Ich frage mich“, sagt sie lauter werden, „warum du nur dann mutig sein kannst, wenn Todesser oder Schlangen dich bedrohen!“
Nun stehtsie direkt vor ihm und bohrt ihm ihren Zeigefinger in die Brust. Er versucht ihr auszuweichen. „Du hättest mir ja auch mal einen Wink geben können“, murmelt er.
Er spingt erschrocken zur Seite als sie mit einem wütenden Ausruf die Hände hoch streckt, als wollte sie um ein Wunder bitten.
„Ich habe dich mit dem Zaunpfahl beinahe erschlagen und das jeden Tag! Erinnern wir uns bitte!“

Er betritt den Tropfenden Kessel mit der Absicht, in die Winkelgasse zu gelangen. Da sieht er sie. Seine ehemalige Mitschülerin. Er ist verwundert und sein Gesicht sieht zu dämlich aus. Als sie ihn bemerkt, kommt sie lachend näher. Sie hat eine weiße Schürze um und hält ein Tablett in der Hand.
„Neville!“, ruft sie und sieht erfreut aus. Er ist noch immer perplex.
„Was tust du denn hier?“, fragt er. Sie stutzt ein wenig.
„Wie man sieht, freust du dich, mich zu sehen.“
Er schüttelt den Kopf. „Nein, überrascht bin ich“, versucht er wieder gut zu machen.
Sie lächelt wieder. „Aber Neville“, sagt sie, wie man zu einem Kind spricht, „ich arbeite doch schon seit vier Monaten hier!“
Oh. Das hat er nicht gewusst. Er kommt so selten in die Winkelgasse, seit er in Hogwarts angefangen hat. Er wird Lehrer. Noch ist er Referendar. Aber wer hätte gedacht, dass der tollpatschige Neville einmal Lehrer an Hogwarts wird? Genau das sagt sie auch, denn sie weiß es schon und er ist gekränkt. Warum eigentlich? Sonst macht es ihm auch nie was aus, wenn ihn jemand als linkisch bezeichnet. Das ist er schon gewohnt.
„Was machst du denn heute?“, fragt sie ihn gutgelaunt. Ein Gast ruft nach ihr. Sie dreht sich um und lächelt freundlich. „Ich komme gleich“, trällert sie.
„Winkelgasse“, bringt er hervor.
„Und heute Abend?“
Er schluckt. „Korrigiere ich einige Arbeiten.“ Ihr Lächeln verschwindet für einen Moment.
„Oh... okay.“
Beim Hinausgehen dreht er sich noch einmal um. Jemand betritt das Wirtshaus vom anderen Eingang aus. Der Durchzug, der auftritt, lässt ihre Haare wehen. Und das gefällt ihm. Irgendwie.


„Ich wollte, dass du am Abend wieder zurückkommst und bleibst und mit mir redest, du Trottel“, schimpft sie. Und das mulmige Gefühl in seiner Magengegend wächst. Es ist ja auch beängstigend, wenn die sonst so nette, sanftmütige Hannah auf einmal so eine Furie wird. Das kennt er nicht von ihr.

Es sind nur zwei Tage vergangen, als er wieder den Tropfenden Kessel aufsucht. Einfach so. Wenn Hannah ihn fragt, was er vorhat, wird er sagen, dass er wieder in die Winkelgasse geht. Da will er eigentlich ja auch hin. Vielleicht. Diesmal ist im Tropfenden Kessel nicht so viel los. Es sind nur zwei Gäste da und die scheinen rundum versorgt zu sein. Hannah kommt auf ihn zu. Sie sieht erfreut aus. Wie sein Gesichtsausdruck wohl diesmal aussieht? Wahrscheinlich so wie früher, wenn McGonagall ihn was gefragt hatte. Sie erkundigt sich nach seinem befinden. Gut geht es ihm. Ein wenig warm ist es hier drinnen oder kommt es ihm nur so vor? Hmm.
Er setzt sich, bestellt sich ein Butterbier. Sie will sich zu ihm an den Tisch setzen, als wieder die Tür aufgeht und der Wind durch ihre Haare weht. Dieser Anblick gefällt ihm immer besser.
Als sie sich zu ihm setzt, wird es noch wärmer. Seltsam.
Er starrt sie an und fragt nichts. Also fängt sie selbst an zu erzählen.
Nach der Schlacht hat sie das Schuljahr nicht wiederholt. Sie hat sich mit Minijobs in der Muggelwelt durchgeschlagen. Ihrem Vater beigestanden, der ohne seine Frau einfach nicht zurechtkommt. Dann hat es sie wieder in ihre Welt geschlagen. Und als sie sah, dass Tom, der Wirt, in Rente ging, packte sie die Gelegenheit beim Besenstiel.
„Das hier mag nicht als ein seriöser Job durchgehen“, erzähle sie, „aber ich liebe es.“
Er sah sie an. Das konnte er sich vorstellen. Er kannte Hannah ja. Sie gab sich mit vielem zufrieden. AuĂźerdem mochte sie Menschen. Und sie war die Freundlichkeit in Person. Und er mochte ihre Haare. Irgendwie.
„Möchtest du mal sehen, wo ich jetzt wohne?“ Aber das wusste er ja bereits. Er hatte Ernie gesehen. Hatte mit ihm gesprochen. Wusste, wo Hannah wohnte.
„Ich weiß es ja bereits“, meinte er. Sie sah enttäuscht aus. Aber er starrte in sein Butterbier und merkte es nicht.


„Wie trottelig muss man eigentlich sein“, sinniert sie, „wenn man es nicht merkt, dass man eben eine Einladung von einer Frau bekommen hat?“
„Ich … ich …“
Sie sieht ihn erwartungsvoll an. Er klappt geräuschvoll den Mund zu und blickt betreten drein.

Irgendwie ist er Stammgast geworden. Er kommt jeden Tag, bestellt sich sein Butterbier. Bleibt mal für eine Stunde, mal für eine Minute. Aber er kommt. Und er hofft, dass die Tür aufgeht und der Wind durch ihr Haar fährt. Und er denkt an sie, wenn er in Hogwarts ist. Und er denkt an sie, wenn er ißt, duscht, unterrichtet, die Pflanzen bewässert, pinkelt, sich anzieht, sich die Zähne putzt, durch die Korridore läuft. Er denkt dauernd an sie. Vielleicht ist er ja verliebt. Aber nur vielleicht.
„Wie geht es deiner Oma?“, fragt sie, setzt sich verkehrt herum auf einen Stuhl. Im gegenüber.
„Oma geht es blendend“, sagt er. Er redet jetzt wie früher mit ihr. Etwas ungezwungener.
„Ich habe sie lange nicht gesehen.“ Sie fährt durch ihre Haare. Er beobachtet sie in dieser Bewegung und sein Magen grummelt laut.
„Ich schon“, sagt er abwesend. Sie lacht. Sie lacht schön, findet er.


„Ich wollte, dass du sie mir vorstellst, Longbottom“, sagt sie eisig.
Damit hat er nicht gerechnet. Von Oma bleiben die meisten Leute eher weg.

Er kommt jetzt oft abends, wenn sie das Wirtshaus schließt und die Gäste bereits oben in ihren Zimmern sind. Er hilft ihr aufzuräumen und sie trinken einen Tee zusammen. Sie redet und er hört zu. Er hört ihr gerne zu. Immer öfter bringt sie ihn dazu, auch zu reden. Er lebt eigentlich nur für diese Gespräche. Seine Oma merkt, dass was nicht stimmt. Aber sie sagt nichts. Komisch.
„Möchtest du mich mal besuchen?“, fragt sie.
„Ich besuche dich doch gerade, Hannah“, sagt er überrascht. Noch perplexer ist er, als sie sich die Hand an die Stirn hält.

„Sagt nichts!“, ruft Neville und hebt eine Hand, als sie den Mund aufmachen will. „Ich bin ein Idiot.“

Eines abends beugt sie sich über den Tisch und kommt näher. Und näher. Ganz plötzlich ist es gegangen. Er hat irgendetwas gesagt, dass sie lustig fand. Er wartet mit klopfendem Herzen. Als sie endlich so nahe bei ihm ist, dass ihre Nasenspitze seine berührt, springt die alte Katze von dem ehemaligen Wirt Tom auf den Tresen. Er dreht den Kopf und ihr Kuss landet auf seinem Ohr. Mist.

„Ja“, seufzt sie und setzt sich wieder auf ihren Hocker. „Ich wollte dich küssen.“


Zwei Jahre später weiß er, dass er sie liebt. Und sie weiß es auch. Sie spürt es ja. Wieso sonst sollte er sich, so oft es seine Arbeit erlaubt, hier aufhalten? Und sie anstarren. Und ihre Haare anstarren.
Sie ist ungeduldig. Sie wartet darauf, dass er was sagt. Es ihr endlich sagt. Sie kennt ihn bereits recht gut. Und sie wartet. Voller Ungeduld. Doch es passiert nichts. Vielleicht hat sie sich ja getäuscht. Als nach Monaten noch immer nichts von seiner Seite kommt, wendet sie sich ab. Sie beginnt, mit anderen Gästen zu sprechen, zu flirten. Und das alles mit einem wütenden Blick in seine Richtung. Neville ist es jetzt jeden Tag übel.

„Ich hatte die Hoffnung aufgegeben.“

Als er endlich seinen Mut zusammennimmt, schreibt er ihr einen Brief. Morgen ist Valentinstag. Er fällt eine Entscheidung. Anstatt in das Wirtshaus zu gehen, rennt er zum St.Mungos.

Er könnte es ihr auch ins Gesicht sagen. Aber man sollte seinen Mut nicht strapazieren. Als er in den Tropfenden Kessel kommt, steht sie am Tresen. Und ihr Haar weht, als er die Tür aufmacht. Er setzt sich an seinen Stammtisch, holt sein Tagebuch hervor und schreibt da irgendeine Belanglosigkeit hinein, nur um nicht zu ihr sehen zu müssen. Und da tut sie es: Sie setzt sich an einen anderen Tisch zu einem anderen Mann.

„Ich war wütend“, sagt Neville leise. Sie lacht erschöpft.

Und er sitzt dort, bis sie die Tür abschließt und anfängt, die Stühle auf die Tische zu zaubern.
„Wir schließen, Longbottom“, keift sie ihn an.
Jetzt oder nie. Der Schlange den Kopf abzuhacken, war nicht so schwer gewesen. Jetzt oder nie. Jetzt oder nie. Jetzt.

„Ich liebe dich. Irgendwie.“


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