von mine92
Ich möchte mich nochmal ganz arg, für eure lieben Kommis bedanken und hoffe ihr werdet mich weiterhin mit ihnen so verwöhnen ;)
lg, mine
Kapitel 21 – “Meint er es wirklich so ernst? “
Hallo Caillean,
ich weiß, dass du bei Sirius bist, tut mir also Leid, wenn ich störe.
Ist aber wichtig – naja, für mich.
Ich wäre dir total dankbar, wenn du vielleicht heut vorbeikommen könntest (kannst Sirius mitbringen, James ist nämlich hier und ich wollte nur mit DIR reden !!! ).
Vielen Dank jetzt schon.
Lily
Lily faltete den Brief in der Mitte durch und knotete ihn an den Fuß ihrer Eule.
>> So und du beeilst dich, << flüsterte sie ihr leise zu und öffnete das Fenster, damit sie rausfliegen konnte.
Im gleichen Moment öffnete sich die Türe und James trat herein.
Er hatte in der einen Hand ein Tablett mit dem Frühstück drauf, in der anderen Hand trug er zwei Gläser.
>> Tom hat es glaub ich nicht wirklich gefallen, dass wir oben essen wollen. Ich hab ziemlich lange gebraucht, um ihn zu überreden! << sagte er, während er die Türe hinter sich mit dem Fuß schloss.
Lily nickte und steckte die Hände in die Hosentaschen.
James balancierte das Tablett an ihr vorbei und stellte es auf dem kleinen Tisch in der Mitte ab.
>> Wusstest du, dass die Köchin hier über Hundert ist? Ich hab manchmal richtig Angst, das Essen wäre schon verschimmelt, << erzählte James und Lily hatte die Vermutung, dass er nur versuchte ein Gespräch zwischen ihnen aufzustellen.
Sie nickte wieder.
>> Hab ich nicht gewusst, << murmelte sie nur und zog einen Stuhl zurück, um sich darauf zu setzen.
James sagte darauf nichts mehr, sondern setzte sich nur hin und schenkte ihm und Lily Kaffe ein. Vielleicht hatte er begriffen, dass es sinnlos war, ein vernünftiges Gespräch zu führen?
Still aßen sie ihr Frühstück.
Man konnte nichts außer das Klappern des Bestecks und das Kauen und Schlucken hören.
Die Stille war so unerträglich, dass Lily sich fragte, ob sie nicht einfach aufstehen und gehen konnte.
Würde James arg sauer sein, wenn sie in ein anderes Zimmer ziehen würde oder ihn darum bitten würde?
Würde es an dieser unerträglichen Situation was ändern?
Als hätte James Lilys Gedanken gelesen, sagte er plötzlich:
>> Wir sollten in den nächsten paar Tagen unsere Ergebnisse von den UTZ kriegen, ich bewerbe mich dann gleich überall und sobald ich dann einen Job hab, bin ich weg – oder soll ich früher weg? Ich hab noch paar Ersparnisse, ich würde schon durchkommen! <<
Er schaute Lily fragend an.
Die jedoch blickte weg - sie ringte mit sich selbst.
Sollte sie ehrlich zu ihm sein? Sollte sie ihm wirklich sagen, dass sie sich nichts sehnlicher wünschte, als ihn loszuwerden? Sollte sie ihm wirklich sagen, dass sie mit ihm einfach nicht klarkam?
>> Nein, ist schon ok – du kannst noch bleiben, << murmelte sie leise, als würde die Wirkung dieser Worte so abklingen.
James nickte leicht.
>> Ich kann wirklich gehen, ich will dich nicht stören! <<
Lily schüttelte den Kopf.
Sie konnte ihm einfach nicht die Wahrheit sagen.
Sie konnte es nicht.
Oder wollte sie nicht?
>> Was ist, Lily? << fragte James sie plötzlich.
Verwundert blickte Lily auf.
>> Äm – nichts ist! << stotterte sie.
Sie wollte James wirklich nicht wehtun – er hatte doch gerade erst seinen Vater verloren – da konnte sie ihn doch auch nicht einfach im Stich lassen!
James öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
Hatte er erneut begriffen, dass er jetzt nicht weiterfragen konnte?
Plötzlich klopfte es an der Türe.
Erleichtert, endlich etwas Anderes tun zu können, als sitzen und sich gegenseitig anzuschweigen, sprang Lily auf und hastete zur Türe.
Mit einem Schwung riss sie sie auf.
Es waren Caillean und Sirius.
>> Hi Lily – du hast gesagt, du willst mit mir reden – also - << fing Caillean fröhlich an, doch Lily unterbrach sie ganz schnell.
>> Hallo Caillean – ich hab dich ja gar nicht erwartet! Was machst du hier? <<
Sie wollte nicht, dass James wusste, dass sie mit Caillean hatte reden wollten – reden über ihn!
Caillean schaute Lily verwundert an, aber glücklicherweise drückte Sirius sich in diesem Moment an ihnen vorbei und Lily konnte Caillean unauffällig ein >> Später, << ins Ohr flüstern.
Caillean nickte leicht und folgte Lily hinein ins Zimmer.
>> Hallo James, << sagte sie freundlich zu James, hielt jedoch deutlich Distanz, da sie nicht wusste, wie es zwischen ihm und Lily zur Zeit stand.
>> Hallo, << murmelte James und blickte kurz zu Lily hinüber.
Er war sich was hundertprozentig sicher, dass sie gewusst hatte, dass Caillean und Sirius kommen würden.
Lily jedoch ignorierte ihn und wandte sich Caillean.
>> Gehen wir nach unten? Wir könnten doch was essen, die zwei wollen bestimmt wieder irgendwas besprechen, << sagte sie und hoffte darauf, dass niemand etwas dagegen sagen würde.
Caillean öffnete einen Moment lang den Mund, verwundert darüber, dass Lily plötzlich so sehr auf die Gesellschaft von Sirius und James verzichtete.
>> Ähm – jaah, << sagte sie schließlich.
Unter den verwunderten Blicken von James und Sirius gingen die zwei Mädchen hinaus aus dem Zimmer, hinunter in den vollen Pub.
>> Also – sag schon – was ist los?! << fragte Caillean, kaum hatten sie sich an einen der wenigen freien Tische gesetzt.
Lily seufzte leise.
>> Ach, ich weiß selbst nicht – irgendwie scheint alles kaputt zu gehen! << murmelte sie schließlich leise.
Neugierig beäugte Caillean ihre Freundin.
>> Warum? Was geht kaputt? <<
Lily zuckte die Schultern.
>> Ich weiß nicht – das Ganze mit James! Ich krieg es einfach nicht hin, mich normal zu verhalten, wenn er dabei ist! <<
>> Du bist verliebt, << kicherte Caillean leise, >> Da sagt man manchmal eben blöde Sachen! <<
Lily schüttelte seufzend den Kopf.
>> Nein Caillean, es ist nicht das. Ich sag keine blöden Sachen – das Problem ist – weißt du, ich rede gar nicht wirklich mit ihm. Alles nur so Small Talk. Ich weiß nicht, ich kann es einfach nicht – am Liebsten wäre es mir, wenn er wieder verschwinden würde, wobei er doch erst einen Tag da ist! << erklärte sie leise.
Cailleans Grinsen erlosch.
>> Warum kannst du nicht mit ihm reden?! << fragte sie verwundert.
Lily zuckte die Schultern.
Mit kurzen Worten erzählte sie Caillean, wie James letzte Nacht bei ihr aufgetaucht war und wie er ihr erzählt hatte, dass sein Vater gestorben war …
>> Und dann? << fragte Caillean neugierig weiter, als Lily da war, wo sie zu ihm unter die Decke gekrochen war.
>> Dann ist alles kaputt gegangen! << seufzte sie leise.
>> Warum? << fragte Caillean ein wenig aufdringlich weiter.
Lily seufzte wieder.
Sie begriff noch selbst nicht, warum das passiert war.
>> Naja – wir haben uns zu erst nur geküsst, dann fing James wieder an sich zu entschuldigen, was er zu mir gesagt hatte, letzten Samstag – du weißt schon, wegen meiner Frisur - <<
Caillean nickte aufmerksam.
>> Naja - << fuhr Lily fort.
>> Weißt du noch auf der Party? << sie sah Caillean kurz fragend an.
Die nickte.
>> James ist ja sozusagen verschwunden – du glaubst nicht wo er war – weißt du ich glaub es selbst noch nicht – irgendwie kommt es mir total verrückt vor – ich glaub deswegen kann ich mit ihm nicht mehr reden! << Lily brach ab.
>> Wo war er denn? << fragte Caillean nach einigen Sekunden leise nach.
Lily schluckte.
>> Ich hatte keine Ahnung was ich ihm dazu sagen soll – ich meine ich hab da noch nie darüber nachgedacht – und er sieht uns so - so ernst! <<
Ungläubig schüttelte sie den Kopf.
>> Ich weiß einfach nicht, was ich darüber denken soll – ich mein, mir kommt es vor – als würde ich ihn nicht einmal richtig gut kennen – ich weiß nicht, was sein Lieblingsessen ist, naja, außer Hühnchen – und ich hab keine Ahnung über seine Familie, wo er geboren wurde und ob er eine schöne Kindheit hatte – ich hab gar keine Ahnung – manchmal frage ich mich, ob ich ihm vielleicht einfach nicht genug zuhöre – ich mein, er denkt darüber so ernst und ich? <<
Lily schnaubte leise.
>> Ich weiß ja noch nicht mal, ob ich ihn wirklich liebe oder ob das nur eine verrückte Schwärmerei ist! <<
Caillean sah sie fragen und gleichzeitig verwundert an.
>> Lily, wo war er? Was ist passiert? <<
Lily lachte leise auf, als würde das die Situation vereinfachen.
>> Lily ? <<
>> Ich weiß wirklich nicht, was ich darüber denken soll – ich mein, er hat mich total überrascht damit und überfordert und - << sie brach wieder ab und blickte sie im Pub um.
Die Leute sahen alle so locker und fröhlich aus.
Hatten sie jemals auch so Probleme gehabt???
>> Lily – was ist passiert? <<
Lily drehte sich wieder zu Caillean um.
>> Was passiert ist? << krächzte sie.
Langsam kamen ihr die Tränen auf.
Caillean nickte langsam.
>> Du fragst mich, was passiert ist? <<
Sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.
>> James war mir einen Verlobungsring kaufen! << schluchzte sie schließlich.
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