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Fanfiction

Lehn' dich an mich - Lehn' dich an mich

von Cute_Lily

Das Gras am Ufer des Sees raschelte leise und wisperte ihm eine jahrhundertealte Geschichte zu. Rote und gelbe Blätter schwebten sanft wie eine Feder zu Boden. Ein paar verfingen sich im Wind und wurden über das Wasser zu ihm getragen. Die Wellen wogten an seinen nackten, muskulösen Waden. Wenn sie zu stark aufbegehrten, spritzte die Gischt bis zu seinen hochgekrempelten Hosenbeinen. Es war ihm einerlei.
Im Wald schrie eine Eule und im Gebüsch brach ein Paarhufer aus und flüchtete mit lautem Getrampel in den dunklen Dickicht. Seine Gesichtszüge blieben unbewegt, als zwei Libellen von der Farbe des Himmels dicht an seinen nackten Beinen vorbei flogen. Ein Frosch quakte. Seine Zehen bohrten sich in den kalten, schlammigen Seeboden.
Vorsichtig wog er den flachen Stein in der Hand, dann warf er ihn mit Drall über das Wasser, sodass er kleine Kringel ins Wasser schrieb. Die Ruhe, die diesem zauberhaften Ort innewohnte, kehrte die Abgründe seiner Zweifel hervor.
Er hatte Angst. Angst um die Menschen, die er liebte. Angst um die unschuldigen Menschen. Angst um sich selbst.
Aus seiner Jackentasche nahm er einen weiteren großen, runden Stein. Seine Finger strichen über die glatte, kühle Oberfläche. In den letzten Tagen war er ebenso aalglatt zu seinen Freunden gewesen. Undurchschaubar. Fest verschlossen. Weil es weniger weh tun würde, wenn er starb und sie an seinem Grab standen und sich fragten, wie sie sich nur so in ihm hatten täuschen können.
Ein paar Mal warf er den Stein in die Luft und fing ihn wieder auf. Dann schloss er die Augen und lauschte seiner Umgebung. Äste knackten unter dem Gewicht eines Fußes. Ein leiser Fluch verriet die Person, die sich durchs dichte Unterholz schlug, um an das Ufer zu gelangen, an dem er stand. Er drehte sich nicht um und tat so, als höre er sie nicht kommen.
Stattdessen konzentrierte er sich auf die quengelnden Geräusche eines Jungvogels. Gierig wartete er auf die Rückkehr seiner Eltern.
Der Wind riss an seiner Jacke und ließ sie in wildem Stakkato tänzeln. Noch immer ignorierte er die Person, die sich ihm bis auf wenige Meter genähert hatte. Er hörte, wie sie aus den Schuhen ploppte, die Socken auszog und die Hose hochkrempelte. Ganz so, wie er es getan hatte. Er wusste, sie hatte ihre Schuhe neben die seinen gestellt.
Die See wogte kaum auf, als sie die nackten Füße ins Wasser eintauchte. Er sollte es nicht tun, dennoch beschwor er das Bild ihrer schlanken Fesseln herauf. Im letzten Sommer bei den Weasleys waren sie beide heimlich baden gewesen – damals hatte er ihren Körper bewundert. Jetzt konnte er die Erinnerungen an diesen Tag nicht aus seinem Kopf löschen.
Vorsichtig öffnete er die Augen. Das helle Licht blendete ihn. Und dann war alles um ihn herum still. Nicht einmal das Schilf am Uferrand flüsterte. Dabei sah sie ihn nur an. Er spürte ihre Blicke im Rücken und es verursachte ein seltsames Prickeln in ihm. Die Haare auf seinen Schienbeinen stellten sich auf. Alles in ihm war zum Zerreißen gespannt.
Solche Gefühle löste sie immer in ihm aus. Allein ein Blick aus ihren Honigaugen genügte und seine Welt stand Kopf.
Sie musste nichts sagen. Ihre Anwesenheit genügte. Er spürte, wie sie ihre Hand anhob, um sie ihm auf die Schulter zu legen, doch sie zögerte. Inständig betete er, dass sie ihn nicht berührte. Er würde alles aufgeben für sie. Alle Entschlüsse über den Haufen werfen. Und er würde die Konsequenzen dafür tragen müssen, dass er sie erneut zu dicht an sich heranließ.
Angenehm senkte sich die Wärme ihrer Handinnenfläche bis auf seine Schulter herab, durchdrang Jacke und Hemd. Und Herz.
Er schluckte den Kieselsteingroßen Kloß herunter, der ihm in der Kehle brannte und sich wie ein Schatten auf sein Gemüt legte. Wieso musste sie ihn suchen? Und, um Himmelswillen, warum hatte sie ihn gefunden?
Weil sie ihn kannte. Besser, als man ihn je kennen würde. Von allen Menschen, die er in sein Leben gelassen hatte, war sie es, der er am meisten vertraute. Und das machte die Freundschaft zwischen ihnen so schwer. Er hatte stets versucht, ihre Beziehung auf platonischer Basis aufzubauen. Das war sicherer für alle. Jeder in seiner Nähe war in Gefahr. Eine Freundschaft mit ihr war geglückt, aber tief in seinem Herzen war es nicht das, was er wollte. Er wollte so viel mehr.
Manchmal, wenn er den Gedanken zuließ, kam es ihm so vor, als empfinde sie dasselbe. Das ergab keinen Sinn. Warum sollte sie ausgerechnet ihn lieben? Sie hatte schließlich Ron.
Aus seinen tiefen Zweifeln brach ein Seufzer hervor, der sie abschreckte. Die Hand, die sie erhoben hatte, um ihn zu berühren, senkte sich, ohne ihn berührt zu haben.
Noch immer war es so still wie in der Nacht, in der Harry Hermine wegen Ron getröstet hatte. Vor zwei Wochen hatte Ron einen Streit vom Zaun gebrochen, der Hermine viel Herzeleid gekostet hatte. Und obwohl er ihr wehgetan hatte, war sie zu ihm zurückgekehrt.
„Ich habe geträumt.“ Ihre Stimme durchdrang das schwarze Loch um ihn und füllte es mit gleißendem Licht. Die Wärme, die sie verströmte, ließ ihn wanken.
„Bitte“, dachte er, „tu mir das nicht an…“
„Darf ich dir von meinem Traum erzählen?“ Selbst wenn die Welt durch ihre Worte vernichtet worden wäre, hätte er ihnen gelauscht. Er unterdrückte ein Husten und nickte.
Ohne Umschweife begann sie: „Ich saß in einem winzigen Raum, kaum größer als der Schrank unter der Treppe, in dem du früher gelebt hast.“
Er beschwor das Bild herauf, das sie ihm beschrieb.
„Es war stockdunkel und so kalt, dass jeder Knochen im Leib taub war. Um mich herum war alles still. So still wie bei einer Todesfeier. Das einzige Geräusch kam von meinem Herzen. Es klopfte heftig in meiner Brust, als wolle es herausspringen und einen Ort suchen, an dem es sicher wäre.“
„In mir wäre es sicher“, dachte er und schollt sich innerlich für diesen törichten Gedanken.
Sie stand so nah bei ihm, dass er ihren Atem im Nacken spüren konnte. Nur ein bisschen näher und er würde ihren Körper an seinem spüren. Der Wind setzte wieder ein und spielte mit ihren langen Haaren, sodass sie nach vorn geweht wurden und seine Wangen streiften. Ihm war glutheiß und bitterkalt. Wie sollte er sie nur davon abhalten, sich ihm erneut zu nähern? Wie sollte er ihr klar machen, dass sie nicht bei ihm bleiben konnte?
„Ich war so allein in diesem winzigen Raum, mit all meiner Furcht und nichts am Leib. Der Kälte und Finsternis ausgeliefert. Nichts ahnend, was mich erwartete. Ich versichere dir, solche psychologischen Spielchen verliert jeder auf kurz oder lang. Selbst der Stärkste.“
Er wünschte, sie hätte niemals begonnen, ihm von diesem Traum zu berichten, denn ihre Stimme…
Sie war so…
Mit Ginny war alles sicher und kontrolliert gewesen. Sie hatte nie die Schranken übertreten, die er zwischen ihnen aufgebaut hatte. Er hatte sie nie emotional an sich heran gelassen. In seinem Herzen war ein Loch, das niemand imstande war, zu schließen. Hermine hingegen stand auf einem anderen Blatt. Vor ihr hatte er nie etwas verbergen können. Auch nicht, wenn er es gewollt hätte. Sie musste ihn nur ansehen und schon fühlte er sich ertappt. Und das war er auch. Sie durchschaute ihn, schlicht. Mit nichts weiter als ihren Honigaugen.
So war es mit Hermine. Unkontrollierbar. Ungewiss. Seine Gefühle trieben in einem wilden Strudel, wenn sie bei ihm war.
„Ich wünschte mir ein Licht in der Dunkelheit, damit ich wenigstens sehen konnte. Damit ich vielleicht einen Ausweg finden konnte. Aber es gab nichts. Nachdem ich meinen ganzen Mut zusammengenommen hatte, tastete ich den Raum ab. Und da war wirklich nichts. Kein Schlüsselloch, durch das ein schwacher Lichtschimmer drang. Keine Ritze, keine Spalte. Nichts. Nichts außer Nässe, Kälte und Angst.“
Sie bibberte, während die See wieder zum Leben erwachte. Die Blätter der Bäume segelten umher und wurden durch unsichtbare Hand mal hier hin mal dorthin gewirbelt.
„Als ich schon glaubte, man würde mich in dieser beschissenen Zelle verrecken lassen, veränderte sich alles. Die Dunkelheit war fort, als hätte mein Zorn sie verjagt. Der Raum erweiterte sich und ich hatte ein Bleiverglastes Fenster, durch das ich zwar nicht hinaussehen konnte aber durch das das Licht der Sonne hereindrang. Und dann blickte ich mich um, um meine neue Umgebung zu inspizieren. Die Wände waren weiß, bis auf ein paar Kritzeleien über dem Feldbett. Vor mir gab es eine vergitterte Wand. Die Eisenstangen waren schwarz wie Ruß und kaum zwei Finger hätten durch sie hindurch gepasst. Je näher ich dem Gitter kam, desto mehr fühlte ich, dass mich dort etwas Gefährliches erwarten würde.“
Es interessierte ihn brennend, was das war. Er war schon längst ein Teil der Geschichte geworden. Sie erzählte mit solcher Lebendigkeit, dass man ihr einfach an den Lippen hängen musste, obwohl er wohl lieber auf andere Weise an ihren Lippen gehangen hätte.
„Mein ganzer Körper zog sich innerlich zusammen, beinahe so, als wolle er sich schützen vor dem, was da kommen musste. Das Herz schlug mir bis zum Hals. Obwohl ich klar und deutlich sehen konnte, hatte ich das Gefühl, dass es da etwas oder jemanden gab, den ich nicht erkennen konnte. Und dann…“, sie stockte kurz, sprach dann aber weiter, „dann standest du vor mir.“
Er erschrak. Sollte etwa er das Gefährliche gewesen sein? Wollte sie ihm deutlich machen, dass sie vor ihm Angst hatte?
Hektik trat in ihre Stimme. Hektik und etwas, das er nicht definieren konnte.
„Ich lächelte, weil ich wusste, dass du mich befreien würdest. Also ging ich auf die Gitter zu und wollte meine Finger nach dir ausstrecken…“, wieder hielt sie inne. Diesmal für lange Zeit.
Er glaubte sie schluchzen zu hören und wollte sich umdrehen, um sie in eine tröstende Umarmung zu ziehen. Ihre nächsten Worte hielten ihn davon ab.
Es war, als wolle die Natur ihre Worte in sein Gedächtnis brennen. Der Wind setzte aus. Die Vögel vergaßen zu zwitschern. Selbst die Geräusche des nahen Schlosses waren erloschen.
„Du bist zurückgewichen.“
Ihre Worte hingen in der Luft wie der Duft frisch gebackener Kekse. Er konnte sie einfach nicht ignorieren.
„Aber…“
„Du bist zurückgewichen, weiter und weiter fort von mir, je näher ich dir kam. Und dann berührte ich die Gitter des Gefängnisses, in dem ich zur Untätigkeit verdammt war. Ich rief deinen Namen, du sahst weg. Ich wollte nach dir greifen aber die Gitter waren so dicht, dass ich keine zwei Finger hindurch zwängen konnte. Ich dachte, ich sterbe, wenn du jetzt gehst.“
Er ahnte es.
„Und ich ging“, flüsterte er und schaffte es plötzlich nicht mehr, sich zu ihr umzudrehen.
Ein lautes Seufzen entrang sich ihr. Es klang nach Verzweiflung und Hilflosigkeit.
Sie nickte nur, doch er spürte das.
„Deshalb musste ich dich finden. Das mir das Gitter im Traum erschienen ist, weckte in mir eine böse Vermutung. Ich ging zu Professor Trelawney, oh bitte, wenn du jetzt lachst…“
Er lachte nicht.
„Jaa“, hauchte sie, „jedenfalls fragte ich sie nach dem Gitter in meinem Traum und sie verriet mir, dass es eine bevorstehende Trennung, den Verlust beziehungsweise die Unerreichbarkeit einer geliebten Person ankündige. Das konnte ich nicht zulassen.“
Deshalb hatte sie solche Angst gehabt. Sie fürchtete, ihn zu verlieren. Was er ja eigentlich auch wollte.
Er wollte etwas erwidern, aber sie kam ihm zuvor.
„Ich weiß, was du vor hast, Harry. Ich akzeptiere es nicht. Niemals. Ich lasse nicht zu, dass du dich von uns abwendest, nur weil du denkst, du müsstest uns retten.“
„Aber…“
„Nein, Harry, jetzt hörst du mir zu.“ Er schwieg.
„Welche Aufgabe auch vor dir liegen mag, ich werde niemals von deiner Seite weichen. Also wäre es besser, du verrätst mir, was du vorhast oder ich muss es selbst herausfinden. Und du weißt, dass ich es zur meisterlichen Perfektion gebracht habe, Dinge zu erfahren, die du vor mir geheim halten wolltest.“
Ein gurgelnder Laut entwich ihm. Etwas zwischen lachen und weinen. Er wusste es nicht genau. Nur, dass sie immer die richtigen Worte zur richtigen Zeit fand. Nur, dass sie ihm seine Seele immer wieder erleichterte. Dass sie ihm einen Ort gab, an dem er auch einmal beschützt werden konnte, wo nicht immer er es war, der beschützte. Eine leichte Brise wehte vom Verbotenen Wald zu ihnen herüber. Er zitterte und wandte sich zu ihr um. Sie weinten beide. Herzergreifend. Dann hob sie ihre Arme, legte sie um seine Hüfte und zog ihn an sich. Es war keine zarte, perfekte Umarmung. Nein, davon war es weit entfernt. Es war eine Umarmung, die etwas steif, zurückhaltend, ängstlich war. Nicht so wie sonst. Aber sie wollte ihm auch nicht das vermitteln, was sie ihm sonst immer vermittelt hatte.
Und das wusste er. Er wusste das.
„Du musst nicht immer derjenige sein, der alles opfert, Harry. Der alles gibt, um die anderen zu beschützen. Heute möchte ich diejenige sein, die dich beschützt.“ Ihr Atem an seinem Hals und ihre heißen Tränen auf seiner Haut lösten wahre Bestürzungen in ihm aus. Wie hatte er sie nur von sich stoßen können? Wie hatte er nur so dumm sein können, das Einzige in seinem Leben von sich fernzuhalten, das ihm Sicherheit gab!?
„Jetzt bin ich da, Harry.“
Und er erwiderte die Umarmung, weil er wusste, dass sie die Wahrheit sprach. Und er würde ihr ewig dafür dankbar sein.

***

Wie immer: Lob, Kritik, Fragen, Wünsche, Anmerkungen, immer ran an die Federn.

Von Herzen
Eure Lily

Ps: In der Kürze liegt die Würze, nicht!?^^


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