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Silencio - Kapitel 8

von Nitsrek

Draco ließ sich zurück aufs Bett fallen und starrte auf den Baldachin. Er war sich nicht ganz sicher, was er dieses Mal falsch gemacht hatte, aber so, wie er Frauen kannte, würde sie es ihm vermutlich bei der nächsten Gelegenheit, wenn er sie erwischte, entgegen schreien. Es war nervenaufreibend, wie sie sich scheinbar weigerte, gut mit ihm auszukommen, aber wenn sie wollte, dass er sich mit ihr stritt, würde er das tun.

Er würde fast alles tun für noch eine solche Nacht.

Gestern hatte er endlich eine Ausrede gefunden, die für seinen Verstand vernünftig genug war, sie aufzusuchen. Es gab einen Haufen unter ihm Stehende, die er hätte zwingen können, die Arbeiten umsonst für ihn zu erledigen, aber sie war die Beste und natürlich gab er sich nur mit dem Besten zufrieden. Das würde er zumindest denjenigen sagen, die seine Entscheidung hinterfragen würden.

Selbst, wenn sie einen sehr hohen Pries verlangte.

Die Schularbeit war trotzdem niemals der wirkliche Grund gewesen. Er wollte mit ihr sprechen, ganz einfach.

Ihre Feindseligkeit hatte ihn überrascht. Er konnte sich nicht daran erinnern, die ganze letzte Zeit etwas besonders Gemeines getan zu haben. Er war ein verdammter Heiliger gewesen und hatte das Gesindel, das sie immer so gern in Schutz nahm, nicht einmal falsch angesehen. Er nahm an, dass man bei ihr einfach nicht gewinnen konnte.

Dennoch… Letzte Nacht hatte er das Gefühl gehabt, gewonnen zu haben. Nicht bei irgendeinem ihrer kleinen Spielchen, einfach nur… gewonnen. Für ein paar Stunden hatte er keine Ängste oder Sorgen gehabt und zum ersten Mal seit Monaten hatte er wie ein Baby geschlafen.

Er wollte das unbedingt wieder.

Als er angedeutet hatte, dass sie ihn vermisst hatte, hatte er selbst seinen Worten nicht wirklich geglaubt. Es war nur eine Ausrede gewesen, um ihr nah zu sein, um ihre Aufmerksamkeit auf ihm zu halten. Es war wirklich ziemlich dumm gewesen. Dann hatte er beschlossen, dass er sie noch einmal kosten wollte und dass es für das Allgemeinwohl wäre, da sie ihn dann schlagen würde, er sich von seiner unlogischen Obsession erholen und jeder glücklicher sein würde.

Aber sie hatte ihn nicht geschlagen, nicht wahr? Sie hatte den Kuss erwidert, ein Feuer in ihm entfacht und sein nie endendes Verlangen nach mehr geschürt.

Und sie ist mit ihm zu seinem Zimmer gegangen.

Und hatte ihm mehr gegeben, als er sich je zu fragen getraut hätte.

Und für einen kurzen Moment hatte er tatsächlich geglaubt, dass das Leben noch lebenswert sei.

Und jetzt entschied sie, verschnupft davon zu stürmen, weil er ein paar Fragen über ihr so genanntes Date morgen gestellt hatte.

Frauen.

Was sollte das? Wenn sie mehr wollte, hätte sie doch nur fragen müssen. Nicht er hatte entschieden, dass sie das hier nicht öfter tun konnten; ehrlich gesagt war er sich ziemlich sicher, dass er es jede einzelne Nacht tun würde, wenn sie es zulassen sollte. Dieser Gedanke ließ ihn lächeln.

*****
Da er die Regeln ihres Spielchens kannte, versuchte Draco nicht einmal, Hermine an diesem Tag zu finden. Er hatte seine Sorglos-Rolle perfektioniert und hatte kein Problem damit, sie einzunehmen. Es war sowieso besser, wenn er sie meistens ignorieren würde; Pansy nervte ihn schon, weil er mit ihr Zeit verbrachte.

„Warum nimmst du die Hilfe eines dreckigen Schlammbluts in Anspruch?“, hatte sie gefragt. „Es gibt genug Andere, die du fragen könntest.“

„Was?“, hatte er mit seiner arrogantesten Stimme geantwortet. „Du würdest meine Hausaufgaben praktisch umsonst machen und mir auch noch ein Annehmbar in Arithmantik einbringen? Ich wusste nicht, dass du so talentiert bist.“

„Es gibt Andere. Du könntest Harper dazu bringen, es zu machen.“

„Harper ist nicht einmal in unserem Jahrgang! Wie soll er die UTZ-Vorbereitung machen, wenn er nicht einmal seine ZAGs abgelegt hat?“

„Du behauptest also, dass sie die Einzige mit den nötigen Fähigkeiten ist, willst du das damit sagen?“

„Nein“, sagte er geduldig, als ob er mit einem Kleinkind sprechen würde. „Ich will sagen, dass sie die Beste ist und ich weiß, wie ich sie dazu bringen kann.“

„Wie?“ Ihre Augen glänzten verdächtig und für eine kurze Sekunde hatte Draco sich gefragt, was sie wohl dachte.

„Hast du es nicht bemerkt?“, machte er sich lustig. „Sie ist die Königin der Verlierer. Ich kümmere mich um die und sie macht meine Arbeit.“

„So leicht kann das nicht sein.“ Sie hatte ungläubig ihren Kopf geschüttelt.

„Oh, das ist es aber…“

Er rieb müde seine Augen, während er feststellte, dass das Spiel gefährlich werden würde, wenn Pansy misstrauisch würde. Aber er konnte nicht aufhören, nicht jetzt. Nein, er würde einfach vorsichtiger sein müssen, das war alles. Vielleicht würde es Pansys Blick verschleiern, wenn er etwas netter zu ihr wäre…

Er wollte jedoch nicht netter zu ihr sei. Er wollte ihr auch keine Antworten geben. Er wollte sie los sein. Er nahm an, dass er sie einmal gemocht hatte; nein, er wusste, dass er sie einmal gemocht hatte. Vielleicht sogar mehr. Aber jetzt war sie nichts mehr als ein nörgelndes Ärgernis, das nicht den Hinweis verstehen wollte, dass es vorbei war. Er wusste, dass nicht er derjenige sein konnte, der Schluss machte, weil sie nicht aufgeben würde, bis sie herausfand, was der Grund war und er konnte es nicht riskieren, mit Granger erwischt zu werden.

Granger war nicht einmal der Grund, warum er Pansy loswerden wollte, was lustig wäre, wenn es nicht so verdammt ungelegen käme. Er hatte schon vorher das Interesse an Pansy verloren, und sogar da hatte er schon angedeutet, dass es für sie beide ohne den Anderen besser wäre. Dann hatte sie mit ihm geschlafen, damit er sie nicht abservierte, und es hatte verdammt noch mal funktioniert.

Sex war für ihn scheinbar eine Droge; er konnte einfach nicht Nein sagen. Erst, nachdem er Granger gehabt hatte, war er fähig gewesen, Pansy abzulehnen. Mürrisch fragte er sich, ob er sein ganzes Leben so sein würde oder ob er irgendwann lernen würde, sich mehr zu kontrollieren.

Als er sich diese Nacht zum Schlafen ins Bett legte, wurde ihm klar, welche Konsequenzen es hatte, Granger in sein Bett gebracht zu haben. Ihr Geruch, der immer noch auf seinem Kissen lag, und die Erinnerungen an das Geschehene überkamen ihn. Er spürte, wie er sich damit abfinden musste und stöhnte laut. Diese Nacht würde sogar noch länger werden als sonst. Aber es war immer noch besser als das, was ihn sonst beschäftigte…

*****
An dem Tag, an dem die Weihnachtsfeier von Slughorn stattfand, brummte die Schule geradezu. Draco verstand nicht, was los war, doch Zabini wirkte selbstgefällig wie immer. Nach den Gerüchten zu urteilen ging er mit Marilyn Shaw, einer ziemlich atemberaubenden Fünftklässlerin, die nicht gerade Pansys Zorn auf sich ziehen wollte, als Draco sich an sie herangemacht hatte. Er wusste, dass das der Grund war, da sie es ihm frei heraus sagte. Ihre Offenheit hatte ihn zu jener fast amüsiert. Er fand jedoch, dass es ein kluger Zug war, da Pansy sowieso schon auf Shaws Beliebtheit bei den Jungen eifersüchtig war.

Es passte, dass sie Zabinis Begleitung war, denn abgesehen davon, dass sie eins der hübschesten Mädchen der Schule war, war sie auch reinblütig und Slytherin, was sie eigentlich perfekt machte. Manchmal fragte Draco sich, ob er seiner Besessenheit mit Granger entkommen wäre, wenn Shaw die Dinge etwas mehr wie er gesehen hätte… Merlin, das Leben wäre dann sehr viel einfacher, abgesehen von Pansys Wut.

Zur Zeit jedoch konnte Draco nicht anders, als sich nach der unpassendsten Beute zu sehnen, die er sich hätte aussuchen können. Gut, sie hätte auch hässlich und Hufflepuff sein können, doch merkwürdigerweise tröstete ihn dieser Gedanke kein bisschen.

Draco bemerkte, dass er sich ruhelos fühlte und beschloss, etwas zu tun. Er hatte heute Nacht keinen Beistand, doch er überlegte, dass das dank diesem Aufruhr wegen der Party kein Problem darstellen würde. Er schlich die Stufen hoch, wurde jedoch abgelenkt, als er die zweite Etage erreichte. Hier fand die Feier statt, schön und gut, aber das war nicht das, was ihn ablenkte.

Es war der Rücken einer bestimmten Brünetten, als sie mit einem gewissen großen, kräftigen und viel zu selbstzufriedenen Mann um die Ecke trat, der ihn innehalten ließ. Es überraschte ihn nicht, dass Granger ihm die Wahrheit gesagt hatte, als sie sagte, dass sie mit McLaggen ging. Warum sollte sie lügen? Es zu sehen ließ ihn sich jedoch unbehaglich fühlen.

Bevor er darüber nachdachte, was er tat, folgte er ihnen, verborgen in den Schatten.

Als er sie wieder sehen konnte, blieb er stehen, lauernd, fühlte sich höchst fehl am Platz, traute sich jedoch aus Angst, entdeckt zu werden, nicht, sich zu bewegen. Sie waren an der Tür zu Slughorns Büro, in dem die Feier stattfand, stehen geblieben und sprachen miteinander. Sie schien zu lächeln und nickte, als er etwas sagte. Sie sah heute Nacht wirklich sehr hübsch aus, die Haare in einer Hochfrisur und das Kleid rot, passend zu der Femme Fatale, die sie doch war. Draco fragte sich kurz, ob ihre Farbwahl etwas mit ihrem Haus zu tun hatte, bezweifelte es jedoch. Sie mochte diese ganze Unterscheidungssache scheinbar nicht besonders.

Plötzlich beugte sich McLaggen vor, um Granger zu küssen. Draco fühlte sich, als ob ihm jemand in den Magen geboxt hätte, alle Luft wich auf einen Schlag aus ihren Lungen, als sie ihren Kopf hob und den anderen Jungen ermunterte. Er war verwirrt. Warum würde sie jetzt schon solche Freiheiten erlauben? Dann entdeckte er den Mistelzweig. Ah. Dummer alter Brauch.

Warum unterbrach sie den Kuss nicht? Was tat sie…?

Ein weiterer Blitz durchfuhr Draco, als McLaggen sie enger an sich zog und sie es scheinbar zuließ und ihn sogar noch ermutigte.

Verrat.

Die Schlampe machte in aller Öffentlichkeit mit diesem Grobian rum. Er spürte, wie seine Fäuste sich schmerzhaft ballten, konnte sie scheinbar jedoch nicht öffnen und Ärger durchfuhr ihn.

Vor nur zwei Nächten hatte sie ihn angefleht, sie härter zu nehmen und heute Nacht ließ sie sich von diesem… Troll misshandeln.

Draco atmete schwer und sein Herz pochte, doch er schaffte es nicht, seine Augen von dem Ereignis vor ihm abzuwenden. Er wusste, dass er davon laufen sollte, dass es ihn nichts anging. Er hatte kein Anrecht auf sie und konnte auch keines beanspruchen, selbst, wenn er es gewollt hätte.

Geh weg. Geh einfach weg.

Er stand still, beobachtete, unfähig, irgendetwas zu bemerken außer dem Kuss, der nicht aufhörte. McLaggen nahm sich einiges heraus, zerdrückte sie, ließ seine Hände wandern. Sie ließ es zu. Draco war froh, dass er nicht nah genug stand um zu hören, ob sie stöhnte.

Endlich hatte er genug. Blind drehte er sich um und lief los, irgendwo anders hin, und rannte direkt in Filch…

*****

Ein paar Stunden später erwachte Draco schweißgebadet. Er musste nicht auf seine Uhr sehen, um zu wissen, dass es viel zu früh war, um aufzustehen. Stöhnend setzte er sich auf und rieb seine Stirn. Er hatte üble Kopfschmerzen und hatte auch sonst üble Laune.

Er kämpfte die Erinnerung an seinen Albtraum nieder und suchte nach anderen Dingen, über die er nachdenken konnte.

Letzte Nacht…

Letzte Nacht gehörte definitiv zu den schlimmsten Nächten überhaupt. Nachdem er Granger in Ruhe hatte rumhuren lassen, war er gefangen, weggezerrt und gevierteilt worden. Zumindest fühlte es sich so an. Wenigstens hatte es nicht wirklich schlimme Folgen. Er seufzte.

Ja, gar keine schlimmen Folgen.

Snape versuchte, ihn zu kontrollieren und schlimmer; Granger hatte tatsächlich mit dem unausstehlichen Rüpel McLaggen rumgeknutscht. Darüber kam er scheinbar nicht hinweg.

Er wunderte sich über die Menge an Gedanken, die er Grangers Seitensprüngen widmete und darüber, wie sehr sie ihn störten, selbst wenn es ihm, technisch gesprochen, überhaupt nichts ausmachte.

Es lag nur daran, dass er nicht wollte, dass ihre sowieso seltenen Treffen noch seltener wurden. Das gab einen Sinn. Sollte sie plötzlich beschließen, dass sie diesen McLaggen mochte, konnte man nicht vorhersehen, was für dumme Dinge sie tun könnte, wie zum Beispiel nicht mehr mit Draco ins Bett gehen.

Er musste sicher stellen, dass das nicht passierte.

Er legte sich wieder hin, starrte in die Dunkelheit und wartete auf den Morgen.

Ein paar Stunden später, gleich nach dem Frühstück, suchte er Granger auf. Sie sich selbst zu überlassen war offensichtlich nicht sicher, also musste er aggressiver vorgehen. Zumindest war das das, was er für sich behauptete.

Er holte sie ein, als sie zu ihrem Gemeinschaftsraum eilte. „Ich muss mit dir reden, Granger“, war alles, was er sagte.

Sie errötete leicht. Besaß sie wenigstens genug Anstand, um Schuldgefühle zu haben? „Ich kann jetzt nicht, es wird wohl warten müssen, bis ich wieder da bin.“

„Von wo?“

Sie blieb stehen und blickte ihn etwas besorgt an. „Zuhause? Es ist Weihnachten, weißt du?“

Ja, in letzter Zeit schien er sehr häufig daran erinnert zu werden. „Warum gehst du heim?“, fragte er.

„Weil Weihnachten ist. Gehst du etwa nicht?“

„Aber deine Eltern sind Muggel. Nein.“

„Und? Warum nicht?“

„Was hast du mit ihnen schon gemeinsam? Du lebst in einer anderen Welt! Ich sehe keinen Grund.“

Granger runzelte die Stirn und wirkte, als ob sie Probleme hätte, die Antworten den Fragen zuzuordnen. „Es sind meine Eltern. Und ist deine Mutter nicht allein, jetzt wo…“ Ihre Stimme verlor sich.

„Sie sind Muggel; du bist eine fähige Hexe. Es wäre besser, wenn du dich von ihnen absonderst. Und ja“, fuhr er mit eisiger Stimme fort, „meine Mutter ist allein, fand es aber besser, mir zu erlauben, hier zu bleiben.“ Wo ich sicherer bin. Weil ich bisher versagt habe.

„Ich bin ein Schlammblut“, antwortete Granger viel zu ruhig. „Es würde keine Rolle für dich oder irgendwen spielen, mit wem ich zu tun habe. Abgesehen davon liebe ich meine Eltern und kann es nicht erwarten, sie zu sehen!“ Draco bemerkte, dass Granger nichts dazu sagte, dass seine Mutter wollte, dass er hier blieb. Hatte sie Mitleid mit ihm? Es wäre besser für sie, wenn nicht!

„Wirklich?“, fragte er nachdenklich. „Und worüber sprecht ihr bitte? Die aufregenden Fortschritte, die du in der Zauberei machst und ihnen nicht zeigen kannst? Die Welt der magischen Wesen, die sie nicht verstehen? Oder Quidditch? Faszinierend, oder? Zu schade, dass sie nie ein Spiel sehen werden. Oder vielleicht wirst du ihnen erzählen, dass dein bester Freund berühmt ist, obwohl sie noch nie von ihm gehört haben? Nein? Gut, vielleicht sprichst du über Muggel-Ereignisse, Dinge, die in ihrer Welt passieren und auf deine nicht den geringsten Einfluss haben…“

Granger starrte ihn nur an.

„Sieh es ein, Granger, jedes Jahr hast du immer weniger, was dich noch nach Hause zurückkehren lässt. Warum sollte dich das stören? In Wirklichkeit macht es dir gar nichts aus, oder? Du hängst andauernd nur mit deinen beiden Loserfreunden rum und bringst dann irgendeine große Geste wie das hier, um es wieder gut zu machen. Lass mich dir helfen: Sie wissen es. Sie sind wahrscheinlich froh, dass du nicht allzu oft heimkommst.“

Er beobachtete, wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich, während sie ihn mit großen Augen anstarrte und sich an die Brust griff. „Du Mistkerl. Du jämmerlicher Sohn einer -“

„Ich sag nur die Wahrheit, oder nicht?“ Er wusste, dass er sie abstieß. Es war das genaue Gegenteil von dem, was er ursprünglich tun wollte, aber etwas in ihm war gerissen und er wollte ihr grausam und kalt wehtun. Er hielt es jedoch für unnötig, zu lügen; manchmal tat die Wahrheit am meisten weh, und für ihn war das die Wahrheit. Er kannte den Grund für diesen boshaften Drang nicht genau, aber scheinbar hatte er Erfolg gehabt.

Die Genugtuung, die er erwartete hatte, blieb aus.

Sie schien sich etwas zu beruhigen und sah ihn dann misstrauisch an. „Was stört dich wirklich?“, fragte sie, ihre Stimme zitterte leicht.

„Dass deine Eltern Muggel sind und du trotzdem darauf bestehst, sie zu besuchen?“, schlug er vor.

„Das habe ich verstanden“, antwortete sie gelassen. „Das lässt sich nicht leugnen.“ Sie starrte ihn an, jedes Zeichen ihrer Verwundbarkeit war weg. Das Mädchen wusste, wie man sich aufrappelte.

„Dass du letzte Nacht mit McLaggen vor der halben Schule rumgehurt hast?“, hörte er sich selbst sagen. Verdammt. Das hätte ihm nicht rausrutschen sollen. Nun würde sie denken, dass er ihr nachspionierte und toteifersüchtig war.

Sie blinzelte. „Du warst da.“

Diese Antwort verwirrte ihn etwas. Was stimmte nicht mit ihr? Sie sollte auf seine Anschuldigung reagieren. „Ich habe euch gesehen, ja“, bestätigte er.

„Was hast du da gemacht? Soweit ich wusste, bist du nicht gegangen.“

Sie fing wirklich an, ihn zu nerven. „Können wir bitte zum eigentlichen Thema zurückkehren?“

„Oh.“ Sie runzelte die Stirn, da sie es vergessen hatte. Sie hatte seine Anschuldigung vergessen? Er hatte sie quasi als Hure bezeichnet und es auch so gemeint! Dann zuckte sie die Schultern. „Es war nur ein Kuss.“

Nur ein… Draco sah rot und vergaß alle Vorsicht. Er packte ihre Schultern und stieß sie gegen die Wand, hielt sie mit seinem Körper fest und küsste sie auf eine Art, die ihre Lippen verletzen, reizen, zermahlen sollte. Sie wimmerte ein wenig, als er in ihre Unterlippe biss und fest daran saugte.

Sie wehrte sich jedoch nicht. Sie wehrte sich nie, wenn er sie küsste.

Scheinbar war er nicht der Einzige, bei dem sie sich nicht wehrte. Die Erinnerung entfachte seine Wut und er zwang ihre Lippen auseinander, misshandelte ihren weichen, warmen Mund mit seiner unversöhnlichen Zunge.

Sie wehrte sich immer noch nicht. Was stimmte nicht mit ihr? Er zog sich zurück, um sie anzusehen, ihre Lippen waren geschwollen und verletzt, wie er es gewollt hatte, und sie hatte Tränen in den Augen. Wieder fühlte er sich, als ob ihn jemand geschlagen hätte. Mit einem angewiderten Fluch trat er zurück und ließ sie los.

„Jetzt weißt du es“, war alles, was sie mit zitternder Stimme sagte, bevor sie sich umdrehte und floh.

*****
Jetzt weißt du es. Was wusste er? Dass er austauschbar war? Dass sie McLaggen ihm vorzog? Dass sie nur eine Hure war und auch so behandelt werden wollte? Dass sie inzwischen wahrscheinlich mit der halben Schule fickte?

Weihnachten war dieses Jahr schlimmer als jemals zuvor.

Er sollte wenigstens ein paar Hausaufgaben erledigen, doch er konnte sich nicht konzentrieren. Er hätte zum Raum der Wünsche gehen und an der Mission des Dunklen Lords arbeiten sollen, doch Filch behielt ihn im Auge. Er hätte nett zu Pansy sein sollen, die auch hier geblieben war, doch sie nervte ihn mehr als alles andere, zerrte an seinen Nerven.

?Jetzt weißt du es' was? Die Frage tötete ihn, doch Granger hatte sofort die Schule verlassen und er hatte keine Chance, eine Antwort zu bekommen.

Zabini war auch hier geblieben. Draco hatte angefangen zu bemerken, dass Zabini und Pansy die ganze Zeit zusammen hingen. Sie schienen jedoch nicht besonders freundlich miteinander umzugehen. Zabini war nie freundlich gewesen und Pansy hatte in letzter Zeit häufig kühl gewirkt. Vielleicht zogen sie sich körperlich an, aber wenn sie zusammen sein wollten, warum zur Hölle taten sie es nicht einfach? Zwischen ihm und Zabini würde keine Freundschaft zerbrechen und Pansy musste bald verstehen, dass es vorbei war…

Nachts konnte Draco nicht schlafen - wieder einmal - und beschloss, runter in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Er wusste nicht, weshalb; er blieb normalerweise in seinem Bett, aber er nahm an, dass er irgendwo entspannen wollte, wo er nicht mit Granger, der nicht-vertrauenswürdigen Schlampe, geschlafen hatte. Sie hatte behauptet, dass sie nicht zwei Beziehungen gleichzeitig haben würde und er hatte ihr geglaubt, weshalb ihn ihr doppeltes Spiel unvorbereitet traf. Was war passiert, nachdem er gegangen war? Waren sie auf der Feier geblieben oder an einen abgeschiedeneren Ort gegangen? Hatte sie gestöhnt, als McLaggen sie nahm, hart und schnell, so, wie sie es mochte?

Draco war so sehr damit beschäftigt, sich selbst in den Wahnsinn zu treiben, dass er schon fast beim Gemeinschaftsraum angekommen war, bevor er das Geschrei hörte.

Geschrei? Um diese Zeit? Er erkannte Pansys Stimme und Zabini, der antwortete. Unfähig, seine Neugier im Zaum zu halten, rückte er vorwärts, damit er sehen konnte, was geschah, ohne, dass er seine Anwesenheit preisgab.

„Was interessiert es dich, Blaise?“, brüllte Pansy Zabini an. „Seit wann stört es dich?“

„Tut es nicht“, antwortete Zabini mit lauter Stimme. „Aber es ist peinlich, es mit anzusehen. Durch dich sehen wir alle schlecht aus.“

„Ich bin mir sicher, dass Shaw dich nur zu gerne trösten wird.“

„Ja, das macht sie wirklich sehr gut. Aber wir reden von dir.“

„Meine Beziehung mit meinem Freund geht dich gar nichts an!“ Sie klang, als würde sie bald in Tränen ausbrechen.

„Dein Freund behandelt dich nicht besser als einen Hauself und die Leute reden. Mit dir zu tun zu haben ist inzwischen mehr als peinlich.“

Draco spürte ein stechendes Schuldgefühl. Er wusste, dass er in seinen Versuchen, Pansy loszuwerden, nicht nett gewesen war, aber er hatte nicht vorgehabt, sie öffentlich zu demütigen.

„Dann lass es. Wer braucht dich schon?“

Pansys Versuch, Zabini abzuwimmeln, war erfolglos. „Ich wünschte, es wäre so leicht. Die Verbindung ist bereits da und es wird mehr Zeit beanspruchen als wir haben, um sie loszuwerden. Warum hängst du dich so an ihn? Du weißt, dass es mindestens ein anderes Mädchen gibt.“

Oh nein.

„Du hast keine Beweise“, sagte Pansy etwas schrill.

„Im Gegensatz zu dir schlafe ich tatsächlich in der Nähe von dem Kerl. Ich habe die blauen Flecken an seinem Hals, die Spuren auf seinem Rücken und den gebiss-förmigen Abdruck auf seiner Schulter gesehen. Beleidige nicht meine Intelligenz, indem du behauptest, das wärst du gewesen.“

Pansy schien ein wenig in sich zusammen zu sacken. Draco schloss seine Augen und lehnte sich an die Wand. Selbst sie hatte es nicht verdient, es so zu erfahren. „Das spielt keine Rolle“, sagte sie leise, mit bebender Stimme. „Ich habe keine andere Wahl, oder?“

Draco öffnete seine Augen und sah, wie sie Zabini auf eine bestimmte Art anblickte. Zabini grinste nur. „Du hast dich entschieden. Ich mag keine Gebrauchtwaren. Abgesehen davon ist Marilyn besser als du.“ Damit entließ er Pansy sehr deutlich, setzte sich hin und öffnete ein Buch, dass ihn sofort in seinen Bann zog.

Pansy stand da und blickte ihn ein paar Sekunden an, während Tränen offen über ihr Gesicht strömten, bevor sie sich umdrehte und in ihren Schlafsaal rannte.

Draco hätte niemals gedacht, dass er Mitleid mit ihr haben würde.

*****
Ansonsten geschah nichts Großes in den Ferien. Draco erwartete halb, dass sich die Beziehung zwischen Pansy und Zabini ändern würde, es geschah jedoch nichts. Er nahm an, dass sie entweder schauspielerten oder dass der Streit nichts Ungewöhnliches gewesen war.

Er hatte immer noch Mitleid mit Pansy, wobei es ihm gleichzeitig noch schwerer fiel, sie zu respektieren. Sie klammerte sich an einen Freund, der sie schlecht behandelte und von dem sie wusste, dass er sie betrog. Warum? Weil sie den anderen Jungen nicht kriegen konnte, der eindeutig kein Interesse an ihr hatte und der nicht zögern würde, ihr das bei der nächstbesten Gelegenheit unter die Nase zu reiben.

Merkte sie nicht, dass sie ohne beide besser dran wäre?

Draco wollte sie darauf ansprechen, wusste jedoch nicht, wie er das tun sollte, ohne zuzugeben, dass er gelauscht hatte. Das Ergebnis war, dass er vorerst netter zu ihr war.

Die Ferien gingen zu Ende und von einem Tag auf den anderen füllte sich die Schule wieder mit Schülern. Draco war sich sehr bewusst, dass Granger auch zu den Schülern gehörte, die nun zurück waren, doch er wusste, dass er nicht zu ihr laufen konnte, also wartete er.

Er gestand ihr zwei Tage zu, an denen sie sich wieder einleben konnte, bevor er dorthin ging, wo er sie finden würde - zur Bibliothek.

Sie sah nicht gerade glücklich aus, ihn zu sehen.

„Hast du deine Bücher und dein Pergament?“, fragte sie ohne seine Anwesenheit mit nur einem Wort zu würdigen. Sie sah kaum von ihrem Buch auf.

„Warum?“

„Du bist wegen unserer Abmachung hier, oder?“, fragte sie viel zu kühl für seinen Geschmack. Er war derjenige, der kalt und wütend sein sollte, verdammt.

Er setzte sich ihr gegenüber hin und lehnte sich zurück. „Unsere Abmachung war, dass du das machst“, erinnerte er sie.

„Ich habe das meiste gemacht“, sagte sie, deutete auf einen Stapel Pergamentrollen und seine Augen wurden groß. Wann hatte sie dafür Zeit gehabt? Als sie mit ihren Muggeleltern zu Hause gewesen war? Hatte sie an ihn gedacht? „Aber du wirst es abschreiben müssen, damit es in deiner Schrift ist, und es zu Ende bringen.“

„Verdammt, Granger, du bist gut.“ Er war wirklich beeindruckt und kämpfte hart, um es nicht zu zeigen.

„Ich bin nur nicht faul“, antwortete sie affektiert. „Abgesehen davon wollte ich das hier rumbringen.“

Das führte dazu, dass er sich gerade hinsetzte. „Es ist noch nicht vorbei.“ Er bestimmte, wann es vorbei wäre. Sie konnte ihn nicht einfach für einen anderen Liebhaber abstreifen.

Sie starrte das Buch vor ihr böse an, nahm ihn immer noch kaum wahr, ließ sein Temperament auflodern. „Doch, ist es. Das sind all deine Aufsätze, farbig-markierte Kopien meiner Notizen für den Unterricht, in dem ich wusste, dass du nicht aufpasst und sogar ein paar Sachen für Extrapunkte, falls du sie brauchen solltest.“

Er blickte wieder auf den Stapel. Sie hatte all das für ihn geschrieben? Sie hatte es doch anfangs überhaupt nicht gewollt!

„Ich habe den Lernstoff noch nicht aufgeholt“, sagte er und bemerkte, dass er kaum Argumente hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben riskierte er, nicht zu bekommen, was er wollte. „Der Vertrag sagte, dass du mir hilfst, solange ich Hilfe brauche.“

Das erregte ihre Aufmerksamkeit. „Was meinst du, wenn du sagst, dass du den Lernstoff noch nicht aufgeholt hast? Was hast du die letzten zwei Wochen gemacht?“

Er grinste sie an, erleichtert, dass das Argument anscheinend funktionierte. „Habe nicht gelernt. Es war Weihnachten, weißt du“, imitierte er sie.

Sie starrte ihn finster an und schob ihm dann ein Buch zu. „Fang an! Die Abmachung war auch, dass du dich mehr einbringen würdest.“

Er nahm das Buch und öffnete es an einer zufälligen Stelle. Er hatte gedacht, dass sie seine Arbeiten widerwillig oder absichtlich schlecht erledigen würde. Er hatte gedacht, dass sie ihm ausweichen würde. Er hatte nicht mit ihrem kalten Leistungsvermögen gerechnet.

Er sah sie über den Rand des Buches an. Sie hatte ihrem Buch wieder ihre ungeteilte Aufmerksamkeit geschenkt, doch die roten Flecken auf ihren Wangen entlarvten ihre Gleichgültigkeit als Lüge. Sie war wütend. Gut, er auch, aber er würde sie nicht so leicht entkommen lassen.

„Was weiß ich?“, fragte er.

„Hm?“ Sie hörte nicht einmal wirklich zu, verdammt.

„Du hast, bevor du gegangen bist, ?Jetzt weißt du es' gesagt… Was soll ich wissen?“

Sie sah verwirrt aus und wandte ihren Blick ab. „Wenn du das nicht weißt, spielt es keine Rolle.“

„Das gibt überhaupt keinen Sinn!“, rief er laut genug aus, um die Aufmerksamkeit von vier Ravenclaws, die an einem nahen Tisch saßen, zu erregen. Wie nervenaufreibend kann eine Frau noch werden?

Sie errötete und weigerte sich, zu antworten. Mit einem angewiderten Laut erhob er sich und suchte nach einem Nachschlagewerk, dass er nicht unbedingt brauchte, nur, um sich davon abzuhalten, etwas Dummes zu tun. Wieder.

Als er sich wieder gefasst hatte, lief er zurück, hielt jedoch inne, als er merkte, dass Granger nicht länger allein war. Das Weasley-Küken war da. Er betrachtete sie. Er überlegte, dass sie ganz gut aussah, wenn man unverschämte, kleine Rothaarige aus Bettlerfamilien mochte.

Ginny Weasley sah auf und sah Draco dort stehen. Ihre Augen verengten sich sofort und blickten ihn aufgebracht an.

„Was willst du?“, fragte sie.

Draco konnte sein Grinsen nicht zurückhalten. Es war Zeit, seinen Frust an jemandem auszulassen. „Meine Güte, Granger“, sagte er und ignorierte die unhöfliche Frage. „Ich wusste ja gar nicht, wie großherzig du bist. Es ist wirklich toll, dass ein Schlammblut wie du -“ Er keuchte und stützte sich mit seinem Händen auf dem Tisch ab.

Er war nicht verzaubert worden. Keines der Mädchen hatte nach ihrem Zauberstab gegriffen und die Weaselette sah wirklich überrascht aus. Granger wirkte selbstgefällig, also nahm er an, dass sie die Übeltäterin war.

„Was…?“, fragte er, dann stöhnte er und schloss die Augen.

Es war nicht wirklich Schmerz, der ihn so verwirrt hatte. Es war ein Gefühl, das als tiefes Kitzeln begonnen hatte und war nun ein anhaltendes, physisches Bewusstsein jeder winzigen Gefühlsregung, als ob er zu lang in der Sonne gewesen war… Er konnte spüren, wie der Stoff seines Umhangs über seine Haut rieb und , verdammt, es fühlte sich…

Er sah zu Granger auf und eine Locke seiner Haare wischte über seine Wange, ließ ihn fast noch einmal stöhnen. Es fühlte sich an, als ob ihn jemand liebkoste, doch gleichzeitig fühlte er sich wund, bloßgestellt, als ob alles, was er berührte, mit kleinen Nadeln bedeckt wäre.

„Vielleicht möchtest du dich entschuldigen“, sagte sie und verhüllte kaum ihr Grinsen.

Der Tisch ließ seine Hände brennen und er riss sie fort. Niemals hatte er gemerkt, wie rau die Tische in Hogwarts waren. Die Bewegung führte dazu, dass sein Umhang seine Brustwarze berührte und das war nichts im Vergleich zu den Gefühlen, die seine Boxershorts weiter unten verursachten. Erneut stöhnte er laut und stützte sich wieder mit seinen Händen auf den Tisch. Das Brennen seiner Hände war kein Vergleich zu der Demütigung, die er empfand, wenn er in seinem momentanen Zustand aufrecht stand.

„Was passiert mit ihm?“, fragte die Weaselette.

„Er lernt, etwas sensibler zu sein“, sagte Hermine mit einem selbstzufriedenen Grinsen.

„Hat er… Schmerzen?“, hakte Weasley nach, bekam jedoch keine Antwort.

Draco ignorierte sie. Die Gefühle wurden intensiver, doch das Stechen des Umhangsaums auf seiner Haut und seine brennenden Hände trugen leider nicht dazu bei, sein anderes Problem zu lösen. Sie hatte es gewusst, verdammt; sie kannte seinen Hang zum Perversen und es wurde sehr peinlich. Andere Leute sahen zu und bald würden sie wirklich etwas sehen.

„Lass es aufhören“, sagte er mit sehr heiserer Stimme, starrte Granger an und versuchte angestrengt, keine Fantasien davon zu haben, wie er sie hier auf dem Tisch nehmen würde.

„Ich hab's dir gesagt: Entschuldige dich“, sagte sie.

Er starrte sie lange an und kümmerte sich nicht darum, die Hitze in seinen Augen zu verbergen. Miststück. Er fühlte sich jedoch befriedigt, als Röte ihren Hals hinauf kroch. „Es tut mir Leid“, zwang er schließlich stöhnend hervor als er merkte, dass es keinen anderen Weg gab. Das Einzige, was ihm Leid tat, war, dass sie nicht allein waren.

Plötzlich waren all die Gefühle weg und er blieb gerötet, keuchend und mit einem pochenden Ständer zurück. Er hörte nicht auf, Granger anzustarren; er musste sich unter Kontrolle bringen, bevor er sich bewegen konnte und während er darum kämpfte, stellte er sicher, dass sie sein Racheversprechen verstand.

Endlich hatte er wieder die nötige Kontrolle, drehte sich höhnisch lächelnd um und ging, während er hörte, wie das Weasley-Mädchen flüsterte „Was für ein Spruch war das? Allein vom Zuschauen wurde mir fast heiß!“

*****
Draco war nicht bereit, es dabei zu belassen. Er hatte eine ziemlich klare Vorstellung, was passiert war. Er hatte sie Schlammblut genannt, damit zwei Punkte ihres Abkommens gleichzeitig verletzt und dann die Konsequenzen verspürt. Es war jedoch ziemlich komisch, dass das nicht passiert war, als er sie vor Weihnachten angesprochen hatte… Wie konnte es nicht respektlos sein, sie als Hure zu bezeichnen?

Egal. Sie würde nicht ohne Strafe bleiben. Er konnte nicht zulassen, dass sie seine Lust so gegen ihn einsetzte.

Als sie endlich die Bibliothek verließ, allein, wartete er, um sie zu packen.

„Gott, Malfoy“, sagte sie verärgert, als er sie in einen leeren Raum zog. „Du musst damit aufhören, es wird langsam alt!“

„Im Gegensatz zum weitverbreiteten Glauben ist mein Name Draco, nicht Gott“, sagte er im Plauderton, „und das hier ist sehr viel einfacher, schneller und erfolgreicher als zu versuchen, dich zu überzeugen, selbst mit mir zu kommen.“

„Ja, Gott bewahre, dass ich tatsächlich freiwillig hier wäre“, sagte sie sarkastisch.

„Was hast du heute mit Gott? Du solltest wirklich ein paar dieser Muggelausdrücke ablegen.“

„Was willst du?“, fragte sie.

Er lächelte, lief näher auf sie zu, viel zu nah, und sagte „Miststück“. Ihre Augen weiteten sich und er fuhr fort. „Luder. Schlammblut… Ungh…“ Er spürte wieder, wie ihn die Gefühle überkamen. Vielleicht geschah es nur bei diesem einen Wort. Wie seltsam, dass sie ausgerechnet Lust damit verband. Gut, okay, vielleicht hatte sie nicht gewollt, dass es ihn mit Lust erfüllte, aber dann kannte sie ihn nicht so gut, wie sie dachte.

Sie schüttelte ungläubig ihren Kopf. „Du bist krank.“ Sie trat einen Schritt zurück.

Er lachte und stöhnte dann. „Und wirklich, wirklich geil“, informierte er sie. Wirklich. Er hatte sich nur genug abgeregt, um die Bibliothek verlassen zu können und seitdem hatte er gewartet und sich auf die Rache gefreut.

Er folgte ihr vorsichtig, darauf bedacht, dass die sanften, genussvollen, stechenden Liebkosungen seiner Kleidung nicht zu wirklichen Schmerzen wurden. Er war vielleicht krank, aber selbst er hatte seine Grenzen.

„Du musst aufhören“, sagte sie. „Dieser Zauber kann dich wirklich verletzen, wenn du ihn nicht abbrichst.“ War sie besorgt? Das hoffte er doch.

Er schloss seine Augen und spürte, wie ihr Atem seinen Hals neckte, während sie zu ihm aufsah. Er konnte die Hitze spüren, die sie ausstrahlte und er bemerkte das sanfte Anschwellen ihrer Brüste unter ihrem Umhang. Er bewegte sich und das Gefühl ließ ihn knurren. Merlin, er würde bald zerplatzen, und das nur, weil er sie ansah!

Er legte seine Hände auf ihre Wangen und sie fühlte sich heiß an, setzte seine Hände in Brand… er hielt es kaum aus. Er neigte sich und zog seine Lippen so sanft über ihre, dass sie sich kaum berührten und dennoch verbrannten ihre Lippen und ihr Atem ihn, brandmarkten ihn, ließen ihn mehr wollen.

Sie bewegte sich von ihm fort, unterbrach den Kontakt. „Hör auf, Malfoy!“, sagte sie scharf. „Du weißt nicht, womit du spielst!“

„Feuer…“, stöhnte er. „Küss mich noch einmal, bitte…“

Sie starrte ihn an, während ihn ein Schaudern überlief. Er würde bald kommen und der Genuss würde ihn verbrennen.

Anscheinend hatte sie sich entschieden, was sie tun sollte, denn sie lief schnell zu ihm und drückte sich sanft an ihn, zog ihre Lippen über seine, ihr Bauch und ihre Brüste berührten ihn an all den richtigen Stellen kaum, machten die Lust unerträglich.

Oh Merlin, hatte sie auch nur die geringste Idee, wie sie sich an ihm anfühlte? Wie ihre Berührung ihn verbrannte? Es war eine brennende Glückseligkeit, die sie seiner Meinung nach sicher nicht verstehen würde. Dennoch war sie hier und besänftigte sein Verlangen.

Als sie sanft seine Unterlippe mit ihrer Zungenspitze berührte, ihn wieder brandmarkte, packte er sie an ihren Armen. Der Stoff schmerzte an seinen wunden Händen, schnitt in sie, da ihn jedes noch so kleine Gefühl überwältigte, und mit einem rauen Schrei kam er an ihr.

Für einen Moment nahm er nur ihren Duft wahr, ihre brennende Nähe und den intensiven Höhepunkt, der seinen Körper vor unglaublicher, schmerzhafter Lust zittern ließ.

Er brauchte nicht lang, um wieder zu Sinnen zu kommen. Das Stechen war nun unangenehm, vor allem an einer bestimmten Stelle. Er zuckte zusammen.

„Tut mir Leid“, murmelte er, ließ das Gefühl verschwinden und ein Gefühl von Wundheit zurücklassen. Er hatte es wohl etwas zu weit getrieben.

„Nein, tut es nicht“, antwortete sie gelassen.

„Nein, tut es nicht, aber es hat aufgehört, Spaß zu machen.“ Er sah sie an. Sie war etwas gerötet. Ja, ja, es sah so aus, als hätte sie es wirklich genossen, die Hexe. Er konnte nicht widerstehen und küsste sie.

Nach ein paar Sekunden brach sie ab. „Du bist krank!“, wiederholte sie.

„Du auch, meine Süße. Ich weiß, dass es dir gefallen hat.“

Sie wurde dunkelrot. War es wirklich so peinlich, von einem kleinen Spiel angeturnt zu werden? „Du hättest es… nicht so… benutzen dürfen“, sagte sie. „Es sollte dich dazu bringen, dich zu benehmen!“

„Oh, das werde ich auch… In der Öffentlichkeit.“ Er machte sich sauber. „Warum funktioniert es nicht, wenn ich dich beleidige? Ich dachte, das war ein Punkt unserer Abmachung.“

„Es ist ein Punkt unserer Abmachung, aber wenn ich den Empfindsamkeitszauber so einstellen würde, dass er immer wirkt, wenn du mich respektlos behandelst, würde er nie aufhören.“

Er richtete sich auf. „Das stimmt nicht!“

„Natürlich“, schimpfte sie ihn.

Er starrte sie an. Okay, vielleicht nervte und neckte er sie gerne ab und zu und sie hatten ihre offensichtlichen Differenzen, aber alles in allem… „Wenn du unter Respekt verstehst, dass ich deine Füße küsse -“

„Das ist es natürlich nicht.“

„Was soll ich dann deiner Meinung nach anders machen?“

Sie hob ihr Kinn. „Du könntest aufhören, zu versuchen, mir absichtlich wehzutun!“

„Komm schon, Granger“, sagte er ein wenig verwirrt. „Du kennst mich gut genug, um nicht auf mich zu hören.“

„Ach ja?“, fragte sie. „So wie du mich genug kennen solltest, um nicht eifersüchtig zu werden, wenn ich andere Jungs küsse?“

Er ignorierte das. Er war nicht eifersüchtig gewesen. „Gut, ich versuche, mich zu benehmen, sag mir einfach, wenn es dich langweilt.“

„Ja, ich bin mir sicher, dass ich es furchtbar öde finden werde, wenn du nicht mehr auf all meinen Gefühlen herum trampelst.“

„Ich glaube, das wirst du. Ich glaube, du magst die Art unserer Beziehung.“

Sie starrte ihn an, schüttelte dann ihren Kopf und wandte sich zum Gehen. „Du bist unglaublich.“

Er berührte ihren Arm, hielt sie zurück. „Du willst mir sagen, dass das Geheime, die Intensität, die Angst, erwischt zu werden, für dich nicht einen Teil des Reizes ausmacht?“

„Ja.“

„Es ist also weder meine funkelnde Persönlichkeit noch die Aufregung. Was ist es also?“

Sie hatte keine Antwort. Er wusste, dass sie keine hätte. Sie glaubte wahrscheinlich sogar, dass er falsch lag, obwohl er wusste, dass er Recht hatte. Sie mochte es, einmal etwas Falsches zu machen.

„Komm mit mir“, sagte er. Sie mussten das nicht sofort besprechen.

Sie sah ihn leicht überrascht an. „Wohin?“

„Was glaubst du?“

„Aber du… du hast gerade erst…“ Sie machte eine vage Geste in Richtung seiner Leiste.

Er war sofort eingeschnappt. „Und? Ich bin 16, nicht 110! Das war nur ein Spiel!“

Sie sah ihn zweifelnd an und er beschloss, alle Ideen, irgendwohin zu gehen, fallen zu lassen. Er packte sie, hob sie auf das Lehrerpult und lockerte ihren Gürtel. Sie kreischte und versuchte, seine Hände zu stoppen. „Jemand könnte kommen!“, sagte sie.

„Verdammt richtig. Und es wird auch jemand kommen.“ Er ließ seine rechte Hand in ihre Haare gleiten und hielt sie still, um ihre Unterlippe in seinen Mund zu saugen, sehr viel sanfter als beim letzten Mal, und seine linke Hand glitt ihren Umhang hinauf.

„Hör auf!“, keuchte sie, lachend, wenn er sich nicht irrte. „Ich sehe es ein, du kannst noch einmal. Du bist ein großer männlicher Mann.“

Ihr spöttischer Kommentar spornte ihn nur noch mehr an. Seine Hand änderte leicht ihre Richtung und strich die Innenseite ihres Schenkels entlang, beendete ihre Reise an ihrem Höschen. Ihrem eindeutig sehr feuchten Höschen.

„Warte“, stöhnte sie. „Wenn du wartest, komme ich mit dir.“

„Ich kann dich hier nehmen“, sagte er, unwillig, zu warten. Er war ein wenig wund, aber das konnte man mit dem richtigen Anreiz leicht ignorieren. Sie war der richtige Anreiz.

„Ich bleibe die ganze Nacht bei dir…“ Das manipulative kleine Miststück.

„Gehen wir.“ Er beschwerte sich nicht.

++++++

Hier nun Kapitel 8. Wie immer sind Kommentare gern gesehen, nicht nur zur Ãœbersetzungsarbeit, sondern auch gerne zur Geschichte selbst.

LG Nitsrek


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