von Nitsrek
Draco hustete und rieb über seinen Hals, während er einen weiteren mörderischen Blick in die Richtung schickte, in die Granger verschwunden war
Draco hustete und rieb über seinen Hals, während er einen weiteren mörderischen Blick in die Richtung schickte, in die Granger verschwunden war. So hatte er das ganz sicher nicht geplant. Eigentlich sollte er jetzt glücklich über ein sehr befriedigendes Stelldichein sein und nicht einen wunden Hals haben, wo sie ihn gestochen hatte. Er hätte das Stechen übernehmen sollen, verdammt! Er schlug aus und stürzte damit eines der Regale mit einem lauten Krachen zu Boden. Auf perverse Art fühlte er sich dadurch besser.
Verdammtes Miststück.
Er wusste nicht, warum er sie so sehr wollte, aber es war so. Die letzten vier Wochen hatte er an nichts anderes denken können als daran, sich wieder in ihr zu vergraben. Die ersten beiden Wochen hatte er sich wie Dreck gefühlt und versucht, sich davon zu überzeugen, dass es ihn nur so beschäftigte, weil sie ein Schlammblut war, aber nach einer Weile schien diese Argumentation einfach nur hohl. Er wollte sie nicht heiraten, Herrgott nochmal, er wollte sie nur ficken. Ja, ficken war sein neues Lieblingswort. Es beschrieb sehr treffend, wovon er jede Nacht träumte: Sie hart und schnell nehmen, in sie stoßen, zusehen, wie ihr Gesicht errötete und ihre Augen zurück rollten, in sie hämmern, bis ihre Innenwände sich um ihn zusammen zogen…
Verdammtes Miststück.
Er fühlte sich betrogen. Ihre Hände und Lippen hatten sein früheres Verlangen etwas gestillt. Sie hatte sich warm und feucht angefühlt und sie waren sich nahe genug gewesen, um den Akt auch zu vollenden. Er fühlte sich wie ein Mann, der kurz vorm Verdursten stand und gerade genug Wasser bekommen hatte, um seinen Durst für ein paar Minuten zu stillen, nur um dann wegen des Geschmacks noch stärkeren Durst zu spüren.
Potter, es war jedes Mal Potter. Diese eine Person würde er nicht vermissen, wenn sie von der Erde verschwinden würde. Gab es nicht tatsächlich Gerüchte über einen Anti-Schwerkraft-Zauber? Er würde es überprüfen.
Draco trat aus dem Schrank, ohne das umgefallene Regal wieder aufzurichten, und begann seinen Weg zu den Verliesen. Es gab keinen Grund, wie ein Narr einfach nur herum zu stehen. Sie würde ihre Meinung nicht ändern. Auf jeden Fall nicht heute Nacht. Aber letztendlich…
Der Katalysator, der seine Entschlossenheit, sich ein für alle Mal von Granger fernzuhalten, aufgehoben hat, war Pansys Auftauchen im Gemeinschaftsraum vor einigen Tagen gewesen. Er hatte gedacht „Warum nicht? Sie bietet sich ja an“ und hatte sie auf sein Zimmer gebracht. Dort hatte er alle anderen hinausgeworfen, bevor er seine aufgestaute Lust mit einem Kuss, der sie beide hätte verbrauchen sollen, an dem Mädchen ausgelebt hätte.
Pansy hatte jedoch nicht wie gehofft reagiert. Sie hatte ihn zwar nicht weggeschubst, war jedoch auch kein vor Lust zitterndes kleines Häufchen geworden. Sie war sehr passiv gewesen und er hatte einen kurzen Ausdruck von Angst in ihren Augen gesehen, den sie jedoch schnell hinter einem verführerischen Blick für ihn versteckt hatte. Es hatte ihn überrascht und verärgert, dass sie ausgerechnet in einem Schlafzimmer Angst zeigen musste. Er hatte sie nie auch nur im Ansatz unaufgefordert berührt und es ärgerte ihn, dass sie scheinbar dachte, er würde jetzt damit anfangen.
Sie hatte dann geschnurrt, um ihn zu beruhigen, während sie ihn ausgezogen hatte. Er hatte es zugelassen, auch wenn Geduld zu jenem Zeitpunkt für ihn ein Wort war, das er kaum verstand.
Als sie auf dem Bett gelegen hatten, hatte er sie wieder geküsst und berührt, doch zu seinem immensen Missfallen verspürte sie nicht im Geringsten das gleiche Verlangen und seine Heftigkeit schien sie mehr und mehr zu verängstigen, bis er es schließlich nicht mehr ausgehalten und sie davon geschickt hatte.
Sie hatte versucht, darauf zu bestehen, dass sie es wirklich wollte, bis er ihre Beine gespreizt und einen Finger in ihre trockene Hitze gezwungen hatte, und sich dann über ihr erschrecktes und angstvolles Gesicht gelehnt und gespottet hatte: „Nicht ein Tropfen. Du hast nicht einmal den Anstand, an einen anderen zu denken, den du vögeln willst. Und jetzt RAUS HIER!“
Sie war aus seinem Bett gesprungen, hatte ihre Kleidung eingesammelt und schluchzend aus dem Zimmer gerannt.
Draco nahm an, dass er ein bisschen hart zu ihr gewesen war. Es war auch nicht wirklich ihr Fehler, dass er sie nicht mehr wollte. Dennoch hatte sie sich ihm am darauf folgenden Tag beim Frühstück mit einem misstrauischen Blick genähert und sich dann, da er sie nicht anders behandelt hatte als sonst, wieder fröhlich in ihrer Rolle eingefunden. Den Schein zu wahren war immerhin wichtig, und mit Malfoy in Verbindung gebracht zu werden war gut, selbst wenn er sie in der Intimität seines Schlafzimmers demütigte.
Das Ganze hatte ihn schmerzhaft frustriert zurückgelassen und das war der Zeitpunkt gewesen, an dem er angefangen hatte zu planen, wie er Granger wieder allein treffen würde. Es war sehr viel schwerer gewesen, als er anfangs gedacht hatte. Eine Woche lang hatte sie ihn vermieden und war nie auch nur eine Sekunde allein gewesen. Zuerst hatte er versucht, eine Reaktion zu provozieren, aber das hatte überhaupt nicht geholfen, sondern sie nur noch mehr abgeschreckt. Dann hatte er die Provokation abgebrochen und angefangen, die Verführung zu planen. Das Wichtigste war, ihr keine Zeit zum Denken zu geben. Der Schrank war der perfekte Ort gewesen, um seinen Plan umzusetzen und beinahe hätte er auch Erfolg gehabt. Wenn nicht dieser Potter dazwischen gekommen wäre!
Draco erreichte die Steinmauer, die den Eingang zu seinem Gemeinschaftsraum blockierte und murmelte „Ehrgeiz!“, was ihm Zutritt verschaffte. Er hatte sehr viel Ehrgeiz. Innen angekommen setzte er sich in der Nähe von Crabbe und Goyle, die sich mit Schularbeiten abplagten, in einen bequemen Polstersessel und dachte weiter nach.
Es gab auch andere Mädchen, sicher. Dennoch hatte die Slytherin-Mädchen scheinbar Angst vor Pansy und die Ncht-Slytherin-Mädchen fanden ihn nicht so charmant, wie er vermutet hatte. In der Woche, wo Granger ihm die kalte Schulter gezeigt hatte, hatte er bei Greengrass am meisten Erfolg gehabt, die jedes Mal lächelte und errötete, wenn er in ihrer Nähe war, aber nach zwei Tagen war sie ihm plötzlich ausgewichen und Pansy verängstigte Blicke zugeworfen.
Draco seufzte. Vielleicht wäre sein Liebesleben einfach, wenn er Pansy einfach den Laufpass geben würde, aber irgendwie bezweifelte er das. Sie ähnelte ihm - zu sehr daran gewöhnt, den eigenen Kopf durchzusetzen. Nein, es war wahrscheinlich besser, sie in seiner Nähe zu halten und so zumindest ein wenig Kontrolle über ihre Handlungen zu haben.
Er rieb wieder über seinen Hals. Freches Frauenzimmer, dachte er, während er schon sehr viel ruhiger war. Er konnte sein Grinsen nicht verkneifen, als er daran dachte, wie sehr sein Preis all die Anstrengung wert war.
„Das ist kein gutes Zeichen“, kommentierte eine trockene Stimme. Draco blickte den Sprecher an und erkannte Theodore Nott. Nott war ein komischer Kauz und es überraschte Draco irgendwie, von ihm angesprochen zu werden, doch es gab keinen Zweifel, wen er meinte.
„Was?“, krächzte er, bevor er sich leicht räusperte. Verdammtes Frauenzimmer hat auf seine Stimmbänder gedrückt.
„Du kommst hier rein und siehst aus, als würdest du jemanden umbringen wollen und fünf Minuten später grinst du wie ein Wahnsinniger. Nein, sag mir bitte nicht, was du vorhast. Ich will es nicht wissen“, winkte er Draco ab, bevor dieser antworten konnte, und widmete sich dann wieder dem Buch, dass er gerade las.
Draco musste lachen.
*****
Am nächsten Tag war Draco immer noch optimistisch bezüglich seiner Chancen und besser gelaunt als seine Freunde es je gesehen hatten. Nicht einmal Grangers gewöhnlicher Widerwillen, ihn beim Frühstück überhaupt nur anzusehen, brachte ihn ab. Er wusste, dass sie ihn wollte; ihr Stöhnen und Räkeln und ihre nassen Schamlippen logen nicht. Bald würde sein brennendes Verlangen befriedigt sein.
Dennoch, auch in Arithmantik, das ihre idiotischen Freunde nicht belegt hatten, blieb sie unnahbar und ignorierte ihn, während sie jede einzige Frage auf ihre übliche, nervige Art beantwortete. Draco war immer noch nicht entmutigt, doch die mangelnde Aufmerksamkeit fraß an seinen Nerven. Da er nichts Besseres zu tun hatte - Aufpassen stand außer Frage - flüsterte er jedes Mal, wenn sie eine Frage beantwortete, seinen Freunden irgendwelche Kommentare zu, was sie mit der Zeit zu ärgern schien, da seine Freunde angestrengt, doch umsonst, versuchten, ihr Lachen zu verbergen, während Grangers Gesicht immer dunklere Rottöne annahm. Sie ließ sich jedoch immer noch nicht dazu herab, ihn anzusehen. Schließlich hörte er auf, als Professor Vector ihn bemerkte, schimpfte, Slytherin Punkte abzog und ihm eine Strafarbeit versprach, wenn er weitermachte.
Auf seinem Weg zu Zauberkunst passierte es.
Etwas traf ihn am Hinterkopf, dehnte sich und platzte, und ließ ihn mit einem deutlich klebrigen und ekligen Gefühl zurück.
„PEEVES!”, brüllte er und drehte sich zu dem Übeltäter um, während er hinter sich ein Kichern hörte, dass ihn ein wenig verlegen machte. Er wurde durch einen weiteren Angriff von Wasserbomben, gefüllt mit einer grünen, schleimigen Flüssigkeit, belohnt, die ihn, zur Freude aller, direkt ins Gesicht trafen. Vor allem ein Mädchen lachte lauter als alle anderen.
Sich verhaspelnd entfernte er das schlimmste Zeug von Augen und Mund und schrie dann diverse Flüche in Peeves' Richtung, die ihn jedoch beklagenswerter Weise jedes Mal verfehlten. Ein weiterer Ballon wurde geworfen, doch diesmal duckte sich Draco. Nach dem Schrei hinter ihm zu urteilen hatte er ein anderes Ziel gefunden.
Draco drehte sich um, um zu sehen, wer getroffen worden war, vergaß jedoch, die Fünftklässlerin mit dem riesigen Fleck auf ihrem Umhang auszulachen, als er bemerkte, wer ihn so voller Freude auslachte, dass sie fast auf- und abhüpfte und in die Hände klatschte. Ein Ballon traf den Saum seines Umhangs, doch es war ihm egal, also begann Peeves gelangweilt, zu jonglieren.
Granger.
Ihre Freunde standen natürlich bei ihr, beide mit breitem Grinsen. Granger war rot und hatte Tränen in den Augen, während sie auf ihn zeigte und versuchte, etwas zu sagen, was jedoch nur als weiteres Lachen herauskam. Draco sah sie an und beobachtete, wie sie sich langsam wieder fing, nur um wieder in Lachen auszubrechen, als Weasley murmelte „Hab' euch schon immer gesagt, dass er ein Schleimer ist.“
Draco überlegte, Granger mit einer zweideutigen Bemerkung über seine Wirkung auf sie ruhig zu stellen, erkannte jedoch, dass er gerade nicht in der richtigen Position dafür war und entschied sich für einen bösen Blick. Sie beobachtete sein Gesicht und musste noch mehr lachen.
„Schl-“, schluchzte sie. „Schlll-“ ein weiterer Lach- und Keuchanfall. Ihr Gesicht hatte nun einen interessanten Lilaton und Tränen liefen über ihre Wangen. „Schl - Schleim - Schl -“ Sie war scheinbar nicht in der Lage, das Wort zu beenden und stolperte tatsächlich vor Lachen, wurde jedoch von Weasley und Potter gestützt, die nun ihr und nicht mehr Peeves' Attacken ihre Aufmerksamkeit schenkten.
Peeves startete einen weiteren Versuch, neue Aufmerksamkeit zu bekommen, indem er wieder auf Dracos Hinterkopf zielte, doch Draco bewegte sich in jenem Augenblick, weshalb der Ballon nur seine Schulter streifte und Granger traf, ihr halbes Gesicht und den Großteil ihrer unbezähmbaren Haare mit der grünen Substanz bedeckte. Selbst das unterbrach ihr Gelächter nicht, sie wischte mit einer Hand über ihr Gesicht und lachte noch mehr, als sie ihre Hand betrachtete. Sie schnappte ziemlich verzweifelt nach Luft und klammerte sich mit einer schmutzigen Hand an Weasley, was ihn ein wenig zusammenzucken ließ. Draco spürte sogar seine eigenen Lippen zucken, als andere, einschließlich ihrer Freunde, nun offen Granger auslachten, die sich scheinbar nicht unter Kontrolle hatte.
Draco stellte sich vor, ihren lachenden Körper zu packen, sie in einen leeren Raum zu zerren und sie zu küssen, bis ihr Kichern zu einem Stöhnen wurde und sie sich wieder an ihn klammerte. Dieser Gedanke verursachte ein unangenehmes Gefühl in ihm, doch der Reiz dieser Fantasie war unleugbar.
„Aus dem Weg, los“, klang Professor McGonagalls Stimme. „Wirklich, Miss Granger. Ich hätte gedacht, dass vor allem Sie mehr Selbstbeherrschung zeigen würden. Mr. Malfoy…“, sie seufzte. „Warten Sie hier. PEEVES!” Die eindrucksvolle Leiterin des Gryffindor-Hauses drohte Peeves, der nun die Wasserballons jonglierte und prustete, erleichtert, dass ihm endlich jemand Beachtung schenkte.
Granger war durch die Anwesenheit der Lehrerin keineswegs entmutigt und kicherte und schluchzte an Weasleys Brust, machte unverständliche Laute, während er sie zärtlich ansah und versuchte, dem Schleim auszuweichen, während er ihren Rücken tätschelte und sehr selbstzufrieden aussah.
Plötzlich fühlte sich Draco zum ersten Mal an diesem Tag wütend genug, um einen Mord zu begehen. Er sagte zu niemand Bestimmtem, dass sie unter dem Kitzelfluch stand, doch Professor Flitwick, der auch durch den Aufruhr angezogen worden war, hörte ihn und versicherte ihm eilig, dass sie einfach nur ein Mädchen im Teenageralter war, und das relativ normal für ihr Alter war.
„Also - wirklich, Miss Granger -“, sagte Professor McGonagall, die schließlich Peeves so weit eingeschüchtert hatte, dass er aufhörte. „Zeigen Sie sich mal, Mr. Malfoy.“ Sie schwang ihren Zauberstab über Malfoy, doch nichts passierte. Mit einem Stirnrunzeln wiederholte sie die Aktion. Und noch einmal. Draco war nach wie vor mit dem Zeug bedeckt. Vorsichtig berührte sie die Substanz und seufzte. „Ich hätte es wissen sollen. Ektoplasma. Ich kann nichts tun, Magie wird es nicht entfernen. Ich frage mich nur, wie er zu einer solchen Menge gekommen ist.“ Sie seufzte wieder. „Dann gehen Sie. Baden Sie und ziehen Sie sich um und ich werde den Lehrern mitteilen, dass Sie den Unterricht versäumen. Sie auch, Miss Granger, falls Sie sich zusammenreißen können.“ Nachdem sie die beiden entlassen hatte, sprach sie mit dem anderen Mädchen, das getroffen worden war, jedoch nur einen neuen Umhang brauchte.
Grangers Schluchzen und Kichern hatte etwas nachgelassen, doch jedes Mal, wenn sie ihn ansah, überkam sie eine neue, kraftvolle Welle. Glücklicherweise wunderte sich niemand über den bösen Blick, den er Granger und Weasley zuwarf, als er sich auf den Weg zum Bad machte. Als er an ihnen vorbeilief, schüttelte er seinen Kopf ein wenig, um die Masse zu verteilen.
Draco war nicht weit gekommen, als er Pansy und ihre Freundinnen sah. Mit dem Gedanken, dass sie endlich einmal nützlich sein würde, lief er zu ihr. Als sie ihn sah, weiteten sich ihre Augen und sie blickte sich schnell um, um festzustellen, wer alles zusah. Gute, alte, oberflächliche Pansy. Er zwang sich zu einem Lächeln.
„Was ist passiert?“, fragte sie geschockt. „Warum läufst du so rum?“
„Peeves“, antwortete er. „Sei ein Schatz und gib mir das Passwort zum Badezimmer der Vertrauensschüler, damit ich ein schönes Bad nehmen kann, ja?“
Pansy nickte und flüsterte ihm das Wort ins Ohr, vorsichtig darauf bedacht, sein Ektoplasma nicht zu berühren. Er konnte es ihr nicht verübeln; er wünschte sich auch, er wäre nicht voll mit dem Zeug. „Danke, Liebes“, sagte er und lief weiter.
Bevor er zum Badezimmer im fünften Stock lief, musste er vier Etagen nach unten, um einen sauberen Umhang zu besorgen, und als er wieder sechs Stockwerke höher war, war er sich sicher, dass ihn nicht nur die ganze Schule gesehen hatte, sondern auch Weasleys schwachen „Schleimer“-Witz kannte. Der Junge verspürte scheinbar einen Todeswunsch.
Als er die Tür zum Bad der Vertrauensschüler öffnete, wusste er, dass etwas anders war. Jemand war hier. Seine Augen wanderten zu der enormen Badewanne, wo ein gewisses, unverwechselbares Schlammblut mit buschigen Haaren mit geschlossenen Augen und von Schaum bedeckt im Wasser schwebte.
Was für eine nette Überraschung. Er hatte vergessen, dass der kleine Drachen immer noch Vertrauensschülerin war, aber natürlich war sie es. Lautlos schloss und verriegelte er die Tür und runzelte die Stirn, weil sie nicht daran gedacht hatte. Erwartete sie jemanden? Hatte sie vielleicht gewusst, dass er kommen würde? Nein, diese Theorie musste er leider fallen lassen; sie konnte nicht wissen, dass Pansy ihm immer noch manchmal den Zutritt zum Badezimmer gestattete, da er ja genau genommen nicht mehr die Erlaubnis hatte.
Langsam lief er zu dem Stapel aus Umhang und Handtüchern, der direkt am Rand lag. Sie bewegte sich nicht. Er nahm den Haufen und platzierte ihn außerhalb ihrer Reichweite, dann schlich er auf Zehenspitzen zu dem Stapel frischer Handtücher in der Ecke, um das Bildnis der Meerjungfrau zu bedecken. Der entrüstete Schrei der Nixe ließ Granger seine Anwesenheit bemerken. Sie erstarrte und begann dann, wieder zu lachen, als sie ihn entdeckte. Draco hob eine Augenbraue und zog dann seine Stiefel aus - das stellte sie ruhig.
„Was tust du da?“, fragte sie alarmiert.
„Nach was sieht es denn aus? Ich werde ein Bad nehmen.“
„Du bist kein Vertrauensschüler. Du darfst nicht hier sein. Ehrlich gesagt…”, sie wandte sich mit einem Stirnrunzeln der Tür zu.
Er grinste sie an. „Klug von mir, wenigstens einen zu kennen.“
Erkenntnis legte sich auf ihr Gesicht. „Pansy. Diese unverantwortliche, unbedachte, kleine -“
„Na, na“, sagte er, fertig mit den Stiefeln. „Das ist nicht sehr nett. Sie will eben einfach nur einen netten und sauberen Freund, nicht wahr?“
„Nun“, sagte Granger, „wie du siehst ist die Wanne besetzt.“ Sie errötete, als sie bemerkte, dass sie nackt war. Er hatte das bereits bemerkt. „Also, musst du wohl wo anders baden gehen. Tschüss.”
„Du bist nicht gerade freundlich, weißt du das?“, sagte er, öffnete seinen Gürtel und grinste, als ihre Augen sich weiteten. „Ich meine, du siehst doch schon viel sauberer aus als ich.“
„Oh! Dann werde ich einfach -“ Ihre Stimme brach ab, als sie sich dorthin drehte, wo ihre Kleider liegen sollten. „Was hast du mit meinen Klamotten gemacht?“
„Es schien klüger, sie wohin zu legen, wo sie nicht nass werden können“, sagte er und zeigte quer durch den Raum, ohne sich die Mühe zu machen, sein Grinsen zu verbergen.
„Okay, dann gib sie her!“
Er grinste weiter. „Nein, ich glaube nicht. Warum holst du sie dir nicht?” Bilder von einer nassen und nackten Granger, die aus dem Wasser stieg, fuhren durch seinen Kopf und zeigten an anderer Stelle deutlich Wirkung. Er zog seinen Umhang aus und sie sah hastig weg.
„Du unausstehlicher, arroganter Sohn einer -“
„Meine Mutter kannst du raushalten.“
Hermine lächelte ihn nur spöttisch an. „Dann gib mir meine Kleidung zurück.“
„Ich hab's dir erklärt“, sagte er und zog seine Unterhose aus. „Du kannst sie dir gerne holen.“ Er übersah nicht, dass sie rosa im Gesicht war und ihn nicht ansah. Er fragte sich, ob die Farbe von ihrer Wut, ihrer Scham oder ihrer Erregung kam. Er hoffte auf Letzteres.
Als er in die Wanne glitt, rückte sie vorsichtig von ihm weg. „Entspann dich, Granger“, sagte er sanft. „Es gibt genug Raum für uns beide.“ Er senkte seine Wimpern und gab vor, sich abzuwaschen, während er sie heimlich ansah. Er hoffte wirklich, sie würde ihre Kleidung holen und bemerkte die weiche Rundung ihres Dekolletés, während sie ihn immer noch vorsichtig beobachtete.
„Warum tust du das?“, fragte sie mit erstickter Stimme. „Warum hörst du nicht auf…“ Ihr fehlten die Worte.
„Weil ich, im Gegensatz zu dir, kein Heuchler bin“, antwortete er, ohne seine Handlungen zu unterbrechen. Verdammt, dieses Zeug war überall und war teilweise zu störrischen Krusten getrocknet. Dummer Poltergeist. Dennoch, gäbe es Peeves nicht, wäre er jetzt nicht hier… Wenn es gut lief, würde er sich bei ihm bedanken.
Er hustete und verhaspelte sich, als sie ihm unerwartet Wasser ins Gesicht spritzte.
„Ich bin keine Heuchlerin“, zischte sie.
„Natürlich bist du das“, sagte er mit einem genervten Blick. „Du stehst nicht dazu, was du willst, oder?“
„Ich weiß, was ich will!“, sagte sie etwas zu laut, während sie ins Wasser schlug und überall hin spritzte.
Ruhe.
„Also doch?“, fragte er mit tiefer Stimme.
Sie errötete. „Ich - Ich meinte nicht… Ich will nicht…“
„In dem Fall“, sagte er mit einem enttäuschten Seufzen, „bist du immer noch eine Heuchlerin.“ Mit dem Entschluss, dass er nun genug Unterhaltung, die zu nichts führte, gehabt hatte, tauchte er unter, um seine Haare auszuspülen. Unter Wasser öffnete er seine Augen und hatte den köstlichsten Ausblick und mit nur ein paar Zügen tauchte er direkt neben ihr wieder auf.
Granger schrie und schwamm in Richtung Rand. Sie erreichte den Rand, als er sie erreichte und bevor sie sich rausziehen konnte, hatte er sie umgedreht und zwischen seinen Armen gefangen.
„Weißt du, was mich wirklich nervt?“, fragte er, wartete ihre Antwort jedoch nicht ab. „Die Tatsache, dass du immer noch so tust, als würde ich dich zu etwas zwingen, obwohl du es genau so willst wie ich.“ Schnell neigte er sich vor, um sie zu küssen.
Es war kein sanfter Kuss, dennoch berührten ihre Körper sich nicht, und wenn sie gewollt hätte, hätte sie leicht entkommen können. Tat sie aber nicht. Sie stand da, als hätten seine Worte sie versteinern lassen und ließ den Kuss zu. Draco kämpfte mit sich selbst, um sie nicht einfach gegen den Rand der Wanne zu drücken und ihnen beiden zu geben, was sie brauchten, aber er würde sich ihr nicht aufdrängen. Es würde den Grund, warum er sie überhaupt wollte, völlig zerstören. Er wollte, dass sie nachgab.
Nach ein paar Sekunden spürte er ihre Hände auf seinen Armen, liebkosend, zu seinem Hals hinauf wandernd. Ein leises Stöhnen entkam ihren Lippen und ein Blitz puren Verlangens schoss durch ihn. Hatte sie auch nur die leiseste Ahnung, was sie mit ihm machte? Als sie ihren Körper an seinen drückte, fühlte er sich eindeutig, als würde er gleich explodieren. Er beendete den Kuss und trat in einem Akt extremer Willensstärke von ihr zurück.
Granger machte einen dumpfen Laut des Missfallens und sah ihn mit großen braunen Augen, die von Lust erfüllt waren, an. Wusste sie, wie leicht sie zu durchschauen war? „Warum hörst du auf?“, fragte sie mit kehliger Stimme.
„Wenn du mich willst…“, sagte er und bereute beinahe seine Entschlossenheit, „komm und hol mich.“
Sie schüttelte langsam ihren Kopf und Enttäuschung durchtränkte ihn, vermischt mit Frustration und Wut.
Sie würde uns lieber beide leiden lassen, als zuzugeben, dass sie mich wollte. Wieso?
„Ich kann nicht“, sagte sie sanft. „Nicht noch einmal. Ich werde nicht deine Schlampe sein.“
Was?
„Wovon sprichst du?“, fragte er etwas genervter, als er es beabsichtigt hatte.
„Du hast mich als Schlampe bezeichnet“, sagte sie mit abgewandtem Blick. „Weil… du weißt schon, weil ich mir von dir geholt habe, was ich wollte.“
Draco schloss seine Augen und verfluchte sich innerlich. Manchmal konnte er ein solcher Idiot sein. Sie auch. „Verdammt, Granger“, sagte er und ignorierte ihren vorwurfsvollen Blick wegen seiner Ausdrucksweise. „Manchmal bist du wirklich dämlich, weißt du das?“
Granger erblasste, ihre Augen weiteten sich und sie entfernte sich von ihm. Wieder hielt er sie zurück, ihr Rücken an seinem Oberkörper, bevor sie gehen konnte. „Ich habe diese Dinge gesagt“, flüsterte er in ihr Ohr, „weil ich gehasst habe, was du mit mir tun konntest. Du warst Jungfrau, wie sollst du eine Schlampe sein? Es war eine Lüge.“ Das schien sie etwas zu besänftigen und sie entspannte sich an ihm.
Er spürte, wie er heftig auf die Nähe ihrer Körper reagierter und wusste, dass er sie nicht wieder gehen lassen konnte. Er musste sie haben, sie musste ihn wollen - egal, was es kostete. Er ließ seine Hand ihren Hals liebkosen, spürte, wie sie sich an ihn lehnte, und drehte sie langsam, um sie nicht zu erschrecken, zu sich um und forderte einen weiteren Kuss ein. Sie schubste ihn nicht weg.
Er packte sie fester und küsste sie nachdrücklicher, hungriger, und sie schubste ihn immer noch nicht weg.
Er drängte sie gegen den Rand des Beckens und sie schlang ihre Beine um ihn und fuhr mit ihren Fingern durch seine Haare. Draco stöhnte gegen ihre Lippen. Er spürte, wie seine Sinne von dem Gefühl ihrer Haut auf seiner, dem warmen Wasser, das sie umgab und den berauschenden Düften der Blasen und des Schaums, die den gesamten Pool bedeckten, erfüllt wurden.
Sie unterbrach den Kuss, um an seinem Hals zu knabbern und er konnte nicht mehr länger warten, doch als er in sie eindringen wollte, zog sie sich etwas zurück. Er knurrte. „Ich soll den offensiven Part spielen, weißt du noch?“, schnurrte sie, bevor sie über seiner Spitze platzierte und sich langsam auf ihn sinken ließ, was ein tiefes Stöhnen aus ihm hervorbrachte. Als sie sich zurückzog, machte er einen Laut des Protests.
„Warum“, fragte sie und knabberte an seinem Ohr, „jedoch sollte ich es mir holen?“
„Weil du es willst“, stieß er hervor. Sie lachte.
Noch einmal vollführte sie diese wahnsinnig machende Bewegung und er war sicher, dass er sich blamieren würde, wenn sie nicht bald aufhörte, ihn zu necken, und das sagte er ihr auch. Sie lachte nur erneut.
„Warum gehst du dann nicht zu Pansy?“, neckte sie. „Ich wette, sie würde alles tun, wie du es willst.“
„Ich wollte sie nicht mehr seit -“, er brach ab, doch es war zu spät. Sie hatte es gehört und nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen gefiel ihr, was sie gehört hatte. Zu sehr.
Mit einem Knurren nahm er die Führung in die Hand und stieß hart und fest in sie, während er sie an den Rand des Beckens drückte. Sie stöhnte zustimmend, als er wieder und wieder in sie stieß. Falls es irgendwie möglich war, fühlte es sich sogar noch besser an als in seiner Erinnerung.
Sehr viel schneller als er gehofft hatte, entglitt ihm die Kontrolle und sein Tempo nahm zu. Verdammt. Er würde sie nicht kommen lassen können. Er versuchte verzweifelt, wieder die Kontrolle zu erlangen, doch es war ein verlorener Kampf, da ihre Bewegungen gegen ihn und sein gestöhnter Name ihn zu schnell auf die Klippe zutrieben, von der er weg wollte. Er saugte an der zarten Stelle ihres Halses und sie bog sich ihm entgegen. Er spürte, wie es kam. Noch ein paar Stöße und es wäre vorbei.
„Verdammt, Granger, ich komme“, murmelte er entschuldigend gegen ihr Ohr. Er spürte ihre Reaktion sofort, als sie fest in seine Schulter biss, um einen Schrei zu unterdrücken, und sich um ihn zusammenzog. Der scharfe Schmerz ließ ihn zischen und dann kam auch er.
Für einige, lange Momente gab es nichts außer ihrem Herzschlag und den Klang ihrer Atmung.
Langsam hob Draco seinen Kopf, um sie anzusehen. „Verdammt, Granger…“
„Wir haben Unterricht“, unterbrach sie und sah ihn nicht richtig an. „Wir sollten uns beeilen. Wir haben bereits zu lang gebraucht.“
Sie hatte natürlich Recht, aber er mochte ihre Reaktion nicht. „Dir wird sicher verziehen“, sagte er. „Vielleicht könntest du ihnen einfach erklären, dass du eben einen guten -“
„Was zur Hölle ist los mit dir?“, schrie sie und schob ihn nachdrücklich von sich. „Warum in Merlins Namen musst du immer so unreif sein?“
Draco zuckte zusammen. Nicht wegen ihrer Worte, sondern weil der Schaum seine Schulter schmerzen ließ. Er blickte auf sie herunter und sah, dass sie fast eine Wunde verursacht hatte - die Abdrücke ihrer Zähne waren tief und sie hatte Blut gezogen. Sie schien es ebenfalls zu bemerken und ihre Augen wurden groß und reuevoll.
„Ich kann das richten“, murmelte sie. „Warte.“ Sie zog sich aus der Wanne und war sich ihres nackten, glänzenden Körpers scheinbar nicht bewusst. Draco bemerkte es; er war vollkommen in der Lage, den Ausblick vor sich zu genießen.
„Nein“, sagte er, als sie ihren Zauberstab gefunden hatte und zurückkam. Er stieg auch aus der Wanne und trocknete sich ab, wobei er auf die wunde Stelle achtete. „Lass es.“ Er mochte die Bissspur, auch wenn er ihr das nicht sagen würde. Das Adrenalin, das durch ihn geschossen war, als sie ihn gebissen hatte, hatte seinen eigenen Orgasmus noch intensiver gemacht und er mochte den Gedanken, dass es wenigstens ein Mädchen hier gab, das er wild vor Verlangen machen konnte. Selbst, wenn er sie einen Monat lang verfolgen musste, bevor sie es zuließ.
Granger diskutierte nicht. Sie trocknete sich nur genau so ab und zog sich an. Draco stand da und beobachtete sie, fragte sich, ob sie es immer noch verleugnete. Als sie fertig war, sah sie einen Moment lang nachdenklich aus, bevor sie sprach.
„Die Sache ist die“, sagte sie. „Was wir tun, ist ungesund und irreführend und dumm.“
Draco hob eine Augenbraue. Er nahm an, das war ein Ja. „Ganz zu schweigen von falsch und pervers“, half er ihr netterweise nach.
Sie nickte und er beobachtete sie weiter, als sie ihre Sachen einsammelte. Sie war wirklich ziemlich hübsch. Er wusste nicht, warum ihn dieser Gedanke überraschte - natürlich war sie hübsch. Warum sonst sollte er sie so wollen? Es konnte nicht nur an ihrer lüsternen Art liegen, da er sich ziemlich sicher war, dass er nicht im Geringsten interessiert wäre, wenn Millicent Bulstrode seine Kleidung zerreißen und in sein Ohr keuchen würde.
Als sie nichts weiter sagte und seinem Blick von neuem auswich, entschied er, sie zu küssen. Er schritt auf sie zu, drehte sie um und drückte seine Lippen auf ihre, bevor sie widersprechen konnte. Zum ersten Mal küsste er sie, ohne dass ein drängendes Verlangen seinen Körper führte. Es war ein Kuss, der versprach, dass er sie wieder haben würde, egal, was passierte. Er ließ seine Hand in ihre nassen Locken tauchen und zog sie näher. Zuerst weiteten sich ihre Augen und sie wehrte sich kurz, doch dann ließ sie den Kuss seufzend zu. Als er mit ihrer Reaktion zufrieden war, beendete er den Kuss.
„Also, wann wiederholen wir das?“, fragte er ruhig.
Das erregte ihre Aufmerksamkeit. „Wir haben uns gerade geeinigt…“
„Wir haben uns nicht darauf geeinigt, es zu unterlassen“, unterbrach er sie. „Sag mir nicht, dass du das wirklich willst.“
Sie schüttelte ihren Kopf. „Ich - Ich muss zum Unterricht“, sagte sie. Draco war gründlich genervt, als sie wieder vor ihm davon life. Sie hielt an der Tür inne, sah ihn an und sagte: „Ich denke, wir sehen uns?“. Und bevor er wusste, wie er das verstehen sollte, war sie fort.
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Hier jetzt Kapitel 4. Ihr könnt gerne Kommentare hinterlassen :)
LG Nitsrek
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