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Fanfiction

Cold Case Love - Halloween

von Mme_Maxime

Huhu!
Jetzt kommt endlich ein Kapitel, auf das ich mich persönlich schon lange gefreut habe! :D -Viel Spaß damit!

_________________________________________________________

Kapitel 19: Halloween

Deliver Us - In Flames



Eine Woche nachdem Rodolphus ein Todesser wurde, war Halloween, und mein Mann und ich luden zu einer Feier ein. Rodolphus wollte sich den anderen Todessern offenbaren. Dazu bestand er darauf, Elena, die ihn schließlich zu seinem „Glück“ verleitet hatte, einzuladen. Ich sagte nichts dazu, als er einen an sie adressierten Umschlag mit der Einladung losschickte. Ich sagte nichts, als er vergeblich auf eine Antwort wartete. Er hatte sie nicht mehr gesehen, seit er Todesser geworden war...

Ich selbst war erstaunt, wie mein Mann unseren Ballsaal hatte dekorieren lassen; düstere schwarze Vorhänge hingen vor den Fenstern, Fledermäuse flatterten unter der Decke, und Licht spendeten einzig die riesigen Kürbisse, die überall auf dunklen Marmorsockeln standen. Lächelnd begrüßte ich mit Rodolphus unsere Gäste, ausschließlich Todesser. Es war das erste Mal, dass ich auf solch einer Feier war. Es fühlte sich gut an, nur mit Gleichgesinnten zusammen zu sein, seine Identität nicht verschleiern zu müssen. Ich konnte unbesorgt dünne Spitzenhandschuhe tragen, durch die mein Dunkles Mal hindurch schimmerte. Ich konnte es mit Stolz tragen.

Als alle Gäste begrüßt waren, stand ich mit einem Kelch Elfenwein neben einem flackernden Kürbis und beobachtete das Geschehen, als ich jemanden neben mir spürte. „Es fühlt sich gut an, nicht auf der Hut sein zu müssen, nicht wahr?“
Ich zuckte zusammen, als ich den Dunklen Lord sah, dessen Lippen ein leichtes Schmunzeln umspielte. „Aber pass auf, dass du nicht unachtsam wirst, Bella. Gefahren lauern überall.“
„Auch in Eurer Gegenwart?“
„Besonders in meiner Gegenwart.“ Er schmunzelte wieder, und streckte plötzlich seine Hand aus, um mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. „Ich bin ein gefährlicher Zauberer. Oder hast du das schon wieder vergessen?“
„Vergiss es niemals, Bella.“ Seine Hand strich über meine Wange, wie ich es so lange vermisst hatte. „Und jetzt entspann dich. Momentan bin ich sehr zufrieden mit dir, also besteht für mich kein Grund, dir weh zu tun...“ Er schenkte mir ein kühles Lächeln. Ich schmiegte mein Gesicht vorsichtig an seine Hand, die noch immer an meiner Wange verweilte.
„Warum wolltet Ihr Rodolphus, Herr?“ wollte ich leise wissen. Wir standen allein in einer Ecke. Der Dunkle Lord nippte an einem Glas Elfenwein ehe er antwortete: „Du weißt warum, Bella. Ich bin ein Sammler.“ Er schmunzelte. „Außerdem ist es immer von Vorteil, auch den Erben einer Familie zu haben. Als Absicherung.“
Wir schwiegen eine Weile, beobachteten die anderen Todesser, dann sagte der Dunkle Lord: „Fehlt dir die Macht?“
„Welche Macht?“
„Die Macht über einen anderen Menschen... Ich glaube deine persönliche kleine Puppe hieß Elena?“
Ich zuckte leicht zusammen. Es war sehr einfach gewesen, Elena zu verdrängen, den leeren Blick zu vergessen. Schließlich antwortete ich: „Ich weiß es nicht. Vielleicht. Es hat sich gut angefühlt... Aber es war nicht richtig.“
„Richtig und Falsch, Bella, ist eine Sache der Definition“, lachte der Dunkle Lord. „Wir wachsen auf und uns wird eine bestimmte Sichtweise vorgesetzt, die wir annehmen. Die definiert, was gut und was böse ist. Aber diese Sichtweise muss nicht die Wahre sein. Warum sollte etwas falsch sein, das sich so gut anfühlt?“ Seine Stimme wurde kühler, doch gleichzeitig samtiger, schmeichelnder. „Warum sollten wir nur das tun, was die Gesellschaft akzeptiert? Warum zwingen wir sie nicht dazu, unsere Realität zu akzeptieren?“ Mit einem Schlenker seines Zauberstabes füllte er mein gerade geleertes Weinglas auf und erhob seines lächelnd. Es war ein gefährliches Lächeln, ein verheißungsvolles Lächeln.
„Sieh mich an, Bella! Es hängt nur davon ab, wie viel Macht jemand hat, ob andere ihm gehorchen, oder ob sie ihn ablehnen, weil er anders denkt. Ich bin sehr mächtig.“ Mit diesen Worten beugte er sich etwas näher und hauchte in mein Ohr: „Und du kannst es werden. Du hast alle Voraussetzungen. Du musst es nur wollen...“
Ein heß-kalter Schauer lief mir über den Rücken, als der Dunkle Lord an meinem Hals verharrte und tief einatmete, sein Gesicht in meinen Haaren. „Du musst es nur wollen, Bella...“ murmelte er noch einmal und legte seine Hand sanft an meine Taille. Mein Gesicht wurde heiß, meine Augen huschten durch den Raum, ob uns jemand beobachtete, doch die Gäste waren zu sehr mit sich selbst und mit ihren Späßen beschäftigt, um in unsere Ecke zu sehen.

„Du hast noch gar nicht nach einer Belohnung für deine Mühen gefragt“, flüsterte der Dunkle Lord als er mich langsam drehte, sodass ich direkt vor ihm stand. Mit dem Rücken zur Wand. Ein weiterer Schauer durchlief meinen Körper, ich spürte seine Anwesenheit so deutlich und machtvoll wie noch nie. Es war berauschend, ich roch seinen Duft, spürte seine Wärme, hörte seine samtige, verheißungsvolle Stimme und wollte nur noch mehr. Immer mehr süße Versprechen, die er mir ins Ohr wisperte, mehr Berührungen, mehr Nähe. Mehr Wärme.
„Ich brauche keine Belohnung, Herr“, brachte ich schließlich heiser heraus. Er schmunzelte. „Das habe ich geahnt. Deshalb habe ich dich ausgewählt...“
Mein Atem ging schwerer und mein ganzer Körper bebte, als er Bilder in meinem Kopf entstehen ließ; verheißungsvolle Bilder, einladend, zugleich bedrohlich und zuckersüß;. Er griff nach meiner Hand und zog mich bestimmt aus dem Ballsaal. Ich achtete nicht darauf, ob uns jemand beobachtete. Mein Geist versuchte vergeblich, die Gefühle und Bilder zu verarbeiten, die der Dunkle Lord mir immer schneller einflößte, die immer intensiver und lebendiger wurden. „Lass dich fallen, Bella,“ murmelte er dicht an meinem Ohr, als er mich in ein Kaminzimmer führte, das ich noch nie gesehen hatte, und die Tür hinter uns schloss. „Du verdienst die Wärme.“ Seine Lippen wanderten von meinem Ohr hinunter, meinen Hals entlang, tiefer, tiefer...
Realität und Fantasie verschmolzen wie in einem Traum. Ich hörte mich selbst stöhnen, schreien, ich hörte seine Stimme, seine Befehle, seine Versprechen, das Knistern des Kamins. Ich spürte seine Berührungen, seine Hände, seine Stöße, die harte Mauer an meinem Rücken, mein Verlangen nach mehr, immer mehr und mehr... Niemals hatte ich mich so lebendig gefühlt wie in dem Moment mit meinem Meister.

Später an dem Abend, nachdem der Dunkle Lord wortlos verschwunden war und ich mit geröteten Wangen zur Feier zurückkehrte, wirkte die vergangene Stunde wie ein Traum. Surreal. Doch es war tatsächlich geschehen.
„Auch wieder da, Bella?“ Mit diesen Worten blieb Rodolphus bei mir stehen und reichte mir einen Kelch Elfenwein. „Du findest meine Feier doch nicht etwa langweilig?“
„Es ist ein guter Abend,“ antwortete ich schlicht.
„Nun, welcher meiner Gäste durfte sich denn heute glücklich schätzen?“ An jedem anderen Tag hätte ich meinem Gatten dafür einen Fluch an den Hals gehetzt, doch nicht an diesem Abend. Stattdessen lächelte ich erhaben und sagte: „Du würdest es mir nicht glauben, wenn ich es dir jetzt sagen würde.“
Mit einem abwertenden Kopfschütteln ging Rodolphus weiter und ließ mich stehen. Ich lachte leise und nippte an meinem Elfenwein.

In den nächsten Tagen ebbte meine Euphorie langsam ab. Der Dunkle Lord hatte mich nicht zu sich gerufen, weder für einen neuen Auftrag, noch für etwas anderes. Es war, als hätte Halloween nie stattgefunden und ich zweifelte daran, ob ich es mir nicht nur eingebildet hatte... Doch kurz bevor ich vor Unschlüssigkeit durchdrehen konnte, rief er mich doch zu sich. Noch nie war ich mit so gemischten Gefühlen dem Ruf des Dunklen Mals gefolgt.

Überlegen Sie selbst, Mr. Fletcher, wie würden Sie ihrem Meister entgegentreten, mit dem Sie gerade erst sämtliche Grenzen überschritten haben? Wie würden Sie sich verhalten, was würden Sie erwarten? Was würde er von Ihnen erwarten? Es ist verwirrend, nicht wahr? Wie wenige Stunden alles ändern können, alle Verhaltensmuster in Frage stellen können...

Mein Meister war allein, als ich ihn fand. Er warf mir einen kurzen Blick zu, hielt mir jedoch den Rücken zugewandt. Ich verneigte mich und blieb wartend stehen. Er war kalt wie eh und je. „Ich habe einen Auftrag für dich, Bellatrix.“
Bellatrix, nicht Bella...
„Und ich habe ein etwas anderes… Anliegen an dich.“ Mit diesen Worten drehte er sich zu mir um. Seine Augen funkelten kalt. „Mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen, die mir nicht gefallen. Gerüchte über dich und Malfoy. Was hat es damit auf sich, Bellatrix?“ Seine Stimme war streng und ich sah beinahe beschämt zu Boden. Etwas, das kein Anderer erreicht hätte.
„Von wem habt Ihr das gehört?“
„Das ist unwichtig. Beantworte meine Frage.“
Ich wurde rot. „Nun, wir sind befreundet... Wir haben eine gemeinsame Vergangenheit. Wir kennen uns gut. Aber das geht niemanden etwas an.“
„Es geht niemanden etwas an?“ wiederholte mein Meister leise. „Ich bin also Niemand?“
Ich schluckte angesichts seines eiskalten Blicks. „Natürlich nicht, Herr“, sagte ich hastig. „Aber ich verstehe nicht, warum Ihr das wissen wollt.“
„Du weißt genau, warum ich das wissen will, Bellatrix!“ herrschte er mich an und kam langsam auf mich zu, Zauberstab in der Hand. „Ich teile nicht gerne.“
Meine Augen huschten von seinem Gesicht zu seinem Zauberstab und zurück und ich unterdrückte den Drang, vor ihm zurückzuweichen. „Herr, ich verstehe nicht...“
Er lachte kalt. „Du verstehst ganz genau, Bellatrix. Wenn du schon lügst, dann zeige deine Fantasien doch nicht ganz so deutlich in deinem Geist.“
Ich lief abermals rot an.
„Du wirst zu Lucius gehen und ihm sagen, dass ihr aufhören werdet. Eure Vergangenheit interessiert mich nicht. Sie ist vorbei. Ich will dich nicht wiedersehen, bevor du es erledigt hast. Verstanden?“
Ich nickte stumm, meine Augen auf seinen Zauberstab fixiert, den er mir an die Kehle presste. „Und kein Wort hierüber, ist das klar?“
Ich nickte wieder. Er entfernte seinen Zauberstab und nickte knapp. „Dann geh, Bella.“
Ich verbeugte mich und verschwand eilig, das Herz pochte mir bis zum Hals und meine Beine zitterten als ich disapparierte.

Ich atmete mehrmals tief durch, bevor ich Lucius’ Manor betrat und seinen Hauself auf die Suche nach ihm schickte. Ich ging in einen Salon und wanderte unruhig hin und her. Das Gespräch erschien mir unsinnig. Wir hatten nicht einmal eine echte Affäre gehabt, es war einfach immer passiert. Es gab nichts zum Beenden. Doch der Dunkle Lord würde es nicht anders dulden.
Nach einer Weile kam Lucius ins Zimmer. Entspannt und mit einem selbstsicheren Lächeln auf den schmalen Lippen schlenderte er auf mich zu.
„Was ist?“ fragte er, als ich seine Begrüßung nicht erwiderte. Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Wir sollten damit aufhören.“
„Womit sollten wir aufhören? Mit Sprechen?“
„Du weißt was ich meine...“
Lucius schwieg und zog herausfordernd eine Augenbraue in die Höhe.
„Lass deine Spielchen, Lucius“, antwortete ich kurz angebunden. „Wir müssen aufhören, an früher anzuknüpfen. Wir sind nicht mehr zusammen – oder was auch immer das mal war – wir sollten nicht mehr das Gleiche erwarten wie früher.“
„Ich erwarte ja auch gar nichts“, bemerkte Lucius gleichgültig.
„Doch das tust du. Du erwartest, dass es in Ordnung ist, was wir tun. Aber es ist nicht in Ordnung. Ich will nicht mehr so weitermachen.“
„Wieso?“ wollte Lucius schlicht wissen und musterte mich eindringlich. Er schien nicht verletzt oder wenigstens verwirrt. Einfach nur neugierig. Ich trat einen Schritt zurück und sagte: „Weil es nicht richtig ist. Ich bin mit Rodolphus verheiratet! Ich habe ein Ansehen zu wahren.“
„Aber das wusstest du auch schon vorher. Warum stört es dich jetzt plötzlich? Das hat dich noch nie aufgehalten...“, meinte Lucius mit einem süffisanten Lächeln.
„Es hat Spaß gemacht, ja, aber jetzt ist es vorbei. Wir wussten beide, dass es irgendwann enden würde, oder nicht?“
„Aber warum jetzt, Bella? Hast du einen neuen Lover gefunden, der dich herumkommandieren will? Oder willst du etwa zu deinem Mann zurückkriechen? Ich dachte immer, du verabscheust ihn.“
Ich schluckte hart, bevor ich schließlich gepresst sagte: „Das hat nichts mit Rodolphus zu tun. – Das hat nichts mit Irgendwem zu tun! Ich habe einfach keine Lust mehr.“
„Ist das so?“, fragte er leise. „Nun, Bellatrix, damit kann ich leben. Es ist nicht so, dass es nicht interessantere Frauen als dich gäbe, die sich um meine Aufmerksamkeit reißen würden.“
Ich lachte leise. „Bilde dir nichts ein, Malfoy...“
„Keine Angst, Lestrange, ich bin vollkommen realistisch. Bilde du dir nicht ein, dass du mich nicht vermissen wirst, wenn dir jetzt niemand mehr Beachtung schenkt.“
Ich biss mir auf die Lippe um ihn nicht zu verhexen.
„Irgendwann wirst du zu mir zurück gerannt kommen, wenn du dich wieder einmal unwichtig und allein fühlst und du jemanden brauchst, der nett zu dir ist.“ Mit diesen Worten überbrückte Lucius die letzte Distanz zwischen uns. Sein Gesicht verharrte nur Zentimeter von meinem, als er sagte: „Wenn du wieder einmal jemanden brauchst, der dir genau das geben kann, was du willst. Ohne Gefühle. Ohne Verpflichtungen. Der weiß, was dir gefällt... Aber es ist deine Entscheidung. Glaub nicht, dass ich um dich kämpfen würde. Das bist du nicht wert...“ Er lächelte zynisch, als meine Handfläche mit voller Wucht auf seine Wange traf. Stumm griff er mein Handgelenk und bog meinen Arm hinter meinen Rücken. „War das ein wunder Punkt, Bella?“ Ich antwortete ihm mit einem zornigen Blick und wand mich in seinem Griff.
„Aaah, da ist es wieder. Ich sehe es in deinen Augen. Du verfällst mir schon wieder... Du kannst einfach nicht anders“, spottete er und zog mich an sich.
„Lass mich los!“ zischte ich, und zu meiner Verwunderung ließ er mich tatsächlich los. „Bitte, dann geh, wenn du so viel Kontrolle über deine Triebe hast. Ich werde dich nicht aufhalten.“ Sein Blick war kalt und herausfordernd und arrogant. Wut brodelte in meinem Bauch, so viel Wut. Viel zu viel Wut um klar zu denken. Zornig griff ich nach seinem Hals und zog ihn zu mir herunter. Meine Lippen landeten auf seinen, meine Zähne folgten, und meine Finger kratzten über seinen Nacken. Lucius lachte leise, als er meinen wütenden Kuss erwiderte.

Ich weiß bis heute nicht, was genau mit mir los war, Mr. Fletcher. Lucius und ich fielen übereinander her wie zwei wilde Tiere, getrieben von Wut, Verachtung und Lust...
„Du wolltest also aufhören?“ wollte Lucius danach wissen, als ich mein Kleid wieder gerade zog.
„Ich will immer noch aufhören“, antwortete ich knapp, während ich meine Schuhe zusammensuchte.
„Das schaffst du nicht.“
Ich zuckte mit den Schultern und sagte: „Wir werden sehen, Lucius.“
Dann verließ ich den Raum, das Haus, das Grundstück und disapparierte. Als ich vor meinem Manor landete, zitterte ich am ganzen Leib.

Kennen Sie das Gefühl, Mr. Fletcher? Dieses fürchterliche, sinkende Gefühl im Magen, wenn Sie wissen, Sie haben einen großen Fehler gemacht? In diesem Moment, als ich von Lucius zurückkehrte, hatte ich dieses Gefühl. Es war, als ob mit jedem Luftzug, den ich einatmete, meine wutgetriebenen Gedanken klarer wurden und Verständnis einsetzte. Ich hatte einen Fehler gemacht. Einen großen, dummen Fehler. Einen wahnsinnig dummen Fehler, der mich vieles kosten würde.
Ich hatte darin versagt, dem Befehl meines Meisters zu folgen. Ich konnte nicht zurücknehmen, was ich gerade getan hatte, und es würde ihm ganz und gar nicht gefallen, sollte er davon Wind bekommen. Er teilte nicht gerne. Das hatte er gesagt. Es war eindeutig, was er damit gemeint hatte. Und ich war ihm natürlich keines Falls abgeneigt. Er war - ich sollte wohl sagen er ist - der größte Zauberer Englands. Er war charismatisch, verführerisch, geheimnisvoll. Er war unglaublich begabt, zielstrebig und machtvoll. Er konnte Dinge, von denen sonst niemand wusste, er war stark, er gab mir Wärme.
Er war mein Meister.
Ich wollte ihn, ich begehrte ihn – hatte es schon lange getan.
Lucius dagegen bedeutete mir nichts. Er war arrogant und selbstverliebt und rücksichtslos. Wir hatten nie etwas Besonderes gehabt. Aber er war für mich da gewesen. Mit niveaulosen Sprüchen und Anzüglichkeiten zwar, doch er war da gewesen. Er hatte mir zugehört und geholfen, als ich nicht mehr weiter wusste. Er hatte nie etwas getan, ohne eigenen Profit darin zu sehen, doch das machte ihn berechenbar, das gab mir Sicherheit. Eine Sicherheit, die ich in der Gegenwart des Dunklen Lords niemals fühlen durfte. Doch gerade das, die ständige Anspannung, machte den Reiz aus. Der Dunkle Lord wäre niemals mein Meister, wenn ich ihn einschätzen könnte. Das Faszinierende an ihm war seine Undurchsichtigkeit, und ich wollte es nicht mehr anders. In seiner Gegenwart fühlte ich mich so verletzlich und gleichzeitig so lebendig wie sonst nie.

Dennoch hatte ich wieder mit Lucius geschlafen.


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Beziehungskomödien aufzubauen und die entsprechenden Dialoge zu schreiben kann Joanne K. Rowling so gut wie Woody Allen. Im vierten und fünften Band ist das schön zu beobachten, wenn es die ersten Eifersüchteleien zwischen den Freunden gibt.
Klaus Fritz