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Fanfiction

Cold Case Love - Schwarz und Weiß

von Mme_Maxime

Frohes neues Jahr, liebe Leser!
Ich hoffe ihr seid gut reingekommen und habt keine zu schweren Vorsätze für dieses Jahr :)
Wie das mit den Vorsätzen so ist, habe ich mir auch mal wieder welche gemacht. Unter anderem euch nicht mehr so lange warten zu lassen und wieder mehr zu schreiben. Mal sehen ob sich das einhalten lässt...

Zunächst nochmal ein großes Danke an meine Beta, Bella13, die mich immer wieder dazu bringt, doch mal wieder was hochzuladen ;)

Und jetzt viel Spaß beim Lesen!

_________________________________________________


Kapitel 16: Schwarz und Weiß

Not strong enough - Apocalyptica feat. Brent Smith


„Ein Lestrange arbeitet nicht für die Unterwelt?!“, wiederholte ich fassungslos. Es gab so vieles, was ich ihm darauf gerne geantwortet hätte, was er wissen sollte, was ihn auf den Boden der Tatsachen zurückbefördern würde. Doch ich hielt mich zurück.
„Rodolphus, glaub mir, das stimmt nicht.“
Er sah mich misstrauisch und eiskalt an, seine Frage, wie ich dies meinte, klang wie eine Drohung.
„Glaub mir einfach. Er ist dir bereits viel näher als du denkst. Dein Bruder…“ ich hielt inne, wusste nicht, ob ich diese Information weitergeben durfte, obwohl der Dunkle Lord mir volle Autorität gegeben hatte, alles, was mir helfen könnte, meinen Gatten zu überzeugen, zu verwenden.
„Was ist mit meinem Bruder?“
„Er… Er ist ein Todesser. Er dient dem Dunklen Lord, unterstützt seine Ziele.“
„Was?!“, Rodolphus starrte mich an, seine Hand schlug so kraftvoll auf die Armlehne seines Sessels, dass Staub aus dem Polster aufwirbelte. „Was sagst du da?!“
„Rabastan hat für sich entschieden, dass er selbst für das Erreichen seiner Ziele kämpfen will. Wollen wir nicht alle eine neue Ordnung? Eine bessere Welt?“
„Aber doch nicht so!“, er klang beinahe angewidert, rümpfte die Nase. „Er könnte erwischt werden – er könnte nach Askaban kommen! Er kann unser aller Namen ruinieren!“, Rodolphus redete sich in Rage, „Willst du das, Bellatrix? Willst du ausgeschlossen werden, weil dein Schwager meint, rebellieren zu müssen?! Willst du, dass sich alle hinter deinem Rücken die Mäuler über dich zerreißen, weil du nicht stark genug warst, diesem Tyrann Widerstand zu leisten?!“
Ich kämpfte gegen eine scharfe Erwiderung. Er nannte meinen Meister einen Tyrann, den man bezwingen musste! Wie konnte er so blind, so dumm sein?! Sah er nicht, wie viel mehr der Dunkle Lord war? Wie viel Macht er bereits hatte? Dass man sich ihm nicht mehr widersetzen konnte?!
„Sieh dir doch Lucius an. Ständig muss er lügen, wenn er wieder einmal nach den Launen seines Meisters springen muss. Im Namen eines anderen morden muss. Er begeht schmutzige Verbrechen, die er freiwillig niemals begehen würde. Und obwohl ich ihn verabscheue, gönne ich es doch keinem Mann, von einem anderen so benutzt zu werden.“
„Aber Rodolphus-…“, setzte ich an, doch er unterbrach mich sofort wieder: „Schau dich doch einmal genauer um, Bellatrix! Sieh dir an, mit welchem Pack sich diese Leute abgeben. Mit Werwölfen und Riesen und gewöhnlichen Verbrechern. Wir sind besser als diese Leute, wir sollten nicht mit ihnen in einem Kreis verkehren!“
„Rodolphus, du irrst dich“, setzte ich erneut an. „Es ist nicht so schlecht wie du denkst. Für den Dunklen Lord zu kämpfenist für viele eine Ehre. Es bringt einem Namen Ruhm und Ansehen – oder wird dies zumindest, sobald er gewonnen hat. Jeder wird dann auf seiner Seite stehen wollen und sich wünschen, dies bereits früher getan zu haben. Und diejenigen, die ihm von Anbeginn treu ergeben waren, wird er belohnen und höher erheben als sie es sich vorzustellen wagen.“
Ich rang nach Luft, merkte erst langsam, wie leidenschaftlich meine Rede geworden war, wie sehr sie nach meinem Meister klang. Bemerkte auch allmählich erst den misstrauischen Blick meines Mannes, der mich aus schmalen Augen musterte.
„Woher weißt du das alles, Bellatrix? Und warum klingst du so?“
Ich schwieg, unsicher, ob ich es jetzt schon verraten sollte.
„Deine Wangen sind ganz rot geworden. Du klingst, als seiest du selbst eine von diesen… diesen… Wegelagerern!“
Mein Lachen klang selbst in meinen eigenen Ohren künstlich. „Ich bitte dich, Rodolphus. Das ist doch lächerlich! Als ob er je eine Frau zulassen würde…“ Der Verrat an mir selbst, als ich diesen letzten Satz sagte, brannte wie Feuer, doch es war notwendig. „Nein, ich will dir lediglich zeigen, dass die Welt nicht schwarz und weiß ist, dass du manchmal auch ins Grau sehen musst. Es ist nicht alles schlecht bei den Todessern. Der Dunkle Lord ist kein gewöhnlicher Mensch – und gewiss kein gewöhnlicher Verbrecher wie du ihn nennst. Er ist außergewöhnlich…“
„Wenn du dich selbst hören könnest, Bellatrix…“, murmelte Rodolphus. „Man könnte meinen, du würdest alles dafür geben, dich ihm anzuschließen.“
„Er ist ein großer Zauberer, Rodolphus. Er ist unglaublich mächtig und begabt und intelligent. Niemand kann sich ihm entziehen.“
„Oh, ich glaube,ich kann das sehr gut.“
Seine Arroganz machte mich rasend. Immer war er besser. Niemals konnte er zugeben, dass es Menschen gab, die ihm überlegen waren. Niemals sah er ein, dass er im Unrecht lag!
„Und du wirst es auch können! Ich lasse es doch nicht zu, dass meine Frau meinen Namen in Verruf bringt, indem sie sich mit schmutzigen Taschendieben und dergleichen herumtreibt.“
„Du nennst deinen Bruder und Lucius und Rookwood und all die anderen also Taschendiebe?!“, fragte ich ungläubig, meine Stimme um einige Nuancen zu hoch um ruhig zu klingen. „Du glaubst, du hättest die Macht, meine Entscheidungen zu bestimmen? Zu entscheiden, mit wem ich mich umgebe und mit wem nicht?! Ausgerechnet du?!“
Er atmete tief durch, wie so oft, wenn er krampfhaft bemüht war, nicht aufzuspringen und mir an die Gurgel zu gehen. „Provoziere es nicht, Bellatrix!“
„Sonst?“
„Oh bitte, du weißt ganz genau, wozu ich fähig bin!“
„Und du weißt ganz genau, dass ich zu mehr fähig bin!“
„Kannst du mir nicht einmal den Respekt erweisen, der mir gebührt?!“ knurrte er verärgert.
„Das tue ich doch bereits, Rodolphus. Du bekommst genau den Respekt, der dir als lügender, betrügender Heiratsschwindler zusteht!“
„Silencio!“

Ich war zu überrascht, um rechtzeitig zu reagieren. Einen Schweigefluch?! Er verteidigte sich wirklich, indem er mir den Mund verbot?! Es war beinahe lachhaft. Wenn es nicht so erbärmlich gewesen wäre und ich - noch erbärmlicher - zu langsam gewesen bin, mich zu verteidigen. So standen wir uns nun gegenüber, schwer atmend und zornesfunkelnd, und ich war stumm. Nach all dem Training des Dunklen Lords, in jeder Situation aufmerksam und reaktionsschnell zu sein, hatte ich versagt. Wenn er das je herausfinden würde… Ich spürte, wie die Wut mir Blut in den Kopf trieb, während ich meinen Zauberstab zückte. Schon in der Schule hatte Rodolphus ungesagte Zauber gehasst, also war es nicht weiter verwunderlich, dass er es in dieser Situation vergessen hatte, dass ich sie im Gegensatz zu ihm ausgezeichnet beherrschte. Einen Augenblick später lag er erstarrt auf dem Boden vor meinen Füßen und sah mich zornesfunkelnd an. Für einen kurzen Moment stand ich einfach da, den Zauberstab auf ihn gerichtet, und dachte an all die Dinge, die ich ihm nun antun könnte, mit denen ich mich rächen könnte, mit denen ich ihn endgültig auf seinen Platz verweisen könnte. Doch ich hielt mich zurück. Ich brauchte ihn, um mich aus meiner Stummheit zu erlösen...
Wir starrten uns noch einen weiteren Augenblick herausfordernd an, fochten ein stummes Duell aus, bis er schließlich nachgab und anbot: „Wenn du mich befreist, bekommst du deine Stimme zurück... Zauber für Zauber.“
Mit einem Schlenker meines Zauberstabs erlöste ich ihn aus seiner Starre und wartete, dass er mir meine Stimme zurückgab. Nach kurzen Zögern tat er es, wenngleich mit störrisch verkniffenen Lippen. Gleich danach stürmte er aus dem Raum.

Erschöpft ließ ich mich auf das Sofa sinken. Der erste Versuch war grausam schief gegangen. Wieder einmal waren wir in unser altes Muster der Gewalt und Verachtung gefallen und ich hatte keine Gelegenheit, ihn von meiner Ansicht zu überzeugen.
Es hätte mir klar sein sollen. Jemanden wie Rodolphus, der sich etwas auf seine Standhaftigkeit einbildete, überzeugte man nicht in einem einzigen Gespräch. Man musste sein Vertrauen gewinnen und ihm die Illusion lassen, von sich aus auf die Idee gekommen zu sein. Mir blieb also nichts anderes übrig, als mehr Zeit mit ihm zu verbringen und sein Vertrauen zu gewinnen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man bedachte, was er mir alles vorwarf. Doch der Dunkle Lord hatte mich gewarnt, dass es schwer werden würde. Er hatte gesagt ich sei die Einzige, der er diese Aufgabe anvertrauen konnte. Und ich wollte ihn nicht enttäuschen.

Die nächsten Tage sprachen Rodolphus und ich kein Wort miteinander. Er war beleidigt und ich konnte mich in dieser Situation nicht aufdrängen. Er sollte von selbst auf mich zukommen. Fast zwei Wochen lebten wir nebeneinander her wie zu unseren schlimmsten Zeiten. Ich bekam kaum mit, wo er sich herumtrieb, und er verzichtete darauf, nach mir zu fragen. Wir schwiegen eine gefühlte Ewigkeit, in der ich jeden Plan, zu meinem Gatten durchzukommen, durchdacht und wieder verworfen hatte. Ich wurde immer unruhiger, war ich doch noch nie so lange Zeit vom Dunklen Lord getrennt gewesen, entfernt aus seiner Gegenwart, weit weg vom Zentrum der Macht. Ich hatte keinen Schimmer mehr, was im Land vor sich ging, welche Pläne der Dunkle Lord spann und wen er davon wissen ließ. Ich wusste nur, dass ich es nicht war. Ich spürte, wie ich für ihn immer unwichtiger wurde, je länger ich erfolglos blieb. Immer öfter spürte ich die Kälte zurückkehren, die Bedeutungslosigkeit. Ich gab meinem störrischen Gatten die Schuld daran und konnte nicht verhindern, dass ich ihm im Stillen Vorwürfe und Verachtung entgegenbrachte, wo ich besonders jetzt versuchen sollte, ihm Sympathie entgegenzubringen um mein Anliegen vorwärts zu treiben.
Während ich wieder einmal rastlos grübelnd mein Zimmer durchschritt, klopfte es endlich an meiner Schlafzimmertür und ich hörte Rodolphus’ Atem durch die nur angelehnte Tür. Ein triumphierendes Lächeln glitt über meine Züge und ich setzte mich eilig auf einen der Sessel vor den hohen Fenstern und nahm ein Buch über Schwarze Magie zur Hand, das Rabastan mir geliehen hatte. „Ja?“
Mit festen Schritten betrat Rodolphus den Raum, ganz in der herrischen Manier seiner Vorfahren. Ich musterte ihn abwartend während ich ihm mit einer Geste bedeutete, sich zu setzen. „Was willst du?“, fragte ich und bemühte mich um einen neutralen Ton, wenn ich mich schon nicht zu Freundlichkeit bringen konnte.
„Wir müssen heute Abend zu den Rosiers. Evan wird 20.“, sagte mein Mann leise. „Die Eule kam letzte Woche, aber die Elfen haben vergessen, es uns mitzuteilen.“
„Und warum kommst du persönlich hier hoch um mich zu unterrichten?“
Rodolphus schwieg einen Moment und schien über eine Antwort nachzudenken. „Nun, ich... wir haben so lange nicht mehr gesprochen, da dachte ich...“, er zögerte. „Ich dachte ich sollte dich an unsere Abmachung erinnern... Auch wenn es zwischen uns nicht gerade rosig läuft“, er lachte bitter, „sind wir immer noch verheiratet und haben einen gewissen Ruf zu wahren.“
Ich nickte. „Das habe ich nicht vergessen.“
„Gut.“ Rodolphus war im Begriff sich umzudrehen und zu gehen, als ich langsam aufstand und ihn zurück rief: „Rodolphus?“
Er sah zu mir zurück. „Danke...“, ich schaffte ein schwaches Lächeln, das ich seltsamerweise auf seinem Gesicht erwidert sah.
„Was auch immer du anstellst, wie sehr ich dich auch manchmal verabscheue, du bist immer noch meine Frau und ich komm nicht so leicht von dir los. Also was soll’s...“ sagte er langsam. Ich spürte die beißende Kälte in mir beim Klang seiner verletzenden Worte, doch ich hielt mich aufrecht und erwiderte seinen Blick. „Vielleicht schaffen wir es ja doch noch, in Frieden miteinander zu leben...“
Erstaunt hob ich eine Augenbraue. Er wirkte wie ausgewechselt, als hätte er resigniert.
„Wieso denkst du-...?“ hob ich an, doch er unterbrach mich: „Ich habe die letzten Wochen viel mit Rabastan gesprochen. Er scheint eine hohe Meinung von dir zu haben.“
Damit machte mein Mann endgültig kehrt und ließ mich allein mit meinen verwirrten Gedanken. Seit wann hatte Rabastan eine hohe Meinung von mir? Seit wann sprach er mit seinem Bruder um mich zu unterstützen und nicht schlecht zu machen?

Diesen Abend spielten Rodolphus und ich wieder einmal das von uns perfektionierte Spiel des glücklichen Paares. Doch selten war es so gespielt gewesen. Und es war das erste mal, dass ich mir wünschte, es wäre nicht gespielt. Wenn er mich lieben würde, wäre es für mich ein Leichtes, ihn zu überzeugen. Dann würde er mir vertrauen und meinem Rat folgen. Doch dazu war es nie gekommen.

Die Gästeliste war nicht lang, die Rosiers hatten den Großteil ihres Vermögens mit ihrem extravaganten Lebensstil verschwendet und beschränkten sich nun zwangsweise auf die Anwesenheit der Verwandtschaft und alter Freunde. So hatten Rodolphus und ich die Begrüßungen bald hinter uns und konnten getrennte Wege gehen. Rodolphus ließ mich nach einem gehauchten Wangenkuss stehen und verschwand auf der Veranda um mit einigen Bekannten zu rauchen.
Kaum hatte ich einem der herumlaufenden Hauselfen ein Glas Wein abgenommen, spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Es war Rabastan.
„Wie läuft es, Bella?“, wollte er ohne Einleitung wissen. „Wie weit bist du mit ihm?“
Ich zuckte mit den Schultern. Jeder aufmerksame Beobachter hätte selbst gesehen, dass ich nicht gut voran kam. Vermutlich fragte mein Schwager lediglich um mich zu demütigen. Er hatte mir die angebliche Geschichte mit Lucius noch nicht verziehen.
„Du musst dich mehr anstrengen. Nur sitzen und abzuwarten hilft bei meinem Bruder nicht. Du musst dich mehr um ihn bemühen.“
„Dann mach du es doch einfach, wenn du so gut Bescheid weißt“, fauchte ich ihn an.
„Es ist dein Auftrag, ich darf ihn nicht übernehmen“, erwiderte mein Schwager arrogant. „Doch ich habe dir bereits so gut ich konnte geholfen.“
Auf meinen skeptischen Gesichtsausdruck hin fügte er hinzu: „Du glaubst doch nicht, ich hätte um deinetwillen ein gutes Wort für dich eingelegt...“
Für einen winzigen Moment war ich zu überwältigt um zu reagieren. Natürlich hatte er es nicht für mich getan. Selbst der Ruf seiner Familie war ihm nicht wichtig genug, dafür zu sorgen, dass sein Bruder und ich endlich ein friedliches Paar wurden. Nur sein Wunsch, dem Lord zu gefallen, hatte ihn dazu bewegt. Sein Wille, seinen ersten Auftrag gut auszuführen und aufgenommen zu werden, war die einzige Motivation gewesen, mir zu helfen. Wie hatte ich das nur vergessen können?
„Natürlich nicht“, antwortete ich schließlich kühl. „Keine Angst, ich werde es schaffen.“
„Der Lord lässt ausrichten, dass dir kein Mittel zu schade sein soll, Hauptsache du überzeugst ihn. Er wird langsam ungeduldig. Er will Fortschritte sehen, oder er verliert sein Vertrauen zu dir“, berichtete Rabastan genüsslich. Es schien ihm zu gefallen, zu beobachten wie ich scheiterte.

Doch im Nachhinein sollte ich Rabastan dankbar sein. Ohne seine Sticheleien wäre mein Kampfgeist sicherlich nicht so hochgelodert, wie er es an diesem Abend tat. Nach einigen belanglosen Worten, die ich der Form halber noch mit meinem Schwager wechselte, begab ich mich in eine abgeschiedene Ecke des kleineren Salons, in dem nur einige wenige ältere Ladies saßen und tratschten, nippte an meinem Wein und formte langsam aber sicher einen Plan, wie ich es schon viel früher hätte tun sollen. Der Dunkle Lord würde stolz sein über die Menge an Hinterhältigkeit, die ich in diesen Plan legte.

Im Grunde war er einfach, Mr. Fletcher, und bestechend logisch. Rodolphus würde mir niemals mehr genug Sympathie entgegenbringen, um mir ausreichend zu vertrauen. Jedes winzige Vertrauensverhältnis zwischen uns würde ich mit meinem Anliegen sofort wieder zerstören. Er würde mich niemals lieben. Er würde mir niemals vertrauen. Doch wieso sollte er nicht einer anderen Frau vertrauen? Wieso sollte er nicht einer harmlosen Frau verfallen und so in sie vernarrt sein, dass er ihr alles glauben würde? Ich wusste, dass er das konnte, dass es schon vorgekommen war. Doch dieses Mal würde es keine harmlose Schlampe sein, sondern eine Frau meiner Wahl. Ich würde seine nächste Geliebte auswählen und sie würde ihn zuverlässig in meinem Sinne manipulieren. Das nötige Handwerk, sie zu kontrollieren, hatte der Dunkle Lord mir bereits sehr früh beigebracht.

Sie sehen, Mr. Fletcher, im Grunde hätte ich viel früher auf diesen Gedanken kommen sollen... Nun, als ich ihn endlich hatte und überzeugt von seinem Gelingen war, lehnte ich mich lächelnd zurück und leerte mein viertes Weinglas mit dem zufriedenen Gefühl im Bauch, dass ich endlich etwas erreichen könnte.

Nach meinem nächsten Glas Wein fühlte ich mich gar erheitert genug, mich wieder den Feierlichkeiten im angrenzenden Festsaal anzuschließen. Einzig meine Mutter warf mir einen eiskalten Blick zu, der darauf hindeutete, dass sie meine lange Abwesenheit bemerkt hatte. Doch da mir dieses mal kein bemüht beiläufig aussehender Mann folgte, beließ sie es bei einem Blick. Ich lachte in mich hinein und gesellte mich zu meinem Cousin Evan, Lucius und Rabastan, die zusammen in einer Ecke standen. Narcissa war vor einigen Wochen zu ihrem letzten Jahr in Hogwarts aufgebrochen, ansonsten hätte ich sie sicherlich ebenfalls in dieser Runde angetroffen.
„Ah, Bellatrix, mit wem hast du dich denn wieder herumgetrieben?“, begrüßte mein Cousin mich grinsend.
„Du bist zu reizend, Evan. Jede andere Frau hättest du gefragt wo sie sich herumgetrieben hätte, nur von mir vermutest du sofort das Schlimmste...“, gab ich nicht ganz freundlich zurück. Lucius lachte leise und legte einen Arm um mich. „Mach uns nichts vor, Bella, wir kennen dich doch alle“, sagte er in einem gespielten Flüstern, das alle mithören konnten. Ich sah, wie Rabastans Augen bei unserem Anblick schmal wurden, und allein aus diesem Grund schlang ich ebenfalls einen Arm um Lucius’ Taille. Seinen todbösen Blick erwiderte ich mit einem berechnenden Lächeln. Er war der jüngere Bruder meines Ehemannes, er hatte keinerlei Macht über mich und das musste ihm anscheinend ab und zu in Erinnerung gerufen werden.
Nach einer Weile entspannte mein Schwager sich wieder, die Unterhaltung driftete in immer tiefere Niveausümpfe ab und ich war Lucius geradezu dankbar, als er mich schließlich zum Tanz aufforderte.

„War das nicht charmant von mir?“, wollte er lächelnd wissen, sobald wir uns im Takt der Musik zwischen anderen Tanzpaaren bewegten.
„Ach ja, glaubst du das?“
„Natürlich. Ich konnte dir doch ansehen, dass du selbst einige Muggel für niveauvoller hieltest. Aber ich mache dir keinen Vorwurf. Es muss ja einen Grund geben, warum Evan noch nicht einmal eine Kandidatin zur Verlobung in Aussicht hat...“
„Und du glaubst, das verprasste Gold seiner Familie hat damit nichts zu tun?“, antwortete ich spöttisch.
„Ah, Bella, ich liebe deinen Intellekt“, spottete Lucius und zog mich ein wenig enger an sich. Ich lachte leise und versuchte, die Wärme, die von Lucius’ Körper ausging, nicht zu genießen. Es war eine Weile her, dass ich eine andere Person mit ihrer Wärme so nah an mich herangelassen hatte. Es tat gut.


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Erst fanden wir das ein bisschen peinlich, aber Daniel hat es mir wirklich leicht gemacht, und dann ist es bestens gelaufen. Mir hat es richtig Spaß gemacht … denn Daniel küsst sehr gut.
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