von Mme_Maxime
Epilog
Nachdem wir die letzte Seite gelesen haben, sitzen wir noch lange still da und blicken auf das alte Papier. Wir fühlen uns, als würden wir aus einem langen, dunklen Traum aufwachen. Wir wissen nicht, ob die Geschichte tatsächlich wahr ist, oder nur ein Hirngespinst… Zweifellos sind wir verwirrt und fühlen uns leicht verloren – genau wie nach einem seltsamen Traum.
Wir zucken zusammen, als wir von weither Fußschritte hören, und uns fällt ein, dass wir hier gar nicht sein dürften. Wir rappeln uns auf, spüren wie das Blut nach dem langen Sitzen zunächst in unsere Beine rauscht und halten uns vorsichtig an dem Regal fest, während wir den Zeitungsartikel hastig in das richtige Fach einzuordnen suchen.
Die Fußschritte kommen näher und wir hasten mit pochenden Herzen durch die Regalreihen auf der Suche nach dem Ausgang. Der staubige Teppichboden verschluckt unsere aufgeregten Schritte. Wir erreichen die Tür und hören dicht dahinter das Geräusch einer sich öffnenden Tür. Dann sind die Fußsschritte weg. Wir atmen erleichtert auf und öffnen vorsichtig unsere Tür. Der Gang sieht leer aus und wir schleichen uns entlang, mit angehaltenem Atem und immer auf Schritte lauschend. Wir haben Glück und erreichen unbehindert den großen Ausgang. Man nickt sich kurz zu, ehe jeder seiner Wege geht, als hätte man sich nie gesehen.
Am nächsten Tag lesen wir in der Zeitung: „Einbruch in Ministerium! Geheime Schriften in Unordnung vorgefunden. Diebstahl wurde noch nicht festgestellt.“ Uns wird mulmig bei dem Gedanken, doch wie sollte uns jemand finden? Wir waren niemand…
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