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Fanfiction

Davey - Davey

von >Rumtreiberin<

„Warum hat er das gemacht?“
„Ich habe nicht damit angefangen.“
„Er wollte sich etwas beweisen, glaube ich.“
„Als ihn dieser Ast getroffen hat, habe ich für einen Moment gedacht…“
„Sein Auge, oh Gott. Es sah so aus, als ob er es verloren hätte.“
„Ich habe gleich gesehen, dass das nicht gut aussieht, aber ich habe mich nicht getraut, zu rufen.“
„Hätte ihn niemand zurückhalten können?“

Davey Gudgeon ist der Junge von neben an. Freundlich und zuvorkommend. Der Typ, der im Bus aufsteht, um dir seinen Platz anzubieten, weil du so müde aussiehst. Und wenn du deine Tasche liegen lässt, steht er zwei Stunden später vor deiner Haustür und bringt sie dir zurück.
So ungefähr könnte man anfangen, wenn man Davey in eine Schublade stecken müsste und so ungefähr würdest du wohl über ihn urteilen, wenn er dir zufällig auf der Straße begegnen würde. Allerdings gibt es da ein paar Dinge, die nicht ganz dazu passen, die die Schublade zum Klemmen bringen, wenn du sie gerade ordentlich zuschieben willst. Zunächst einmal natürlich, dass Davey Gudgeon ein Zauberer ist und sich momentan auf sein sechstes Schuljahr in der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei vorbereitet.
Und dann ist da noch die Sache mit seinem Auge.
Davey trägt sein Haar immer ein bisschen zu lang, so dass sich die Spitzen in seinen Wimpern verfangen. Die Art von Haarschnitt, mit der man gerade so noch etwas sehen kann. Wenn du ihn nicht kennst, wirst du natürlich denken, er macht das aus ästhetischen Gründen. Weil er es cool findet. Aber Davey ist niemand, der oft in den Spiegel schaut; höchstens noch, um zu prüfen, ob seine Frisur hält. Wie schon erwähnt, er ist zuvorkommend. Er möchte nicht, dass sich jemand erschreckt, wenn er ihm ins Gesicht schaut.
Auch, wenn er sein Auge damals nicht verloren hat und die Narben wirklich nur ganz dünn sind, sieht man sofort, dass etwas nicht stimmt. Jeder, der genauer hinschaut, bemerkt es. Wenn du ihm nur einen flüchtigen Blick zuwirfst, im Bus oder auf der Straße oder wo auch immer, wird es dir wahrscheinlich nicht auffallen. Deshalb die Haare. Um das Offensichtliche ein bisschen weniger auffällig zu machen.
Jedes Mal, wenn Davey in den Spiegel blickt, zuckt er zusammen. Nach fünf Jahren macht es ihm nichts mehr aus, danach gefragt zu werden. Er ist ausgeglichen, freundlich. Aber sich daran zu gewöhnen, das ist etwas Anderes. Sein Auge ist ein Makel, der ihn sein ganzes Leben lang begleiten wird und den noch nicht einmal Magie hatte verhindern können.
Ohne Magie hätte er sein Auge damals verloren.
Heute muss er damit leben, dass die Leute immer zuerst dorthin schauen, auf die Narben, die sich durch seine Haut ziehen, auf das Augenlid, das er nicht mehr vollständig heben kann. Verglichen mit dem, was hätte passieren können, ist es nur ein kleiner Fehler, doch dieser Fehler definiert ihn.
Davey ist nicht mehr Davey, sondern nur noch der Junge mit dem Auge.

„Du traust dich nicht, oder? Hey, schaut mal. Gudgeon traut sich nicht.“
„Hast du Angst vor dem Baum, Gudgeon? Oh, armer Davey. Hat Angst vor dem bösen Baum.“
„Ach, halt's Maul, Ward. Du stehst doch auch nur rum und guckst zu.“
„Wow, schau mal - Sam Owen hat gerade fast den Stamm berührt!“
„Aua!“
„Das ist doch alles absolut hirnrissig! Habt ihr nichts Besseres zu tun, als hier rumzuhängen?“
„Spiel dich nicht so auf, Evans.“
„Das ist mal wieder typisch! Nichts im Kopf, aber dafür umso bescheuerter! Lass uns gehen, Sev.“
„Willst du nicht auch lieber gehen, Gudgeon?“
„Ich sag's dir nur noch einmal, Ward, halt's Maul!“
„Bist du sein Beschützer oder wieso spielst du dich so auf, Screw?“

Davey Gudgeon denkt nach, bevor er handelt. Überlegt. Zuverlässig. Er lässt sich nicht leicht aus der Ruhe bringen. Hinterher haben sich alle gefragt, warum gerade er es gewesen ist, den es schließlich getroffen hat. Vermutlich war es unvermeidbar, dass irgendwann etwas passieren würde, ja, aber ausgerechnet Davey? Man hätte besser aufpassen müssen, sagten hinterher alle. Man hätte sich denken müssen, dass der Baum die Aufmerksamkeit der Schüler auf sich ziehen würde. Man hätte sie nicht nur warnen dürfen, sondern hätte es gleich verbieten müssen.
Das mit Davey war ein unverzeihlicher Fehler.
Auf der anderen Seite war er natürlich selbst schuld an seinem Unglück. Niemand hatte ihn gezwungen, sich der Peitschenden Weide zu nähern, nachdem diese schon einen anderen Jungen unsanft auf den Hosenboden geworfen hatte, und den aussichtslosen Versuch zu starten, ihren Stamm zu berühren.
Aber es hatte ihn auch niemand zurückgehalten.

„Hast du gesehen, wie James Potter diesem Ast ausgewichen ist? Wow, ich dachte, er würde ihn erwischen, aber er hat ihn nicht gekriegt.“
„Ach, ja?“
„Überhaupt, dass die sich alle in die Nähe wagen. Ich versteh gar nicht, wie man so mutig sein kann. Mir würde das Herz stehen bleiben, aber er ist ganz cool geblieben. Und dann Roger Screw! Er war fast so nah dran wie Eric gestern, unglaublich.“
„Roger?“
„Ja, sowieso fast alle. Ich frag mich, warum sie diese Weide überhaupt gepflanzt haben, aber mein Dad sagt, Dumbledore traut er alles zu…Hey, du hörst mir gar nicht zu, Dave!“
„Doch, doch…natürlich…“

Heute würde er gerne verstehen, wieso er sich damals entschieden hat, seinen Widerstand aufzugeben. Er wollte das Ganze mit der Weide doch gar nicht, fand es sinnlos und zu gefährlich für einen Spaß. Weil er sie beeindrucken wollte? Weil er wollte, dass sie auch über ihn so redeten wie über James und Sam und Eric und sogar Roger? Im Grunde genommen hatte er die ganze Zeit geahnt, dass dieses Spiel ein böses Ende nehmen würde. Ein Teil von ihm hatte es sogar gewusst, als er den ersten Schritt auf den Baum zugemacht hatte, dem ersten Schlag ausgewichen war.
Und das nur, weil alle es machten.
Dem ersten Schlag war er noch ausgewichen, genau wie dem zweiten, doch der dritte hatte ihn das erste Mal erwischt und ins Straucheln gebracht. Dieser eine Moment hatte es dann besiegelt. Er war gestolpert, hatte für ein paar Sekunden die Konzentration verloren.
Der vierte Schlag traf ihn hart im Rücken und hinderte ihn daran, sich wieder aufzurichten.
Der fünfte Schlag warf ihn auf den Boden.
Danach verlangsamte sich die Zeit auf eine wundersame Art und Weise und er sah von außen, wie der Ast direkt auf den Davey am Boden zuraste und dieser sich nicht bewegte, wo er es doch hätte tun müssen.
Irgendjemand schrie, dann spürte er nur noch einen stechenden Schmerz, bevor es dunkel um ihn wurde.
Dass er das Auge verlor, konnte verhindert werden.
Den Unfall rückgängig zu machen, das war unmöglich.
Davey Gudgeon hatte die ganze Zeit befürchtet, dass eines Tages etwas passieren würde, aber dass er derjenige sein würde, hätte niemand gedacht.
Traf es Eric Vaughan, der als einer der Ersten auf die Idee gekommen war, so nah wie möglich an den Stamm der Weide zu kommen?
Traf es James Potter, der es für ein paar Tage darin zu einer Art berüchtigten Meisterschaft brachte?
Traf es Conell Ward, der sich so großspurig über seine Mitschüler lustig gemacht hatte?
Es traf Davey Gudgeon bei seinem ersten und einzigen Versuch, bei einem Spiel mitzumachen, das vielleicht schon kein Spiel mehr war.
Seitdem ist es in Hogwarts verboten, sich der Peitschenden Weide zu nähern.

„Hast du das mit Davey Gudgeon gehört?“
„Stimmt es, dass er fast ein Auge verloren hat?“
„Ich hab es gesehen. Merlin, ich konnte nicht mehr aufhören zu schreien, so geschockt war ich.“
„Aber er war gut, wirklich gut. Wenn ihn nur dieser Ast nicht erwischt hätte…“
„Dann hätte er den Stamm bestimmt berührt.“
„Sein Auge wird nie mehr ganz heilen, hat mir Miss Pomfrey gesagt.“
„Dass er sich das getraut hat.“
„Ja, den Mut hätte ich auch gerne.“


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