von LiaMalfoy
Vielleicht ein abruptes Ende, unerwartet, gefällt nicht jedem.
Doch so war es von Anfang an geplant.
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Es war kalt und nass. Ein trübes Wetter, ein trauriges. Wie geschaffen für einen Friedhofbesuch. Ich stand an dem Grab, konnte es immer noch nicht begreifen. Und doch tat es nicht weh. Ich hatte Schuldgefühle deshalb, doch es schien allen so zu gehen. Niemandem tat der Tot weh, niemanden verletzte es. Als hätte sie niemals existiert, als hätten wir von ihr in einem Buch gelesen, und sie wäre dort gestorben, nicht in dieser Welt. Ich hatte er nicht begriffen. Wusste immer noch nicht, warum es nötig gewesen war, dass sie sich umbrachte. Sie war keine Bedrohung gewesen, jedenfalls nicht in meinen Augen. Doch jetzt fühlte es sich richtig an. Als wäre alles so geplant gewesen, als müsste es so sein. Keine Trauer, kein Verlust. Nur das Gefühl, das man verspürt, wenn man einen ganz normalen Tag hinter sich hat, vielleicht sogar einen tag, an dem man das Gefühl hat, alles richtig gemacht zu haben. War es ein Frevel ihres Andenkens, dass ich so dachte. Schließlich hatte ich sie geliebt. Doch jetzt liebte ich sie nicht mehr, sie war wie ausgelöscht, wegradiert aus unserem Leben. Nur die Erinnerungen blieben, sachliche Erinnerungen, als wäre sie eine Maschine gewesen, die eben irgendwann kaputt ging.
Als wäre sie nicht echt gewesen.
Noch einmal las ich die Inschrift auf dem Grab. Sachlich, kurz. Ohne Schmerz, ohne Trauer.
So wie es sich für alle anfühlte.
Hier ruht: Liana Lestrange
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Okay, das war's jetzt also. Bitte, bitte viele Kommsi.
GGLG
Lia
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