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Follow your Past - Ein Streich und seine Folgen

von Sayuchan

Sky traute sich erst einige Tage später wieder nach draußen. Wahrscheinlich war sie sich noch immer nicht sicher, ob sie die Konsequenzen für ihr Handeln zu tragen hatte, aber sie konnte schlecht den Rest des Schuljahres im Bett verbringen. Allerdings wirkte sie äußerst nervös und abwesend und wann immer Harry oder ein anderer Mitschüler aus seiner Zeit sie ansprach, weiteten sich ihre Augen ängstlich und sie versuchte schnellstmöglich wegzukommen. Ginny schien es geradezu Spaß zu machen, Sky auf diese Art zur Verzweiflung zu bringen. „Jetzt sag nicht, sie hat es nicht verdient“, fauchte sie empört, als Hermine missbilligend den Kopf schüttelte, nachdem Ginny wieder einmal Sky angesprochen hatte. Lily und Melody konnten über die fahrige Art ihrer Freundin nur den Kopf schütteln.



„Und Madam Pomfrey ist sicher, dass sie gesund ist?“

Melody schaute Sky nach. Gerade hatte Ginny nach ihr gerufen und die Gryffindor hatte daraufhin das Glas, das sie in der Hand gehabt hatte, zu Boden fallen lassen und war nach draußen gestürmt. Lily zuckte neben Melody ratlos die Schultern. „Hoffentlich ist es nur eine Phase.“

Die Tatsache, dass Sky geradezu paranoid wurde, machte es sehr schwer, sie regelmäßig im Auge zu behalten. Doch Harrys größte Sorge war nicht die Tatsache, dass Sky keinen Gang entlang ging, ohne sich mindestens dreimal misstrauisch umzuschauen, ihn kümmerte eher die Tatsache, dass Madam Pomfrey Ginny weiterhin regelmäßig sehen wollte. „Sie ist immer noch nicht stabil“, pflegte die Krankenschwester zu sagen. Harry musste ihr widerwillig zustimmen. Oft war Ginny ganz normal, doch manchmal war sie geradezu entrückt, hatte glasige Augen und schien, wenn sie wieder zu sich kam, orientierungslos und verwirrt. „Vielleicht hat der Cruciato wirklich Spuren hinterlassen“, vermutete Hermine eines Abends im Gemeinschaftsraum leise.

Ginny war gerade wieder im Krankenflügel, um sich untersuchen zu lassen. Neville nickte. „Sie ist aber noch glimpflich davon gekommen. Ich meine, vielen anderen geht es nach so langer Zeit in der Nähe von Ihr-wisst-schon-wem schlechter.“ Harry wusste, dass der Gryffindor an seine Eltern dachte. Ron hingegen schaute Neville mürrisch an. „Du meinst mit Glück wohl eher, dass es nicht deine Schwester ist, wie?“ Neville wurde blass. „Wie kannst du sowas nur sagen?! Du hast doch meine Eltern gesehen! Willst du mit mir tauschen?“ Rons Ohren wurden purpurrot. „Nein...natürlich nicht. 'Tschuldigung Neville, ich bin nicht auf der Höhe.“ „Kann man wohl sagen“, gab Neville etwas ruhiger als zuvor zurück.

Die Rumtreiber betraten den Raum und verhinderten ein peinliches Schweigen. James setzte sich schwungvoll in einen der Sessel. „Wir haben morgen mal wieder Tanzstunde, Leute. Nicht vergessen!“ Harry lächelte unwillkürlich. James freute sich auf diese Tortur nur, weil er 90 Minuten mit Lily zusammen sein konnte. Sirius schien das Gleiche zu denken. Er grinste seinen besten Freund wissend an. „Ohja, keine Sorge, wenn man in deiner Nähe ist, kann man das gar nicht vergessen.“ „Was soll das denn heißen?", fragte James gespielt unwissend. „Das soll heißen, du wärst der perfekte Lernpartner für jede Nachhilfestunde, wenn du den Unterrichtsstoff sooft wiederholen würdest, wie die nächsten Termine für die Tanzstunden“, informierte Remus ihn trocken.

James sah seinen Freund empört an, während alle anderen sich das Lachen verkneifen mussten. Nur Ron schaute etwas finster drein. „Ich tanze mit Sky“, erinnerte er Harry leise. „Vielleicht kommt sie gar nicht?“, flüsterte Harry. Ron zuckte die Schultern. „Und wenn doch, wird sie dermaßen mit ihrem Verfolgungswahn beschäftigt sein, dass sie mir nur auf die Füße tritt.“ Harry lächelte schwach. „Man kann nicht sagen, dass sie keinen Grund dazu hat, oder? Außerdem wüsstest du dann mal, wie es ist mit dir selbst zu tanzen...du triffst nämlich auch eher ihre Schuhe als den Boden.“ Ron lief zum zweiten Mal an diesem Abend rot an und lehnte sich schweigend zurück in seinen Sessel.

Harry hoffte innigst, dass Dumbledore es bald schaffte, Skys Schuld zu beweisen. Ihm gefiel es nicht, sie in der Nähe zu haben. Ginny zog ihn bereits auf, weil er sie möglichst nicht allein ließ. „Zum Unterricht darf ich aber doch allein, oder?“, fragte sie am nächsten Morgen spöttisch. „Ich kann auf sie aufpassen“, flötete Luna, die gerade an den Tisch getreten war. „Danke, Luna.“ Harry lächelte die Ravenclaw freundlich an. Ron schien der Meinung zu sein, dass seine Schwester allein ebenso gut zurecht kommen würde, wie mit Luna, behielt das aber für sich. Ginny schaute frustriert zu Hermine. „Sag ihm doch bitte, dass ich allein klar komme.“ Hilflos zuckte die Gryffindor die Schultern und wandte sich dann wieder einem Buch zu, das sie mit zum Frühstück gebracht hatte.

Resignierend stand Ginny vom Frühstückstisch auf und verließ zusammen mit Luna die große Halle. Kurz darauf kam Sky, blass und übernächtigt, zum Frühstück. Sie warf einen wachsamen Blick auf den Gryffindortisch. Ginnys Abwesenheit beruhigte sie scheinbar, trotzdem setzte sie sich möglichst weit weg von Harry und den anderen, und hatte Mühe überhaupt etwas zu essen. „Ich kann sie einfach nicht bemitleiden“, erklärte Ron während er selbst mit großem Appetit zulangte. „Sie wird wahrscheinlich nicht nur wegen uns so sein...Ihr-wisst-schon-wer wird ihr sicher auch zusetzen.“ Ron sah sie verwirrt an. „Wieso? Sie kann doch nichts dafür, wenn über ein Dutzend Todesser zu blöd sind, ein paar Schüler zu fangen!“ „Und seit wann interessiert ihn, ob sein Zorn auf eine Person berechtigt ist?“, fauchte Hermine zurück.

Harry warf Sky einen kurzen Blick zu. Hatte sie es nicht verdient, wenn Voldemort sauer auf sie war? Dumbledore konnte sie vielleicht nicht ihrer gerechten Strafe zuführen, aber Voldemort konnte es. Hastig aß der Gryffindor sein Toast auf und machte sich dann auf den Weg zum Unterricht. Ron und Hermine holten ihn im Flur ein. „Warum kommen Lily und Melody eigentlich nie auf den Gedanken, dass was nicht stimmt?“, nahm Ron das Gespräch wieder auf. „Ich meine, sie sind doch so gut mit Sky befreundet und kennen sie.“ „Eben deswegen“, erwiderte Hermine. „Sie vertrauen ihr. Das Letzte, was sie ihr zutrauen, ist Verrat.“ Harry nickte mechanisch. So war es auch bei seinen Eltern gewesen. „Außerdem denke ich es steckt durchaus etwas Gutes in ihr“, fuhr Hermine entschieden fort. „Immerhin hat sie Ginny ihren Zauberstab gegeben, oder nicht?“

„Ja, wie nobel“, fauchte Ron sarkastisch. Hermine verdrehte die Augen und schaute Harry fragend an. „Was denkst du?“ Harry zuckte die Schultern. „Sirius hat mal zu mir gesagt, kein Mensch ist nur gut oder böse. Es ist beides in uns und wir entscheiden durch was wir uns leiten lassen. Aber selbst wenn Sky sich ihrer Sache nicht sicher ist...wenn sie nicht weiß auf welche Seite sie gehört...vertrauen können wir ihr auf keinen Fall.“ „Aber Ginny meinte doch, sie ist eine Spionin gewesen“, argumentierte Hermine weiter. „Nicht von Anfang an! Anfangs war sie wirklich auf seiner Seite“, konterte Ron. Hermine gab es auf und ging kopfschüttelnd in den Klassenraum. Harry und Ron tauschten einen verwunderten Blick. Wieso setzte sich Hermine so für Sky ein? Ratlos folgten sie der Gryffindor schließlich in den Klassenraum.


James wünschte Sky fröhlich einen Guten Morgen, als er die Halle betrat, doch die Gryffindor zuckte nur erschrocken zusammen und bedachte ihm dann mit einem geradezu genervten Blick. Verwirrt ging James zu Sirius und Remus, die bereits beim Essen saßen. „Du meine Güte, Sky wird auch immer seltsamer.“ Remus nickte ernst. „Es ist schon etwas bedenklich, oder? Sie scheint wirklich Angst zu haben, nur vor was?“ „So wie es aussieht, davor, dass jemand das Wort an sie richtet“, witzelte Sirius. Remus bedachte ihn mit einem strengen Blick, doch James fiel bei Weitem nichts Besseres als Erklärung ein. Lily und Melody kamen in den Raum und James winkte sie hastig zu sich. Die beiden nahmen neben ihm Platz, warfen Sky aber im Vorbeigehen sorgenvolle Blicke zu.

„Was ist los mit ihr?“ James deutete auf Sky und sah Lily dann erwartungsvoll an. Die zuckte betrübt die Schultern. „Ich weiß es nicht. Sie will es uns auch nicht sagen. Wir kommen gar nicht mehr an sie ran.“ Melody nickte und warf Sky einen weiteren kurzen Blick zu. „Sie ist so, seit sie damals in Hogsmead wieder zum Schloss zurück gegangen ist.“ „Meint ihr ein Todesser hat sie erwischt und sie steht jetzt unter dem Imperiusfluch?“ fragte Sirius alarmiert. Remus schüttelte entschlossen den Kopf. „Nein, dann würden sie kaum zulassen, dass sie sich so auffällig verhält, oder? Genauso gut könnte sie mit einem Schild um den Hals rumlaufen...'Mit mir stimmt was nicht'.“ „Das könnten wir arrangieren“, kommentierte James trocken, woraufhin Lily ihm einen giftigen Blick zuwarf. James war daraufhin ruhig und wandte sich mit großem Interesse seinem Frühstück zu.

„Wir müssen uns beeilen, der Unterricht beginnt gleich!“, ermahnte Melody sie zwei Minuten später. Hastig beendeten die Schüler ihr Frühstück und machten sich dann auf den Weg zum Raum für Geschichte der Zauberei. „Der Morgen könnte doch nicht besser anfangen, kaum ist man wach, schon schläft man wieder ein“, murrte Sirius. Remus lächelte schwach. Selbst er musste zugeben, dass es Interessanteres gab, als Professor Binns zuzuhören. James ließ sich bewusst hinter die Gruppe fallen und tippte schließlich Lily leicht an. „Können wir kurz reden?“ Sie runzelte die Stirn, nickte aber und gab Melody ein Zeichen, dass sie weitergehen sollte. Zufrieden ging James mit ihr in einen kleinen Gang hinter einem Wandteppich. Lily sah ihn erwartungsvoll an, was ihn nun doch etwas nervös machte.

„Ja...also...Ich weiß, der Besuch in Hogsmead ist nicht so gelaufen wie geplant, aber du wolltest mir danach sagen, ob du mir eine Chance gibst und ich versteh natürlich, wenn du deine Entscheidung jetzt noch nicht getroffen hast, aber ich dachte...ich frag einfach mal.“ 'Ich frag einfach mal! Na das war rethorisch ausgeklügelt, wirklich! James seufzte innerlich. Für Lily hatte er wirklich kein Händchen. Die Gryffindor schaute ihn geradezu amüsiert an. „Nunja, ich denke zum Ball werd ich mit dir gehen.“ Sofort wirkte James Gesicht etwas weniger zerknirscht. „Danach werden wir sehen.“ James nickte hastig, während die Schulglocke sie daran erinnerte, dass sie Unterricht hatten. „Ok, danke!“, sagte James noch munter, dann hielt er ihr galant den Teppich auf und sie beeilten sich in Professor Binns Klassenzimmer zu kommen.


Sky fröstelte. Sie saß auf ihrem Bett im Mädchenschlafsaal. Die Knie hatte sie angezogen und mit ihren Armen umschlungen. Unruhig wippte sie hin und her. Seit Tagen war sie nur herausgekommen, wenn es nötig war. Jetzt hätte sie eigentlich Unterricht gehabt, doch ihre Nerven schienen förmlich zu explodieren, also hatte sie sich zurückgezogen.

Seit dem Tag, an dem die anderen Ginny befreit hatten, hatte Sky nur einmal Nachts das Schloss verlassen können. Sie hatte Angst gehabt, der dunkle Lord könnte wütend sein, doch er war überraschend milde gewesen. Sky wusste, dass die anderen Todesser schlimme Strafen hatten ertragen müssen, während sie selbst in dieser Nacht die größte Ehre erhielt und das dunkle Mal eingebrannt bekam. Damit war sie nun eine vollständige Todesserin, doch gleichzeitig musste sie umso mehr Angst haben, entdeckt zu werden. Was, wenn Ginny sich plötzlich doch erinnern konnte? Man musste nur ihren Umhang am linken Arm zurückschlagen und der Beweis wäre erbracht. Allein das Umziehen am Morgen und am Abend war eine nervliche Tortur, denn was wenn Lily und Melody plötzlich hereinschneien würden? Sky hatte mit dem Gedanken gespielt, den Arm zu verbinden, doch das würde noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Unruhig stand die Gryffindor auf und ging ans Fenster. Die Ländereien lagen friedlich in der Vormittagssonne vor ihr und schienen damit ihre Unruhe geradezu zu verspotten. Wenn Ginny und die anderen doch nur endlich ihren Weg nach Hause finden würden! Dann könnte sie hier in Ruhe weitermachen, ohne befürchten zu müssen, jeden Moment entdeckt zu werden.


Binns Unterricht wurde durch die Schulglocke unterbrochen. Ein allgemeines Aufatmen ging durch die Reihen und die Schüler verließen, oft gähnend oder noch etwas verschlafen, den Raum. James streckte sich ausgiebig. Er hatte nicht geschlafen, aber man hatte seinen geistigen Zustand wohl kaum als anwesend bezeichnen können. „Wie schaffst du das nur“, fragte Sirius neidisch, „Du dämmerst vor dich hin und siehst trotzdem wach aus.“ Remus lächelte schwach. „Er hat nur Glück. Binns interessiert es nicht, dass James es scheinbar schafft ihn 90 Minuten anzuschauen, ohne auch nur einmal zu Blinzeln.“ Die Rumtreiber hatten Freistunden und beschlossen die am See zu verbringen. Zwar war der Wind bereits herbstlich kühl, aber die Sonne wärmte noch immer. Wenige Minuten später waren sie am Wasser und sahen dem Kraken zu, der scheinbar auch noch etwas von der Sonne abbekommen wollte und deshalb nahe an der Oberfläche seine Runden schwamm.

Nach einigen Minuten drehte Sirius sich lauernd um. Hatte er nicht gerade etwas gehört? Tatsächlich entdeckte er den Zipfel eines Umhangs hinter dem Stamm eines großen Baumes, der nur wenige Meter entfernt stand. Wer auch immer dort bis eben gesessen hatte, wollte nun möglichst leise verschwinden. Sirius tippte James an und deutete mit dem Kopf in Richtung des Baumes. Verwundert schaute James sich um. Auch er sah für einen winzigen Moment den Umhang hinter dem Baum hervorblitzen. Die beiden Freunde tauschten grinsend einen Blick aus, dann robbten sie vorsichtig ein paar Meter, um zu sehen, wer hinter dem Stamm war. Peter und Remus hatten jetzt erst gemerkt, was ihre Freunde taten, und schauten ihnen nun reichlich verblüfft dabei zu. Das jemand hinter dem Baumstamm war, hatten sie nicht bemerkt. Peter verrenkte sich fast den Hals um besser sehen zu können, denn er saß hinter Remus.

James und Sirius hatten einen Strauch nahe dem Ufer erreicht und versteckten sich hastig dahinter. James lugte durch das Geäst und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Wer sagt es denn, Tatze, weißt du wer das ist? Sniffelus! Und zwar allein, ohne diese großmäulige Slytherinclique.“ Sirius erwiderte das Grinsen. „Kein Wunder, das er wegkommen wollte, ohne bemerkt zu werden.“ James nahm seinen Zauberstab und zielte durch das Geäst auf Snape. „Wingardium Leviosa!“ Severus, der nicht recht wusste wie ihm geschah, stieß unwillkürlich einen kurzen Schrei aus. Er ließ seine Tasche fallen, in die er gerade das Buch gepackt hatte, in dem er am See gelesen hatte. Irritiert sah er sich um, als James und Sirius lachend aufstanden und um das Gebüsch herum kamen. Nun hatten auch Remus und Peter den Slytherin entdeckt. Remus wandte sich stirnrunzelnd einem Buch zu, während Peter hastig aufstand und näher an die drei Schüler heranging.

Snape schlug wild um sich, was ihm natürlich wenig aus seiner Situation half. James machte sich indess einen Spaß daraus den Kopf des Slytherin immerwieder in der Baumkrone verschwinden zu lassen, sodass seine strähnigen schulterlangen Haare bald voller bunter Blätter waren. „Hübsche Herbstdeko, Sniffelus“, lachte Sirius und inspizierte dann die Tasche seines Mitschülers. „Nimm deine dreckigen Finger da weg!“, fauchte Snape, doch das brachte ihm nur einen weiteren Ausflug in die Baumkronen ein. „Also wirklich, Sniffelus...du bist nicht in der Position beleidigend zu werden.“ James Grinsen wurde noch etwas breiter. Peter war bis an den Stamm des Baumes getreten und schaute aus wässrigen Augen zu Sirius, der nun das Buch in der Hand hielt, in dem Snape gelesen hatte. Das Buch war alt und schmutzig. Den Titel auf dem Einband konnte man nur noch erahnen, doch auf dem Buchrücken war eine goldene Schlange zu sehen. „Ein Buch über Schwarzmagier, ich hab es mal in der Bibliothek gesehen“, erklärte Sirius. „Ach, die hast du schonmal betreten?“, spottete Severus über ihm.

Tatze warf einen grimmigen Blick nach oben, dann nahm er die Tasche des Slytherin und warf sie ans Ufer des Sees. „Nein!“, rief Snape entsetzt, doch es war zu spät. Seine Schulsachen landeten im seichten Ufergewässer. Peter, James und Sirius lachten laut, nur Remus nicht. Er klappte verstimmt sein Buch zu und steckte es in die Tasche. Sein Blick glitt über die Wiese und er wurde einer anderen Gruppe gewahr, die sich auf den See zubewegte. Nervös schaute er zu seinen Freunden. Er wusste nicht, wie Harry zu solchen Spielchen stand, doch er würde es wohl gleich herausfinden. Angespannt blieb er sitzen, während Harry, Hermine, Ron, Neville und Luna auf die Schreie von Snape aufmerksam wurden. James, Sirius und Peter merkten nicht, dass sich eine andere Schülergruppe näherte, sie ließen Snape Loopings schlagen, während er hilflos in der Luft hing. „Stell dir mal vor...Was wird Madam Pince nur sagen wenn er ein Buch aus der Bibliothek verschmeißt?“ Tatze grinste seinen besten Freund an. „Oder ihr das Buch hübsch durchnässt zurückbringt. Was für eine Schande!“ Lachend ließ Sirius das Buch zum See schweben, doch plötzlich hörte er ein ärgerliches „Accio Buch!“ und der Gegenstand flog plötzlich an den verdatterten Rumtreibern vorbei.

Im nächsten Moment fing Harry es auf und schaute stirnrunzelnd zu den Gestalten unter dem Baum. „Lasst ihn runter!“ Sirius sah James verwundert an. „Hört sich an wie seine Mom, findest du nicht?“ James verzog das Gesicht, als hätte er Zahnschmerzen. Jetzt musste er nicht nur vor Lily aufpassen, was er tat, nein, sein eigener Sohn schien ihm auch eine Moralpredigt halten zu wollen. „Oh bitte, Harry. Das ist ein dreckiger, kleiner Slytherin und wir tun ihm doch nicht ernsthaft was...“ „LASS IHN RUNTER!“ Seufzend gab James nach, während Harry, gefolgt von den anderen, auf den Baum zulief. Sie erreichten ihn in dem Moment, als Snape wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Der Slytherin sah Harry misstrauisch an, doch der beachtete ihn kaum und gab ihm nur stumm sein Buch zurück. „Accio Tasche!“, rief Lupin und während er sich ebenfalls zu der Gruppe gesellte, fing er Snapes nasse Hab und Gut auf.

Hermine trocknete die Tasche und gab sie dann Snape zurück. James und Sirius sahen verärgert aus. „Was soll das?“ James sah seinen Sohn vorwurfsvoll an. „Was das soll?!“ Zornig machte Harry einen Schritt nach vorn, was Peter zusammenzucken ließ. „Die Frage ist doch wohl eher, was euer Verhalten soll, oder? WAS hat er euch getan?! Nichts, oder? Und jetzt komm mir bloß nicht mit 'Es ist die Tatsache, dass er lebt' oder sowas!“ James runzelte die Stirn. So etwas in der Art hatte er tatsächlich schoneinmal gesagt, das war allerdings lange her. „Wieso setzt du dich für einen dieser miesen Slytherins ein?“, fragte Sirius und warf Snape dabei einen angewiderten Blick zu. „Warum nicht?“, gab Hermine herausfordernd zurück. „Nur weil er kein Gryffindor ist, ist er nicht weniger Wert, als wir.“

Snape schien die Diskussion ebenso befremdlich zu sein, wie den Rumtreibern. Bisher hatte sich nur eine Gryffindor für ihn eingesetzt und das war auch schon eine ganze Weile her. Severus warf einen nachdenklichen Blick auf Harry, dann schnappte er sich seine Sachen und wollte gehen, als James ihn aufhielt. „Bedank dich wenigstens, wenn sie dir schon helfen, Sniffelus.“ Snape war es zuwider etwas auf James Befehl hin zu tun, trotzdem drehte er sich nocheinmal um und murmelte ein verbissenes „Danke“, ohne seine Mitschüler anzusehen. Dann machte er sich rasch aus dem Staub. „Du bist wirklich der Sohn deiner Mutter“, grummelte James. Harry warf ihm einen kühlen Blick zu. „Im Fall von Snape bezeichne ich das als Selbstschutz.“

Verdutzt schauten die Rumtreiber ihn an, doch Harry verzichtete auf eine Erklärung. Peter sah immernoch enttäuscht aus, weil Snape diesmal so schnell davongekommen war. „Das ist doch nicht eure Sache“, sagte er vorwurfsvoll zu Harry und den anderen. Harry bedachte Wurmschwanz daraufhin mit einem angeekelten Blick. „Macht es dir Spaß, ja? Du schaust zu, wie deine Mitschüler erniedrigt werden und erfreust dich daran. Aber denk dran, Wurmschwanz, wenn du dich nicht hinter deinen großen Freunden verstecken könntest, dann würde es dir selbst sicher nicht besser ergehen.“ „Nun hört auf zu streiten“, warf Remus ein und trat zwischen Peter und Harry. „Lasst uns wieder hoch ins Schloss gehen, der Wind wird langsam etwas zu kühl.“ Zwar hatte sich das Wetter kein bisschen verändert, seit sie nach draußen gegangen waren, doch der Vorwand wurde ohne Widerworte akzeptiert und die Gruppe ging schweigend hinein. „Euer Freund kann einem ganz schön den Spaß verderben“, erklärte Peter Neville und Luna. Neville warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Wir können dich ja mal statt Snape nehmen, dann wirst du dich sicher freuen, wenn Harry dich runterholt.“ Luna lächelte sanft. „Ohja, warum nicht, ich bin sicher, du bist unterhaltsamer als Snape.“ Entsetzt entfernte sich Peter von den beiden und beeilte sich neben James zu kommen. „Feigling“, murrte Neville.



Immer noch etwas verstimmt, weil Harry ihm eine Moralpredigt gehalten hatte, setzte sich James am Abend etwas abseits von Harry und den anderen. Ron hegte den Verdacht, dass auch ihr Verhalten gegenüber Peter nicht gerade zur Stimmungsverbesserung beigetragen hatte. „Vielleicht sollten wir ihn nicht behandeln, als würden wir ihn gern in eine Wanne voll Bobutubler stecken.“ Harry zuckte nur gleichgültig die Schultern. Lily gesellte sich zu ihnen und schaute verwundert zu den Rumtreibern. „Was ist denen denn über die Leber gelaufen?“ „Harry hat ihnen eine Lektion in Sachen Benehmen verpasst“, erklärte Neville zufrieden. Fragend sah Lily nun Harry an. Der biss sich nervös auf die Lippen. Eigentlich hatte er seiner Mutter nichts erzählen wollen, denn sie würde es sicher nicht gut heißen. Er hatte noch gut die Erinnerung von Snape im Kopf, als seine Mutter den Slytherin vor James verteidigt hatte. „Es war nichts weiter“, versuchte er sich nun rauszureden, „Er hat nur eine etwas andere Vorstellung von Spaß als wir.“

Lily runzelte die Stirn. „Ich kenne James Vorstellung von Spaß, aber sag mir bitte nicht, er hat schon wieder irgendwen in die Luft gehen lassen? Das hat er ewig nicht mehr gemacht, ich dachte er ist wenigstens etwas erwachsener geworden!“ „Es war doch nur Snape“, kommentierte Ron. Harry hätte ihn am liebsten in den Hintern getreten. Dass es Snape war, hatte für Lily auch damals, nach den ZAG Prüfungen, keinen Unterschied gemacht. Wie zu erwarten war, ging Lily sofort zu James und baute sich, die Hände in den Hüften, vor ihm auf. „Du hast es schonwieder getan!“ James bemühte sich ein unschuldiges Gesicht aufzusetzen, aber er wusste natürlich, worauf sie hinauswollte. „Worum geht’s?“

„Du hast Severus Snape mal wieder fertig gemacht.“ „So hart würde ich das nicht ausdrücken“, mischte sich Sirius ein, doch ein Blick von Lily reichte und er schwieg. „Du hast dich kein bisschen gebessert, James Potter.“ Mit diesen Worten verließ Lily hoch erhobenen Hauptes den Raum. Finster wandte sich James an Harry. „Musstest du es ihr sagen?“ „Er hat gar nichts gesagt“, verteidigte Neville ihn. „Sie wird sich schon wieder beruhigen“, sagte Sirius lässig. James rümpfte die Nase. „Ohja, ich habe ja nur EIN Jahr gebraucht, eh sie bereit war, mal mit mir auszugehen und ich hab kein weiteres Jahr!“ „Selbst Schuld“, kommentierte Ron. „Du hättest das heute Nachmittag nicht tun müssen.“

„Ist ja gut!“, fauchte James. Harry zog es vor, den Raum zu verlassen. Er kletterte durch das Portraitloch und ging nachdenklich den Flur entlang. Wenn das so weiter ging, würde sein Vater es sich noch ganz mit Lily verderben und das durfte er nicht zulassen. Aber was konnte er schon tun? Harry betrat etwas frustriert einen der Geheimgänge und war überrascht dort Luna vorzufinden, die auf der Treppe kauerte. „Luna?! Warum bist du nicht bei den Ravenclaws?“ „Warum bist du nicht bei den Gryffindors?“ Harry zuckte die Schultern und setzte sich neben Luna. „Da ist gerade dicke Luft. Ich habe keine Lust zuzusehen, wie mein Dad es sich mal wieder mit Mom verdirbt.“ Luna sah ihn lächelnd an. „Zumindest siehst du sie hier...meine Mom ist leider schon raus aus der Schule, ich hätte sie gern kennengelernt.“ „Es ist nicht unbedingt einfach. Ich würde ihnen so gern sagen, dass Peter ein Verräter ist. Mehr wäre gar nicht nötig!“

Luna nickte nachdenklich. „Ja, aber ich würde lieber für mich selbst rausfinden, wie es ist.“ „Das versteh ich“, erwiderte Harry. Die beiden saßen schweigend nebeneinander und schauten auf den Teppich, der in den 3. Stock mündete. „Wir müssen zurück in unsere Schlafsääle, sonst bekommen wir Ärger“, sagte Harry schließlich. Luna erhob sich langsam. „Schade, ich fühl mich hier ziemlich einsam. Zu Hause haben sie mich zwar auch nicht beachtet, aber ich gehörte doch irgendwie...dazu.“ „Du gehörst zu uns“, tröstete sie Harry. Ein verträumtes Lächeln erschien auf Lunas Gesicht. „Sirius meinte auch, ich wäre in Gryffindor besser aufgehoben.“ Harry konnte ein breites Grinsen nicht unterdrücken. „Meint er das, ja?“

Harry verging das Lachen in den nächsten Wochen ziemlich. Die kleinen Fortschritte, die James bei Lily gemacht hatte, hatte er wieder eingebüßt, weil er Snape unbedingt hatte ärgern müssen. Ginny ging es nach wie vor nicht besser. Die Aussetzer blieben und Madam Pomfrey deutete immer öfter an, dass sie sich darauf einstellen musste, dass diese Aussetzer für immer ein Teil von ihr sein würden. „Ein Schutzmechanismus.“ „Der jetzt absolut unnötig ist“, hatte Ginny hitzig erwidert. Ihre Laune hatte rapide abgenommen und immer wieder fuhr sie Sky an. „Sie ist schließlich Schuld an meinem Zustand!“, rechtfertigte sie sich vor Harry. „Ja sicher“, hatte er erwidert, „Aber du darfst ihr das nicht zeigen, wir waren uns doch einig.“ Dummerweise schien Ginny sich an die Abmachung grundsätzlich dann nicht erinnern zu können, wenn Sky in der Nähe war. Zu guter letzt gab es im Tagespropheten immer mehr Meldungen über tote Muggel und muggelstämmige Zauberer. „Ihr-wisst-schon-wer ist in Topform!“, erklärte James einen Tag vor dem großen Ball düster und schlug die Zeitung wieder zu.

Harry schnappte sie sich über den Tisch hinweg. Nicht nur Ginny hatte in letzter Zeit ihre Freunde mit ihrer schlechten Laune in Schach gehalten, auch James zeigte wie er unter dem neuen Bruch mit Lily litt. Allerdings war die Titelüberschrift nicht gerade geeignet, um die Laune von James zu verbessern. 16 Zauberer und Hexen bei Explosion in der Winkelgasse gestorben – Todesser werden verdächtigt . „Die waren es garantiert“, sagte Harrys Vater und setzte sein Glas unnötig heftig wieder auf dem Tisch ab. „Sicher, aber tun können wir nichts“, erklärte Hermine ruhig. „Ihr schon! McGonagall meinte mal, bei euch gab es ein paar friedliche Jahre, wie habt ihr das geschafft?“ Sirius sah Ron, Harry und Hermine neugierig an. Harry zog es vor sein Toast zu hypnotisieren, Ron warf ihm einen kurzen Blick zu und nur Hermine begegnete den herausfordernden Mienen der Rumtreiber. „Ihr wisst, wir dürfen es nicht sagen.“

„Aber wir könnten Unschuldige retten, wenn ihr es uns sagen würdet. Wollt ihr für noch mehr Tote verantwortlich sein?“, japste Peter „Du mieser kleiner...!“ Harry war wütend aus seinem Stuhl gesprungen, der nun polternd umfiel. Ron stand neben ihm und starrte Peter angeekelt an. Nur Hermine war sitzen geblieben, die Miene erstarrt und den Blick auf Peter gerichtet. Wurmschwanz war, von Harrys heftiger Reaktion überrascht, fast vom Stuhl gefallen und machte sich nun hinter James möglichst klein. „Ja, versteck dich ruhig hinter deinem großen Freund, du widerst mich echt an.“ Rons Blick ließ an dieser Aussage nicht den geringsten Zweifel. James und Sirius hatten sich nur verwirrt angesehen, sprangen nun aber auch auf, um ihren Freund zu verteidigen. Remus blieb sitzen und wechselte einen alamierten Blick mit Hermine, ehe er sich an James wandte. „Nicht hier drin, die Lehrer schauen schon!“ „Egal“, erwiderte James knapp. „Wir wollen uns ja nicht prügeln, oder?“, fügte Sirius mit einem herausfordernden Blick hinzu.

Harry erwiderte nichts, sondern starrte Peter weiter hasserfüllt an. Tatsächlich waren die Lehrer auf sie aufmerksam geworden. Beide McGonagalls, Lupin und Slughorn diskutierten leise miteinander und schauten dabei immerwieder zu den Gryffindors. „Lasst Peter doch endlich“, sagte James schließlich. „Dann sollte er sich vielleicht mal überlegen, was er sagt...wir Schuld an den Toten hier, von wegen, er soll sich an die eigene Nase fassen“, erwiderte Ron. Sirius schnaufte. „Wieso an die eigene Nase? Er würde nie jemand sterben lassen.“ Harry lachte trocken auf. „Ja, sicher...er würde sein Leben für euch geben, nicht wahr?“ „Ja, das würde er“, erwiderte James ruhig. Peter nickte heftig mit dem Kopf, um James Aussage zu bekräftigen. Es war diese Bekräftigung, die Harry jede Vorsicht vergessen ließ. Wie konnte er nur? Wie konnte er nur soetwas behaupten? Er, der sich immmer nur feige versteckte, der immer vor den Großen und Mächtigen buckelte...Harry achtete nicht darauf, dass ihn die ganze Halle hören konnte, er dachte nicht daran, dass er nicht über die Zukunft reden durfte, als er jetzt Peter anschrie.

„Du würdest also dein Leben für deine Freunde geben, ja? Du Lügner, du elender Lügner! Wenn du das getan hättest, dann wären meine Eltern noch am Leben!“ In der Halle wurde es still. „Was meinst du?“, hauchte Sirius. Harry wandte sich mit vor Wut tränenden Augen an ihn. „Was ich meine??? Ich meine, dass er Voldemort gesagt hat, wo er meine Eltern findet, er war ihr Geheimniswahrer! Wegen ihm konnte Voldemort in unser Haus, wegen ihm bin ich Waise, seit ich ein Jahr alt bin! Wegen ihm musstest du 13 Jahre in Askaban verbringen, denn alle dachten du wärst der Geheimniswahrer gewesen...und er war es auch der Voldemort beim zweiten Mal half aufzuerstehen.“ „Harry!“ Hermine war aufgestanden und hatte seine Schulter gepackt. „Hör auf!“ Harry kniff die Lippen zusammen. Plötzlich stand Lupin hinter ihm. „Harry...ich glaube wir gehen jetzt besser." Harry sagte nichts, folgte Remus aber. Er ließ viele blasse und entsetzte Gesichter hinter sich.



Als Lupin und Harry die Halle verlassen hatten, setzen die ersten Gespräche wieder ein. Die Meisten tuschelten leise miteinander und warfen immerwieder neugierige oder besorgte Blicke zum Gryffindortisch. Doch die Rumtreiber starrten immernoch auf die Tür, durch die Harry gerade verschwunden war. Nur Wurmschwanz hatte sich leise erhoben und schlich sich am Gryffindortisch entlang. Scheinbar wollte er schnellstmöglich die Halle verlassen. Nur die verächtlichen Blicke von Hermine und Ron und ein paar wenigen anderen Schülern folgten ihm. Doch keiner sagte etwas zu seiner Flucht aus der Halle. Hermine und Ron blickten sich ratlos an. Was sollten sie tun? Sie konnten nicht auslöschen, was Harry gesagt hatte. Hermine sah, wie sich am Ende des Gryffindortisches eine schlanke Gestalt erhob und zu ihnen kam. Es war Lily, sie war blass und Entsetzen stand in ihren Augen. Ihre Stimme zitterte, als sie sich an Hermine wandte. „Mein er das ernst? Werden wir...sterben?“ Nun wandten auch die Rumtreiber ihre Aufmerksamkeit Hermine zu. Sie nickte schwach. „Ich fürchte ja.“

„So ein Unsinn! Das hätte Harry nie überlebt! Ihr-wisst-schon-wer hätte ihn auch gekriegt“, fuhr Sirius auf. Ron schaute ihn finster an. „Ah, und Harry schreit hier zum Spaß die ganze Halle zusammen, wie?“ Sirius sparte sich eine Antwort. James schwieg noch immer und Lily sah ihn besorgt an. „Alles okay?“ Langsam wandte sich James ihr zu und ihm gelang ein gequältes Lächeln. „Okay würde ich es nicht nennen oder fühlst du dich gut?“ Dann schaute er wieder Hermine an. „Aber wie? Wie hätte er das überleben können?“ „Fragt ihn doch“, antwortete Hermine schlicht und stand dann auf. Sie wollte nicht mehr mit Fragen gelöchert werden und Harry sollte nicht allein sein, wenn Lupin ihn wieder entließ. Also nahm sie ihre Tasche, nickte den Rumtreibern kurz zu und verließ dann die Halle. Sie spürte die Blicke der vielen neugierigen Schüler in ihrem Rücken, als sie durch die Tür schritt. Ron hielt auch nichts mehr auf seinem Platz. Die Rumtreiber waren noch immer verwirrt und versuchten sich zu ordnen, also ging er so unauffällig wie möglich. Als er am Ravenclawtisch vorbeikam, hielt Luna ihn an. „Was ist bei euch passiert?“ So leise wie möglich erzählte Ron ihr von Harrys Ausraster.

„Hast du das nicht bis hierher gehört?“, fragte er verwundert. Luna zuckte die Schultern. „Ich konnte es mir denken, aber auch nur, weil ich Harrys Geschichte kenne...den Anfang seiner Brüllerei hat ja noch keiner so genau mitbekommen.“ Ron war erleichtert. Zumindest schien nicht das ganze Schloss Bescheid zu wissen. Jetzt konnten sie nur hoffen, dass die Rumtreiber nicht das Verlangen hatten, die Geschichte weiter zu erzählen.


Lupin brachte den immer noch aufgebrachten Harry in sein Büro und setzte sich mit ernstem Gesicht hinter den Schreibtisch. Harry schaute ihn trotzig an. Er wusste, dass das, was er getan hatte, falsch war, doch sicher hätte keiner es in seiner Situation geschafft, die Nerven zu behalten. Aber der Gryffindor wusste auch, dass er von dem Professor dafür kein Verständnis erwarten durfte. Lupin seufzte schwer. „Weißt du, was du gerade angerichtet hast, Harry? Du hast die Zeit verändert!“ Unwillig schaute Harry Lupin an. „Das wissen wir doch noch gar nicht. Vielleicht...“ „Vielleicht?! Darauf dürfen wir uns nicht verlassen, Harry! Und glaubst du James geht freiwillig in seinen Tod? Und Sirius und ich lassen das zu? Und glaubst du Peter bleibt unbehelligt? Nein, das was du gesagt hast, wird Konsequenzen haben und ich will nicht wissen, was in unserer Zeit geschehen ist.“ Harry lehnte sich zurück und atmete tief durch. Er musste sich wieder beruhigen. „Aber Professor, was wäre so schlimm daran, wenn meine Eltern noch leben würden?“ Er stellte sich diese Zukunft alles andere als schlecht vor. Lupin schüttelte müde den Kopf. „Das Schlimme daran? Wer soll Du-weißt-schon-wen besiegen, wenn nicht du? Wenn deine Eltern nicht sterben und Lily dich nicht mit ihrem Leben schützt, dann werden hunderte Zauberer mit ihrem Tod dafür büßen, denn er wird weiter wüten.“

Harry schluckte. Daran hatte er nicht gedacht. Was würde geschehen? Würde die Prophezeiung Voldemort nicht zwangsweise auf die Spur seiner Eltern führen? Oder würde er schließlich Neville wählen? Und würde es ihm gelingen, den Fluch zu überleben? Hilfesuchend sah Harry den Freund seines Vaters an. „Was sollen wir jetzt tun?“ Müde ließ der Professor sich tiefer in den Stuhl sinken. „Hier können wir nun nichts mehr tun. Wenn wir Glück haben, können wir bald hier weg und Dumbledore kann den Vergessenszauber anwenden, bevor die Zeit sich ernsthaft verändert. Wenn wir Pech haben ...“ Lupin presste die Lippen zusammen und schaute nachdenklich Harry an. In diesem Moment öffnete sich die Tür. „Potter! Ich kann es nicht fassen! Noch nie hat ein Zauberer es gewagt....sind sie sich der Konsequenzen überhaupt bewusst?!“ McGonagalls Lippen waren kaum noch als blasser, schmaler Strich wahrnehmbar. Harry rutschte unwillkürlich tiefer in den Stuhl, während die Tür hinter der Professorin zuschlug.

„Ich denke die Konsequenzen habe ich ihm bereits klar gemacht“, erwiderte Lupin ruhig und bot McGonagall den letzten Stuhl im Raum an. Steif setzte sie sich und schaute Harry scharf an. „Was ist vorgefallen, dass sie sich dermaßen haben gehen lassen, Mr Potter?“ Als Harry von dem Gespräch berichtete, klang es in seinen eigenen Ohren kindisch. Wie hatte er sich nur von diesem Vorwurf so aufwühlen lassen können? Als er fertig war, blieb es für einen Moment still im Raum. McGonagall atmete scharf aus. „Wir müssen mit Dumbledore sprechen...vielleicht kann er einen Vergessenszauber wirken...schon jetzt.“ Lupin schüttelte bedauernd den Kopf. „Zuviele Zauber verwirren den Verstand, wir dürfen nicht unnötig daran herumpfuschen.“ „Unnötig?“ Ungläubig sah McGonagall Lupin an.


Sky keuchte erschöpft. Sie war auf den Ländereien, nahe am verbotenen Wald. Die Gryffindor lehnte sich an einen Baum und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Gleichzeitig erinnerte sie sich an die Szene in der großen Halle. Lily würde sterben. Das hatte Sky hart getroffen, doch ändern konnte sie eh nichts daran. Jetzt musste sie den dunklen Lord informieren, bevor Dumbledore vielleicht auf die glorreiche Idee kam, einen Vergessenszauber zu wirken. Unruhig sah sie sich um. Nagini sollte sich besser beeilen, denn Schüler durften um diese Zeit nicht mehr auf dem Gelände sein, und es wurde immernoch nach einem Spion gesucht. Allen war klar gewesen, dass Ginnys Entführung nur so möglich gewesen war. Ein leises Rascheln im Unterholz ließ Sky zusammenzucken. Nagini, endlich! Die Schülerin gab der großen Schlange hastig den Brief für Voldemort. Sofort verschwand sie wieder zischend im Wald. Erleichtert machte sich Sky im Dauerlauf wieder auf den Weg zum Schloss.


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