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Follow your Past - Enttarnung

von Sayuchan

Die beiden Gryffindors folgten den Slytherins ein Stück. Es handelte sich um Bellatrix Black, Lucius Malfoy und Rudolphus Lestrange. Sie unterhielten sich gerade über Peters verunglückten Trank ein paar Tage zuvor. Harry und Hermine spitzten die Ohren. „...ist doch einfach urkomisch, der kriegt keinen einzigen vernünftigen Trank hin. Kaum zu fassen, dass seine Eltern Zauberer sein sollen.“ Bellatrix warf ihre schwarzen Haare zurück und warf den Slytherins auffordernde Blicke zu. Rudolphus nickte ergeben. „Er hat was von einem Squib. Kein Wunder, dass er in Gryffindor gelandet ist. Genau wie dieser Zukunftsversager Neville Was-weiß-ich-was...“

„Longbottom“, bemerkte Malfoy geringschätzig. „Frank Longbottoms Sohn. An seiner Stelle würde ich mir bei diesen Aussichten überlegen, Kinder zu bekommen.“ Lachend zogen die Slytherins weiter, während Harry innerlich brodelte.

„Wir müssen uns beeilen!“, flüsterte Hermine. Sie durchquerten gerade die Eingangshalle und in den Kerkern mussten sie die Slytherins schnellstmöglich überlisten. Schon öffnete Lucius die Tür zu den Kerkern und ließ Bellatrix galant den Vortritt. Harry und Hermine folgten ihnen hastig. Sie gingen noch ein paar Schritte hinter den Schülern her, dann überzeugten sie sich davon, dass keine anderen Schüler in der Nähe waren und Hermine holte ihren Zauberstab heraus. „Pertificus Totalus!“ Das Lachen der drei Slytherins erstarb und im nächsten Moment lagen die Schüler starr auf dem Boden. Harry und Hermine blieben unter dem Tarnumhang und näherten sich den Slytherins langsam. Hermine murmelte noch einen Schlafzauber und obwohl die drei natürlich nicht die Augen schlossen, erstarben nun auch die letzten Regungen ihrer Pupillen. Jetzt erst nahmen die beiden Gryffindors den Tarnumhang ab. „Und jetzt schnell!“ Harry packte Lucius Malfoy und schleifte ihn zur nächstbesten Tür, die in einen leerstehenden Kerkerraum führte. Hier gab es nur kaputte Kessel, wacklige Regale voll alter verstaubter Bücher und andere aussortierte Dinge aus dem Zaubertrankunterricht. Hermine hatte die anderen beiden Slytherins mit einem Schwebezauber in die Luft gehoben und schaute Harry belustigt zu, wie er sich mit Lucius abmühte. „Scheint dir ja ein persönliches Vergnügen zu sein ihn persönlich hier rum zu schleifen.“ „Klar doch!“, japste Harry und verfrachtete seinen Mitschüler hinter einem besonders großen Kessel.

Hermine ließ Bellatrix und Rudolphus folgen, dann schnappten sie sich jeweils noch ein Haar (Hermine achtete genau darauf auch ja ein Haar direkt von Bellatrix Kopf zu erwischen) und verließen die Kammer. Die Tür schlossen sie sorgfältig ab und hechteten dann zum Raum der Wünsche, wo Ron, Neville und Luna schon ungeduldig warteten. Ron grinste. „Hey, es können doch nur drei gehen, da kann ich es mir doch sparen, dieses eklige Zeug wieder zu nehmen, oder?“ Neville nickte eifrig. „Ich geh mit!“ Hermine und Harry sahen sich zögernd an, nickten dann aber. Luna hatte währenddessen den Vielsafttrank aus dem Schrank geholt und verteilte ihn auf drei Becher. Harry reichte Neville ein Haar von Rudolphus Lestrange und nahm selbst das von Lucius. Hermine prüfte das schwarze lange Haar in ihrer Hand nochmals eingehend. „Oh komm schon!“, stöhnte Ron ungeduldig, „ Erstens besitzt Bellatrix keine Katze und zweitens ist das Haar zu lang für Fell!“ „Möchtest du vielleicht doch lieber mit, Ron?“, fauchte Hermine gereizt. Ron sah sie entsetzt an. „Nee du, lass mal. Mir hat letztes Mal gereicht, ich muss nicht auch noch als Mädchen rumrennen.“

Harry und Neville grinsten sich an und warfen ihre Haare in den Trank. Harrys Trank färbte sich fast schwarz, Nevilles nahm ein trübes braun an. Hermine seufzte leise und warf auch ihr Haar in das Glas und der Trank färbte sich giftgrün. Luna warf den dreien einen interessierten Blick zu. „Tut das wirklich so weh wie im Buch beschrieben?“ „Ja“, grinste Ron. Ehe Hermine ihm wieder einen giftigen Kommentar zuwerfen konnte, hatte Luna ihr einen Umhang in die Hand gedrückt. Er trug das Slytherinwappen. „Ah, das hätten wir glatt vergessen, danke Luna!“ Neville lächelte die Ravenclaw an und schaute dann etwas bang auf seinen Trank. „Na denn...“

Die drei Gryffindors tranken und Harry wartete ergeben auf die Schmerzen, die auch nach wenigen Sekunden seinen Körper überfielen. Stöhnend ließ Harry sich auf die Knie sinken, während seine Haut sich wie flüssiges Wachs anfühlte und, nach Rons Schreckensruf zu urteilen, auch so aussah. Nach einigen Sekunden war alles vorbei. Langsam richtete Harry sich auf und sah direkt in das Gesicht von Rudolphus Lestrange, der sich recht benommen an die Stirn fasste. „Wirklich nicht angenehm...“ Ein Seufzer der Erleichterung war von Hermine zu vernehmen, die nun in Gestalt von Bellatrix Black zum Spiegel ging und sich begutachtete. „Eigentlich nicht mal schlecht, oder?“ Harry und Neville grinsten, was Ron zum Lachen brachte. „Wisst ihr wie komisch das aussieht? An eurer Mimik müsst ihr noch etwas arbeiten. Harry, versuch mal gelangweilter und ... irgendwie herablassend zu schauen und Neville, du musst mürrischer wirken...Hermine, vergiss nicht wie arrogant Bellatrix ist...obwohl, dein typischer Besserwisserausdruck dürfte reichen...“ Der tödliche Blick, den Ron jetzt bekam, hätte tatsächlich von Bellatrix kommen können.


Nun war Eile geboten. Neville und Harry betrachteten sich jeweils kurz im Spiegel (Harry hoffte in der nächsten Stunde keinem Spiegel mehr zu begegnen) und dann warfen sich alle drei die Slytherinumhänge über. Anschließend hasteten sie hinunter zu den Kerkern. Während sie Richtung Gemeinschaftsraum gingen, überlegten sie hin und her wie sie hineinkommen sollten, als kurz vor dem Eingang Narcissa um die Ecke kam und sie hektisch ansah. „Da seid ihr ja endlich! Bella, wir wollten uns doch mit Severus treffen oder willst du die Hausaufgabe für Zaubertränke etwa allein machen?“ Hermine zuckte nur gelangweilt mit den Schultern. „Ja, ich weiß“, Narcissa rollte mit den Augen, „Er schaut dir sowieso jeden Wunsch von den Augen ab, aber bei Laune halten könnte man ihn ja trotzdem...“ Dann warf sie Neville einen fragenden Blick zu. „Diesmal gar keine Eifersuchtsszene beim Erwähnen des Namens Severus Snape?“ Harry betete inständig Neville möge eine Antwort einfallen. Zum Glück hörte er Lestrange im nächsten Moment heftig erwidern. „Ich bin tausend Mal mehr Wert als Snape!“ Aus den Augenwinkeln sah Harry wie sich Hermines Mund für einen Moment zu einem leichten Lächeln verzog. Narcissa schüttelte seufzend den Kopf, schien aber überzeugt und wandte sich Richtung Gemeinschaftsraum. „Wir könnten doch jetzt zu Severus gehen“, schlug Hermine vor. Vielleicht konnten sie so etwas erfahren. Doch Narcissa schaute sie nur kopfschüttelnd über die Schulter hinweg an. „Oh nein, falls du es vergessen hast, ich verbringe den Abend mit Lucius...“ Ihre Stimme hatte einen gurrenden Klang bei den letzten Worten angenommen und Harry hatte das Gefühl, jetzt überall und in jeder Gestalt lieber zu sein, als in der von Lucius Malfoy, der in unmittelbarer Nähe von Narcissa stand.


Neville, Hermine und ein ziemlich panischer Harry folgten Narcissa in den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Der Raum sah genauso aus wie Harry ihn in Erinnerung hatte, nur die Schüler waren andere. Vor dem Kamin saßen in hohen Stühlen Nott und Severus Snape. Beide klappten gerade ihre Zaubertrankbücher zu und im nächsten Moment fixierte Snape die vermeintliche Bellatrix. „Bella, wo warst du denn...? Ich dachte du wolltest kurz in die Bibliothek?“ Narcissa lachte schallend auf. „Nun du weißt ja, was bei ihr kurz heißt und wer beeilt sich schon, wenn es um Hausaufgaben geht?“ Snape ignorierte sie und zog eine saubere Abschrift seiner Hausaufgaben hervor. „Hier, ich hab sie dir abgeschrieben. Verleg sie bis zur nächsten Stunde aber nicht wieder, wenn es geht.“ Hermine schien es endlich für angebracht zu halten, nicht mehr Statue zu spielen. Fast geziert nahm sie das Blatt von Severus entgegen und rang sich ein knappes Lächeln ab. „Danke.“ Harry bemerkte zu seinem Erstaunen, dass Snape rot wurde. Er warf Neville einen kurzen Blick zu. Hatte Lestrange etwa einen Grund, eifersüchtig zu sein? War Harrys späterer Zaubertranklehrer in Bellatrix verliebt gewesen? Er hatte keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Narcissa stand plötzlich neben ihm und hakte sich unter. Dann schaute sie ihn mit schmachtendem Blick an. „Ich glaube, wir werden hier nicht mehr gebraucht, Lucius.“ Neville warf ihm einen mitleidigen Blick zu und Harry fragte sich für einen Moment, warum er sich ausgerechnet in Lucius verwandeln musste. Warum hatte er nicht einfach Lestrange genommen? Innerlich seufzend lächelte Harry nun gezwungen Narcissa an und brachte irgendwie ein Nicken zustande. Die Slytherin strahlte und zog ihn im nächsten Moment durch den Gemeinschaftsraum auf zwei Treppenaufgänge zu. Harry hörte noch „Bellatrix“, die nun kund tat, wie langweilig ihr doch sei, dann waren er und Narcissa in einem der Aufgänge verschwunden. Harry unterdrückte ein Frösteln. Der Bereich der Slytherins war wirklich nicht gerade angenehm. Der Treppengang war so dunkel, dass man kaum etwas sehen konnte, und die Wände waren komplett kahl. Narcissa bemerkte sein Unwohlsein nicht, sie zwitscherte fröhlich vor sich hin. „...und natürlich hat Severus ihr wieder die Hausaufgaben gegeben, lernt er es denn nie? Obwohl ich mich nicht beschweren sollte, ich schreib ja auch nur von Bella alles ab. Ach übrigens, hat sie dir schon erzählt, dass wir vielleicht bald einen weiteren Spion für den dunklen Lord in Hogwarts haben?“ Mit einiger Mühe gelang es Harry seinen Gesichtsausdruck überrascht, statt entsetzt aussehen zu lassen. „Tatsächlich“, sagte er schließlich gedehnt, „Wen denn?“ Narcissa stieß die Tür zu einem Schlafsaal auf, während sie antwortete. „Oh, ich weiß nicht. Sky wollte mir nichts sagen, der dunkle Lord muss ihn doch erst aufnehmen, aber es ist wieder ein Gryffindor! Ist das nicht wunderbar? Bevor wir von der Schule gehen, bekommen wir bestimmt noch ein paar Schüler. In Ravenclaw sieht es ja auch recht gut aus und Huffles braucht ja eh keiner...“

Harry war starr mitten im Schlafsaal stehen geblieben und starrte die Slytherin entsetzt an. „Sky...sie ist gar nicht...es war nie der Imperius.“ Verdutzt schaute Narcissa ihn an. „Imperius? Gar keine schlechte Idee, wirklich. Könnte man mal versuchen, Lestrange beherrscht ihn doch ziemlich gut und Bella müsste nur mal ihre Faulheit überwinden. Aber wie kommst du darauf, dass Sky...“ „Oh, ich hab da was durcheinandergebracht“, sagte Harry hastig. Narcissa zuckte die Schultern. Scheinbar hatte sie anderes im Kopf, als über Sky zu reden. Sie setzte ein Lächeln auf, das wohl verführerisch wirken sollte, in Harry aber nur leichte Übelkeit aufsteigen ließ. Dann setzte sie sich mit einem einladenden Lächeln auf den Rand des Bettes, neben dem sie gestanden hatte, und klopfte einladend auf den Platz neben sich. Harry hatte das dumpfe Gefühl, dass er das alles sehr lustig gefunden hätte, wenn nur er es nicht gewesen wäre, den sie so anschaute. Er blieb wie angewurzelt stehen, was Narcissa dummerweise eher anstachelte als bremste. „Oh, wollen wir uns heute erst bitten lassen?“, gurrte sie. Um Gottes Willen, nein! Harry wich panisch einen Schritt zurück als die Slytherin sich wieder erhob und langsam auf ihn zukam. Sie war nur noch einen Schritt entfernt als sich plötzlich die Tür hinter Harry öffnete und eine nach Luft schnappende Bellatrix in der Tür stand. Narcissa sah sie verärgert an. „Bella! Was soll das?“ Hermine bemühte sich einen herablassenden Blick aufzusetzen. „Ist ja wohl nicht verboten hier rein zu gehen, oder?“ Narcissa verschränkte ungeduldig die Arme. „Das hier ist der Jungenschlafsaal. Was willst du?“ Sie konnte Harrys Gesicht nicht sehen, da er sich Hermine zugewandt hatte und dieser setzte nun einen flehenden Gesichtsausdruck auf. Lass dir was einfallen! Irgendwas!

Bevor Bellatrix aber reagieren konnte, war Neville in Gestalt von Rudolphus hinter ihr erschienen und betrat möglichst gelassen den Raum. „Aber ich darf schon noch in meinen eigenen Schlafsaal, oder Narcissa?“ Harry bemühte sich möglichst nicht erleichtert auszusehen, als er sich wieder zu der Slytherin umdrehte. „Nun, vielleicht können wir uns doch noch um Zaubertränke kümmern?“ Empört schaute Narcissa ihn an, doch eine wirkliche Wahl hatte sie nicht, denn Hermine hatte die Chance ergriffen und es sich auf einem der Betten bequem gemacht.

Harry ließ sich mit reichlich Sicherheitsabstand zu Narcissa ebenfalls nieder und schaute seine beiden Freunde bedeutungsvoll an. „Bella, hast du Rudolphus schon erzählt, dass Sky in Gryffindor einen neuen Spion angeworben hat?“ Für einen kleinen Moment sah man Entsetzen im Gesicht der vermeintlichen Slytherins, doch dann nickte Neville. „Ja, gerade eben. Toll, nicht?“ Narcissa nickte lustlos. Sie war immernoch sauer und hatte sich nicht groß um die drei Freunde gekümmert. „Kann ich deine Lösungen für Zaubertränke haben, Bella?“ Kommentarlos gab Hermine das Pergament von Severus an Narcissa weiter, was scheinbar falsch gewesen war, denn Narcissa schaute Hermine nun überrascht an. „Gehts dir heute gut? Du flirtest weder mit Rudolphus, noch mit Lucius, du meckerst nicht an Severus rum, du kommst freiwillig in den Jungenschlafsaal, ich muss nicht eine Stunde um die Hausaufgaben betteln...“ Dann wandte sie sich an Rudolphus. „Und du hast seit du hier drin bist noch keine Eifersuchtsszene wegen Severus gemacht.“ Neville lächelte schwach. „Ich..ähm...fühl mich nicht so gut.“ Harry erinnerte sich, dass sie diese Ausrede schon bei Draco Malfoy gebraucht hatten und er musste ein Grinsen unterdrücken. „Weißt du was, ich bring dich in den Krankenflügel.“ Narcissas Blick wandte sich nun dem vermeintlichen Lucius zu. „Du willst ihn in den Krankenflügel bringen...? Klasse, lass dich am besten gleich mit untersuchen.“ Hermine räusperte sich. „Nun, ich denke ich komme auch mit...vielleicht war ja was im Essen.“ Narcissa nickte mitfühlend. „Diese reudigen Hauselfen in Hogwarts, bekommen nichteinmal ein einfaches Essen hin.“ Bevor Hermine etwas Falsches sagen konnte, hatten Neville und Harry sie geschnappt und waren schon auf dem Weg nach unten, während Narcissa immernoch verwirrt zurückblieb.






Neville, Hermine und Harry verließen eilig den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Ihre Stunde war fast um und sie hatten herausgefunden, was sie wissen mussten. „Sky!“, empört rannte Hermine die Treppe zum ersten Stock hinauf. „Ich glaube es einfach nicht und wir dachten noch, Peter wäre dafür verantwortlich.“ „Er könnte der neue Gryffindorspion sein“, sagte Harry nachdenklich, während seine Haare sich langsam dunkler färbten – der Vielsafttrank ließ nach. Hastig verzogen sich die drei in ein leeres Klassenzimmer. Keiner wollte einem Lehrer, der vielleicht in den Gängen unterwegs war, erklären müssen, warum er seine Gestalt änderte. Nach einigen Minuten war alles vorbei und die Gryffindors zogen umsichtig die Slytherinumhänge wieder aus und liefen zum Raum der Wünsche. Luna und Ron warteten bereits gespannt. Harry erzählte ihnen von dem Gespräch mit Narcissa. Ron gluckste. „Du und Narcissa Black? Warum hab ich mir das nur entgehen lassen?“ Hermine verdrehte die Augen. „Die eigentlich wichtige Information ist die, dass Sky der Spion ist, Ron...“ Luna neigte nachdenklich den Kopf zur Seite. „Und in Ravenclaw soll es auch Spione geben...schrecklich.“ Harry sah sie fragend an. „Kannst du versuchen herauszufinden wer bei euch auf Voldemorts Seite ist?“ „Ich weiß nicht, ich werd's versuchen“, summte Luna, während sie immernoch nachdenklich ins Leer starrte.

Mehr konnten sie fürs Erste nicht tun. Die Schüler gingen zurück in ihre Gemeinschaftsräume und Hermine zwang die Jungs dazu, sich an ihre Hausaufgaben zu setzen. Harry hatte allerdings vollkommen anderes im Kopf. Sky war die Verräterin, Sky wusste wo Ginny war und wie es ihr ging und sie war dafür verantwortlich, dass Ginny überhaupt in Voldemorts Gewalt war. Hermine beobachtete ihn aufmerksam. „Wenn wir ihr zeigen, dass wir über ihre Spionage informiert sind, wird Voldemort früher oder später davon erfahren. Dann hat Ginny vielleicht keine Chance mehr, also halt dich bitte zurück, Harry!“ Harry schaute sie verdutzt an. „Machst du Witze? Ich tu doch nicht so als wäre alles in bester Ordnung!“ „Das müssen wir aber! Wir haben jetzt einen Vorteil, den dürfen wir nicht einfach so aufgeben. Sie wird dir nichts sagen! Wenn sie etwas verraten würde, würde Voldemort mit ihr wesentlich Schlimmeres machen, als du mit ihr anstellen kannst.“

Harry musste Hermine widerstrebend Recht geben und das keinen Moment zu früh, denn das Portrait öffnete sich gerade und herein kamen fröhlich plaudernd Lily, Melody und Sky. Hermine warf Harry einen warnenden Blick zu, der nickte steif und schaffte es irgendwie den Anflug eines Lächelns auf sein Gesicht zu bekommen, als die drei näher kamen. Lily setzte sich munter neben ihn. „Na, wie war euer Tag?“ „Ganz in Ordnung“, meinte Harry und schaute starr auf seine Hausaufgaben. Sky stellte schwungvoll ihre Tasche ab und ließ sich in einen Sessel fallen. „Na immerhin heute mal keine Hausaufgaben, das heißt wir können den Nachmittag besser nutzen.“ „Ahja, wozu denn?“, fragte Ron gedehnt. Nun bekam er einen warnenden Blick von Hermine zugeworfen, doch Sky schien nichts bemerkt zu haben. Sie sprach immernoch in bester Laune weiter. „Oh, ich weiß nicht. Aber das Wetter ist so schön, bald ändert sich das sicher.“ Melody nickte. „Ja, wir könnten rausgehen. Ihr wolltet doch eh mal Hagrid...nunja, kennenlernen.“ Daran hatte Harry gar nicht mehr gedacht. Hagrid! Ron und Hermine schienen ebenfalls begeistert von der Idee zu sein („Auf jedenfall besser als Hausaufgaben“, flüsterte Ron Harry zu) und auch Neville klappte sein Buch zu und schloss sich der Gruppe an.

Die sieben Schüler traten kurz darauf aus dem Schloss heraus und schlenderten über die Ländereien. Harry war still. Es kostete ihn einiges an Überwindung so gelassen neben der Frau herzuspazieren, die wusste wo Ginny war. Was wenn sie falsch lagen? Wenn Voldemort nicht auf dem Anwesen seines Vaters war? „Alles ok? Du bist so still.“ Sky sah ihn fragend an. Melody verdrehte die Augen. „Wenn deine Freundin seit Tagen in der Gewalt von Du-weißt-schon-wem wäre, würdest du auch nicht gerade singend durch die Gegend tanzen.“ Sky wurde rot. „Ohja, sorry...ich kann manchmal ein ziemlicher Trampel sein. Tut mir Leid.“ Wenn es dir Leid tun würde, würdest du mir sagen wo sie ist! Doch Harry sagte es nicht, er nickte nur und mühte sich ein Lächeln ab. Sie hatten Hagrids Hütte erreicht und klopften an die Tür. „Moment!“ Harrys Lächeln wurde nun um einiges ungezwungener. Er hörte wie der Wildhüter sich hinter der Tür mit Fang abmühte. Melody und Sky traten vorsorglich einen Schritt von der Tür zurück, während Lily an der Tür stehen blieb. „Oh, Fang, jetzt geh doch mal aus dem Weg!“ Lautes Bellen war die Antwort und im nächsten Moment öffnete sich die Tür. Hagrid war ein struppig aussehender Halbriese, der die Schüler nun aus schwarzen Augen erwartungsvoll ansah. „Hallo! Das nenne ich mal Überraschungsbesuch, was führt euch hier her?“ Lily trat lächelnd vor, während Fang sich an Hagrid vorbeischlängelte und sie freudig ansprang. Lily lachte und versuchte Fangs Ansturm stand zu halten. „Wir wollten dir unsere neuen Mitschüler vorstellen. Von Harry und den anderen hast du ja sicher schon gehört?“ Hagrid nickte und betrachtete Hermine, Neville, Ron und Harry neugierig. „Ja, hab von euch gehört. Hab auch schon Luna kennengelernt, is öfters auf den Ländereien. Is ganz nett und hält Black davon ab, die Zeit mit weniger netten Dingen zu verbringen.“ Harry grinste. James und Sirius hatten Hagrid bestimmt genausoviele Nerven gekostet wie Fred und George. „Und Remus Lupin hab ich auch schon gesehn...wird sich ja prächtig entwickeln, der gute Remus, ja...Und ich bin also noch Wildhüter, wenn ihr in die Schule kommt?“ „Nicht nur, auch Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe“, erklärte Neville, woraufhin Hermine ihn entsetzt ansah. Doch Hagrids Augen begannen freudig zu leuchten. „Im Ernst?! Ich? Lehrer! Oh, ich fass es nicht, das habe ich bestimmt Dumbledore zu verdanken...wundervoller Mann. Und ihr mögt meinen Unterricht alle, oder?“ Ron und Harry warfen sich heimlich einen kurzen Blick zu, beteuerten aber ebenso wie Hermine und Neville, wie wundervoll der Unterricht doch war. „Wir hatten ..ähm...sehr interessante Geschöpfe“, erklärte Harry tapfer und versuchte nicht an knallrümpfige Kröter zu denken. Hagrids Lächeln wurde breiter. „Ah, wo sind denn meine Manieren! Kommt rein!“ Die Schüler betraten Hagrids kleine Hütte und setzten sich an den Tisch. Melody und Sky sahen sich neugierig um. Sie waren noch nie hier gewesen und auch Lily hatte die Hütte nur wenige Male von innen gesehen. „Ich helfe Hagrid manchmal, wenn Tiere im Wald verletzt werden und er sich nicht allein um sie kümmern kann“, erklärte sie. Harry schätzte mal, ihr hatte Hagrid nie ein Drachenei oder ähnliches vorgesetzt.








Etwa eine Stunde lang blieben die Schüler bei Hagrid. Natürlich interessierte er sich wahnsinnig für seine spätere Tätigkeit als Lehrer. „Was hab ich alles mit euch gemacht? Haben wir Thestrale behandelt? Ich hab euch Flubberwürmer gezeigt??? Nicht wirklich, oder? War ich da gerade krank?“ Harry ließ es lieber, ihm von seiner ersten Unterrichtsstunde zu berichten, stattdessen betonte er wieviel er doch bei Hagrid gelernt hatte. Bei seinen Erzählungen beschränkte er sich auf die Unterrichtsstunden, bei denen am Ende nicht die ganze Klasse Blessuren oder Verbrennungen davongetragen hatte. Nach einer halben Stunde schien der Wildhüter auf Wolke sieben zu sein, doch gewann sein Gesicht plötzlich einen ernsten Ausdruck. „Hab gehört eine von euch is entführt worden..schreckliche Sache, aber Dumbledore macht das schon...ja, der macht das.“ „Wenn's geht bevor sie tot ist“, meinte Ron gereizt. Hermine warf ihm einen kurzen Blick zu, dann wandte sie sich wieder an Hagrid. „Wir wissen nicht wie weit die Auroren sind, Dumbledore und die anderen Lehrer sagen uns nicht allzu viel.“ Hagrid nickte. „Dumbledore ist sich ziemlich sicher, dass wir Spione an der Schule haben, deshalb erfahren die Schüler kaum was, aber euch kann ich es ja sagen.“ Er strahlte die Gryffindors an. Harry hätte jetzt zu gern zu Sky hinübergeschaut, hielt es aber für besser einfach nur zu nicken. Glücklicherweise wechselte Hagrid das Thema wieder. „Und du bist also James Potters Sohn? Scheinst mir vernünftiger als dein Dad...der hat mich vielleicht schon Nerven gekostet.“ Glucksend stand Hagrid auf und füllte ihre Tassen nach. „Is eigentlich ein netter Kerl...müsste nur mal ruhiger werden. Siehst aus wie dein Vater, aber die Augen, die Augen hast du nicht von ihm...“ Harry hatte diesen Satz schon verdammt oft gehört, doch heute saß er neben der Person, dem er diese Augen zu verdanken hatte und irgendwie wurde ihm in diesem Moment wieder schmerzhaft bewusst, wer Lily war: seine Mutter, seine Mutter, die sterben würde, wenn er ein Jahr alt war. Harry atmete tief durch. In den letzten Tagen war es ihm recht gut gelungen, Lily einfach nur als Mitschülerin zu sehen, doch solche Momente machten ihm bewusst, dass sie das eigentlich nicht war. Hermine warf Harry einen verständnisvollen Blick zu, während Hagrid ihn nun eingehender musterte. „Wenn ich's mir genau überleg...Lily! Sag bloß, Potter hat es geschafft und sie doch noch gekriegt.“ Ein breites Grinsen stahl sich auf das Gesicht des Wildhüters und er sah die Schulsprecherin begeistert an. Lilys Wangen waren rosa angelaufen. „Ein Wunder, dass du es noch nicht wusstest. Ich dachte schon, sie hätten irgendwo Plakate aufgehängt, so schnell hat sich die Nachricht verbreitet.“


Schließlich verabschiedeten sie sich von Hagrid und gingen wieder Richtung Schloss. Die Sonne verschwand langsam hinter dem verbotenen Wald und tauchte die Wiesen in rotes Licht. Harry kannte das, er hatte es sooft gesehen, wenn er von einem Besuch bei Hagrid gekommen war, doch war nie seine Mutter neben ihm hergelaufen und hatte mit ihm geredet. „Vielleicht sollten wir McGonagall nochmal fragen, ich meine, dass du nicht der Spion bist, ist ja klar. Dir sollte sie schon sagen, wie weit sie mit der Suche sind.“ Harry nickte. Ihm war gerade eingefallen, dass er eigentlich Dumbledore wegen Sky Bescheid sagen musste. Andererseits würde er sofort etwas gegen sie unternehmen müssen, immerhin war sie eine potentielle Gefahr für jeden anderen Schüler. Das besserte Harrys Stimmung auch nicht, denn ihm wurde bewusst, dass es wirklich unfair war, Skys Gesinnung für sich zu behalten. Seine Mitschüler hätten eigentlich ein Recht gehabt, von ihr zu erfahren. „Hey, alles ok?“ Harry sah Lily mit einem matten Lächeln an. „Ja, alles ok. Es ist nur...mir ist mal wieder bewusst geworden, dass ich immernoch in der Vergangenheit bin. Über dem Unterricht und den Hausaufgaben und Quidditch und den Ballvorbereitungen...da vergisst man das schnell.“ Lily lachte. „Ja, aber in deiner Zeit werde ich wohl eher zu Hause sitzen und dich wegen der Eulen zur Rede stellen, die ich wegen dir von Hogwarts bekomme!“ „Seht mal, da ist James!“, sagte Hermine hastig und warf Harry einen besorgten Blick zu. Das war einfach nicht sein Tag. Doch immerhin war Lily nun abgelenkt. James kam mit einem schiefen Lächeln auf die Gruppe zu, schaute dabei aber nur Lily an. „Hey, wo ward ihr denn?“ „Bei Hagrid“, erwiderte Neville und beobachtete amüsiert wie James nun verwirrt seinen Blick von Lily löste. „Ah...nun, ich glaube, mich hätte er nicht so gern als Besuch.“ „Woran das wohl liegt?“, fragte Lily spöttisch. James setzte eine Unschuldsmiene auf. „Oh, ich weiß nicht. Kann sein, dass ich ihm ganz versehentlich mal Ärger bereitet habe...“ „Mal? Er meint, er sollte eher dafür bezahlt werden dir und den anderen Rumtreibern hinterherzurennen, als für seinen eigentlichen Posten“, warf Ron ein. James schüttelte gespielt entrüstet den Kopf. „Das ist die reine Übertreibung! Ich meine, ja, es hat sicher einiges an Arbeit gekostet die Beete wieder hinzubekommen, aber sonst....“ Harry sah ihn fragend an. „Riesenschnecken“, erklärte James, „Sirius und ich wollten wissen, ob sie wirklich so schnell und viel fressen, wie behauptet wird...naja, die Beete waren nach einer halben Stunde komplett leer, aber immerhin, man konnte es doch als Unterrichtsexperiment durchgehen lassen.“

Lily schüttelte mit einem leichten Lächeln den Kopf. „Das nächste Mal solltest du Hagrid vielleicht über dein Schulexperiment informieren.“ Inzwischen waren die Schüler am Schlossportal angekommen und James hielt Lily am Arm fest. „Kann ich kurz mit dir allein reden?“ Lily nickte zögernd, während sich die anderen Gryffindor grinsend verzogen. „Junge Liebe“, seufzte Melody theatralisch. „Bestimmt weist sie ihn wieder ab“, kommentierte Sky nüchtern. „Sei nicht so pessimistisch, du wirst sehen, die beiden werden heiraten, Kinder haben und sich weiter streiten bis sie graue Haare haben...“ Harry bemühte sich Melodys Zukunftsvorstellungen zu überhören, während er sich fragte ob James schon gemerkt hatte, dass sein Umhang fehlte. Die Schüler hatten gerade das Ende der Treppe erreicht, als unten krachend eine Tür aufging. Heraus traten Bellatrix, Lucius und Rudolphus. „Oh, die gibt es ja auch noch“, hauchte Hermine leise. Sie hatten sie einfach in der Kammer liegen lassen. Nun stapften die drei Slytherins wütend an der kleinen Gruppe vorbei, wahrscheinlich auf dem Weg zum Direktor. Neville sah ihnen besorgt nach, doch Hermine schaute ihn beruhigend an. „Keine Sorge, sie haben nicht mal die leiseste Ahnung wer es war und sie werden es auch nicht herausfinden.“


Lily und James hatten vom Abgang der Slytherins nichts mehr mitbekommen. Sie standen vor dem Schlossportal und beobachteten schweigend den Sonnenuntergang. Nach einigen Minuten wurde Lily unruhig. James hatte sie sprechen wollen, warum stand er jetzt schweigend wie eine Statue da und sagte nichts? Als sie schließlich fast im Dunkeln standen, räusperte sich James. „Das ist irgendwie seltsam, weißt du das? Ich meine, ich bemühe mich um dich und du weist mich ab und dann taucht unser Sohn auf und plötzlich ist alles anders, weil wir wissen, was passieren wird...ich meine zwischen uns hat sich seit Harrys Auftauchen einiges verändert, oder?“ Lily nickte. Sie hatte in letzter Zeit dafür gesorgt, dass sie nur noch beiläufig mit James zu tun hatte und glücklicherweise hatte er sich auch zurückgehalten. Das alles war einfach zu verwirrend für Lily. Sie hatte James wegen seiner leichfertigen Art immer abgelehnt und dann erfuhr sie plötzlich, dass sie ihn später heiraten würde. „Was willst du, James?“ „Eine Chance...“ Lily sah ihn verwundert an. „Die hast du doch in Hogsmeade!“ James lächelte gequält. „So, wie ich das im Moment sehe, werden wir mit unseren Freunden zusammen rumhängen, ein paar nichtssagende Kommentare austauschen und abends wieder nach Hause gehen, ohne das sich irgendetwas geändert hat. Verstehst du darunter eine Chance?“ Lily musste sich innerlich gestehen, dass er Recht hatte, gab ihm als Antwort jedoch nur ein Schulterzucken. „Was erwartest du denn von mir? Das ich dir um den Hals falle, nur weil ich erfahre, dass ich eh nichts daran ändern kann, dass ich mit dir zusammenkomme? Ich glaube nicht, dass du mich so rumgekriegt hast!“ „Sicher nicht“, antwortete James betrübt, „allerdings musste Harrys Vater auch nicht eine Lily Evans herumkriegen, die sich gegen ihre Zukunft auflehnt.“ Lily sagte nichts dazu. Inzwischen war es dunkel und sie begann zu frösteln. „Wir sollten reingehen.“ James nickte enttäuscht und Lily ignorierte den flehenden Ausdruck in seinen Augen als sie durch das Schlossportal ging.


Die Nachricht von den eingesperrten Slytherins hatte sich bis zum nächsten Morgen verbreitet. Die Schüler tuschelten ängstlich, denn viele fürchteten, dass auch dies ein Trick von Voldemort gewesen sein könnte. Andere wiederrum fanden die Aktion überaus amüsant und erinnerten die restlichen Schüler daran, dass Voldemort sich sicher Schüler aus einem anderen Haus ausgesucht hätte. Die Slytherins waren selbstverständlich verärgert, allen voran die Slytherinclique der siebten Klasse. Natürlich hatten auch Narcissa und die anderen mitbekommen, dass es nicht Lucius und der Rest ihrer Gruppe gewesen war, mit denen sie geredet hatten. Den Lehrern hatten sie aber scheinbar nichts von den Doppelgängern erzählt, denn selbst Slughorn schien nicht misstrauisch, weil etwas aus der Phiole mit dem Vielsafttrank fehlte. Hermine hatte es geschafft, sie vor dem Unterricht zurückzubringen.

Alles in allem war die Aktion also recht gut gelaufen und Harry fieberte nun dem Samstag entgegen, an dem es endlich nach Hogsmead ging und sie apparieren konnten. Am Freitag entdeckte dummerweise James dann doch seinen fehlenden Tarnumhang, zumindest glaubte Harry das. Er, Ron, Hermine und Melody saßen beim Frühstück und unterhielten sich gerade über die letzte Ballübungsstunde. „Nicht mehr lang und wir haben Halloween!“, freute sich Melody, „Und inzwischen klappt es doch ganz gut, oder? Okay, die Platzwechsel sind etwas bescheiden, aber mit noch etwas Übung...“ In diesem Moment tauchte ein leicht gehetzt wirkender James auf, der sich hektisch umsah. Nachdem er die vier Gryffindors entdeckt hatte, kam er eilig auf sie zu. „Morgen...habt ihr Sirius oder Remus gesehen?“ Die Schüler schüttelten den Kopf. Ron sah Harrys Vater fragend an. „Alles ok?“ James schüttelte ungewöhnlich ernst den Kopf. „Irgendjemand war in unserem Zimmer, ein paar Sachen von mir fehlen und ich wette derjenige wusste sehr genau wonach er gesucht hat, denn so leicht ist das Teil ja nicht zu entdecken...“ Harry hatte das dumme Gefühl, dass er ganz genau wusste, wovon sein Vater redete, doch er bemühte sich um eine fragende Miene. „Was fehlt denn?“ „Oh, ähm...“ James lächelte schief, „Ist nicht so wichtig, jedenfalls war es recht gut...getarnt.“ „Ah, tarnst du all deine unwichtigen Sachen?“, spöttelte Melody. James warf ihr einen vernichtenden Blick zu. Hermine stattdessen legte ihr Frühstück zur Seite und schaute nun auch fragend James an. „Irgendeinen Verdacht wer es war?“ Der Gryffindor schüttelte den Kopf. „Es wissen nicht viele davon, eigentlich nur Peter, Sirius, Remus und ich.“ „Na dann Peter“, schlug Melody witzelnd vor. James runzelte die Stirn, doch kam er nicht mehr zu einer Erwiderung, denn Sirius betrat gerade mit Luna die große Halle. Schnell ging er zu den beiden hinüber und zog seinen besten Freund von der Ravenclaw weg. Harry und Ron sahen sich bedeutungsvoll an. Wenn sie den Tarnumhang zurückbrachten, mussten sie verdammt gut aufpassen.


Der Freitag schleppte sich dahin. Am Abend war noch Quidditchtraining. Die Mannschaft war inzwischen recht gut eingespielt, doch Harry achtete an diesem Abend kaum darauf. Er fieberte dem Samstag entgegen. Nachdem Training schlich er noch zum Raum der Wünsche, um den Tarnumhang und die Karte des Herumtreibers zu holen. Sorgsam versteckte er beides unter seinem Umhang. Zwar würde James sicher nicht auf die Idee kommen, dass er ihn haben könnte, doch beobachteten die Rumtreiber schon den ganzen Tag sämtliche Gryffindors mit Argusaugen und hatten am Nachmittag eine große Suchaktion im Gryffindorturm gestartet. Neville hatte kopfschüttelnd neben Harry gestanden. „Gut, dass wir die Sachen nicht hierbehalten haben...und gut, dass sie nichts vom Raum der Wünsche wissen.“ Harry hatte nur still genickt und zugesehen, wie Melody, Sky und Lily sich über die Suchaktion der Jungs amüsiert hatten. Ob Sky am Sonntag auch noch so fröhlich sein würde? Ginny wusste sicher, wem sie ihre Entführung zu verdanken gehabt hatte, und wenn es Harry und den anderen gelang sie zu befreien, dann würden sie die Wahrheit sagen können.

Harry war am Portrait angekommen. Nervös sagte er der fetten Dame das Passwort und trat ein. Die vier Rumtreiber saßen brütend am Kamin, während Hermine, Neville und Ron etwas weiter weg leise miteinander sprachen. Als sie Harry sahen, schauten sie ihn erwartungsvoll an. Er lächelte und nickte leicht, dann ging er schnellstmöglich zu den Schlafsälen. An seinem Bett angekommen, beschloss er die Karte und den Umhang über Nacht in seinem Bett zu lassen. Dort würden die Rumtreiber auch für den Fall einer Nachtsuchaktion nicht nachsehen, denn dann hätten sie ihn zwangsweise geweckt. Nachdem Harry die Sachen verstaut hatte, ging er wieder zu den anderen Gryffindors. Lily und Melody kamen gerade mit einem Stapel Bücher aus der Bibliothek und setzen sich zu der Gruppe. Lily sah neugierig zu den Rumtreibern. „Wisst ihr, was bei denen los ist?“ Möglichst ahnungslos zuckten Ron, Hermine, Neville und Harry die Schultern. Melody schüttelte ungläubig den Kopf. „Das Kranke ist ja, sie tasten wirklich jeden Millimeter ab. Und damit meine ich wirklich Tasten!“ Ron sah sich suchend um. „Wo ist Sky eigentlich?“ Lily grinste breit. „Was denn? Kriegen wir etwa das nächste Liebespaar?“ Ron sah aus, als würde er sich eher nocheinmal selbst mit dem Schneckenzauber verhexen. „Sie ist noch in der Bibliothek...hat irgendein Buch nicht gefunden, dass sie dringend braucht.“ Harry warf Hermine einen kurzen Blick zu. Ging es wirklich um ein Buch oder hatte Sky etwas mitbekommen? Wusste sie, wonach James und die anderen suchten, und hatte vielleicht auch eine Ahnung wer gerade im Besitz der Gegenstände war?


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