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Fanfiction

Follow your Past - Walzer und andere Schwierigkeiten

von Sayuchan

Zauberkunst verging recht schnell. Flittwick ließ sie Zauber wie den Aufrufzauber Accio üben, den Harry schon zur Genüge aus seinem 4. Schuljahr kannte. Natürlich war er auch hier nur als Wiederholung gedacht, doch es gab einige Schüler, die Probleme damit hatten. Neville gehörte zu Harrys großer Freude nicht dazu, aber Peter brauchte fast die ganze erste Stunde um den Zauber wieder hinzubekommen und auch Sky hatte bei ihren ersten Versuchen Probleme.

Schließlich gelang es aber allen Schülern ihre Kissen, oder in Sirius Fall auch einmal absichtlich Professor Flittwick, zu sich fliegen zu lassen. Die anderen Zauber gingen zum Glück wesentlich besser von der Hand und so verließ die Klasse recht zufrieden mit sich Zauberkunst.



Hermines gute Laune bekam wieder einen gehörigen Dämpfer als sie Tonks aufgeregt vor dem Verwandlungsraum auf-und ab laufen sah. Doch die Aurorin bemerkte das nicht im geringsten, dazu war sie zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. „Ihr seid die erste Klasse, vor der ich Assistentslehrerin spielen darf. Hoffentlich nimmt McGonagall mich nicht zu hart ran.“ „Bei welcher McGonagall haben wir eigentlich?“, fragte Ron neugierig. Tonks zuckte die Schultern. „Sie wechseln sich ab.“

Im nächsten Moment kam McGonagall um die Ecke und es war eindeutig die jüngere Version. Sie musterte ihre Klasse forschend und ihr Blick verweilte bei Harry und seiner Gruppe ziemlich lange. Schließlich öffnete sie die Tür zum Verwandlungsraum und bat sie herein. Harry, der keine Lust hatte sich wieder die ganze Stunde um Hermine und Remus Gedanken zu machen, setzte sich mit Ron zu Sirius, James und Peter. Hermine schaute ihnen überrascht und verletzt nach und setzte sich dann zu Remus, der sich hinter James niedergelassen hatte. Neville ließ sich erleichtert neben sie fallen. In Verwandlungen war Hermine ihm meist eine sehr wertvolle Hilfe.

Professor McGonagall redete vorn am Lehrertisch leise mit Tonks und begann schließlich den Unterricht mit einer kleinen Einführungsrede. „Dieses Jahr geht es nicht nur darum, den Unterricht gut zu überstehen und die UTZ's zu bekommen, dieses Jahr müssen sie sich auch für einen Beruf entscheiden. Professor Tonks (Tonks wurde bei dieser Anrede rot und schaute verwirrt zu Harry und Ron) wird ihnen nun den Beruf des Aurors etwas näher bringen und ihnen zeigen warum Verwandlungen in diesem Beruf so unglaublich wichtig sind."

McGonagall setzte sich nun in die erste Reihe zu den Schülern und sah ihre „Assistentin“ auffordernd an. Tonks trat unsicher nach vorn und lächelte fast ebenso matt wie Lupin es immer tat. Doch wie Harry später zugeben musste, war ihr Vortrag erstklassig. Die Schüler erfuhren viel über Voraussetzungen und Inhalte der Aurorentätigkeit und natürlich benutzte Tonks ihre metamorphische Gabe und stand einmal als alte Frau, einmal als kleines Kind und einmal als pickliger Teenager vor ihnen. Alle mussten lachen, doch Harry fiel auf, dass Hermines Lachen nicht ganz echt war.

Trotzdem schien sie sich wesentlich besser zu fühlen als sie endlich den Unterricht verlassen konnte. „Tonks hat das ziemlich gut gemacht, oder“, fragte sie Harry als sie den Raum verließen. Harry nickte. „Hoffentlich wird sie öfters mal eine Stunde übernehmen.“ Zu seiner Überraschung wartete Tonks draußen auf ihn und winkte Harry zu sich heran. „Remus wartet oben in seinem Büro auf dich. Er will noch vor dem Essen mit dir sprechen. Du wüsstest schon warum.“ In Harrys Innerem schien etwas zu gefrieren. Hatte Professor Lupin etwa schon etwas bemerkt? Tonks scheinbar nicht, denn sie plauderte lebhaft weiter.

„Ich hätte nicht gedacht, dass meine erste Stunde so glatt geht, es hat richtig Spaß gemacht. Wie fandest du sie?“ „Toll!“, sagte Harry ehrlich begeistert. „Hör mal, ich geh lieber gleich zu Professor Lupin, sonst verpass ich das Essen und ich verhungere gleich.“ Tonks nickte und winkte ihm nach, als er sich auf den Weg zu Remus Lupin machte. In Wahrheit hatte Tonks ihm den Hunger gründlich verdorben. In seinem Magen schien etwas sehr sehr großes herumzuwuseln.

Vor Lupins Büro schluckte er und klopfte leise an. „Herein!“, rief Professor Lupin. Harry öffnete die Tür und trat in das Büro seines Lehrers ein. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, zuckte Harry leicht zusammen. Lupin schaute ihn verwundert an. „Alles in Ordnung, Harry?“ Harry mühte sich ein Lächeln ab. „Ja, alles in Ordnung. Die letzten beiden Tage waren nur... naja, es war seltsam.“ Remus nickte ernst. „Ich fand es auch seltsam James, Sirius, Peter und mich zu unterrichten. Einerseits habe ich mich gefreut sie wiederzusehen, andererseits weiß ich was mit ihnen geschehen wird. Und dann stand ich auch noch als Lehrer vor ihnen statt als Freund.“ Harry nickte. Er hatte sich ähnlich gefühlt. Für einen Moment herrschte nachdenkliche Stille im Raum, dann räusperte sich Lupin. „Du musst dann noch zum Essen, also besprechen wir jetzt lieber schnell was es zu klären gibt.“

Harry hätte sein gesamtes Vermögen in Gringotts gegeben, um zu verhindern, dass er mit Lupin über Hermine und Remus reden musste, doch der Professor fuhr bereits fort. „Wie du gestern sicher bemerkt hast, ist bald Vollmond und damit rückt deine Zeit als Ersatzlehrer näher.“ Erleichtert ließ sich Harry tiefer in seinen Stuhl sinken. Das war es nur! Er hatte vollkommen vergessen, dass Lupin ihn darum gebeten hatte. Glücklicherweise hatte Lupin seine Reaktion nicht bemerkt oder ignorierte sie einfach nur. „Ich dachte, du könntest vielleicht den Patronus-Zauber in der ersten Einheit drannehmen. Wir wollen eh mit Dementoren, Drachen und Riesen weitermachen. Gegen die braucht man nämlich oft solche Sammelflüche wie wir sie letzte Stunde geübt haben.“ Harry nickte.

Er ging mit Lupin die entsprechenden Stunden durch und war 5 Minuten später auf dem Weg zum Mittagessen. Als er in die große Halle kam, sah er mehrere besorgte Schüler vom Gryffindortisch aufschauen. Lächelnd ging er zu Ron und Hermine. „Tonks meinte, Lupin wollte dich sprechen“, sagte Ron angespannt. „Nur wegen der Ersatzstunden“, beruhigte Harry ihn. Seine Mitschüler schauten ihn erleichtert an. Hermine schien möglichst schnell das Thema wechseln zu wollen. „Wie hat er das denn nun mit Dumbledore geklärt? Wegen seinem kleinen Problem?“

Harry zuckte die Schultern. Er hatte vergessen danach zu fragen. Hermine wandte sich an Remus, der ihr gegenüber saß. „Hat dir jemand was gesagt?“ Doch Remus schüttelte nur leicht den Kopf. „Wenn er mit in die heulende Hütte kommen soll, müssten sie irgendeine magische Barriere zwischen uns setzen. Werwölfe sind auch nicht immer nett zueinander.“ „Ist aber die wahrscheinlichste Lösung“, kommentierte Ron.

Nachmittags hatte Harry frei und er nutzte die Zeit um sich den Nimbus zu schnappen und ein paar Runden auf dem Quidditchfeld zu drehen. Hier konnte er in Ruhe nachdenken. Nachdem er etwa eine Stunde damit verbracht hatte seinem Nimbus Höchstleistungen abzufordern, ließ er sich wieder auf das Gras sinken. Sein Kopf fühlte sich schon wesentlich freier an, auch wenn er natürlich nicht die geringste Ahnung hatte was aus Hermine und Remus werden sollte. Aber er hatte im Moment einfach andere und wichtigere Probleme. Seine Eltern mussten es trotz seiner Einmischung irgendwie schaffen zusammenzukommen und dann war da noch die Frage wie lange sie hier noch festsitzen würden. Seufzend machte sich Harry auf den Weg in den Gryffindorturm. Ein paar Hausaufgaben waren noch zu machen und er sollte das lieber tun, solang sie ihm noch nicht über den Kopf gewachsen waren.

Im Gemeinschaftsraum fand er Ginny zusammen mit zwei anderen Schülerinnen aus ihrem Jahrgang. Als Harry durch das Loch geklettert kam, grinsten die beiden Mädchen ihn strahlend an und verschwanden dann giggelnd aus dem Raum. Fragend trat Harry zu Ginny. „Was hatten die denn?“ Ginnys Augen blitzten frech. „Naja, sie haben mich ein wenig ausgefragt, wie du so im Vergleich zu deinem Dad bist...“ Harry setzte sich mit einer düsteren Vorahnung. „Und?“ Ginny lehnte sich zufrieden in ihrem Sessel zurück. „Was und? Ich habe ihnen die Wahrheit gesagt. Dass du netter, besser im Quidditch und nicht so ein elender Angeber bist...“ „Sie hat WAS?“ James Potter stand nun am Eingang zum Gemeinschaftsraum und sah Ginny entrüstet an. Die zuckte nur unbeeindruckt die Schultern und wandte sich ihren Hausaufgaben zu.

James ging immer noch verstimmt zu Harry. „Hab dich draußen gerade fliegen sehen. Nicht schlecht. Kümmert euch lieber bald um eine Quidditchmannschaft, damit ihr auch noch Zeit zum Trainieren vor den Spielen habt.“ Harry stöhnte. „Ich habe vergessen McGonagall zu fragen!“ „Aber ich nicht“, erklärte Ginny vergnügt. „Wir dürfen eine aufstellen.“ Dankbar ging Harry zu seiner Freundin und umarmte sie stürmisch, was das Grinsen des Rotschopfes nur noch breiter werden ließ. Dann machte er sich daran einen Aushang für das schwarze Brett fertigzumachen, den er anschließend anpinnte. Als er damit fertig war, blieb ihm gerade noch genug Zeit für die Hausaufgaben. Er hatte gerade seine Schultasche mit den fertigen Aufgaben nach oben gebracht, als Hermine von ihrer Stunde Alte Runen kam. Überrascht sah sie Harry an. „Du hast gerade Schularbeiten gemacht?“

„Ist das so ungewöhnlich?“, fragte Harry leicht pikiert. „Oh nein, nur normalerweise...ach, ist ja auch egal. Weißt du, wo Ron ist? Ich dachte, er hat auch frei.“ Harry hatte nicht die geringste Ahnung, wo Ron steckte. Hermine seufzte. „Vor der letzten Stunde habe ich mit Remus geredet und da ist Ron vorbeigekommen und richtig ausgerastet. Hat gemeint ich würde euch verraten und Professor Lupin erst recht...“ Harry schaute verdutzt drein. „Naja, für Professor Lupin wäre es sicher... unangenehm, wenn er davon was mitbekommt, aber keine Sorge, ich fühl mich nicht verraten.“ Hermines Augen hatten einen lauernden Ausdruck bekommen. „Wovon sollte Lupin denn was mitbekommen?“ Harry biss sich auf die Lippe. „Oh, nunja, ich dachte....“ „Da dachtest du falsch!“, fauchte Hermine ehe er noch irgendetwas sagen konnte und ging hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei zu den Mädchenschlafsälen. Harry setzte sich seufzend wieder zu Ginny. „Ihr Mädchen werdet mit dem Alter immer schwieriger.“ „Nein, ihr Jungs kapiert nur immer weniger.“



Es herrschte Abenddämmerung auf dem großen Anwesen, doch die Sonne wurde durch dichte Nebelschwaden verdeckt, die nur ein undeutliches rotes Licht erkennen ließen. Das große verwaiste Haus wirkte wenig einladend. Wie ein großer, bedrohlicher Schatten erhob es sich über einem kleinen Dorf, das unterhalb der alten Mauern lag. Keiner in diesem Dorf wusste, dass das Haus nicht im mindesten so verlassen war, wie es von außen wirkte. Im Inneren der alten Wände schlich ein furchteinflößender Mann durch die Räume. Er trug einen langen schwarzen Umhang, der sich bei jedem Schritt aufbauschte. Sein Gesicht war ungewöhnlich spitz und seine Züge erinnerten eher an eine Schlange als an einen Menschen. Rotglühende Augen suchten fahrig den Raum ab.

Lord Voldemort wartete nun schon seit einigen Stunden auf seine Schlange Nagini. Sie hatte einen angehenden Todesser treffen sollen, der in Hogwarts lebte, und dem dunklen Lord angekündigt hatte, dass er ihn dringend sprechen müsse. Voldemort kam natürlich nicht auf die Idee sich persönlich um diese Angelegenheit zu kümmern. Sollte sein Gefolgsmann etwas Wichtiges herausgefunden haben, würde Nagini es ihm eh berichten. Nun war seine Schlange aber schon eine ganze Weile weg und langsam begann Voldemort zu glauben, dass es sich bei dem Treffen um einen Hinterhalt gehandelt hatte. Doch gerade als er in Erwägung zog einen Todesser zu rufen, um nach Nagini und dem Spion zu sehen, kam sein Haustier zischend ins Zimmer geschlängelt. Etwas, das eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Lächeln aufwies, erschien auf Voldemorts Gesicht. „Endlich“, zischte er, „hatte er brauchbare Informationen?“

Nagini wirkte aufgeregt. Sie wand sich einige Sekunden unruhig auf dem Boden, dann begann sie ihrem Herren zischelnd von den Neuigkeiten des Spions zu erzählen. Der dunkle Lord hatte sich gesetzt und hörte seinem Haustier schweigend zu. Als schließlich Ruhe in dem Raum einkehrte, starrte Voldemort einige Sekunden schweigend nach draußen, während ihm langsam bewusst wurde, was Nagini da gesagt hatte. Dann lachte er laut und schrill auf. Selbst die große Schlange schien erschrocken und zuckte leicht zurück. „Gut gemacht, Nagini. Ich denke, unser Spion hat sich als nützlich erwiesen... und als würdig in den Kreis der Todesser aufgenommen zu werden.“ Zischend äußerte die Angesprochene ihre Zustimmung und verschwand dann aus dem Zimmer, zweifellos um sich ihr Abendessen zu sichern.

Voldemort kümmerte sich nicht weiter darum, er hatte andere Dinge im Kopf. „Personen aus der Zukunft“, murmelte er vor sich hin, „und mindestens eine von ihnen ist ein Schlammblut. Interessant. Sie gehören nicht zu meinem Gefolge... dabei sind in ihrer Zeit mehr als 20 Jahre meiner Herrschaft vergangen.“ Oder war etwas schief gelaufen? Nein, das konnte nicht sein und doch... sollte ihm die Zaubergemeinschaft noch mehr als 20 Jahre widerstehen? Ungläubig erhob sich der dunkle Lord. Er hatte keine Wahl. Er brauchte eines der Kinder – die Lehrer ließ er gleich außen vor. Sie würden ihm alles sagen können. Ein grausames Lächeln erschien auf Voldemorts Gesicht. Morgen würde der neue Todesser eingeführt werden und sein erster Auftrag würde darin bestehen, ihm eines der Kinder zu bringen. Draußen ging die Sonne endgültig unter und der Nebel verschluckte jegliches Licht.




Am Mittwochmorgen revanchierte sich Ron bei Harry für den letzten Tag mit einer ganzen Kissensalve. Als Harry es schließlich schaffte aus dem Bett zu kommen, japste er vernehmlich und warf seinem besten Freund einen entrüsteten Blick zu. „Dir auch einen wunderschönen guten Morgen!“ Ron grinste schadenfroh und ging Richtung Bad. Harry nahm seine Brille vom Nachttisch. Zumindest hatte er wieder bessere Laune. Als die beiden zusammen mit Neville in den Gemeinschaftsraum kamen, erregte das schwarze Brett ihre Aufmerksamkeit. Einige Schüler lasen einen neuen Aushang und tuschelten aufgeregt miteinander. Ron, der größte von den dreien, ging zum Aushang und stellte sich auf die Zehenspitzen, um über eine Gruppe Drittklässler hinweg etwas sehen zu können.

„Ohje... Ab heute Abend findet eine Tanz-AG statt. Einmal die Woche. Das soll die Vorbereitung für den Ball sein.“ Verdutzt schauten sich Neville und Harry an. Selbst beim Trimagischen Turnier waren sie nicht 2 Monate vor Turnierbeginn schon mit so etwas konfrontiert worden. „Das ist aber keine Pflicht, oder?“, fragte Neville unsicher. „Nein“, antwortet Ginny, die nun neben ihnen stand. „Und ich persönlich habe Besseres zu tun, immerhin ist da ja noch Quidditch und die Hausaufgaben...“ Harry wusste nicht ob er erleichtert sein sollte, als er das hörte. Eigentlich hatte er keine Zeit für Tanzübungen, andererseits hätte er so verhindert, dass er sich beim Ball vor Ginny blamierte, denn er konnte beim besten Willen nicht tanzen. Ron warf ihm einen fragenden Blick zu, doch Harry formte ein leichtes „Später“ mit den Lippen und so gingen die Vier nach unten zum Frühstück.

Lily, Melody und Sky saßen bereits am Tisch. Harry ahnte schon worum es bei den dreien ging und als er sich neben Lily setzte wandte die sich prompt zu ihm. „Sag mal, glaubst du James hat es verdient, dass ich ihn zum Tanzen schleife?“ Harry zuckte die Schultern. Sein Dad hätte wahrscheinlich alles getan, um mit Lily zusammen zu sein, auch tanzen. Ginny gab Harry kurz zu verstehen, dass sie zu Luna ging. „Sie ist so allein da drüben.“ Ron schaute betrübt sein Müsli an. „Toll... ich hab natürlich keine Partnerin.“ Sky sah ihn hoffnungsvoll an. „Ich auch nicht.“ Für einen Moment schaute Ron verwirrt drein, doch dann schien er zu verstehen. „Ja... also... wir können gern gehen.“ Zufriedenen nickte Sky und wandte sich wieder ihrem Frühstück zu, während Ron, rot wie eine Tomate in seinem Müsli herumrührte. Lily schaute nun wieder Harry an. „Und du kommst mit Ginny auch, ja?“ Harry schüttelte traurig den Kopf. „Sie will nicht... ich habe ziemliche Angst mich beim Ball zu blamieren. Ich kann nicht tanzen.“

Lily nickte mitfühlend, während Melody sich nun zu Harry vorbeugte. „Wir können ja zusammen zu den Übungsstunden gehen! Ich habe inzwischen einen Tanzpartner für den Ball, einen Ravenclaw, aber der hat da gerade Quidditchtraining.“ In der Hoffnung, dass Ginny ihn nicht gleich erwürgen würde, stimmte Harry zu.

Heute hatte Harry zuerst Verwandlungen (zur Abwechslung mal) und er war schon gespannt wer ihn heute unterrichten würde. McGonagall, McGonagall Senior (das sollte sie lieber nie hören) oder Tonks. Langsam aber sicher trödelte auch der Rest der Schüler ein. James setzte sich gegenüber von Harry und Lily auf die Bank, versuchte ein nur leichtes Lächeln und sagte freundlich Guten Morgen. „Langsam wird er unheimlich“, murmelte Harry und brachte Lily damit zum Lachen. Immerhin beschloss sie nun aber, ihn auf die Tanz-AG anzusprechen und natürlich sagte James sofort begeistert zu. Schon wieder etwas mehr der Alte, begrüßte Krone fast überschwänglich Sirius, Remus und Peter, die jetzt an den Tisch kamen.

Sirius warf Harry einen fragenden Blick zu. Harry lächelte nur und formte die Worte „Tanz-AG“, dann deute er abwechselnd auf Lily und James. Sirius verstand und verkniff sich ein Lachen. Dann wuselte er zur Verwunderung der Anderen, Richtung Ravenclawtisch und setzte sich zu Luna und Ginny. Ron sah ihm mit düsterem Blick nach. „Soll er sich nicht letztens ziemlich gut mit Luna verstanden haben?“ Harry nickte und seufzte schwer. „Ja und am nächsten Tag sah Luna total verändert aus... ziemlich hübsch. Und heute läuft sie auch wieder so rum.“ Die beiden Freunde sahen sich Unheil ahnend an. Schließlich wandte sich Harry wieder seinem Toast zu. „Nein, das geht uns nichts an.“ Ron nickte bekräftigend und die beiden vermieden Blicke zum Ravenclawtisch.




Der Tag verging recht schnell. Verwandlungen hatten sie wieder bei der jüngeren McGonagall. Sie wiederholten Verschwindezauber, allerdings mussten sie jetzt sich selbst verschwinden lassen. Harry wünschte sich nichts sehnlicher als den Tarnumhang in der Nähe und James schien es nicht anders zu gehen. Lily und Hermine schafften es immerhin sich durchsichtig zu machen, was Sirius zu dem recht albernden Versuch brachte, durch Lily hindurchfassen zu wollen. Lily war natürlich kein bisschen weniger fest als vorher und so schrie sie empört auf als Sirius versuchte durch ihren Rücken zu kommen. Sie fauchte Sirius genervt an und James warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Du willst es mir unbedingt bei Lily verderben, wie?“ Sirius sah so aus als wollte er nichts lieber als schnellstmöglich den Verschwindezauber beherrschen.

Danach hatten sie Zaubertrankunterricht, doch Harry hatte einige Mühe sich auf den Trank zu konzentrieren. Heute war ein recht kompliziertes Gift dran, dass sein Opfer lähmte, doch Harry dachte eher an das Mittagessen, bei dem er Ginny irgendwie sagen musste, dass er mit Melody die Tanz-AG besuchen würde. Irgendwie schaffte er es trotzdem einen recht vernünftigen Trank zusammenzubekommen. Zuletzt gab Slughorn ihnen noch die Noten für ihre letzten Trankproben bekannt. Harry hatte überraschenderweise ein O geschafft, Ron ein E. Hermine, Severus und Lily hatten natürlich auch je ein O erreicht, während die Rumtreiber, bis auf Peter, ein E bekommen hatten, doch selbst Wurmschwanz hatte ein A geschafft. Remus ärgerte sich auf dem Weg nach oben ziemlich über sein E, während der Rest recht zufrieden mit sich war. „Dein Trank heute war doch perfekt, dafür bekommst du sicher ein O“, munterte Hermine ihn auf.

Die Schüler beeilten sich mit dem Mittagessen, doch Ginny tauchte gar nicht auf und Sirius wies Harry darauf hin, dass auch Luna nicht da war. „Vielleicht sind sie noch im Unterricht, haben gerade Verwandlungen.“ Ron sah Sirius verdutzt an. „Woher kennst du ihren Stundenplan?“ Sirius wurde rot und verzichtete auf eine Antwort. Der Nachmittag verging mit Kräuterkunde. Professor Sprout ließ sie mal wieder Alraunen umtopfen, was bei Harry und Ron wenig Begeisterung hervorrief. Während seiner Arbeit entdeckte Harry draußen eine Gruppe, die gerade Pflege magischer Geschöpfe hatte. Professor Kesselbrandt stand vor den Schülern und hielt ihnen einen Vortrag über irgendetwas, um das sich die Gruppe versammelt hatte. Nicht weit entfernt sah Harry Hagrid auf den Feldern arbeiten. Hagrid! Ob er von ihnen wusste? Ob sie ihn mal besuchen sollten? Harry wollte es gerade Ron vorschlagen als ihm seine Ohrenschützer einfielen. Also entschied er sich das heute Nachmittag zu klären.

Nach Kräuterkunde konnten die Schüler zurück in ihre Häuser gehen. Ron grinste schadenfroh, als eine Gruppe Viertklässler gehetzt zu einer Doppelstunde Kräuterkunde eilte. „Gut, dass wir die meisten Fächer inzwischen abwählen konnten.“ „Dafür haben wir aber auch UTZ's“, erinnerte Harry pessimistisch. „Was hat dir denn die Laune versaut?“ Harry seufzte. Er hatte wieder an heute Abend denken müssen. Wie sollte er Ginny das nur erklären?

Zusammen mit Ron ging er in den Gemeinschaftsraum, wo Hermine, Remus und James gerade für Verwandlungen übten. Ron rannte in Hermine hinein, weil sie fast nicht mehr zu sehen war und die anderen bewegten sich daraufhin lieber an der Wand entlang. Schließlich machten sie sich daran ebenfalls zu üben und machten sich einen Spaß daraus als Halbunsichtbare die hereinkommenden Schüler zu erschrecken. „So macht üben Spaß“, meinte Ron vergnügt als gerade das Portrait wieder aufging und Ginny hereinkam. Sie rannte in Sirius hinein und starrte überrascht auf etwas, dass nur noch ein leichter Schatten von Sirius war. „Den Zauber kriegen wir bis Freitag drauf“, meinte der begeistert. Lachend beendeten sie die Übung. „Ihr scheint ja in Verwandlung einen Riesenspaß gehabt zu haben“, stellte Ginny trocken fest, als sie sich Harry gegenüber in einen Sessel hatte fallen lassen. „Naja, Verwandlungen war nicht sooo toll, aber jetzt wo wir es langsam drauf haben...“ Ginny erzählte die nächste halbe Stunde von einer recht unterhaltsamen Einheit Magische Geschöpfe. Scheinbar war Professor Kesselbrandt ein guter Lehrer gewesen.

Harry wurde langsam nervös. Melody würde bald nach unten kommen und McGonagall hatte gemeint sie sollen „in angemessener Kleidung“ erscheinen. Das hieß nicht gerade Festumhang, aber in seinem normalen Schulumhang konnte er auch nicht hingehen. Hermine stieß zu ihnen und Ginny bat sie bei irgendeiner Hausaufgabe um Hilfe. Für den Moment gerettet, rannte Harry in den Schlafsaal und zog sich einen schwarzen Umhang über, der etwas anders geschnitten war als ihre Schulumhänge, aber rote Streifen am Kragen hatte, die ihn an die Gryffindorfarben erinnerten. Dann ging er wieder nach unten, allerdings mit einem Gefühl im Magen als hätte sein letztes Stündlein geschlagen. Hermine und Ginny schauten auf, als er wieder in den Raum kam. Seine Freundin betrachtete Harry verdutzt. „Also echt, nur wegen dem Abendessen musst du dich nicht umziehen.“ Ein Blick auf die Uhr sagte ihr allerdings, dass sie noch fast 2 Stunden bis zum Essen hatten. Harry trat vorsichtig näher. „Naja, weißt du, Ginny. Ich würde gern zu dieser Tanz-AG gehen und...“ Weiter kam er nicht. Ein überglücklicher James kam mit Lily am Arm auf sie zu.

„Hey, Harry! Schon fertig? Gut, wir wollen gleich los.“ Für einen Moment vergaß Harry sein Problem und betrachtete seine Mutter. Sie hatte einen Umhang an, der der Farbe ihrer Augen glich und sie wahnsinnig strahlen ließ. Die roten Haare trug sie ausnahmsweise offen. Irgendwie erinnerte sie Harry im Moment sehr an die Frau, die er vom Hochzeitsbild seiner Eltern kannte. Wärme stieg in Harry auf und er lächelte seine Eltern strahlend an. In diesem Moment hörte er Ginnys verächtliches Schnauben. „Mit wem geht Melody wohl hin, nachdem sie sich Harry nicht mehr krallen kann?“ Harrys Herz rutschte weit unter seine Magengegend. Melody kam gerade auf der Treppe zum Mädchenschlafsaal in Sicht. Sie hatte einen auffallenden Umhang an. Er war in der Mitte mit einem seidenen breiten Gürtel gebunden, sodass der Umhang eher wie ein Kleid wirkte. Zarte und einfache Blumenmuster begannen an ihren Schultern und endeten erst am Saum. Der Umhang (oder das Kleid?) war elfenbeinfarben, sodass Melodys schwarze Haare wunderbar zur Geltung kamen.

Sirius und Remus, die gerade nach unten kamen, pfiffen anerkennend. „Angeberin“, murmelte Ginny und verschränkte die Arme vor der Brust. Melody schwebte lächelnd auf Harry zu. „Na, fertig für's Tanzen?“ Harry nickte steif und verzichtete lieber auf einen Blick zu seiner Freundin, von der er nur ein leises Aufkeuchen hörte. Melody und Harry gingen zusammen mit James und Lily hinunter. Unten waren schon Sky und Ron und warteten darauf, dass die große Halle geöffnet wurde. Harry erzählte Ron schnell von Ginnys Verhalten. „Du hättest es ihr sagen müssen!“, meinte Ron und schaute düster auf die Treppe. Gerade kamen Remus und Hermine am Ende der Treppe an. Hermine trug einen hellblauen Umhang, Remus einen schwarzen mit violettem Kragen.

„Ich glaub es einfach nicht! Was wenn Professor Lupin und Tonks hier auftauchen?!“ Harry antwortete nicht. Luna schwebte in diesem Moment zu ihm. Sie trug einen silbergrauen Umhang und hatte ihr Haar hochgesteckt, was sie sogar etwas elegant wirken ließ. „Habt ihr Sirius gesehen?“ Ron und Harry sahen sich aus sehr gutem Grund nicht an. „Er ist noch oben“, informierte James sie. In diesem Moment kam sein bester Freund nach unten. Seinen Umhang hatte er lässig über die Schultern geworfen und kam grinsend auf die Gruppe zu. Remus und Hermine waren inzwischen bei ihnen. „Hey Luna, wie geht es dir?“ Luna lächelte Hermine entrückt an. „Danke, gut. Ich werde auch bei der Tanz-AG mitmachen. Ginny hat mich überredet... heute Mittag.“ Deshalb war sie nicht beim Mittagessen, dachte Harry. Sirius hatte die Gruppe nun erreicht und gesellte sich zu Luna, die ihn nun kein bisschen entrückt mehr anstrahlte.




Professor McGonagall, gleich in doppelter Ausführung, schritt nun in den Raum und öffnete die Türen zur großen Halle. Aufgeregt murmelnd traten die Gryffindors ein. Harry setzte sich mit den Anderen auf eine der am Rand stehenden Bänke. Als eines der letzten Paare, kamen Remus und Tonks herein. Tonks hatte ihre Haare mit einer schlichten Spange zusammengefasst und trug einen mitternachtsblauen Umhang, auf dem bunte Schmetterlinge ihr Unwesen trieben. Unwillkürlich grinste Harry. Typisch Tonks. Dann sah Harry besorgt zu dem jungen Remus und Hermine, die zwei Plätze neben Harry saßen und sich – ausnahmsweise Mal – über den letzten Unterricht unterhielten. „Die neue Formel in Arithmantik ist wirklich nicht ohne, oder?“ Harry beschloss sich lieber mit seiner Tanzpartnerin zu beschäftigen, die gerade zischend zur Eingangstür zeigte. „Die Black Cousinen!“

Tatsächlich betraten Bellatrix und Narzissa Black in diesem Moment den Raum. Beide hatten das Kinn nach vorn gereckt und schauten hochmütig auf die Schülerreihen. Neben ihnen trotteten Lucius Malfoy und Rudolphus Lestrange in die große Halle. „Na wenigstens die haben sich schon gefunden“, kommentierte Harry sarkastisch, woraufhin ihn Melody fragend anschaute. „Ach egal....“ Harry wandte sich schnellstmöglich Sirius zu, der ihm auf die Schultern tippte. „Und das da ist also meine kleine Cousine...? Tonks...? Weißt du, im Moment ist die ein Jahr alt und eher damit beschäftigt sauber zu werden...“ Remus war ihrem Gespräch gefolgt und verzog das Gesicht als Sirius ihn frech angrinste. Trotzdem war er seinem älteren Ich und dessen Tanzpartnerin ab und an verstohlen-interessierte Blicke zu. Harrys Pate hielt das Thema aber scheinbar noch nicht für abgeschlossen. „Junge, junge, was in dir alles steckt...ich meine du gehst in reichlich 20 Jahren mit so 'nem jungen Hüpfer, da können James und ich sicher nicht mehr mithalten.“

Remus warf seinem Freund einen vernichtenden Blick zu. „Ich glaube James hat auch andere Pläne.“ Harry und sein zukünftiger Pate schauten auf das Paar eine Reihe über ihnen. Lily unterhielt sich angeregt mit Sky, doch James hatte den Ellenbogen auf die Knie gelegt, seinen Kopf abgestützt und schaute Lily nun mit einem Blick an, der Luna Lovegoods „Traumblick“ große Konkurrenz gemacht hätte. Luna wirkte indess kein bisschen verträumt. Ihre Augen blickten wach, doch wie üblich ließ sie sich durch nichts aus der Ruhe bringen, nicht einmal durch die Tatsache, dass sie gleich mit einem der begehrtesten Jungen der Schule tanzen würde und dabei noch nie auch nur einen Tanzschritt gemacht hatte. Harry beneidete sie fast um ihre unbesorgte Art, denn in diesem Moment eröffnete Professor McGonagall die Tanzstunde.

Es war die ältere McGonagall, die mit strengem Blick die Reihen der Schüler musterte. „Es freut mich, dass so viele hier erschienen sind, um sich auf den Ball vorzubereiten. Das zeigt mir, dass Sie es ernst meinen und den Ball nicht nur als eine Chance sehen über die Stränge zu schlagen. Natürlich dürfen sie sich beim Ball etwas... lockerer gebärden als normal...“ Ron kicherte leise als er Harry ansah. Keiner von ihnen konnte sich vorstellen wie McGonagall sich „locker gebärdete“. „...das ist allerdings kein Grund, sein Haus zu blamieren.“ Nun sah sie besonders die Gryffindors scharf an. „Als wären wir es, die dauernd Ärger machten“, murrte Ron. Harry schaute zu James und Sirius. „In dieser Zeit könnte das hinkommen.“ Nun trat die jüngere McGonagall zusammen mit Professor Slughorn nach vorn.

„Die beiden werden ihnen nun einen langsamen Walzer vorführen,“ erklärte McGonagall Senior. Die Schüler schauten stumm zu, wie die beiden Lehrer zu tanzen begannen, als geisterhaft Musik ertönte. Einige Schüler versuchten herauszufinden wo die Musik herkam, gaben es aber schließlich auf und konzentrierten sich wieder auf den Tanz. Als die Professoren fertig waren, traten die Schülerpaare auf die Tanzfläche. „Die Damen mit dem linken Fuß rückwärts, die Herren den rechten Fuß nach vorn!“, wies McGonagall sie an. „Die Damen dann den rechten Fuß seitlich nach hinten, die Herren den linken seitlich nach vorn und dann beide den jeweils anderen Fuß langsam heranziehen. Genau und nun das Ganze genau andersrum. Damen rechts vor, mit links runter die Herren....“

Harry mühte sich tapfer ab, Melody nicht auf die Füße zu treten und war damit auch wesentlich erfolgreicher als Ron, der Sky regelmäßig auf die schwarzen Stiefel latschte. Lilys Freundin würgte sich gerade zum fünften Mal ein „Macht nichts“ heraus und schaffte es dabei irgendwie auch noch zu lächeln, wenn auch leicht schmerzverzerrt. Hermine und Remus schauten beim Tanzen pausenlos auf ihre Füße. Harry war sich nicht sicher ob sie das taten, um sich nicht gegenseitig auf die Füße zu treten oder weil sie von Tonks und Lupin nicht gesehen werden wollten. Beide tanzten nicht allzu weit entfernt und stellten sich dabei sogar recht gut an. Allerdings hatte Harry den Eindruck, dass nicht Lupin Tonks führte, sondern dass es die Aurorin war, die sie beschwingt kreiselnd durch die Halle führte. James hatte seinen Blick seltsamerweise gen Himmel gerichtet.

„Wahrscheinlich spricht er gerade ein Stoßgebet zum Himmel, dass er Lily ja nicht auf die Schuhe tritt“, lachte Melody. Sirius und Luna kamen ebenfalls überraschend gut klar und hatten als eines der wenigen Päärchen keine Probleme mit dem Walzer. Als sie den ganzen Spaß etwa 20 Minuten geübt hatten, beendete Professor McGonagall den Tanz. Erleichtert hörten die Schüler auf zu tanzen, doch McGonagall hatte scheinbar nicht vor, sie zu erlösen. „Und jetzt nehmen wir den Wiener Walzer. Das ist eigentlich das Gleiche wie beim langsamen Walzer. Der Ausfallschritt wird nur kürzer und wesentlich schneller getanzt.“ Ein schockiertes „Schneller?!“ machte sich wie ein Echo unter den Schülern breit. Um McGonagalls Lippen zuckte es. „Drehen... drehen sie sich einfach, dann schaffen sie das sicher.“

Tatsächlich war der Walzer nicht das Problem. Den Grundschritt konnten sie und Harry versuchte nun Melody zu führen, um ein paar Drehungen hinzubekommen. Als schwierig erwies es sich hier nicht mit den anderen Schülerpaaren zusammenzustoßen. Viele hatten noch mit dem Grundschritt Schwierigkeiten und die, die das Problem nicht mehr hatten, mussten eher durch die Menge drängen als tanzen. Ron und Sky stießen auch prompt mit Bellatrix und Rudolphus zusammen. Zum Glück tanzte Lupin im gleichen Moment mit Tonks an ihnen vorbei, sodass die Slytherins sich eine Racheaktion sparten. Nachdem sie weitere quälende 20 Minuten mit dem Wiener Walzer verbracht hatten, klatschte McGonagall zufrieden in die Hände. „Gut, ich bin zufrieden mit ihnen. Nächste Woche, gleiche Zeit.“

Erleichtert strömten die Paare aus der großen Halle. Nachdem sie 40 Minuten fast durchgetanzt hatten, waren die meisten Schüler ziemlich fertig und den meisten Mädchen taten die Füße noch aus ganz anderen Gründen weh. Melody schien aber recht zufrieden mit Harry als Partner gewesen zu sein. „Das hat wirklich Spaß gemacht, oder? Ich hoffe nur dieser Ravenclaw kann so gut tanzen wie du!“ Harry fand überhaupt nicht, dass er gut tanzen konnte, doch im Vergleich zu manch anderem Tanzpartner war er wahrscheinlich schon recht annehmbar gewesen.

Die Gryffindors erreichten die fette Dame und ein Fünftklässler vor Harry sagte ihr das Passwort. Die Tanzpaare traten ein und Harry sah Ginny zusammen mit Neville in einer Ecke sitzen und Snape explodiert spielen. Er schluckte. Seine Freundin sah verdammt sauer aus. Er warf Melody einen fragenden Blick zu. Die nickte lächelnd. „Geh schon rüber, wir kommen gleich nach.“ Langsam ging Harry zu den beiden Gryffindors und setzte sich zu ihnen. Neville lächelte etwas nervös und murmelte ein leises „Hy“. Wahrscheinlich hatte er mitbekommen was zwischen Harry und Ginny los war. „Hey Gin,“ sagte Harry tapfer. „Hy.“

„Alles ok?“

„Was soll nicht ok sein?“

„Ich dachte ja nur...“

„Das glaube ich kaum.“

Mit diesen Worten beendete Ginny die Runde und stand hochmütig auf. Harry sah ihr seufzend nach, als sie Richtung Schlafsaal davon marschierte. Neville warf ihm einen mitleidigen Blick zu und verzog sich dann zu Frank Longbottom und seiner Gruppe. Melody, Sky und Ron kamen zu ihm hinüber und ließen sich in die Sessel fallen. „Hast du Ärger wegen mir?“, fragte Melody besorgt. „Geht schon“, wich Harry aus. Er sah nicht ein, warum er nicht das Recht haben sollte bei der Tanz-AG mitzumachen. „Sie wollte ja nicht, oder?“ Bekräftigt durch das Nicken der anderen, lehnte Harry sich in seinem Sessel zurück und hakte das Thema für heute ab.




James ging schweigend neben Lily durch die Gänge. Die Tanzstunde war zu Ende und Lily war einen Moment länger geblieben, um von Professor Slughorn die Ergebnise ihrer letzten Tränke zu erfahren. Wozu war James ein Rätsel. Sie hatte natürlich wieder ein O bekommen. Doch er hatte auf sie gewartet und nun waren sie auf dem Weg in den Gryffindorturm. „Harry war ziemlich gut beim Tanzen, oder?“, fragte Lily. James wusste das ehrlich gesagt nicht. Er war zu sehr damit beschäftigt gewesen sich selbst nicht zu blamieren. Das sollte er Lily vielleicht aber nicht auf die Nase binden. „Ich habe ihn nicht oft gesehen.“ Lily schaute ihn spöttisch an. „Ich dachte du wärst ganz scharf darauf zuzusehen wie toll dein Sohn doch ist und wie gut er alles kann.“ James schüttelte mit einem leichten Lächeln den Kopf, sparte es sich aber sie darauf hinzuweisen, dass Harry nicht nur sein Sohn war. „Ich bin stolz auf ihn, ist doch ganz normal, oder?“ Lily nickte ein wenig und wechselte das Thema.

„Was werden du und die anderen am Hogsmeadwochenende machen?“ James Herz schlug ein paar Takte schneller und er versuchte möglichst beiläufig zu klingen. „Oh, nichts Besonderes, wir gehen einfach runter und schauen mal wohin es uns verschlägt.“ Lily sah stur geradeaus als sie nun wieder sprach. „Vielleicht können wir uns ja alle zusammen in den drei Besen treffen. Das wird bestimmt eine lustige Runde.“ James nickte begeistert, doch ehe er etwas erwidern konnte, stürmte ein gehetzt wirkender Professoren Lupin an ihnen vorbei. „Sofort in den Gemeinschaftsraum!“, rief er nur und lief weiter. „Was ist los?“, fragte Lily verwirrt, doch Lupin hörte sie nicht mehr. James sagte nichts, er packte Lilys Arm und beeilte sich mit ihr zum Gemeinschaftsraum zu kommen. Dort traf er einen Großteil der Gryffindors noch wach an. Hastig stellte er sich auf einen der Stühle und bat um Ruhe. Nachdem er die Beachtung aller Schüler hatte, erzählte er ihnen von der Begegnung mit Lupin.

„Ich kenne Remus, irgendwas stimmt da ganz und gar nicht“, endete er. Ein paar Schüler schüttelten nur ungläubig die Köpfe und murmelten etwas von Überreaktion. Doch Harry stand stumm auf und ging an eines der Fenster. In der Abenddämmerung konnte man gerade noch genug erkennen, um zu sehen was auf den Ländereien los war, denn Harry schätzte, dass Lupin dahin gerannt war. Was er sah, ließ ihn innerlich gefrieren. „Dementoren! Mindestens 20 Stück auf den Ländereien!“, rief er entsetzt. Sofort drängten auch die anderen Schüler an die Fenster. Einige waren wahnsinnig verängstigt, andere verließen sich auf die Sicherheit des Gemeinschaftsraums. Lily strich sich nervös eine Strähne aus der Stirn. „Aber was tun sie hier? Noch nie haben sich Dementoren hier her gewagt.“ „Vielleicht liegt es an uns“, erwiderte Harry kühl. Nun sah Harry einige Personen aus dem Schloss stürmen. Es waren Lehrer. Harry ahnte warum Remus so besorgt war. Zu Zeiten Voldemorts hatte es nie einen Dementorenangriff auf Hogwarts gegeben. Das könnte die Zeit einschneidend verändern, deshalb sollten die Schüler möglichst nichts mitbekommen.

James starrte gebannt hinaus. „Wir müssen ihnen helfen!“ „Keiner geht hier raus!“, entschied ein Vertrauensschüler aus der 6. Klasse entschieden. Harry holte seinen Zauberstab hervor und zielte auf die Dementoren. Er dachte an das Wiedersehen mit seinen Eltern, an den Stolz seines Vaters, an das sanfte Lächeln seiner Mutter.. „.Expecto Patronum!“ Ein riesiges weißes Geschöpf löste sich aus Harrys Zauberstab und er war froh, dass man nicht erkennen konnte was es war. Erst am Boden nahm es Gestalt an und durch das starke Leuchten konnte keiner hier oben sehen, dass sein Patronus ein Hirsch war. Trotzdem hörte er einige bewundernde Rufe hinter sich. „Ein echter Patronus!“ „Wow...“ „Und schaut mal, wie die Dementoren vor ihm zurückweichen!“ Die Lehrer hatten nun leichtes Spiel die Dementoren zurück zu treiben und als die Sonne endgültig untergegangen war, war Hogwarts wieder dementorenfrei. Harry machte sich trotzdem Sorgen. Was hatten sie hier gewollt?



Auf den Ländereien von Hogwarts regte sich in der Dunkelheit etwas, doch keiner sah es mehr. Eine riesige Schlange hatte den kurzen Kampf auf den Ländereien beobachtet und machte sich nun zischend zurück auf den Weg zu ihrem Herren.

Voldemort lächelte zufrieden. So, so, der Junge beherrschte den Patronus. Nun gut, er würde das nächste Mal zu einem günstigeren Zeitpunkt angreifen und dafür sorgen, dass dieser Junge nicht in der Nähe war, um zu helfen. Voldemorts Lachen wurde noch eine Spur grausamer und sein schrilles Lachen durchschnitt die stille Nacht.




Am Donnerstag Morgen herrschte eine ungewöhnliche Stille beim Frühstück. Alle Schüler warteten gespannt auf eine Erklärung für die gestrigen Vorfälle. Natürlich hatten auch die anderen Häuser von den Gryffindors erfahren was los war. Und nur in Slytherin schien sich keiner um die Dementoren Sorgen zu machen. „Kein Wunder, die unterstehen ja dem gleichen Idioten wie die Dementoren“, fauchte Sirius. „Nicht alle“, behauptete Lily nüchtern. Harry nickte mechanisch. In diesem Moment betrat Professor Lupin die Halle. Er ging geradewegs auf Harry zu. Selbst Hermine und Remus schauten gespannt auf und warteten ab was er zu sagen hatte. Lupin wirkte müde und blass, doch er lächelte Harry stolz an. „Ein wunderbarer Patronus, Harry. Als ich begann dich zu unterrichten, hätte ich nie gedacht, dass wir so weit kommen!“ Die Rumtreiber warfen Harry fragende Blicke zu, doch der ignorierte sie fürs Erste. „Warum waren sie hier?“ Remus zuckte die Schultern. „Das wüssten wir alle gern. Ich muss jetzt auch los. Wir sehen uns dann später im Unterricht.“

Eilig schritt der Professor zum Lehrertisch, schnappte sich schnell zwei Sandwiches und war schon wieder verschwunden. Harry schaute nun hinüber zum Slytherintisch, wo sich Bellatrix Black gerade wahnsinnig über etwas amüsierte, was Snape ihr zuflüsterte. „Ich wette DIE wissen, warum die Dementoren hier waren.“ Sirius und James warfen sich einen heimlichen Blick zu und nickten dann beide fast unmerklich. Sie würden mal ein etwas ernsteres Gespräch mit den Slytherins führen. Doch gerade Lily sollte davon lieber nichts mitbekommen. Und so gab Sirius wenige Minuten später vor, furchtbare Bauchschmerzen zu haben. „Ich bring ihn besser kurz zur Krankenstation“, meinte James gespielt besorgt, „wenn wir gleich losmachen, schaffen wir es sogar noch zum Unterricht.“ Eilig verabschiedeten sich die beiden Gryffindors. Hermine sah ihnen halb amüsiert, halb missbilligend nach. „Sie sind keine guten Lügner, oder?“

Lily hatte zum Glück nichts mitbekommen und plauderte mit Sky. Harry beugte sich hastig wieder über sein Frühstück, warf aber ab und an misstrauische Blicke zum Slytherintisch. Nach etwa 10 Minuten stand die gesamte Slytherinclique auf. Harry stöhnte leise. Sirius und James konnten sich doch nicht mit der ganzen Bande anlegen! Harry stauchte Ron unter dem Tisch und deutete auf die Slytherins. Ron verstand sofort. „Hey, Harry...lass uns schonmal gehen...wir haben unsere Hausaufgaben glaube ich auf dem Tisch liegen lassen.“ „Wir hatten Hausaufgaben?!“, fragte Hermine entsetzt. „Nein“, gab Harry hastig zu, schnappte sich jedoch Ron und eilte mit ihm aus der Halle. Remus sah ihnen einen Moment lang nachdenklich nach, ließ dann sein Frühstück stehen und lief ihnen nach. Hermine schaute ihnen mit offenen Mund nach. „WAS ist eigentlich los?“ Die Mädchen, Peter und Neville zuckten die Schultern.

Inzwischen hatten Harry und Ron die Kerkergänge erreicht. Dort sahen sie sie schon stehen – Bellatrix, Narzissa, Lucius, Rudolphus, Severus, Nott und zwei weitere Slytherins. Vor ihnen standen James und Sirius. Als Harry und Ron näher kamen, hörten sie Severus reden. „...glaubt ihr eigentlich wer ihr seid? Selbst wenn wir etwas wüssten, würdet ihr die Letzten sein, die davon erfahren.“ Harry sah wie Bellatrix und Nott hinter ihren Rücken die Zauberstäbe zückten. „Expelliarmus!“, riefen Harry und Ron gleichzeitig und nicht nur die Zauberstäbe von Bellatrix und Nott flogen ihnen nun entgegen. Insgesamt hielten sie kurz darauf 5 Zauberstäbe in der Hand, die den Slytherins gehörten. James und Sirius sahen überrascht aus. Sie hatten eigentlich nicht damit gerechnet, dass die Slytherin so wahnsinnig aggressiv reagieren würden.

Doch wahrscheinlich fühlten sie sich gerade stark und unbezwingbar, nachdem Voldemort seine Macht bewiesen hatte. Nun schauten sie Harry und Ron hochmütig an. „Gebt uns die Zauberstäbe zurück“, fauchte Bellatrix und ihre hellen Augen funkelten wütend. In diesem Moment erschien Remus. „Was ist hier los?!“ Keiner sagte etwas und der Vertrauensschüler runzelte die Stirn. Er konnte sich eigentlich denken was los war. „Harry, Ron, gebt ihnen bitte die Zauberstäbe zurück und ihr verzieht euch.“ Zischend zogen sich die Slytherin zurück, nachdem sie ihre Stäbe zurückbekommen hatten. Sirius und James sahen ihnen wütend nach. „Die wissen etwas, das ist klar.“ Harry stimmte seinem Vater zu. „Aber wir müssen es anders herausbekommen. So wird das nichts.“


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Sie ist eindeutig der Wolf im Schafspelz, also überhaupt nicht so 'pink', wie sie aussieht.
David Barron, ausführender Produzent