Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Follow your Past - Ãœberraschende Hilfe

von Sayuchan

James holte Harry ein und klopfte ihm verständnisvoll auf die Schultern. "Vielleicht sollten wir die Haarfarbe wechseln...ich meine bei den Mädels, die wir uns suchen. Rothaarige sind einfach nicht unser Ding." Harry, der es zumindest von seinen Eltern her besser wusste, zuckte nur ratlos die Schultern. "Was genau habe ich gerade falsch gemacht?" "Ich glaube sie hat uns gehört, " erklärte Melody, die nun auch das Schlossportal erreicht hatte, "scheinbar glaubt sie ich spanne ihr den Freund aus."

"Ich bin NICHT ihr Freund, " fauchte Harry genervt. Melody zuckte die Schultern. "Naja, ich versteh sie trotzdem. Und ich will ja nicht, dass ihr wegen mir Streit habt, also lassen wir das mit dem Ball wohl."

Etwas enttäuscht wandte sich Melody um, um auf Lily und Sky zu warten. James sah sie verdattert an. "Entschuldige, Mel, aber die beiden streiten, seit sie hier angekommen sind. Ich glaube du bist ihr geringstes Problem." Harry nickte eifrig und Melody lächelte schwach. Es tat Harry leid, dass sie sich jetzt schuldig fühlte und er selbst hatte keine Ahnung ob er überhaupt zum Ball gehen würde, geschweige denn mit wem.

Der Rest der Gruppe erreichte sie nun ebenfalls und Ron und Hermine nahmen sofort Harry in Beschlag, um zu erfahren warum Ginny plötzlich weggelaufen war. Harry erzählte es ihnen auf dem Weg nach oben und schaute dann Hermine herausfordernd an. "Na los, sags mir...ich hab mich wie ein Idiot verhalten und bin selbst Schuld, nicht wahr?" Hermine wurde rot, schüttelte aber den Kopf. "Nein, Harry...aber eins wüsste ich gern mal...Willst du nun mit ihr reden oder nicht? Weil einmal willst du nichts mit ihr zu tun haben und dann willst du wieder unbedingt mit ihr reden."

Harry zuckte hilflos die Schultern, während Ron sich an Hermine wandte. "Ginny ist aber auch nicht besser. Wenn Harry nicht mit ihr redet, klebt sie förmlich an ihm, wenn Harry mit ihr reden will, ergreift sie die Flucht." Während Hermine nun versuchte die beiden Jungs wiederholt in die weibliche Psyche einzuführen (schon bei Cho Chang hatte Harry damals herzlich wenig von Hermines Ausführungen verstanden) erreichten sie das Portrait der fetten Dame. Hinter ihnen zog Sirius währenddessen James mit dem Trainingsergebnis auf. "...und du hattest nicht die geringste Chance du alter Angeber." "Jaaaah, aber ICH habe ihm das alles beigebracht, oder? Mein Dad ist ja nicht so der Quidditchtyp." "Er hat dich trotzdem geschlagen." "Ja, ist ja gut jetzt!"

Remus unterhielt sich mit Lily und schien sie davon überzeugen zu wollen, dass sie eventuell doch Harrys Mutter war. "Also hör mal, Lily...er hat deine Augen, dein Talent für Zaubertränke...." "Weißt du wieviele Schüler grüne Augen haben und ganz passable Tränke hinkriegen?" "Ja, aber James will nur eine dieser Schülerinnen." "Irgendwann findet er eine andere." "Das sagst du seit der 4. Klasse und bisher ist nichts passiert." "Das wird schon noch." Schließlich reichte es Melody. "Herrje, Lily, Harry könne ein Mädchen und dein genaues Abbild sein, solang sie ...oder er den Nachnamen Potter trägt, würdest du Harry eh nie als dein Kind akzeptieren, oder?"

Lily verdrehte die Augen. "Bin ich eigentlich die Einzige, die glaubt, dass auch andere Mädchen als Harrys Mutter in Frage kommen?" "Ja?!", antworteten Sky, Melody und Remus zugleich. Lily wurde rot und lief an ihnen vorbei. Sie erreichte Harry und die anderen am Portrait der fetten Dame und baute sich mit geröteten Wangen vor Harry auf. "Ok, Gefahren für die Beeinflussung anderer Zeiten hin oder her, bin ich deine Mutter oder nicht?"

Verdattert stand Harry vor der Rothaarigen, deren Blick eindeutig zeigte, dass sie ihn nicht ohne eine Antwort gehen lassen würde. Hinter Harry war es ruhig geworden. Er wusste, dass sein Dad und Sirius genau hinter ihm standen. "Sie vergessen es dann eh wieder, " murmelte Hermine leise. Harry holte tief Luft. McGonagall würde davon nicht begeistert sein, aber Harry musste es ihr einfach sagen.

"Ja...ja, du bist meine Mutter." Für einen Moment sagte keiner ein Wort, dann hörte man James Potter laut aufjubeln. "Ich habe es gewusst! Evans, ich schaff es noch dich rumzukriegen!" Sirius beugte sich unauffällig zu James. "Und wenn es das einzige Mal in deinem Leben ist, sei jetzt lieber ruhig, Krone." Lily stand wie vom Donner gerührt da und versuchte vergeblich etwas zu sagen. Doch kein Ton kam aus ihrem Mund. Schließlich drehte sie sich einfach nur um, sagte der fetten Dame das Passwort und verschwand im Gemeinschaftsraum.

"Toll," kommentierte Harry, "schon das zweite Mädchen innerhalb von 10 Minuten, das vor mir wegrennt. Bin ich wirklich so schlimm?" "Du bist mein Sohn, " war James trockene Antwort. "Ja, das erklärt alles, " stichelte Sirius und verschwand ebenfalls im Gemeinschaftsraum eh James ihm eine passende Antwort geben konnte. Harry folgte ihm langsam. Er wollte nur schnell seinen Besen hochschaffen und dann zum Essen in die große Halle gehen. Zwar hatte er keinen Hunger, doch allein hier oben sitzen wollte er erst recht nicht. Ron folgte ihm in den Schlafraum und setzte sich auf sein Bett.

"Sie kriegt sich schon wieder ein, Harry." Harry drehte sich fragend um. "Wer? Mom oder Ginny?" "Nenn mich bloß nicht Mom, so alt bin ich noch nicht!" Harry ließ vor Schreck seinen Besen fallen. Lily stand an den Türrahmen gelehnt da und lächelte entschuldigend. "Tut mir leid, meine Reaktion vorhin...Das geht bestimmt nicht gegen dich! Es ist...dein Dad...weißt du, ich mag ihn ja wirklich irgendwie...sag ihm das bloß nicht!...aber er ist so arrogant und..." "Oh, aber er wird noch erwachsen!", beeilte sich Harry zu versichern. Lily grinste erleichtert. "Da bin ich mal gespannt." Schon etwas besser gelaunt ging Harry mit Lily und Ron zurück in den Gemeinschaftsraum.

Dort saßen Remus und Hermine und unterhielten sich über ihre Arithmantikstunde. Hermine sah auf, als Lily, Harry und Ron zu ihnen kamen und genau wie Remus schien sie erleichtert zu sein als sie Lily und Harry zusammen sah. "Hast du Ginny gesehen?" fragte Harry Hermine. Die nickte. "Sie sitzt im Mädchenschlafsaal. Ich hab ihr erklärt, dass du gar nichts von dem Ball wusstest und Melody auch noch gar nicht zugesagt hast. Jetzt ärgert sie sich über sich selbst...zum zweiten Mal heute." Harry seufzte. "Bring sie dazu mit zum Essen zu kommen, ok? Wir gehen schonmal." Remus schloss sich ihnen an und die vier machten sich auf den Weg in die große Halle.



Harry konnte sich nicht erinnern wann ihm ein Abendessen in der großen Halle das letzte Mal soviel Spaß gemacht hatte. Lily fragte ihn alles Mögliche. Welche Fächer er mochte, welche nicht, wie er seine Ferien verbrachte (die Zeit bei den Dursleys ließ er aus), ob er auch schon Unsinn angestellt hatte...Unter anderem erfuhr Lily so von Harrys und Rons Kampf mit dem Bergtroll, von dem Mädchenklo mit der maulenden Myrte („Da geh ich NIE rein,“ erklärte Lily entsetzt), von der Kammer des Schreckens und von den Ausflügen in den verbotenen Wald. Lächelnd schüttelte die Rothaarige den Kopf. „Eure Ausreden mögen besser als die von den Rumtreibern sein, aber ihr habt sicher schon genauso viel angestellt.“ Harry nickte. „Ja, aber ich habe dafür eine Medaille gekriegt...im zweiten Jahr, wegen Verdiensten für die Schule.“

„Klasse, ICH kriege für sowas höchstens Strafarbeiten.“ James Potter hatte sich Lily und Harry gegenüber gesetzt und nahm sich nun, zufrieden mit sich und der Welt, ein paar Grillwürstchen. „Woran mag das nur liegen?“, spöttelte Lily. Gespielt ratlos und unschuldig zuckte James die Schultern. Sirius erschien und setzte sich zwischen James und Remus. „Die Mädels diskutieren oben über deine Mutterschaft, Lily.“ Die Rothaarige warf Sirius einen tödlichen Blick zu. Der zog es nun vor sich über das Abendbrot her zu machen und James dabei vieldeutige Blicke zuzuwerfen.

Nach einigen Minuten erschienen dann auch endlich die anderen Mädchen und setzten sich zu ihnen. Melody und Sky waren bester Laune. Sie schienen kein anderes Thema mehr zu kennen als James und Lily und immer wieder stichelten sie die „stolze Mutter“, der es allerdings herzlich wenig machte. „Ich kann ja nichts an meinem Sohn aussetzen,“ erklärte sie schlicht. James sah sie hoffnungsvoll an. „Er ist mir doch sehr ähnlich, also müsstest du mich doch...“ „Fang ja nicht an zu träumen, Potter!“ Lily warf ihm einen düsteren Blick zu und James wandte sich, tatsächlich etwas enttäuscht wieder seinem Essen zu. Hermine erzählte währenddessen Ginny davon, dass Lily nun wusste, dass sie Harrys Mutter war.

„Klasse...,“ murmelte Ginny teilnahmslos und stocherte in ihrem Auflauf herum. Harry fing Hermines auffordernden Blick auf und wandte sich tapfer an Ginny. „Hey, hast du den Schnatz vorhin gefangen?“ Ginny schaute ihn fragend an, nickte dann aber kurz. „Ja, ich hab ihn.“ Sie beschloss ihm lieber nicht zu sagen, dass sie ihn sogar noch bei sich trug. Harry versuchte derweil krampfhaft die Unterhaltung am Laufen zu halten. „Wir sollten uns mal bei McGonagall wegen der Quidditchmannschaft melden...natürlich nur wenn du Lust hast mitzumachen.“ „Ja, sicher...wenn wir genug Spieler zusammenbekommen.“ Nach einigen Sekunden peinlichen Schweigens mischte sich James ein. „Wie sieht es nun mit dem Ball aus? Ihr kommt doch alle mit, oder?“

Sein Blick glitt dabei hoffnungsvoll zu Lily. „Ja, aber nicht mit dir“, erklärte sie prompt. Harry warf seinem Vater einen mitleidigen Blick zu. Remus räusperte sich. „Sag mal Hermine, gehst du auch?“ „Sicher,“ sagte die Gryffindor überrascht. Die anderen am Tisch schauten Remus nun neugierig an. Ron hatte gerade einen Löffel mit Suppe zu seinem Mund geführt und war unwillkürlich in der Bewegung erstarrt als Remus zu reden begonnen hatte. Nun saß er mit offenem Mund da und wartete auf Lupins Kommentar. Der schien nicht begeistert von der Aufmerksamkeit zu sein, die er bekam. „Nun, ich dachte wenn du keine anderen Pläne hast, könnten wir zusammen hingehen.“

Hermine wurde unwillkürlich rot und starrte auf ihr Essen. „Ja, warum nicht....“ „Gut....“ Remus wandte sich wieder seinem Essen zu und Ron gelang es endlich den Löffel in seinen Mund zu führen, wobei er alles andere als glücklich aussah. Sirius wandte sich an Harry. „Ok, Remus Einladung mag nicht gerade gekonnt gewesen sein, aber er hat zumindest ein ja bekommen.“ Auffordernd deutete er auf Ginny und schien dann seinem besten Freund einen ähnlichen Kommentar zuzuflüstern, denn der schaute ungewöhnlich ernst Lily an. Harry schaute kurz zu Melody, die ihm aufmunternd zulächelte und auf Ginny zeigte. Harry grinste, hob den Daumen und wandte sich dann an Ginny, die die ganze Zeit starr ihr Essen betrachtet hatte.

„Willst du das hypnotisieren?“ Verwirrt hob Ginny den Kopf. „Häh?“ „Dein Essen, „ grinste Harry, „du starrst es an als würdest du es zum Sprechen bringen wollen oder sowas in der Art.“ „Dazu muss sie es nicht anstarren", meinte Sky vergnügt, „nur lang genug stehen lassen.“ Lily gab ihrer Freundin unter dem Tisch einen leichten Tritt und beugte sich zu ihr hinüber. „Du bist nicht gerade hilfreich für die beiden, weißt du das?“ Unschuldig zuckte Sky die Schultern und nahm sich etwas von dem Nachtisch, der gerade aufgetaucht war. Harry versuchte währenddessen seine Gedanken wieder zu ordnen. „Ja, wie auch immer...ich dachte du hättest vielleicht Lust mit mir auf den Ball zu gehen, Ginny.“ Ginny schnappte sich ein Stück Siruptorte und wirkte plötzlich um einiges fröhlicher. „Denkst du das, ja?“ „Korrigiere mich, wenns falsch ist,“ sagte Harry trocken. Die Rothaarige grinste. „Oh nein, so falsch ist das wahrscheinlich gar nicht.“

„Super,“ hörte Harry James murren, „ selbst mein Sohn kriegt seinen Rotschopf und ich?“ Harry schaute zu Lily, die ihm zuzwinkerte und dann sehr leise sagte: „Er muss erstmal beweisen, dass er es ernst meint. Ich habe keine Lust mich in eine ewig lange Mädchenreihe zu stellen.“ Ihr Sohn schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich bin doch der lebende Beweis dafür, dass er es ernst meint, oder?“






Das Abendessen war noch nicht ganz zu Ende, doch Lily hatte sich schon verabschiedet. Der Tag hatte ihr eine Menge Stoff zum Nachdenken gegeben und sie wollte ein wenig allein sein, ehe Melody und Sky nach oben kamen. Die beiden würden sie sicher den ganzen Abend nicht zur Ruhe kommen lassen. Langsam ging Lily die große Marmortreppe hinauf. Harry war ihr Sohn. So sehr sie versucht hatte es zu leugnen, es war doch klar gewesen. Er hatte ihre Augen und Melody hatte ihr versichert, dass er den gleichen funken sprühenden Blick hatte, wenn er sich über etwas ärgerte.

Doch Lily hatte an sich überhaupt nichts gegen Harry. Im Gegenteil. Sie konnte stolz auf ihn sein und der Gedanke ihn großzuziehen gefiel ihr irgendwie sogar, auch wenn sie sich im Moment noch nicht im Geringsten in der Mutterrolle sah. Aber James? James, der Aufreißer, der Frauenschwarm, der Junge, dem alles zufiel, der nie etwas ernst nahm...konnte er sich wirklich so sehr ändern? Oder hatte sie ihn bisher so falsch gesehen? Hatte Harry Recht? Er wusste sicher mehr über den zukünftigen James Potter als sie. Lily ging gerade durch einen der bereits dunklen Korridore, als sie ein leises Gackern über sich hörte. Peeves schwebte über ihr.

„So allein unterwegs?“ „Lass mich in Ruhe“, fauchte Lily und wollte weitergehen. Doch Peeves hörte nicht auf die Gryffindor und flog stattdessen übermütig durch sie hindurch. Lily fühlte sich als hätte sie jemand in Eiswasser getaucht. „Was soll das, Peeves?“ Lily drehte sich um. James Potter stand verärgert hinter ihr und Peeves schien es vorzuziehen sich etwas leichtere Opfer zu suchen. Immerhin würden bald jede Menge Erst– und Zweitklässler auf dem Weg zu ihrem Gemeinschaftsraum sein. Lily hatte sich inzwischen einigermaßen vom dem etwas zu direkten Zusammentreffen mit Peeves erholt und sah James nun geradezu misstrauisch an. „Was willst du hier?“ „Eigentlich nur in den Gemeinschaftsraum gehen,“ erklärte James nüchtern.

„Oh...sicher.“ Lily kam sich blöd vor. Musste sie denn hinter allem was James tat gleich mehr vermuten? Kein Wunder, dass alle fanden, dass sie ihn falsch einschätzte. Gemeinsam gingen die beiden nun zum Gemeinschaftsraum und Lily fand es recht angenehm, dass James ausnahmsweise mal einfach ruhig war und nicht versuchte einen blöden Spruch zu machen oder ihr ein Date aufzuzwingen. „Weißt du,“ begann er als sie schon ganz in der Nähe der fetten Dame waren, „ich mag dich wirklich, Lily. Ich weiß, ich wirke immer als würde ich das alles gar nicht so ernst nehmen, aber ich tue es wirklich! Wir sind nicht mehr ewig an der Schule und ich will gar nicht daran denken wie es wäre dich nicht mehr täglich zu sehen.“ James lächelte schmerzhaft und schwieg.

Lily schaute ihn erstaunt an. So ernst und offen hatte sie James noch nie erlebt. Kein aufreißerisches Lächeln, kein blöder Spruch und kein arrogantes Gehabe. Nun ähnelte er auch im Verhalten ein wenig mehr seinem Sohn. Trotzdem konnte sie nicht so einfach nachgeben. Eine vernünftige Unterhaltung konnte nicht 4 Jahre vergessen machen. „Ich habe keine Lust mich hinter 20 anderen Mädchen anzustellen und irgendwann Nummer 22 Platz zu machen, James, „ erklärte sie ruhig, allerdings nicht mehr so kühl wie zuvor. James stellte sich kopfschüttelnd vor ihr auf und Lily musste stehen bleiben. „Ich spiel kein Spiel mit dir, Lily. Ich will einfach nur eine Chance. Nicht mehr. Nur eine einzige Chance.“

Für einen Moment war es ruhig. Lily wurde nervös. James stand viel zu dicht bei ihr. Sie spürte schon die Wärme, die sein Körper abstrahlte und Hitze stieg ihr in die Wangen. Schließlich holte sie tief Luft. Reiß dich zusammen! Mit einer nicht mehr ganz so ruhigen Stimme wandte sie sich wieder an James. „Dann beweis mir, dass du es ernst meinst.“ James nickte langsam und trat zur Seite, um sie durch zu lassen. Hastig ging Lily zum Portrait der fetten Dame, sagte ihr das Passwort und verschwand in den Gemeinschaftsraum. James blieb mit dem guten Gefühl zurück einmal nicht alles vermasselt zu haben.


Harry hatte lächelnd seiner Mutter nachgesehen, als sie die große Halle verlassen hatte. James hatte ihr auch nachgesehen, allerdings war sein Blick geradezu wehmütig gewesen. „Geh ihr doch nach“, hatte Harry vorgeschlagen. James hatte nur betrübt den Kopf geschüttelt. „Ich glaub sie wird mich auch nicht mehr mögen, wenn ich ihr jetzt noch nachlaufe.“ Harry hatte daraufhin breit gegrinst. „Sie muss ja nicht wissen, dass du ihr nachläufst...sie geht schließlich in den Gemeinschaftsraum, oder? Da kannst du auch hin.“ James Gesicht hatte sich sofort aufgehellt und ohne auf Remus und Sirius perplexe Blicke zu achten, war er aufgesprungen und aus der Halle gelaufen.

Melody hatte sich grinsend an Harry gewandt. „Spielst du jetzt Verkuppler?“ Harry hatte zurück gegrinst. „Hey, davon hängt immerhin mein Überleben ab...oder besser erstmal mein Leben.“ Alle Schüler in seinem Umkreis hatten daraufhin laut aufgelacht, nur Ginny hatte ernst zwischen Harry und Melody hin und her geschaut. Harry hatte das bemerkt und beschlossen das ein für alle mal mit Ginny zu klären. Also war er aufgestanden und hatte sie gefragt ob sie auch schon fertig sei. Freudig überrascht hatte sie genickt und ihren erst halb aufgegessenen Pudding stehen lassen. Nun waren die beiden auf den Ländereien.

Ein fast voller Mond schien am Himmel und Harry beschloss Professor Lupin morgen zu fragen wie er sein „pelziges Problem“ nun zu regeln vorhatte. Doch im Moment hatte er ein ganz anderes Problem. Ginny lief still neben ihm her und sie erreichten den friedlichen See. Sie ergriff schließlich als Erste das Wort. „Gehst du nun mit Melody zum Ball?“ Harry schüttelte den Kopf. „Ich weiß nichtmal ob ich überhaupt gehe.“ Ginnys gerade noch hoffnungsvoller Blick verlor wieder seinen Glanz. „Aber wenn du mit mir hingehen würdest, „ fuhr Harry nun leicht lächelnd fort, „dann würde ich mir den Ball sicher nicht entgehen lassen.“ Für einen Moment schien Ginny ihren Ohren nicht zu trauen, dann stieß sie einen Freudenschrei aus und fiel Harry um den Hals. Überrascht macht er einen kleinen Schritt zurück, um das Gleichgewicht zu halten, doch dann lächelte er wieder und umarmte glücklich den Rotschopf.

Vielleicht war es nicht richtig was er jetzt tat, doch er konnte einfach nicht ewig Ginny in seiner Nähe haben und sehen wie sie sich quälte. Harry drückte Ginny noch etwas fester an sich und lächelte dann leicht. „Du warst doch nicht ernsthaft eifersüchtig auf eine Frau, die meine Mutter sein könnte, oder?“ An seiner Schulter vernahm er ein leises Glucksen. „Eine sehr attraktive Mutter...“

Nach ein paar Minuten machten sich die beiden Hand in Hand zurück auf den Weg zum Schloss. Zu Harrys Überraschung kam ihnen am Eingang Remus Lupin entgegen. „Oh, Harry...Ginny...hallo,“ begrüßte er die beiden gehetzt, „Ihr werdet es nicht glauben! Jemand aus unserer Zeit ist hier. Sie haben mitbekommen was passiert ist...also der Orden...und jetzt haben sie einen Freiwilligen geschickt, der eine Markierung in unserer Zeit hinterlassen hat! Das heißt der Schallzauber kann jetzt viel weiter eingeschränkt werden. Höchstens noch ein Jahr und wir sind wieder zurück.“

Harry grinste. Im Vergleich zu der vorherigen Aussicht hier bis zu 20 oder 30 Jahren festsitzen zu können, war das doch schon ein recht erträglicher Zeitraum. „Wer ist denn der Freiwillige?“ Lupin zuckte die Schultern. „Keine Ahnung, Dumbledore hat mir nicht mehr gesagt, meinte nur ich soll ihn aus Hogsmead holen...“ Lupin eilte lächelnd weiter und ließ Ginny und Harry allein. Der Rotschopf war nun bester Laune. „Wir kommen bald nach Hause! Naja...relativ bald.“ „Du willst mich doch nur möglichst weit weg von Melody haben,“ neckte Harry sie.



Ginny und Harry betraten albernd den Gemeinschaftsraum und trafen dort einen sehr zufriedenen James Potter. „Wenn ich in den nächsten Wochen ganz brav bin, geht sie mit mir zum Ball!“ „Glückwunsch“, grinste Harry und James grinste zurück. „So wie ihr ausseht, sollte man euch eher gratulieren.“ Ginny lächelte glücklich und ließ sich zusammen mit Harry in einen der Sessel fallen. „Wo sind denn die anderen?“ James zuckte die Schultern. „Also Hermine und Remus sind in der Bibliothek, Peter und Remus haben sich schon hingelegt und Sirius hat sich unten noch mit dieser seltsamen Ravenclaw angefreundet, die ihr mitgebracht habt.

„Luna?!“ Verdattert sahen sich Ginny und Harry an. James hob gespielt abwehrend die Hände. „Ganz ruhig, die werden schon nicht gleich ein Paar.“ „Man kanns nie wissen“, gab Harry weise von sich und Ginny boxte ihm leicht in die Rippen. Dann erzählte Harry James von der Begegnung mit Lupin. „Noch jemand aus eurer Zeit?“ James schien begeistert zu sein. „Vielleicht bin es ja sogar ich!“ Harry spürte wie Ginny seine Hand fest umklammerte, während er das Gefühl hatte, dass jemand sein Herz erbarmungslos zusammenquetschte. James wurde zum Glück gerade abgelenkt, denn Ron kam schnaubend herein. „Wo warst du denn?“, fragte Ginny um von Harry abzulenken.

„Neville und ich haben uns ein bisschen im Schloss umgesehen.“ „Nicht zufällig auch in der Bibliothek?“, fragte Harry schon wieder etwas gefasster. „Unter anderem“, gab Ron zurück, „und da saßen Hermine und Remus. Pah! Als hätten wir überhaupt schon Hausaufgaben.“ „Haben sie, in Arithmantik“, erklärte der gerade nachkommende Neville. „Ich hab sie gefragt.“ Rons Laune hellte sich dadurch überhaupt nicht auf, er trottete nur vor sich hinmurmelnd Richtung Schlafsaal und registrierte gar nicht, dass sein bester Freund uns seine Schwester wieder ein Herz und eine Seele waren. James schüttelte ratlos den Kopf. „Bei euch ist auch immer irgendwer gerade auf dem Beziehungstrip, oder?“ Harry zuckte nur die Schultern. Im Moment war er viel zu glücklich, um sich groß um Ron Sorgen zu machen. Immerhin hatte er in der 4.Klasse ähnlich auf Krum reagiert und inzwischen war die Sache praktisch vergessen.

Harry und Ginny beschlossen schließlich die hausaufgabenfreie Zeit zu nutzen und eine Runde Zauberschach zu spielen. James war natürlich auf der Seite seines Sohnes und gab ihm erstaunlich hilfreiche Tipps, sodass Harry nach einstündigem Spiel ausnahmsweise einmal gewann. Ginny verschränkte gespielt beleidigt die Arme vor der Brust. „Ohne James hättest du das nie geschafft!“ Harry nickte lächelnd und warf seiner Freundin einen um Verzeihung heischenden Hundeblick zu. Ginny lachte und schaute dann verwundert zum Fenster. Eine Schleiereule, die offenbar der Schule gehörte, klopfte ans Fenster. James ließ sie herein und die Eule flatterte zu Harry.

Er band den Brief los, der an ihrem Fuß festgemacht war. Trötend verabschiedete sich der geflügelte Bote und schwebte aus dem Fenster. Harry sah sich neugierig den Brief an. Die Handschrift auf dem Kuvert stammte eindeutig von Professor Lupin. „Er hat wahrscheinlich inzwischen unseren Neuzugang abgeholt!“ Neugierig gingen James und Ginny zu Harry und schauten ihm über die Schulter. Lupins Brief klang recht vergnügt.


Lieber Harry!


Ich bleibe über Nacht in Hogsmeade. Rate mal wer sich freiwillig gemeldet hat: Tonks!!! Ich bin so froh sie wiederzusehen. Morgen wird sie mit nach Hogwarts kommen und wahrscheinlich wird sie Professor McGonagall in Verwandlungen unterstützen. Der Schallzauber ist neu eingestellt. Sag den anderen Bescheid, wenn du es noch nicht getan hast.

Mit Dumbledore habe ich übrigens wegen der Vollmondnacht alles geregelt, ich erzähl dir später Genaueres!


Bis Bald

Remus


Harry lächelte in sich hinein. Er freute sich für Professor Lupin. Immerhin waren Tonks und er noch nicht ewig ein Paar und Lupin war wahrscheinlich froh jetzt nicht mehr für etwa ein Jahr auf sie verzichten zu müssen. James unterbrach seine Gedanken. „Wer ist Tonks?“ „Eine Cousine von Sirius,“ erklärte Harry vergnügt und erzählte James alles von der jungen Aurorin. Gerade als er seine Erzählung abgeschlossen hatte, kamen Remus und Hermine, gefolgt von Sirius herein. James, Remus und Sirius gingen auch sofort ins Bett. Schade, Harry hätte zu gern gewusst was man solang mit Luna Lovegood anfangen konnte, doch das würde er schon noch rausbekommen. Stattdessen wandte er sich nun an Hermine und erzählte ihr von Tonks.

Hermine, die bei ihrer Ankunft glänzender Laune gewesen war, wurde zunehmend stiller. Schließlich saß sie nachdenklich in dem Sessel, in dem zuvor James gesessen hatte. „Hermine...“, flötete Harry, „du hast schon mitbekommen, dass wir relativ bald wieder nach Hause kommen und das Tonks hier ist, oder?“ Hermine schrack auf. „Oh ja, ich freu mich auch...riesig, wirklich.“ Sie sah allerdings gar nicht so aus. Doch ihre Miene hellte sich wieder auf als sie zum ersten Mal wirklich realisierte wie Ginny und Harry vor ihr saßen, nämlich Arm in Arm. „Hey, wer sagt es denn, habt ihr Dickköpfe endlich zueinander gefunden!“ „Schön, dass du es auch mal merkst“, kommentierte Harry trocken.

Wo war Hermine die ganze Zeit mit ihren Gedanken? Er schaute Ginny fragend an, doch sie sah auch recht ratlos aus. „Naja, wie auch immer,“ Hermine lächelte etwas gezwungen, „ es ist nach Mitternacht, ich werde ins Bett gehen.“ Schnell stand sie auf und ging zu den Mädchenschlafräumen. Harry und Ginny saßen nun allein und ziemlich verdutzt im Gemeinschaftsraum. „Das muss ich nicht verstehen...kaum kriegen wir uns ein, spielen alle anderen verrückt.“ Ginny nickte seufzend und stand auf. „Vielleicht kriege ich noch was aus ihr raus und es wird eh Zeit für's Bett.“ Harry nickte müde und gab seiner Freundin zum Abschied noch einen Kuss, ehe er sich zufrieden grinsend auf den Weg nach oben machte. Was auch immer die anderen hatten – ihm hatte dieser Tag ausnehmend gut gefallen.




Harry erwachte am nächsten Morgen mit dem guten Gefühl einen wunderschönen Tag vor sich zu haben. Er war wieder mit Ginny zusammen und schob erst einmal jeden Gedanken an Voldemort zur Seite. Auch Lily akzeptierte endlich, dass sie seine Mutter war und wenn James keine Fehler mehr machte, hatte er Chancen mit ihr zum Ball gehen zu können. Munter stand Harry und ging sich waschen. Als er zurück kam, stand gerade Neville auf. Harry wünschte ihm beschwingt einen Guten Morgen und berichtete in Kurzfassung von Lupins Brief, während er sich anzog. Neville war erleichtert, wenn auch gleichzeitig etwas traurig. „Ich vermisse schon unsere Leute und meine Oma, aber Dad so zu erleben....“ Neville seufzte, beeilte sich dann aber ins Bad zu kommen, denn es wurde langsam Zeit für das Frühstück.

Ron schlief allerdings immer noch und Harry entschied sich dafür ihn zu wecken. Gut gelaunt warf Harry ein Kissen auf seinen besten Freund, der sich nur murrend umdrehte. „Steh auf, du Faulpelz, wir müssen zum Frühstück!“ Widerwillig erhob sich Ron und schlurfte ohne Harry weiter zu beachten ins Bad. Verdutzt schaute Harry ihm nach. Seine Laune hatte sich seit gestern Abend nicht wirklich verbessert. Harry war inzwischen fertig und beschloss im Gemeinschaftsraum zu warten. Wie er gehofft hatte, war dort auch schon Ginny und begrüßte ihn stürmisch. Lachend setzte sich Harry mit ihr in einen der Sessel. „Hast du gestern noch mit Hermine reden können?“ Ginny nickte ernst. „Ja...Ron muss einen ganz schönen Aufstand in der Bibliothek gemacht haben. Von wegen was sie von einem mehr als 20 Jahre älteren Mann will und so.“

Überrascht schaute Harry sie an. „Ist denn da was zwischen den beiden?“ Ginny nickte. „Sie sind nicht zusammen oder so, aber es könnte noch werden und da freut sie sich sicher nicht, dass wir relativ bald nach Hause können. Und die Sache mit Tonks macht es auch nicht leichter. Schon dass Remus älteres Ich hier rumrennt und ihr Professor ist, ist nicht gerade hilfreich, aber jetzt auch noch seine Freundin!“ Harry nickte langsam. Jetzt war ihm auch klar warum Ron so mies gelaunt war.

In diesem Moment kam Sirius pfeifend herunter und gesellte sich zu den beiden. Neugierig erkundigte sich Harry nach Luna. Sirius grinste. „Ja, ich weiß. Sie ist ein bisschen durchgeknallt, aber irgendwie auf eine sehr niedliche Weise, oder? Und sie wird wesentlich vernünftiger, wenn man sich eine Weile mit ihr unterhält.“ „Du willst aber nichts von ihr, oder?“ Irgendwie wäre Harry diese Mischung noch wesentlich befremdlicher vorgekommen als Hermine und Remus. „Man weiß nie,“ antwortete Sirius geheimnisvoll. Ginny wandte sich an Harry. „Wir sollten Luna wohl schnell von Lupins Brief erzählen.“ Harry nickte, während Sirius sie fragend anschaute und Harry die Sache mit Tonks zum wiederholten Mal von sich gab. „Dann können wir also relativ bald nach Hause?“ fragte schließlich ein hoffnungsvoller Ron, der noch im Gang zum Jungenschlafsaal stand.

Harry nickte und Rons Laune besserte sich zusehends. Harry ahnte warum. Es war nun unwahrscheinlicher, dass sich zwischen Hermine und Remus irgendetwas entwickelte. Hermine war entsprechend weniger gut gelaunt und als Remus einige Minuten später von den Neuigkeiten erfuhr, reagierte er zwar mit einem matten Lächeln, doch Harry merkte, dass es seine Augen nicht erreichte. Schließlich erschienen auch James, Peter und Neville. Langsam aber sicher kamen auch andere Schüler in den Raum, wünschten den Gryffindor einen Guten Morgen und gingen dann nach unten. Doch James wollte noch auf die Mädchen warten. Als Hermine endlich kam, erbarmte sie sich nocheinmal hochzugehen und auch die anderen Mädchen auf Trap zu bringen. Schließlich war die gesamte Gruppe fertig und kaum einer konnte sich ein Lachen verkneifen, als James mit einem geradezu schüchternen Lächeln Lily einen guten Morgen wünschte und diese fast förmlich, aber mit einem verschmitzten Lächeln antwortete.

In mehr oder weniger guter Stimmung ging die Gruppe nach unten. Als Harry neben Ginny die große Halle betrat, sah er bereits Luna am Ravenclawtisch sitzen. Zu seiner Überraschung hatte Luna ihre Haare, die sonst immer strubbelig und offen bis zu ihren Hüften hingen, zu einem kunstvollen Zopf geflochten. Ihr Gesichtsausdruck war immernoch verträumt, doch irgendwie auf eine andere Art als sonst. Harry lächelte leicht. Luna würde sich doch nicht ausgerechnet in den ganz und gar nicht verträumten Sirius verliebt haben. „Hey Luna,“ begrüßte Harry sie. Luna lächelte ihn überraschend strahlend an und sah ihn mit einem nur leicht verträumten Blick an. Harry musste zugeben, dass sie so verdammt hübsch aussah. „Hy, Harry.“ Schnell erzählte der Gryffindor Luna von den Neuigkeiten. Auch sie schien fast ein wenig enttäuscht. „Naja, kann man nichts machen, irgendwann sollten wir zurück. Wäre ja auch seltsam...stell dir mal vor du müsstest für dich selbst Pate spielen oder du würdest den Tod deiner Eltern hier nochmal miterleben.“

Harry lief es eiskalt den Rücken herunter, doch er lächelte gezwungen und ging an den Gryffindortisch. Kaum hatte er sich gesetzt, da hörte er auch schon Tonks begeisterte Stimme. Aus den Augenwinkeln sah Harry Remus neugierig an, denn sie hatten ihm erzählt, dass er in ihrer Zeit mit Tonks zusammen war. Die Aurorin ging begeistert zu Harry. „Leute, wie habt ihr nur so einen Schlamassel hinbekommen!“ Harry grinste. Tonks hatte heute dunkelviolette, relativ lange Haare, was ihr eine gewisse Eleganz verlieh. Tonks, die nicht ahnen konnte, was sich unter den Jugendlichen inzwischen abgespielt hatte, lächelte den jungen Remus kurz frech an, murmelte ein leises „nicht schlecht“ und ging dann beschwingt zum Lehrertisch. Remus versank fast unter dem Tisch. Sein Kopf war knallrot. „Erst der Unterricht und jetzt das...warum eigentlich immer ich?“

Seine Freunde warfen ihm mitleidige Blicke zu, doch Hermine biss sich nur auf die Lippen und konzentrierte sich auf ihr Essen. „Harry wandte sich an Ron. „Was haben wir heute morgen?“ Ron griff gähnend nach seinem Stundenplan. „Wir haben Zauberkunst und Verwandlung. Hey, da treffen wir gleich Tonks im Unterricht!“ Hermine verschluckte sich an ihrem Kürbissaft und Remus warf ihr einen verstohlenen Blick zu. Harry wandte sich seufzend den Resten seines Essens zu. Er fand diese sich anbahnende Beziehung mehr als befremdlich. Als er fertig war, wandte er sich an Ginny. „Was hast du jetzt?“ „Zaubertränke...wie ist das so?“ Harry sah seine Freundin amüsiert an. „Sag ihm einfach, dass du meine Freundin bist, dann hast du's leicht.“ Ginny sah ihn staunend an. „Schon ein Stein im Brett?“ „Halbwegs.“ Ginny stand kopfschüttelnd auf. „Dein Talent dafür möchte ich haben.“ Mit einem schnellen Kuss verabschiedeten sich die beiden voneinander und Ginny ging zusammen mit Luna Richtung Kerker.

Lily und ihre Freundinnen unterhielten sich währenddessen über das erste, bald anstehende Hogsmeadwochenende. „Wir müssen unbedingt in die drei Besen, ich habe schon so ewig kein Butterbier mehr getrunken...“ James hörte ihnen unauffällig zu und schien sich zusammenreißen zu müssen, um Lily nicht zu fragen ob sie mit ihm hingehen würde. Harry lächelte ihn aufmunternd an. „Vielleicht schlägt sie dir ja noch vor mit ihnen mitzukommen.“ James lächelte matt. „Ich glaub es nicht, aber ich frag sie nicht...sonst ist sie nur wieder genervt.“ Sirius stand neben James langsam auf. „Wir sollten gehen.“ Die Gruppe erhob sich. Harry sah noch einmal zum Lehrertisch hinauf. Dort saßen Professor Lupin und Tonks und unterhielten sich begeistert miteinander. Lupin wirkte ungewöhnlich lebendig für seine Verhältnisse und plötzlich konnte Harry sich noch weniger mit der Verbindung Hermine und Remus anfreunden.

Aber er hatte da nichts zu sagen. Es war ihre Sache, nicht seine. In Zauberkunst ließ Hermine sich immernoch etwas verstimmt neben Harry nieder. Remus setzte sich neben sie und begann leise mit ihr zu reden, während Ron sich ebenfalls neben Harry setzte und dem Fast-Paar neben Harry einen angewiderten Blick zuwarf. „Er ist unser Lehrer! Ich weiß ja, dass sie nichts gegen die meisten Lehrer hat, aber das....“ Ron konnte sich scheinbar nicht überwinden weiterzusprechen, als Hermine neben Harry hell auflachte. Scheinbar hatte Remus ihre Laune wieder halbwegs gerettet. Harry packte kopfschüttelnd sein Zauberkunstbuch aus. „Er ist ja eigentlich kein Lehrer, Ron. Aber es stimmt schon, er gehört eigentlich nicht zu uns, in einem Jahr sind wir wieder weg und dann...“ Ja, was dann? Harry wusste es nicht. „Ich habe in der großen Halle Tonks und Remus gesehen. Tonks ist so emotional. Ihr würde das glaub ich nicht gefallen, auch wenn es nicht ihr Remus ist, der was mit Hermine hat. Und für Lupin würde das auch ziemlich peinlich werden. Nicht nur wegen Tonks, sondern auch weil Hermine seine Schülerin ist.“

Ron nickte still. Harry war sich ziemlich sicher, dass seine Gründe für die Ablehnung der Beziehung anderer Natur waren, doch das war nicht der richtige Ort um darüber mit seinem besten Freund zu sprechen. Stattdessen wandte sich Harry an James, der vor ihm saß und bester Laune war. Melody hatte ihm auf dem Zauberkunstflur anvertraut wie angenehm überrascht Lily von seinem Verhalten gestern Abend gewesen war und dass sie ernsthaft in Erwägung zog ihn und die anderen Rumtreiber nach Hogsmead zu begleiten – natürlich mit Melody und Sky. „Ein Tag allein mit ihr wäre mir lieber, aber das ist schon mehr als ich erwarten kann“, meinte James fröhlich. „Pass aber auf. Gerade wenn Sirius dabei ist, benimmst du dich gern mal daneben“, warnte Harry. James lächelte wissend. „Ich denke, das ist genau der Grund warum sie einen Tag mit uns allen verbringen will.“ Das Gefühl hatte Harry auch und er war froh, dass sein Vater das durchschaut hatte. Für ihn wäre es ziemlich unangenehm, wenn wegen ihm die Beziehung zwischen seinen Eltern nicht so lief wie sie sollte. Unangenehm? Gute Untertreibung. Wenn die Beziehung nicht normal lief, würde es ihn nie geben.

Harry musste unwillkürlich daran denken wie Hermine ihm vor Jahren erzählt hatte, dass Zauberer es in der Vergangenheit geschafft hatten ihr eigenes Ich zu töten. Harry schluckte, doch dann konzentrierte er sich auf den Unterricht. Flittwick hatte es gerade auf seinen Bücherstapel geschafft und eröffnete die Stunde.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich hatte eine ganze Seite über meine Rolle geschrieben. Doch am nächsten Tag kam Emma an - mit sechzehneinhalb Seiten!
Daniel Radcliffe