von MagicMarlie
Es war ein Tag wie kein anderer. Die Sonne strahlte noch einmal kräftig, bevor sie am Horizont verschwinden würde. Diesmal für immer.
Weit über ihnen zog eine Möwe ihre Kreise und der salzige Geruch des Meeres stieg in ihre Nasen. Sanfte Wellen rollten ans Ufer, das azurblaue Wasser glitzerte in der untergehenden Sonne. Hohe Palmen wiegten im sanften Wind hin und her und ein paar vereinzelte Wolken trieben über den Himmel.
Ginnys Zehen vergruben sich tiefer im weißen Sand und sie atmete tief durch. Es war wunderschön.
I can still recall,
our last summer,
I still see it all
Walks along the Seine,
laughing in the rain,
our last summer,
memories that remain.
Sie streckte die Hände aus und ergriff die des jungen Mannes, der ihr gegenüber stand. Sie blickte in das hübsche Gesicht und strich ihm zärtlich das widerspenstige schwarze Haar aus der Stirn.
Ihre eigenen hüftlangen, roten Haare flatterten im Wind.
„Nimm meine Hand, Ginny. Lass uns noch ein Stück gehen.“ Ginny ergriff die Hand Harry Potters und gemeinsam spazierten sie am Strand entlang.
We made our way along the river
and we set down in the grass,
by the Eiffel Tower
I was so happy we had met,
it was the age of know regret
oh yes!
Harry bückte sich langsam und pflückte eine weiße Lilie. Er steckte Ginny die Blume ins Haar und Ginny lächelte schief. Er gab sich wirklich die größte Mühe!
„Schenk mir einen letzten Tanz.“, bat Ginny mit sanfter Stimme. „Gerne.“, erwiderte Harry und legte seine Hand an Ginnys Hüfte.
Plötzlich erklang eine leise Melodie, sie war überall und nirgendwo.
Irgendwann legte Ginny ihren Kopf an Harrys Schulter und schloss die Augen.
Those crazy years,
that was the time
of the flower-power,
but underneath,
we had a fear of flying,
of getting old,
a fear of slowly dieing,
we took the chance,
like we were dancing our last dance
Eine ganze Weile tanzten sie so weiter, dann hob Harry Ginny auf und drehte sich mit ihr im Kreis. „Harry, hör auf damit!“, lachte Ginny, doch als Harry sie absetzte, wurde sie sofort wieder ernst. „Harry …“ „Sag nichts. Bitte.“ Harry legte ihr einen Finger auf die Lippen und zog sie an sich. Ginny befreite sich aber aus der Umarmung und sagte mit rauer Stimme: „Der letzte Sommer ist so schnell vergangen. Ich kann kaum glauben, dass es jetzt soweit ist, Abschied zu nehmen. Oft habe ich mir gewünscht, dass die Zeit verrinnen solle, jetzt wünschte ich, jede Sekunde möge ewig andauern.“ Harry lächelte traurig. „Das wünschte ich auch, Ginny. Aber es kommt so, wie es kommen muss.“ „Das weiß ich doch, Harry, aber-“ „Nichts Aber. Dieses Mal gibt es kein Aber.“ Tränen brannten hinter Ginnys Lidern, doch sie schluckte sie tapfer hinunter und Hand in Hand gingen sie weiter.
I can still recall,
our last summer,
I still see it all,
in the tourist jam,
round the Notre Dame,
our last summer,
walking hand in hand
Ginny war unglaublich traurig, doch im Grunde wusste sie, dass Harry Recht hatte. Stumm blieben die beiden stehen und vermieden es, sich anzusehen.
Unauffällig besah sich Ginny Harrys Augen.
Sie waren in die Ferne gerichtet, auf den Horizont. Sie waren erfüllt von Trauer und Liebe, aber auch von der Entschlossenheit eines echten Gryffindors.
Ich kann ihn nicht aufhalten, dachte Ginny, denn er sieht die Freiheit. Diesmal konnte sie die Tränen nicht zurückhalten, hemmungslos liefen sie ihr über die Wangen.
Harry sah das und küsste ihr die Tränen weg. „Bitte weine nicht, Ginny, ich bin ja da.“ Ginny schluchzte leise. „Wer weiß, wie lange noch.“ Harry sah sie lange an, dann wandte er seinen Blick wieder auf das Meer. In seinem Blick lag nun Sehnsucht.
Paris Restaurants,
our last summer,
morning croissants,
living for the day,
worries far away,
our last summer,
we could laugh and play
„Vielleicht gibt es eine Möglichkeit-“, begann Harry, aber Ginny fiel ihm ins Wort. „Nein! Du musst gehen. Du willst gehen, das weiß ich doch. Es ist deine Pflicht. Nur du kannst es schaffen!“ Harry erwiderte nichts, sondern nahm Ginny in seine Arme und küsste sie zärtlich.
„Harry, versprich mir, dass du mich nicht vergisst. Ich werde dich auch nicht vergessen.“ „Ich kann dich nicht vergessen, Ginny, du weißt das. Und … und ich werde wieder kommen.“ „Ich werde hier auf die warten.“, sagte Ginny und nickte.
And now you’re working in a bank,
a family man, a football fan,
an your name is Harry
How doll it seems?
Are you the hero of my dram?
Harrys und Ginnys Haare wehten im Wind. Ich werde ihn vielleicht niemals wieder sehen, dachte Ginny, vielleicht stirbt er. Innerlich schien ihr Herz zu zerreißen.
Ein letztes Mal küssten sich die beiden. „Ich liebe dich.“, flüsterte Harry. „Ich dich auch. Pass gut auf dich auf, Harry.“ „Das tue ich. Glaub mir. Sei tapfer, Ginny.“ „Natürlich. Ich werde dich nicht vergessen. Und weiß du, was ich noch nicht vergessen werde? Diesen Sommer. Unseren letzten Sommer. Ich warte auf dich. Egal wie lange.“ „Danke.“, dass war alles, was Harry noch zu sagen hatte. Ginny hatte bereits alles gesagt, was ihm wichtig war.
Noch einmal wandte er sich um und blickte auf Shell Cottage. Er würde es vermissen. Und er würde Ginny vermissen.
I can still recall,
our last summer,
I still see it all,
in the turis strange,
round the Notre Dame,
our last summer,
walking hand in hand
Er strich Ginny über das Gesicht. „Mach’s gut. Bis irgendwann.“ Ein letztes Mal blickten sie sich in die Augen, so viel Trauer lag in ihnen.
Ginny wollte noch etwas sagen, doch mit einem leisen Plopp war Harry verschwunden. „Mach’s gut.“, flüsterte Ginny in den Wind, sie starrte immer noch auf die Stelle, an der Harry soeben verschwunden war.
Der letzte Sonnenstrahl dieses Tages fiel ihr vor die Füße. Nun war ihre Sonne untergegangen. Und sie würde erst wieder aufgehen, wenn Harry zurrückkehrte.
I can still recall,
our last summer,
I still see it all,
walks along the Seine,
laughing in the rain,
our last summer,
memories that remain
Ginny setzte sich in den Sand. Sie würde hier warten, wie versprochen. Wenn nötig, für immer.
Leise summte sie eine Melodie vor sich hin, doch der Wind vertrug ihre Stimme.
„Es war der schönste Sommer meines Lebens. Der schönste letzte Sommer. Denn es war unser letzter Sommer.“
-Ende-
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