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Fanfiction

Im Schatten eines großen Namen - Die Rückkehr

von Gwendolyn D.

November 1980

Gwendolyns Gedanken überschlugen sich, als sie in der Dunkelheit den Weg zur Residenz einschlug.
Ganz England war am Feiern. Sie feierten Albus Dumbledore und seine glorreiche, neue Tat, die den Dunklen Lord beinahe zu Fall gebracht hatte.
Wütend trat Gwendolyn einen Stein vom Weg. Wieder einmal war es ihr brillanter Vater, dem der Ruhm galt, und wieder einmal war es ihr eigener Vater, der Gwendolyns Messlatte noch ein Stück höher ansetzte.
Fieberhaft überlegte sie, wie sie diese Hürde nehmen konnte. Was würde sie leisten müssen, um endlich die lästige Last ablegen zu können, die ihr der Name Dumbledore seit jeher war? Gwendolyn wusste noch nicht, wie oder womit sie endlich das erreichen konnte, was sie sich so sehnlich wünschte. Aber eines war ihr heute Abend dennoch klar und deutlich geworden: es war an der Zeit zu handeln und das Versteckspiel aufzugeben.
Es war an der Zeit zu handeln! Diese Erkenntnis war der ausschlaggebende Punkt gewesen, der Gwendolyns Skrupel hinter ihren Ehrgeiz drängte. Das Ziel vor ihren Augen hatte jeden Gedanken an Sirius und an Zoe in den Hintergrund gedrängt. Die Entscheidung, die sie getroffen hatte, stellte selbst die Bedrohung zurück.
Heute Nacht würde sie einen Neuanfang wagen und dieser Neuanfang würde mit der Bitte um Vergebung beginnen.
Das Portal der Residenz war nur noch wenige Schritte entfernt, als Gwendolyn ihren Unterarm entblößte und sie dem Türwächter vorzeigte.
Er öffnete, ohne nach ihrem Anliegen zu fragen und Gwendolyn nahm nicht einmal Notiz von dem Neuling, sondern schlug den direkten Weg zur Treppe ein.
Als sie die Stufen zur zweiten Etage erklomm, wurde sie sich zum ersten Mal ihrer Aufregung bewusst. Ihr Atem ging unregelmäßig und stoßartig. Dann stand sie vor der Tür zu Voldemorts privaten Räumen. Ihr Herz trommelte fast unkontrollierbar gegen ihren Brustkorb. Sie hatte alle Bedenken ignoriert, die ihr gekommen waren. Doch nun, da sie nicht mehr als eine große, alte Eichentür trennte, keimten ihre Ängste auf.
Wie würde Voldemort reagieren? Welche Vergeltung würde er für ihren Ungehorsam fordern und was würde der Preis für seine Vergebung sein?
Gwendolyn schluckte und verdränge die schlechten Gedanken. Ihre rechte Hand glitt in die Taschen ihrer Robe und umklammerte fest den Griff ihres Zauberstabes. Sie konzentrierte sich darauf ihren Geist zu verschließen, atmete noch ein Mal tief durch und klopfte dann an.
Nichts geschah, doch ihre Anspannung blieb.
Gwen wartete einige Sekunden, bevor sie wieder anklopfte und den Atem anhielt, um die Stimme von drinnen besser hören zu können.
Doch es kam keine Antwort.
Enttäuscht trat Gwendolyn einen Schritt zurück, um zu überlegen, was sie als nächstes tun sollte. Es dauerte einige Minuten, bis die den Entschluss gefasst hatte.
Entschlossen ging sie auf die Tür zu, drückte die messingfarbene Klinke herunter und trat ein, bevor sie der Mut verlassen konnte.
Der Raum allerdings war leer, die Türen geschlossen – alle, bis auf die linke. Die Tür zu Voldemorts Laboratorium stand nur eine Handbreit offen, doch es machte Gwendolyn misstrauisch. Sie zückte ihren Zauberstab, setzt umsichtig einen Fuß vor den anderen und stieß die Tür vorsichtig auf.
Sie öffnete sich ohne einen Laut und vor Gwendolyn erstreckte sich Chaos. Zersplitterte Gläser und zerrissene Pergamente lagen auf dem Boden. Ein Stuhl war umgefallen und die Bretter eines Regals lagen zerbrochen herum. Es roch nach einer bitteren, ätzenden Flüssigkeit, die zweifellos aus einem der zerbrochenen Gefäße des Regals stammte. Vorsichtig und ohne den Zauberstab zu senken, betrat Gwen das verwüstete Labor und erst, nachdem sie um einen der Tische herumgegangen war, entdeckte sie jemanden am Boden liegen.
Sie trat an die Seite eines rotblonden Mannes, dessen geöffnete Augen ins leere Blickten und wollte sich zu ihm hinabbeugen, als ein knirschendes Geräusch sie inne halten ließ.
Reflexartig hatte Gwendolyn einen Schild heraufbeschworen und flüsterte ein Beschwörung zur Aufhebung eines, doch da war niemand.
Skeptisch trat sie einige Schritte zurück, bis sie auf der Höhe eines weiteren Tisches war und ließ die Augen durch das Labor gleiten, ohne eine Bedrohung ausmachen zu können.
Gerade, als sie zu dem Entschluss gekommen war, dass sie sich verhört hatte, nahm Gwendolyn eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahr.
Etwas Großes schnellte in rasender Geschwindigkeit auf sie zu, prallte gegen ihren Schild und ließ diesen hellblau aufleuchten.
Erschrocken wich sie zurück und schützte sich mit einem neuen Zauber, noch bevor ein weiterer Angriff kam. Keine zwei Meter von Gwendolyn entfernt, lag eine riesige, armdicke Schlange. Sie hatte Gwen fixiert, zog langsam den Kopf zurück, formte ihren Körper in immer kleiner werdende Schlangenlinien und fauchte wie eine große Katze.
Angewidert verzog Gwendolyn das Gesicht. Das war also die Schlange, von der Severus ihr erzählt hatte. Einige Sekunden wartete sie ab, ob das Tier sich beruhigen würde, doch nach einer weiteren Attacke entschied Gwendolyn sich dafür, die Schlange zu schocken. Mit nach oben gedrehtem Bauch machte sie gleich einen viel sympathischeren Eindruck.
Vorsichtig stupste Gwendolyn das Tier mit dem Fuß an, um sich zu vergewissern, dass die Schlange wirklich bewusstlos war, als ihre Aufmerksamkeit von etwas abgelenkt wurde.
Direkt vor ihr, an der gegenüberliegenden Wand, lag eine weitere Person. Sie trat näher heran und Gwendolyn stockte der Atem. Sie ging zu der Gestalt hinüber und traute ihren Augen nicht. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Zu ihren Füßen lag Lord Voldemort, ohne eine Regung und ohne ersichtliche Atemzüge.
Doch etwas stimmte nicht mit ihm. Sein Gesicht sah anders aus. Die Nase war seltsam eingedrückt, erinnerte mehr an die Schlitze einer Schlange. Seine Haut spannte sie wächsern über sein fahles Gesicht.
Gwendolyn ließ sich ungläubig neben ihm auf die Knie fallen und drückte zwei Finger gegen die kalte Haut über seiner Halsschlagader.
Er lebte noch. Der Puls war schwach und sein Atem flach, aber noch war er am leben. Sie strich ihm durch das fast schulterlange, schwarze Haar und unterdrückte augenblicklich einen Würgereflex. Angewidert schüttelte sie das lange Haar von ihrer Hand, das sich an der Stelle, an der sie darüber gestrichen war, löste, als sei es nicht angewachsen.
Und da fiel Gwen auch auf, was an seinem Gesicht so anders aussah. Die Augenbrauen fehlten. Sie schienen wie das Haupthaar ausgefallen zu sein.
Gwendolyn begann zu zittern, ohne zu wissen, warum. Wusste einen Augenblick lang nicht, was sie tun sollte noch was sie tun wollte, sondern kniete nur völlig perplex neben dem bewusstlosen Körper. Ihr Blick glitt zu der anderen Person, die in dem zerstörten Labor unter all den Utensilien begraben war.
Hatten sie sich bekämpft oder war eines von Voldemorts Experimenten nur furchtbar schief gegangen?
Was auch immer es war, Gwendolyn musste schnell und überlegt handeln. Vielleicht war das die Gelegenheit, sich wieder in seine Gunst zu stellen. Vielleicht musste sie dann nicht um Vergebung bitten, wenn sie gleich ihre Schuld beglichen hätte.
Doch was konnte sie schon tun, ohne zu wissen, was geschehen war?
Noch während Gwendolyn überlegte, löste sie die Kragenklammer und öffnete die ersten drei Knöpfe von Voldemorts Hemd. Sie legte eine Hand auf seine kalte Stirn, um nach weiteren Anzeichen zu suchen.
Vielleicht würde ein Stäkungstrank genügen.
Gwendolyn sprang auf, eilte zu dem zerbrochen Regal und suchte unter all den Fläschchen nach etwas Nützlichem, doch sie fand nichts, was nicht zerbrochen war.
Die Minuten verstrichen und mit jeder weiteren, die verging, wurde Gwendolyn nervöser. Sollte sie hinunter zu Severus' Labor gehen und dort nach einem Trank suchen? Aber würde das nicht zu viel Zeit kosten, wenn sie sich nicht auf Anhieb Zutritt verschaffen konnte? Gwen wusste nicht, mit welchem Zauber das Laboratorium geschützt war, und verfluchte sich, dass sie Severus nie danach gefragt hatte.
Vielleicht sollte sie ihn auch einfach um Hilfe rufen, doch wie schnell konnte er hier sein?
Noch während sie grübelte, fiel ihr Blick auf die einzige Wand in diesem Raum, die halbwegs unversehrt geblieben war und an derer Mitte ein großer, alter Kabinettschrank mit unzähligen Läden und Klappen stand die reichlich verziert mit magischen Runen waren. Zögerlich trat Gwendolyn heran, um ihn zu begutachten. Sie wusste, welche Schätze darin gelagert wurden; nur ein einziges Mal hatte sie einen Blick darauf erhaschen können. Reglos stand Gwen da und starrte auf das dunkle Holz mit den messingfarbenen Griffen, nicht fähig sich zu rühren. Voldemort hatte den Schrank damals mit einem Zauber versiegelt, der ihr völlig fremd war, und sie wusste nicht, wie er zu öffnen war.
Vorsichtig hob sie die linke Hand, als wolle sie die geschnitzten Türen berühren, ohne in Kontakt mit dem alten Holz zu kommen. Die Magie war so klar und deutlich zu spüren, als hätte sie die Hand auf eine sonnenbeschienene Scheibe gelegt.
Gwendolyns Blut begann in ihren Adern zu pulsieren. Sie musste diesen Schutz umgehen, schnell umgehen, denn jede Minute, die verstrich, war kostbar und würde über Erfolg oder Niederlage entscheiden. Sie trat einen Schritt zurück, ohne ihr Augenmerk von dem Zutatenschrank zu nehmen und überlegte. Welche Art von Schutz Voldemort für diese Situation vorsehen würde? Flüche oder Banne schienen ihr sinnlos, sie würden den Dieb abhalten oder gar töten. Es war nicht seine Art, nicht sein Stil. Gwendolyn hatte Voldemort viele Male begleiten können. Sie hatte seine Art zu Zaubern kennen und berechnen gelernt.
Voldemort wollte seinen Opfern von Angesicht zu Angesicht stehen, wollte sehen, wie das Leben in ihren Augen erlosch. Gwendolyn atmete tief durch. Er würde den Dieb nicht töten wollen, dennoch war sie sich sicher, dass er ihn nicht ungestraft lassen würde. Nein, Voldemort wollte wissen, wer es wagte und vor allem, welche Absichten hinter den Taten standen Es musste ein Zauber sein, der den Täter eindeutig entlarvte, nur dann konnte er ihn suchen, stellen und schließlich strafen. Genau, nur das konnte es sein!
Auf dem blassen Gesicht der jungen Frau zeichnete sich ein Lächeln ab. Es war so primitiv, wenn man seine Vorgehensweise kannte. Sie biss die Zähne zusammen und mit dem Tippen ihres Zauberstabes fügte sie sich einen kleinen Schnitt in der Handfläche ihrer linken Hand zu.
Dann legte sie beide Hände auf die runden Griffe. Sie waren angenehm warm und Sekunden nach der Berührung erglühte die Inschrift des Schrankes scharlachrot auf und verblasste erst, nachdem das Klicken des Schlosses ertönte. Der Zutatenschrank war offen.
Frohlockend zog Gwen behutsam die beiden schweren Flügel auf und offenbarte die Geheimnisse, die er hütete.
Unzählige Schachteln und Dosen stapelten sich in all den Gefächern. An den Türen waren Einlagen, die Flaschen und Flakons fixierten. Alte Tücher, samtene Säckchen und vergilbte Pergamentblätter waren zwischen die Lücken geschoben. Ein seltsam würziger Duft aus einer Mischung von Vanille und Patschuli stieg ihr in die Nase und schien von den Kräutern auszugehen, die von den Gefachböden herabhingen.
Einen Moment hielt Gwendolyn inne, einen Augenblick, in dem sie mit dem Gedanken spielte, all jene Dinge für sich zu beanspruchen. Einen winzigen Moment, in der sie Risiko und Gewinn zueinander abwog, während ihre Augen über Gefäße glitten, die Aufschriften mit den Namen: Phönixherz, Elfenohren, Zentaurenzähne oder Säuglingshaut trugen. Ihr Herz pochte wild vor Aufregung und blieb dann, ohne Vorwarnung, beinahe stehen. Gwendolyn griff nach einem kleinen, kristallenen Flakon und begann diesen vorsichtig in ihren zittrigen Händen zu wiegen, während sie das Verhalten der silbrig perlenden Flüssigkeit in dem Fläschchen beobachtete. Noch nie ihn ihrem Leben hatte sie diese seltene und kostbare Substanz gesehen. Sie wagte kaum zu atmen, als sie hinab in ihre Hände sah, auf das kleine Fläschchen mit Einhornblut, und da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
Ohne nachzudenken, durchquerte sie den Raum und ließ sich an Voldemorts Seite auf die Knie fallen.

Er schlug die Augen auf und starrte auf den grünen Stoff des Baldachins. Gwendolyn war dies nicht entgangen. Seit Stunden schon hatte sie jeden seiner Atemzüge beobachtet und angespannt darauf gewartet, dass Voldemort erwachen würde.
Er sog die Luft tief in seine Lungen ein und bewegte sich zaghaft unter der dicken Daunendecke. Gwendolyn harrte reglos aus und blieb noch einen kleinen Moment unbemerkt. Den kleinen Moment, bis Voldemort ihr den Kopf zuwandte und sie mit scharlachroten Augen fixierte.
Gwendolyn unterdrückte ein Schaudern.
„Wo ist Nagini?“
„Im Laboratorium eingeschlossen“, antwortete sie.
„Lass sie heraus!“
Die Hexe verzog das Gesicht und gehorchte nur widerwillig, erhob sich dennoch und ging hinüber in den Vorraum, um die Labortür zu öffnen. Die Schlange glitt augenblicklich heraus und folgte den zischenden Rufen ihres Herrn.
Gwen zögerte einen Augenblick, bevor sie Voldemorts Gemach wieder betrat. Er hatte aufgehört Parsel zu sprechen und die Schlange hatte sich am Fuß des Bettes auf der Decke zusammengerollt.
„Wasser!“
Sie ging hinüber zu dem Waschtisch, auf dessen Marmorplatte ein Dekanter und ein Glas stand, füllte das Glas bis zur Hälfte und brachte es Voldemort.
Er ergriff es, ohne Gwendolyn eines Blickes zu würdigen und trank vorsichtig einen kleinen Schluck. Gerade wollte er es seiner Todesserin wieder reichen, da fiel sein Blick auf sein verzerrtes Spiegelbild.
Ungläubig betastete er den haarlosen Schädel, schob das Glas auf den Nachttisch und schloss kurz die Augen.
Einige Minuten war es totenstill im Zimmer, sodass Gwen dachte,Voldemort sei wieder eingeschlafen, doch dann räusperte er sich.
„Warum bist du zurückgekehrt?" Er klang müde und ermattet. „Um mir zu dienen oder um mich herauszufordern?“
„Mylord, ich fand Euch bewusstlos in Eurem Laboratorium. Ist das nicht Antwort genug?“, sagte Gwen und nahm wieder Platz auf dem Stuhl neben dem Bett.
Seine schlitzförmigen Pupillen verengten sich kritisch, als er Gwendolyn beäugte, dann ließ er seinen Kopf zurück ins Kissen gleiten.
„Ich möchte Euch dienen, Mylord. Und ich werde den Tribut zahlen, den Ihr von mir verlangt, wenn Ihr mir diesen Wunsch gewährt“, sagte Gwen schließlich.
„Warum sollte ich das tun?“ Seine Stimme war hoch, kalt und ohne jede Emotion.
Gwendolyn sah in diese bedrohlichen, roten Augen und fragte sich, was Voldemorts Äußeres so dramatisch verändert hatte.
Er drehte den kahlen Kopf in ihre Richtung, als sie nicht direkt antwortete.
„Weil“, Gwen richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch. „ihr mich braucht, Mylord.“
Ihr entging nicht, dass Voldemorts Fäuste sich fest in der Decke vergruben.
Gwendolyn hatte lange nachdenken können, während sie an Voldemorts Seite gewacht hatte und sie hatte die Zeit genutzt, um ihre Beziehung genausten zu analysieren.
Von ihrer ersten Begegnung in Hogwarts bis zu jenem verhängnisvollen Abend war sie alle Situationen durchgegangen. Hatte sich diverse Wortlaute in Erinnerung gerufen und Formulierungen hinterfragt.
Voldemort hatte sie bereits bei ihrer ersten Begegnung manipuliert. Hatte von Anfang an versucht, Gwendolyn in ihrem Handeln und gar in ihrem Denken zu beeinflussen. Wollte sie gefügig und hörig machen und Gwen hatte dem nachgegeben. Sie war so lange gefügig gewesen, bis sie sich seiner Gunst, bis sie sich ihrem Wert sicher war.
Und dann hatte sich etwas verändert.
Voldemort hatte es gemerkt und Gwendolyn machte dieselbe Erfahrung. Sie waren eine Art Symbiose eingegangen. Ein stillschweigender Pakt, den sie geschlossen hatten, ohne es je auszusprechen.
Voldemort war dies zuerst bewusst geworden. Es erklärte seine Unstimmigkeit, seinen Zorn und das unberechenbare Verhalten ihr gegenüber, doch Gwendolyn war dies zunächst verborgen geblieben.
Bis an jenen Abend, als sie ihm den ersten Dienst verweigerte. Als sie sich weigerte, ihm Sirius auszuliefern, und danach war sie zu weit gegangen.
Sie fluchte noch immer innerlich, wenn sie an ihre Torheit dachte. Es hatte ihr Leben in mehr als einer Hinsicht verkompliziert. Es war nun an der Zeit, die Dinge nach und nach anzugehen und mit dieser Sache wollte sie beginnen.
Gwendolyn wollte die Symbiose zurück. Sie wollte von Voldemort lernen. Sie brauchte ihn, um an ihr Ziel zu kommen und Voldemort brauchte Gwendolyn.
„Ich weiß es, Ihr wisst es. Warum sollten wir den mühsamen Weg wählen, wo wir Beide doch wissen, dass der jeweils Andere den Schlüssel zum Tor des einfacheren Weges hat.“
Voldemort war geschwächt und dennoch spürte Gwendolyn die Wut, die in ihm zu Brodeln begann. Wut darüber, dass Gwendolyn sich erdreistete ihm – ihm – ein solches Angebot zu unterbreiten. Sich ihm anzubieten, wo sie ihm doch bereits gehörte. Sie war eine Todesserin, sie trug das Dunkle Mal.
Sein Kiefer presste sich aufeinander, sein Mundwinkel zuckte. Doch er würde zustimmen, so sehr ihm das auch missfiel.
Als Gwendolyn die Lestrange Residenz verließ, war sie in einem euphorischen Rausch des Triumphes gefangen.
Endlich hatte sie die Chance bekommen, ihre Schuld zu begleichen und sich das Ansehen zu erarbeiten, das sie einst besessen hatte.
Gwendolyn ahnte nicht, dass Voldemort sich bereits Pläne überlegte, wie er sich an ihr rächen konnte, wenn er Dumbledore erst einmal los war. Das er sich die grausamsten Methoden ausmalte, um sie zu strafen und sich schließlich ihr und des Bastards zu entledigen.
Gwendolyn ahnte es nicht. Oder zumindest verdrängte sie die Gedanken daran erfolgreich.

Das Licht des Vollmonds schien durch das Küchenfenster und erhellte den Flur bis zur gegenüberliegenden Wohnzimmertür. Ansonsten lag die Wohnung im Dunkeln. Sirius schien schon zu schlafen.
Leise zog Gwendolyn sich die Schuhe von den Füßen, ließ diese neben der Haustür stehen und schlich durch den schmalen Gang.
„Du warst wieder bei ihm?“ Sirius Stimme klang nüchtern und kam aus dem Wohnzimmer.
Gwendolyn blieb ihm Türrahmen stehen, ohne ein Licht zu entzünden. Ihr Schatten fiel lang und undurchdringlich in den Raum.
„Ja“, es hatte sie mehr Überwindung gekostet, dies zuzugeben, als Gwen es vermutet hätte und ihr Magen krampfte sich schmerzlich zusammen.
Doch es war die Wahrheit, so unangenehm es Gwendolyn auch war, sie hatten eine Abmachung.
Sirius antwortete nicht.
Nach einigen Sekunden wandte Gwen sich um, ging ins Schlafzimmer und tat so, als hätte sie das Schluchzen aus dem Wohnzimmer nicht gehört.


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