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Fanfiction

Im Schatten eines großen Namen - Der Verräter

von Gwendolyn D.

August 1979

Schon wieder hatte sie sich selbst dabei erwischt. Ihr Herz klopfte kurz schneller vor Ärger, ihr Magen zog sich unangenehm zusammen, als ihr peinlich bewusst wurde, wie sehr sie gerade an seinen Lippen gehangen hatte. Dass sie weder seine Worte noch ihren Sinn erfasste, während sie ihn genau beobachte, seine Mimik studierte und seine Augen bewundere. Diese schönen, grauen Augen, die so ganz anders waren als die von Sirius und denen ganz deutlich die Güte und Herzlichkeit fehlten, die Sirius Black ausstrahlte.
Jetzt, da er Rosiers Bericht lauschte, gebannt, eisern, musste sie sich eingestehen, dass er, trotz der Bedrohlichkeit, die er ausstrahlte, auf eine merkwürdige Art und Weise anziehend auf sie wirkte. Doch war dies verwunderlich? Immerhin war er der mächtigste Mann ganz Englands, vielleicht sogar der ganzen Welt.
Gwendolyn schüttelte kaum merklich den Kopf, als wollte sie damit auch die Gedanken loswerden, doch Voldemort hatte ihre Geste bemerkt. Ihre Blicke trafen sich. Sie fühlte sich ertappt und schlug die Augen nieder, um es im nächsten Moment zu bereuen, doch Voldemort ließ sich nicht weiter von Rosiers Beitrag zu ihrer Versammlung ablenken und Gwendolyn war froh darüber.
So unauffällig wie möglich atmete sie durch, sammelte neue Konzentration, um sich wieder der öden Berichtserstattung zu widmen, als ihr auffiel, dass sie nicht alleine war mit ihrer Unaufmerksamkeit.
Bellatrix Lestranges saß zwei Stühle entfernt von Voldemort, auf der gegenüberliegenden Seite, und beobachtete sie. Ihre Augen waren ein wenig zusammengekniffen, ihre Lippen fest aufeinander gepresst, als hätte sie genau verstanden, was Gwendolyn vor wenigen Sekunden noch gedacht hatte. Gwendolyn versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Ihr Blick ging hinüber zu Rosier und das erste Mal, seit ihr ehemaliger Schulkamerad das Wort hatte, lauschte sie aufmerksam seinem Vortrag.
„… wir konnten weitere Angestellte unter unsere Kontrolle bringen. Wir sind uns nun sicher, das Bagnold untergetaucht ist. Sie wurde seit Beginn der Woche nicht mehr auf ihrem Posten im Ministerium gesehen. Das hat zur Folge, dass wir unseren Anschlag auf sie umplanen müssen, mein Lord." Evan Rosier warf Voldemort einen nervösen Blick zu und wurde augenblicklich mit einem mahnenden Blick seines Vaters gestraft.
Das schien ihn aus der Fassung zu bringen und er begann zu straucheln.
„Ich … ich denke … das sich unsere Zeit … also unsere Planung eventuell um … also ein wenig verzögern könnte.“
„Wie lange?“, zischte Voldemort in einem Ton, der einige seiner Todesser erzittern ließ.
„Nuuuun … Herr … das kommt darauf an, ob sie bald zurückkehrt oder ob … ob sie … ob sie nun endgültig untergetaucht ist und jetzt aus dem Untergrund die Fäden zieht. Wir … wir vermuten, dass sie gewarnt worden ist.“
„Dearborn!“, grollte Voldemort und wandte seine grauen Augen nun Bellatrix zu, die sofort nervös auf ihrem Stuhl herumrutschte.
Gwendolyn beobachtete mit Genugtuung, wie sie hektisch nach Worten suchte. Caradoc Dearborn war ein Verräter. Er war es gewesen, der die Funktionsweise des Tabus publik gemacht und damit dafür gesorgt hatte, dass niemand es mehr wagte den Namen Voldemort auszusprechen. Die Leute waren dazu übergegangen, den Dunklen Lord nun Du-weißt-schon-wer zu nennen oder Der-dessen-Namen-nicht-genannt-werden-darf, womit sie ihren Aufenthaltsort nicht mehr verrieten. Auch hatte er dazu beigetragen, einige Informationen über ihre nächsten Schritte dem Orden des Phönixes mitzuteilen.
Voldemorts Anweisungen vor einigen Monaten waren unmissverständlich gewesen. Er wollte den Verräter mit eigenen Händen töten, doch bisher hatte es niemand geschafft ihn aufzuspüren. Bellatrix hatte vor kurzem die Führung erhalten, doch der Verräter blieb weiter verschwunden.
„Gibt es Neuigkeiten zu Dearborn, Bellatrix?“ Er zischte ihren Namen wie eine Schlange.
„Herr, ich bemühe mich und gebe mein Bestes, während …“
„GIBT ES NEUIGKEITN!?!“
„Nein, Herr …“ Sie senkte demütig den Kopf. „Ich konnte ihn nicht finden. Er ist wie Bagnold verschwunden … spurlos verschwunden. Der Orden muss eine Möglichkeit gefunden haben, sich zu verstecken, die uns nicht bekannt ist, Herr.“
Jetzt, da Bellatrix es ausgesprochen hatte, fiel es Gwendolyn wie Schuppen von den Augen und sie erinnerte sich daran, dass sie ihren Vater bereits über diesen Zauber hatte sprechen hören. Es war ein komplizierter und komplexer Bann, doch er war äußerst wirkungsvoll und die einzige Erklärung für das spurlose Verschwinden einiger Hexen und Zauberer, die auf Voldemorts Schwarzer Liste standen.
„Fidelius “, flüsterte sie mehr zu sich selbst als zu den Anderen, doch Voldemort hatte sie gehört.
Seine grauen Augen fixierten sie.
„Ja“, stimmt er schließlich zu, „das ist Dumbledores Handschrift!“
Bellatrix warf Gwen einen verhassten Blick zu.
„Sei es, wie es sei. Ich will, dass du ihn mir bringst, Bellatrix! Wie du das anstellst, ist mir egal - nur lebend will ich ihn haben. Und zwar bald!“
„Herr, ich-“, doch sie verstummte, als Voldemort die Hand hob.
„Du hast noch vier Wochen. Wage es nicht, den Dunklen Lord zu enttäuschen!“
„Nein, Herr, bestimmt nicht!“
Ihre Blicke trafen sich. Bellatrix` braune Augen durchbohrten Gwen mit Hass, doch diese lächelte nur kaum merklich.
Wenn sie es schaffen würde Dearborn vor ihr zu finden und ihm den Dunklen Lord ausliefern konnte, würde sie es vielleicht schaffen, dass Bellatrix in Ungnade fiel. Wenn nicht, würde niemand etwas darüber erfahren - es war nicht ihr Auftrag. Es gab kein Risiko bei diesem Versuch.
Sie konnte die Beunruhigung in den Augen der Lestrange sehen, als sie lächelte. Gwendolyn wollte es zumindest versuchen. Damit wäre ihre größte Konkurrentin aus dem Rennen. Bellatrix lechzte geradezu nach der Aufmerksamkeit des Dunklen Lords. Sie war skrupellos, bösartig und aus diesen Gründen nur mit Vorsicht zu genießen. Das war die Chance, sie loszuwerden.
Den Rest ihres Treffens verfolgte Gwendolyn eher gelangweilt und schmiedete derweil Pläne, wie sie den Verräter ausfindig machen konnte. Sie hatte ihn nie persönlich kennen gelernt, immer nur von ihm gehört. Sie würde erst einige Informationen über ihn herausfinden müssen, doch vor allem musste sie aufpassen, dass Bellatrix ihr nicht auf die Schliche kam.

Gwendolyn hatte an diesem frühen Abend all die Bücher zusammengesucht, die sie besaß und die sich mit der alten Magie beschäftigten. Nun saß sie in der Mitte des Durcheinanders, denn sie hatte die unzähligen Lektüren um sich herum ausgebreitet, um jedes einzelne noch einmal durchzugehen.
Es war bereits das zweite Mal an diesem Tag, dass sie dies tat. Zuerst war sie nur die Kapitelüberschriften der rund fünfzig Bücher durchgegangen, doch als sie nicht fündig geworden war, hatte sie sich entschlossen jede einzelne Seite der Bücher zu überfliegen, um auch nur einen winzigen Hinweis zu finden.
Nachdem sie das zehnte Buch durchgelesen hatte und es zu den anderen auf den Stapel legte, seufzte sie deprimiert. Wehleidig dachte sie an die große, alte Bibliothek von Hogwarts. Dort hätte sie sicher eines gefunden. Wahrscheinlich hätte Madam Pince sie ohne Umwege genau zu den Büchern führen können, wenn Gwendolyn nach Horkruxen gefragt hätte. Es wäre so einfach gewesen, doch der Zutritt zur Bibliothek war ihr nun verwehrt und so mühte sie sich bereits seit Stunden vergeblich ab, auch nur einen kleinen Absatz über Horkruxe in ihren Büchern zu finden.
Das Astrum war einfach nicht mehr in der kleinen Kammer hinter ihrem Laboratorium aufgetaucht, seit sie es auf dem Sekretär in Voldemorts privaten Räumen gesehen hatte. Bei jeder Gelegenheit, die sich Gwendolyn geboten hatte, hatte sie nachgesehen. Doch das Buch blieb fern und die Neugierde ließ einfach nicht von ihr ab. Immer wieder geisterte ihr die Definition im Kopf herum, die sie nicht hatte zu Ende lesen können: Bezeichnung eines Gefäßes, an dem ein Teil einer Seele gebunden wurde und den Magus ... Und den Magus … was?
Sie hatte niemanden, dem sie wagte, diese Frage zu stellen. Gwendolyn seufzte. Ihr Vater hätte bestimmt eine Antwort gehabt. Ihr Vater hatte immer eine Antwort gehabt. Ihr Blick verfinsterte sich und ihre Laune sank, während sie auf das Buch in ihren Händen starrte, ohne es wahrzunehmen. Schon wieder hatte sie an ihn gedacht. Seit dem vergangenem Experiment waren ihre Gedanken immer mal wieder zu ihm geschweift und jedes Mal hatten diese Erinnerungen ihr die Laune verdorben.
Gwendolyn hatte ihren Vater immer für seine Leistungen bewundert. Für seine Zusammenarbeit mit Nicolas Flamel, für seine Entdeckungen der zwölf Anwendungen von Drachenblut und nicht zuletzt für das legendäre Duell gegen den Schwarzmagier Gellert Grindelwald. Letzteres hatte sich als Lüge entpuppt.
Verbittert erinnerte Gwen sich an die Vision. An die vielen wirren Eindrücke und Gefühle, die sie nicht hatte von ihren eigenen unterscheiden können. Nur eines war klar und eindeutig wie Veritaserum: das Duell war eine Lüge gewesen. Eine Lüge, mit der sich Albus Dumbledore schmückte wie mit fremden Federn, und die Gwendolyn seit dieser Erfahrung, an dem Ruhm ihres Vaters zweifeln ließ.
Gwendolyn seufzte erneut und warf das Buch auf den Stapel, während sie sich für ihre Gedanken schalt und sich wieder an das Astrum erinnerte. Sie zog es kurz in Betracht, ob sie sich nicht einfach noch ein wenig gedulden und warten sollte, bis Voldemort das Buch zurück an seinen Platz brachte.
Ächzend stand sie auf und streckte ihre Glieder, die mittlerweile mehrere Stunden in derselben Position verharren mussten, genüsslich aus. Ihr Blick ging zum Fenster. Es war derweil schon fast dunkel. Sirius war immer noch nicht von der Arbeit zurückgekehrt. Vermutlich war er Potter noch zu einem Ordenstreffen gefolgt. Gwendolyn rollte die Augen, stakste durch die vielen Bücher, bedacht darauf, auf keines zu treten, und machte sich auf den Weg in die Küche, um sich einen Kaffee zu brühen.
Während sie im dämmrigen Licht die Vorbereitungen traf, waren ihre Gedanken auch schon wieder abgeschweift. Es war einfach zum Drachen melken. Es konnte doch einfach nicht wahr sein, dass sie nicht mal einen Verweis auf andere Bücher fand. Geistesabwesend knabberte sie auf dem silbernen Löffel herum, bis sie diesen schließlich klirrend in die Spüle fallen ließ.
Vielleicht ging dieses Thema aber auch so tief in die Schwarze Magie hinein, dass es in vom Zaubereiministerium genehmigten Büchern ein Tabuthema war. Womöglich gab es auch in Hogwarts kein Exemplar des Astrums. Das war die einzige Erklärung, die Gwendolyn noch dazu einfiel. Vielleicht würde sie in der Nocturngasse fündig werden. Ja, vielleicht sollte sie einmal bei Borgin & Burkes vorbeischauen, um nachzusehen, ob sie eine passende Lektüre hatten. Gwendolyn war so in Gedanken gewesen, dass sie die hereinkommende Person erst nicht registrierte. Erst als diese nur noch einen Schritt hinter ihr war und ihre Hände nach ihr griffen, bemerkte Gwen den Eindringling.
Binnen eines Bruchteils einer Sekunde war sie herumgewirbelt, hatte zeitgleich ihren Zauberstab gezückt und sich mit einem unausgesprochenen Protego geschützt. Der Schild blitze bei der Kollision kurz hellblau auf und die Person wurde mehrere Meter zurückgeschleudert. Ein lautes Scheppern und Klirren folgte, als eines der Küchenregale zu Boden stürzte. Ein schmerzvolles Stöhnen folgte.
„Lumos!“ Gwens Zauberstab gehorchte bei diesem gebieterischen Ton aufs Wort und erhellte die kleine Küche.
Gwendolyn erstarrte. Ihr wurde schlagartig übel. Bei allem was hätte geschehen können, sie hätte einen gefährlichen Angriff von Auroren dem hier vorgezogen. Sie schnippte erneut mit dem Zauberstab und die Küche erhellte sich.
„Sirius, ich … ich ... ich“, stammelte Gwendolyn geschockt.
Stöhnend erhob sich Sirius Black aus dem Chaos von Scherben, Holzsplittern und Lebensmitteln. Sein Gesicht und seine Hände waren mit unzähligen Schnitten übersät, der noble Ministeriumsumhang versaut. Völlig fassungslos sah er an sich hinunter. Er zitterte vor Rage.
„Was, verdammt noch mal, ist bloß IN DICH GEFAHREN!“ Die ganze Wut, die ganze Enttäuschung von den letzten Monaten, schien mit einem Mal aus ihm herauszubrechen.
So hatte Gwendolyn ihn noch nie erlebt. Noch immer erschüttert stand sie wortlos vor ihm, den Zauberstab fest umklammert, doch auf den Boden gerichtet, suchte sie nach Worten. Das hatte sie doch nicht gewollt. Er hatte sie erschreckt, niemals hätte sie ihn verletzten wollen. Sie liebte ihn doch.
„Ich … ich - Du hast mich erschreckt, Sirius … es war dunkel.“
„ES WAR DUNKEL!?!“, brauste er auf und Gwendolyn stolperte erschrocken einige Schritte zurück. „WAS ZUR HÖLLE HAST DU HIER, HIER IN UNSERER WOHNUNG, ZU BEFÜRCHTEN!?! WAS, BEI MERLIN, VERFOLGT DICH, DASS DU SO ÜBERREAGIEREN MUSST?“
Gwendolyn antwortete nicht. Zu entsetzt war sie von seiner heftigen Reaktion. Zitternd hatte sie sich an den Küchenschrank gelehnt und beobachte ihren Freund dabei, wie er versuchte, das Mehl von seinem Umhang zu klopfen und dabei wütend die am Boden liegenden Scherben wegtrat. Einige Minuten herrschte betretenes Schweigen.
„So kann das einfach nicht weitergehen!“, fuhr Sirius anschließend in einem ruhigeren Ton fort. „Es kann so nicht weitergehen, Gwendolyn!“
Sie hob den Kopf, sah in seine zornesfunkelnden, grauen Augen.
„Es war keine Absicht!“, beteuerte sie erneut.
„Das hat nichts hiermit zu tun!“ Er war noch immer wütend. „Das hier ist nur die Spitze des Zaubererhuts! Ich weiß ja gar nicht, was mit dir los ist, Gwendolyn. Ich weiß ja nicht mal mehr, was in dir vorgeht! Du veränderst dich, Gwendolyn!“
„Ich verändere mich nicht!“, stritt sie ab, ohne ihn anzusehen.
„Ach nein?“, fragte Sirius rhetorisch. „Vor einem Jahr hättest du mich noch nicht angegriffen, wenn ich dich umarmen wollte!“
„Du hast mich erschreckt, Sirius, nichts weiter.“
„Nichts weiter?“ Es war die Verzweiflung in seiner Stimme, die Gwendolyn aufhorchen ließ. Vielleicht hatte sie überreagiert, ja wahrscheinlich hatte sie sich auch verändert. Doch das war doch verständlich. Wenn Sirius gesehen hätte, was sie sah, wenn er auch nur einen Teil von dem erlebt hätte, was sie erlebt hatte, seit sie sich Voldemort angeschlossen hatte, dann würde er auch verstehen, dass dies nicht spurlos an einem vorbeigehen konnte. Doch Sirius wusste von all diesen Dingen nichts. Er ahnte es vielleicht, doch er würde sich nicht im Ansatz das ausmalen können, wie es in Wirklichkeit war. Er schnaubte und schüttelte den Kopf dabei.
„So kann es nicht weitergehen, Gwendolyn“, wiederholte er. „Was machst du den ganzen Tag, die ganze Nacht, wenn du nicht da bist?“
Es war die Frage, die ihn schon lange auf der Zunge gelegen hatte und die er immer wieder heruntergeschluckt hatte, für das Wohl Beider herunterschluckte, doch nun hatte er das Gefühl, dass dieser gute Wille alles nur noch viel schlimmer gemacht hatte.
„Studieren“, antwortete sie.
„STUDIEREN?!?“, schrie Sirius wieder und Gwendolyn zuckte überrascht zusammen.
„Schrei - mich nicht an, Sirius!“, fauchte sie zurück.
Gwendolyn hatte sich wieder gefasst und auf dieser Basis würde sie nicht diskutieren, auch nicht mit Sirius. Gwen steckte ihren Zauberstab zurück in die Tasche, trat über die knirschenden Scherben hinweg und schob sich vorbei an Sirius, hinaus aus der Küche.
„WAS STUDIERST DU DENN, HM?“ Er folgte ihr ins Wohnzimmer.
„Komm mal wieder runter, dann können wir weiterreden!“
„ICH SOLL RUNTERKOMMEN? Ich soll runterkommen?“, wiederholte er ungläubig. „Ich hab ja wohl allen Grund dazu sauer zu sein! Gwendolyn, Dumbledore hat mir davon erzählt!“
Der Klang des Namens, war wie Spiritus in Feuer. In Gwendolyn kochte die alte Wut auf. DAS steckte also hinter dem ganzen Theater. Ihr Vater hat ihm davon erzählt, was auch immer davon war. Es war unfassbar, dass dieser Mann sich selbst noch dann in ihr Leben einmischte, als sie sich bereits von ihm abgewandt hatte.
„Wovon hat er dir erzählt?“, zischte Gwendolyn gereizt.
Sirius antwortete nicht sofort. Entsetzt hatte er festgestellt, dass er vor Wut zitterte. Vor Wut oder vor Angst, das konnte er nicht genau sagen. Eigentlich hatte er Dumbledore nicht geglaubt, als er ihm davon erzählt hatte. Eigentlich wollte er es nicht wahrhaben, doch es sprachen alle Zeichen dafür. Er konnte nicht weiter wegschauen, er konnte sich selbst einfach nicht länger etwas vormachen, doch er beschloss es nicht in einem Vorwurf zu formulieren.
„Bist du eine Todesserin, Gwen?“
Seine Stimme war plötzlich merkwürdig ruhig, wenn auch angespannt. Gwendolyns Kiefer versteifte sich, als sie Zähne und Lippen fest aufeinander presste. Das hatte ihr Vater also zu ihm gesagt. Dieses Gerücht verbreitete er nun. Sie hasste ihn! Sie hasste diesen Mann so abgrundtief, denn er hatte sie nie verstanden und verstand sie auch jetzt nicht.
„Nein! Ich diene allein mir!“
Sirius beherrschte keine Legilimentik, aber er sah ganz deutlich, wie ihr ganzer Körper laut und deutlich LÜGE! schrie. In dem Augenblick wusste er nicht, was ihn mehr schmerzte: die Tatsache, dass die Frau, die er liebte, sich den Dunklen Künsten verschrieben hatte oder dass sie ihm so schamlos ins Gesicht log. Es war der zweite Gedanke, der ihn zu seiner Kurzschlussreaktion trieb.
Sirius kam ohne Vorwarnung auf sie zu, packte sie so grob am Handgelenk, dass Gwendolyn ein schmerzliches Japsen entwich und schob den Stoff ihres linken Ärmels nach oben.
Als er das dunkle, fast schwarze Mal auf der blassen Haut erkannte, traf ihn das härter als die saftige Ohrfeige, die Gwendolyn ihm in dem Augenblickverpasst hatte.
Er ließ ihr Handgelenk los. Es folgte Schweigen.
Einige Herzschläge lang hoffte er, dass sie etwas sagen würde, dass sie versuchen würde sich zu erklären, doch dann warf sie ihr Haar in den Nacken, ging an ihm vorbei und verschwand, ohne ein Wort an ihn, über das Flohnetz. Sirius Black blieb alleine zurück in ihrer Wohnung, mit brennender Wange und einem zerrissenem Herzen.


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