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Fanfiction

Im Schatten eines großen Namen - Die Abschlussfeier

von Gwendolyn D.

Juli 1978
Der nächtliche Himmel war sternenklar.
Gwendolyn lehnte an der Brüstung des Astronomieturmes und schaute über die gewaltigen Ländereien hinweg, die das Schloss umarmten, wie eine Geliebte. In der Ferne glitzerten die winzigen Lichter von Hogsmeade.
Gwendolyn schloss einen Moment die Augen und genoss die leichte Sommerbrise auf ihrem Gesicht. Sie hörte in sich hinein und wieder ergriff dieses unbehagliche Gefühl von ihr Besitz.
Sie war zerrissen, innerlich zerrissen, denn sie musste eine Entscheidung treffen. Die letzten Tage zogen rasant dahin und es war nun nicht mehr möglich weiter davonzulaufen.
Sie schalt sich für ihre Gefühle. Hatte sie Lucius damals nicht gesagt, sie sei sich ganz sicher? Das hatte sie, doch damals war ihr Sirius auch noch nicht so wichtig gewesen.
Sie öffnete wieder die Augen und sah hinab in die schwindelerregende Tiefe. Sie wollte weinen, wollte zum Himmel schreien, doch irgendetwas in ihr blockierte sie.
Es war nicht fair, ihm etwas vorzumachen, doch sie wollte ihn ebenso wenig verlieren. Vor ihrem inneren Auge sah sie die kleine Wohnung, die sie gemeinsam besichtigt hatten. Es wäre so ein einfaches Leben gewesen, doch sie ahnte, dass er sich von ihr lossagen würde, wenn er erfuhr, was sie vorhatte.
War sie bereit, darauf zu verzichten?
Gwendolyn stütze ihr ganzes Gewicht auf die Brüstung. Wenn dieses erdrückende Gefühl in ihrer Brust doch nur endlich von ihr ablassen würde! Viel Zeit würde sie nicht mehr haben, um sich zu entscheiden.

„Das ist alles?“ Albus Dumbledore warf einen Stapel Pergamentblätter auf seinen Schreibtisch. „Vielleicht hätten ich doch besser Mr. Potter darum bitten sollen, die Abschlussrede vorzubereiten.“
Gwendolyn starrte auf den dicken Stapel Bögen. Wochenlang hatte sie mit ihrem Herzblut an dieser Rede herumgebastelt. Unzählige Male war sie die Worte durchgegangen, hatte sinniert, hatte repliziert, aber wieder einmal war es nicht genug.
„Diese Rede sollte deine Gefühle widerspiegeln, Gwendolyn. Sie soll von der Einzigartigkeit eures Jahrganges erzählen, sodass man sich auch noch nach euren Abschluss daran erinnern wird!“
Wut stieg in ihr hoch, Wut darüber, dass er nicht ein Mal ihre Leistungen würdigen konnte. Wut darüber, dass ihm nie die Worte ‚Gut gemacht’ oder ‚Ich bin stolz auf dich’ über die Lippen kamen.
„Ich hätte wirklich ein bisschen mehr von dir erwartet, Gwendolyn.“ Es war der altbekannte Ich–bin–enttäuscht–von–dir–Tonfall.
Gwendolyn nahm mit zittrigen Händen ihr Werk von dem eichenen Schreibtisch auf. Ihr Herz raste wild und es kostete sie alle Selbstbeherrschung ihren Geist zu verschließen.
„Dann werde ich es noch einmal überarbeiten.“
Dumbledore schnaubte.
„Die Abschlussfeier ist morgen Abend.“
„Das weiß ich“, flüsterte sie resigniert, „ich werde mich sofort wieder daran setzten.“
Als sie das Büro des Schulleiters verlassen hatte, brannte der Zorn noch immer in ihr und hatte das einschnürende Gefühl in ihrer Brust versenkt.
Gwendolyn wusste nun, was sie wollte und war bereit jeden Preis zu zahlen. Auch wenn dies heißen würde, dass sie Sirius für immer verlieren würde.
‚Du willst also eine Rede, die niemand vergisst?’, höhnte sie im Geiste. ‚Die sollst du bekommen!’

Die große Halle war an diesem Abend in Silber und Slytheringrün geschmückt. An den Wänden prangten die großen Transparente mit der Schlange und verkündeten, dass Slytherin den Hauspokal gewonnen hatte.
„Na wenigstens den Hauspokal, wo doch der Quidditchsieg an die Gryffindors ging“, ertönte Edwards Stimme von hinten. Er klopfte Severus auf die Schulter und gemeinsam drückten sie sich durch die Masse von Schülern hin zu ihren Plätzen.
Gwendolyn atmete tief durch. Ihr kam das hier alles vor wie ein Traum. Die Aufregung und die vielen Gedanken, die ihr die letzten Stunden durch den Kopf gingen, ließen den Tag wie in einem Trancezustand vergehen. Bald war es so weit.
Severus warf ihr einen besorgten Blick zu, den sie nicht bemerkte. Stattdessen stierte sie direkt an ihm vorbei, hinüber zum Gryffindortisch. Sirius alberte mit James herum, der wiederum demonstrativ Lilys Hand auf dem Tisch festhielt. Als Sirius Gwens Blick bemerkte, zwinkerte er. Sie zwang sich zu einem Lächeln und sah weg.

„Liebst du mich wirklich?“ Ihr Blick war ernst gewesen, so ernst, dass selbst Sirius Black bei dieser Frage nicht nach Scherzen zumute war.
„Selbstverständlich, was soll denn diese Frage?“
Gwendolyn war am Ufer des schwarzen Sees stehen geblieben, der sich durch den Sonnenuntergang nun blutrot färbte. Sie ließ seine Hand los, zog etwas aus der Innentasche ihrer Schuluniform und trat so nah an das Wasser heran, dass die Wellen beinahe ihre Schuhe benetzten.
Stirnrunzelnd beobachtete Sirius, wie sie mit Hilfe ihres Zauberstabes eine dicke Pergamentrolle in Brand setzte und diese auf die Wasseroberfläche fallen ließ. Verwirrt trat er an ihre Seite und betrachtete die verkohlten Pergamentfetzen, die noch ein wenig weiter brannten, um dann zu erlöschen. Eine feine, säuberliche Handschrift riss aus, als das Wasser sich zur Tinte fraß. Gwendolyns Handschrift.
„Was war das?“, fragte Sirius. In seiner Stimme schwang eine große Portion Sorge mit.
„Nur meine alte Abschlussrede“, beruhigte Gwen ihn.
Einen Augenblick beobachteten die beiden schweigend, wie die verbrannten Fetzen auf dem See trieben. Dann brach Gwendolyn die Stille.
„Ich weiß nun, was ich nach der Schule machen will.“
Sirius sah verdutzt aus. Offensichtlich konnte er den weiblichen Gedankengängen nicht folgen.
„Tatsächlich?“, war alles, was ihm dazu einfiel.
„Ja.“ Gwen sah weiterhin auf den See hinaus. Die Sonne verschmolz gerade mit dem roten Wasser „Ich möchte weiterhin die Magie studieren.“
Nun schien es Sirius langsam einzuleuchten, worauf sie hinauswollte.
„Du willst also eine Weltreise machen?“
„So etwas in der Art“, wich sie ihm aus.
Er ergriff plötzlich ihre Hände und zog sie sanft zu sich.
„Machst du dir deshalb Sorgen?“
Gwendolyn seufzte tief. Sie konnte ihm einfach nicht sagen, was sie so tief bewegte. Womöglich würde er es nicht einmal verstehen. Doch sie hatte auch nicht damit gerechnet, dass es ihr so unheimlich schwer fiel.
„Ich liebe dich, Sirius Black“, sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen.
So viele Dinge waren in ihr, die sie bewegten, doch keine von ihnen ließen sich so leicht aussprechen wie diese.
Sirius sah besorgt aus, doch dann küsste er sie und als sie sich voneinander lösten drückte sich Gwendolyn in seine Umarmung. Sie sog seinen Duft ein und genoss noch einmal das Gefühl von Geborgenheit, bevor sie in sein Ohr flüsterte.
„Wir werden uns in der Wohnung treffen oder?“
„Ich werde dort warten, ja.“
„Egal was morgen passiert?“
Sirius drückte sie von sich weg, um ihr in die Augen zu schauen. Er war äußerst beunruhigt, doch Gwendolyns ozeanblaue Augen forderten eine ehrliche Antwort und keine Fragen.
„Egal was passiert!“, bestätigte Sirius.

Ein Ellenbogen traf sie schmerzhaft in den Rippen und riss sie aus ihren Gedanken. Wütend blickte sie Regulus an und bemerkte nun, dass alle Blicke der Anwesenden auf ihr ruhten.
„Nun, sind Sie bereit Ms. Dumbledore?“ Es war die Stimme ihres Vaters gewesen, der von dem Podium auf sie herabblickte mit einem Ausdruck auf dem Gesicht, den sie nur zu gut kannte.
Ohne zu antworten, erhob sich Gwendolyn und die Menge begann zu klatschen. Sie schritt am Slytherintsich vorbei, hinein in den Mittelgang direkt auf das Podium zu und betrat es, ohne ihren Vater eines Blickes zu würdigen. Dieser nahm wieder Platz am Lehrertisch und Gwen zog ihren Zauberstab und richtete ihn auf ihre Kehle.
‚Sonorus’, dachte sie und als sie sich mit magisch verstärkter Stimme für den Applaus bedankte, kehrte wieder Ruhe ein.
Sie atmete einmal tief durch und sah hinab zu den hunderten von Schülern, die sie gespannt musterten.
„Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Mitschülerinnen und Mitschüler“, begann sie, „wieder verlässt ein Jahrgang Hogwarts und dieses Jahr sind wir die Glücklichen. Endlich haben wir es geschafft. Endlich, nach sieben Jahren haben wir das geschafft, wofür wir all die Jahre lang gearbeitet, geträumt und gehofft haben.“
Sie legte eine kurze Pause ein und stellte befriedigt fest, dass nun alle Aufmerksamkeit bei ihr lag.
„Wir sind im Begriff, einen der wichtigsten Lebensabschnitte zu beenden und in einen neuen Lebensabschnitt einzutreten und ich bitte euch kurz, um einen Rückblick auf die gemeinsam durchlebte Zeit.
Denkt an unseren ersten Tag zurück, als der Schulalltag noch total neu und ungewohnt war. An die neuen Lehrer, und die Klasse, die ebenfalls zu diesem Zeitpunkt noch völlig fremd und ungewohnt war. Die entstehende Klassenatmosphäre machte es sicherlich nicht jedem gerade einfach, seinen Platz in der Gemeinschaft zu finden. Trotzdem war es spürbar, dass jeder auf seine Art und Weise bemüht war, einen Schritt auf die Anderen zuzugehen und so begann der Zusammenhalt stetig zu wachsen.“
Sie bemerkte, wie an den vier Haustischen Schüler jeglichen Alters Blicke mit ihrem Banknachbarn tauschten und ihr insgeheim zustimmten.
„Lasst uns kurz zurückschauen auf diese sieben Jahre voller Spaß, Trauer, harter Arbeit und Faulenzerei.
Es hat einen Grund, warum man sagt, dass man diese Zeit genießen soll, zumal sie zu den schönsten Zeiten unseres Lebens gehört. Ich denke, dass jeder von uns sehr schöne Erinnerungen an diese Schule und an das Schulleben hat und ich möchte, dass Ihr euch nun an diese Momente des Lebens zurückerinnert.
Vor allem wünsche ich mir, dass Ihr euch an die Freunde und Freundschaften erinnert. Freunde, die uns Liebe, Hilfe und Spaß gegeben haben. Freunde, die womöglich der Hauptgrund sind, warum wir überhaupt zur Schule gegangen sind. Freunde, die Freunde bleiben werden.“ Gwendolyn sah hinab zu Severus. Er lächelte kaum merklich, doch sie konnte es trotz der Entfernung deutlich erkennen.
„Eines möchte ich den nächsten Generationen noch mit auf den Weg geben. Der Sprechende Hut entscheidet, welches Haus unsere Heimat, welcher Lehrer unsere Bezugsperson und welche Schüler uns täglich begleiten werden.
Doch er entscheidet nicht darüber, wer wir sind oder was wir wollen. Macht euch frei von diesem Gedanken und haltet euch vor Augen: wir sind alle Hexen und Zauberer derselben Welt.“ Dieses Mal war es Applaus, der Gwen zu einer unfreiwilligen Pause zwang und erst abflaute, als sie erneut das Wort ergriff. Nun blieb ihr Blick an Sirius hängen.
„Was hindert uns daran, einen Menschen anzusprechen, der unser Interesse geweckt hat, selbst wenn er einem anderen Haus angehört? Was kann man schon verlieren, außer ein bisschen Stolz?“
Wieder Applaus, doch sie wand sich dem Lehrertisch zu und fuhr fort: „Als gute Schüler sollten wir uns vor allem bei unseren Lehrern bedanken. Besonderer Dank gebührt natürlich den Hauslehrern, die sich für uns eingesetzt haben, die uns bei Problemen zugehört und geholfen haben, aber auch den anderen, welche uns Feste und Ausflüge ermöglicht oder Abgabetermine ein wenig gelockert haben.
Herzliches Dankeschön ebenfalls an Jene, die Ihre Fäden eher im Hintergrund spinnen, in einer Schulgemeinschaft aber auf jeden Fall unabkömmlich sind, wie zum Beispiel Mr. Filch, unserem Hausmeister, Madame Pomfrey, der Krankenschwester, Mr. Hagrid, unserem Wildhüter und natürlich den Hauselfen, ohne die chaotische Verhältnisse herrschen würden!“
Dieses Mal machte sie eine absichtliche Pause, damit die genannten durch den Applaus geehrt werden konnten. Sie ertappte sich dabei, dass ihr Puls zu steigen begann, darum fuhr sie flüssig fort.
„Wir sind ein Jahrgang, der in einer besonders schwierigen Situation heranwuchs, die von uns einen starken Kämpfergeist forderte und die den Zusammenhalt schürte. Trotz alledem haben wir die letzten Jahre zusammen durchgestanden und gemeistert, worauf nun jeder von uns zu Recht stolz und glücklich sein kann.
Aber lasst uns nicht trauern, dafür gibt es heute bestimmt keinen Anlass. Nein, lasst uns feiern. Feiern wir unsere Zukunft. Egal, wohin sie uns verschlägt oder was sie aus uns machen wird. Jeder von uns muss nun in die Zukunft blicken.
Somit bleibt mir nur noch zu sagen: Willkommen!!!
Willkommen in dem Wahnsinn, in den wir nun hinein geschmissen werden und in dem sich ein Kampf zusammenbraut, in dem jeder von uns drinstecken wird – ob wir wollen oder nicht.“ Aus den Augenwinkeln erkannte sie, wie ihr Vater eine angespannte Haltung annahm.
„Keiner von uns hat sich dafür entschieden, doch in unseren Adern fließt das, was uns von normalen Muggeln unterscheidet: magisches Blut. Schon ein wenig seltsam, hört man doch in der letzten Zeit so viel Negatives über unseresgleichen und den Umgang mit Muggeln.“
GWENDOLYN, sie hörte seine Stimme ganz deutlich im Geiste.
„Ist es denn wirklich so? Sind wir denn schon so weit gekommen, dass wir uns gegenseitig denunzieren müssen? Verbindet uns nicht alle dieselbe Magie? Sollten wir nicht zusammenhalten, so wie wir es in unserer Schulzeit getan haben?
Nun sind wir nicht länger stille Beobachter der Entwicklung unserer Welt, wir sind Aktivisten und nun liegt es an uns, das zu beenden und uns mit Elan und viel Idealismus in dieses Feld zu werfen. Lasst uns die Welt ein bisschen besser machen.
Doch wie das so im Leben ist, gibt es immer genauso viele Meinungen wie Nasen und um alle zu würdigen, bedarf es einer Fülle an Zeit, die uns allerdings nicht zur Verfügung steht.
Wir werden morgen die Welt offiziell nicht mehr als Schüler oder als Schülerin betreten können und werden uns auch nicht mehr tagtäglich sehen, um uns auf die Nerven zu gehen. Aber macht dies einen so essentiellen Unterschied aus? Werden wir nicht mehr die sein, die wir jetzt sind, nur wenn wir uns nicht mehr sehen?
Wir sollten uns jedoch daran erinnern, was wir sind, wenn wir uns erneut gegenüber stehen. Wir sollten uns bewusst sein, dass es Magie ist, die uns von den Muggeln unterscheidet und das Hexen und Zauberer zusammenhalten müssen.“
„Das reicht!“ Dumbledore hatte sich erhoben.
Eine Unruhe ging durch die Reihen der Schüler, doch Gwendolyn war fest entschlossen, das zu sagen, was sie zu sagen hatte. Sie war keine Marionette ihres Vaters. Mit dem Zauberstab an ihrer Kehle sprach sie weiter:
„Und in genau diesem Moment kämpft ein Mann genau für diese Ziele. Er kämpft dafür, die magische Gesellschaft zu erhalten, uns zu erhalten! Jeder einzelne von uns sollte sich bewusst sein, dass wir es sind, dem dieser Kampf gilt. Jeder einzelne von uns sollte wissen, welche Rolle er in diesem Kampf hat oder haben sollte. Unsere Loyalität sollte jenen gelten, die danach streben uns zu erhalten und zu schützen und nicht jenen, die versuchen, uns zu verstecken, als wären wir etwas Widerwärtiges …“
„Ich sagte, das ist GENUG, GWENDOLYN!“ Dumbledore stand nun genau neben ihr, hatte sich bedrohlich neben ihr aufgebaut und sie sah den Zorn und die Wut in seinen blauen Augen und sie frohlockte innerlich. Endlich konnte er spüren, was sie so oft fühlte.
Sie sah ihrem Vater fest in die Augen, den Kopf erhoben und die Stimme fester denn je.
„Unsere Loyalität sollte dem Dunklen Lord gelten und nicht einer Ministerin die kontraproduktive Politik fabriziert!“
Die Magie, die durch den Zorn ihres Vaters entfesselt wurde, war so deutlich zu spüren, dass ihr die Knie weich wurden. Doch er zog nicht seinen Zauberstab, sondern tat etwas, womit Gwendolyn niemals gerechnet hätte.
Sie taumelte durch die Wucht der Ohrfeige zur Seite, so überrascht war sie gewesen. Tränen liefen ihr die Wangen herab, der Schmerz schien unerträglich. Nicht der Schmerz in ihrem Gesicht, sondern der der Demütigung, die ein tiefes Loch in ihre Seele geschlagen hatte. Ihr Entschluss stand damit fest. Das letzte Band, das sie noch verbunden hatte, war nun endgültig zerrissen.
Als sie erneut den Mund öffnete, rief sie mit aller Kraft die letzten Worte in den Saal der Großen Halle:
„Und sollte jemand derselben Meinung sein wie ich, dann kann er mir nun gerne folgen!“
Nach einem letzten hasserfüllten Blick zu ihrem Vater, riss sie sich los, ging mit brennender Wange und wild klopfenden Herzen die Stufen des Podestes hinab. So still war es lange nicht mehr in der Halle gewesen, niemand wagte es etwas zu sagen, niemand regte sich. Gwendolyn spürte die Blicke aller auf sich, deutlicher denn je und in einem Anflug von Panik dachte sie, sie wäre alleine. Zielstrebig schritt sie auf die Türflügel der Großen Halle zu. Aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, dass Severus der erste war, der sich erhob und dann war das Eis gebrochen. Bänke scharrten über den Boden. Immer mehr Slytherins erhoben sich, strömten in den Mittelgang der Halle, um Gwendolyn zu folgen. Und dann folgten einige Ravenclaws und Hufflepuffs und Gwendolyns Schritte wurden sicherer und bestimmter, als die magisch verstärkte Stimme ihres Vaters durch die Halle schallte.
„LORD VOLDEMORT KÄMPF NUR FÜR SEINE EIGENEN INTERESSEN!“
Gwens Blick blieb an dem zweiflügligem Portal hängen. Sie sah nicht hinüber zum Gryffindortisch. Der Lärm, den die anderen Schüler verursachten, wurde immer lauter. Sie konnte Sirius verzweifelten Ruf in der Menge nicht hören.
„WER IHN UNTERSTÜTZT, DER UNTERSTÜTZT UNTERDRÜCKUNG UND UNMENSCHLICHKEIT!“
Sie hatte das riesige Portal erreicht und als sie es durchschritt, war Severus an ihrer Seite. Und in Gedanken verabschiedete sie sich von diesen uralten Mauern, denn Gwendolyn war sich sicher, dass sie diesen Ort nie wieder betreten würde.


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