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Fanfiction

Im Schatten eines großen Namen - Die Verlobung

von Gwendolyn D.

April 1977

Regulus gähnte demonstrativ und griff nach einem Krug Kürbissaft. Er lächelte Gwen beschämt an, als er bemerkte, dass sie ihn beobachtete. Sie konnte sich nun selbst ein Gähnen nicht mehr verkneifen. Gestern war es aber auch wieder spät geworden. Sie hatte zusammen mit Jeffrey, Malcom, Elizabeth und Severus noch Verteidigung gegen die dunklen Künste gelernt. Wie üblich, wenn die drei Jungs zusammensaßen, waren sie etwas vom Thema abgekommen und sie hatten erst mit ihren Experimenten aufgehört, als Gwendolyn sie gerüffelt hatte. Sie hasste es einfach! Sie hasste es, ihre Zeit zu verschwenden; jede Minute war kostbar. Jede Minute würde vielleicht einmal über Triumph und Niederlage entscheiden. Nein, nicht vielleicht, in diesen Zeiten war dies so sicher wie der Sprung eines Schokofrosches.
Gwen griff nach einer Schüssel, tat eine Portion Flakes hinein und übergoss sie mit Milch. Severus war noch immer nicht da. Sie sah den Slytherintisch hinab und stellte fest, dass Evan, Malcom und Jeffrey ebenfalls fehlten. Ob sie wieder etwas ausheckten?
„Hast du heute Morgen schon Sev gesehen, Reg?“, fragte sie ihn und sah ihn an.
Er schüttelte den Kopf. Gwen hatte gedacht, sie sei müde, doch Regulus sah aus, als wäre er schon eine Woche lang auf den Beinen. Sie runzelte die Stirn und senkte die Stimme.
„Alles in Ordnung bei dir?“
„Klaaa“, antwortete er und nippte an seinem Glas.
Gwen wollte nachhaken, als der Tumult am Eingang der Großen Halle ihre Aufmerksamkeit erregte.
Sie hörte die laute Stimmen rufen und einige schaulustige Schüler waren am Johlen. Gwen war aufgestanden, immerhin war sie Vertrauensschülerin, als sie sah wie Severus mit Gefolge in die Halle trat. Er schien furchtbar schlechte Laune zu haben, doch Evan grinste selbstgefällig. Hinter der kleinen Gruppe Slytherins betraten Sirius und James die Halle, welche zur allgemeinen Belustigung Grimassen schnitten, die wohl auf ihre vorangegangenen Rivalen bezogen waren. Gwendolyn grinste zufrieden, als sie sah, dass Professor Vektor die beiden Schnösel zurechtwies.
Als Severus sich wortlos neben sie auf die Bank fallen ließ, nahm auch Gwen wieder Platz.
„Was war denn da schon wieder?“, fragte sie ihn.
„Nichts“, antwortete Severus knapp und nahm sich eine Tasse Tee.
„Potter hat mal wieder gemeint, er müsse den großen Aufschneider spielen.“ Evan grinste nun noch breiter. „Der Fluch ging leider daneben und traf die Evans.“
Jeffrey kicherte: „Sieht hässlich aus, passt aber doch gut zu einem Schlammblut, was Malcom?“
Er grunzte nur zur Antwort.
Gwendolyn seufzte; die übliche Problematik. Sie schielte zu ihrem Freund und fragte sich insgeheim, wann Severus Lily endlich loslassen würde. Noch immer hing er an dieser Sandkastenliebe nach, selbst noch, nachdem sie ihre Freundschaft beendet hatte. Denn mehr als Freunde waren sie nie gewesen. Gwen seufzte abermals, sie kannte Severus nun lange genug, dass sie wusste, dass er nicht darüber sprechen würde.
Gerade wollte Gwen sich wieder Regulus widmen, als die Posteulen hineingeflogen kamen und den üblichen Lärm verursachten. Ein kleiner Kauz brachte Severus den Tagespropheten und als er ihn nicht beachtete, steckte Gwen dem lästigen Vogel ein paar Münzen in seinen Lederbeutel. Er flog davon und sie zog die Zeitung heran um die Schlagzeilen zu lesen, als sich ihr Bartemius gegenüber setzte. Er klopfte Regulus auf die Schulter und dieser lächelte.
Gwen konzentrierte sich wieder auf die Zeitung. Frischer Wind im Ministerium, Amos Carrow aus Askaban entlassen, Neue Anwendung für Wachteleidotter entdeckt …
„Hab’ gehört deine Cousine heiratet, Black.“
Muggelstämmiger spurlos in London verschwunden …
„Du hast doch deine Nase überall“, antwortete Regulus amüsiert, Bartemius kicherte.
Dumbledore wettert gegen Dementoren? …
„Ach, Dad hat Malfoy Senior im Ministerium getroffen. Er hat wohl alles Bürokratische dort geklärt.“
Gwen erstarrte, sie ließ den Tagespropheten, der ihr Gesicht verdeckt hatte, auf den Tisch gleiten.
„Malfoy?“, wiederholte sie und ihr Magen zog sich krampfartig zusammen.
Regulus bestätigte ihre Befürchtung: „Lucius und Narzissa heiraten.“
Ihr wurde schlagartig übel und sie hoffte sich nicht in die leere Müslischale zu ergeben.
„Aha“, antwortete sie trocken, packte ihre Tasche und rief Severus beim Vorbeigehen zu: „Wir sehen uns in Tränke!“
Sie bemerkte keinen der verwunderten Blicke, als sie aus der Großen Halle rauschte.
Gwendolyn war verwirrt. Lucius heiratete? So plötzlich? Wieso hatte sie nichts bemerkt oder hatte sie sich gar etwas vorgemacht? Und warum hatte Lucius ihr das nicht selbst gesagt, wo sie doch so oft einander schrieben?
Als Gwen die Eulerei erreichte, war der erste Schock und die Übelkeit verschwunden und hatte Platz gemacht für die Wut. Er war ein freier Mann und er konnte tun und lassen, was er wollte. Ja, jetzt war sie verdammt noch mal sehr sauer und ihre knappe Nachricht verbarg ihren Frust nicht.
Sie hatte ein Stück Pergament aus ihrer Tasche gezogen und schrieb nur die beiden Worte: Herzlichen Glückwunsch G.D. darauf.

Als die stattliche Schleiereule Gwen am nächsten Morgen Post brachte, war sie schon drauf und dran den Brief einfach ins nächste Feuer zu werfen, an dem sie vorbeikommen würde. Doch der kleine, gekränkte Teil in ihr wollte eine Antwort und so öffnete sie den Umschlag und holte einen Bogen silbergrauen Pergaments mit smaragdgrüner Tinte hervor. Severus sah sie mit verstehendem Blick an und gab der Schleiereule einen Eulenkeks.

Verehrte Gwen,
es war nicht in meinem Sinne, dass du diese Nachricht auf diese Weise erfährst – daran brauchst du nicht zu zweifeln!
Ich selbst war zugegebenermaßen erstaunt über deine Eule, da ich dieselbe Botschaft nur wenige Stunden zuvor erhalten habe. Du hast richtig gehört, ich habe mich weder für diese Heirat entschieden, noch wurde ich von der Planung unterrichtet.
Die Gründe für das Handeln meines Vaters liegen auf der Hand und ich möchte sie hier nicht erläutern.
Ich bin äußerst betrüb, falls ich dich gekränkt oder verärgert haben sollte und dafür entschuldige ich mich schon einmal.
Wenn du mir mitteilst, wann euer nächstes freies Wochenende ist, bin ich gerne bereit nach Hogsmeade zu kommen. Dann können wir alle Dinge persönlich bereden.
Ab imo pectore*
Lucius M.

Gwen faltete den Brief sorgfältig zusammen und fragte wie beiläufig in die Runde.
„Wann ist das nächste Hogsmeadewochenende?“
„In drei Wochen.“ Ein Drittklässler der ihr schräg gegenüber saß, hatte geantwortet.
„Danke.“ Sie steckte den Umschlag in ihre Tasche und nahm sich vor, Lucius noch heute Abend zurück zu schreiben.

Die nächsten Tage schweiften Gwens Gedanken immer wieder zu Lucius’ Brief. Als der Samstagmorgen, an dem die Hogwartsschüler für ein paar Stunden in das benachbarte Zaubererdorf durften kam, musste sie sich eingestehen, dass sie schon ein wenig aufgeregt war.
Als sie mit ihrer üblichen Clique am Frühstückstisch saß, planten die anderen bereits ihre Besuche im Honigtopf, Drei Besen und den anderen Läden dort. Gwendolyn folgte diesem lebhaften Gespräch nicht. Sie wusste nicht einmal, ob sie die Zeit finden würde, einem der Geschäfte noch einem Besuch abzustatten.
Sie verließen gemeinsam Hogwarts und gingen die Straße nach Hogsmeade entlang. Die Sonne schien auf sie herab und wärmte ihre Gesichter. Es war der erste warme Frühlingstag und das machte sich auch bei den Schülern bemerkbar. Es schienen außergewöhnlich viele Paare unterwegs zu sein; oder bildete sie sich das nur ein?
„Meinst du, du hast noch Zeit für ein Butterbier?“ Severus’ Stimme unterbrach ihre Gedanken.
Gwen zog eine kleine, silberne Uhr aus ihrer Tasche und nach einem Blick darauf schüttelte sie den Kopf.
„Aber ich kann nach meiner Verabredung dort auf euch warten.“
„Verabredung? Du hast ein Date, Gwen?“
Irrte sie sich oder hörte sie Neid in Evans Stimme?
„Wer ist es, hmm?“, hakte er nach.
„Glaubst du wirklich, das würde ich dir erzählen?“, lachte Gwen.
Sie drückte Severus’ Arm, trennte sich von der Gruppe und nahm die linke Straße.
Als ihre Freunde außer Sichtweite waren, strich Gwen sich ihre Kleidung glatt, fuhr sich durchs Haar und sah sich neugierig um. Das Zaubererdorf war wie immer an diesen Wochenenden total überfüllt. Wo sollten sie hier einen ungestörten Ort zum Reden finden? Als sie sich umwandte, wäre sie fast mit ihm zusammengeprallt.
„Lucius!“
Er lächelte und bevor Gwen etwas sagen konnte, hatte er sie auch schon in eine Umarmung gezogen.
Gwens Herz begann erneut heftig zu klopfen. Sie genoss den kurzen Augenblick und sog seinen angenehm, herben Duft ein. Dann griff er sie an den Oberarmen und schob sie um seine Armlänge zurück, um sie von oben bis unten zu mustern.
„Du siehst phantastisch aus, Gwendolyn!“
Sie riss sich von seinen fabelhaften, blauen Augen los, schlug die eigenen nieder und hoffte inständig, dass er den leichten Rosaton auf ihren Wangen nicht bemerken würde. Erst jetzt wurde ihr richtig bewusst, wie sehr ihr seine Anwesenheit in den letzten drei Jahren, gefehlt hatte.
„Nun“, sagte er und ließ sie los, wobei er wie durch Zufall ihre Hand streifte, „wo sollen wir hingehen?“
Gwen sah noch einmal die überfüllte Straße hinab. Sie wusste es gab einen Ort, an dem sie ungestört sprechen konnten, doch ihr Auftauchen könnte unangenehme Fragen aufwerfen. Aber es gab keine andere Möglichkeit. Sie sah erneut zu ihm auf und lächelte.
„In den Eberkopf.“
Lucius grinste und reichte ihr den Arm.
Als sie an dem schmuddelig wirkendem Pub angekommen waren, trat Lucius vor und öffnete Gwen die Tür. Sie schritt hindurch und wählte einen kleinen Tisch in der hintersten Ecke des Pubs, von dem aus sie einen Blick in die Gasse hatte, von der sie gekommen waren. Lucius half ihr aus dem Umhang und schob ihr den Stuhl heran. Sie liebte seine wohlerzogene und aufmerksame Art.
Er hatte sich kaum dazugesetzt, als der Wirt sie von hinten ansprach. Gwen zuckte zusammen, denn auf dem, mit Sägemehl ausgestreuten, Boden hatte man ihn nicht kommen hören. Sie wandte sich um und lächelte ihren Onkel an.
„Na sieh mal einer an, das Übliche, Mäuschen?
„Ja, bitte!“, antwortete Gwen knapp.
„Und sie bekommen, Mr. …?“ Es war mehr als eine Frage nach einem Getränk gewesen, doch Lucius war nicht darauf eingegangen.
„Einen Tee.“
Aberforth warf noch einen neugierigen Blick auf Gwens Begleitung, als würde er versuchen, sich sein Gesicht einzuprägen und ging dann los, um ihre Getränke zu holen.
Als er sie ihnen gebracht hatte und nach einem Zögern zurück zu der fernen Theke gegangen war, entspannte sich Gwen ein wenig. Sie sah sich um, am Tresen saßen drei düstere Gestalten, die wieder ein Gespräch mit ihrem Onkel angefangen hatten. Ansonsten war der Pub leer.
Gwen wandte sich wieder Lucius zu, der sie die ganze Zeit über beobachtet hatte.
„Und gibt’s Neuigkeiten aus Hogwarts?“
Gwen schluckte die Wut herunter, die gerade versucht hatte, sie zu überfallen und zu überwältigen. Sie hatte keine Lust hier jetzt Smalltalk zu halten; dafür waren sie nicht hierhergekommen.
„Alles beim Alten“, wimmelte sie das Thema ab. „Mich würden vielmehr die Neuigkeiten interessieren, die es bei dir gibt.“
Sie sah ihn ernst an. Ihr Magen krampfte sich zusammen, doch dass er nun grinste, verwirrte sie noch mehr.
„Wie immer willst du gleich zur Sache kommen, um den heißen Brei herumreden war nie dein Ding, hm?“
„Nein“, antwortete sie kühl.
Lucius schwieg kurz und nahm einen Schluck von seinem Tee. Als er aufsah seufzte er.
„Mein Vater hat diese Heirat arrangiert. Ich wusste weder davon, noch hat er mich um meine Meinung gefragt.“ Er sah Gwen eindringlich an. „Er hat mich erst einige Stunden, bevor deine Eule ankam davon in Kenntnis gesetzt. Woher hattest du diese Info?“
„Bartemius.“
„Aaaah, verstehe“ Lucius wusste, ebenso wie Gwen, dass Bartemius Crouch Senior ein hohes Tier im Ministerium war.
Gwen fühlte sich, als säße jemand hinter ihr, der ihr nach und nach den Hals zuhielt. Nach einigen Sekunden, in denen keiner von ihnen etwas sagte, ergriff Gwen das Wort.
„Dann wirst du sie also tatsächlich heiraten?“
Er antwortete nicht direkt und Gwen hatte plötzlich das dringende Bedürfnis aufzustehen und Lucius alleine zurückzulassen. Sie hatte diese Frage gestellt, doch sie wollte die ehrliche Antwort nicht.
„Ich kann mich dem Willen meines Vaters nicht widersetzten.“ Ihm fiel ihm diese Aussage nicht leicht und er sah ihr nicht in die Augen. „Das konnte ich nie.“
Es war wie ein Dolchstoß mitten in ihr Herz. Doch sie wollte sich nichts anmerken lassen, sie würde keine Schwäche zeigen.
„Sie wird bestimmt eine gute Frau“, sagte Gwen und versuchte dabei gleichgültig zu wirken.
Dann zuckte sie mit den Schultern und sah aus dem Fenster. Vor ihrem inneren Auge erschien das Bild der hübschen, blonden Frau mit dem spitzen Gesicht.
„Ruhig, gehorsam, aufopfernd … eine Vorzeigefrau.“ Ihre Stimme riss ab, als sie begriff.
Das würde sie sein, eine Vorzeigefrau, reinen Blutes und mit Tugenden, die man von einer guten Ehefrau und Mutter erwartete.
„Du weißt doch“, unterbrach Lucius ihre Gedanken, „dass ich andere Qualitäten bei einer Lebensgefährtin schätze.“
Er griff nach Gwens Händen, die auf dem Tisch ruhten. Gwendolyn reagierte so flink, wie man es bei einem Duell von ihr erwartet hätte und zog sie weg. Sie warf einen flüchtigen Blick zur Theke, hinter der ihr Onkel stand und mit einem schmutzigen Tuch Gläser trocknete. Er hatte nichts bemerkt.
Als sie zurück zu Lucius sah, hatte sich dieser in seinen Stuhl zurückgelehnt. Er sah auf eine seltsame Weise betrübt aus. Für Gwen hatte es keinen Sinn mehr, auf diesem Thema herumzureiten. Sie hatte keine Lust weiter darüber nachzudenken.
„Was tust du sonst noch so? Bist du ihm endlich begegnet?“
Lucius sah einen Moment verwirrt drein, er war offenbar mit seinen Gedanken noch beim alten Thema gewesen. Dann nickte er. Gwens Augen leuchteten auf.
„Wie ist er? Ist er so, wie alle behaupten?“ Die Gier nach Wissen war deutlich aus ihrer Stimme zu hören.
Lucius sah sich im Pub um und als er sprach, hatte er die Stimme gesenkt: „Er ist noch viel beeindruckender, als in all den Gerüchten.“
Er machte eine kurze Pause und sah Gwen in die Augen. Einen Moment dachte Gwendolyn, er hätte vergessen, was er erzählen wollte, doch dann fuhr er fort.
„Noch nie bin ich einem so mächtigem Zauberer begegnet … außer vielleicht Dumbledore.“
Gwen zog die Brauen hoch, doch Lucius sprach unbeirrt weiter.
„Seine magische Aura ist so stark, Gwen, dass seine bloße Anwesenheit einem das Blut in Wallung bringt. Niemand, der ihm je begegnet ist, wird das leugnen können.“
Gwendolyn hatte ihn genau beobachtet, bei jeder Silbe, die er aussprach auf seine Mimik geachtet. Lucius war beeindruckt und seine Augen funkelten, als wäre der Zauberer von dem sie gerade sprachen, sein eigener, wertvollster Besitz. Gwen starrte in Lucius’ blaue Augen. Wer war der Mann, der sich Lord Voldemort nannte und wie schaffte er es, die Menschen auf diese eigenartige Art zu faszinieren und von sich zu überzeugen. Vielleicht musste sie wirklich erst persönlich auf ihn treffen, um dies zu verstehen.
„Hat er dich aufgenommen?“
„Selbstverständlich!“ In Lucius’ Stimme schwang ein Stolz mit, den er nicht einmal hätte verbergen können, wenn er gewollt hätte.
„Dann trägst du – das Mal?“ Sie sah neugierig auf seine Arme, als würde Lucius direkt aufspringen und die Ärmel hochkrempeln, doch er schüttelte den Kopf.
„Ich muss mir das Dunkle Mal erst verdienen … “ Seine Stimme war nur noch ein Flüstern.
Gwen lehnte sich zurück in den Stuhl.
„Die Gerüchte sagen auch, dass er noch immer Anhänger um sich schert.“
„Es stimmt; für fähige Leute hat er immer einen Platz.“
„Was hat er vor, Lucius?“
„Er hat große Visionen, sehr große sogar … Doch er gibt keine Details preis. Wir erfüllen Aufträge für ihn, doch ich glaube nicht, dass er uns die wirklichen Dinge verrät, um die es dabei geht. Zumindest noch nicht in meiner momentanen Position.“
„Denkst du, ich bin fähig genug für seine Ansprüche?“
Lucius sah Gwendolyn eindringlich an.
„Du spielst noch immer mit dem Gedanken?“
„Nein“, sagte Gwen ohne zu zögern. „eigentlich habe ich mich bereits entschieden …“
„Überleg dir das genau, Gwen! Er gestattet es keinem, es sich anders zu überlegen.“
Sie nickte mit einem Lächeln auf den Lippen. Glaubte Lucius wirklich, sie wüsste nicht, worauf sie sich einließe?
„Ich muss mir nur noch etwas ausdenken, wie ich mein Handicap ausgleichen kann.“
Lucius verstand.
„Ja. Er wird erfahren, dass du seine Tochter bist.“
Gwendolyn seufzte. Sie war zu bekannt, um es zu wagen sich unter einen anderen Namen vorzustellen. Dumbledores Tochter – sie hasste es so bezeichnet zu werden. Sie würde womöglich mehr leisten müssen als andere Todesser, um sich seine Anerkennung zu verdienen, aber Gwendolyn war bereit es zu wagen.
„Gib mir Bescheid, sobald du dir sicher bist. Ich werde sehen, ob ich bis dahin ein gutes Wort für dich einlegen kann.“
„Ich bin mir sicher, Lucius!“
Er nickte, doch beharrte auf seiner Meinung.
„Du solltest dir trotzdem noch die Zeit lassen, nur um sicher zu sein. Du hast ja noch eineinhalb Jahre in Hogwarts.“
Gwendolyn widersprach nicht, doch sie war sich sicher. Die Möglichkeiten, die sich ihr eröffneten, wenn sie sich ihm anschloss, waren fast grenzenlos.

Als sie den Eberkopf verließen, mussten sie ihre Augen vor der Sonne abschirmen. Durch die angelaufenen Scheiben war kaum ein Strahl Licht gefallen und Gwendolyn hatte schon vergessen, was für ein herrlicher Tag war. Sie und Lucius gingen stumm nebeneinander die Straße hinab, von der sie gekommen waren.
Gwendolyn hatte keine Lust mehr im Drei Besen vorbeizuschauen, auch wenn sie wusste, dass Severus enttäuscht sein würde. Sie wollte nun alleine sein.
Lucius begleitete sie noch bis zum Ende des Dorfes und hielt dann inne. Er küsste sie zum Abschied auf die Wange und hielt sie einen Augenblick fest.
„Wann sehen wir uns wieder?“
Gwen wollte nicht, dass er ging, doch nach dem Gespräch von eben hatte sie ihren Entschluss gefasst. Auch wenn es sie sehr schmerzte, es würde keine gemeinsame Zukunft für sie geben. Was sollte sie mit einem Feigling an ihrer Seite?
Sie löste sich von ihm, wich einen Schritt zurück, sah im jedoch weiterhin in die Augen.
„Dann Lucius, wenn du Rückgrat gezeigt hast – auch deinem Vater gegenüber.“ Sie beachtete seinen überrascht–entsetzten Blick nicht. „Leb wohl!“
Und mit diesen Worten verabschiedete sie sich nicht nur von ihm. Sie verabschiedete sich auch von ihrer Sehnsucht und dem Wunsch, dass er mehr war, als nur ein alter Schulkamerad.

*aus der Tiefe (meiner) Brust


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