Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Erinnerung der Vergangenheit - Zurück in der Realität

von Vampirella

Vielen Dank an alle Kommischreiber, ich freu mich wirklich über jegliches Lob oder Kritik!! ;)
an alle einen dicken *knutsch* von mir :D



Zurück in der Realität



Duftende Haare an meinem Gesicht.
Sanfte Lippen an meinen Schultern.
Streichelnde Hände überall an meinem Körper.
" Ich lasse dich nie wieder los." Ginnys flüsternde Stimme.
Wir liegen seit Ewigkeiten hier, eng aneinander gepresst, und ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns nie wieder loslassen werden. Ich beobachte die letzten Sonnenstrahlen dieses unwirklichen Nachmittags, welche zum Fenster hereinleuchten und unsere kleine eigene Welt mit ihrem strahlenden Licht erhellen. Die Luft wird durch die gleißenden Strahlen geteilt und der Raum wird zunehmend dunkler, je mehr die Sonne verschwindet.
Doch mit jedem Sonnenstrahl, der untergeht, verschwindet ein kleines Teilchen unserer Welt. Die aufkommende Dunkelheit schlägt sich auch auf meine Gedanken nieder und immer mehr vergesse ich die Wunder dieses Nachmittags, während immer mehr Sorgen in mir aufkeimen. Ich spüre den Druck, sofort aufspringen und Ginny verlassen zu müssen, weil ansonsten etwas Schreckliches passieren wird. Aber es ist viel zu wohlig hier, anstatt diesem Drang nachzugehen. Ich verdränge die Sorgen mit aller Kraft und atme weiter die warme, von Lust erfüllte Luft ein, als würde mich nicht sorgenvolle Gedanken plagen. Doch als könne Ginny genau diese Gedanken lesen, hebt sie ihren Kopf neben mir von der Decke und schaut mich an. In den ersten Sekunden tue ich so, als würde ich es nicht bemerken, doch dann streichelt sie mir mit einem Finger über die Brustwarze und ich zucke zusammen.
" Was ist los?" Sie klingt unbesorgt, aber mit einem minimalen Unterton von Wachsamkeit.
" Nichts", sage ich schnell. Vielleicht zu schnell, denn Ginny dreht den Kopf und blickt mich nun noch aufmerksamer als vorher an.
" Emily, ich... ich möchte nicht unbarmherzig klingen, aber... ich glaube, du solltest jetzt gehen. Es ist Zeit." Ihre Augen schauen bittend, flehen nach Verständnis.
" Was?", stoße ich hervor. Plötzlich wird mein Herz schneller, und ich bekomme unerwartet Panik. " Du willst mich jetzt einfach so raussschmeißen?"
" Nein. Nicht einfach so", beeilt sie sich zu sagen. " Aber... aber du musst zurück, wenn wir nicht wollen, dass dein Fehlen auffällt. Deine Freunde werden sich doch sicherlich Sorgen machen, wenn sie nicht wissen, wo du steckst und du stundelang nicht auftauchst... du kannst nicht die ganze Nacht hierbleiben." Der letzte Satz klingt entschlossen.
" Es ist mir egal, was die anderen denken!", zische ich und komme mir dabei vor wie ein trotziges kleines Kind.
Ginny seufzt. " Ich wusste, dass du diese Einstellung haben wirst. Aber du musst bedenken, dass wir das hier geheimhalten müssen. Wenn es herauskommt, dass ich... nun ja, dass ich.."
" ...dass du mit einer minderjährigen Schülerin herumleckst? Was ist dann? Ja, was ist dann? Dann wirst du wahrscheinlich gefeuert und wirst dein ganzes weiteres Leben als Lesbe gelten? Das hättest du dir vielleicht vorher überlegen sollen, bevor du mit mir herummachst!", fauche ich wütend und schiebe ihren Arm zornig von meiner Brust.
" Ich habe dich zu nichts gezwungen, Emily! Und außerdem gehören zu so einer Sache immer zwei Menschen!", verteidigt sich Ginny empört. " Ich habe dir immer zu verstehen gegeben, dass wir aufhören können, wenn du das möchest."
" Aber du bist hier die Erwachsene!", schieße ich zurück. " Du bist diejenige, die die Verantwortung trägt. Wir haben mit dieser Sache vielleicht beide einen Fehler begangen, aber du bist diejenige, die die Verantwortung für mich hat!"
Das bringt sie zum Schweigen, aber sofort tut mir die Aggression, die in meiner Stimme liegt, leid. Denn Ginny hat sich nun zurückgelehnt und schaut ausdruckslos zum Fenster hinaus.
" Du kannst mich nicht einfach zur Tür hinausschieben, wie du es nach unserem ersten Kuss getan hast. Das funktioniert jetzt nicht mehr", sprudelt es trotzdem weiter aus mir heraus, aber jetzt klingt es nicht länger aggressiv, sondern müde.
Ginny antwortet nicht. Sie starrt immer noch mit zusammengekniffenen Augen hinaus. In dem Versuch, sie zu trösten, greife ich mechanisch nach ihrer Hand und sie lässt es geschehen, erwidert den Druck meiner Hand jedoch nicht und lässt ihre schlaff in meiner liegen.
" Ich würde am liebsten für immer hierbleiben, verstehst du das nicht? Für ein paar Stunden habe ich all den Mist vergessen, den ich sonst im Kopf herumschwirren habe. Für ein paar Stunden war ich bei dir, in einer anderen Welt.", versuche ich zu erklären.
" Ich habe doch nie gesagt, dass ich dich kommentarlos hinausschmeißen möchte oder dass es nicht auch mein Wunsch ist, dass du noch hierbleibst. Aber du musst gehen- wenn dies hier nicht das einzige Mal bleiben soll."
Dieser Satz schlägt in meine Gedanken ein wie eine Bombe. Ich vergesse zu atmen und spüre mein Herz, wie aus der Brust springt. Zwar wäre ich gern noch hiergeblieben, aber ich hatte mich innerlich darauf eingestellt, das diese Sache zwischen uns einmalig bleiben würde, so schlimm dies auch für mich wäre. Dass Ginny es aber nicht bei einem Mal belassen will, sprengt meine Gedanken mit seiner Unglaublichkeit.
Wie von der Tarantel gestochen springe ich auf und suche meine Sachen zusammen. Nachdem ich den BH aufgehoben, um meine Taille gschlungen und den Verschluss nach hinten gedreht habe, um ihn mit zittrigen Finger zuzufummeln, spüre ich warme Hände an meinem Rücken, die die Haken sanft schließen und mir den BH zurechtrücken. Ginnys Hände gleiten an meinen Hüften hinab, umschließen meinen Po und verschwinden dann wieder, um meinen Slip zu holen und ihn mir überzustreifen. Nachdem ich nach Stunden wieder Stoff auf der Haut habe, fühle ich mich etwas seltsam. Ich drehe mich zu Ginny um, sie sieht mich an, lächelt und verschließt mir die Lippen mit einem ihrer schlanken Finger. Sie sammelt meine weiteren Klamotten zusammen und ich ziehe mich sorgfältig an, so als wäre ich nie ausgezogen gewesen. Ich achte darauf, dass mein Rock oder mein Oberteil nicht allzu sehr zerknittert sind, nicht so, als hätten sie stundenlang zusammengeknüllt in einer Ecke gelegen.
Irgendwie sehe ich alles durch andere Augen- das wirklich letzte Sonnenlicht, das nun noch verschwindet, leuchtet noch heller als gewöhnlich und Ginnys Körper, der sowieso schon wunderschön ist, scheint auch von innen zu strahlen, als würde in ihrem Herzen ein unsichtbares Licht ruhen.
" Du musst jetzt gehen", beschließt Ginny. " Wir sehen uns bald."
" Eigentlich bin ich ja zu dir gekommen, um Antworten zu bekommen.", sage ich leise.
" Du bekommst Antworten", verspricht sie. " Sehr bald."
" Wirklich?", frage ich aufgeregt.
" Ja", haucht sie nahe an meinem Gesicht. " Aber jetzt musst du gehen."
Als ich mich wirklich zum Gehen umwende, meine ich, einen leichten Tränenschimmer in ihren Augen erkennen zu können.
Außerhalb des Büros fühle ich mich wie in einer anderen Welt. Wie in der kalten, erschreckend normalen Realität, der ich so lange entflohen war. Ich spüre meine Beine kaum, als ich durch den Klassenraum gehe und kann es immer noch kaum glauben, was passiert. Zu wem bin ich den letzten Stunden geworden? Auf jeden Fall zu einer anderen. Zu einer, die vorher nicht gewesen bin.
Meine Finger zittern, als ich die Tür zum Korridor öffne. Plötzlich habe ich Angst. Davor, was mich erwartet. Ich habe nie darüber nachgedacht, was nun passieren soll, in den letzten Stunden lebte ich einfach nur im Moment und dachte nicht eine Sekunde an das Danach.
Zum Glück ist um diese Zeit fast niemand mehr auf den Fluren und ich gelange unbemerkt aus dem Klassenzimmer. Mittlerweile ist es schon fast sieben Uhr und habe das Abendessen verpasst. Ich kann mir denken, dass mich Hope und die anderen ausfragen werden, warum ich nicht beim Essen gewesen bin oder wo ich die ganze Zeit gesteckt habe. Was soll ich ihnen erzählen? Die Wahrheit- ausgeschlossen. Eine Lüge- kann ich das über mich bringen? Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.
Doch ich muss mir irgendetwas überlegen. Wenn ich nicht irgendeine Lüge im Gepäck habe und ins Stottern komme, werden die anderen alles aus mir herausquetschen, das weiß ich genau. Am besten ich erzähle, ich wäre den ganzen Tag draußen gewesen. Auf dem großen Schlossgelände kann man sich schließlich ziemlich lange aufhalten, auch abseits von anderen. Ja, das werde ich sagen- und auch darauf beharren, wenn die anderen es mir nicht glauben. Es darf niemand die Wahrheit erfahren, sonst ist es mit mir und Ginny vorbei.


" Du warst wirklich den ganzen Tag draußen?" Hope schaut mich skeptisch an.
" Wenn ich es dir doch sage", knurre ich mittlerweile genervt, denn wie erwartet hakt sie immer wieder nach und will mir nicht recht glauben.
" Mhm, warum bist du denn einfach abgehauen? Ich hatte eigentlich vor, heute nach Hogsmeade zu gehen und wollte dich fragen, ob du mitkommst. Aber du warst einfach weg."
" Ja. Tut mir Leid. Ich wollte einfach mal alleine sein und nachdenken.", sage ich so knapp wie möglich.
" Hast du eigentlich schon wieder etwas über die Sache herausgefunden, über deine Mum und Mrs Weasley?"
" Nein, hab ich nicht", raunze ich sie an. " Und jetzt geh ich schlafen, das wird mir hier echt zu viel."
Hope starrt mir mit fassungslosem Gesicht nach, und sie tut mir leid, aber ich kann nicht anders. Ich wende mich noch einmal um und entschuldige mich halbherzig: " Tut mir echt Leid, aber ich bin total müde vom ganzen Rumlaufen."
" Und ich bin müde von deinen Lügereien", ruft sie mir zornig nach und steht auf. Mit klopfendem Herzen bleibe ich stehen. " Was meinst du damit? Ich lüge dich nicht an."
" Natürlich tust du das. Ich sehe es an deinem Gesicht. Wie du dein Schuldbewusstsein verstecken willst, wie du die Wahrheit verstecken willst. Aber du kannst mir nichts vorspielen, Emily. Ich bin deine beste Freundin. Du kannst mir doch vertrauen. Also, warum lügst du?"
" Ich lüge nicht", wiederhole ich fast mechanisch, doch ich spüre, wie meine Wangen von einer verräterischen Röte überzogen werden.
Hope presst die Lippen zusammen. " Wenn du meinst. Dann belüge dich eben weiter selbst, aber mich täuschst du damit nicht mehr."
Ohne ein weiteres Wort steige ich die Treppen hoch. Ich muss mich beruhigen, damit ich nicht umdrehe und Hope die Wahrheit ins Gesicht brülle. Mein Gesicht brennt mittlerweile und ich brauche dringend etwas Wasser zum Abkühlen.
Im Schlafsaal angekommen, spritze ich mir kühles Wasser ins Gesicht. Doch das allein reicht nicht. Ich muss mich erst hinsetzen, dann beruhigt sich mein Herzschlag wieder. Davon darf ich mich nicht beeinflussen lassen, das Wichtigste ist, die Fassung zu bewahren und die Wahrheit geheimzuhalten.
Schon komisch- gestern noch war ich so erpicht auf Antworten, auf die Wahrheit, und nun bin ich selbst dabei, mein Leben in eine Lüge zu verwandeln. Und das alles nur für sie. Für Ginny.
Aber ich muss es tun. Ich muss lügen, um das zwischen uns zu bewahren. Ich will sie für nichts in der Welt wieder verlieren.
An diesem Abend gehe ich früh schlafen. Ich liege schon längst im Bett, als Hope hereinkommt und täusche vor, schon tief und fest zu schlafen. Bis sie endlich unter ihren Decken liegt, bin ich angespannt und warte ab. Dann, endlich, dreht sie sich seufzend um und beginnt im nächsten Moment leise zu schnarchen. Und auch ich gleite unerwartet schnell in einen traumlosen Schlaf hinüber.
Der nächste Morgen bricht grau und regnerisch an, passend zu meiner niedergeschlagenen Stimmung. Irgendwie hat mich plötzlich eine Traurigkeit ergriffen, die ich mir nicht erklären kann, die auch dadurch unterstützt wird, dass Hope sich wortlos anzieht und, mich komplett ignorierend, danach hinausrauscht. Mit einem schweren Seufzen ziehe ich mich ebenfalls an. Während ich mir den BH schließe, wandern meine Gedanken zum gestrigen Tag und ich stelle mir vor, wie mir Ginny eben diesen BH wieder abstreift und wir auf ihrer Decke übereinander herfallen. Ungewollt entweicht mir ein leises Stöhnen über die Lippen, das ich nicht unterdrücken kann, und mein Unterleib beginnt zu kribbeln, sodass ich mir sofort die Hand auf den Mund presse, aber niemand außer mir ist noch im Schlafsaal. Ich bin ganz allein.
Ohne das ich es will, gleiten meine Gedanken immer weiter... mir ist es, als würde Ginny mir lusterfüllt ins Ohr keuchen und es klingt so echt, als würde sie wirklich gerade tun, doch das alles existiert nur in meiner sehnsuchtsvollen Vorstellung. Ich denke an ihre Hände auf meinem Körper, an den expliziten Stellen, die mich erregen, an ihre federleichten Finger zwischen meinen Beinen... wieder muss ich leise stöhnen, was ich eigentlich unterdrücken möchte. Ganz in der Erinnerung versunken lehne ich mich wieder zurück in meine aufgewühlten Kissen und merke, wie meine Hand ganz von selbst unter den Bund meines Rocks wandert. Ich ertaste meine äußeren Schamlippen, während ich mir vorstelle, dass Ginny sich an mich presst und ihre heißen Lippen mich dort berühren, wo ich gerade mit meinen Fingern weile...
Ganz plötzlich schrecke ich hoch und meine Hand fährt aus meinem Slip. Was mache ich hier eigentlich? Ich sollte längst unten sein. Etwas beschämt über mich selbst glätte ich meinen Rock und streiche meine Haare zurecht, dann atme ich tief durch, um die lustvollen Gedanken zu vertreiben und verlasse den Schlafsaal.
Zwar hat sich gestern Nachmittag alles verändert, aber ich kann mich nicht von den Gedanken über Ginny beherrschen lassen. Ich darf nicht alles andere darüber vergessen, ich muss meine Fassade bewahren.
Na, das hat ja gestern bei Hope super geklappt, schießt es mir ironisch durch den Kopf. Irgendwie muss ich sie davon überzeugen, dass ich die Wahrheit sage... es darf nicht passieren, dass Hope vielleicht die Wahrheit herausfindet.
Doch als ich in die Große Halle komme, sieht es ganz danach aus, als würde Hope mir so schnell nichts mehr glauben. Sie sitzt am anderen Ende des Tisches, weit von unseren gewohnten Sitzplätzen entfernt und scheint in ein angeregtes Gespräch mit Jonathan versunken. Dieser schaut zwar auf, als ich hereinkomme, lächelt mir sogar zaghaft zu, aber macht keine Anstalten aufzustehen oder mich vielleicht zu begrüßen. Verärgert setze ich mich auf einen Platz neben Nathanael, der zusammenzuckt und mich seltsam anschaut.
" Was ist?", fauche ich nicht gerade freundlich.
Nat zögert mit seiner Antwort, dann sprudelt es aber doch ziemlich schnell aus ihm hervor, sodass ich kaum widersprechen kann. " Hör mal, ich weiß, dass du dich mit Hope gestritten hast, aber du musst doch auch mal ihre Seite verstehen- ich meine, wenn sie sagt, dass du wahrscheinlich lügst und es doch offensichtlich ist, dass du nicht die Wahrheit sagst und-"
" Halt mal", unterbreche ich ihn. " Woher weißt du überhaupt schon wieder, dass wir uns gestritten haben?"
" Hat sie mir erzählt", murmelt Nat etwas schuldbewusst.
" Und habe ich gesagt, ich möchte, dass du dich einmischst?", frage ich weiter, noch immer wütend.
" Nein, nicht wirklich, aber-"
" Na also, warum redest du dann noch darüber?", zische ich ihn an.
" Ich will dir doch nur helfen!", verteidigt sich Nathanael zornig. " Aber wenn du noch nicht mal mit mir reden willst, dann kann ich auch abhauen!"
Mit Mühe halte ich mich zurück. " Ich- nein, du... du musst nicht gehen. Mich nervt's nur irgendwie, dass sich jetzt da alle wieder einmischen."
" Du willst also nicht drüber reden?"
" Nein", seufze ich. " Erstmal nicht. Nicht, bevor ich das geklärt hab."
" Und wirst du's klären?", hakt Nat unerbittlich nach.
" Mal sehen", antworte ich ausweichend. " Hope glaubt mir ja nicht. Wieso sollte ich dann versuchen, mit ihr zu reden? Was hat sie dir überhaupt erzählt?"
" Nur, dass ihr euch gestritten habt, weil du sie ziemlich offensichtlich angelogen hast."
" Ich hab sie nicht angelogen!", ereifere ich mich laut und tue genau das- ich lüge, denn natürlich habe ich gestern nicht die Wahrheit gesagt.
Nat hebt entschuldigend die Arme. " Dazu kann ich nichts sagen, ich war nicht dabei. Aber Hope klang ziemlich wütend, als sie es mir erzählt hat, weil sie das anscheinend bei dir noch nicht erlebt hat."
Ich versuche krampfhaft, nicht rot zu werden, um mich nicht zu verraten und schaue schnell zu Hope hinüber, jedoch nur um gleich wieder wegzuschauen, da sie wohl in diesem Moment die gleiche Idee gehabt hat und auch zu mir herübersieht. Ihre Augen stechen in meine und ich wende meinen Blick gleich wieder ab.
" Sie war stinksauer", fügt Nathanael noch hinzu, und ich schlucke einen großen Kloß in meinem Hals hinunter. Hope glaubt mir wirklich nicht- sie ist fest davon überzeugt, dass ich lüge, was ja auch stimmt.
Entweder ich gehe zu ihr und versuche sie davon zu überzeugen, dass ich nicht lüge oder ich lasse sie in ihrem Glauben, dass ich wirklich nicht die Wahrheit sage.
Ohne es wirklich zu wissen, entscheide ich mich für die zweite Möglichkeit und der Grund dafür ist einfach- ich bin einfach zu feige, mich Hope zu stellen. Allerdings will ich mich auch nicht in weitere Lügen verstricken.
Schweigend esse ich weiter, die Augen immer auf meinen Teller gesenkt. Nathanael hat anscheinend verstanden, dass er das Thema am besten nicht mehr anschneidet und redet nicht mehr weiter.
" Steht Jon also auf ihrer Seite?", frage ich dann plötzlich.
" Gibt es jetzt schon Seiten oder was?" Nat starrt mich entgeistert an.
Ich zucke mit den Schultern. " Wenn du so fragst, dann schon."
" Ihr Mädchen seid doch echt bescheuert!", stößt Nat aus und wendet sich kopfschüttelnd.
" Jetzt sag doch mal- glaubt Jonathan ihr?"
" Ich- ich weiß nicht. Er sitzt bei ihr, na und? Jeder kann doch seine eigene Meinung darüber haben."
" Hat er irgendetwas darüber gesagt, auf wessen Seite er steht?"
Nat stöhnt genervt auf. " Mann, Emily, keine Ahnung! Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht, okay?"
Enttäuscht schaue ich wieder zu Hope hinüber, die in diesem Moment glücklicherweise nicht zu uns schaut und wieder mit Jon zu reden scheint. Unwillkürlich wandert mein Blick dann weiter zum Lehrertisch und ich finde mich in wunderschönen, haselnussbraunen Augen wieder... Ginnys Augen, die mich kurz ohne jegliche Regung anblicken und dann wieder wegschauen. Ich sehe sie weiter an und beobachte, wie sie sich in ein Gespräch mit McGonagall vertieft. Ein bisschen schmerzt es, zu sehen, wie Ginny mich scheinbar teilnahmslos anschaut, auf der anderen Seite weiß ich natürlich, dass wir uns beide nichts anmerken lassen dürfen. Ich würde alles dafür tun, dass alles geheim bleibt, solange es geht, nur damit wir zusammen sein können. Allein für das würde ich alles tun und ich werde auch alles dafür tun, was nötig ist. Auch wenn ich meine Freunde belügen muss, aber diesen Preis muss ich zahlen.
" Emily? Em? Hallo-o?"
Erst nach ein paar Sekunden merke ich, dass Nathanael mich anspricht und wende mich ab. Er sieht mich kopfschüttelnd an. " In wessen Anblick warst du denn so versunken, dass du mich nicht gehört hast?"
" Ich hab niemanden angeschaut", murmele ich beschämt und konzentriere mich wieder auf mein Essen. Vielleicht tue ich das ein bisschen zu mechanisch, denn Nat hakt weiter nach.
" Na na na, wer lügt denn hier schon wieder?", neckt er mich.
" Ich lüge nicht!", fauche ich wie eine wilde Raubkatze, was das Ganze ja nur noch verdächtiger macht.
Nathanael grinst nur und löffelt weiter seine Suppe, sagt aber nichts mehr.
Ich nehme mir vor, mich nicht mehr von irgendetwas beirren zu lassen und überlege gleichzeitig, wann die nächste Stunde in Verteidigung gegen die dunklen Künste stattfinden wird- laut Stundenplan schon morgen. Der Unterricht wird ab sofort eine Herausforderung für mich sein, und auch für Ginny. Ich weiß ja kaum mehr, wie ich mich in ihrer Gegenwart verhalten soll. Klar, am besten normal, aber das funktioniert jetzt nicht mehr. Aber wie ich ja schon vorhin sagte, werde ich alles dafür tun, das die Beziehung zwischen uns geheim bleibt.
Alles- egal was.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis