von meistermieses
Hermine war gerade aufgewacht. Es war noch mitten in der Nacht, aber an Schlaf war für sie nicht mehr zu denken. Sie setzte sich auf. Ihre Gedanken waren wieder einmal bei Ron. Schon seit Tagen kreisten sie nur um ihn. Immer wieder malte sie sich aus, wie schön die Zunkunft an seiner Seite hätte werden können. Aber dann sah sie auf das leere Bett und ihr wurde wieder einmal bewusst, dass alles nur ein Traum war. Die Realität holte sie mit jedem Gegenstand, jedem Wort, dass sie an Ron erinnerte, schmerzlich ein. Nie mehr würde sie in seinen sanften Armen liegen können, nie mehr würde sie in seine schönen Augen schauen, in denen sie sich immer verloren hatte.
Ihre Gedanken schweiften zu jenem schrecklichen Tag vor drei Wochen, der ihr Glück zu nichte machte.
Als sie im Krankenhaus aufgewacht war, mit schmerzendem Kopf und dicken Verbänden am ganzen Körper, da war sie zunächst froh überhaupt am Leben zu sein. Nur dunkel erinnerte sie sich an die letzten Augenblicke gemeinsam mit Ron. Schlagartig bekam sie Angst um ihn. Sie wusste ja gar nicht was passiert war. Hermine schlug die Augen auf und sah sich um. Sie war wie erwartet in einem Krankenhaus. Ihr Blick schweifte zu den anwesenden Ärzten. Als diese bemerkten, dass sie aufgewacht war, endstand eine Totenstille. Hermines Fingernägel gruben sich tief in ihre Handflächen. Ihr Herz setzte aus. Sie wusste, dass irgendetwas nicht stimmte.
Und als nach einer gefühlten Ewigkeit dann einer der Ärzte ihr tief in die Augen sah und mit ernstem Tonfall zu sprechen begann, da brach für sie eine Welt zusammen. Wie in Trance hörte sie zu, wie sie nach dem Unfall in Windeseile ins St. Mungos gebracht wurden, wie alles Mögliche versucht wurde um Ron und Ginny zu retten und es schließlich doch vergebens war.
Hermine war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr die Hermine von früher. Ein Teil von ihr war mit dem Tod von Ron auch gestorben.
Sie wurde am gestrigen Tag aus dem Krankenhaus entlassen und wollte bis zur Beerdigung in Rons Zimmer im Fuchsbau übernachten. So wollte Hermine so gut es ging von Ron Abschied nehmen, ihm und Ginny am nächsten Tag bei der Beerdigung die letzte Ehre erweisen und dann zu ihrer Familie zurückkehren. Doch wie es weitergehen würde, dass wusste Hermine nicht. Sie fühlte sich leer und hoffnungslos. Wieder einmal überkamen sie die Tränen. Sie wollte und konnte sie auch nicht zurückhalten und ließ ihnen freien Lauf. Was machte ihr weiteres Leben noch einen Sinn ohne Ron. Mit ihm wurde ihr das allerliebste genommen.
So in Trauer versunken blieb sie die restliche Nacht reglos sitzen bis die ersten Sonnenstrahlen den neuen Tag einleuteten. Erst dann löste sich Hermine aus ihrer Erstarrung und machte sich übernächtigt und hungrig für das Frühstück fertig. An Harry dachte sie keine Sekunde lang.
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