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Fanfiction

Angelegenheiten von nationaler Sicherheit - Angelegenheiten von nationaler Sicherheit

von synkona

Als Gilderoy Lockhart bewusst wurde, dass er aus unerfindlichen Gründen nie zuvor im Büro des Zauberereiministers gesessen hatte, geriet seine Welt einen Moment lang ins Schwanken. Es bedeutete, dass das hier ein besonderer Moment war, ein Meilenstein in seiner Karriere - und zwar einer, an dem er eigentlich schon vor längerer Zeit hätte vorbeikommen sollen. Immerhin blickte er bereits auf ein beachtliches Kontingent an Auszeichnungen.
Cornelius Fudge wirkte hinter seinem Mahagoni-Schreibtisch wie das Porträt eines barocken Herrschers. Seine Hände ruhten ineinander gefaltet auf dem Tisch, an einem Finger trug er einen Siegelring. Auf seinem Kopf saß die limonengrüne Melone wie eine Krone. Vor ihm lagen ein leeres Pergament und eine Pfauenschreibfeder und hinter ihm wirkte die kahle Wand so fehl am Platze, dass Gilderoy bereits überlegte, den Minister mit einigen Einrichtungstipps auszustatten.

„Mr. Lockhart. Es ist schön, dass Sie es einrichten konnten, herzukommen“, sagte er anstelle einer Begrüßung.

„Aber sicher doch, Herr Minister!“ Gilderoy ließ sich in den Stuhl vor Fudges Schreibtisch fallen, legte die Arme auf die Lehnen und schlug die Beine übereinander. „Schließlich sagten Sie, es sei von äußerster Dringlichkeit.“

„Allerdings“, murmelte Fudge und nickte bekräftigend. „Äußerst, äußerst dringend...“ Er beugte sich nach vorn und sah Gilderoy direkt an. „Und ich möchte Ihnen noch sagen, dass ich ein großer - wie sagt man? - Liebhaber ihres Schaffens bin.“

„Ein Fan!“, jubelte Gilderoy und klatschte in die Hände. „Der Minister höchstpersönlich!“ Gilyderoy beugte sich nun auch vor und senkte die Stimme. „Ich fühle mich geehrt. Wirklich. Aber zurück zu dieser Dringlichkeitssache. Involviert es mich und eine hübsche Urkunde?“ Er kramte in seiner Kiste der umwerfenden Lächeln und zog das bezauberndste heraus, das er finden konnte. Der Minister hingegen runzelte die Stirn und schüttelte dabei den Kopf.

„Urkunde ... nein, nein...“, murmelte er vor sich hin.

„Keine Urkunde? Auszeichnung? Ehrung?“ Gilderoy zählte die Wörter an den Fingern ab. Er konnte sich beim besten Willen keinen anderen Grund vorstellen, warum der Minister ihn hätte sehen wollen. Es sei denn, der Wortlaut in dem Brief, den er erhalten hatte, war keine Übertreibung zu dramatischem Zweck gewesen.

„Es geht um die nationale Sicherheit“, erklärte Fudge auch schon. „Es stand in dem Schreiben, dass Ihnen zugestellt wurde.“

Gilderoys Lächeln wackelte.
„Nationale... aha... und... ich?“ Zugegeben, der Satz machte keinen allzu großen Sinn. Aber Gilderoy wollten beim besten Willen keine passenderen Worte einfallen. Was hätte er auch sagen sollen? Dass man für die nationale Sicherheit lieber jemanden engagieren sollte, der ein Cape trug? Nicht, dass er schlecht in einem Cape aussehen würde.

„Durchaus“, erwiderte Fudge. „Ich habe sämtliche Ihrer Publikationen mit großem Interesse gelesen und könnte mir keinen besseren Mann für diese Aufgabe vorstellen.“

Gilderoy schluckte und blinzelte ein paar Mal.
„Nun ja, ich... Sie haben meine Bücher gelesen?“ Das war zumindest ein Thema, mit dem er angeben konnte. In den meisten Fällen.

„Jedes einzelne“, bestätigte Fudge. „Mein persönlicher Favorit ist Wanderungen mit Werwölfen. Sehr gekonnter Spannungsaufbau und überaus emotional geschrieben. Ich konnte mich gut in Sie hineinversetzen.“

„Tatsächlich? Und wie hat es Ihnen gefallen in mir drin zu sein?“ Gilderoys Lächeln gewann seine Sicherheit zurück. Fudge lief jedoch aus unerfindlichen Gründen rot an.

„Ähm... nun ja... in einem... übertragenen Sinne“ Der Minister räusperte sich ein paar Mal. „Ich wollte nur sagen, dass mir Ihr Gefühlsleben in dieser Erzählung besonders... lebendig vorkam. Nicht, dass ich wirklich... in Sie... nun ja.“

„Selbstverständlich“, erwiderte Gilderoy. Es war schon in seiner Schulzeit immer eine gute Antwort gewesen. „Sehr lebendig. So bin ich nun einmal!“ Ganz im Gegensatz zu dem alten Tattergreis, der den entsprechenden Werwolf tatsächlich erlegt hatte. Wahrscheinlich war der mittlerweile krepiert. „Persönliche Lieblingsszene?“, fragte Gilderoy, um das Gespräch in Gang zu halten.

„Die Telefonzelle“ Fudges Augen leuchteten auf. „In dieser Szene fand ich Sie überaus scharf... scharfsinnig.“

„Scharfsinnig?“, wiederholte Gilderoy und runzelte die Stirn. „Hm... doch durchaus, da könnten Sie Recht haben.“

„Oh ja, ich bin der Meinung, dass Sie ein wirklich, wirklich scharfsinniger Mann sind, Mr. Lockhart“ Der Minister zog seine Melone tiefer in die Stirn. „Genau aus diesem Grund sind Sie auch der richtige Mann für mich ... den Job.“

Gilderoy fragte sich, was Scharfsinnigkeit mit nationaler Sicherheit zu tun haben könnte. Oder warum der Minister ihn unter seinem Hut so komisch anblickte. Oder ob sich ein schönes Landschaftsgemälde nicht gut an der kahlen Wand machen würde.

„Was sagen Sie?“, wollte Fudge nun wissen und stützte dabei beide Unterarme auf den Schreibtisch.

„Selbstverständlich!“, erwiderte Gilderoy.

Fudge zog die Augenbrauen zusammen.
„Also werden Sie das Angebot annehmen?“

„Was für ein Angebot? Doch hoffentlich kein unmoralisches?“ Gilderoy zwinkerte dem Minister zu und kicherte über seinen eigenen Scherz. Er würde sich selbst zu der Sorte Zauberer zählen, die wichtig genug waren, um sich solche Spielereien gegenüber ihrem Minister erlauben zu können. Fudge schien kleiner zu werden und sich an irgendetwas zu verschlucken. Und das, obwohl er nichts im Mund hatte. Zumindest nicht, so weit Gilderoy das beurteilen konnte. Fudge unterlag seinem Hustenanfall und beugte sich so weit vor, dass die Melone von seinem Kopf fiel. Der Hut landete unter dem Tisch.
Gilderoy schielte zum Boden hin und streckte den Fuß aus, um des Ministers liebstes Kleidungsstück mit der Stiefelspitze zu sich heranzuziehen. Er setzte sich die Melone auf den Kopf. Fudge sah nun aus, als hätte er einen Kanarienvogel verschluckt.

„Wie sehe ich aus?“, fragte Gilderoy. Entgegen seiner Erwartung fing der Minister nicht an, gelbe Federn zu spucken, sondern schluckte hart und nickte. „Der Hut des Ministers“, sinnierte Gilderoy. „Ich frage mich, was Sie dafür bekommen würden, wenn Sie den versteigern ließen. Vielleicht nicht so viel wie ich für meinen Umhang, aber...“ Er zupfte an seinem fliederfarbenen Ärmel.

„Mit Verlaub, Mr. Lockhart“, sagte der Minister mit fester Stimme und hielt Gilderoy die Hand entgegen. „Dieses Stück ist unverkäuflich.“

„Natürlich. Es macht Sie authentisch“ Gilderoy nahm die Melone ab und warf sie Fudge entgegen. „Ohne wären Sie nicht der echte Minister. Wenn mir einer kommen würde, der aussähe wie Sie, aber nicht diesen Hut auf dem Kopf hat, ich würde glatt denken, dass da Vielsafttrank im Spiel ist.“ Gilderoy lehnte sich zurück und betrachtete Fudge, der die Melone auf seinem Kopf zurecht rückte. Gilderoy fand, dass jeder Mensch etwas mit Erkennungswert besitzen sollte - es würde die Welt irgendwie einfacher machen, wenn mehr Leute bunte Hüte trugen. Vielleicht sollte er ein Buch darüber schreiben.

„Das Angebot“, warf der Minister ein und kehrte damit wieder zum eigentlichen Gesprächsthema zurück. „Der Job, den ich Ihnen gerne ... offerieren würde.“

„Den mit der nationalen Sicherheit? Sagen Sie, wie fanden Sie die Schlussszene von Wanderungen mit Werwölfen? Zu dick aufgetragen?“ Gilderoy setzte ein hoffnungsvolles Lächeln auf, doch dieses Mal half es nicht. Aus ihm völlig unerfindlichen Gründen schien diese nationale Sicherheit den Minister plötzlich mehr zu interessieren als Gilderoy.

„Hören Sie, die Zeit läuft davon!“, entgegnete Fudge und tippte demonstrativ gegen seine Armbanduhr. „Und ich hätte Sie wirklich gerne... ich meine, Ihre Antwort. Die hätte ich gerne.“

„Hm“ Gilderoy legte den Zeigefinger ans Kinn und versuchte die Situation in Gedanken zusammenzufassen und zu überlegen, was für ihn wohl dabei herausspringen mochte. Einen Gilderoy Lockhart bekam schließlich niemand für umsonst, nicht einmal der Minister.

„Sie wollen mich?“, fragte er.

„Oh ja“, erwiderte Fudge und seine Augen leuchteten auf. „Ich benötige dringend persönlichen Leibschutz und nach der Lektüre Ihrer Werke...“

„Sie wollen mich als Bodyguard?!“ Es brachte Gilderoy einen Moment lang aus der Fassung.

„Wie ich bereits sagte, ich bin ein... Fan...“, fuhr der Minister fort. „Deswegen ließ ich Sie vorladen. Ich würde mich weitaus wohler fühlen, wenn Sie sich dauerhaft in meiner Nähe befinden würden. Als Leibwächter, versteht sich.“

„Ich fühle mich geschmeichelt, Herr Minister, allerdings befürchte ich, dass ich Ihr Angebot nicht annehmen kann“ Gilderoy seufzte langgezogen, als würde es ihm wirklich leid tun. Er hoffte, Fudge nahm die Sache so hin und stellte keine Fragen, die Gilderoy nicht beantworten mochte. Zum Beispiel ob er wirklich Erfahrungen in Muggelkampfsport hatte, wie er das mal in einem Interview behauptet hatte.

„Verzeihen Sie?“ Fudge wirkte irritiert. Er sah ein bisschen so aus, als würde ihm anstelle von Gilderoy ein Elefant gegenüber sitzen.

„Ich muss leider ablehnen“, wiederholte Gilderoy.

„Aber... Sie sollten es sich wirklich überlegen, Mr. Lockhart. Als mein persönlicher Leibwächter könnten Sie Ihren Beitrag zur nationalen Sicherheit leisten.“ Gilderoy wollte keinen Beitrag leisten. Und er wollte schon gar nicht für den Mann arbeiten, der an der Spitze stand. Das würde ja bedeuteten, dass er nicht selbst den höchsten Platz einnahm. In diesem Fall blieb er lieber bei seiner jetzigen Profession.

„Sehen Sie, Herr Minister... Sie sind nicht der einzige, der mich begehrt...“

Fudge gab erneut seltsame Geräusche von sich. Vielleicht benötigte er eher einen Arzt als einen Leibwächter.
„Von Begehren war nie... nicht, dass...“ Und schon wieder eine Aussage, die Gilderoy nicht verstand. Fudge war viel seltsamer als er bislang angenommen hatte. Momentan schien das einzig Normale an ihm die Tatsache, dass er Wanderungen mit Werwölfen gut fand.

„Dumbledore“, sagte Gilderoy dann. „Dumbledore begehrt mich.“

Fudge riss Augen und Mund auf. Gilderoy warf einen raschen Blick über die Schulter, aber er konnte hinter sich nichts Gruseliges entdecken, dass die Reaktion des Ministers hätte erklären können.

„Dum... Dumbledore?“, stammelte Fudge. „Begehrt Sie?!“

„Oh ja“ Gilderoy beugte sich nach vorn. „Er braucht mich, sagt er. Um gewisse Defizite zu befriedigen.“

„Defizite“, hauchte Fudge. „Befriedigen...“
Gilderoy überlegte, ob der Minister womöglich gerade den Verstand verlor. Aber er wollte doch lieber vorübergehend für Dumbledore Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichten, als unter Fudges ständiger Beobachtung zu arbeiten. Der Minister wurde ihm allmählich unheimlich. Und wenn er halbstarken Jugendlichen beibrachte, sich von bösen Zauberern keine Süßigkeiten geben zu lassen, tat er ja irgendwie auch etwas für die nationale Sicherheit.

„Es gibt da eine Lücke“, erklärte Gilderoy, denn Fudge schien nicht richtig folgen zu können. „Bei Dumbledore, meine ich. Ich werde für ihn diese besondere Stellung einnehmen!“

Fudge lief nun noch roter an als zuvor und presste die Zähne fest aufeinander.
„Dumbledore“, zischte er und krallte sich dabei an der Tischkante fest. „Immer muss er mir alles wegnehmen...“

„Er hat zuerst gefragt“, brachte Gilderoy zu Dumbledores Verteidigung an. „Und er benötigt es dringender als Sie.“ Immerhin konnte sich Fudge genauso gut einen Auroren als Leibwächter suchen. Oder jemanden, der gerne Capes trug.

Fudge schluckte hart - einmal, zweimal.
„Benötigt ... es...“

„Mich“, präzisierte Gilderoy und deutete mit dem Daumen auf sich selbst. „Das gesamte Programm. Ich bin nämlich überaus vielseitig, müssen Sie wissen. Aber Sie haben ja meine Bücher gelesen.“

„Nun ja, so weit ich mich erinnerte, steht in Ihren Büchern nichts von ... explizit... Sie wissen schon...“ Fudge wackelte mit dem Kopf.
Gilderoy wusste es nicht, er konnte nur vermuten.

„Muggelkampfsport?“, schlug er daher vor. „Ich weiß, dass ich das in diesem Interview gesagt habe und dann haben die Leute in meinen Büchern nach einer passenden Stelle gesucht, aber... das habe ich absichtlich ausgespart. Schließlich ist Muggelkampfsport eine sehr komplizierte Sache, mit der ich meine Leser nicht überfordern möchte.“ Gilderoy warf einen schnellen Blick auf seine Uhr. Es war der erste September und er hätte eigentlich längst auf seinem Weg nach Hogwarts sein müssen.

„Herr Minister“, sagte Gilderoy, indem er sich erhob. „Es tut mir wirklich leid, Ihnen nicht helfen zu können.“

Fudge erhob sich ebenfalls, allerdings etwas umständlich, so dass ihm der Hut beinahe erneut vom Kopf gefallen wäre. Dann lächelte er Gilderoy etwas unsicher an. Letzterer ergriff die Hand des Ministers und schüttelte sie kräftig.
„Aber es war mir eine Freude, mit Ihnen über die nationale Sicherheit zu reden.“


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