Wurmschwanz und Tatzes simultanes Schnarchen dröhnte durch den gesamten Schlafsaal, da nĂŒtzte auch das Kissen, das ich mir, wie jeden Morgen, ĂŒber den Kopf gezogen hatte, nichts. Schlaftrunken versuchte ich, wieder in meinen Traum zurĂŒck zu finden, was Tatze aber unmöglich machte, weil er in diesem Moment beschloss, eine MotorsĂ€ge tĂ€uschend echt zu imitieren und mich somit vollends wach machte. WĂŒtend, dass er mich so unsanft aus meinem Traum gerissen hatte, der natĂŒrlich von Lily handelte, zerknĂŒllte ich mein Kissen zu einer festen Kugel, zielte und traf Sirius mitten in die Fres-
Ha, der Schlag hatte jedenfalls dank meiner ausgezeichneten JĂ€gerfĂ€higkeiten gesessen. Reaktion? Fehlanzeige. Ich hĂ€tte ihn fĂŒr tot erklĂ€rt, hĂ€tte er nicht in diesem Moment einen weiteren ohrenbetĂ€ubenden Schnarchton von sich gegeben. Vorsichtshalber probierte ich es mit meinem Schuh noch einmal aus, aber er schien einfach von ihm abzuprallen. Ahhrg..
âBrauchst es gar nicht noch mal zu versuchenâ, meinte Remus der alte FrĂŒhaufsteher, der gerade frisch geduscht ins Zimmer kam, als ich mein GlĂŒck mit einem Werk âGeschichte der Zaubereiâ erneut versuchen wollte.
âEr hat sein Bett gestern Abend mit dem Imperturbatio-Zauber belegt.â
Frustriert seufzte ich auf. Der alte Köter war doch trickreicher als man annehmen wĂŒrde. Imperturbatio, also wirklich!
âSeit wann kann man den auch auf Menschen legen, und warum bei Merlins Feinrippunterhemden kommt er auf so eine Idee?â
Remus verdrehte die Augen.
âAlso erstens hörst du nicht richtig zu und zweitens: Sagen dir solch allmorgendliche Attacken wie Levicorpus oder Mann-ist-mir-langweilig-ich-glaub-ich-weck-Sirius-mal-mit-nem-Quaffel-im-Gesicht-auf was? Nach sieben Jahren hat der Junge es eben auch endlich mal kapiert, dass man vor dir, ohne die entsprechenden MaĂnahmen zu ergreifen, nicht sicher sein kann.â Jetzt grinste er.
Beleidigt sah ich ihn an: âDu redest ja von mir, als wĂ€r ich Voldemort persönlich!â
Peter schrak auf.
âSag nicht seinen Namen!â, murmelte er grauenerfĂŒllt und sah sich Ă€ngstlich im Schlafsaal um, als erwarte er, dass Lord Voldemort im nĂ€chsten Moment unter einem der Betten hervorspringen wĂŒrde.
âIch habe keine Angst vor einem Namen!â, meinte ich etwas groĂspurig. âNur weil du so ein Angstha-â
âHey könnt ihr Idioten mal etwas leiser sein? Ich bin hundemĂŒdeâ, meldete sich ein schlaftrunkener Sirius zu Wort, der kurze Zeit spĂ€ter vor Lachen brĂŒllte.
âHabt ihr den verstanden? HUNDEmĂŒde!â Tatze fiel vor Lachen aus seinem Himmelbett. Remus stöhnte und beschloss, einen Abstecher in die Bibliothek zu machen, wĂ€hrend ich die Gelegenheit beim Schopf packte - schlieĂlich hatte Sirius den Imperturbatio-Zauber nur ĂŒber sein Bett gelegt. Mit voller Wucht donnerte ich Tatze mein Kissen ins Gesicht. Perplex starrte er mich an. Dann umspielte die Andeutung eines grimmigen LĂ€chelns seine Mundwinkel.
âDAS, mein lieber Krone, hĂ€ttest du besser nicht getan.â, meinte er nur und stand plötzlich mit gezĂŒcktem Kissen in der rechten Hand vor mir und holte zum Schlag aus.
Peter saĂ auf seinem Bett, schaute bewundernd zu und feuerte uns an.
Als wir uns nach einer Viertelstunde vor Lachen auf dem Boden kugelten, jeweils mit einem Kitzelzauber belegt und ĂŒber und ĂŒber mit Federn bedeckt, tauchte Remus wieder auf, fasste sich ein Herz und nahm den Fluch von uns.
âFiniteâ, murmelte er mit einem lĂ€ssigen Schwung seines Zauberstabs und augenblicklich verschwand das GefĂŒhl von tausen HĂ€nden, die mich durchkitzelten.
Mit Seitenstichen und LachtrÀnen in den Augen setzte ich mich japsend auf und hielt Sirius die Hand entgegen.
âFrieden?â, fragte ich keuchend.
âDarauf kannst du Gift nehmen, Kumpel, ich kann nicht mehr!â, meinte Tatze, zwar mit einem Grinsen im Gesicht, aber nicht minder schwer atmend und zog sich an meinem Arm wieder auf die Beine. KopfschĂŒttelnd, aber mit der Andeutung eines Schmunzelns auf den Lippen, meinte Remus nur:
âIhr mĂŒsst euch beeilen, McGonagall verteilt unten schon die StundenplĂ€ne und wenn wir uns nicht noch eine Strafarbeit einfangen wollen, wĂŒrdet ihr besser runtergehen.â und lieĂ uns damit allein.
âDer hat ja mal glĂ€nzende Launeâ, murrte Sirius, wĂ€hrend er sich eine Socke aus dem Chaos suchte. Wir waren zwar noch nicht mal einen Tag in Hogwarts, hatten es aber dennoch geschafft, unser Zimmer derartig zu verwĂŒsten, dass man im Umkreis von zwei Metern um Siriusâ und mein Bett herum knöcheltief in Klamotten und BĂŒchern stand.
â Wenn ich nicht wĂŒsste, warum er so drauf ist, wĂŒrde ich ihn verfluchen.â
âWieso, was hat er denn?â, fragte Peter ahnungslos.
âHast du vergessen, was in drei Tagen ansteht?â
âĂhmm⊠da haben wir den Vierten oder?â
âIn 3 Tagen ist Vollmond, Peter, wie kann man nur so doof sein!â , meinte Sirius etwas entnervt.
âAch soâ, fing dieser kleinlaut an und wurde feuerrot.
âUnd meine Socke find ich immer noch nicht!â,rief Sirius entnervt aus.
âBist du nun ein Zauberer, ja oder nein?â, sagte ich.
âAch so, sag das doch gleich! Accio Socken!â, worauf hin sich sĂ€mtliche Socken im Zimmer zu einem riesigen Berg aufbauten, auf ihn zuschossen und ihn zu erdrĂŒcken drohten, wĂ€ren Peter und ich nicht sofort zur Stelle gewesen.
Nach weiteren fĂŒnf Minuten als wir alle angezogen und Sirius von den Socken befreit war, machten wir uns durch den ĂŒberfĂŒllten Gemeinschaftsraum auf den Weg zum FrĂŒhstĂŒck.
In der GroĂen Halle angekommen, hielt ich zunĂ€chst, wie jeden Morgen, nach dem schönsten MĂ€dchen der Welt Ausschau.
Sirius wĂŒrde es Besessenheit nennen, wenn er wĂŒsste, dass ich den halben Tag und die ganze Nacht, nur an sie dachte. Sie lieĂ mich einfach nicht los, seit ich sie in unserem viertem Jahr zum ersten Mal nach einem Date gefragt hatte. Sie war einfach anders als die anderen kichernden MĂ€dchen. FrĂŒher fand ich sie einfach nur ganz hĂŒbsch, also genau mein Caliber und wollte einmalig mit ihr ausgehen. Eine weitere Eroberung, ein weiteres MĂ€dchen. Sie lehnte ab.
Ich versuchte es wieder und wieder, und irgendwann konnte ich nicht mehr aufhören, an sie zu denken. Ich mochte sie, konnte sie stundenlang ansehen, ohne dass mir langweilig werden wĂŒrde, wollte sie beschĂŒtzen und dadurch, dass sie mich immer abwies, hatte die Sache noch einen gröĂeren Reiz, der sich aber mit der Zeit verloren hatte.
Es tat inzwischen weh, wenn sie mir eine Abfuhr erteilte, aber das wĂŒrde ich nie vor meinen Freunden zugeben, auch wenn ich manchmal das GefĂŒhl hatte, dass Remus mich schon lange durchschaut hatte und ĂŒber meine GefĂŒhle besser Bescheid wusste als ich selbst.
Zielsicher fĂŒhrte Sirius uns zu ebendiesem Rumtreiber und als ich sah, mit wem er in ein GesprĂ€ch vertieft war, schlug mein Herz augenblicklich höher.
âAber du warst doch so gut in ZaubertrĂ€nke, ich versteh einfach nicht, wieso du damit aufgehört hast!â, empörte sich Lily und sah ihn verstĂ€ndnislos an.
âNaja, ganz ehrlich, ich könnte immer Kotzen, wenn die ganzen kleinen Schleimer um Sluggi herumschwĂ€nzeln und hoffen, dass er sie auf eine von seinen Parties einlĂ€dt⊠und auf eine Zusatzstunde zusammen mit den Slytherins kann ich auch ganz gerne verzichten.â
Lily wollte schon den Mund aufmachen, um etwas zu erwidern, doch sie wurde von Sirius unterbrochen.
âMoony, so eine Ausdrucksweise hĂ€tte ich von dir nicht erwartet! Evans lass gut sein, fast keiner in Gryffindor hat ZaubertrĂ€nke gewĂ€hlt auĂer Alice, Frank, Krone und dir. Ich weiĂ nicht, ob du es schon weiĂt, aber von den Slytherins haben es so gut wie alle und naja, es könnte dir ja eventuell aufgefallen sein, dass irgendwie niemand die Slytherins magâŠâ
Sirius, Peter und ich brĂŒllten vor Lachen. Lily starrte uns wĂŒtend an und Remus tat so, als wenn ihn das alles gar nichts anginge.
âJa aber Slughorn ist doch ganz in Ordnung, schlieĂlich lĂ€dt er mich, obwohl ich muggelstĂ€mmig bin, auch Ămmer zu diesem Slug-Club ein.â, warf sie ein, wurde aber von Sirius und Peter ĂŒbertönt:
âSlug-Club? Was ist das denn fĂŒr ne Krankheit?â
Lily schaute die beiden mit gröĂten Abscheu an, den sie aufbringen konnte, aber ich sah ganz genau, wie ihre Mundwinkel zuckten. Dann begegnete sie jedoch meinem Blick und drehte sich mit einem kleinen, beleidigten GerĂ€usch zur Seite. Ich spĂŒrte, wie meine Mundwinkel nach unten wanderten und nahm Remus' mitleidigen Blick wahr. NatĂŒrlich hatte Lily den Streit im Zug noch nicht vergessen. Einen kurzen Augenblick dachte ich fasziniert an ihre vor Wut funkelnden Augen. Sie hatte gestern so nah vor mir gestanden, ich konnte gar nicht anders, als sie die ganze Zeit nur anzustarren.
Kurze Zeit spĂ€ter riss mich Professor McGonagall aus meinen Gedanken, die zum Gryffindortisch hinunter ging und an die neu dazu gestoĂenen SchĂŒler StundenplĂ€ne verteilte. Einige ErstklĂ€ssler quiekten aufgeregt, als sie ihre entgegennahmen.
Als McGonagall bei uns ankam, wurden ihre Lippen wieder ganz schmal, eine verkniffene gerade Linie, sie hatte unseren Streich von gestern noch nicht vergessen. Wortlos teilte sie aus und ging weiter. Sirius und ich verglichen sofort unsere StundenplĂ€ne. âKlasseâ, rief ich aus, âals allererstes eine Freistunde, komm Bruder, dass mĂŒssen wir feiernâ und wir stieĂen mit unserem KĂŒrbissaftglĂ€sern an.
âErste Rumtreiberparty, ich besorg was zu essen und da-â
âSIRIUS!!!â, quietschte es auf einmal vom Eingangsportal her und keine fĂŒnf Sekunden spĂ€ter quetschte sich ein blondes MĂ€dchen mit korpulentem Vorbau zwischen Tatze und mich und warf ihre Arme um meinen besten Freund.
âĂhhmâŠâ, machte dieser nur hilflos.
âAch Siri, ich hab dich so vermisst, wie waren deine Ferien, warum hast du mir nicht geschrieben? Ach egal, ich hatte gestern gar keine Zeit um âHalloâ zu sagen!â, flötete sie zuckersĂŒĂ und wahnsinnig schnell. Mit verfĂŒhrerischem Grinsen nĂ€herte sie sich ihm.
âDas können wir ja jetzt nachholenâ, hauchte sie und ehe ich mich versah gab sie ihm einen stĂŒrmischen Kuss.
Als sie mit einem SaugnapfgerĂ€usch von ihm ablieĂ, fing Sirius hilfesuchend meinen Blick auf. Stumm formten seine Lippen : âWer ist das?â
Ich zuckte nur mit den Schultern, von stummem Lachen geschĂŒttelt. Auch die anderen mussten sich das Lachen verkneifen. Remus war vor Anstrengung rot angelaufen und Lily kicherte in ihre Kaffeetasse und sah dabei einfach entzĂŒckend aus.
âSo Siri-Schatz, ich muss jetzt leider los. Wir sehen uns spĂ€ter, dann erzĂ€hl ich dir alles.â Und mit einem letzten leidenschaftlichen Kuss sprang sie auf, drehte sich noch einmal um, um Tatze einen glĂŒhenden Blick zuzuwerfen und verschwand in der Menge.
Peter, Remus, Lily und ich fingen unisono an zu lachen , wĂ€hrend Tatze ihr unglĂ€ubig hinterher blickte. âWas war das denn, bitteschön?!â
âDas war Taylor Hunters aus Huffelpuff, sie geht in die sechste Klasse und du warst bis vor den Sommerferien zwei Wochen mit ihr zusammen.â, sagte Alice, die sich neben Lily setzte und Frank mitzog. Siriusâ verschleierter Blick löste sich auf in Unglauben.
âAch die! Mit der hatte ich doch Schluss gemacht!â
âIch habe irgendwie das GefĂŒhl, dass sie das eventuell nicht verstanden hat.â, meinte Lily trocken. Remus und ich kicherten los.
âMein Gott, meint ihr nicht, die wĂ€re ein prima Abflusssauger?â, warf sie in die Runde. Peter, Sirius, Alice, Frank und ich starrten sie verwirrt an. Nur Remus kicherte.
âEin was?!â, hakte Sirius nach.
Lily wurde leicht rot.
âAch so, stimmt, ihr seit ja gar nicht bei Muggeln aufgewachsenâŠ. Naja ist egal, was das ist.â
Wir starrten sie weiterhin verwirrt an, bis Remus sich erbarmte, es uns zu erklÀren.
Es wurde ein ausgelassenes FrĂŒhstĂŒck, da wir alle danach eine Freistunde hatten, und selbst Lily schien sich ganz wohl zu fĂŒhlen und fĂŒr einen Moment zu vergessen, bei wem sie da eigentlich saĂ, wie ich glĂŒcklich wahrnahm. So wie sie sich mit den anderen unterhielt, stellte ich fest, dass sie wirklich meine Traumfrau war. Sie konnte auch mal Kontra geben, hatte einen tollen Humor und war unglaublich intelligent. Aber immer wenn sie meinen Blick begegnete, schaute sie wieder frostig und kalt zurĂŒck. Warum gab sie mir nie eine Chance?
SchlieĂlich standen Frank und Alice als erste auf, gefolgt von Peter und Sirius, der mit Blondie, wie er Taylor âliebevollâ nannte, weil er schon wieder ihren Namen vergessen hatte, Schluss machen wollte. Auch Lily folgte bald nach, denn sie wollte noch ihre BĂŒcher aus dem Schlafsaal holen.
Traurig sah ich ihr nach. Geschlagene fĂŒnf Minuten lang, bis sich Remus, mit dem ich plötzlich allein war, rĂ€usperte. Oh Mann, peinlich, ich hatte gedacht, er wĂ€re auch schon weggegangenâŠ
âJames⊠ich mach mir Sorgen um dich.â, stellte er nĂŒchtern fest.
Etwas unwohl starrte ich ihn an.
âDas da ist etwas mehr als nur mögen, wenn du mich fragst.â
âFrag dich aber nichtâ, murrte ich.
âVersuch doch einfach mal, dich nicht wie ein arroganter kleiner Hohlkopf zu benehmen, wenn du mit ihr redest. Du machst dich jedesmal zum Narren, wenn sie in der NĂ€he ist, obwohl ich sagen muss, dass das seit letztem Jahr besser geworden ist.â, meinte er der Fairness halber.
âHör auf, Leute nur so zum SpaĂ zu verhexen, du weiĂt, dass sie das nicht leiden kann, sieh es als Chance, dass Dumbledore dich zum Schulsprecher ernannt hat, ĂŒbernimm Verantwortung und sei James Potter, nicht James âich halte mich fĂŒr den Coolstenâ Potter. Dann gibt sie dir bestimmt eine Chanceâ, schloss er seine Rede.
âHey Moment mal, Ich bin der Coolste, nicht âich halte mich fĂŒr den Coolstenâ â, meinte ich mit einem Grinsen im Gesicht.
Remus verdrehte die Augen und warf sein FrĂŒhstĂŒcksei nach mir, dem ich allerdings mĂŒhelos auswich.
âDu weiĂt, was ich meine. Denk mal drĂŒber nach. Ich gehe jetzt in die Bibliothek.â und mit diesen Worten verabschiedete er sich von mir, erhob sich von seinem Stuhl und ging aus der Halle.
Nachdenklich starrte ich ihm hinterher. Könnte er Recht haben? Ich hatte mir um meine Art nie Gedanken gemacht, fand mich immer gut so, wie ich war und habe nie wirklich verstanden, wieso Lily Evans nie mit mir ausgehen wollte. Ich dachte immer, sie wĂŒrde mir nicht trauen, da ich schon mit so vielen aus war, und sie nicht eine von FĂŒnfzig sein wollte. Nie hĂ€tte ich gedacht, dass sie einfach meine Art nicht mochte⊠Hmmm⊠manchmal benahm ich mich wirklich wie ein Idiot, wenn ich mit ihr redete. Ich konnte es nicht lassen, vor ihr den starken Macho raushĂ€ngen zu lassen. Ob es wirklich nur daran lag?
Seufzend und in Gedanken versunken stand ich ebenfalls auf, um mich auf den Weg zu ZaubertrĂ€nke zu machen, wo Slughorn uns alle schon mit einem breiten Grinsen erwartete. Wir waren ein ĂŒberraschend kleiner Kurs, denn anders, als Sirius prophezeit hatte, waren nur 5 Slytherins dabei, unter ihnen Schniefelus. Ahh, wie ich den Typen hasste. Seine fettigen schwarzen Haare fielen ihm wie ein dunkler Vorhang vors Gesicht, an seiner hageren Gestalt floss der lange schwarze Umhang abstrakt hinab, sein Gesamtbild glich wohl am ehesten dem einer alten Fledermaus. Lily stand zwei Meter vor ihm und unterhielt sich mit Slughorn, der besonders von ihr angetan war. Ich bemerkte Schniefelus' begierigen Blick, wĂ€hrend er sie beobachtete. Ich hatte schon seit lĂ€ngerem den Verdacht, dass er in Lily verliebt war, und das bestĂ€rkte meine Abneigung gegen ihn nur. Er war ein feiger Slytherin, der bis zu seinem fettigen Haaransatz in den dunklen KĂŒnsten steckte, hing immer mit einer Bande von SchĂŒlern rum, von denen man wusste, dass sie unbedingt Todesser werden wollten, und ich verabscheute ihn zu tiefst.
Als Slughorn uns hineinlieĂ, konnte ich mein GlĂŒck kaum fassen. Frank und Alice saĂen natĂŒrlich nebeneinander und der einzige freie Platz befand sich damit neben Lily. Wenn das mal keine FĂŒgung des Schicksals war.
Nervös fuhr ich mir durch die Haare und ging die letzten paar Schritte zu ihrem, zu unserem Tisch. WĂŒtend starrte sie mich an, als wĂ€re ich Schuld an ihrer Situation und rĂŒckte mit ihrem Stuhl von mir ab.
âHey Evans, so sieht man sich wiederâ, grinste ich sie an. Sie murmelte nur irgendetwas in ihren nicht vorhandenen Bart. Den Rest der Stunde ignorierte sie mich geflissentlich und als es klingelte, stĂŒrmte sie zur TĂŒr, wĂ€hrend ich ihr vertrĂ€umt nachsah.
Der restliche Tag verlief relativ langweilig, aber ich merkte es kaum, denn ich schwebte immer noch auf Wolke sieben. Klar, das GesprÀch, wenn man es so nennen konnte, mit Lily war anders gelaufen als erhofft, aber ich saà den Rest des Schuljahres neben IHR!
Auch der Rest der Woche war ziemlich ereignislos, das VertrauensschĂŒlertreffen musste verlegt werden, da Sirius und ich uns mal wieder eine Strafarbeit eingefangen hatten, nur weil wir Filch in eine alte RĂŒstung gesperrt hatten. Keine Ahnung, was daran so schlimm sein sollte.
Alles in allem gesehen, war es doch eigentlich ein gelungener Start ins neue Schuljahr gewesen, zumindest hatte Lily mich nicht durch den FuĂboden gezaubert, dachte ich, wĂ€hrend ich mich ĂŒber meinen Zauberkunstaufsatz beugte, um ihn noch mal zu ĂŒberfliegen.
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Na ? Kritik? Anmerkungen?
WĂŒrde mich freuen, mehr von euch zu lesen:)
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In der Filmgeschichte hat es derart viele Werwölfe gegeben, dass wir unbedingt etwas ins Bild bringen wollten, was es noch nie zu sehen gab. Wir zeigen also nicht den traditionell behaarten Werwolf, sondern einen unbehaarten.