von MissHypocrisy
Die nächsten Tage flogen nur so dahin.
Die Schule begann wieder und der Januar schritt voran.
In Zaubertränke mussten Minerva und Hermine sich abwechseln, doch die Direktorin verzweifelte, denn den Oberstufenklassen konnten sie beide nicht gerecht werden.
Hermine verbrachte soviel Zeit wie möglich in ihrer neuen Wohnung, in der sie sich aber nach wie vor wie ein Eindringling fühlte.
Sie zierte sich, irgendetwas zu verändern, es kam ihr so falsch vor.
Die meiste Zeit saß sie im Schneidersitz auf dem großen alten Esstisch aus Eiche und durchwühlte alte Fotos und Erinnerungen, verglich dutzende Tapetenmuster und Teppiche, nur um sie dann am Ende ohne eine Entscheidung beiseite zu legen.
Wann immer Mark vorbei kam- er war auffällig oft 'in der Gegend'- versuchte sie durch einen neuen Trick etwas über Severus Aufenthaltsort zu erfahren und genauso regelmäßig scheiterten ihre Pläne.
Wäre sie auf einem Besen sicherer gewesen, sie hätte ihm wahrscheinlich eine Eule geschickt und wäre dieser einfach gefolgt.
Aber Hermine war zu klug um sich das zuzutrauen, denn wer wusste schon, ob er überhaupt nochauf der Insel weilte?
Am 9. Januar beschloss sie wieder einmal die Winkelgasse zu besuchen und ihren Kummer übern
ein paar neuen Büchern zu vergessen.
Sie traf Harry, der sich bei 'Flourish und Blotts' herumtrieb.
Er hatte soeben ein antikes in Leder gebundenes Buch ausgesucht.
Sie begrüßte ihn und warf rasch einen Blick auf das Buch.
"Atztekisches Tränkewissen" stand da in goldenen Lettern.
Seit wann interessierte sich Harry für Zaubertränke?
Harry schien ihren Argwohn zu spüren, denn er wich ihrem forschenden Blick aus ud zog sich zurück, indem er rasch an den Verkaufstresen trat.
Hermine sah sich einige Bücher an, während sie aus den Augenwinkeln wahrnahm, wie Harry das Buch in seidiges Geschenkpapier einwickeln ließ.
"Sag mal", wandte sie sich erneut an ihn, "ihr habt euch in der letzetn Woche garnicht gemeldet. Ist alles in Ordnung bei euch?"
"Oh...ja...Shacklebolt hat die Abteilung ziemlich auf Trab gehalten und Ginny hatte viel mit den Kindern um dei Ohren.."stammelte er nervös.
Hermine kniff die Augen zu misstrauischen kleinen Schlitzen zusammen.
"Für wen ist dieses Buch, Harry?"
Er sah ertappt aus.
"Für einen Freund..zum Geburtstag."
"Harry!"
"Okay, okay...aber ich habe nicht gelogen!" verteidigte er sich
"Es ist für Severus, er hat heute Geburtstag."
"Oh" Hermine fühlte sich wie ein Idiot.
Sie hätte das wissen müssen. Und das erklärte auch, warum ihr Neville und Clara heute so aus dem Weg gegengen waren...
"Ja", sagte Harry gedehnt, "tut mir leid. Ich durfte es dir nicht sagen. Er ist heute Abend bei uns, nur ein paar enge Freunde..zum Abendessen..."
"Ihr feiert seinen Geburtstag? Seit wann wisst ihr das? Ich meine...ihr wisst doch, dass ich ihn dringend sprechen muss, warum habt ihr nichts gesagt? Ich will dass er sein Leben zurück bekommt!"
"Es ist nur so, Hermine, ...er...er will dich da nicht sehen."
Harry machte ein mitfühlendes Gesicht.
"Als Ginny ihn endlich dazu überredet hatte- natürlich in der Hoffnung, dass ihr dann reden würdet- da hat er die Gästeliste verlangt. Er sagte wenn du da wärest, dann käme er erst garnicht."
Hermine hatte das Gefühl ihre Beine würden sich in Pudding verwandeln und eine eisige Kälte fraß sich durch ihre Eingeweide.
"Oh", sagte sie wieder, das schien in letzter Zeit alle szu sein was ihr einfiel.
"Es tut mir wirklich leid. Wir haben ihn erst vor einigen Tagen wiedergesehen. er scheint ganz zufrieden zu sein, falls dir das hilft, ich glaube nicht, dass du dich schuldig fühlen musst- ich glaube, er schreibt ein Buch oder so. Ach ja, er wohnt in Muggellondon...doch ich kann dir nciht sagen wo...weil..naja..." Harry sah unbehaglich drein.
"Immerhin kannst du jetzt die Wohnung für dich behalten und.."
"Ich versteh schon, Harry", sagte Hermine beherrscht.
"Es ist ja nicht deine Schuld, dass er ...mich hasst" presste sie hervor.
Der Kloß in ihrem Hals schwoll an und ihre Augen brannten.
Ohne ein weiteres Wort stürmte sie davon und ließ Harry stehen.
Er sollte nicht sehen, dass sie weinte.
In der Wohnung angekommen schloss sie sich erstmal im Bad ein, obwohl ja außer ihr niemand da war.
Es war ein ealte Angewohnheit von ihr, noch aus Kindertagen, auf dem Klo zu heulen.
Nach einer schier endlosen durchgeheulten Stunde, betrachtete sie sich im Spiegel.
Ihr Gesicht war rot und ihre Augen verschwollen.
Wer konnte eine solche Fratze mögen?
Sie straffte ihr Schultern.
Sie liebte ihn.
Aber er hasste sie. Krampfhaft unterdückte sie einen weiteren Anfall von Schwäche.
Sie würde sich nicht unterkriegen lassen, nicht sie.
Eine Granger schmiss nich einfach alles hin, nur weil die Dinge nicht so liefen, wie sie sollten.
Sie sah sich selbst imSpiegel schmunzeln, als sie sich diese oft von ihrem Vater gesagten Worte im Geiste wiederholte.
In den nächsten Stunden suchte sie mit neuem Eifer Teppiche und Tapeten aus, gab Bestellungen auf, verschickte Eule um Eule, bestellte sich die ungesündeste Pizza auf der Karte- dazu sogar noch Schokoladeneis- und rief Mark an.
Wenn Severus sie auch hasste, sie würde sich nicht unterkriegen lassen.
Entschlossen griff sie sich einen Eimer mintgrüner Farbe.
In Latzhose, mit grimmiger Miene und mit einem Pinsel bewaffnet, stürzte sie sich entschlossen in den Kampf.
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Sooooo...
ich sagte ja, es wird nicht einfach.... :-(
Aber bleibt mir treu, ihr Lieben :-)
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