von *GiNgEr*
Der 'Ja'- Sager
Fassungslos starrte Harry auf das Schlachtfeld das sich seinen Augen bot. Er hatte verloren. Er hatte wirklich und wahrhaftig verloren. Geschockt fuhr er mit dem Zeigefinger die Konturen eines Gefallenen nach. Kalt. Hart. Zerstört.
Er hatte verloren. Er hatte tatsÀchlich gegen Ginny Weasley verloren. Er hatte gegen die kleine Schwester seines besten Freundes verloren. Ginny Weasley hatte ihn geschlagen.
Im Schach!
Geschlagen war noch untertrieben. Sie hatte ihn regelrecht niedergemetzelt! Immer noch völlig neben der Spur betrachtet er die Ăberreste seiner gefallenen Spielfiguren. Ăberall lagen kleine schwarze Brocken herum. Auf dem Spielfeld, daneben, auf dem Boden.
Die wenigen Figuren die Harry hatte retten können riefen ihm nun sehr unschöne Kommentare entgegen und versuchten ihre Kameraden wieder einzusammeln.
Ginny saĂ oder eher thronte im Sessel vor ihm. Das breite Grinsen verhieĂ wahrscheinlich nichts Gutes.
Und das tat es im Enddefekt auch nicht. Er hatte verloren. Gut, das war jetzt vielleicht jetzt nicht gerade ein Weltuntergang. Das sich der Gewinner jedoch eine Strafe fĂŒr den Verlierer aussuchen durfte, dafĂŒr umso mehr.
âW-Wie?â, war das Einzige was Harry krĂ€chzend heraus bringen konnte. Er konnte sich nur noch daran erinnern, dass Ginny ihn fragte, ob er nicht eine Runde Schach mit ihr spielen wolle, da sie ziemlich eingerostet sei.
Die erste Runde hatte sie haushoch verloren. Harry war guter Dinge gewesen und hatte ihr mit einem verstÀndnisvollen LÀcheln erklÀrt, dass das jedem mal passieren konnte.
Ginny hatte ziemlich geknickt gewirkt (Pah! Diese Schauspielerin!) und ihn gefragt, ob sie nicht eine Revanche bekommen könne und da sie wahrscheinlich einen Ansporn brauche, um besser zu sein, könnten sie ja auch mit einem kleinen Wetteinsatz spielen.
Harry, ganz Voldemort's Erzfeind, war natĂŒrlich erst einmal misstrauisch gewesen. Doch nachdem Ginny ihm erklĂ€rt hatte, dass es bloĂ um eine kleine, lustige âStrafeâ ginge, stimmte er, nachdem Ginny mit einem Blick auf ihre zerstörten Figuren schwer geseufzt hatte, zu.
HĂ€tte er das wissende Grinsen seines besten Freundes frĂŒher gesehen, hĂ€tte er es sich vielleicht noch einmal ĂŒberlegt. Doch dafĂŒr war es jetzt zu spĂ€t. Viel zu spĂ€t.
âDu hast gesagt, dass du nicht gut im Schachspielen bist!â, sagte Harry und klang tatsĂ€chlich ein wenig hysterisch.
âNa ja, das bin ich auch nichtâ, sagte Ginny locker. âIch bin nicht so gut, wie derjenige, der es mir beigebracht hatâ.
âWas? Wer?â.
âWas glaubst du wohl Harry?â, sagte jetzt Ron, der die ganze Zeit stillschweigend vor sich hingegrinst hatte.
âWAS?â, rief Harry. âDu hast ihr das Schachspielen beigebracht? Und das sagst du mir jetzt??!â.
Verrat. Das war Verrat. Hochverrat am besten Freund. Korrektur! Hochverrat am Ex- besten Freund!
âDu hast mich nie gefragt Alter und Ginny hatte 'ne coole Strafe fĂŒr dich im Kopfâ.
âWas? Hörst du was du ĂŒberhaupt was du sagst Ron? Du hast mich dem Teufel ausgeliefert!â.
âHey!â, warf Ginny dazwischen, doch Harry tat dies mit einem mehr als genervten Laut ab.
Aufgelöst tigerte er im Gemeinschaftsraum auf und ab. Auf was hatte er sich da eingelassen? Ginny Weasley wĂŒrde sich eine Strafe fĂŒr ihn ausdenken. Ginny Weasley, seine Ex-Freundin wĂŒrde sich eine Strafe ausdenken. Ginny Weasley, von der er sich vor einem halben Jahr getrennt hatte. Ginny Weasley, die ihn mehr als fĂŒnf Stunden am StĂŒck verflucht hatte.
Ginny Weasley, die ihm gedroht hatte ihm sein wichtigstes Körperteil wegzuhexen. Dieses MÀdchen hatte ihn jetzt in der Hand.
Oh Merlin, er war so was von geliefert.
Wie recht Harry Potter in diesem Moment doch hatte.
âHarry mein Lieber, was hast du denn? Wieso bist du denn so nervös?â, fragte Ginny ihn zuckersĂŒĂ. Harry warf ihr einen seiner nicht sehr wirkungsvollen Todesblicke zu.
âNervös? Ich bin nicht nervös? Ich ĂŒberlege nur wie ich deinen VerrĂ€terbruder am besten zur Strecke bringeâ.
Ginny lachte fröhlich auf, doch Ron wurde ziemlich blass um die Nasenspitze herum. Obwohl Harry sein bester Freund war, traute er ihm trotzdem eine bitterböse Rache zu.
Er hatte ja auch Voldemort, einen der mĂ€chtigsten Zauberer aller Zeiten, in die ewigen JaggrĂŒnde geschickt, wieso dann nicht auch einen tollpatschigen SiebtklĂ€ssler?
âAber jetzt mal Ronnie- Spatz beiseiteâ, kicherte Ginny immer noch. âMöchtest du deine kleine Strafe hören Harrylein?â.
Ron entspannte sich wieder ein wenig, als Harry seine Aufmerksamkeit wieder seiner jĂŒngeren Schwester zuwandte.
âKann ich dich davon abhalten, Hexenweib?â, knurrte Harry und fuhr sich tief Luft holend durch die Haare.
âNein, kannst du nicht liebster Ex-Freund duâ, grinste Ginny teuflisch. âAlso, da du das Schachspiel haushoch gegen mich, ein MĂ€dchen, ein jĂŒngeres MĂ€dchen, ein jĂŒngeres MĂ€dchen, das auch noch deine Exfreundin ist-â
âKomm endlich zum Punkt!â, zischte Harry ungehalten.
âGut, also da du gegen mich verloren hast, habe ich mir ĂŒberlegt, dass morgen dein ganz spezieller Tag sein wird Harryâ.
âWas meinst du damit?â. Er war mehr als misstrauisch und suchte jetzt schon fieberhaft nach einer Ausrede den morgigen Tag im Bett zu verbringen.
âNicht so ungeduldigâ, meinte Ginny tadelnd. âAlso, morgen wird dein spezieller 'Ja'- Sager Tag.â
âBitte was?â, fragte er sie und vergaĂ völlig Ron weiter mit Blicken zu erdolchen.
âTraurig, dass ihr meine genialen PlĂ€ne nie sofort verstehtâ, seufzte Ginny. âIst es denn wirklich so schwer? Morgen wirst du liebster Held der Zauberwelt jede Frage, und damit meine ich wirklich jede Frage, mit Ja beantwortenâ.
âDas ist alles?â, fragte Harry sie auf einmal sehr verdutz.
âHmm, das ist allesâ, meinte Ginny und Harry fragte sich wieso sie in Dreiteufelsnamen so verdammt glĂŒcklich wirkte.
âDas ist ein Trick oder?â.
âWieso sind denn alle immer so misstrauisch, wenn ich ihnen eine meiner genialen Ideen vortrage?â.
âWeil diese Ideen wie du sie nennst, meistens verheerende Auswirkungen fĂŒr die Betroffenen haben!â, merkte Harry an.
âNa was fĂŒr ein GlĂŒck, dass wir in diesem Fall nur einen Betroffenen habenâ, grinste Ginny immer noch mehr als glĂŒcklich. âWir sehen uns morgen frĂŒh und ĂŒbe schon mal das 'Ja' sagen. Gute Nachtâ.
Und schon war sie aus dem Gemeinschaftsraum geschwebt.
âDas wirst du mir so was von bĂŒĂen Weasley. Meine Rache wird furchtbar werdenâ, rief Harry aus, warf Ron noch einen mehr als wahnsinnigen Blick zu und ging dann, wieder hysterisch lachend, die Treppen zum Schlafsaal hinauf.
Am nÀchsten Morgen hatte Harry beschlossen krank zu sein. Er blieb einfach liegen, obwohl sein Wecker schon mehrere Male nervtötend geklingelt hatte.
In seinen Gedanken wiederholte er den Satz 'Ich bin krank' wie ein Mantra und nach einer halben Stunde verspĂŒrte er wirklich ein unangenehmes Kratzen im Hals.
âHarry, steh endlich auf. Wir haben McGonagall in der Ersten, also mach hinne!â, sagte Ron an diesem Morgen schon zum dritten Mal.
âIch bin krankâ, antwortete Harry, ebenfalls zum dritten Mal.
âRed keinen MĂŒll Alter. Du willst dich nur vor Ginny's Strafe drĂŒckenâ.
âUnd da hab ich ja wohl auch allen Grund zu!â, zischte Harry, als der den scharlachroten Vorhang seines Bettes zur Seite gezogen hatte.
âJetzt stell dich nicht so an und mach dich endlich fertigâ.
Ungeduldig wartete Ron auf seinen besten, pardon, ex-besten Freund. Er hatte Hunger. Er hatte wirklich groĂen Hunger. Und Harry wusste das und deshalb beeilte er sich auch nicht beim Anziehen.
Ron sollte schön etwas leiden, dann hatte er vielleicht eine klitzekleine Ahnung, wie Harry sich an diesem Morgen fĂŒhlte.
âHarry, machst du das extra, oder was?â, brummte Ron.
Harry wollte schon ein zuckersĂŒĂes, geheucheltes 'Nein' ausspucken, als sein Mund ganz von alleine das Wort 'Ja' formte. Geschockt schlug er sich die Hand vor den Mund.
âW-Was soll das? Ich wollte nicht ja sagen. Mein Mund hat irgendwieâŠeigentlichâŠ.nichtâ, stotterte er vollkommen konfus.
âWeiĂt du Alter, weil Ginny schon so 'ne Ahnung hatte, dass du das Ganze nicht so ernst nehmen wĂŒrdest, hat sie Mine gebeten doch einen kleinen Zauber zu sprechenâ, grinste Ron jetzt ĂŒber beide Ohren.
âWas hast du gerade gesagt?â, zischte Harry unheilsvoll.
âNa ja, der Zauber soll nur bewirken, dass du dich auch wirklich an die Regeln hĂ€ltst und auf jede Frage mit Ja antwortest, weiter nichtsâ, sagte Ron und hob die Schulter.
âWeiter nichts?â, spie Harry aus. Sein Blick war mörderisch. âWEITER NICHTS?â.
Und schon knallten alle Kissen aus dem Schlafsaal der Jungen im hohen Bogen mitten in Ronâs Gesicht. Ohne einen Blick auf den am Boden liegenden Weasleyspross zu verschwenden stapfte Harry die Treppen hinunter.
Jetzt hatte ihn sogar seine besten Freundin verraten. Wie sollte er den ganzen Tag ĂŒberstehen, wenn er selbst dann nicht Nein sagen konnte, wenn er es wirklich wollte?
âGuten Morgen Harryâ, zwitscherte die Stimme, die Harry in diesem Moment am wenigsten hören wollte, plötzlich hinter ihm. Ginny war keine zwei Sekunden nach ihm im Gemeinschaftsraum aufgetaucht. Wahrscheinlich hatte sie dort seit zwanzig Minuten auf ihn gewartet, um ihn direkt zu testen.
Die Lippen zusammenpressend wollte Harry schon aus dem Gemeinschaftsraum flĂŒchten, doch Ginny war schneller.
âDu hast mir doch wegen gestern schon verziehen, oder? Du hast mich doch wieder lieb, stimmt's?â, fragte Ginny ihn und grinste ihn breit an.
Und bevor Harry sich auf die Zunge beiĂen konnte, formte sein Mund, wieder ohne seine gedankliche Zustimmung, das lĂ€stige Wort 'Ja'.
âOh, das freut mich aberâ, meinte Ginny und zog Harry an der Hand hinter sich her. âIch wette das wird ein aufregender Tag fĂŒr dich. Glaubst du nicht auch Harry?â.
âJaâ, war das Einzige was er wieder hervor brachte.
âFantastischâ, sagte der rothaarige Teufel. âDas fĂ€ngt langsam an SpaĂ zumachenâ.
âDu weiĂt, dass du das zurĂŒck bekommen wirst, oder?â.
âAch weiĂt du Harry, da ich ja mit keinem Zauber belegt wurde, muss ich ja jetzt nicht auf diese Frage antwortenâ, lachte Ginny und blockte Harryâs Fluch mit einem Schlenker ihres Zauberstabs ab.
In der GroĂen Halle lieĂ Harry sich zwischen Dean und Neville nieder. Weit weg von seiner Ex-Freundin oder wie er sie jetzt insgeheim nannte, von Voldemoria.
Gut, der Witz war schlecht, aber mit diesem irren Grinsen im Gesicht und den teuflischen Augen erinnerte Ginny ihn wirklich an Voldemort.
Schweigend aĂ er sein FrĂŒhstĂŒck und versuchte jeglicher Konversation aus dem Weg zu gehen. Das klappte auch wirklich gut, bis zu jenem schicksalhaften Auftreten des Slytherinprinzen.
Es war eigentlich wie jeden Morgen. Harry beobachtete ihn beim Betreten der GroĂen Halle. Wie immer wurde er flankiert von seinen Freunden aka. Untertanten aka. Crabbe und Goyle. Ebenfalls an seiner Seite ging Blaise Zabini und wie der Name schon sagte wirkte er eher blasiert.
Harry kicherte ĂŒber seinen hervorragend Wortwitz.
âAlles in Ordnung bei dir?â, fragte Dean ihn.
âJaâ, gab Harry seufzend zurĂŒck und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Blöder Weise sah Draco Malfoy eben dieser Geste.
âPotter, was versuchst du da? Glaubst du wirklich diese Geste könnte deine Haare retten?â, rief der blonde Schönling im quer durch die Halle zu.
âJA!â, rief Harry mit rotem Kopf zurĂŒck.
âDann lass es dir von deinem Lieblingsfeind gesagt haben, es bringt nichtsâ.
Und schon lachten seine Hauskameraden mechanisch los. Ha Ha! Der war gut Malfoy! Jaaah, zum totlachen, dachte Harry.
âMan Malfoy kannâs echt nicht lassenâ, murmelte Seamus, der gegenĂŒber von Harry saĂ.
âDer lĂ€sst nur seine Aggressionen rausâ, meinte Lavender Brown sachlich.
Seit wann war Malfoy ihr FrĂŒhstĂŒcksthema geworden?
âWieso Aggressionen?â, mischte sich nun auch Dean ein. âAuf was sollte der wĂŒtend sein? Voldie schimmelt vor sich hin, seine Eltern leben noch, er hat Geld wie Heu. Jetzt mal echt, wieso sollte der Typ Aggressionen haben?â.
âHormonstauâ, warf Hermine nun dazwischen und brachte damit alle mĂ€nnlichen Anwesend zum kollektiven Hustenanfall.
âW-Was?â, krĂ€chzte Ron neben ihr.
âNa ist doch klarâ, meinte Ginny, immer noch abartig gut gelaunt. âMalfoy hat anscheinend seit lĂ€ngerem keinen Sex mehr gehabt und kann so nicht seine angestauten Hormone loswerden, das wiederum macht ihn wĂŒtend und diese Aggressionen lĂ€sst er an anderen ausâ.
Ron schob angeekelt seinen Teller beiseite, Dean schien immer noch an seinem verschluckten ToaststĂŒck zu sterben und Seamus war hochrot angelaufen. Neville gab bloĂ ein kurzes Quieken von sich. Und Harry?
Ja, Harry, der war dabei Malfoy zu beobachten. Hormonstau? Malfoy? Der Typ, der wahrscheinlich fĂŒnf MĂ€dchen an jedem Finger hatte, sollte unter Hormonstau leiden?
Es dauerte keine drei Sekunden und Harry war in einen ziemlich mÀdchenhaften Kicheranfall ausgebrochen. Die Vorstellung war zu gut.
âIhr habt sie doch nicht mehr alle. Malfoy könnte jedes MĂ€dchen haben, das er willâ.
Er merkte viel zu spÀt, was er da gerade gesagt hatte.
âAch und das weiĂt du jetzt so genau, weilâŠ?â, begann Ginny.
âĂh, das weiĂ man eben als guter Erzfeindâ, murmelte Harry und stand dann recht schnell auf und steuerte den Ausgang an, nicht ohne noch einen mehr als amĂŒsierten Blick eines gewissen blonden Slytherin einzufangen.
Sich mehr als unwohl in seiner Haut fĂŒhlend, wartete Harry auf seine Freunde vor McGonagallâs Klassenraum. Noch 16. Stunden, dann wĂŒrde sich dieser bescheuerte Zauber wieder verflĂŒchtigen und Harry konnte sich in aller Ruhe eine passende Rache fĂŒr die Weasleygeschwister ausdenken.
Er wusste jetzt schon, dass sein genialer Plan etwas mit haarigen Achtbeinern und HaarfĂ€rbemittel zu tun haben wĂŒrde.
âMister Potter, schon so frĂŒh mit ihrem FrĂŒhstĂŒck fertig?â, fragte ihn McGonagall, die plötzlich neben ihm aufgetaucht war.
âJa, Professorâ, meinte Harry bloĂ.
âDann werden sie mir doch sicher helfen, diese KĂ€fige in den Klassenraum zu bringen, oder?â.
âJa, Professorâ, antwortete Harry wieder mechanisch und mit einem leisen Seufzen half er seiner Lehrerin die schweren VogelkĂ€fige in den Klassenraum zu buchsieren.
Eine Viertelstunde spĂ€ter, als alle SchĂŒler im Verwandlungsraum saĂen (Harry hatte sich demonstrativ neben Neville gesetzt und beachtete Ron's verletzten Gesichtsausdruck nicht), konnte Harry sich endlich ein wenig entspannen. Jetzt konnte er auf ein paar wenige Fragen wieder normal antworten. Und trotzdem meldete er sich nicht so oft wie sonst, aus Angst eine Frage mit einem idiotischen 'Ja' zu beantworten.
Damit kam er auch ganz gut durch, bis zur Doppelstunde ZaubertrĂ€nke. Harry wusste, dass er wirklich mehr als drei StoĂgebete gen Himmel richten musste, um hier nicht völlig auseinander genommen zu werden.
Doch dieses Vorhaben scheiterte schon damit, dass er seinen Aufsatz nicht dabei hatte. Er hatte ihn bloĂ im Turm liegen gelassen. Er hĂ€tte nur kurz losgehen und ihn holen mĂŒssen und schon wĂ€re alles in Ordnung gewesen.
WĂ€re es natĂŒrlich nicht.
Mit dem ĂŒblichen genervten Ausdruck auf seinem Gesicht ging der Zaubertranklehrer durch die Reihen und sammelte die Pergamentrollen ein. Hier und da lieĂ er einen abfĂ€lligen Kommentar fallen (selbstverstĂ€ndlich nur bei Gryffindors).
Dann kam er an Harry's Tisch und hielt ihm auffordernd seine blasse Hand hin. Harry schluckte kaum merklich.
âPotter, Ihren Aufsatz!â, bellte Snape.
âWissen Sie Sir..â, fing Harry an, wurde jedoch sofort unterbrochen.
âWollen Sir mir etwa gerade sagen, dass Sie den Aufsatz nicht haben, Potter?â, zischte Snape.
âJa, Sirâ, sagte Harry und zĂ€hlte in Gedanken. Eins, zwei, drei, vie-
â10 Punkte Abzug fĂŒr Gryffindorâ, sagte Snape und seine Mundwinkel zuckten doch wirklich fĂŒr einen kurzen Augenblick.
Harry presste seine Lippen so fest es ging zusammen. Er durfte jetzt nichts falsches sagen, sonst wÀre er mehr als geliefert. Schrecklicher Weise machte Snape nicht die geringsten Anstalten weiter zu gehen, sondern sah immer noch höhnisch auf ihn hinunter.
âPotter, möchten Sie etwas sagen?â.
NEIN!, schrie alles in ihm drin. âJaâ, war alles was er heraus brachte.
âSo und das wĂ€re?â.
Na ganz groĂe Klasse. Weil man auf diese Frage nicht direkt nur mit Ja antworten konnte, lieĂ der Zauber der auf Harry lag zu, dass er jetzt wieder eigenstĂ€ndig antworten konnte.
âĂhm, also eigentlichâŠâ
âSie wollen mir sagen, dass Sie ein Stotterer sind, Potter?â, schnarrte Snape und seine SchĂŒler lachten los.
âJaâ, presste Harry hervor und sofort verstummte das GelĂ€chter. Snape wirkte fĂŒr einen Moment irritiert, doch sofort hatte er sich wieder gefangen.
âPotter, versuchen Sie gerade etwa witzig zu sein?â.
Harry war den TrÀnen nahe und sah Hermine hilfesuchend an. Die jedoch, zuckte bloà mitleidig die Schultern.
âJaâ, krĂ€chzte Harry und schloss nichts gutes ahnend die Augen.
âWollen Sie etwa, dass Ihrem Haus noch weitere Punkte abgezogen werden Potter?â.
Er war kurz davor aufstehen. Ja wirklich. Er hĂ€tte seine Sachen gepackt und wĂ€re sofort aufgesprungen. Da die Konsequenzen fĂŒr diese Aktion jedoch schlimmer gewesen wĂ€ren antwortete er wieder nur mit einem leisen, kaum hörbaren 'Ja'.
Seine MitschĂŒler zogen fast synchron die Luft ein. Hinter ihm hörte er wie Jemand sagte 'Potter, halt doch endlich die Klappe!'.
Merlin, wie gerne hÀtte er diesen Rat befolgt. Nur leider hinderte ihn ein hinterhÀltiger Zauber daran.
âNachsitzen Potter, morgen Abend. Und weitere 10 Punkte Abzug fĂŒr ihre UnverschĂ€mtheitâ.
Der Tag war so was von im Eimer. Und er wurde sogar noch ein wenig schrecklicher, als er Ginny nach ZaubertrĂ€nke auf sich zustĂŒrmen sah.
âHarry, mein Lieber. War dein Tag auch so wundervoll wie meiner?â.
WÀre sie nicht die kleine Schwester von Ron und seine Ex-Freundin gewesen, Merlin weià wie schnell er sie in eine Kröte verwandelt hÀtte.
Doch anstatt irgendetwas in dieser Richtung zu tun, antwortete er bloĂ mit den zwei so verhassten Buchstaben.
âDas ist aber schönâ, lĂ€chelte Ginny und winkte ihm noch einmal zu. âWir sehen uns spĂ€terâ.
WĂŒtend starrte Harry ihr hinterher und hob erstaunt eine Augenbraue, als er sah, wie Ginny Draco Malfoy zuzwinkerte.
Er war eindeutig im falschen Film.
Beim Mittagessen setze er sich so weit wie möglich von Ginny Weasley entfernt hin. Diese schien das nichts auszumachen, denn sie grinste ihm immer wieder zu.
âPotter!â.
Oh bitte nicht!
Harry sah sich noch nach einem Fluchtweg um, was so gesehen sehr lĂ€cherlich war, da es in der GroĂen Halle nur einen Ein- und Ausgang gab.
âHey Potter!â.
Womit hatte er das verdient? Er war es doch, der die Zauberwelt von Voldemort befreit hatte, also womit hatte er das dann verdient?
Mit seiner ganzen Bagage an Slytherins kam Draco Malfoy an den Gryffindortisch stolziert. Harry erschauderte. Irgendetwas in Malfoys Augen glÀnzte unheilvoll. Das konnte einfach nichts gutes bedeuten.
âSag Mal Potter, du weiĂt doch, dass am nĂ€chsten Samstag das Quidditchspiel ist, oder?â.
Er antwortete ihm. Was sollte er auch anderes tun?
âWas willst du Frettchen?â, fragte Ron Malfoy und er bekam wieder ganz hektische rote Flecken am Hals. Wie immer, wenn er sich aufregte.
âIch glaube nicht, dass ich mit dir geredet habe Weasley!â, zischte Malfoy und gab seinen Groupies ein Zeichen. Und schon zogen Zabini, Crabbe, Goyle, Pansy und Theodore Nott ohne ein weiteres Wort ab.
Wobei Pansyâs schmachtender Blick in Malfoyâs Richtung erahnen lieĂ, dass sie dies nicht wirklich befĂŒrwortete.
âUnd, ich denke, dass du nichts dagegen hĂ€ttest, in diesem Spiel einmal absichtlich zu verlieren, oder?â.
Er war Satan. Er war der leibhaftige Satan. Nein, er war die Brut des Bösen. ErâŠ.wusste von der Strafe! Draco Malfoy, sein Erzfeind auf Lebenszeit, wusste von Ginny's Strafe! Deshalb hatte sie ihm heute zugezwinkert.
Ihm wurde ganz schlecht. Wieso lieferte Ginny ihn nur so aus?
Doch anstatt sich weiter darĂŒber Gedanken zu machen, presste er nur ein kurzes âJaâ heraus. Malfoy grinste zufrieden.
âNichts anderes wollte ich hören Potterâ, meinte er und verabschiedete sich mit einem wissenden LĂ€cheln.
âWas zum Teufel ist in dich gefahren?â, fuhr Demelza Robins, eine der neuen JĂ€gerinnen des Quidditchteams ihn auch sofort an.
âFrag das den rothaarigen Teufel!â, brummte Harry bloĂ zurĂŒck.
âWelchen? Hier gibt's mehrereâ, meinte sie und scante die Halle mit ihren dunklen Mandelaugen. Ihr Blick blieb an Ginny hĂ€ngen und spieĂte diese förmlich damit auf.
Stimmt, da war ja was. Vor ungefĂ€hr einem Monat gab es im Ravenclawturm eine Feier (er konnte sich nicht mehr erinnern, was der Anlass war) und Ginny war dort mit Sammy Gold auf getaucht, fĂŒr den Demelza eine heimliche SchwĂ€che hegte (folglich wusste es die ganze Schule, inklusive Ginny und Sammy).
Demelza hatte an diesem Abend wutschnaubend die Party verlassen und seitdem kein Wort mehr mit Ginny gewechselt. Klatscher beim Quidditchtraining hatten sie gewechselt, aber keine Wörter.
âGinnyâ, knurrte Harry und durchbohrte seine Ex-Freundin ebenfalls mit Blicken. Als diese jedoch seine Blicke bemerkte, wandte er sich blitzschnell wieder ab und begnĂŒgte sich damit Malfoy zu beobachten.
WĂ€hrend der in seinem Essen rumstocherte, flĂŒsterte ihm dieser komische Zabini immer wieder etwas zu und Harry wusste nicht, wieso ihn dieses Bild so störte.
Wahrscheinlich heckten die Zwei irgendwas aus. Und wahrscheinlich spielten Harry und seine leidige Strafe darin eine sehr groĂe Rolle.
Als der Retter der Zauberwelt, der Junge der lebt, Voldemort's Bezwinger, der Junge mit den meisten Namen der Welt, sein Mittagessen beendet hatte und sich vor einer weiteren Fragerunde des rothaarigen Teufels gerettet hatte, wollte er sich eigentlich auf den Weg zur nÀchsten Stunde machen.
Wie gesagt, eigentlich.
Er hatte es fast geschafft, er hĂ€tte nur noch durch die TĂŒre gehen mĂŒssen und dann hĂ€tte er fĂŒr eine gute halbe Stunde seine Ruhe gehabt. WĂ€re da nicht Romilda Vane gewesen.
Sie hatte immer noch nicht aufgegeben.
Immer wieder schlich sie um ihm herum, machte ihm schöne Augen, schickte ihm PrÀsente (die meistens von Ron ins Kaminfeuer geschmissen wurden. Die Pralinen aus dem sechsten Schuljahr hatte er ihr nie verziehen).
Und auch an diesem Tag hatte sie es sich anscheinend in den Kopf gesetzt, Harry nicht ohne ein unsinniges GesprÀch gehen zu lassen.
âOh Harryâ, flötete sie.
Oh Gott, dachte Harry. Schon mehr als entnervt wandte er sich ihr zu und versuchte nicht auf die stechenden Blicke die ihm sowohl vom Gryffindortisch, als auch vom Slytherintisch zugeworfen wurden, zu ignorieren.
âHallo Romildaâ, meinte er kurz angebunden und hoffte, dass sie seine abwehrende Haltung richtig deuten wĂŒrde.
NatĂŒrlich tat sie es nicht. Sie klimperte mit ihren braunen Augen, die Harry irgendwie langweilig fand. Braun. Braune Augen, die waren einfach nicht wirklich besonders.
Er fand das blau schön war, richtig helles blau, mit einem Stich ins gra -
Oh!
âSag Harry, hast du heute Nachmittag schon was vor?â. Sie klimperte immer noch mit ihren Augen und es fing an Harry gehörig auf die Nerven zu gehen. Welcher Mensch klimperte schon mit den Augen?
âJaâ, sagte er kurz angebunden und war das erste Mal an diesem verfluchten Tag dankbar fĂŒr seine 'Strafe'.
âOh, wirklich, das ist aber schadeâ, sagte sie und zog eine ziemlich ĂŒbertriebe Schnute.
âWas denn, wenn ich fragen darf?â.
Nein, du darfst nicht fragen, dachte Harry. âĂhmâŠâ, war alles was er herausbrachte.
âPotter hat heute schon etwas vor und zwar mit mirâ, unterbrach sie eine gelangweilt klingende Stimme plötzlich. Beide fuhren herum und sahen in Malfoy ausdrucksloses Gesicht.
âWas?â, quiekte Romilda sehr unmĂ€dchenhaft und sah zwischen Harry und Malfoy hin und her.
âStimmt doch Potter, oder?â, meinte der Blonde plötzlich und Harry nickte, konnte seinen Blick nicht von Malfoy's hĂ€mischen Grinsen abwenden.
âWas habt ihr beide denn zusammen zu tun?â, fragte Romilda zutiefst geschockt.
Das fragte Harry sich allerdings auch.
âWas denkst du Vaneâ, er sprach ihren Namen mit so viel Abscheu aus, wie er es normaler Weise nur bei Harryâs tat. âMachen zwei 17- jĂ€hrige JungenâŠzusammen?â.
Malfoy's anzĂŒglicher Ton lieĂ Harry entsetzt aufkeuchen.
âOh, hebâ dir das Keuchen doch lieber fĂŒr spĂ€ter aufâŠ.Harryâ, schnurrte der wahnsinnig gewordene Slytherin und nach einem weiteren anzĂŒglichen Grinsen in Harry's Richtung, ging er in Richtung Kerker davon.
âHarryâŠduâŠ.und MalfoyâŠihrâŠ.â, brachte Romilda geschockt hervor. âIhr schlaft miteinander?â.
Er wollte sterben! Jetzt! Sofort! Auf der Stelle! Doch davor wollte er noch Malfoy zur Strecke bringen!
Er wandte sich um, doch davor verlieĂ noch ein erzwungenes 'Ja' seinen Mund und ohne auf eine Antwort von Romilda zu warten (die sowieso schon zu ihren Freundinnen geeilt war, um die Neuigkeit, betreffend des Helden und des Ex-Todesserkindes, zu verbreiten) stĂŒrzte er ebenfalls in Richtung Kerker davon.
Er wĂŒrde leiden. Oh und wie er das wĂŒrde! Langsam und qualvoll. Lange und schmerzhaft und -
âDu folgst mir? Das ist ziemlich erbĂ€rmlich, findest du nicht Potter?â.
Der Sack stand lÀssig an eine Wand gelehnt und sah ihn herausfordernd an.
âJaâ, quetschte Harry heraus, wandte sich dann aber wieder Wichtigerem zu. âWas sollte der ScheiĂ gerade, Malfoy? Romilda ist bestimmt gerade dabei Flyer zu drucken, um die dann in der Schule zu verteilen. Ich sehe die Ăberschrift praktisch schon vor mir 'Goldjunge aufs Kreuz gelegt; im wahrsten Sinne des Wortes'â.
Jetzt grinste dieser Bastard ihn auch noch unverhohlen an. Oh und wie er leiden wĂŒrde.
âIch dachte, dass heute eher die anderen dran sind dir Fragen zu stellen, Potterâ, meinte der Slytherin gehĂ€ssig und grinste immer noch.
âGinny hat dir davon erzĂ€hltâ, knurrte er.
âWeaslette hat es vielleicht mal erwĂ€hntâ. Er stieĂ sich von der Wand ab und kam langsam auf ihn zu stolziert.
Ekelhafter, arroganter Bastard!
âWieso hat sie dir davon erzĂ€hlt?â, zischte Harry und war kurz davor die Kontrolle zu verlieren.
âHmm, vielleicht wusste sie, dass es mir SpaĂ machen wĂŒrde dich ein wenig zu quĂ€len oder-â
Sie wĂŒrden beide leiden! Erst Malfoy und dann Ginny! Und Ron, sein VerrĂ€terfreund wĂŒrde auch noch sein Fett wegbekommen.
âOder sie wollte mir ein wenig behilflich seinâ.
Harry runzelte die Stirn und ging ein wenig auf Abstand. Malfoy war nah. Viel zu nah. Harry konnte jeden einzelnen blauen Sprenkel in den grauen Augen erkennen.
(Nicht, dass er darauf achten wĂŒrde. NatĂŒrlich nicht!)
âWas meinst du damit?â, fragte er den Slytherin misstrauisch.
âWeiĂt du Potter, deine liebe Ex-Freundin hatte vor ein paar Wochen bemerkt, wie ich dich ein wenig zu gut beobachtet habeâ, meinte der Blonde im Plauderton.
âWas? Was laberst du fĂŒr einen MĂŒll Malfoy?â.
âSagen wir es so Potter, in vielerlei Hinsicht bist du mir in der letzten Woche ziemlich behilflich zurâŠHand gegangenâ, meinte Malfoy kryptisch und immer noch so abartig anzĂŒglich.
âWas meinst du damit?â. Harry hatte nicht die geringste Ahnung, was der Idiot von ihm wollte.
âMerlin Potter, du bist wirklich so schwer von Begriff wie Weaslette meinteâ, murmelte Malfoy eine Spur genervt. âSieh mal Narbengesicht, deine kleine Ex-Freundin hat mich letzte Woche im Bad der VertrauensschĂŒler in einerâŠsagen wir mal, ziemlich prekĂ€ren Lage erwischtâ.
Als Harry ihn immer noch ziemlich verstÀndnislos ansah, hob er vielsagend die Augenbrauen und sah ihn eindringlich an.
Und Harry verstand.
âSie hat dich beimâŠâ. Er konnte es nicht aussprechen. Ginny, seine Ex-Freundin, die kleine Schwester seines (Ex-) besten Freundes, hatte Malfoy beim -
âWichsen erwischtâ, sagte Malfoy lapidar und schien sich köstlich ĂŒber Harry's entsetzten Gesichtsausdruck zu amĂŒsieren.
âWarum um Merlin's Willen erzĂ€hlst du mir das?â, fragte Harry ihn und seine Stimme schwankte erbĂ€rmlich.
âNun, weil sie noch etwas anderes mitbekommen hatâ, sagte er und kam wieder nĂ€her. Dieses Mal schien es Harry nicht zu bemerken, denn er stand immer noch an der gleichen Stelle. âIch war geradeâŠsehr beschĂ€ftigt, als ich ziemlich unvorsichtig wurdeâ.
âWas meinst du?â.
âNun ja, als die kleine Weasley reinkam, war ich gerade dabei deinen Namen zu stöhnen Potterâ.
âWAS?â, rief Harry, der völlig fertig war mit den Nerven. Jetzt grinste Malfoy wieder. Und er war wieder viel zu nah. Harry hĂ€tte jede einzelne dieser blassen Wimpern zĂ€hlen können, jeden blauen Sprenkel in diesen faszinierenden ...nein..Ă€hmâŠhĂ€sslichen grauen Augen.
âNatĂŒrlich war ich zuerst sehr verstimmt, dass sie mich um meinen SpaĂ gebracht hatte, aber dann fing sie an mit mir zu reden, ziemlich interessante Dingeâ.
Dieses Grinsen machte ihn wahnsinnig! âUnd sie erklĂ€rte mir auch, dass sie mir helfen wolleâ.
âHelfen? Helfen bei was?â, krĂ€chzte Harry.
âDich stöhnen zu hörenâ, flĂŒsterte Malfoy und Harry war kurz davor ohnmĂ€chtig zu werden. Sein Atem ging viel zu schnell und viel zu abgehackt und Malfoy war viel zu nah.
âUnd deshalb hat sie sich diese nette kleine Strafe fĂŒr unseren Helden ausgedachtâ.
Seine Stimme war plötzlich nicht mehr so abfĂ€llig wie sonst, sie war eherâŠsanft. Harry schluckte. Das lief hier gerade in eine Richtung die er nicht vorhergesehen hatte.
âDeshalb kann dich jetzt alles fragen und du wirst auf jede meiner Fragen mit einem Ja antworten mĂŒssenâ.
Er war so was von im Arsch. (Waaah, falscher Satz!!!)
âAlso Potter, darf ich dichâ. Gott, so eine dunkle Stimme sollte verboten werden. âFicken?â.
Und bevor Harry hysterisch schreiend weglaufen konnte, hatte Malfoy ihn an seiner Krawatte gepackt und ihm seine Lippen aufgepresst.
Es war ein ziemlich kurzer und unkoordinierter Kuss und trotzdem brachte er Harry zum explodieren. Brutal schubste er den Slytherin von sich weg und ging sofort danach wieder auf ihn los.
âWie kannst du es wagen, mich so was zu fragen, du Bastard?â, schrie Harry ihn an. âWas wĂ€re, wenn jetzt Jemand vorbei gekommen wĂ€re? Wenn Jemand uns gesehen hĂ€tte?â.
âWahrscheinlich weiĂ es dank der Vane jetzt schon jederâ, meinte Malfoy und leckte sich kurz ĂŒber die Lippen.
FĂŒr einen Moment war Harry abgelenkt, von der rosafarbenden Zunge, bevor er sich wieder wutschnaubend ĂŒber Malfoy hermachte.
âWag es nicht noch einmal mir zu nahe zu kommen Malfoy! Nie wieder! Und besonders heute nichtâ, fauchte Harry ihn aufgebracht an und konnte sich trotzdem nicht von Malfoy's Gesicht abwenden, seinen aufgewĂŒhlten grauen Augen, den rosa Wangen, diesem perfekten Mund.
Oh Gott, er war so was von geliefert.
âWeiĂt du Potter, Weasley hatte da schon so eine Vermutung und deshalb die Strafeâ.
âDu kannst mich nichts fragenâŠich werde das nicht machenâŠ.du darfst nichtâ, stammelte Harry auf einmal panisch, das LĂ€cheln von Malfoy völlig falsch deutend.
âIch darf nicht? So soâ, schmunzelte er. âIch werd's dennoch versuchen. Hast du Lust mich noch einmal zu kĂŒssen, Potter?â.
Harry's Augen hĂ€tten die GröĂe von Untertassen annehmen mĂŒssen, so geschockt musste er gerade aussehen. Als ihm dieses verfluchte âJaâ aus dem Mund kam, war Malfoy schon zur Stelle, um seinen Mund wieder zu verschlieĂen.
Dieser Mund, egal wie abfĂ€llig er reden konnte, konnte um so besser kĂŒssen. Er war warm und weich undâŠer war perfekt.
Harry wusste, dass er geliefert war.
âDafĂŒr, dass du das nicht wolltest, bist du aber ziemlich gut dabeiâ, murmelte Malfoy irgendwann gegen seine Lippen. Harry fiel keine Antwort ein, deshalb sah er stur an ihm vorbei und hoffte, dass ihn Irgendjemand oder Irgendwas aus dieser mehr als peinlichen und komischen Situation helfen wĂŒrde.
âWie lange hĂ€lt deine Strafe noch Potter?â, fragte Malfoy ihn dann, ohne auch nur einen Schritt zurĂŒck zu weichen.
âKnapp acht Stundenâ, nuschelte Harry.
âNa dann haben wir beiden ja noch genug Zeitâ, murmelte Malfoy und zog ihn plötzlich wieder an sich. Viel zu nah.
âWas? Nein, Malfoy, lass mich los,âŠich werde nicht mitâŠdu kannst nichtâŠich werde nicht mit dir schlafen!â, meinte Harry panisch und stemmte sich mit aller Kraft gegen Malfoy.
Malfoy schien kurz irritiert, grinste dann aber schon wieder.
âWer hat denn was von Sex gesagt Potter?â, raunte er. âIch will nicht mit dir schlafen. Wobei, das will ich eigentlich schon, aber nicht jetzt. Jetzt wollte ich dich eigentlich fragen, ob du den restlichen Tag nicht mit mir verbringen willst?â.
âĂhmâŠâ. Er merkte, dass er auf diese Frage selbststĂ€ndig antworten konnte. Er konnte jetzt also Nein sagen, Malfoy eine reinhauen, gehen und so tun als ob nie etwas passiert wĂ€re oder er konnte -
âOkayâ, meinte er und plötzlich breitete sich ein fast lĂ€cherlich breites Grinsen auf dem hĂŒbschen Gesicht des Malfoysprosses aus.
âDu wirst es nicht bereuen Potterâ.
âDa bin ich mir nicht so sicher Malfoyâ, schluckte Harry und hatte sein Blick wieder auf diese wunderbaren Lippen gehaftet. Ob er wohl -
âDann hast du also auch nichts dagegen, wenn wir den restlichen Unterricht schwĂ€nzen und uns jetzt schon mal, um die Abendplanung kĂŒmmern, nicht wahrâŠHarry?â, grinste MalfoyâŠDraco..was auch immer.
âJaâ, seufzte Harry ergeben.
âDas freut mich doch ungemeinâ, raunte MalfoyâŠDraco noch, bevor er Harry wieder kĂŒsste und dieser sich fragte, was zum Teufel er hier eigentlich tat und warum um Merlin's Willen sich das so gut anfĂŒhlen musste.
Am nĂ€chsten Tag brachte ein groĂer Steinkauz Ginny Weasley einen hĂŒbschen Geschenkkorb mit den neusten Leckereien aus dem Honigtopf.
Anbei lag eine Karte auf der zwei Mal das Wort 'Danke' zu lesen war. Einmal in einer eleganten Schrift eines blonden, ziemlich glĂŒcklichen Slytherin und einmal in der eher krakeligen Schrift eines bestimmen Gryffndors, der in jenem Moment in den Armen eines blonden, ziemlich glĂŒcklichenen Slytherins lag.
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Sope, das war's auch schon. Ich hoffe der Oneshot hat euch gefallen und es wĂ€re sooo nett, wenn ihr mir ein Kommentar dalassen wĂŒrdet. :)
Beste GrĂŒĂe *und einen Schokokeks*, eure *GiNgEr*! :D
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