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Fanfiction

Schatten im Mondlicht - Risse im Herzen

von ~Silvi~

Hallo Leute! Für die, die eventuell mitlesen, kommt hier das nächste Kapitel... Ganz am Ende kommt endlich auch mal mein Regulus vor, und er hat eine interessante Begegnung mit seinem Bruder... :) Ich hoffe, ihr habt einigermaßen Freude am Lesen!


Risse im Herzen


Der Rest der Schulwoche war vergangen wie im Flug. Remus hatte sich inzwischen wieder von der Vollmondnacht erholt. Mit Judith hatte er seit ihrer Unterhaltung in Kräuterkunde kein Wort mehr geredet, denn es hatte einfach keine Gelegenheit gegeben. Schon in der zweiten Schulwoche verlangten die Lehrer meterlange Aufsätze und perfekt ausgeübte Zauber jeder Art von ihren Schülern, was ihnen, besonders dem gewissenhaften Remus, die Luft zum Atmen nahm. Er hatte Judith kaum woanders als in manchen Unterrichtsstunden gesehen, wo er auch nie die Chance gehabt hatte, sich mit ihr auszutauschen.
Manchmal hatte er sich gefragt, ob er es wirklich noch wollte. Vielleicht wäre es einfacher, nichts mehr mit Judith zu tun zu haben. Dann würde es wenigstens leichter zu ertragen sein, wenn Sirius seine neue Absicht wirklich in die Tat umsetzen würde. Sirius meinte es mit Judith anscheinend ziemlich ernst, und wäre Remus nicht mehr so stark mit ihr befreundet, würde es ihm gewiss leichter fallen, seine Eifersucht im Zaum zu halten. Und es würde ihm auch nicht so sehr wehtun, mit anzusehen, wie Sirius Judith irgendwann verletzen würde.
Doch dann war ihm wieder eingefallen, dass er diese Freundschaft brauchte, wirklich brauchte. Er konnte sich nicht einfach sagen, dass er Judith sich selbst überlassen sollte – Judiths Gedanken, Gefühle und Empfindungen würden immer auch wichtig für ihn sein. Sie hatten sich so gut angefreundet, und vielleicht, ganz vielleicht, sogar ineinander verliebt. Doch so viel Remus auch für Judith tun würde, dieses klitzekleine Gefühl würde er sich ganz sicher nie eingestehen.

Am Samstagmorgen wurde Remus vom Zwitschern der Vögel geweckt, die sich mal wieder, wie sie es so gerne taten, auf den äußeren Fensterbänken des Gryffindorturmes niedergelassen hatten. Remus hatte das Gefühl, erst vor wenigen Minuten eingeschlafen zu sein. Seine Augen wollten wieder zufallen und er hatte am vergangenen Abend stundenlang wachgelegen, ohne ein Auge zutun zu können. Fast minütlich hatte er die Seite gewechselt, während alle anderen in seinem Schlafsaal schon lange eingeschlafen waren und teilweise leise, teilweise sehr laute Schnarchgeräusche von sich gaben. Trotzdem gab Remus sich jetzt einen Ruck und schwang sich aus dem Bett. Er würde ohnehin nicht mehr einschlafen können; was nützte es dann noch, unnötig im Bett herumzuliegen?
Remus schmunzelte, als er Sirius mit ausgestreckten Gliedmaßen und nur halb zugedeckt im Bett liegen sah. Er war noch im Tiefschlaf, genau wie die anderen Jungen im Schlafsaal, und so würde es gewiss noch ein paar Stunden bleiben. Ein Blick auf die Uhr sagte Remus, dass es erst halb acht war – eine viel zu frühe Zeit zum Aufstehen am Wochenende! Aber egal, so würde er jedenfalls mehr Zeit haben, um seine vielen Hausaufgaben irgendwie bewältigen zu können.
Ein zweiter Blick auf Sirius konnte Remus nicht mehr so sehr amüsieren. Das war derjenige, der von sich selbst sagte, in Judith verliebt zu sein – oder zumindest auf sie zu stehen. Und der keine Ahnung davon hatte, dass er allein mit diesem Gefühl einen inneren Konflikt in Remus auslöste, der diesem den Kopf vor Schuldgefühlen surren ließ. Einerseits hatte Remus das dumpfe Gefühl, dass Sirius es nicht ernst meinte – und es wohl deshalb auch nicht verdiente, mit einer Person wie Judith zusammenzukommen. Andererseits begann Remus allmählich, sich für diesen Gedanken zu hassen. Gönnst du deinem Freund denn gar nichts?, fragte eine Stimme mit unangenehmen Nachklang in seinem Kopf. Hast du vergessen, was du ihm alles verdankst? Vertraust du ihm etwa nicht genug, um ihm etwas zu gönnen, was du selber so gern hättest?
Remus sackte mehr und mehr in sich zusammen, als er den kurzen Weg zum Badezimmer antrat. Wie konnte es sein, dass er so schlecht über einen seiner besten Freunde denken konnte? Wie konnte es sein, dass er eifersüchtig auf einen Menschen sein konnte, der ihm schon so viel Gutes in seinem Leben getan hatte? Zumal er das alles ja eigentlich gewollt hätte, auch, wenn er es sich vielleicht etwas anders vorgestellt hatte. Doch im Grunde hatte er von dem Moment an, an dem er sich entschied, Judith nicht dadurch zusätzlich in Gefahr zu bringen, dass er mit ihr zusammenkam, gewünscht, dass Judith einen anderen finden würde. Einen, der sie glücklich machen würde, und der es wert war, eine so tolle Frau wie Judith lieben zu dürfen.
Sirius war zwar ein Black, er war manchmal etwas hitzköpfig und bisweilen sehr auf Konfrontationen aus, vor allem mit den Slytherins, doch er wusste Gut von Böse zu unterscheiden. Wenn es darauf ankam, würde er sich immer für die richtige Seite entscheiden. Und er würde in brenzligen Situationen alles für seine Freunde tun. Er war es wert, ganz ohne Zweifel.
Nachdenklich ging Remus ins Bad, zog sich an, wusch sich und ging anschließend nach unten in den Gemeinschaftsraum, der gänzlich leer war. Noch immer müde und versunken in Gedanken ließ er sich auf einen weichen Sessel fallen.
Eines war klar, und zwar, dass Remus nur das Beste für Judith wollte. Er wollte sie glücklich sehen, und dabei wollte er selbst sie nicht verlieren. Doch würde das klappen, wenn sie und Sirius ein Paar wären? Würde er dann nicht vor Eifersucht auf Sirius mit ihm einen stummen Streit verfechten, und würde das sich nicht auch auf sein Verhältnis zu Judith auswirken? Auch so konnte er sie verlieren…
Dann blieb da ja auch noch die Frage, ob Sirius überhaupt das Beste für Judith war. So sehr Remus seinen Freund auch mochte, das konnte er einfach nicht glauben. Sirius hatte schon zu viele kurze, oberflächliche Beziehungen gehabt. Aber wer war dann das Beste für Judith? War es vielleicht Remus? Oder, anders gefragt: Wäre es Remus, wenn er nicht dieses pelzige Problemchen hätte? Denn mit diesem Problem war er ganz offensichtlich nicht das Beste für Judith, konnte es gar nicht sein.
Remus lachte einmal laut auf – innerlich hätte er heulen können. Das alles war einfach so ungerecht. Wie oft schon hatte er sein Dasein als Werwolf verflucht. Doch mit den monatlichen Qualen, mit seinen Selbstverletzungen, selbst mit den feindlichen Andeutungen anderer Zauberer konnte er leben. Würde ihm sein Dasein doch nur nicht die Liebe verweigern. Die Möglichkeit, sich geborgen fühlen zu können, und seine Freundin selbst schützen zu können. Doch das war einfach nicht möglich, wenn das Schicksal einem einen derartigen Streich gespielt hatte. Er konnte das Leben eines anderen Menschen nicht so leichtsinnig aufs Spiel setzen. Er würde verzichten müssen, so weh es auch tat – ein Leben lang.

Nachdem Remus sein Frühstück alleine eingenommen hatte – in der Großen Halle hatten außer ihm nur noch ein paar andere, verschlafen wirkende Schüler gegessen – stand er unschlüssig auf, um irgendwo hinzulaufen. Wohin, wusste er noch nicht. Er ließ sich von seinen Füßen treiben, um am Ende sehen zu können, wo sie ihn hinführen würden. Wahrscheinlich wollte er einfach nur ein wenig rumlaufen, das stille Schloss beobachten, sich vielleicht an den See setzen… Doch bevor er sich für eine Sache entscheiden konnte, bevor er überhaupt realisiert hatte, wohin sein Weg ihn geführt hatte, fand er sich plötzlich im vierten Stock wieder, direkt vor der Schulbibliothek. Vielleicht hatte er ja doch die ganze Zeit dieses Ziel vor Augen gehabt … jetzt zumindest war Remus ganz froh darüber, dass er sich in die Bibliothek setzen könnte und sich mit einem Buch ablenken würde können von allen seinen störenden Gedanken.
Madam Pince saß heute nicht wie sonst an ihrem Schreibtisch direkt neben dem Eingang und Remus jubelte schon innerlich auf. Wenn sie wirklich nicht da wäre, würde er die ganze Bibliothek für sich allein haben, denn so früh war hier wohl noch kein anderer Schüler, und er würde sich nicht ständig von den aufmerksamen Adleraugen der Bibliothekarin beobachtet fühlen. Doch natürlich wurde er keine Minute später eines besseren belehrt; eine offene Schulbibliothek ohne Madam Pince, deren Bücher ihr heilig waren, war einfach unvorstellbar. Sie stand vor einem Regal in der Verbotenen Abteilung, säuberte die Buchreihen und bedachte Remus mit einem argwöhnischen Blick, als sie ihn bemerkte. Remus verdrückte sich schnell in einen anderen Teil der Bibliothek, um ihren Blicken aus dem Weg gehen zu können. Mit einem Buch, das er wahllos aus einem der Regale zog, setzte er sich an einen der Tische. Erst dann sah er sich den Titel des Buches an, das er genommen hatte: ‚Die Bedeutung der altgermanischen Runeninschriften und ihre Auswirkungen auf die heutige Zeit‘. Unbestimmt schlug er es auf und begann zu lesen, einen Satz nach dem anderen, ohne sich um das Verständnis der Wörter zu kümmern. Er versuchte, alles um sich herum zu vergessen: die wachsamen Augen von Madam Pince; die in die Bibliothek dringenden, unausgeschlafenen Stimmen der Schüler, die sich erst jetzt auf den Weg zum Frühstück machten; alle quälenden Gedanken, die in seinem Kopf herumschwirrten. Und in seinen Bemühungen darin vergaß er ebenso die Zeit, die mit jedem Blatt, das er umblätterte, weiter verstrich. Umso überraschter war er, als er ganz plötzlich eine Stimme ganz nah an seinem Ohr hörte.
„Remus.“
Erschrocken drehte Remus sich um und sah direkt in das Gesicht von Judith. Sie stand ganz nah hinter ihm, das Gesicht ganz nah an seines hinuntergebeugt. Remus konnte sich nicht helfen, er spürte wieder dieses Kribbeln … hoffentlich wurde er jetzt nicht rot im Gesicht, das konnte er gar nicht gebrauchen.
„Hallo Judith“, sagte er und versuchte krampfhaft, nicht die ganze Zeit auf ihre grünen Augen zu starren. „Ich hab‘ dich gar nicht bemerkt…“
„Du hast ja auch die ganze Zeit wie gebannt auf dein Buch gestarrt“, lachte Judith. Sie sollte am besten nie damit aufhören – ihr Lachen war so befreiend. Sie zog einen Stuhl direkt neben Remus zurück und setzte sich. Sah ihn an. Sie war ernster geworden, in irgendeiner Weise, und doch sah sie ihn auf ihre ganz bestimmte, ehrliche und freundschaftliche Weise an. Oder doch eher verliebt?
„Weißt du, Remus, du bist mir in den letzten Monaten ziemlich wichtig geworden“, sagte Judith. Jetzt konnte Remus nicht mehr verhindern, rot zu werden, und versuchte, schnell woanders hinzusehen. Hoffentlich würde Judith jetzt nichts sagen, das seine Welt, wie er sie haben wollte, völlig auf den Kopf stellen würde. Was würde er tun, wenn sie ihm jetzt sagen würde, dass sie in ihn verliebt war? Sie durfte es einfach nicht. Das würde alles wieder kaputtmachen.
„Ich mag dich, ich mag dich sogar ziemlich sehr“, fuhr Judith fort. „Aber ich kann einfach nicht verstehen, warum du manchmal so … seltsam bist. Ich hab das nicht verstanden, auf der Party von Slughorn. Warum bist du in letzter Zeit so anders? Warum bist du nicht mehr so wie früher, als wir manchmal so viel zusammen gelacht haben?“
Die beiden schwiegen eine Weile. „Lass uns das vergessen“, sagte Remus nach einer Weile. „Lass uns einfach wieder so gut befreundet sein wie wir es mal waren, und nicht mehr immer so viel nachdenken.“
Es war so schön, hier neben Judith zu sitzen. Ihr Atmen zu wahrzunehmen, ihre Stimme zu hören; zu sehen, wie wichtig es ihr war, endlich wieder mit ihm im Reinen zu sein. Am liebsten wäre er die ganze Zeit in ihrer Nähe, jeden Tag, in jeder freien Minute. Wenn Judith nur nicht in ihn verliebt wäre – oder war sie es vielleicht überhaupt nicht? Das wäre natürlich das einfachste, auch wenn eigentlich alles dagegen sprach.
„Ich würde das ja alles so gerne vergessen“, sagte Judith. „Aber ich muss dich nur angucken … du hast dich so verändert. Warum siehst du in letzter Zeit immer so traurig aus?“
Remus starrte wieder hinunter auf das aufgeschlagene Buch vor ihm. Traurig … natürlich sah er in letzter Zeit immer traurig aus. Wie sollte es auch anders sein? Er wusste, tief im Innern wusste er, dass auch er eigentlich in Judith verliebt war. Dass sie vielleicht sogar zusammengehörten. Aber das Schicksal sprach gegen die beiden. Er konnte es nicht verantworten.
„Wie kommt es, dass du dich auf einmal so mit Sirius angefreundet hast?“, sagte Remus, ohne auf Judiths Frage einzugehen. Er ließ es wie eine Feststellung klingen, wie eine bittere Tatsache, die sich nicht mehr ändern ließ. Hoffentlich bemerkte Judith nicht diesen weinerlichen Unterton in seiner Stimme, dieses vage Anzeichen von Resignation. Unberechtigter Resignation, denn schließlich wollte er es doch so.
Judith sah ihn durchdringend an. Sie versuchte, seine Gedanken zu durchbohren, ihn irgendwie zu verstehen… Er konnte es ihr absolut nicht verübeln. Sein Handeln musste in letzter Zeit so undurchsichtig geworden sein…
„Sirius ist ganz nett“, formulierte Judith langsam. Ihr Blick huschte über die Tischplatte; über Remus‘ Hände, die sich fast verzweifelt an das aufgeschlagene Buch zu klammern schienen und nervös an den Seiten herumfingerten. „Netter als ich dachte. Ich dachte immer, er wäre so oberflächlich, wie er von außen scheint. Aber eigentlich ist er … naja, verständnisvoll. Er ist einer der wenigen, die mich verstehen, und einer der wenigen, denen ich mich wirklich anvertrauen könnte…“
Judiths Worte drangen in Remus ein, erfüllten seinen Kopf, durchströmten ihn wie eine Flut unerschütterlicher Tatsachen, Fakten.
Verständnisvoll. Die beiden hatten also mehr getan, als einfach nur getanzt und Spaß gehabt. Sie hatten geredet, über Merlin weiß was. Über Wichtiges, in jedem Fall. Und sie hatten sich verstanden.
Es sollte Remus freuen. Es sollte wirklich. Ja, im Grunde war es doch wunderbar. Sirius und Judith – sie verstanden sich, waren schon auf tieferer Ebene miteinander verbunden, zweifelsohne bestand auf beiden Seiten Interesse… Es war gut, es war wirklich gut. Es war bestens, und von nun an würde alles perfekt laufen. Remus würde vergessen können, seine beste Freundin ihr Glück finden. Der Plan schien aufzugehen…
Aber warum war es für Remus, als fiele er in ein tiefes Loch, ein tiefes, schwarzes, unendliches Loch, das ihn in sich hineinzog und nie mehr hergeben würde? Es zog alle Gefühle aus ihm heraus, alle Empfindungen – bis auf diese eine, diese grenzenlose Leere. Bedeutungslosigkeit.
Wie würde er weiterleben können, mit einem Herz, das nicht für das Leben schlug, für die Freude, für das Glück, vielleicht auch für Leid – sondern umsonst?

~*~*~*~*~*~

Judith hatte fast vergessen, wie schön es war, mit Remus zu reden, einfach nur neben ihm zu sitzen… Wie hatte sie jemals wütend auf ihn sein können? Natürlich war er in letzter Zeit etwas seltsam gewesen, aber man konnte sehen, dass es ihm Leid tat. Er wollte das jetzt alles hinter sich lassen, genau wie Judith eigentlich ja auch.
Remus war so nett, er war immer so nachdenklich und darauf bedacht, es allen Recht zu machen. Damit es für die anderen angenehm war, sein eigenes Wohl kam erst danach. Fast hatte Judith diese tiefen, traurigen Augen vergessen, die er besaß. Augen, die ein ganzes Leben zu erzählen schienen, die wohl schon weit mehr als ihre eigenen gesehen hatten. Zum Glück war sie Remus heute wieder in der Bibliothek begegnet, zum Glück hatten sie endlich mal wieder ein Gespräch angefangen… Und zum Glück hatte sie wieder mal in seine Augen sehen dürfen. In letzter Zeit waren sie immer so traurig gewesen – wann würden sie mal wieder lachen? Es war zwar selten, dass sie dies taten, aber dafür war es dann umso schöner.
Die beiden saßen ganz nah nebeneinander, am selben Tisch. Fast berührten sich ihre Knie, aber nur fast. Aber auch das reichte. Es war so schön, Remus so nah sein zu können. Judiths Bauch kribbelte, schon die ganze Zeit. Tausend Schmetterlinge flogen in ihm herum. Es war ein schönes Gefühl, und es kam immer nur dann, wenn sie an Remus dachte. Das machte es noch tausendmal schöner.
Judith hatte diese Erkenntnis schon vor Tagen gehabt, doch das bestätigte sie noch einmal: Sie hatte sich wirklich verliebt, in Remus, den wunderbaren Remus. Am besten sollte es immer so bleiben; die Schmetterlinge in ihrem Bauch sollten niemals mehr verschwinden. Obwohl … noch schöner wäre es natürlich, wenn er ihre Gefühle erwidern würde.
Schon eine Weile saßen die beiden nur schweigend nebeneinander. Sie hatte ihm erklärt, dass sie Sirius inzwischen richtig nett fand, dass sie sich mit ihm mittlerweile richtig gut verstand. Eigentlich müsste das auch Remus erfreuen, denn schließlich war Sirius einer seiner besten Freunde, und er konnte es doch nur gutheißen, wenn auch Judith sich mit ihm verstand.
Im Grunde war Remus ein bisschen wie Judiths Dad. Er war so lieb… Aber zugleich war er auch ganz anders. Remus war immer so traurig, aber ihr Dad war glücklich, in jeder Minute. Er hatte gelernt, das zu schätzen, was er hatte. Obwohl seine zweite Tochter Lenja so krank war… Judith fiel wieder ihr Brief an Lenja ein, der Brief, in dem sie so viel lügen musste. Als sie ihn abgeschickt hatte und Sirius zufällig in der Eulerei getroffen hatte, hatte sie diesem so viel erzählt. Nicht über Lenja selbst, das konnte sie nicht, aber über das Lügen, und dass sie selbst es viel besser hatte als ihre Schwester. Es war schon seltsam. Mit Remus war sie schon seit Monaten befreundet, sie vertrauten sich, aber trotzdem hatte sie nie mit ihm darüber gesprochen. Würde er es genauso verstehen wie Sirius?
„Kennst du es, wenn du Leute anlügen musst, um sie nicht zu verletzen?“, fragte sie also und sah Remus dabei fest in die Augen. Remus sah zunächst verwirrt aus, förmlich komplett aus seinen eigenen Gedanken gerissen, dann blickte er sie fragend an. „Wen musst du anlügen?“ Remus‘ Augen formten sich zu Schlitzen; Judith konnte Zweifel darin lesen. Sie fühlte sich auf seltsame Weise ertappt, irgendwie schuldig, und schlug ihre Augen nieder.
„Ich hab‘ dir niemals wirklich von meiner Familie erzählt“, sagte sie langsam. „Weißt du, meine kleine Schwester, Lenja, kann nicht nach Hogwarts kommen. Sie hat schon so viel Schreckliches erlebt, und sie hat es wirklich nicht leicht.“
„Du meinst, weil sie im Rollstuhl sitzt?“, fragte Remus forschend. Judith sah ihn überrascht an. Sie hatte nicht gewusst, dass Remus dies wusste – sie hatte ihm Lenja niemals vorgestellt. In Remus‘ Stimme lag jedoch etwas Anklagendes. „Denkst du nicht, Lenja wird es schaffen, damit klarzukommen? Glaubst du wirklich, dass sie so hilflos ist, nur weil sie nicht laufen kann?“ Remus‘ Augen durchbohrten Judiths wie Speere aus Stahl. Judith blickte schon fast wütend zurück. Wieso schafften es die beiden in letzter Zeit nie, einfach nur ein nettes Gespräch zu führen? Wieso führten ihre Gespräche immer dazu, dass Judith sich danach schlecht fühlen musste? Eigentlich mochte sie Remus doch so sehr.
„Es ist nicht nur deswegen“, erwiderte sie. „Lenja hat wirklich viel in ihrem Leben durchgemacht. Sie ist so schüchtern, viel zu schüchtern, und immer unglücklich…“
„Deshalb lügst du sie an?“, fragte Remus stirnrunzelnd. Judith gefiel sein Blick nicht. Er konnte sie nicht verstehen.
„Ich will nicht, dass sie denkt, ich habe es besser als sie“, sagte Judith. „Natürlich weiß ich, dass ich das eigentlich habe, aber -“
„Aber du denkst, wenn du sie anlügst, wenn du sie glauben machst, dass du es eben nicht gut hast hier, dann hilfst du ihr damit? Dann geht es ihr besser?“ Remus‘ Stimme war lauter geworden. Er sah Judith wütend an, in seinen Augen lag jetzt nichts mehr von der ursprünglichen Trauer und Verletzbarkeit. Judith wusste nichts zu entgegnen. Sie fühlte sich plötzlich abgrundtief schlecht, nur durch Remus‘ Blick. Sie hatte nicht gewusst, dass seine Stimme so wütend werden konnte. „Judith, ich verstehe nicht, was das bringen soll. Wenn du Lenja belügst, dann belügst du dich nur selbst. Dann -“
„Aber ich muss ihr doch wenigstens ein bisschen Hoffnung geben“, verteidigte Judith sich. Ihre Stimme klang fast weinerlich; sie suchte nach Gründen, ihr Verhalten zu erklären. Wieso verstand Remus es bloß nicht? Sirius hatte es verstanden. Zumindest glaubte Judith das. Sirius hatte zumindest nicht versucht, das alles zu hinterfragen. Er hatte Judith verstehen wollen, er hatte versucht, ihren Gedankengang nachzuvollziehen. Sirius war im Gegensatz zu Remus so verständnisvoll gewesen – hätte es nicht eigentlich andersherum sein sollen? Noch vor ein paar Wochen hätte Judith nie gedacht, dass sie sich jemals mit Sirius besser verstehen würde als mit Remus. Dabei war Remus ihr Ein und Alles.
Remus sah Judith noch einmal tief in die Augen. „Judith, es geht mir einfach nur darum, dass Lügen nicht die Lösung sein kann. Lügen ist falsch, und durch Lügen läufst du nur vor der Wahrheit davon. Hast du nicht mal daran gedacht, dass es Lenja freuen könnte, wenn sie wüsste, dass es dir hier gut geht?“
Judith zögerte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass das stimmen könnte. Sie hatte doch immer nur versucht, Lenja ein bisschen Trost zu spenden…
„Es ist wichtig, dass man den wichtigsten Personen in seinem Leben vertrauen kann“, sagte Remus. „Vertrauen ist nur möglich, wenn man die Wahrheit spricht. Das ist die Basis für Vertrauen, verstehst du? Vertrauen ist nicht möglich, wenn man immer lügt.“
Judith wusste, dass er Recht hatte. Und doch wollte sie ihm nicht glauben. Musste Remus denn immer Recht haben? Musste er immer wie ein Heiliger durch die Schule laufen und die anderen auf ihre Fehler aufmerksam machen?
Natürlich wusste Judith, dass sie Remus damit Unrecht tat. Im Grunde liebte sie ihn ja auch genau dafür. Für seine Ehrlichkeit, seinen Sinn für Gerechtigkeit und dafür, dass er stets zuerst an die anderen und dann erst an sich selbst dachte. Aber wieso konnte er nicht sehen, wie wichtig Judith das Lügen war? Wie wichtig es war, ihrer Schwester das Gefühl zu geben, dass sie wirklich nicht immer und überall das schlechtere Los gezogen hatte?
Sie wusste, dass sie sich selbst etwas vormachte. Dass sie sich nicht traute, der Wahrheit ins Auge zu blicken. Eigentlich hatte Remus Recht, so wie immer, und so, wie seine tiefen braunen Augen sie jetzt ansahen, schien er wohl zu wissen, dass Judith es auch endlich einsehen würde.

~*~*~*~*~*~

Sirius lief suchend im Schloss herum, er steckte seinen Kopf quasi in jeden Raum und jede Ecke der Schule. Inzwischen war es Samstagnachmittag. Den Morgen hatte er zusammen mit James und den anderen Leuten aus ihrem Team auf dem Quidditchfeld verbracht, denn das erste richtige Training dieses Schuljahres war genau auf diesen Tag angesetzt worden. Das erste Spiel der Saison, Gryffindor gegen Slytherin, nahte, und sie würden schließlich die Ehre ihres Hauses retten müssen, nachdem Slytherin im letzten Jahr den Pokal ergattert hatte – mithilfe einiger unfairer Mittel, dachte Sirius verbittert. Das würde hoffentlich nicht noch einmal passieren – das Training heute war aber immerhin einigermaßen gut gelaufen.
Sirius befand sich jetzt auf einem leeren Gang irgendwo in der Nähe der Kerker. Es war ziemlich dunkel und kalt hier – unwahrscheinlich, dass er sie gerade hier finden würde. Natürlich war seine Suche heute sowieso zwecklos und zeitvergeudend. Sirius würde sich wohl besser tun, wenn er sich an seinen inzwischen sicherlich einige Meter hohen Stapel Hausaufgaben setzen würde – oder nein, besser doch nicht. Er hatte sich schließlich nie groß um seine Hausaufgaben gekümmert und trotzdem einige ZAGs erlangt – wieso sollte er gerade heute damit anfangen, ein eifriger und strebsamer Schüler zu sein? Außerdem war Ju ein paar schlechte Noten allemal wert.
Judith war so toll … Sirius konnte es immer noch nicht fassen, aber wahrscheinlich war er gerade wirklich das erste Mal in seinem Leben verliebt. Seit sie sich kurz nach Beginn des Schuljahres zufällig in der Eulerei getroffen hatten, musste er immer an ihr Gespräch denken – so hatte er noch nie zuvor mit einem Mädchen geredet. Judith war so traurig und besorgt um ihre Schwester gewesen; an jenem Tag schien sie eine so hilfsbedürftige Person gewesen zu sein – und doch stark, unheimlich stark. Dann, später, auf Slughorns Party, hatten sie zusammen getanzt. Ju war so glücklich gewesen. Sirius erinnerte sich noch zu gut an das Leuchten in ihren Augen, daran, wie viel Spaß sie gemeinsam gehabt hatten.
Jetzt wollte er seine Ju suchen, irgendwo in Hogwarts musste sie ja schließlich sein. Er wollte unbedingt heute bei ihr sein, den Rest des Tages mit ihr verbringen, sie zum Lachen bringen. Ihr Lachen war so schön, so ehrlich. Es war nicht so aufgesetzt wie bei vielen ihrer Mitschülerinnen und den Freundinnen, die Sirius schon gehabt hatte. Es würde so schön sein, Ju irgendwann endlich küssen zu können… Noch nie hatte Sirius sich derart auf einen Kuss gefreut, oder einfach nur auf die Nähe eines Mädchens – in diesem Fall natürlich einer wunderbaren, unbeschreiblichen jungen Frau.
Ein Grinsen hatte sich auf Sirius‘ Gesicht gestohlen und vorfreudig blickte er um die nächste Ecke – sofort gefror sein Grinsen zu Eis. Mit dieser Person hatte er jetzt am allerwenigsten gerechnet. Und er konnte sie auch jetzt am allerwenigsten gebrauchen.
Regulus hatte seinen Bruder bereits entdeckt und erkannt. Ein wenig überrascht und erschrocken suchten seine Augen die von Sirius, musterten ihn. Abschätzend? Bewertend? Langsam kam Regulus auf Sirius zu, er ließ seinen Bruder nicht aus den Augen.
Sirius wusste nicht, was er machen sollte. Wieso musste er diesem Idioten von einem Bruder gerade hier begegnen? Seit dem ersten Schultag dieses Jahres hatte er ihn nicht mehr gesehen, geschweige denn mit ihm geredet. Wahrscheinlich war er ihm sogar eher aus dem Weg gegangen, unbewusst. Seit dem Tag, an dem Sirius sich sozusagen offiziell von seiner Familie, oder eher seiner Scheinfamilie, abgewendet hatte, hatte er Regulus nicht mehr gegenübergestanden. Konnte er seinem Bruder überhaupt noch in die Augen sehen? Wie Regulus jetzt auf ihn zukam, hatte er fast schon etwas Kindliches, Hilfloses an sich. So hilflos hatte Sirius ihn seit Jahren nicht mehr gesehen – eigentlich, seit der Sprechende Hut Regulus dem Haus Slytherin zugeteilt hatte. Ab da hatte er sich wohl für etwas Besseres gehalten, und Walpurga und Orion hatten sich natürlich nicht gescheut, Sirius ebendies Tag für Tag vorzuhalten.
Ha, natürlich konnte Sirius diesem Schleimer noch in die Augen sehen. Feindselig starrte er ihn an, runzelte die Stirn und fragte sich, was Regulus jetzt noch von ihm wollte. Er gehörte nicht mehr zu seiner Familie.
Regulus war jetzt nur noch wenige Meter von Sirius entfernt. Obwohl es dunkel in diesem Gang war, konnte Sirius das Funkeln seiner Augen sehen. Nein, jetzt sah sein Bruder nicht mehr so hilflos aus. Er sah Sirius wütend an; seine Augen durchbohrten ihn.
Regulus stellte sich direkt vor Sirius. Seine grauen Augen waren unergründlich – waren sie jetzt von Hass erfüllt oder doch nur durch und durch traurig? Regulus‘ Stimme zumindest war kalt, als er sprach, und sie verlangten eine Antwort. „Warum hast du das getan?“
Sirius‘ Gedanken wurden durchflutet von kaltblütigem Hass, vielleicht auch Eifersucht, und all der Zorn auf seinen Bruder, der sich in letzter Zeit in ihm aufgestaut hatte, musste sich jetzt einen Weg nach draußen bahnen. „Das fragst du noch? Regulus, du hast doch gesehen, wie sie mich behandelt haben! Du hast doch genauso wie ich am eigenen Leib erfahren, von was für einem Wahn sie erfüllt waren. Aber du, Regulus, du hast dich ja nie getraut, dich ihnen zu widersetzen. Du warst froh darüber, wie sie dich vergöttert haben, als du nach Slytherin gekommen bist, und ich war dir von da an völlig egal. Du bist so ein verdammter Feigling!“ Sirius musste nach Luft schnappen; er war sehr laut geworden und seine Stimme hallte hier unten seltsam hohl nach. „Ich hätte früher nie gedacht, dass du so enden könntest“, sagte Sirius nachdrücklich. „Früher waren wir zwei immer füreinander da, wir zwei gegen den Rest dieser verfluchten Familie. Aber dann plötzlich ist alles anders gewesen – jetzt weiß ich, dass du keinen Deut besser bist als unsere Eltern. Du bist so kriecherisch geworden, warst es vielleicht schon immer, und du wirst alles tun, um ihnen zu gefallen. Um in deinem Leben wenigstens ein bisschen Anerkennung zu erfahren. Du wirst ein Todesser werden und sie werden ungeheuer stolz auf dich sein. Dir geht es immer nur um Anerkennung, nicht um deinen eigenen Stolz, und du tust alles für sie, du würdest sogar morden. Auch, wenn das alles nicht deinen eigenen Überzeugungen entspricht.“ Zumindest hoffe ich das, fügte Sirius in Gedanken hinzu.
Regulus‘ Gesichtsausdruck hatte sich verändert, er schien immer kleiner geworden zu sein. In seiner Stimme lag etwas Flehendes, als er sagte: „Wenn wir früher so ein gutes Team zusammen waren – warum hast du mich dann alleine gelassen? Vielleicht schaffe ich es ja alleine nicht. Wir sind doch Brüder – ich habe mich immer an dir orientiert. Ich wollte immer so sein wie du.“
Davon hat man nur leider nie was gemerkt, dachte Sirius und musste leise auflachen. „Ich habe nie einen größeren Feigling getroffen als dich“, sagte Sirius höhnisch. „Jetzt ist es zu spät, du kannst dich weiterhin in diesen Todesserkram vergraben. Wolltest du nicht mal anfangen, Zeitungsartikel zu sammeln? Ich glaube, im Tagespropheten stand heute ein ganz großer. Schneid ihn dir doch aus, Mutti wird stolz auf dich sein!“ Sirius stieß ein verbittertes Lachen aus, während Regulus ihn ungläubig ansah. Jetzt wusste dieser Narr wohl doch nichts mehr zu entgegnen.
„Wir sind schon lange keine Brüder mehr“, sagte Sirius verächtlich, und mit diesen Worten drehte er sich um und ging den leeren Gang wieder zurück. Selbst darauf, Ju jetzt noch weiterzusuchen, hatte er jetzt keine Lust mehr. Dieser Idiot hatte ihm endgültig die Laune verdorben. Sollte er doch verrecken angesichts der Aufgaben, vor die sie ihn noch stellen würden. Mit einem solchen Kriecher würde er sich jetzt nicht mehr abgeben müssen.
Warum musste Sirius‘ Leben nur so beschissen sein? Warum war er in so eine wahnsinnige Familie geraten, und warum musste er nur so einen Bruder haben? Warum musste er solche Eltern haben, die Regulus erst zu dem gemacht hatten, was er jetzt war?
Verärgert wischte Sirius sich die Träne ab, die sich heimlich schleichend auf seine Wange gestohlen hatte. Würde er denn nie von den Blacks loskommen? Würde ihn seine Abstammung sein ganzes Leben lang verfolgen?


********************
Ich würde mich freuen, endlich mal wieder einen Kommentar zu bekommen... Falls das hier also irgendwer liest, klicke doch bitte auf "einen Kommentar verfassen" unten. Tipps, Anregungen, Kritik, ich freue mich über alles! :) Das nächste Kapitel (in dem auch Lily eine größere Rolle einnehmen wird) wird Anfang September kommen. ;)


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