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Schatten im Mondlicht - Prolog - Erinnerungen

von ~Silvi~

Sirius warf ein paar Holzstücke in den Kamin und versuchte so, mithilfe der verbliebenen Glutreste das Feuer noch einmal zu entfachen. Es war kalt, draußen herrschte das typische Aprilwetter und wenn man genau hinhörte, konnte man hören, wie der Wind im oberen Teil des Hauses am Grimmauldplatz durch das Dachgebälk fegte. Freilich, tagsüber, wenn man sich bewegte, putzte oder sich sonst irgendwie die Zeit vertrieb – Zeit, die Sirius dank Dumbledores überhöhter Vorsicht nicht sinnvoll für den Orden nutzen konnte –, merkte man die Kälte kaum. Doch abends war das Kaminfeuer schon nötig, und da Kreacher wieder einmal wie so oft in den letzten Tagen unauffindbar war, musste Sirius sich jetzt eigenhändig damit abgeben, das erloschene Feuer wiederzubeleben. Der Grimmauldplatz Nr. 12 war in diesen Tagen wie verlassen; kaum ein Mitglied des Phönixordens hatte sich in letzter Zeit hier blicken lassen. Sirius starb vor Langeweile, doch das war nicht einmal das Schlimmste. Das Schlimmste war dieses niederschmetternde Gefühl, völlig unnötig zu sein und nicht gebraucht zu werden.
Wenn Remus nicht hier wäre, wäre Sirius wohl schon ausgebrochen aus dem Haus seiner Vorfahren, in dem er selbst nun ein Gefangener war. Manchmal wünschte er sich wirklich die Zeit vor der Wiedereinberufung des Ordens zurück. Die Zeit, in der er immer auf der Flucht gewesen war, viele Länder zusammen mit Seidenschnabel erkundet hatte und Harry natürlich hin und wieder einen Brief hatte zukommen lassen. Das war wenigstens abenteuerlicher gewesen, ja, es hatte ihm sogar Spaß gemacht.
Immer weiter stocherte Sirius in der Glut herum, doch das Holz begann nicht zu brennen. Innerlich verfluchte er sich selbst dafür, es in den letzten Stunden so außer Acht gelassen zu haben. War er denn so lange oben bei Seidenschnabel gewesen? Er hatte ihn doch nur gefüttert und ein bisschen mit ihm geredet… Und wo, bei Merlin, hatte Kreacher gesteckt? Nicht einmal, was das Feuer betraf, war er mehr zuverlässig.
Auch Remus hatte Sirius heute kaum gesehen, obwohl er sich doch im Haus befand. Aber als Sirius einmal am Nachmittag nach einer Partie Zauberschach fragen wollte, hatte er Remus‘ Zimmertür nur verschlossen vorgefunden und Remus hatte nicht einmal auf sein Klopfen geantwortet.
Jetzt jedoch vernahm Sirius ein leises Türquietschen direkt hinter sich. Ein Blick über die Schulter zeigte ihm Remus, der mit einer Ausgabe des Tagespropheten in der Hand das Zimmer betrat. Sirius zunickend ließ er sich auf einen der Sessel fallen.
„Ist Kreacher schon wieder verschwunden oder hat er absichtlich das Feuer ausgehen lassen?“, fragte er schmunzelnd mit einem Blick auf den Kamin, vor dem Sirius mit seinem Kaminbesteck in den Händen kniete.
„Nein, ich hab ihn heute schon wieder nicht finden können“, grummelte Sirius und bemerkte dabei, wie Remus‘ Stirn tiefe Furchen bekam.
„Das ist seltsam. Ich möchte wissen, in welchen versteckten Räumen des Hauses er sich aufhalten könnte. Wenn das so weitergeht, sollten wir vielleicht mal Dumbledore -“
Sirius winkte augenrollend ab. Von Dumbledore, der Sirius in diesen Zeiten doch sowieso für unwichtig hielt, würde er wohl kaum große Hilfe erwarten können.
Ein plötzliches Knistern, das vom Kamin her kam, sagte Sirius, dass das Feuer wohl endlich doch wieder entfacht war. Er wandte sich wieder dem Kamin zu und musterte die zufriedenstellenden Flammen, die nun emporschlugen. Befriedigt legte er das Kaminbesteck beiseite und setzte sich zu Remus an den Tisch. Eine Weile schaute er in die lodernden Flammen, während Remus scheinbar sehr vertieft in einen Artikel des Tagespropheten war. Sirius war müde, obwohl er mal wieder kaum etwas getan hatte – aber vielleicht war auch gerade das der Grund dafür, dass ihm jetzt schon langsam die Augen zufallen wollten.
„Wusstest du, dass heute ihr Todestag ist?“
Remus‘ Stimme schreckte Sirius wieder auf. Er rieb sich die verschlafenen Augen und blickte Remus an, der die Zeitung inzwischen weggelegt hatte. Mit einem Mal war er wieder hellwach.
„Du meinst … Judith?“
Remus nickte langsam. Damit hatte Sirius nicht gerechnet. War denn schon wieder ein Jahr vorbei? Betroffen senkte er seinen Blick. Die Erinnerung an Judith quälte ihn jedes Mal. Nie hatte er eine Frau so sehr wie Judith…
„Ja, Judith“, bestätigte Remus noch einmal leise. „Es war heute vor achtzehn Jahren. Achtzehn lange Jahre ist es schon her.“ Remus‘ Blick wurde schwammig, als er das sagte. Sirius meinte, eine Träne an seinem Augenrand zu erkennen, doch vielleicht täuschte er sich auch nur. Remus‘ Gesicht wurde ausschließlich von dem Licht beleuchtet, das vom Feuer im Kamin ausging, und dieses war flackernd und trügerisch.
„Ich hätte nie gedacht, dass es schon so lange her ist“, sagte Sirius. „Während der Zeit in Askaban gab es keinen Tag, an dem ich nicht an sie gedacht habe, aber inzwischen…“ Sirius senkte den Blick. Es war nicht so, dass Sirius Judith vergessen hatte. Das würde er niemals können. Doch in der Tat war es so, dass er den Gedanken an sie immer so gut wie möglich zu verdrängen versuchte… Es stimmte ihn einfach zu traurig, in Erinnerungen aus besseren Zeiten zu versinken. Bessere Zeiten, die letztendlich in einer Katastrophe gemündet hatten. Sie beide hatten so viele Träume gehabt. Am Ende hatte der Tod ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Welcher Fluch war Sirius nur auferlegt worden, dass er alle Menschen, die er liebte, verlieren musste?
Nach Judiths Tod hatte Sirius tagelang mit keiner Menschenseele mehr geredet. Er hatte sich in seinen Kummer hineingefressen. Wäre James nicht gewesen, wäre er wohl letzten Endes an seiner Trauer zugrunde gegangen. Nur James hatte er es zu verdanken, dass er wieder ins Leben zurückgeholt worden war. Dass er nicht aufgegeben hatte und gelernt hatte, weiterzukämpfen.
Sirius überlegte, ob Judith der Grund dafür gewesen war, dass Remus sich heute so still und leise eingeschlossen hatte. Auch ihn hatte viel mit Judith verbunden.
Ein plötzliches Schmunzeln vonseiten Remus‘, das Sirius in diesem Moment eher unangebracht vorkam, ließ ihn wieder zu seinem Freund aufschauen.
„Du hast sie nie bemerkt, in unseren ersten fünf Jahren“, sagte Remus. „Du wusstest nicht einmal, dass es sie gab.“
Auch Sirius musste jetzt lächeln, ohne genau zu wissen, warum. Es stimmte, was Remus sagte. Während der ersten fünf Jahre in Hogwarts hatte Sirius kaum Notiz von Judith genommen. Das war schon seltsam in Anbetracht dessen, welche Rolle sie später in seinem Leben spielen sollte… Sirius konnte sich diese Tatsache inzwischen kaum noch erklären. Wie hatte er Judith damals so einfach übersehen können?
„Na ja, ich glaube, sie mochte mich auch nicht besonders“, antwortete Sirius seinem Freund jetzt lachend. Für Judith, die schon immer sehr vernünftig gewesen war, mussten die bescheuerten Streiche, die Sirius immer mit James ausgeheckt hatte, auch sehr kindisch ausgesehen haben, und außerdem hatte sie nie zu dieser Sorte Mädchen gehört, die so schnell für einen gutaussehenden Quidditchspieler, wie Sirius es gewesen war, schwärmten. „Außerdem weißt du doch, dass sie immer nur dich im Kopf hatte“, fuhr Sirius fort. Das traf zumindest für die Zeit vor ihrem gemeinsamen sechsten Schuljahr zu.
In Remus Gesicht zuckte es und das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand. Sirius wurde klar, dass er Remus mit diesen Worten unbeabsichtigt verletzt hatte. Auf einmal begann er sich zu fragen, wie oft Remus wohl noch an Judith dachte. Ob er wohl noch viele Gedanken an sie verschwendete? Immerhin war er es gewesen, der Sirius erst darauf aufmerksam hatte machen müssen, dass heute ihr Todestag war, und nicht andersherum.
Überlegungen, mit denen Sirius sich in seiner Jugend kaum auseinandergesetzt hatte, durchkreuzten ganz unvermittelt seine Gedanken. Hatte Remus Judith mehr geliebt, als er es je zugegeben hatte? Liebte er sie womöglich noch immer, so wie auch Sirius es noch tat, wenn er auch noch nie mit irgendjemandem darüber geredet hatte? Vielleicht war dies der Grund dafür, dass Remus sich gegenüber Tonks immer so reserviert gab…
„Zu der Zeit hatte ich keine Ahnung, dass sie sich überhaupt für mich interessiert hat“, murmelte Remus. Sirius erkannte, dass seine Augen nun regelrecht in Tränen schwammen. Und er wusste, dass Remus log. Remus hatte von Anfang an gewusst, dass Judith in ihn verliebt war, aber er hatte einfach Angst gehabt – wieso konnte er sich das nicht einmal jetzt, nach so vielen Jahren, eingestehen?
Auch Remus musste es nach Judiths Tod sehr schwer gehabt haben. Wenn es stimmte, worüber Sirius sich soeben Gedanken gemacht hatte, wenn Remus Judith wirklich bis zum Schluss mehr geliebt hatte, als er es sich je eingestehen würde, dann mussten die Schmerzen für ihn unerträglich gewesen sein.
Sirius begann, Remus zu mustern. Wer wusste schon, was Remus alles fähig war, in seinem verschlossenen Geist für Qualen zu verstecken? Remus war schon immer viel zu introvertiert gewesen, hatte alles in sich hineingefressen… Dabei glaubte Sirius, dass die tiefe Freundschaft, die Remus mit Judith verbunden hatte, ihn ein bisschen aus der Reserve gelockt hatte. Was wäre passiert, wenn Remus für immer das Glück gehabt hätte, Judiths Liebe zu erfahren? Und was wäre passiert, wenn er, Sirius, niemals mit Judith zusammengekommen wäre?
„Sie war die Erste, die mich richtig verstanden hat“, flüsterte er und begegnete kurz Remus‘ Blick. „Die Erste, und lange Zeit auch die Einzige, mit der ich über alles reden konnte. Sie hat verstanden, warum ich meine Familie so gehasst habe, und ich konnte mit ihr immer darüber reden, wie sehr ich auch Regulus gehasst habe – oder mir dies zumindest einreden wollte. So was konnte ich nicht einmal mit James.“ Sirius merkte, dass seine Stimme zu zittern begann. „Sie hat immer versucht, mir zu helfen. Und das hat sie auch geschafft.“
Judith war ein so fantastischer Mensch gewesen… Eine Weile lauschten die beiden auf das Knistern des Feuers und begannen wieder, sich in ihre jeweils eigenen Gedanken zu verziehen. Die ganze Zeit über wich das neu gewonnene Lächeln nicht von Sirius‘ Gesicht.
„Weißt du noch, wie sie Sean Miller fertig gemacht hat?“, brach Remus abermals die Stille. „Am ersten Tag unseres sechsten Schuljahres? Sie hat uns alle damit überrascht.“
Sirius‘ Lächeln wurde größer. Das war seine Judith. Nach außen hin erschien sie für jeden immer erst sehr schüchtern und unscheinbar, aber die Kraft, die in ihr steckte, war unglaublich.
„Es war das erste Mal, dass ich sie richtig wahrgenommen habe“, ging Sirius auf diese Erinnerung ein. In der Tat war dieses Ereignis der eigentliche Beginn der ganzen Geschichte mit Judith gewesen… Gedankenversunken schüttelte Sirius den Kopf. Was würde er geben, um noch einmal in diese Zeit zurückreisen zu können… Judith war so ein wunderbarer Mensch gewesen. Wieso nur war ihm das Glück, von ihr geliebt zu werden, so schnell genommen worden?
Sirius merkte, wie sich das Wasser in seinen Augen sammelte. Wütend auf sich selbst kniff er die Augen zusammen und versuchte, diese albernen Tränen wieder loszuwerden. Was machte es noch für einen Sinn, der Vergangenheit nachzutrauern? Er wünschte sich, er könnte Judith ganz vergessen. Nur würde dies bedeuten, er müsste auch die schönsten Stunden seines Lebens vergessen. Die zärtlichen Küsse, der forschende Blick in ihren grünen Augen. Die Nacht, in der er sie von der verrückten Idee hatte überzeugen können, mit ihm ein Bad im See von Hogwarts zu nehmen. Ihr Lachen und das Strahlen, das dabei immer ihr gesamtes Gesicht einnahm. Zum tausendsten Mal stellte er sich die Frage, wieso eine so wunderbare Person sterben musste.
Sein Blick wanderte zu Remus, der mit gerunzelter Stirn vor sich hinstarrte. Direkt hinter Remus befand sich ein großes Fenster, durch das Sirius einen Blick auf den Mond werfen konnte. Es war ein einsamer Mond in einer dunklen Nacht – Sirius konnte keine Sterne erkennen. Und es war ein zunehmender Mond, der seine vollkommene Kreisform schon fast vollendet hatte – bald würde es wieder Vollmond sein.
Sirius‘ Stimme war kalt, als er wieder zu sprechen begann.
„Hast du immer noch Schuldgefühle?“
Erst nach Beendigung des Satzes merkte er, dass dies wohl das Dümmste gewesen war, was er hätte sagen können. Verzweifelt bemühte er sich, seine brennenden Augen mal hierhin, mal dorthin zu richten, nur nicht auf Remus. Irgendwann konnte er den Tränen, die sich in seinen Augen angesammelt hatten, nicht mehr standhalten und sie brachen ihren Damm, um heiße Spuren auf seiner Haut zu hinterlassen.
Remus antwortete nicht auf seine Frage. Von den Holzscheiten, die Sirius vorhin mit so viel Mühe zum Brennen gebracht hatte, war inzwischen kaum noch etwas übrig; nur noch einige erbärmlich wirkende Flämmchen spendeten ein wenig Licht. Die Wärme im Zimmer war verblasst, und eine eisige Kälte legte sich über die beiden letzten verbliebenen Rumtreiber.


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