Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Like A Fairytale - Completely Wrong

von crazygirl

Hey!
Hier sind Flollo & Ollo mit einem neuen Chap x))
Wir haben uns echt beeilt, schneller fertig zu werden, und eigentlich hatten wir die ganzen Dialoge auch schon drei Tage, nachdem das 7. Chap on war, fertig, aber Schreibblockaden, Stress, Schule und Zweifel haben das Ganze dann doch noch ein wenig verkompliziert... Naja, jetzt ist es auf jeden Fall fertig.

Okay, und zum Wichtigsten: Euren Kommis!!
Waaahh!! Es ist einfach nur h-a-m-m-e-r die ganzen Reviews zu lesen, das baut einen so was von auf!
Die ganzen Kommentare haben uns echt angespornt, in jeder Schulstunde sitzen wir da und machen auf einem Zettel RPG für die Dialoge zwischen James und Lily...
Es ist echt unglaublich. Ein fettes Dankeeee an alle Kommischreiber!! <33 =]]

Hier gibt’s die Re-Kommis:
@ LilyLunaMalfoy:
Danke!!
Jaah, Sirius is einfach toll :D
Naja, Lily’s Wut hat die Sache doch erst richtig spannend gemacht *gg*
Hoffentlich gefällt dir das Nachsitzen... Auch wenn es wahrsch komplett anders ist, als du denkst :D
Vielen, vielen Dank für deinen Kommi!!
Ggglg Ollo <33

@ SuperSuNnEsChIiIn:
Dankee *knuddel*
Das hört man doch mal gerne :D
Jaah, die Idee mit dem Fensterbrett musste unbedingt rein aber die Umsetzung war verdammt kompliziert xD Wir haben stundenlang telefoniert und uns ne Lösung überlegt :D
Dankeee für den Kommi!!
Ggglg Ollo <33

@ Kairi Weasley:
Das is gut :D
Mit Snape hast du Recht. James is eh viel toller xPP
Haach, das Ende *.* xDD
Danke!
*luftsprünge mach* Das Ende deines Kommis is sooo toll, ich bin jeden mal total aus dem Häuschen wenn ich das lese *hüpf hüpf* Danke, danke danke!! *knuddel*
Ggglg Ollo <33

@ Strawberry<3:
Danke!
Wahnsinn, danke :D
Mit Snape hast du Recht *gg*
Wir haben versucht, uns zu beeilen aber naja, is wieder ziemlich viel los zur Zeit :D Dafür hatten wir sozusagen ein „kreatives Wochenende“ und wissen schon ziemlich genau wie’s weitergehen soll ;))
Dankee für dein Review *knuddel*
Ggglg Ollo <33

@ Ginny Molly Weasley:
Dein KOMMI is auch der Wahnsinn xDD
Dankee!!!
Tjaah, ein wenig müsst ihr schon noch zappeln *muahaha* xDD Aber sonst wär’s ja lw :D
Dankeee für den tollen Kommi!! *knuddel*
Ggglg Ollo <33
PS: Jaah, Sirius is einfach geil xD

@ ALi:
*große augen mach* Wow, danke für so ein langes Kommi..!! *freu*
Jaah, da hast du echt total Recht - aber echt rießen Dank für die Kritik!! :)
Danke..!! :D Ich hoffe, jetzt bist du einigermaßen zufrieden mit dem Schreibstil..? :D
Danke :)
Okay, mal schauen, vielleicht kriegen wir ja sogar noch mehr solche Alltags-Sachen rein... ich mein', sie soll ja auch möglichst realistisch sein... auch wenn ich mir sicher bin, dass dieses Chap das ganz schön zu nichte macht ... :)
Ach komm schon, Lucas ist doch auch nicht schlecht (du hast keine Ahnung davon, wie anstrengend es ist, den einigermaßen sympatisch zu machen xD) ;)
Blödes Gelaber?!
Du hast keine Ahnung, wie sehr wir uns über dein Kommi gefreut haben!! Ich hätt Luftsprünge machen können!! :D
Wirklich, danke danke danke! :D
Und das lange lebe James Potter hab ich mir echt den Arsch abgelacht xD ;D
Ich hoffe, das Chap gefällt dir... :)
Danke für dein super Kommi!!
Gggglg Flollo <33

@ ginnymileyweasley:
Jaah, wir haben uns auch mit dem Chap beeilt, aber leider kams nicht ganz so schnell, wie wir eigentlich wollten... =//
*kinnlade auf boden prall* Einer deiner Allerliebsten?! *strahl* Danke!! *luftsprünge mach* Wuhuuu!! :D
Also, ich hab kein Problem dich zu verstehen ;) Dieses Chap ist auch wieder schön lang, auch wenn James' Teil etwas kurz geraten ist =// - aber da hätte einfach nicht noch mehr reingepasst ... wirst schon sehen warum ;)
Danke!! :D
Oh Merlin, nach diesem Chap wird dir Lucas so richtig Leid tun! :D
Und ja, ich mag ihn nicht ;D
*ollo pack und mit ihr freundestanz mach* Danke!!
Dabei fanden wir die Stelle mit dem Fenster so verdammt unlogisch und haben ewig an ihr rumgebastelt, bis wir einigermaßen zufrieden waren!! :D Hat's sichs wenigstens gelohnt ;)
Danke, danke, danke für dein super Kommi!! *sabber* ;D Sorry, bin gerade etwas aufgedreht...
Naja Ggglg und viel Spaß mit dem ;)
Flollo <33

@ cherrycoce:
Und wie geil ist das denn bitte?! :D Danke..!! :D
Aber nur mal nebenbei, ich schreib sie nicht allein, sondern mit meiner besten Freundin :D
Wir haben versucht, uns zu beeilen :D
Danke nochmal!!
Ggglg Flollo <33
P.s: Hm, das dauert noch ;) Und so unwichtig ist die unwichtige Nebenperson gar nicht ;)

@ Hermi1990:
Danke!! :D
Danke!!
Danke!!
Dankeee!! :D
Naja und das mit Parker... naja, sieh selbst ;)
Danke nochmal ;)
Ggglg Flollo <33

@ Mrs. Krummbein
AAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!! *quiiiiiiiietsch* *auf stuhl hoch und runter hüpf* *aufspring* *durch zimmer lauf und kreisch und mit händen wedeln* (nur zur info: hab ich im Ernst gemacht, meine Schwester ist Zeugin :D)
Hammer!!
Ollo und ich würden gern auf ein Riesentrampolin steigen, bis in den Himmel springen und uns die Seele aus dem Leid kreischen!!
Merlin, danke, danke, danke!! *strahl*
Dankeeee!! Merlin, du weißt gar nicht, wie toll es ist, sowas zu hören!! *.*
Aaaah, danke!! :DD
Cool, Ollo und ich werden Heilige *.* :D
Danke, danke, danke!! :D
Naja... mal schauen, wie lange das noch dauert ;)
Danke!! Ich liebe ihn aber auch *.* :D
*quiiiiietsch* Danke..!!
Dich und Auslachen?! Das wär das letzte was ich jetzt tun würde.... haaach, dein Kommi ist einfach... unbeschreiblich *.*
Außerdem bin ich auch ein ganz schöner JP/LE Freak, also ;)
Wir haben versucht, uns mit dem Schreiben zu beeilen... :)
Also, zum Schreiben:
Wir kennen uns schon echt, wir sind beste Freundinnen seit der Grundschule...
Und es ist so, ich übernehme eben alle männlichen Teils mit ein paar Ausnahmen und Ollo alle weiblichen, auch mit ein paar Ausnahmen.
Naja und wir machen das mit 'ner Art von RPG... Keine Ahnung, ob dir das was sagt, deswegen erklär ich's dir schnell...
Also das sieht dann meistens so aus:
(Ollo) Lily: *auf boden schau* *rotwerd* Kann sein... *murmel und gesicht hinter haaren versteck*
(Ich) James: *grins* *durch haare fahr* Heißt das jetzt-
(Ich) Pad: *noch breiter grins* Dass ihr in ein paar Minuten in irgendeiner Besenkammer zu finden seid? Jap, das tut es.
(Ollo) Freya: *grins* Ganz deiner Meinung, Black.

Alsooo... das war jetzt einfach nur irgendein Beispiel, die Szene kommt nicht im Chap vor xD
Aber hast du's einigermaßen verstanden? So entscheiden quasi "echte" Dialoge zwischen mir und Ollo :)
Und wenn das aus Lily's Sicht sein soll, dann kriegt sie die Zettel (die wir meistens in Latein schreiben xD) und schreibt das in einen Text um und fügt noch Lily's Gedanken hinzu.
Verstanden? :)

Merliiin, danke!! :)
Aaah, wir sind dir auch verfallen, lieben dich und sind dir außerordentlich dankbar *.*
Danke, danke, danke!!
Aaaah, danke!! Wir machen uns schon die ganze Zeit Sorgen, dass Parker zu kurz kommt :D Nach diesem Chap erst Recht ;)
Äähm... so ziemlich alles :D Aber ich glaub nicht, dass du mit so einem Nachsitzen gerechnet hättest :D
xD Jaah, der Trottel Snape halt ;)
Naja, wer weiß, vielleicht gibt Lily ja auch endlich mal nach ;)
Danke!!
*wow*
Dankeee für dieses WAHNSINNS-KOMMI!!
Du hast keine Ahnung, wie wir uns darüber gefreut haben! :D
Also viiiiiiel Spaß und Ggggggggglg Flollo <333




Das Chap ist übrigens unserer 50. Kommischreiberin gewidmet und das ist Ali! Hoffentlich magst du das Chap!! =))

Dann noch was zu diesem Chap: Alsooo, wir waren uns nicht sicher, wie wir jetzt weitermachen sollten. Aber dann haben wir eine Idee gekriegt, und... Naja, wir mussten sie einfach einbauen.
Vielleicht ist sie etwas unlogisch und gestört, aaaber... mal was Anderes, auf jeden Fall :D Also, lasst euch überraschen!!


Okay, dann mal viiiel Spaß mit dem 8. Chap!



__________



~*Lily*~

Ich stürmte durch das Portal ins Schloss hinein. Hoch in den ersten Stock, noch eine Treppe in den zweiten... Oh Merlin, Snape, dieser Knallkopf, stand immer noch vor der Tür der Mädchentoilette und starrte sie an, als wolle er sie hypnotisieren. Tja, da konnte er noch lange stehen. Im Moment war mir das ziemlich egal.
Eilig lief ich weiter, noch einen Gang entlang... Endlich kam ich am Portrait der fetten Dame an, rief ihr das Passwort zu und kletterte schließlich in den Gemeinschaftsraum. Nach einigen hektischen Seitenblicken konnte ich Freya, Holly und Leah an den drei Sesseln am Kamin ausmachen und - Merlin sei Dank - feststellen, dass Lucas nicht hier war. Ich rannte auf meine Freundinnen zu.
„Holly - Freya - Leah - ich muss mit euch reden! Dringend und nicht hier drin!“, sagte ich eindringlich und packte Holly am Arm, um sie mit nach oben in unseren Schlafsaal zu schleifen.
„Ganz ruhig, Lils, was is' denn passiert?“, wollte Freya wissen.
Auch Leah guckte neugierig.
"Kommt jetzt", sagte ich nur, nicht gerade freundlich, aber die Drei folgten mir in den Schlafsaal.
Oben angekommen schloss ich die Tür, prüfte, ob wir auch alleine im Schlafsaal waren und lies mich dann erschöpft zu Boden sinken.
„Was passiert ist? Das Schlimmste, was passieren konnte!“, erklärte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Meine Freundinnen tauschten einen ratlosen Blick und setzten sich dann um mich herum auf den Boden.
„Hast du - Hast du eine schlechte Bewertung für deinen Verwandlungsaufsatz bekommen...?“, fragte Leah vorsichtig.
Verwandlungsaufsatz? Für so etwas Unwichtiges schien in meinem Kopf kein Platz mehr.
„Viiiel schlimmer!“, stöhnte ich.
„Es hat was mit Potter zu tun“, meinte Freya treffsicher.
Wie kam die so schnell darauf? War auch den anderen etwas aufgefallen? Konnte jemand James und mich beobachtet haben?
Vielleicht wirst da auch einfach nur paranoid, verkündete eine leise Stimme in meinem Kopf trocken.
Ich sah auf und spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss.
„Aha!“, grinste Holly und Freya bemerkte: „Wusste ich's doch...“
„Was ist passiert?“, fragte Leah schließlich mit einem neugierigen Funkeln in den Augen.
„Das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann“, verkündete ich missmutig.
„Du hast mit ihm geschlafen?!“ Freya sah mich fast bewundernd an. „Das hätte ich jetzt nicht geda-“
Neiin!“, unterbrach ich sie schnell und sah sie entrüstet an. „Was denkst du von mir?!“
„Naja, du hast gesagt, das Schlimmste, was passieren konnte... Hmm, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob das wirklich soo schlimm gewesen wäre“, grinste Freya.
„Was ist dann passiert?“, drängte Leah.
„Er hat mich geküsst...“
Alle Drei zogen die Augenbrauen hoch.
„Und ... Was hast du dann gemacht...?“, hakte Holly vorsichtig nach.
„Ich hab... Oh Merlin! Ich hab den Kuss erwidert! Und wie! Es war richtig... richtig...“ Mir fiel kein Wort ein, das unseren Kuss beschreiben konnte. Es war einfach unbeschreiblich gewesen. Was aber nicht unbedingt positiv gemeint sein musste... Oder?
„Du hast ihn geküsst? Richtig?!
Ich nickte deprimiert und vergrub mein Gesicht wieder in meinen Händen.
„Lily Evans und James Potter... Na, das ist ja 'ne Neuigkeit...“, sagte Leah.
„Das wird niemand erfahren“, sagte ich schnell und sah sie eindringlich an. „Und natürlich hab' ich da nicht lange mitgemacht! Ich meine - James kann mich doch nicht einfach küssen und dann denken, dass ich das einfach so hinnehme...“
„Was hast du gemacht?“, fragte Freya gespannt.
„Ich hab ihm eine geknallt und bin dann abgehauen“, erklärte ich leise. „Das war doch richtig, oder?“
Meine Freundinnen zuckten mit den Schultern.
„Das musst du schon selbst wissen“, meinte Holly schlicht.
„Aber... Wir haben uns geküsst! Heute! Seit heute bin ich mit Lucas zusammen... Und am selben Abend knutsche ich mit James rum?!“ Ich sah sie verzweifelt an.
„Das ist nicht sehr nett“, kommentierte Freya achselzuckend, „Aber ich bin mir sicher, du weißt schon, was du tust. Oder?“
Ich nickte langsam. Doch was ich dachte, war Nein.
„Und wisst ihr, was das Schlimmste ist?“, fügte ich schließlich noch hinzu. „In weniger als einer Dreiviertelstunde müssen wir nachsitzen... Gemeinsam. Nur James und ich.“ Ich wusste nicht, wie ich das überleben sollte.
"Ähm - Lily... Was ist das eigentlich für eine Jacke, die du da anhast?", fragte Leah völlig überraschend.
Jacke? Welche Jacke?!
Oh Merlin, ich hatte immer noch James' Jacke, die er mir - ganz gentlemanlike - gegeben hatte, als mir kalt geworden war. Kommentarlos streifte ich sie ab und warf sie in die Ecke. Was ich jetzt am wenigsten wollte, war noch eine Erinnerung an James.



Eine gute halbe Stunde später hatte ich immer noch keinen Plan, wie ich mich James gegenüber nun verhalten sollte.
Gaaanz langsam und total nervös machte ich mich auf den Weg zu McGonnagal's Büro. Wenn nur irgendetwas dazwischen kommen könnte, irgendetwas, damit die Zeit nicht so schnell -
„Autsch!“
Der Wandbehang, an dem ich gerade vorbeigekommen war, war am Rand zur Seite gezogen worden und ich prallte direkt gegen die dort herauskommende Person. „Merlin, hast du noch -“
Ich erkannte die Person, die ich gerade zusammengerannt hatte und erstarrte.
James. Natürlich.
Er sah mich überrascht an. „Sorry!“
Zzzzzzzzzzp.
Ich befreite mich blitzschnell aus seinen Armen, die mich wie automatisch aufgefangen hatten, ignorierte den Stromschlag, der dabei durch meinen Körper gezuckt war und wich drei schnelle Schritte nach hinten, als wäre er giftig.
Er fuhr sich durch die Haare. Anscheinend schien er auch nicht zu wissen, wie er sich jetzt verhalten sollte, allerdings erleichterte mich das kein bisschen. Das Schweigen zwischen uns wurde richtig unangenehm.
„Naja, dann... Gehen wir mal, was?“, schlug ich mit dünner Stimme vor, drehte mich schnell um und verzog das Gesicht, sodass er es nicht sehen konnte.
„Hmm“, machte er hinter mir und ich hörte, wie seine Schritte mir folgten.
In diesem Moment fiel mir ein, dass seine Jacke immer noch oben in meinem Schlafsaal lag. Im AUgenblick war mir das aber ziemlich egal - würde ich sie ihm eben später geben.
Zu McGonnagal's Büro war es nicht mehr besonders weit, und ich hatte Angst, mich wieder umzudrehen und ihn anschauen zu müssen. Verzweifelt versuchte ich, mich zusammenzureißen. Er war immer noch James, James Potter um genau zu sein, egal ob ich ihn nun geküsst hatte oder nicht. Wenn er dachte, dass mir dieser Kuss irgendetwas bedeutete, irrte er sich komplett.
Oder...?
Verdammte Hippogreifenscheiße!
Schließlich kamen wir, immer noch unangenehm schweigend, vor McGonnagal's Tür an. Ich hob die Hand und klopfte, ohne ihn anzusehen.
„Herein!“
Leise öffnete ich die Tür und machte ein paar Schritte in das Zimmer hinein. Die Tatsache, dass ich nachsitzen musste, fand ich schon fast gar nicht mehr schlimm, mein viel größeres Problem war James und das, was vor einer Stunde draußen im Regen passiert war. All meine anderen Probleme kamen mir auf einmal so nichtig vor. Wie hatte ich mich noch gestern mit so unwichtigen Themen wie Quidditch oder Hausaufgaben beschäftigen können?!
„Ah, guten Abend, Miss Evans, Mister Potter“, begrüßte McGonnagal uns.
„Guten Abend“, sagte ich etwas steif, während James sich damit befriedigte, leicht zu nicken.
„Sie können sich schon mal auf den Weg zu Mr Filch's Büro machen. Pinsel und Farbe stehen dort für sie bereit“, verkündete McGonnagal. „Ihre Zauberstäbe, bitte.“
„Hä?“, kam es von James.
„Das heißt wie bitte, Mr Potter“, verbesserte ihn unsere Lehrerin.
Ich ignorierte die Beiden. „Wir sollen streichen?“ Das klang eigentlich gar nicht so schlimm. Und es war auch nicht so langweilig wie zum Beispiel das Pokalzimmer putzen oder Sätze schreiben.
„Exakt. Ihre Zauberstäbe, bitte“, wiederholte McGonnagal.
„Wir müssen ernsthaft Filch's Büro streichen?! Das kann doch nicht ihr Ernst sein!“, beklagte sich James, der unser Glück anscheinend nicht zu schätzen wusste. Okay, Filch einen Gefallen zu tun war auch nicht gerade mein Herzenswunsch, aber naja.
„Auf Wiedersehen“, entgegnete McGonnagal nur, nachdem sie unsere Zauberstäbe kassiert hatte, und gab uns mit einer Handbewegung zu verstehen, dass wir gehen sollten.
Ich packte James am Arm und schleifte ihn zur Tür hinaus. Sobald die Tür hinter uns zugefallen war, ließ ich ihn los und sah ihn böse an. Man wusste ja nie, vielleicht würde er sich ja gleich wieder... an mir vergreifen.
Schweigend gingen wir zu Filch's Büro, wo wir den Hausmeister zum Glück nicht vorfanden, und ebenso schweigend machten wir uns an die Arbeit. Pinsel eintunken, Wand anstreichen, Pinsel eintunken... Verstohlenen Blick zu James werfen. Räusper.
Ihn anzuschauen traute ich mich ja noch, aber sobald der Abstand zwischen uns geringer als ein Meter war, bekam ich Panik. Eine Weile ging das noch gut, aber plötzlich begann James, immer näher zu mir zu rücken, um dort weiter zu streichen. Fast schon angsterfüllt starrte ich ihn an.
„Keine Sorge, ich werde dich schon nicht vergewaltigen!“, bemerkte James auf meine Blicke hin und verdrehte die Augen. Ich wusste nicht direkt, ob ich froh sein sollte, dass er das schreckliche Schweigen zwischen uns endlich gebrochen hatte, oder nicht. Diese Stille war zwar wirklich mehr als unangenehm aber mit ihm zu reden... Ich hatte immer noch keinen Plan, wie ich mich verhalten sollte.
„Wer weiß“, sagte ich schließlich und schaute ihn misstrauisch an.
"Ich ziehe den Schülersprecherraum Filch's Büro eindeutig vor - also hast du erst einmal nichts zu befürchten", erklärte er und grinste. Anscheinend war er immer noch ganz der Alte. Juhu.
„Du bist so was von... gestört, echt“, entgegnete ich nur und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Er sollte bloß nicht denken, dass sich zwischen uns irgendetwas verändert hatte, nur weil... naja, nur weil ich ihn so geküsst hatte.
Womit wir wieder beim Thema wären.
Ich bin gestört? Im Gegensatz zu dir klettere ich wenigstens nicht aus Fenstern und küss' andere Typen, obwohl ich einen Freund hab“, bemerkte James bissig.
Was - Was bildete der sich ein?! Wäre es ihm etwa lieber gewesen, wir hätten uns nie geküsst?! Und außerdem, wollte er mir jetzt vorwerfen, ich wäre unmoralisch?!
„Da brauchst du gar nicht reden, jede Woche 'ne Andere - Ich will gar nicht wissen, wie viele Mädchen du schon betrogen hast!“, rief ich sauer. Obwohl mir meine Worte eigentlich gar nicht so logisch vorkamen. Diese Zeit war schon lange vorbei. Naja. „Und außerdem - Das... das war was Anderes! Ich - also...“
„Was Anderes?!“, wiederholte er ungläubig.
Okay, das war eine Scheißformulierung gewesen. „Naja... Du hast mich total falsch erwischt! Ich hab irgendwie gar nicht mehr nachgedacht - kein Wunder auch, wie d-“ Ich brach ab. Nein, ich würde ihm jetzt sicher nicht unter die Nase reiben, dass er verdammt gut küsste. „Kein Wunder, bei der Überraschung“, verbesserte ich mich schnell, wobei ich hektisch über die einzelnen Wörter stolperte. Meine Wangen wurden heiß und ich blickte zu Boden.
„Naja, nur weil es überraschend kam, heißt das ja nicht, dass du den Kuss erwidern musstest...“
„Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe! Ich weiß nur, es... Es tut mir Leid.“ Einen Moment sah ich ihm in die Augen und wandte meinen Blick dann schnell wieder auf den Boden. Aber es stimmte. Es - Er - tat mir Leid. Und ich war froh, dass ich es endlich ausgesprochen hatte.
„Was tut dir Leid?“, fragte James nach und ich spürte, dass er wütend wurde. „Nur dieser Kuss? Oder vielleicht auch die Tatsache, dass du mir andauernd Hoffnungen machst, aber dann doch was mit Parker anfängst? Oder dass ich dich von einem Fenster rette und du mir danach aber wieder klarmachen musst, wie sehr du mich hasst? Weißt du eigentlich, wie beschissen es ist, in ein Mädchen verliebt zu sein, dass dich anscheinend verabscheut, dir dann aber trotzdem tagein, tagaus so verdammt große Hoffnungen machen muss, die sie dann aber gleich darauf wieder zerstört, nur um sie anschließend um's Doppelte wachsen zu lassen? Ich hasse es, dich zu lieben, ich hab einfach keinen Bock mehr, das weiter mitzuspielen!“ Seine haselnussbraunen Augen funkelten mich wütend an.
Merlin. So hatte ich die Sache noch nicht gesehen.
War ich wirklich so ein Monster? War ich wirklich so gemein, ihm und Lucas gegenüber? War ich so selbstsüchtig und egozentrisch, wie ich mir gerade vorkam?
Im Moment sprach alles dafür. Was aber kein Grund war, das zuzugeben. Ich richtete mich auf. „Dann lass es halt! Merlin, ich kann ja nichts dafür, dass du mich lie- lie- ... dass du mir gegenüber nicht so abgeneigt bist! Dass du dir gleich bei jedem Lächeln von mir Hoffnungen machst - okay, vielleicht hab ich's in letzter Zeit etwas übertrieben, aber trotzdem! Du hast mich geküsst, frag mich nicht, warum ich da mitgemacht habe! Und vielleicht ist auch das der Grund, warum ich dich hasse - du bringst mich dazu, Dinge zu tun, die mir später unerklärlich sind! Hör bitte auf, dich über mich zu beschweren, denn ich versuche in letzter Zeit eigentlich nur, nett zu dir zu sein! Und wenn dir das nicht passt, können wir auch gerne wieder so weitermachen wie früher! Und was Lucas angeht... Ich weiß auch nicht, was das ist. Aber ich mag ihn, ehrlich!“ Ich atmete heftig und starrte ihn an.
James schien sich bei meinen Worten ein wenig beruhigt zu haben - zumindest sah er nicht aus, als würde er gleich wieder anfangen, rumzuschreien.
„Ich sag ja nicht, dass du ihn gar nicht magst“, erwiderte er stattdessen beschwichtigend. „Aber ich glaube, du magst mich mindestens genauso sehr wie Parker... Du müsstest es nur mal ausprobieren, und genau davor hast du Angst. Denn ich glaube, würdest du es mal ausprobieren, würdest du merken... dass... naja, dass da vielleicht auch mehr ist...?“
Nicht gut, Lily, gar nicht gut, was er da tut, warnte mich eine leise Stimme aus meinem Inneren (die Tatsache, dass ich Stimmen hörte, blendete ich jetzt einfach mal aus.) Denn was er mit seinen Worten erreicht hatte, war, mich zu verwirren und zu verunsichern. Und diese Gefühle waren gerade ganz und gar unangebracht.
„Z-Zwischen uns...?“, fragte ich leise nach, obwohl ich die Antwort schon kannte, natürlich. Er würde die Hoffung wohl nie aufgeben, dass uns irgendetwas verband.
Und das Schlimmste war, inzwischen war ich mir selbst nicht mehr so sicher, ob da nicht doch etwas war.
„Jaah, zwischen uns“, bestätigte James meine Gedanken.
Was wollte er denn jetzt von mir? Wie sollte ich bitte herausfinden, ob ich ihn genauso gern oder sogar mehr mochte als Lucas? Und eigentlich war ich mir ziemlich sicher, dass ich das gar nicht erst herausfinden wollte... Und was sollte ich bitteschön ausprobieren?
„Wie meinst du das... Ausprobieren“, sagte ich schließlich und sah ihn misstrauisch an. Irgendwie klang das Gefährlich. Ich umklammerte meinen Pinsel fester.
„Wir... Naja, wir könnten zum Beispiel 'ne Affäre haben... Niemand kriegt es mit, bis du dir endlich über deine Gefühle klar geworden bist“, schlug er vor.
Mein Pinsel glitt mir aus den Fingern. Eine Affäre?! Wie gestört war das denn?!
„Bitte?! Das ist ein Scherz, oder?!“
Ich sollte also hinter Lucas' Rücken was mit ihm, James, anfangen?! Fassungslos starrte ich ihn an.
„Kommt drauf an, wie du's siehst“, erklärte er grinsend.
Wie ich das sah?! Das war mit Abstand das Dümmste, was ich je zu hören bekommen hatte. Einfach nur unlogisch, bescheuert, realitätsfern, gestört und doch... so reizvoll.
Aber halt mal, das, was er sagte, war total unlogisch. Hatte er mir nicht eben noch vorgeworfen, ihm andauernd Hoffnungen zu machen um sie dann wieder zu zerstören? Erkannte er nicht, dass bei seinem Vorschlag die gleiche Gefahr drohte, nur viel intensiver? Oder war er einfach zu sehr von sich überzeugt, um daran zu denken, dass ich mich am Ende auch gegen ihn entscheiden konnte?
„Du... Also... Ich meine, ich kann doch nicht mit zwei Jungs...?“, brachte ich hervor.
Das klang nicht gut. Das klang, als würde ich beginnen, aufzugeben... Als würde ich ihm nachgeben.
Er lehnte sich gegen die Wand. „Warum nicht?“
„Weil... Merlin, das ist total unmoralisch!“, sagte ich laut und schüttelte dabei leicht den Kopf, um die kranken Fantasien aus meinem Kopf zu kriegen, die gerade eben dort aufgetaucht waren... James und ich, wie wir im Schülersprecherzimmer auf dem Sofa saßen und er mich küsste... Lucas weit weg, wie in einer anderen Welt. Ein Abenteuer. Genau das war James - ein Abenteuer. Und im Moment bot er mir die Möglichkeit, alles noch spannender zu machen...
Er legte seinen Kopf schief und stieß sich von der Wand ab. Langsam kam er auf mich zu und blieb schließlich ganz dicht vor mir stehen.
Schlagartig kippte die Atmosphäre im Raum, auf einmal knisterte der wenige Raum zwischen mir und James förmlich vor Spannung. Mein Herzschlag erhöhte sich.
„Heißt das, du würdest es eigentlich gern machen?“, fragte James und beugte sich langsam zu mir herunter.
Ich erschauderte.
Was jetzt?
Vorsichtig wich ich vor ihm zurück, seine plötzliche Nähe machte mir Angst. Nach wenigen Sekunden jedoch stieß ich gegen den Schreibtisch hinter mir und blieb so gezwungenermaßen stehen. Mein Herz klopfte wie wild.
„Naja... ich meine, nein... Also...“
„Hat dir der Kuss denn nicht gefallen?“, fragte er leise nach und kam mir noch ein Stückchen näher.
„Ich... weiß es nicht...?“ Ich flüsterte schon fast. Mein Atem ging unregelmäßig.
„Wenn du es nicht weißt, sollten wir es dann nicht vielleicht einfach noch mal versuchen?“, schlug James vor und rückte wieder ein Stückchen auf. Inzwischen trennten uns nur noch wenige Zentimeter.
„Das... das kann ich nicht! Das ist total... total...“ Verzweifelt suchte ich nach einem Wort. „Total gestört...?“ Ich blickte ihn an und hatte dabei keine Ahnung, wie ich guckte.
Er kam mir wieder näher und schaute mir tief in die Augen. Ich atmete flach. Langsam beugte er sich zu mir herunter und legte vorsichtig eine Hand an meine Hüfte. „Aber manchmal darf man auch gestört sein, Lily“, murmelte er.
Ich war wehrlos gegen seine Worte, seine Nähe, seine Berührung. „Vielleicht“, hauchte ich.
Ganz sanft legte er seine Lippen auf meine.
Zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzp.
Die Hippogreife in meinem Magen begannen einen Freundenstanz, meine Vernunft, mein Verstand lösten sich ins nichts auf. Ich wollte ihn, verdammt, und im Moment gab es nichts, nach dem ich mehr verlangte.
Meine Arme fanden zum zweiten Mal an diesem Abend wie von selbst den Weg zu seinem Nacken und ich zog ihn enger an mich.
Er küsste mich ungestüm, wild und leidenschaftlich, und ich erwiderte den Kuss ebenso. Es war wie beim ersten Mal, einfach und natürlich.
Es dauerte etwas, bis die eigentliche Information bis zu meinem Hirn durchsickerte. James Potter und Lily Evans standen in Filch's Büro und küssten sich leidenschaftlich.
Nein. Nein! Wie, verdammt noch mal, machte er das?!
Schon fast widerwillig löste ich mich aus seinen Armen und versuchte, ihn wegzudrücken. Merlin, wo sollte das noch hinführen?
Er sah mich nicht wirklich überrascht an, offenbar hatte er damit gerechnet, dass ich den Kuss früher oder später beenden würde.
Und das auch zu Recht. Schließlich brachte er mich gerade dazu, gefährliche Dinge zu tun... Und meine Beziehung mit Lucas auf's Spiel zu setzen.
„Man, was fällt dir ein?! Du ruinierst früher oder später meine Beziehung und ziehst meinen Ruf durch den Dreck... Ich bin nicht besser als Black!“, rief ich verzweifelt. Wie tief war ich gesunken?! Wie schaffte er es immer wieder, mich so zu verwirren, dass ich nicht mehr klar denken konnte?
„Beziehung?“, wiederholte James, er klang ärgerlich. „Du flüchtest am ersten Tag vor ihm!“
Warum wohl? Wieso war ich vor Lucas „geflüchtet“?! Könnte daran liegen, dass ich darüber nachdenken wollte, warum ich Hemmungen hatte, Lucas zu küssen, wenn James anwesend war.
„Das war auch nur wegen dir! Warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?! Und warum will ich nicht, dass du mich in Ruhe lässt?!“, rief ich heftig.
Nein! Das hatte ich jetzt nicht wirklich laut gesagt! Ich war mir selbst nicht einmal sicher, ob das stimmte.
Von meinen Worten offenbar ermutigt lächelte James mich an und legte abermals seine Lippen auf meine.
Zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzp.
Mein Körper verlangte nach mehr, wollte weitergehen, doch glücklicherweise nahm James schon einen kurzen Augenblick später seine Lippen von meinen und sah mich an, um meine Reaktion zu beobachten.
Scheiße. Was jetzt?
Zzzzzzzzzp.
Er lächelte mich an, und der Stromschlag, der dabei durch meinen Körper zuckte, war wie eine Antwort auf meine unausgesprochene Frage.
Sein Gesicht war meinem immer noch verdammt nah, ich spürte seinen Atem, sog seinen Duft ein.
„Arrgh, James, wieso machst du es mir so schwer?!“, fragte ich. Irgendwie jedoch hatte ich das Gefühl, die Wirkung der eigentlich unfreundlich gemeinten Bemerkung zu verfehlen.
„Ich kämpfe halt für Sachen, die mir wichtig sind“, erklärte James und grinste leicht.
Sachen, die ihm wichtig waren... Ich bin ihm wichtig, dachte ich. Diese Erkenntnis schien mich zu beflügeln. Eigentlich hätte es mich nicht freuen dürfen, dass ich ihm wichtig war. Eigentlich hatte ich auch ohne ihn schon genug Probleme. Eigentlich hätte mir an dieser Stelle mein gesunder Menschenverstand sagen müssen, dass alleine die Tatsache, dass ich darüber nachdachte, neben Lucas auch etwas mit ihm anzufangen, einfach nur gestört war. Eigentlich.
Ohne nachzudenken streckte ich mich und küsste ihn. Ganz kurz, ganz leicht.
Zzzzzzzzzzzzzzzzp.
„Verdammt, James, ich hasse dich dafür!“ Ich verzog das Gesicht und versuchte wieder, ein Stück nach hinten auszuweichen, wobei ich allerdings erneut von diesem völlig deplatzierten Schreibtisch gehindert wurde. „Du willst mich dazu überreden, hinter Lucas' Rücken eine Affäre mit dir anzufangen?!“
„Ich will dich nicht überreden... Ich hab dich schon längst überredet, stimmt's?“
Hatte er das? Wollte ich das wirklich - gleich am ersten Tag meiner Beziehung mit Lucas eine Affäre mit James anzufangen?! Ich kam mir so was von hinterhältig vor, das schlechte Gewissen verhinderte, dass ich klar denken konnte.
„Nein... Jaah...“, sinnierte ich und rumpelte wieder gegen den Tisch. Ich hatte keine Chance, seinem Blick zu entkommen. „Ach ich weiß es nicht“, sagte ich schließlich unglücklich. „Das ist falsch James, einfach falsch, okay?“
Er wollte es einfach nicht verstehen. „Aber du meintest, du weißt nicht mehr, was richtig und was falsch ist“, drängte er sanft. „Und, dass du, was mich angeht, in letzter Zeit nur noch verwirrt bist... Vielleicht hilft ja so 'ne Affäre!“
Jetzt drehte er komplett durch. Alles in mir schien zu schreien Falsch, Lily! Tu es nicht! Hörst du, es ist falsch, falsch, falsch!
Doch ich konnte nicht auf meine inneren Stimmen hören. Sein Blick hielt mich fest, seine Stimme ließ in meinem Kopf das Bild erstehen, wie es sein könnte... Mit ihm. „Es kriegt ja keiner mit, aber du wüsstest, wie es wäre... Vielleicht wirst du dir so endlich über deine Gefühle klar“, schloss er.
Das ist die dümmste Idee seines Lebens, dachte ich. Und er hatte schon viele dumme Ideen gehabt, so viel war klar.
„Das fliegt auf. Ich wette, das geht nicht gut“, sagte ich misstrauisch. Das war im Moment das einzige sinnvolle Argument, das mir einfiel, das wirklich gegen diese Affäre sprach.
„No risk, no fun.“
„Wieso machst du's mir so schweeeer“, jammerte ich hilflos. Langsam gingen mir die Argumente aus. Nur noch eine Frage der Zeit, und ich würde ihm wieder nachgeben...
„Du hast es mir schließlich drei Jahre lang schwer gemacht... Und das Einzige, was ich will, ist eine Chance“, erklärte er mir.
Und es klang logisch. Aber ich würde nicht so leicht aufgeben, nicht, wenn ich es irgendwie verhindern konnte...!
„Und du meinst, eine Affäre mit dir hilft mir, mich zu entscheiden oder was?!“
„Ja“, sagte er schlicht. „Dann hast du ja den direkten Vergleich zwischen mir und Parker.“
Er sagte es, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Das war mit Abstand die irrealste Situation meines Lebens.
"Oh man, das ist richtig... krank“, stellte ich fest.
Er grinste auch. „Ich weiß. Aber ich steh auf kranke Sachen. Schließlich steh ich ja auch auf dich“, erklärte er und kam mir wieder ein Stückchen näher.
„Was soll das jetzt heißen?“, fragte ich atemlos nach, aber irgendwie klang das nicht so vorwurfsvoll, wie eigentlich beabsichtigt.
Und vielleicht war es auch gar nicht vorwurfsvoll gemeint. Vielleicht fühlte ich mich, aus irgendeinem unerfindlichen Grund, sogar ein wenig geschmeichelt.
Unschlüssig lächelte ich ihn an.
Er lächelte zurück und beugte sich zu mir herunter. Mein Herzschlag verdreifachte sich.
„Ich ergebe mich“, murmelte ich.
Ich schloss die Augen, und zum vierten Mal an diesem Abend trafen seine Lippen auf meine.
Zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzp.
Es war wie Magie. Ich war machtlos. Als hätte man mich mit einem Dauerklebefluch an seine Lippen geklebt - sobald sein Mund auf meinem lag, verabschiedete sich mein Gehirn und ich hörte auf, zu denken.
Schon lagen meine Arme um seinen Nacken, er legte seine Hände an meine Taille und zog mich enger an sich.
Ich krallte meine Hände in seine Haare.
Er hob mich hoch und setzte mich auf den Tisch, ich zog ihn wieder an mich.
Wir wurden immer leidenschaftlicher.
Ich schnappte nach Luft. Irgendein Teil von mir wartete wohl darauf, dass ich wieder zur Vernunft kommen würde, dass ich etwas unternehmen würde, aber ich verspürte nicht das geringste Bedürfnis, mich von ihm zu lösen - im Gegenteil.
Er löste sich für einen Moment von mir. „Ich liebe dich, Lily“, murmelte er und keine Sekunde später lagen seine Lippen wieder auf meinen.
Oh Merlin.
In meinem Magen explodierte ein Feuerwerk und ich küsste ihn mit aller Leidenschaft, froh, dass er mich nicht dazu zwang, ihm zu antworten. Was hätte ich schon sagen sollen?
Plötzlich hörte ich, wie die Tür sich öffnete.
Ich erstarrte. Nein!
„Mister Potter, Miss Ev-“
James löste sich augenblicklich von mir und machte schnell zwei Schritte zurück. Doch es war klar, dass McGonnagal mitbekommen hatte, was hier... abgegangen war.
Merlin, das konnte nicht wahr sein.
Ich sprang von Filch's Schreibtisch und starrte sie entsetzt an.
Seltsamerweise schaute sie gar nicht wütend, schockiert oder dergleichen. Ihre Lippen zuckten, als müsste sie ein Lächeln verbergen.
Bitte?! Das war nicht die McGonnagal, die ich kannte.
Als unsere Lehrerin damit fertig war, mir und James undefinierbare Blicke zuzuwerfen und ich die Spannung, was sie jetzt wohl tun würde, kaum noch ertragen konnte, warf sie einen Blick auf die Wand. Oh. Außer ein paar vereinzelten weißen Farbstrichen sah die Wand immer noch genauso aus, wie vorher. Verdammt, eigentlich hatten wir ja streichen sollen. Hatte ich irgendwie vergessen.
„Sehr weit sind Sie ja anscheinend nicht gekommen...“, begann McGonnagal schließlich mit dünnen Lippen. „Ich schätze, Sie waren... anderweitig beschäftigt. Sie werden hier noch eine Weile weiterarbeiten, und ich würde sie darum bitten, sich ab jetzt ein wenige mehr auf ihre Arbeit zu konzentrieren...!“
Ich nickte heftig. Wie hatte dieser Idiot von James es nur geschafft, mich soweit zu bringen?! Wieso hatte ich nichts dagegen getan? Und was würde McGonnagal jetzt machen? Würde sie herumerzählen, was sie gesehen hatte? Bestimmt. Ich sank in mich zusammen.
„In Ordnung Professor“, sagte James und schnappte sich einen der Pinsel, die auf dem Tisch lagen.
„Nun, dann... Viel Spaß noch“, erwiderte McGonnagal. Noch einmal zuckte es um die Lippen unserer Lehrerin, dann drehte sie sich um und schloss die Tür hinter sich.
„Danke, Professor!“, rief James ihr nach und grinste breit.
Mir allerdings war nicht zum Grinsen zumute. Ich setzte mich zurück auf den Schreibtisch und vergrub das Gesicht in meinen Händen. „Merlin!“
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie James sich durch die Haare fuhr. Er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte.
„James! Das ist unser Ende! Morgen weiß es das ganze Kollegium... Übermorgen ganz Hogwarts!“, rief ich und schaute ihn verzweifelt an. „Und Lucas“, fügte ich schließlich leise hinzu.
Er runzelte die Stirn und stellte sich wieder vor mich. Ich versuchte, seinen Blick zu meiden.
„Ach Scheiß“, sagte er schließlich. „Das ganze Kollegium wahrscheinlich schon, aber nicht ganz Hogwarts. Und außerdem, McGonnagal weiß ja nicht, dass du mit Lucas zusammen bist... Wahrscheinlich denken dann eh alle, dass das nur... 'ne kurze Nummer vorher war.“
„Ne kurze Nummer vorher?!“, wiederholte ich laut. „Das ist nicht viel besser! Was sagen wohl die anderen? Lily Evans und James Potter...“ Wieder legte ich mein Gesicht in meine Hände.
James grinste nur. Was dachte der nur?! Hmm, wahrscheinlich freute er sich, dass die Nachricht, dass er mich endlich „rumgekriegt“ hatte, bald ganz Hogwarts erreichen würde. Das wäre der Höhepunkt seiner Rumtreiber-Karriere. Und mein Untergang.
„Lily... vertrau mir einfach mal, ich bin mir sicher, dass es keiner erfährt“, sagte er schließlich. Ich sah zu ihm hoch. Er sah mich ernst an und irgendetwas aus der Kombination aus seinem Blick und seiner Stimme brachte mich dazu, ihm zu glauben. „Und wenn schon, dann kannst du Lucas immer noch sagen, dass war bevor du mit ihm zusammen gekommen bist.“ Sein Gesicht verdunkelte sich.
"Meinst du echt?“, fragte ich wenig begeistert. Ich musste an unser Zusammentreffen in der Winkelgasse denken, und wie sich alles verändert hatte. Damals hatte ich ihn abgrundtief gehasst, oder das zumindest geglaubt. Und jetzt? Was war jetzt? Ich hasste ihn definitiv nicht mehr so wie früher, ich hatte keine Ahnung, ob ich ihn mochte, vielleicht sogar mehr als Lucas. Aber ich knutschte mit ihm rum, während mein eigentlicher Freund nichts davon wusste. Und ich hatte gerade ziemlich deutlich Durchblicken lassen, dass ich an einer Affäre mit ihm gar nicht so uninteressiert wäre.
Mein Gehirn war wie benebelt, wenn ich daran dachte, wie sich alles verändert hatte.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte ich schließlich und schaute missmutig zu den Pinseln und dem Eimer Farbe.
„Wie wär's mit Streichen?“, schlug James grinsend vor und tunkte den Pinsel, den er immer noch in der Hand hatte, in die weiße Farbe.
Seufzend griff auch ich nach einem Pinsel und begann, die Wand anzumalen.
„Ich kann nicht fassen, dass ich das gerade wirklich getan habe“, murmelte ich, mehr an mich selbst als an ihn gerichtet.
„Ich ehrlich gesagt auch nicht“, meinte James und strahlte mich an.
Gegen meinen Willen musste ich lächeln. „Ich glaube aber immer noch nicht, dass es richtig ist“, sagte ich wenig überzeugt und malte weiter Striche an die Wand.
„Aber falsch fühlt es sich definitiv nicht an“, widersprach er und lächelte mich wieder an. Gleichzeitig wollte er offenbar einen Schritt zur Seite machen, um dort weiterzumalen - da er aber so damit beschäftigt war, mich anzustieren, passte er nicht auf, wo hintrat und stieg geradewegs in den Farbtopf.
Ich starrte ihn einen Moment ungläubig an, bevor ich anfing, laut zu lachen. Merlin, sah das geil aus! Mit total verdutztem Gesichtsausdruck stand er mit einem Fuß in der weißen Farbe und sah immer noch zu mir.
„Oh man, James, echt“, sagte ich schließlich, immer noch lachend, „Peinliche Dinge zu tun ist normalerweise mein Job!“
„Fuck!“, sagte er nur und zog vorsichtig sein Bein aus dem Eimer. Weiße Farbe tropfte von seinem Schuh. Ein genialer Anblick.
„Stimmt eigentlich“, sagte er schließlich und grinste.
Ich starrte seinen tropfenden Fuß an und lachte wieder.
Er legte seinen Kopf schief. „Ich will Gleichberechtigung!“, rief er auf einmal, packte seinen Pinsel und strich meinen Ärmel an.
Entsetzt starrte ich ihn an. Was bildete er sich ein?! Mein schöner Pulli!
James bekam einen Lachanfall. „So, schon viel besser“, bemerkte er schließlich zufrieden und grinste breit.
Mrrgh! Dieser eingebildete Halbaffe!
Kurz entschlossen tauchte ich meinen Pinsel in die Farbe und malte ihm einen fetten Strich mitten über die Brust. Die Augenbrauen hochziehend grinste ich ihn an.
Er ließ sich davon nicht beeindrucken - er grinste zurück und strich mir mit seinem Pinsel über die Wange. Ein langer, weißer Streifen zog sich über mein Gesicht.
Blitzschnell zückte ich meinen Pinsel und malte ebenfalls seine Backe an.
Eine regelrechte Farbschlacht entbrannte. Ich wich zurück, als er mir einen Klecks auf die Nase malen wollte und nahm meinen Pinsel wie ein Schwert in Verteidigungshaltung.
Er lachte.
„Wag es ja nicht mich noch einmal anzumalen!“, warnte ich ihn grinsend und hob mein Pinsel-Schwert.
Er grinste lässig und schüttelte seinen Pinsel, sodass mir lauter Farbsprenkel ins Gesicht flogen.
„Ahhh!“ Ich machte ein ärgerliches Geräusch, einem Kurren nicht unähnlich und schüttelte ihm ebenfalls Farbe ins Gesicht.
„Ich hab dich nicht direkt angemalt“, verteidigte James sich lachend, was mich aber nicht daran hinderte, sein T-Shirt anzukleksen.
„Jetzt krieg ich aber Angst“, spottete er, tauchte seinen Pinsel wieder in die Farbe und malte weiter meinen Pulli an.
„James Potter, du Mistkerl!“, rief ich, und machte einen Schritt auf ihn zu, um einen breiten Strich über sein T-Shirt zu ziehen - leider hatte ich den Farbtopf vergessen, der zwischen uns auf dem Boden stand. Mein Fuß blieb an der Kante hängen, der Eimer kippte um... Und ich auf ihn drauf. Fassungslos blieb ich in der strahlend weißen Farbe liegen.
James bekam einen Lachanfall, während ich gerade zu rekonstruieren versuchte, wie mir das jetzt schon wieder gelungen war. Fuck, fuck, fuck!
„Scheiße, sah das geil aus“, sagte James und lachte weiter.
„Das - ist - nicht - witzig!“, fauchte ich.
„Oh doch, ist es“, meinte er immer noch lachend und reichte mir seine Hand. Er versuchte sichtlich angestrengt, wieder ernst zu werden und grinste mich an. „Hast du dir irgendwie wehgetan?“
„Hmmpf“, machte ich nur, ließ mich von ihm hochziehen und stellte den Farbtopf wieder auf. „Schon okay“, sagte ich schließlich und musste dabei gegen meinen Willen grinsen.
Er schaute mich an und bekam wieder einen Lachanfall. Vorsichtig sah ich an mir runter. Ich- Merlin...! Meine Jeans war vorne mit unzähligen, riesengroßen Farbklecksen übersäht und meinen Pulli erkannte man fast nicht wieder.
Seufzend sah ich wieder hoch und hob eine Augenbraue. Er sah nicht so aus, als würde er sich bald wieder beruhigen.
„Du siehst so genial aus, echt“, lachte er.
Schon wieder musste ich grinsen. „Oh man, und was machen wir jetzt? Die Farbe ist im Eime- Ähm, besser, die Farbe ist nicht mehr im Eimer“, sagte ich resigniert. „Muggelsprichwort“, fügte ich schließlich noch auf seinen verwirrten Blick hinzu.
Er lachte weiter. Oh man, das war richtig kindisch. Und albern, Hmm. Er würde sich wohl nie ändern, ich konnte mir lebhaft vorstellen, dass er in dreißig Jahren immer noch genauso begeistert über total bescheuerte Dinge lachte.
„Naja.... Dann benutzen wir eben die Farbe auf den Boden“, beschloss er schließlich, riss sich zusammen und tauchte seinen Pinsel in eine der Farblachen auf dem Boden.
„Na gut“, meinte ich, zuckte mit den Achseln und tat es ihm gleich.
„Also dich anzumalen war viel lustiger als diese langweilige Wand“, stellte James kurze Zeit später fest.
„Wag es ja nicht...“, warnte ich ihn drohend.
„Sonst...?“
„Sonst... tjaah, also wir können das mit der Affäre auch gerne lassen“, sagte ich scheinbar gleichgültig und schaute zur Wand. Ich wusste nicht direkt, ob ich das gut oder schlecht finden sollte.
„Okay, ich verzichte dann doch lieber auf das Anmalen“, meinte er und grinste mich etwas unsicher an.
„Geht doch“, grinste ich zufrieden.
„Fuck, jetzt hast du was gegen mich in der Hand“, bemerkte James, grinste aber dabei.
Und er nicht oder wie? Er konnte mich viel besser erpressen als ich ihn... Er konnte Lucas erzählen, was heute zwischen uns passiert war, er konnte es ganz Hogwarts wissen lassen. Das würde ich ihm aber sicher nicht unter die Nase binden. Es würde soundso nicht mehr lange dauern, bis er darauf kam - wenn er es nicht schon längst kapiert hatte.
„Oh ja, und ich werde nicht zögern, das auch auszunutzen...“, sagte ich stattdessen. „Wenn ich mich schon auf so was Gestörtes einlasse, dann nicht, ohne auch Vorteile daraus zu ziehen.“
„Merlin, ich glaube, ich überleg mir das doch noch mal“, sagte er grinsend.
Ich hob eine Augenbraue. „Sicher?“ Ich lehnte mich gegen die Wand (dass sie frisch gestrichen war, interessierte mich im Moment nicht - meine Kleider waren eh schon versaut genug), hob eine Augenbraue und versuchte, verführerisch zu gucken und kam mir dabei so was von bescheuert vor.
Merlin! Was tat ich da?! Ich versuchte, James Potter zu verführen?!
Aber anscheinend hatte mein Blick gewirkt. „Okay, fertig überlegt“, sagte James, legte seinen Pinsel auf den Tisch und stellte sich dicht vor mich.
Mein Herzschlag glich einem Trommelwirbel.
Er sah mir in die Augen. Ich schaute zurück.
Langsam beugte er sich zu mir herunter und legte erneut seine Lippen auf meine.
Zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzp.
Ich dachte nicht mehr daran, dass uns wieder jemand erwischen konnte, ich dachte an gar nichts mehr. Fast schon gierig schlag ich meine Arme um seinen Körper und zog ihn an mich.
Ganz kurz wanderten meine (eigentlich nicht vorhandenen) Gedanken zu Lucas, und das ich gerade einen großen Fehler machte, den ich später bereuen würde. Aber im Moment fühlte es sich ganz und gar nicht so an, als würde ich später irgendwas bereuen.
Ich wusste ganz genau, dass das, was ich tat, falsch war, doch genau darin lag der Reiz. Eine Lily Evans machte keine Fehler, sie überlegte sich alles dreimal, bevor sie sich auf etwas einließ und sie tat nichts, was sie später einmal bereuen könnte. Sie war moralisch.
Ich war Lily Evans, und trotzdem stand ich hier und küsste James Potter, dem ich schon tausendmal gesagt hatte, wie sehr ich ihn hasste. Obwohl ich mit Lucas zusammen war.
Lucas war zwar mein Freund, und ich mochte ihn wirklich. Und ich war mir ziemlich sicher, dass er ebenso für mich empfand. Aber die Beziehung zwischen James und mir war anders. Sie war ein Abenteuer. Nicht, dass James mir nichts bedeutete (denn auch, wenn es mir schwer fiel, mir das einzugestehen, hasste ich ihn nicht mehr auf die selbe Weise wie früher), aber er und Lucas waren so verschieden. Ich wusste nicht, was ich wollte, also würde ich es ausprobieren.
Und das hier war der spannendste Tag in meinem bisherigen Leben - ich wollte nicht, dass er jemals endete.



~*James*~

Ich konnte nicht anders, als Lily nachzusehen, als sie die Stufen, die in ihren Schlafsaal führte, hochsprang – dass außerdem noch alle Gryffindors anwesend waren, registrierte ich nach so einem Tag schon gar nicht mehr.
Außerdem wusste eigentlich ja eh schon jeder, dass ich auf sie stand (selbst die Erstklässler sollten das nach ihrem ersten Tag mitbekommen haben)... aber dabei erwischt zu werden, wie ich ihr wie ein verliebter Trottel hinterherstarrte war mehr als schädlich für meinen Ruf - sollte Pad davon Wind bekommen, sollte ich am besten ins Ausland reisen (natürlich nicht ohne Lily) und einen falschen Namen annehmen, mir außerdem vielleicht einen Bart wachsen lassen und die Haare blond färben... Ja, so würde selbst Pad mich nicht mehr erkennen.
Hm, und das Haus würde ich nicht mehr ohne Sonnenbrille verlassen, egal bei welchem Wetter - selbst wenn es zwei Uhr nachts sein und es schneien sollte - meine Sonnenbrille dürfte nicht fehlen.
Oder gleich nur noch mit Tarnumha- nein, das war zu einfach, zu langweilig.
Nicht aufregend genug.
Aber ich würde es eh keine Woche ohne meinen besten Freund aushalten, also würde ich diese Idee sowieso nie in die Tat umsetzen können. Schade eigentlich.
Ich schüttelte einmal kurz den Kopf, um diese bescheuerten Gedanken zu vertreiben und machte mich schließlich auf die Suche nach meinen Rumtreibern, die ich gerade dringend brauchte. In den letzten ungefähr acht Stunden war so Vieles passiert – demnach hatte ich dringend Redebedarf.
Von dem ersten Kuss mit Lily im Regen wussten meine besten Freunde auch noch nichts.
Moony war in der Biblothek gewesen, Wormy in der Küche und Pad nach Angabe der Karte der Rumtreiber im Vertrauensschülerbad mit einer gewissen Zoé Pendansky. Klar, ich hätte sie alle holen können, aber im Unterschied zu jetzt hatte ich das nicht gewollt – ich hatte mit meinem Besen allein sein wollen.
Ich hätte weder Moony, noch Pad oder Wormy zugehört – im Gegensatz zu jetzt, jetzt brauchte ich Moony's und Wormy's Ratschläge, Pad's dummen Sprüche und Erklärungen bzw wilde Spekulationen von allen.
Das, was ich aber vor circa drei Stunden gebraucht hatte, war ein freier Kopf, den ich eigentlich nur bekam, wenn ich mit unglaublicher Geschwindigkeit über Hogwart's Ländereien flog.
„Moony, Wormy! Rumtreibersitzung, sofort! Ist Pad oben?“, rief ich durch den ganzen Gemeinschaftsraum, kaum dass ich sie in unseren Stammsesseln entdeckt hatte.
"Ähm ja, ab-"
“Okay, mitkommen!“, unterbrach ich unseren Werwolf und hastete auch schon die Treppe hoch.
Ahnungslos stieß ich die Tür auf. „Pad, du wirst es nie im- Fuck.“
Warum, warum musste ich eigentlich immer so ein scheiß Timing haben?! Schon das vierte Mal in drei Wochen.
Pad lag gerade oben ohne in seinem Bett, unter ihm eine halbnackte, hübsche Blondine.
„Prongs! Du checkst es auch nie, oder?“, fragte er wütend.
Okay, ich konnte eigentlich ja verstehen, dass mein bester Freund von mir angepisst war, aber was konnte ich denn bitte dafür, wenn er seine Nummern für zwischendurch immer öfter im Schlafsaal und nicht mehr in irgendeiner Besenkammer flachlegte, mir aber nie Bescheid gesagt wird?
Okay, Moony hatte mir wahrscheinlich noch irgendwas hinterhergerufen (ich erinnerte mich vage), aber er hätte sich ja auch ein bisschen besser bemühen können, mich aufzuhalten, oder?
Hm, wahrscheinlich hatten Wormy und Moony einfach zu großen Spaß daran, deshalb ließen sie mich lieber mit einem hinterhältigen Grinsen und händereibend in die Höhle des Löwens marschieren, anstatt mir Bescheid zu sagen. Tolle Freunde.
„Sorry Pad... aber... es ist wichtig – ich wollte eigentlich gerade 'ne Rumtreibersitzung einberufen...“
Die Blondine sah mich erst entsetzt an, bevor sie versuchte, mich mit Todesblicken umzubringen. „Kannst du nicht einfach rausgehen? Das könnt ihr später ja immer noch erledigen.“
Nein, ich hatte jetzt Redebedarf – ich weiß, ich bin asozial, aber ich brauchte Pad und seine dummen Sprüche gerade dringender als die seinen Schwanz. Sie konnte sich genauso gut ja auch irgendeinen anderen Typen suchen, wenn sie jetzt unbedingt Sex wollte - ich hatte diese Möglichkeit in meinem Fall eben nicht.
Vielleicht bin ich egoistisch, aber ich kann ja nichts dafür - das liegt alles an den Hormonen (zumindest hab ich mal gehört, dass die in der Pubertät an allem Schuld sind).
Mein bester Freund hatte sich derweil ein wenig aufgerichtet, woraufhin sich Nadine oder wie die auch hieß, hektisch die Decke um den Körper wickelte, da Pad ihr den BH anscheinend schon ausgezogen hatte.
Was machte die eigentlich für ein Theather? Soweit ich wusste, hatte ich mit der doch eh schon mal geschlafen.
Pad sah mich kurz skeptisch an und ich hielt seinem Blick stand. Es war wichtig, verdammt, ich fing nicht jeden Tag 'ne Affäre mit Lily Evans an und ich brauchte ihn.
Pad hielt Lily zwar eh nur für Zeitverschwendung, aber er wusste, dass es mir nunmal nicht so ging und deswegen würde er diese Nadine auch gleich abservieren – seine Freunde standen eben eindeutig über seinen ganzen Mädchengeschichten.
„Darling? Es scheint wirklich wichtig zu sein. Wie wärs, wenn wir das hier auf später verlegen?“, fragte er mit einem charmantem Unterton.
Die Blondine sah ihn entsetzt an und eine Sekunde später hatte er ihre flache Hand auf der Wange.
„Ich nehme an, dass war ein Nein?“, fragte er unbeeindruckt.
Sie antwortete ihm mit einem Todesblick (den hatte sie aber nicht einmal halbwegs so gut drauf wie Lily...) und versuchte so gut es ging auch das letzte Stück Würde zu bewahren, während sie sich bemühte, an ihren BH zu kommen, ohne die Decke, die nach wie vor um ihren Körper geschlungen war, loszulassen.
Schließlich beschloss ich, dass ich eigentlich noch 'ne Menge bei ihr gut zu machen hatte, bückte mich und reichte ihr ihn.
Die Blondine sah mich noch nicht einmal an, sondern beeilte sich einfach, sich anzuziehen, während ich brav wegsah und verschwand dann schließlich ohne ein weiteres Wort nach draußen.
„Tschau Nadja!“, rief Pad ihr noch nach. „Bi-"
“Ich heiße Nadine!“, kreischte sie, anscheinend schon den Tränen nahe.
„Fuck...“, murmelte Pad. „Aber Nadine oder Nadja – wo ist da der Unterschied?“
„Mädchen“, meinte ich nur und ließ mich auf mein Bett fallen.
“Also Prongs, ich geh mich jetzt erstmal abkühlen, dann kannst mir ja alles erklären, hm?“, fragte er und ich hörte deutlich raus, dass er wirklich genervt von mir war.
Ich sah kurz auf seine Hose und verstand was er meinte. „Alles klar, bis gleich dann – ach ja, und sorry dass ich dich um deinen Orgasmus gebracht habe!“, grinste ich, als er schon im Bad verschwunden war.
„Nadja schien ganz schön aufgelöst, als sie runterkam...“, hörte ich plötzlich Moony hinter mir.
„Pad hätte sie ruhig etwas freundlich abservieren können“, fügte Wormy hinzu.
„Hat er, sie hat einfach überreagiert...“, erklärte ich meine Sicht der Dinge. „Sie hätte ja eigentlich wissen müssen, dass sie für Pad nicht mehr ist als Zeitvertreib.“
“Ich frag mich manchmal, woher die Mädchen eigentlich noch diese Hoffnung nehmen, dass er mal sesshaft werden könnte...“, murmelte Moony und setzte sich auf den Boden vor sein Bett.
„Wahrscheinlich wegen Prongs – wenn die sehen, wie schwachsinnig verliebt er in Lily ist, denken sie vielleicht, dass das dann bei Pad auch nicht so abwegig ist“, vermutete Wormy.
„Ist mir eigentlich auch recht egal...“, sagte ich und sah ungeduldig auf die Badezimmertür. Wie lange brauchte Pad eigentlich?
"Wie siehst du eigentlich aus?", fragte Moony plötzlich. "Lily's Sachen waren auch schneeweiß - sag mal, ist das etwa Farbe? Musstet ihr streichen, oder was?"
Ich wollte gerade antworten, als mein bester Freund endlich die Tür aufstieß und mit einer Boxershorts bekleidet reinkam. Er grinste mich an und ließ sich vor sein Bett fallen - zum Glück war er nicht nachtragend. „Also? Schieß los – ich hoffe, du hattest einen verdammt guten Grund, um mich von meinem Orgasmus abzuhalten.“ Oh ja, den hatte ich.
"Geht’s um Parker?“, wollte Moony wissen.
"Klar", bemerkte Wormy.
"Also, wie lauten die neusten Pläne, um ihn um die Ecke zu bringen? Egal was es ist, ich bin dabei", rief Pad.
„Stopp“, unterbrach ich sie und murmelte schnell ein Muffliato. „Also – es geht eigentlich gar nicht um Parker.“
“Sie ist gar nicht mit dem zusammen?“, fragte Wormy erstaunt.
„Naja schon, aber das ist jetzt gar nicht das eigentliche Problem...“
“Wir reden schon gerade von Lily Evans, oder? Du kannst unmöglich James Potter sein, wenn du jetzt nicht schon mindestens hundert Pläne hast, wie man Parker am besten und am schmerzhaftesten umbringen könnte...“, meinte Pad und sah mich mit einer Mischung aus Skepsis und Angst an.
„Sag nicht, du hast sie jetzt – nach drei Jahren – aufgegeben?“, fragte Moony erstaunt.
„Leute, es wäre ganz nett, wenn ihr mich mal zu Wort kommen lassen würdet", sagte ich und warf ihnen einen gespielten strengen Blick à la McGonnagal zu. "Also... naja, ich war ja beim Quidditchfeld.“
“Ja?“, fragte Pad nach.
“Naja... beim Weg zurück ins Schloss hab ich Lily getroffen-"
“Hat sie sich gerade mit Parker gestritten?“, unterbrach mich Moony.
„Jungs, lasst das Rumraten doch mal, ihr kommt eh nicht drauf. Also, ich hab Lily also getroffen... Naja, sie stand gerade auf einem Fensterbrett im zweiten Stock...“
Was?
„Ähm ja... Sie ist vor Snape ins Mädchenklo geflohen, der ist dann aber hartnäckig vor der Tür stehengeblieben... Dann hat sie wohl keinen anderen Ausweg gesehen, als aus dem Fenster zu klettern...“
“Dieses Mädchen spinnt“, bemerkte Pad grinsend.
„Ja, das tut sie“, stimmte ich ihm zu - eins der Gründe, warum ich sie so liebte. Endlich mal ein Mädchen, mit dem man mal Verrücktheiten machen konnte, mit dem man lachen konnte, die nicht als Allererstes an ihre Frisur und ihr Aussehen dachte - mit dem man einfach Spaß haben konnte, und dass nicht nur im Bett. „Naja, nachdem sie mir ihren Zauberstab auf dem Kopf geworfen hat – nein, also er ist ihr runtergefallen – hab ich halt den Polsterungszauber heraufbeschworen, aber sie hat sich einfach nicht getraut, zu springen... Naja, Besen fand sie noch schlimmer, also bin ich dann schließlich einfach zu ihr hoch geklettert-"
“Hast du sie noch alle?“, unterbrach mich Moony entgeistert.
“Mir hätte ja eh nichts passieren können, der Polsterungszauber war ja auch noch da – Naja, auf jeden Fall sind wir dann zusammen gesprungen und wollten dann zurück ins Schloss gehen... Da hab ich sie halt gefragt, ob sie jetzt mit Parker zusammen ist und als sie ja gesagt hat... Naja, die Eifersucht kam halt wieder hoch – und dann ist sie irgendwie ein bisschen ausgerastet. Von wegen ich solle nicht so schauen und dass ich es ihr eh schon so schwer mache und ich endlich damit aufhören soll...“
“Mit was denn aufhören?“, warf nun Wormy dazwischen.
„Keine Ahnung, dass hab ich sie auch gefragt. Naja, und dann... wurde ich halt auch langsam sauer irgendwie und... Nunja, irgendwie hab ich ihr dann gesagt, dass ich sie liebe-"
“Im Ernst?“, fragte Moony überrascht, während Pad und Wormy mich mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Verwunderung ansahen.
„Ja... Aber das Beste kommt noch... Lily hat sich dann anscheinend gezwungen gefühlt, mir zu sagen, wie sehr sie mich hasst – wie ich meine Haare zerwuschle, wie ich mich in meinen Ruhm sonne, dass ich mir so toll vorkomme und wie ich von allen angeschaut werde... Dass ich die Regeln breche, dass ich andere Schüler verhexe und dass ich sie verwirre, sie dazu bringe an mich zu denken und dann... Naja-"
“Eine Frage“, unterbrach mich Pad und hob überflüssigerweise seine Hand, als ob er sich Melden würde. „Was ist so toll daran, von ihr angeschrien zu werden?“
“Das war ja noch nicht das Beste - das kommt noch“, wiederholte ich. „Naja – ich... Slso, ich hab sie dann einfach geküsst.“
Ich hab zwar keine Ahnung, warum und wie ich auf die Idee gekommen war, sie plötzlich zu küssen, aber irgendwas hat mir gesagt, dass das der richtige Augenblick gewesen war.
Vielleicht war es ja eine merlinische Eingebung gewesen - wer weiß?
Etwas gespannt beobachtete ich nun die Reaktionen meiner Freunde.
Moony sah mich ein paar Sekunden an, bis die Information zu seinem Gehirn durchsickerte. Dann riss er seine Augen auf und starrte mich ungläubig an.
Wormy's Kinnlade würde jeden Moment auf den Boden ankommen und sah mich an, als ob ich todesmutig wäre.
Und Pad, der warf mir erstmal einen kurzen, überraschten Blick zu, bevor er zu lachen anfing. „Der war gut, Prongs! Eine Sekunde lang dachte ich echt, du meinst das ernst.“
“Ich mein’s auch ernst, Pad“, erwiderte ich.
Jetzt weiteten sich auch seine Augen und er sah mich kurz fassungslos an, bevor er wieder breit zu Grinsen anfing. „Und, tat’s weh?“
“Hä?“
“Naja, die Ohrfeige.“
“Das war’s mir wert“, gab ich zurück und grinste ihn an.
„So ein paar Sekunden sind dir so viel wert?“, fragte mein bester Freund stirnrunzelnd.
„Sekunden? Der Kuss ging mindestens zwei Minuten lang“, bemerkte ich.
Sie hat ihn erwidert?!“ Die drei sahen mich fassungslos an.
„Jap“, bejahte ich zufrieden.
"Ähm... Bist du dir sicher, dass du nicht auf deinem Besen eingepennt bist und das alles nur geträumt hast?", fragte Pad vorsichtig.
Ich verdrehte die Augen und überging dieses Kommentar.
“Aber es kommt immer noch besser...“, sagte ich stattdessen.
“Das Nachsitzen?“, fragte Moony.
"Genau. Wir mussten Filch’s Büro streichen...“
“Nein! Ausgerechnet das! Es gibt nichts Schlimmeres als dem stinkendem Hausmeister 'nen Gefallen zu tun!“, rief Pad sofort aus.
"Ja, so hab ich auch reagiert, aber ich konnte nichts dagegen machen..."
"Das gibt Rache, McGonnagal, dass schwör ich Ihnen...", murmelte Pad.
"Auf jeden Fall", überging ich auch das Kommentar. "Wir haben da erstmal 'ne Zeit lang gestrichen – keiner wusste, was er sagen sollte, also war's recht langweilig... Bis ich dann meinte, dass sie mich nicht so ängstlich ansehen sollte, ich werde sie schon nicht vergewaltigen... Naja, dann meinte sie, dass ihr das alles so Leid täte und dann bin ich irgendwie sauer geworden – ich mein, sie macht mir andauernd Hoffnungen, die sie dann umso schrecklicher wieder zerstört! Auf jeden Fall wurde sie dann auch wütend und sagte dann noch, dass sie Parker wirklich mochte... Und jetzt kommt’s... Als ich dann gesagt hab, dass sie mich aber doch mindestens genauso gern mag wie den Typen hat sie nichts erwidert... Und als ich ihr vorschlug, es mit mir einfach mal auszuprobieren, hat sie zugestimmt, na-"
“Ausprobieren? Zugestimmt? Heißt das jetzt, ihr habt 'ne Affäre oder was?“, fragte Moony verwirrt.
„Jap.“
“WAS?“
Ich grinste. „Ich, James Potter habe eine Affäre mit Lily Evans, hoffentlich zukünftige Potter. Ich musste sie natürlich erst einmal kräftig überreden-"
“Und wie bei Merlins pinker Unterhose hast du das geschafft?“, fragte Wormy ungläubig.
„Naja, mit meinem unwiderstehlichem Charme", grinste ich.
Die drei schienen sich immer noch nicht von dem Schock erholt zu haben.
“Und Parker?!“, gab Moony schließlich von sich.
„Naja... Der ist leider immer noch ihr Freund...“ Mein Gesicht verfinsterte sich.
„Okay, bitte nochmal – Lily Evans hat jetzt eine Affäre mit dir, James Potter, den sie eigentlich seit wir Hogwarts besuchen, hasst und hintergeht somit Lucas Parker, ihren Freund schon am ersten Tag ihrer Beziehung? Merlin, ist das unmoralisch!“, fasste Pad zusammen. „Aber... ich find’s genial!“
“Aber, aber – Lily kann doch nicht mit zwei Jungs auf einmal was am Laufen haben!“, warf Moony schon beinahe entsetzt ein - er tat mir fast Leid, es schien, als ob sie sein Weltbild zerstört hätte.
„Warum nicht? Vielleicht merkt sie ja so, dass ich es bin, den sie braucht?“
“Wie kannst du dir eigentlich so sicher sein, dass da auch von ihrer Seite was zwischen euch ist?“, wollte Wormy vorsichtig wissen.
„Ich weiß es einfach – seit heute bin ich mir zu hundert Prozent sicher. Sie hat alle Küsse erwiedert – ehrlich, es schien, als ob sie machtlos gegen meine Berührungen war. Ich... ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber es ist auch was aus ihrer Seite da – hundertprozentig“, versuchte ich irgendwie zu erklären.
„Merlin, ich glaub das einfach nicht“, meinte Pad und lehnte sich zurück. „Du hast gerade mein Weltbild zerstört! Evans scheint ja doch nicht so prüde zu sein, wie ich immer dachte... Wie küsst sie denn so?“
Ich verdrehte sie Augen. „Also, es gibt Mädchen, die besser küssen, aber sie ist so Durchschnitt... Außerdem kann sie ja jetzt viel von dem Meister lernen.“ Ich zwinkerte Pad zu. „Aber ich hatte ehrlich noch nie solche Gefühle bei irgendeinem Kuss... Es war, als ob hundert Stromschläge durch meinen Körper gezuckt wären und als ob ein Feuerwerk in meinen Magen gestartet wäre... Ehrlich, das war einfach.... hammer.“
Und dann auch noch im Regen – ich liebte Regen ohnehin, er hatte irgendwie... etwas Befreiendes.
“Nicht schlecht, du hast Lily Evans echt rumgekriegt...“, bemerkte mein bester Freund noch einmal. „Hatten Merlin und ich also Recht!“
Ich grinste. „Stimmt.“


Ich konnte es kaum abwarten, Lily wiederzusehen – allerdings hatte ich auch keine Ahnung, wie ich mich verhalten sollte.
Allerdings hatte ich mit Moony's Rat (auch wenn er immer noch gegen diese Affäre war) beschlossen, einfach mal alles auf mich zukommen zu lassen und ging also gerade gut gelaunt mit den Rumtreibern die Treppe hinunter.
Pad und ich überlegten uns lachend eine Rache für McGonnagal (wegen dem Gefallen für Filch), während Wormy zwischendurch mal etwas dazu beitrug und Moony nur einmal kurz die Augen verdrehte.
Als dann auch noch Lily auf mich zukam, schien alles perfekt. „Morgen...“
“Hey Lily!“, begrüßte ich sie und ich musste mich wirklich zusammenreißen, um sie nicht gleich wieder in meine Arme zu nehmen und zu küssen.
Nachdem ich es einmal gemacht hatte, konnte ich kaum widerstehen – ich war süchtig nach ihrem Duft, nach ihrer Haut, nach ihren Lippen – nach ihr.
"Nicht schlecht, Evans, was man in letzter Zeit so von dir hört... Scheinst ja doch nicht so langweilig zu sein, wie ich immer dachte...“ grinste Pad und sah Lily vielsagend an.
“Black halt die Klappe!”, zischte sie und sah sich hektisch um. „Also - James, kann ich vielleicht kurz mit dir reden?“, wandte sie sich nun an mich.
“Ähm...” Ich fuhr mir durch die Haare und grinste. „Klar.“
“Vielleicht nicht unbedingt hier, James“, sagte sie und sah mich bedeutungsvoll an.
Merlin, eigentlich hatte ich nicht gedacht, dass sich Lily sehr für die Ausführung dieser Affäre einsetzten würde – ich hatte eher erwartet, dass sie mir das überlassen würde.
Jetzt grinste ich noch breiter. „Komm mit.“
Es gab einen Haufen von Geheimgängen, die kaum ein Schüler benutze außer uns Rumtreibern und in denen man gut ungestört rummachen konnte... nur welcher war noch am Besten? Oder lieber gleich Schulsprechersaal?
„Ah, versteh schon...”, meinte Pad mit einem breiten Grinsen. “Schulsprecherangelegenheiten, hm?“
„So könnte man es nennen”, erwiderte Lily und warf erst ihm einen kalten und mir dann einen fragenden Blick zu.
Ich lächelte sie kurz an, bevor ich mich umdrehte und aus dem Gemeinschaftsraum ging, Lily dicht hinter mir.
Ich zog sie gleich hinter den nächsten Wandbehang, drehte mich zu ihr um, grinste sie an und legte meine Lippen auf ihre.
Augenblicklich setzte das Feuerwerk und die Stromschläge wieder ein und ich hatte ein Gefühl von Geborgenheit, Verlangen und... Zuhause, wie bescheuert das auch klingen mag.
Ich legte meine Hände an ihre Hüfte und zog sie an mich heran.
Lily erwiderte den Kuss, aber ich merkte bald, dass sie das nur so halbherzig tat.
Ein paar Sekunden nach dieser Erkenntnis löste sie sich auch schon von mir. „James... Ich...”
“Hm?”
“Also... Ich glaub, ich kann das nicht“, sagte sie schnell und sah auf den Boden.
„Hä, was?“, fragte ich etwas überrumpelt nach.
Nein, sie konnte jetzt unmöglich die Sache mit der Affäre meinen...
"Das ist einfach total krank! Und ich stehe leider Merlins nicht auf kranke Sachen... Und ich bin auch nicht der Meinung, dass man manchmal gestört sein darf! Ich denke einfach nur, dass ich zur Zeit alles falsch mache... Und ich glaube nicht, dass... Dass das mit... unserer Affäre so eine gute Idee... war...“
Ich schloss kurz die Augen und atmete tief ein, wodurch ich mein Pokerface aufsetzte.
Lily sollte nicht merken, wie sehr sie mich wieder verletzte und was für eine Macht sie damit eigentlich über mir hatte.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“, fragte ich leise. Das konnte nicht ihr Ernst sein, unmöglich... Nein.
Lily sagte erstmal nichts, sondern starrte weiterhin den Boden an. „Naja. Doch. Das ist nicht richtig”, sagte sie dann.
„Nicht richtig?“, wiederholte ich wütend. „Das Einzige, was nicht richtig ist, ist dass du mit Parker zusammen bist!“
Warum war sie mit diesem Schleimbeutel eigentlich zusammen?! War er ihr drei Jahre hinterhergelaufen? Hatte er jemals um sie gekämpft? Ihr wirklich bewiesen, dass er es ernst mit ihr meinte?
“Ich weiß es doch auch nicht! Aber eine Affäre ist sowas von unmoralisch und krank und realitätsfern!!“
"Dann mach mit Parker Schluss, dann ist es nicht mehr unmoralisch“, bemerkte ich trocken – in Wirklichkeit aber brodelte ich vor Wut, Enttäuschung und Eifersucht.
“Wieso sollte ich?! Ich mag ihn. Das einzige Problem hier ist, dass du mich einfach nicht in Ruhe lassen kannst und alles daran setzt, meine Beziehung zu zerstören!“, warf sie mir vor.
„Ich setze alles daran, deine Beziehung zu zerstören?! Geht’s noch? Ich hab dich ja schließlich nicht gezwungen, mit mir eine Affäre anzufangen und gestern meintest du außerdem noch, dass du gar nicht willst, dass ich dich in Ruhe lasse!“, rief ich. Dachte sie etwa wirklich, dass sie mir an allem die Schuld an allem geben konnte?
Nein, darauf hatte ich einfach keine Lust mehr.
"Jaah, aber genau das ist ja falsch daran! Ich weiß auch nicht, wieso, aber irgendwas bringt mich immer wieder dazu, alles... anders zu machen, als ich eigentlich sollte!“, sagte sie verzweifelt und lehnte sich gegen die Wand.
"Wie solltest du denn alles machen?!", wollte ich - immernoch wütend natürlich - wissen. "Lass mich raten - mich abgrundtief zu hassen, mir also so gut es geht, aus dem Weg zu gehen, Parker unsterblich zu lieben, ihn zu heiraten und viele kleine Kinder mit ihm zu bekommen?!“
Merlin, allein diese Vorstellung von kleinen Parkers mit feuerroten Haaren und smaragdgrünen Augen brachte in mir einen Würgreiz hervor.
“Vielleicht! Das wäre auf jeden Fall besser, als es jetzt ist! Dann wäre ich nicht 24 Stunden am Tag verwirrt, du müsstest nicht wegen mir "leiden" sondern könntest dein eigenes Leben führen, wir würden Hogwarts verlassen und uns nie wieder sehen! Das wäre doch am besten für uns alle, oder?” Wütend funkelten ihre grünen Augen mich an.
"Nein, eben nicht! Warum sollte ich nicht mehr in dich verliebt sein, nur weil du mich hasst und denkst, Parker sei deine große Liebe?! Meine Gefühle zu dir haben sich in den letzten drei Jahren schon nicht verändert, und das werden sie so schnell auch nicht!“, versuchte ich ihr klar zu machen. „Weißt du eigentlich, wie beschissen das ist, jeden Tag neue Hoffnungen zu kriegen, die dann einen Tag später wieder mal zerstört werden?! Gestern noch beschließt du endlich, mir 'ne Chance zu geben - die ich nach drei Jahren wohl wirklich mehr als verdient habe - und heute kommst du wieder daher und meinst, dass du mich plötzlich wieder verabscheuen musst?! Ich hasse es! Ich hab keine Lust mehr auf dieses ewiges Spiel!“
"Man, James, du lässt mir ja gar keine andere Wahl! Ich könnte jeden Versuch, mir nahe zu kommen abblocken und du würdest trotzdem nicht aufgeben! Was bleibt mir anderes übrig?!”, wollte sie wissen.
“Was dir anderes übrig bleibt?!“ Wollte die mich verarschen? „Du hast gestern also nur mit mir rumgemacht, weil du es eh nicht schaffst, mich loszuwerden und einfach mal ein bisschen Spaß willst? Was bin ich für dich, ein Abenteuer?!“
Lily zuckte zusammen. „Himmel, nein natürlich nicht! Es ist ja nicht so, als würde ich dich aus tiefstem Herzen verabscheuen! Und genau das ist das Problem, wenn du es mir so schwer machst, kommen diese... Gefühle für dich hoch, die ich eigentlich am liebsten vergessen würde, und ich werde schwach! Und danach denke ich mir wieder, was ich für eine Scheiße baue und dann geht es wieder von vorne los... Man, ich hasse es auch!“
"Warum, warum verdammt nochmal gibst du mir nicht einfach mal eine Chance?! Du hast ja anscheinend Gefühle für mich, du weißt ja nicht einmal, ob du Parker lieber magst als mich, aber er ist dein Freund und nicht ich, obwohl ich dir schon seit drei verdammten Jahren nachlaufe! Manchmal frag ich mich echt, wofür ich mir eigentlich die Mühe mache!“, rief ich.
„Man, James, ich weiß es nicht, ehrlich", sagte sie mit beschwichtigendem Unterton. "Du und Lucas, ihr seid sowas von verschieden, und ich habe keine Ahung, was ich brauche! Und ich frag mich, wie ich das herausfinden soll! Und ganz sicher nicht mit einer Affäre. Denn das kommt zu hundert Prozent raus, und dann hab ich’s mir mit Lucas versau-"
"Lucas, Lucas, Lucas! Denkst du eigentlich auch ein einziges Mal an mich?!”
Ich konnte dieses Namen nicht mehr hören!
“Das tue ich doch, verdammt!“, rief sie. Ja klar, und ich bin Merlin.
“Ach ja?! Davon merk ich aber überhaupt nichts! Dir ist es doch scheißegal, wie es mir geht! Solange die Welt für dich und diesen Schleimbeutel in Ordnung ist, passt alles! Ich glaube, ich hätte echt auf Pad hören und dich schon vor Jahren aufgeben sollen!"
Ich warf ihr noch einen Blick aus einer Mischung aus Wut, Enttäuschung, Liebe und Hass zu und drehte mich um. Ich wollte jetzt einfach weg.
Weg von ihr.
"Jetzt schalt mal einen Gang zurück! Ich versuche nur, es allen Recht zu machen-"
„Allen Recht zu machen?!", unterbrach ich sie zornig. "Du denkst doch immer nur an dich!”
"Und das tut mir ja auch Leid! Aber ich weiß nicht, wie ich mich anders verhalten soll, denn egal was ich tue, es ist zu hundert Prozent falsch! Wieso muss mein Leben so scheißkompliziert sein?!”, rief sie verzweifelt.
"Du hättest mir nur eine verdammte Chance geben müssen! Wenn ich die gehabt hätte, wüsste ich wenigstens mit Gewissheit, dass das mit uns einfach nicht klappen würde und könnte dich vielleicht auch endlich einmal vergessen aber du-“
„Okay”, unterbrach sie mich und sah mich plötzlich entschlossen an. „Du kriegst deine Chance. Du hast drei Tage Zeit, mich zu überzeugen, dass das mit uns klappen könnte. Du kriegst deine Affäre, und, verdammt, ich überlege es mir diesmal nicht anders. Und wenn ich auch nur den Hauch einer Ahnung verspüre, dass du ... der Richtige sein könntest, mache ich mit Lucas Schluss. Und zwar sofort. Hast du jetzt, was du willst?!”
Es dauerte ein wenig, bis ich realisierte, dass Lily das gerade wirklich ernst meinte. Fassungslos sah ich sie an.
Sie hatte sie nicht mehr alle.
Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und ging.
Ich liebte sie zwar - mehr als man sich vorstellen konnte - aber ich war schließlich James Potter und der ließ sich auch nicht alles gefallen.
Ein Gegenstand... Ein Spiel... Ein Abenteuer... Nicht mehr.

__________



Soooo, das war’s auch schon wieder mit Nummer 8...
Also.
Wie hat euch das Nachsitzen gefallen??
Und die Idee mit Affäre??
Und Lily’s hirnrissiger Vorschlag am Ende??
Merlin, was dieses Chap angeht sind wir uns ziemlich unsicher...
Hoffentlich findet ihr’s einigermaßen gelungen, auch wenn es wahrsch nicht unbedingt das war, was ihr erwartet habt xD
Naja, auf jeden Fall wird euch der gute alte Lucas noch ein wenig erhalten bleiben *ggg*

Okay, zum Schluss noch eine Bitte.
Schreibt einen Kommi.
Bitte.
Auch an alle Schwarzleser:
Wir brauchen jetzt Feedback.
Egal ob Lob, Kritik oder irgendwelche sinnlosen Bemerkungen – Hauptsache Irgendwas.
Damit wir wissen, wie die Entwicklung der Story bei euch ankommt x))

Mit dem Schreiben vom nächsten Chap haben wir schon angefangen, also hoffen wir mal, dass es nicht allzu lange dauert, bis das 9. Chap rauskommt ;))

Also gut, dann noch mal DANKE für all die tollen Kommis vom letzten Mal und gaaaaaaaaaaanz liebe Grüße
Flollo & Ollo
<33


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Manchmal glaube ich, es gibt kaum noch unsignierte Harry-Potter-Bücher.
Joanne K. Rowling