Schon seit dem ersten Tag hatte sie gewusst, dass er anders sein musste. Irgendwie hatte er ihr damals ein bisschen Leid getan, wegen seiner Familie, aber eigentlich hatte sie sich für ihn gefreut. Wie für alle, die nicht in Slytherin waren. Wer wollte schließlich da hin? Seine Verwandtschaft war da aber eben anderer Ansicht. Ein Malfoy in Gryffindor – das hatte es garantiert noch nie gegeben! Ein Wunder, dass er noch lebte!
Als ihre Schulzeit dann angefangen hatte, war er ihr doch nicht mehr so anders als sein Vater vorgekommen. Andauernd hatte er sie gehänselt. Wegen ihrer Größe, wegen ihrer Familie und überhaupt. Für ihre Größe konnte sie ja wohl mal überhaupt nichts und ihre Familie war bestimmt tausendmal besser als seine. Bei ihr hätte niemand etwas gesagt, selbst wenn sie nach Slytherin gekommen wäre. Jedenfalls nicht ernsthaft.
Ihrer Meinung nach wäre er da jedenfalls besser aufgehoben. Dort schätzte man die Eigenschaften die er hatte – List, Tücke, Sticheleien.
Die ganze Zeit hatten sie eine offene Feindschaft gelebt. Wie es sich für einen Potter und einen Malfoy gehörte.
Dann war er Vertrauensschüler geworden. Der einzige Grund, warum er ihr nicht andauernd Punkte abgezogen hatte, war, dass sie zum selben Haus gehörten.
Nun war sie ebenfalls auch Vertrauensschülerin – und er Schulsprecher.
Die Zeit im Vertrauensschülerabteil war furchtbar gewesen. Die ganze Zeit über hatte er sie angegrinst. Mit diesem ganz besonderen, spöttischen Grinsen, mit dem er leider verteufelt gut aussah.
Die Krönung waren dann die gemeinsamen Kontrollgänge. Aber dann hatte sich die Sache in eine völlig falsche Richtung entwickelt.
Aber sie konnte ihn nicht mögen. Das war einfach total inakzeptabel. Aber das tat sie ja auch nicht. Das konnte einfach nicht sein. Lily Potter und Scorpius Malfoy – das ging nun mal nicht. Und sie hatte ja auch überhaupt kein Problem damit. Absolut nicht!
Mit der Zeit wurde es immer schwieriger, das zu glauben. Sie merkte, dass es ihm genauso ging. Dass er nur immer fieser wurde, weil er es nicht wahr haben wollte, dass er sie mochte.
Irgendwann hatte er sie dann nach einem Date gefragt. Und sie hatte zugesagt. Ohne es zu wollen, oder etwas daran ändern zu können. Das lag allein an ihm – wie er war. Irgendwie anders eben.
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