Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Life goes on, doesn't it? - Zuhause?

von Sweety

Die Blätter fielen von den Bäumen, leise, ohne einen Laut. Der Himmel war wolkenverhangen, die Sonne kam nicht durch die graue Barriere hindurch, der Regen prasselte laut gegen die Fensterscheiben. Der braunhaarige Mann saß einsam auf seinem Bett und sah hinaus, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen. Das Zimmer war makellos ordentlich, das erste Mal seit einigen Wochen. Er saß einfach nur da und schaute aus dem Fenster in die Ferne.

Als in der Wiege neben ihm ein Baby anfing zu schreien reagierte er nicht. Mit der einen Hand strich er die ohnehin schon faltenlose Oberfläche der Decke glatt. Dann fuhr er sich durch die Haare und stand auf. Er zog die Vorhänge zu, so, als wolle er den Regen aussperren. Er ging zu dem noch immer schreienden Baby und nahm es hoch. Er schaute es nicht an, sondern steuerte auf die Tür zu. Er öffnete sie geräuschlos und ging in den Flur. Langsam drehte er sich um und ging die Treppe hinunter in die Küche.

Molly stand mit dem Rücken zur Tür am Herd. Man hörte das Fett in der Pfanne brutzeln und Ginny saß am Küchentisch und las, die roten Haare verdeckten ihr Gesicht. Durch das Fenster sah man Ron und Hermine im Garten Laub harken und Harrys Besen stand direkt neben der Haustür, noch nass vom morgendlichen Rundflug.

Er betrachtete diese friedliche Szene einen Moment lang und lehnte sich gegen den Türrahmen. Früher hätte dieser Frieden ihn angesteckt, doch nun war er leer und fühlte nichts mehr.

Zögerlich trat er in die Küche. „Molly?“ Seine Stimme war leise und zurückhaltend. Molly fuhr am Herd herum, sodass ihre Haare flogen und Ginny schaute erstaunt von ihrem Buch auf. „Remus.“ Er hörte die Freude in ihrer Stimme darüber, dass er endlich sein Zimmer verlassen hatte, seine einsame Festung aufgab. Er lächelte leicht, doch es fühlte sich falsch und verlogen an. Er schaute zu Boden und sagte dann, ihrem Blick ausweichend:“Könntest du vielleicht auf Teddy aufpassen? Ich brauche eine kurze Auszeit.“ Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Natürlich, natürlich.“ Sie nahm ihm das Kind aus den Armen und wuselte davon. „Na mein Kleiner, wie geht es dir denn heute?“ Dann rief sie Remus über die Schulter zu: “Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Wir passen so lange auf ihn auf.“ Er lächelte noch einmal dieses falsche, verlogene Lächeln, doch niemand merkte es. „Danke Molly. Tschüss Ted.“ Er streichelte seinem Sohn kurz über die Wange, ohne ihn anzusehen. Dann ging er zur Garderobe, nahm seinen zerschlissenen Mantel und zog seine Schuhe an.

Wenige Momente später trat er hinaus in den Regen und merkte, wie die Regentropfen auf sein Gesicht fielen. Er genoss das Gefühl, es fühlte sich nach Freiheit an. Dann zog er seinen Zauberstab und flüsterte leise, sodass ihn niemand hörte:“ Abrory Road“. Mit einem leisen ‚Plopp‘ verschwand er.

Er tauchte vor einem kleinen Einfamilienhaus auf, abgeschieden von der Stadt, umgeben von Wald und Feldern. Das rote Dach hob sich leuchtend vom grau des Himmels ab und das weiß getünchte Haus schien in dem trüben Herbstwetter zu leuchten. Wie friedlich dieser Ort doch wirkte. Und doch brach er Remus das Herz. Einige Momente stand er auf dem Bürgersteig und sah das Haus einfach nur an, als könne er dadurch die Zeit zurück drehen. Dann öffnete er langsam das Gartentor und trat auf den schmalen Kiesweg. Zögerlich schritt er zwischen den grünen Büschen hindurch zu der Eingangstür, die sich dunkel von der hellen Wand abhob.

Er zog einen silbernen Schlüssel aus der Tasche, steckte ihn in das Schloss und drehte ihn ein Mal herum. Dann legte er seine Hand auf die Klinke um sie zu öffnen. Er schloss die Augen und Erinnerungen, die er so lange zu verdrängen versucht hatte, fielen über ihn her.


Fröhlich lachend lief die junge Frau den Bürgersteig entlang, einen Mann hinter sich her ziehend. Ihr schwarzer Mantel flatterte um sie herum und ihre Stiefel mit den silbernen Schnallen klackerten, als sie so die Straße entlang hastete. „Komm, wir sind gleich da!“ Ihre pinken Haare hüpften um ihren Kopf herum. Er lächelte ihr zu und wischte sich mit der freien Hand ein paar graue Strähnen aus dem Gesicht. Sein abgenutztes Jackett und die alten Schuhe verrieten seine Armut. „Dora, du musst nicht so rennen, es wird in fünf Minuten auch noch da sein.“ Doch sie zog ihn unerbittlich weiter, bis an ein weißes Gartentor. „Es ist Traumhaft, oder?“ Sie sah ihn glücklich an. Er zog sie in seine Arme und küsste sie. „Und dass du dabei bist macht es umso besser.“ Er lächelte gegen ihre Lippen. Einige Momente später wand sie sich aus seinen Armen und zog ihn bis zu der Haustür. Eifrig zog sie den Schlüssel aus der Tasche und versuchte aufzuschließen. Doch er griff nach ihrem Handgelenk. „Ich finde es immer noch nicht richtig, dass du das Haus bezahlst. Ich sollte etwas dazu geben.“ Doch sie schüttelte nur lachend den Kopf. „Rem, das haben wir schon so oft diskutiert. Hast du eine Ahnung, was man als Aurorin verdient? Es ist eindeutig viel zu viel für eine Person. Behalt du dein Geld. Und außerdem…“, sie hob die Hand, an der ein schmaler Ring im Sonnenlicht funkelte, „…was mein ist, ist auch dein. Also ist es nicht mein, sondern unser Geld.“ Mit einem leisen Klick sprang die Tür auf und sie wollte gerade einen Schritt in das Haus machen, als er sie am Arm fest hielt.

Er lächelte sie an. „Das machen wir auf meine altmodische Art und Weise.“ Er hob sie hoch, stieß die Tür mit der Schulter auf und trug sie über die Türschwelle. Sie küsste ihn lachend auf die Wange. „Du bist ein echter Gentleman.“ Er lachte leise und setzte sie im Flur ab. Glücklich sah sie sich um. „Schau mal, da kommt das Esszimmer hin, und hier die Küche, und da…“ Ihr Finger zeigte auf die entsprechenden Räume, doch er zog sie in seine Arme und versiegelte ihre Lippen mit einem Kuss. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und flüsterte:“Ich liebe dich. Wir werden für immer zusammen bleiben.“ Er küsste sie nochmals. „Für immer.“, wisperte er, den Mund ganz nah an ihrem Ohr.



Als die Erinnerungen ihn aus ihren Fängen ließen, war er wie betäubt. Still stand er an der Tür, ohne sich zu rühren. Sein Herz war ein weiteres Mal gebrochen, wenn das überhaupt möglich war, bei den kleinen Teilen, die davon nur noch übrig waren. Es waren nur noch kleine Splitter, immer kleiner waren sie geworden mit der Zeit. Und nun waren sie zu klein, um wieder zusammengesetzt zu werden. Es war endgültig zu spät. Zu spät für Heilung. Zu spät für Liebe. Zu spät für das Leben.

Langsam öffnete er die Tür und trat in den Flur. Er sah sich schweren Herzens um. Alles sah noch genauso aus, wie damals, als sie mit Teddy zum ersten Mal nach Hause gekommen waren. Sie waren so glücklich gewesen.

Und nun…war alles zerstört, sein Leben einmal mehr ein Scherbenhaufen. Doch diesmal würde kein Kleber der Welt es wieder reparieren können. Zu oft war es gebrochen. Dieses Mal war zu viel gewesen. Es war zu spät für ihn. Er hatte aufgegeben.

Vorsichtig streckte er die Hand nach dem Geländer der Treppe aus und setzte einen Fuß auf die unterste Stufe. Er wollte sich noch einmal umsehen. Hier war er einige Monate lang so glücklich gewesen, so unglaublich glücklich, wie er es nur zu seinen Hogwartszeiten gewesen war. Als er noch nicht gewusst hatte, was kommen würde. Als Voldemort nur ein Gerücht war und er einfach nur Moony gewesen war. Alles war so einfach gewesen. Er blickte sich mit Tränen in den Augen um.

Die Wände waren von einer hellblauen Tapete bedeckt. In der hinteren Ecke stand ein gemütliches Sofa vor einem großen Kamin aus weißem Stein. Der von hellem Parkett bedeckte Boden war an dieser Stelle von einem farbenfrohen Teppich bedeckt. Eine große Glastür gab den blick auf einen großen, an den Wald grenzenden Garten drei. Am Fenster stand ein Schreibtisch, bedeckt mit Pergamenten, die Feder daneben und das Tintenfass mit der vertrockneten Tinte daneben. Fast so, als würden die Bewohner dieses Hauses jederzeit wiederkommen und das Chaos, dass sie bei ihrem hastigen Aufbruch hinterlassen hatten, aufräumen.

Und doch wenn man genau hinsah, sah man, dass schon lange niemand mehr hier gewesen war. Die Blumen auf dem Esszimmertisch waren vertrocknet, von den roten Rosen waren nur noch braune Stängel in der Vase und Blätter auf dem Tisch übrig. Eine feine Staubschicht lag auf allen Möbeln und das Feuer im Kamin war lange erloschen.

Er wandte sich von dem traurigen Bild ab und stieg langsam die Treppe hinauf. Die Tür zum Kinderzimmer stand offen, aufgerissen in größter Eile. Hätte sie nicht einfach hier bleiben können? In Sicherheit. Sie wäre hier gewesen, um ihn zu begrüßen, wenn er wiedergekommen wäre. Er hätte sie fest in die Arme geschlossen und nie mehr losgelassen. Warum hatte sie ihm hinterhergehen müssen?

Er zog die abgenutzten Schuhe aus und betrat das Zimmer. Der weiche, gelbe Teppichboden unter seinen Füßen gab bei jedem seiner Schritte nach. Von den Wänden lächelten ihm kleine Tiere entgegen und in der Mitte stand eine kleine Wiege mit einem Himmel, der sich über beide Seiten des Bettes ergoss. Es schien ihm wie gestern, als sein Sohn friedlich schlafen darin gelegen hatte, von Vater und Mutter behütet. Und doch so lange her.

Verzweifelt sank er auf die Knie und vergrub den Kopf in den Händen. Die Tränen, die er unterdrückt hatte flossen nun über seine Wangen, seine Hände, sein Kinn und tropften auf seine Hose. Sein ganzer Körper zitterte haltlos, wie er da saß, umgeben von Spielzeug und den lächelnden Tieren. „Warum, warum, warum, warum…“ Immer wieder wisperte er dasselbe Wort. Doch die Antwort blieb ihm verwehrt. Sollte ihm wohl immer verwehrt bleiben.

Als er den Blick hob fiel sein Blick auf ein großes Foto an der Wand. Eine lebenslustige, glückliche junge Frau die eine fantastische Zukunft vor sich gehabt hätte und ein alter, kranker, armer Werwolf. Und doch hatte sie ihn geliebt. Und dann…dann war sie ihm genommen worden. Die einzige Frau, die er je geliebt hatte. Welcher Gott ließ erst ein Wunder zu, nur um es dann wieder dem Erdboden gleich zu machen?

Mit einem Mal war er wieder auf den Beinen. Eine unglaubliche Wut erfasste ihn. Was war das für ein Gott? Er stieß die Wiege um, die mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden aufschlug und den Himmel unter sich begrub. Mit wenigen Schritten war er bei dem Regal und fegte mit einer Handbewegung die Spielzeuge und Bücher auf den Boden. Er fuhr herum und durchschlug mit der Faust die Glasscheibe und trat, das Blut, dass seine Hand herunterfloss ignorierend, mit dem bloßen Fuß gegen das Schaukelpferd. Ein lauter Schrei entrang sich seiner Kehle.

Schwer atmend stützte er sich mit der blutüberströmten Hand an der Wand ab und hinterließ einen hässlichen Abdruck an der gelben Wand. Noch immer rannen die Tränen unaufhörlich über sein Gesicht.

„Ich kann nicht mehr.“ 4 Worte, 4 Silben, 16 Buchstaben nur, geflüstert.

Doch die reine Wahrheit.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
All unsere Freunde fanden es unheimlich, so nahe am Friedhof zu wohnen, doch wir mochten das. Ich habe noch immer viel für Friedhöfe übrig - sie sind eine großartige Fundgrube für Namen.
Joanne K. Rowling