von ChrissiTine
Lucy Weasley
1. Sie wäre gerne etwas berühmter gewesen. Sie wusste, dass es Lily und Albus ziemlich nervte und auch Rose nicht davon begeistert war, aber da sie im gleichen Jahr wie James eingeschult wurde und sich die ganze Schule nur für den erstgeborenen Sohn von dem Harry Potter interessierte, wurde sie völlig übersehen und, obwohl sie es nie wagte, das jemandem zu erzählen, war sie deshalb ziemlich enttäuscht.
2. Sie verstand ehrlich gesagt nicht, warum der Sprechende Hut sie nach Ravenclaw geschickt hatte. Sicher, sie war intelligent, aber sie war alles andere als ehrgeizig und längst nicht so bereit wie Molly, hart zu arbeiten. Für sie war von vornherein klar gewesen, dass ihre große Schwester in dieses Haus kommen würde, aber sich selbst hatte sie dort nie gesehen. Eigentlich hätte sie gedacht, dass jedes andere Haus mehr für sie infrage kommen würde als dieses. Aber schließlich war Luna Scamander auch in Ravenclaw gewesen und deshalb hätte Lucy eigentlich gar nichts mehr wundern sollen.
3. Ihr Karrierewunsch schien die ganze Familie am meisten zu überraschen, denn es hatte wohl niemand damit gerechnet, dass die Tochter von Percy Weasley in dem Scherzartikelladen von George Weasley arbeiten wollte. Sicher, sie war in Ravenclaw und bekam ganz gute Noten, aber deshalb musste sie doch nicht Heilerin oder Aurorin oder irgendetwas anderes werden, was ihr bestimmt nicht gefallen würde. Sie mochte Scherzartikel, hatte sie schon immer gerne verwendet, sehr zum Ärger ihres Vaters, und ihr erfinderisches Talent war auch nicht ohne. Also warum sollte sie dort nicht arbeiten? Wenn es sie glücklich machte? Sie musste diese Entscheidung lange und oft erklären, aber es war trotzdem eine der besten, die sie getroffen hatte und sie war sehr zufrieden damit.
4. Sie war schon immer die rebellischere gewesen. Molly war ruhig, bedacht und las lieber ein Buch, als draußen herumzutollen und Quidditch zu spielen. Lucy dagegen war laut, ungestüm und wild. Sie kletterte gerne auf Bäume, machte Kunststücke auf ihrem Besen und handelte im Allgemeinen immer erst, bevor sie nachdachte. Das hatte ihr schon mehr Hausarrest eingebracht, als sie zählen konnte, aber das war ihr egal. Regeln waren schließlich nicht das wichtigste im Leben.
5. Es war Lucy unverständlich, warum ihre Cousinen und Cousins häufig schon ziemlich früh heirateten und Kinder bekamen. Sie hatte Molly für verrückt gehalten, als diese nur sechs Monate nach ihrem Abschluss ihren Freund geheiratet hatte und nicht geglaubt, dass die Ehe gut gehen würde. Lucy verstand nicht den Sinn darin, sich früh zu binden und seine Freiheit so schnell wieder aufzugeben, nachdem man sie endlich bekommen hatte.
Sie war heilfroh, niemandem Rede und Antwort stehen zu müssen, wenn sie erst um elf Uhr morgens nach Hause kam und niemandem erklären zu müssen, warum sie das zwölfte Paar Schuhe unbedingt haben musste. Nein, Lucy war unendlich dankbar für ihre Freiheit und hatte auch fest vor, sie auszunutzen, solange sie konnte.
6. Letzten Endes war sie, abgesehen von Fred, die einzige Weasley ihrer Generation, die unverheiratet und kinderlos blieb und, anders als Fred, der es nur war, weil seine große Liebe viel zu früh gestorben war, war sie es aus Überzeugung.
Sie hatte viele Freunde und Affären im Laufe ihres Lebens gehabt, aber ihre Freiheit ging ihr immer über alles und kein Mann war es ihr wert, eben diese aufzugeben. Sie bot sich häufig als Babysitterin für ihre geschaffte Schwester und diverse Cousins und Cousinen an, aber mehr auch nicht. Sie brauchte keine Kinder, die ihr helfen konnten, wenn sie wegen irgendeiner Erkrankung auf Pflege angewiesen war, denn sie hatte ihre riesige Familie, die sie nie im Stich lassen würde. Und das war genug.
7. Sie war ziemlich wütend auf ihren Vater, als sie erfuhr, dass er seine Familie während des Krieges im Stich gelassen hatte. Sie hatte nicht die Angst, die Molly hatte, dass er sie verlassen würde, da sie wusste, dass ihr Vater das nicht tun würde. Sie war nur wütend, dass er es überhaupt fertig gebracht hatte, einfach zu gehen, weil ihm seine Karriere wichtiger war als alles andere. Sie wusste, dass er sich deswegen immer noch schämte, aber sie brauchte einige Tage, bis sie erkannte, dass er seine Lektion wirklich gelernt hatte und sie ihm verzeihen konnte.
8. Sie hatte große Angst vor Giraffen. Sie hatte nur einmal eine gesehen, als ihre Mutter mit ihnen im Zoo gewesen war und hatte damals als sechsjähriges Mädchen angefangen zu weinen, als sie das riesige Tier mit diesem schrecklich langen Hals gesehen hatte und erst wieder aufgehört, als sie fünfhundert Meter von dem Giraffenhaus entfernt gewesen waren. Sie war heilfroh, dass es in England Giraffen nicht in freier Wildbahn gab und sie nie einer unvorbereitet über den Weg laufen konnte.
9. Sie bewunderte ihre Mutter dafür, dass sie sich als Muggel so gut in der Welt der Magie zurechtfinden konnte. Sie stellte es sich als sehr schwer vor, in einer Welt zu leben, in die sie eigentlich nicht wirklich gehörte und in der sie sich grundlegend von allen anderen unterschied. Doch ihre Mutter schien damit wunderbar klar zu kommen. Aber als sie sich während der Weihnachtsferien einmal mit ihr über ein Nachsitzen stritt, das sie in der Schule bekommen hatte, weil sie sich mit jemandem duelliert hatte, schrie sie ihr wütend zu: "Du hast doch keine Ahnung! Du kannst ja nicht mal zaubern!"
Lucy würde den verletzten Ausdruck ihrer Mutter nie vergessen und sie entschuldigte sich sofort, aber für den Rest ihres Lebens fühlte sie sich schuldig, wenn sie daran dachte.
10. Ihr Lieblingsonkel war George. Er hatte immer einen Scherz auf Lager und war fast immer gut gelaunt, außerdem war er der entspannteste Arbeitgeber, den sie sich wünschen konnte. Am meisten beeindruckte sie aber an ihm, dass er es geschafft hatte, trotz des Todes seines Zwillingsbruders weiter zu machen und wieder der Alte zu werden. Lucy bezweifelte, dass sie dazu in der Lage gewesen wäre.
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A/N: So, das war das letzte Kapitel der 10 kleinen Dinge über die nächste Generation. Ich danke allen, die diese FF verfolgt haben und freue mich sehr darüber, dass sie euch auch gefallen hat. Ich habe noch einige Momentaufnahmen im petto, also heißt es auch noch nicht Abschiednehmen von James, Rose, Roxanne und Co. Ich würde mich auch dort sehr über ein Review freuen und bin wie gesagt offen für Ideen, was zukünftige One-Shots betrifft.
Ich danke euch ebenfalls allen dafür, an der Umfrage teilgenommen zu haben, die eure liebsten 10 Dinge betroffen haben. Teddy hat von insgesamt 52 Stimmen 14 bekommen können und liegt somit klar auch Platz 1. Rose hat ihren Ehemann Scorpius einholen können und hat jetzt ebenfalls 8 Stimmen, teilt sich mit ihm jetzt also Platz 2. Und Albus hat seinen großen Bruder James ebenfalls einholen können und liegt jetzt mit ihm zusammen auf Platz 3.
Es wird jetzt eine neue Umfrage geben, die auch die letzten vier "10 Dinge" umfasst. Ich bin gespannt, ob einer der letzten vier Teddy seinen ersten Platz streitig machen kann. Die Umfrage findet ihr auf meinem Livejournal und zwar direkt unter der ersten Umfrage: Livejournal
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