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Fanfiction

10 kleine Dinge - Albus Severus Potter

von ChrissiTine

Albus Severus Potter



1. Albus wünschte sich manchmal, dass seine Familie normal wäre. Dass sein Vater nicht der Retter der Zaubererwelt wäre, dass der Rest seiner Familie keine so aktive Rolle in dem Krieg gespielt hätte. Denn dann würden die Leute nicht immer so erfreut aussehen, wenn sie seinen Nachnamen hörten oder ihre erste Frage lauten: "Potter? Bist du ein Sohn von Harry Potter?" und ihn niemand jahrelang überrascht anschauen, nur weil er in Slytherin war.

2. Er hatte nicht wirklich nach Slytherin gewollt. Selbst nach dem, was sein Dad ihm auf Gleis 9 3/4 gesagt hatte, hatte er nicht nach Slytherin gewollt. Oder auch Hufflepuff oder Ravenclaw. Es war nicht mehr so sehr das Haus und der Ruf, den es hatte, diese Sorge hatte ihm sein Dad genommen, sondern die Tatsache, dass der Rest seiner Familie in Gryffindor war. Sein Bruder, alle seine älteren Cousins und Cousinen, außer Molly und Lucy, und er hatte Angst, in einem anderen Haus ganz alleine zu sein. Denn wenigstens unter seinen Verwandten war er nichts besonderes, denn sie gehörten schließlich alle zur selben berühmten Familie.

Aber als der Hut ihm dann überzeugt sagte, dass er seiner Meinung nach wirklich nach Slytherin passen und dass er in jedem Haus gute Freunde finden würde, gab Albus sich schließlich geschlagen.

Und die Wahl war wirklich nicht schlecht gewesen, denn er freundete sich schnell mit Scorpius Malfoy an, der auch nicht so sonderlich glücklich über die Wahl des Sprechenden Huts gewesen war. Und besonders in den späteren Schuljahren war Albus dankbar dafür, dass der Rest seiner Familie nicht in Slytherin war, denn wer wollte schon, dass ständig jemand von seinen Verwandten seine Nase in seine Angelegenheiten steckte?

3. Mit fünfzehn wurde ihm zum ersten Mal das Herz gebrochen. Er hatte sich Hals über Kopf in die sechszehnjährige Della Chang verliebt und sie schien seine Gefühle zu erwidern. Aber Al war es nach einigen Wochen Leid, ständig ihre Fragen über seinen Dad zu beantworten. Sie hatte sich gar nicht für seine Interessen und Hobbies interessiert und ihm platzte schließlich der Kragen, als sie ihn zum achten Mal fragte, wann er sie denn seinem Dad vorstellen würde. Er wollte von ihr wissen, was seine Lieblingsfarbe war und welches sein Lieblingsquidditchteam und als sie einfach nur dastand und nicht einmal versuchte, sich an das zu erinnern, was er ihr erst am vorigen Abend erzählt hatte, hatte er mit ihr Schluss gemacht. Er hatte Wochen gebraucht, um ganz darüber hinweg zu kommen, aber er wollte jemanden, der wegen ihm mit ihm zusammen war und nicht wegen seines Dads.

4. Er mochte seinen Namen nicht. Es war ihm egal, dass er nach einem berühmten Zauberer benannt war, den fast alle bewunderten und nach einem anderen Zauberer, den der Großteil der Zaubererwelt verachtete, von dem sein Dad aber immer sagte, dass er ihm in gewisser Weise auch sein Leben verdankte. Es war ihm auch egal, dass sein Dad immer betonte, wie mutig er doch gewesen war. Wer nannte sein Kind heutzutage Albus Severus? Nur Scorpius verstand wirklich, was er meinte. Geteiltes Leid war eben doch halbes Leid.

5. Als er klein war, hatte er immer so sein wollen wie James. So begabt im Quidditch, so mutig, so lustig, so leichtsinnig wie er. Doch irgendwann erkannte er, dass er lieber seine eigene Person war und nicht versuchte, so zu werden wie andere. Es verglichen ihn so viele Menschen mit anderen, dass er nicht selbst auch noch den Druck erhöhen wollte, jemand anderer zu sein. Und irgendwann verglich ihn niemand mehr mit James. Sie waren wirklich grundverschieden und das war auch gut so.

6. Er hatte immer besonders gut auf Lily aufgepasst. Als sie klein waren, war das auch nötig gewesen, denn letztendlich war es meistens Lily gewesen, die sich von James zu den wirklich gefährlichen Sachen hatte überreden lassen. Albus war immer derjenige gewesen, der zuerst an die Konsequenzen gedacht hatte, während James nicht mehr als fünf Minuten im Voraus plante. Dadurch hatte er seine Geschwister schon vor einigen Strafen bewahrt. Denn obwohl er damals immer wie James hatte sein wollen, war er doch nicht so dumm gewesen, auf den höchsten Baum zu klettern oder einen Salto mit seinem Besen zu versuchen.

Doch je älter Lily wurde, desto weniger wollte sie einen großen Bruder, der auf sie aufpasste. Besonders wenn es um Jungen ging. Sie hatten einen üblen Streit, als er sie vor Leonard McLaggen ganz besonders warnte, von dem er wusste, dass er Mädchenherzen reihenweise gebrochen hatte. Es war nicht so, dass er ihr nicht vertraute oder dass er befürchtete, dass sie sich nicht wehren konnte, wenn es sein musste. Er wollte nur nicht, dass ihr das Herz gebrochen wurde, denn er wusste, wie weh das tat. Doch eines Abends nahm ihn seine Mutter beiseite und sagte ihm, dass er Lily nicht vor allem beschützen konnte und dass sie ihre eigenen Erfahrungen machen musste. Also entschloss sich Al, so schwer es ihm auch fiel, sich nicht mehr einzumischen. Und als Lily in Tränen aufgelöst zu ihm kam, nachdem McLaggen ihr Herz tatsächlich gebrochen hatte, verkniff er sich ein "Ich hab's dir doch gesagt", sondern nahm sie nur in den Arm und ließ sie an seiner Schulter schluchzen. Denn er wusste, dass seine Mum Recht hatte.

7. Er wusste lange nicht, was er mit seinem Leben anfangen sollte, wenn er mit Hogwarts fertig sein würde. Alle um ihn herum schienen zu wissen, was sie wollten: Rose wollte unbedingt Heilerin werden, James professionell Quidditch spielen, Scorpius mit Muggeln arbeiten, Lily Reporterin werden, Hugo bei Onkel George im Scherzartikelladen einsteigen. Alle wussten es, nur er nicht. Er wusste nur, was er nicht wollte. Er wollte nicht so gefährliche Sachen machen wie sein Vater oder ständig mit kranken Menschen zu tun haben. Er fand Muggel längst nicht so faszinierend und wollte auch nicht sein halbes Leben lang irgendwelchen Klatschern hinterher jagen (er war ein Treiber in Hogwarts gewesen). Aber er war immer ganz gut in Alte Runen gewesen und als sein Onkel Bill ihn schließlich in den Ferien vor seinem siebten Schuljahr gebeten hatte, ein paar Mal in der Bank zu helfen, weil die meisten Runenübersetzer gerade bei einem Projekt in Ägypten waren und der Rest so mit Arbeit eingedeckt war, dass sie niemanden mehr für die Kleinigkeiten hatten, wusste er nach der ersten Stunde, dass es das war, was er später würde machen wollen.

8. Seine Frau Tia lernte er während eines Auftrages in Ägypten kennen. Der Auftrag war unglaublich aufwendig und er war für neun Monate dort. Tia war geborene Engländerin, aber ihre Eltern waren mit ihr nach Kairo ausgewandert, als sie fünf war. Er traf sie eines Abends in einer Bar, als er zwei Tage frei hatte und die Ausgrabungsstätte verlassen durfte. Als er ihr schließlich seinen Namen nannte und erklärte, dass er Harry Potters Sohn war, schaute sie ihn stirnrunzelnd an und fragte ihn, warum es sie interessieren sollte, wer sein Vater war. Die nächsten drei Stunden unterhielten sie sich über ihre Berufe, ihre Hobbies, ihre Freunde und schließlich auch über ihre Familien. Aber er musste ihr erst genau erklären, wer sein Vater war, bevor sie lachte und ihm sagte, dass sie jetzt wieder wüsste, warum ihr der Name so bekannt vorkam.

In den nächsten vier Monaten traf er sich an jedem freien Abend mit Tia und war heilfroh, als sie ihm sagte, dass sie sich schon vor einem halben Jahr für eine Stelle in der Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit im Zaubereiministerium in London beworben hatte und in zwei Monaten dorthin ziehen würde. Er hatte gesehen, wie schwer eine Fernbeziehung für Scorpius und Rose gewesen war und sich mehr als einmal gefragt, ob sie das durchhalten konnten. Er hatte allerdings keinen Zweifel daran gehabt, dass sie es wert war.

9. Seit Albus mit Scorpius befreundet war, wusste er, dass er, wenn er einmal heiraten sollte, ihn als seinen Trauzeugen haben wollte. Sie hatten sieben Jahre lang im gleichen Schlafsaal geschlafen, waren durch dick und dünn gegangen und auch nach Hogwarts Freunde geblieben. Das war aber nicht der Grund, warum Al unbedingt Scorpius haben wollte. Er wusste, dass es ihm viel mehr bedeuten würde, sein Trauzeuge zu sein, neben ihm zu stehen, als James, der sowieso nicht sonderlich viel für Hochzeiten übrig hatte. Und als er diese Entscheidung Scorpius mitteilte, nachdem er Tia darum gebeten hatte, seine Frau zu werden, und seinen überraschten und gerührten Gesichtsausdruck gesehen hatte, wusste er, dass er das Richtige gemacht hatte. Er hatte sich nie jemand anderen als seinen besten Freund neben ihm am Altar vorstellen können, auch wenn die Braut häufig eine andere gewesen war.

10. Er freute sich immer über den Weasley-Pullover, den er jedes Jahr von seiner Großmutter zu Weihnachten bekam, selbst dann noch, als er schon verheiratet war und eigene Kinder hatte. Er fand es immer bewundernswert, dass sie die Zeit fand, Pullover für alle ihre Kinder, die Ehepartner ihrer Kinder, ihre Enkel und deren Partner und letztendlich auch für deren Kinder zu stricken.

Sein Dad hatte ihm erzählt, dass so ein Pullover das erste richtige Geschenk war, das er bekommen hatte und dass er durch diesen Pullover zum ersten Mal wirklich das Gefühl gehabt hatte, geliebt zu werden und Teil einer Familie zu sein. Für Al war dieses Kleidungsstück immer eine Erinnerung daran und ein Zeichen dafür, dass er Teil einer großen Familie war, in der jeden für den anderen da war, wenn Not am Mann oder der Frau war und auf die er sich immer verlassen konnte. Er konnte sich auch noch an Scorpius' Gesichtsausdruck erinnern, als dieser ebenfalls einen Pullover von Als Großmutter bekommen hatte. Seine Familie war doch, auch wenn sie nicht normal und sehr groß und viel zu neugierig war, die beste, die er sich wünschen konnte.

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A/N:

@iriS: Danke für den allerersten Kommentar. Ja, mit Bill hab ich euch alle drangekriegt, was? Ich weiß, dass das meiste recht vorhersehbar ist, aber ich finde das auch nicht allzu schlimm. Und ich glaub auch nicht, dass ich jemals eine ganze mehrteilige FF über diese Charaktere schreiben werde, da müsste ich mir so viele Nebencharaktere ausdenken und ich hatte schon Probleme mit den paar Charakteren, die hier auftauchen. Vielleicht irgendwann mal einen One-Shot über eins der erwähnten Dinge im speziellen. Aber du hast Recht, mir hat dieses System mit den 10 Dingen auch sehr gut gefallen.

@Leni-04: Erstmal vielen Dank für das Lob. Es fiel mir leichter, mir Sachen über die älteren Kinder auszudenken als über ihre frühe Kindheit, denn nach ein paar Leuten sind mir da einfach die Ideen ausgegangen und die Lebensgeschichten waren irgendwie einfacher für mich (weil ich mich persönlich jetzt auch mit Berufsfragen beschäftige wahrscheinlich). Und jung heiraten ist in der Zauberwelt ja nicht so unüblich, deshalb vermute ich, dass ein paar von den Kindern das auch gemacht haben.

@Phoenixträne: Danke für dein Lob. Ich hab mir alles ausgedacht, da man eigentlich nur etwas über die Beziehung von Teddy und Victoire im Epilog erfährt und das war's. Es ist ja nicht mal das Alter von allen Kindern bekannt, deshalb hab ich da auch viel Freiheit.


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Es hat mich beruhigt, zu sehen, dass eigentlich niemand die Szenen beim ersten Take schafft.
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