von doddo
„Liebe Andy,
Pascal hat mich gestern Abend geküsst und gemeint er hätte sich in mich verknallt. Ich hab nichts darauf gesagt, weil du die ganze Zeit in meinem Kopf warst! Andy, ich glaub ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass ich zumindest etwas für dich empfinde. Ich glaube noch nicht, dass es echte Liebe ist, aber ich bin glaub ich drauf und dran mich Hals über Kopf in dich zu verknallen.
Ich weiß nicht genau wie es passiert ist, aber einfach die Tatsache, dass du nicht aufgehört hast um mich zu kämpfen hat mir gezeigt was da sein könnte!
Liebe Grüße,
Jess.
8. Oktober 1998“
„Liebe Jess,
Das ist ja mal ein gutes Zeichen. Ich hoffe nur für den Kerl, dass es dir nicht weh getan hat. Dann würde ich nämlich sofort nach Frankreich kommen und ihn kastrieren. Ehrlich!
Hey, es ist ja schon Oktober. Das heißt wir sehen uns bald wieder! Ich freu mich schon auf dich!
In Liebe,
Andy.
20. Oktober 1998“
„Liebe Andy,
Morgen geht mein Zug nach Calais. Das heißt ich sehe dich in paar Tagen wieder! Es ist verrückt aber ich hab Angst.
Ich hab keine Angst davor, dass ich in der Schule nicht mitkomme oder, dass es irgendwie anders wird mit den anderen, oder dass die Lehrer rum stressen.
Ich habe Angst davor dich wieder zusehen. Ich fürchte mich davor, wie es sein wird, wenn wir uns wieder Aug in Aug gegenüber stehen und nicht mehr die Distanz haben. Versteh das jetzt nicht falsch! Ich möchte dich unbedingt wieder sehen! Ich weiß aber nicht wie wir reagieren werden und das macht mir Angst...
Liebe Grüße,
Jess
28. Oktober 1998“
„Liebste Jess,
Fürchte dich nicht! Ich kann mir vorstellen, dass das sehr schwierig für dich ist und alles... Aber hey. Ich bin da! Ich bin für dich da und ich werde immer für dich da sein!
Bis bald, in Liebe,
Andy.
31.Oktober 1998“
„Liebe Jess,
Ich weiß nicht was ich sagen soll.
Ich hätte mir nie gedacht, dass du zu so etwas fähig bist! Ich habe unsere Freundschaft gehegt und gepflegt und gehütet wie ein zartes Pflänzchen im Frühling. Ich hab mich immer zurückgehalten und versucht dich nie zu überrumpeln. Und ich war immer ehrlich. Alles was ich dir gesagt und geschrieben habe war wahr! ICH habe nie gelogen!
Ich dachte es wäre eine abgemachte Sache, dass wir zwei die Weihnachtsferien zusammen verbringen?! Und jetzt? Jetzt fährst du mit Michelle, Tess, Dean und Seamus nach Italien?! Was soll den das?
Ich hab gedacht, dass wir nachdem was zwischen uns alles passiert ist als Pärchen gelten. Oder das da zumindest mehr ist!
Ich kann dich nicht verstehen Jesamine! War das alles nur ein Spiel für dich?
Bitte antworte mir nur noch ein letztes Mal, damit ich Gewissheit habe!
In Liebe,
Andy.
Ps: Glaub nicht, dass ich dich jetzt nicht mehr liebe!
23. Dezember 1998“
„Liebe Andy,
Hoffentlich geht es dir gut. Hier in Italien ist es wunderschön! Naja. Wenigstens ist es nicht so kalt wie in England. Hoffentlich kannst du dich auch ein bisschen entspannen. Wir haben hier eine ganz tolle Therme gefunden wo wir schwimmen gehen.
Aba zum eigentlichen Grund meines Briefes. Ich soll dir liebe Grüße von Jess ausrichten. Sie und Seamus sind jetzt zusammen. Hat sich recht schnell ergeben. Die beiden sind echt süß zusammen! Du solltest sie sehen. Halten die ganze Zeit Händchen und so...
Wir sehen uns bald wieder,
Liebe Grüße,
Tess.
28. Dezember 1998“
„Andy,
Ich weiß nicht was in mich gefahren ist. Es tut mir so leid! Das mit Seamus, das ist einfach so passiert. Das hat nichts mit uns zu tun! Aber ich hab mich in ihn verliebt.
Er ist ganz anders als Pascal zum Beispiel. Aber ich will dir hier nicht von ihm vorschwärmen.
Glaub mir, die Zeit die wir miteinander verbracht haben war wundervoll! Ich habe dabei unglaublich viel über mich selbst gelernt. Und ich habe gelernt, dass ich mich nicht in dich verleben darf. Versteh das doch. Es wäre mein gesellschaftliches Aus! Meine Mum würde mich rausschmeißen und ich würde zum Nummer Eins Gerüchte Thema werden. Außerdem sind mir so alle Chancen auf einen guten Job verbaut.
Und nein, ich hatte nicht das Gefühl, dass wir als Pärchen gelten. Das fühlt sich bei mir nämlich so an, wie es sich bei mir und Seamus anfühlt.
Tut mir leid.
Wir sehen uns.
Liebe Grüße,
Jess.
Ps: Happy new year!
31. Dezember 1998“
„Liebste Jess,
Bitte sag mir, dass du das nicht so meinst! Das kann ja nicht das Ende sein!
Schau, ich bin auch lesbisch und fast alle wissen es. Und wird über mich gelästert? Nein! Zumindest jetzt nicht mehr! Ja, klar, am Anfang ist es schwer, aber man fühlt sich einfach viel besser, wenn man nicht immer versteckt leben muss! Glaub mir!
Und was das mit dem Job angeht... Das ist ja mal absoluter bullshit! Glaub mir, die Zeiten wo homosexuelle Hexen und Zauberer aus dem Ministerium geekelt wurden sind vorbei!
Das mit deiner Mum lässt sich auch klären! Du kannst ja gar nicht vorhersehen wie sie reagieren wird! Kann doch sein, dass sie das sogar positiv aufnimmt. Immerhin ist sie Französin und wie ich gehört habe, geht es dort viel lockerer zu!
Bitte Jess, tu mir das nicht an! Das kannst du nicht machen! Weißt du nicht was zu damit verursachst, wenn du dich jetzt von mir abwendest? Ich flehe dich an Jess! Tu das nicht!
Siehst du nicht, wie glücklich wir beide mit einander werden können? Viel glücklicher, als du es je mit Seamus Finnegan werden wirst!
Das hier ist mein letzter Versuch dich umzustimmen. Ich kann nur hoffen, dass du merkst, wie sehr ich schon an dir hänge. Zu sehr um jetzt aufzuhören! Bitte komm zurück!
Und ich verspreche dir, wenn du jetzt Nein sagst, werde ich dich in Ruhe lassen!
Ich liebe dich!
Andy.
7. Jänner 1999“
„Andy.
Nein.
10. Jänner 1999“
„Liebe Andy,
Bitte versteh doch. Es geht nicht! Ich hoffe, dass wir weiterhin Freundinnen bleiben können.
Liebe Grüße,
Jesamine.
12. Jänner 1999“
„Liebe Andy,
Gerade hat mir Hermine erzählt, dass du in den Ferien Drachenpocken bekommen hast. Ich hoffe dir geht es bald wieder gut und dein hübsches Gesicht trägt nicht allzu viele Narben davon.
Liebe Grüße,
Jess.
14. Jänner 1999“
„Liebe Andy,
Wie geht es dir? Laut Hermine Granger solltest du schon längst wieder gesund sein. Sie hat gemeint Drachenpocken dauern nicht so lange. Bist du in Sankt Mungos? Kann ich dich dort besuchen kommen?
Ich vermisse dich.
Liebe Grüße,
Jess.
19. Februar 1999“
„Liebe Jess,
Kannst du dich bitte mal entscheiden? Was willst du? Entscheide dich und hör aus Spielchen zu spielen!
Liebe Grüße,
Andy.
Ps: Ich werde in einer Woche aus St. Mungos entlassen und bin in ca zwei Wochen wieder in Hogwarts.
25. Februar 1999“
„Liebe Andy,
Ich wusste nicht, dass du in St. Mungos bist. Das tut mir leid. Ich hoffe, du bist bald wieder aufm Damm.
Glaub mir, es ist mir selten so schwer gefallen, keine Briefe zu schreiben. Und ja, ich weiß nicht was ich will... Aber ist das so schlimm? Wussest du von Anfang an, was du willst?
Kannst du mir noch ein bisschen Zeit geben? Ich glaube nicht, dass das mit Seamus noch sehr lange weiter laufen wird. Ich glaube er hat ein Auge auf Ginny Weasley geworfen.
Bitte schreib mich nicht gleich ab. Du warst für mich in letzter Zeit so unglaublich wichtig! Das möchte ich nicht so einfach aufgeben.
Liebe Grüße,
Jess.
28. Februar 1999“
„Liebe Jess,
Du glaubst doch nicht echt, dass ich dich jetzt vergesse! Oder, dass ich dich je vergessen kann! Wenn man sich mal richtig verliebt, geht das nicht so schnell wieder weg!
Ich hoffe nur, dass Seamus dich nicht verletzt hat oder dass er es irgendwann tut. Dann könnte der Ausdruck ‚Kampflesbe’ nämlich auf mir zutreffen ;).
Schau Jess... Du weißt, dass ich seit einem halben Jahr nur dich will. Und wir wissen beide, dass du genug Chancen hattest. Du weißt, wie sehr es mich verletzt hat, wenn du immer wieder und wieder ‚Nein’ gesagt hast. Ich habe oft versucht dich zu kriegen, aber ich glaube einfach nicht, dass du damit richtig glücklich werden würdest, verstehst du?
Und dich unglücklich zu sehen ist das allerletzte, was ich will.
Also überleg dir bitte gut was du willst.
In Liebe,
Andy.
3. März 1999“
„Liebe Andy,
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Seamus mich mit Ginny Weasley betrügt, also hab ich ‚vorbeugend’ Schluss gemacht. Es hat es ganz gut aufgenommen. Ich wette er ist heute Abend schon bei ihr. Mir solls gleich sein.
Was die Sache mit uns angeht... Ich weiß ich muss mich entscheiden. Abe es gibt einfach sooo viele Pros und Contras...
Ich glaube mittlerweile, dass es einige hier in Hogwarts eh schon vermuten. Also das da was zwischen uns läuft. Und es hat eigentlich kein blödes Kommentar gegeben... Oke, Parvati Patil hat sich ein bisschen aufgeführt und herumgetusst, aber das tut sie ja immer.
Dadurch ist mir klar geworden, dass ist es ‚aushalten’ würde in einer lesbischen Beziehung zu sein. Oke, das klingt doof. Ich meine damit, dass ich jetzt nicht mehr so viele Sorgen habe, wie die Leute reagieren... Und ich glaube, dass es gut gehen kann.
Es tut mir unendlich leid, dass ich dich so oft abgewiesen habe. Ich wollte dich nicht verletzen, aber mich schützen. Vor meinen eigenen Gefühlen. Dafür möchte ich mich entschuldigen.
Hoffentlich geht es dir schon besser und wir sehen uns bald wieder.
Alles Liebe,
Jess.
5. März 1999“
„Liebste Jess,
Ist das ein Ja??
8. März 1999“
„Liebste Andy,
Ja!
Ja, Ich liebe dich und ich will mit dir zusammen sein!
In Liebe,
Jess.
10. März 1999“
„Liebste Jess,
Ist dir klar, dass im Moment kein Mensch auf der Erde glücklicher sein kann als ich? Es ist als ob ich endlich den Marathon gewonnen hätte auf den ich seit Jahren hintrainiere! Nur die Trophäe selbst wurde mir noch nicht überreicht.
Ich kann gar nicht in Worte fassen wie ich mich fühle seit Heather deinen Brief gebracht hat. Ich hab das Gefühl, als würde ich 10cm über dem Boden schweben!
Ich freue mich schon dich wieder zusehen!
Bis bald, ich liebe dich
Andy.
12. März 1999“
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So. Das war mal wieder bissi was fürs Herzilein. Hoffentlich hats euch gefallen :)
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