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Fanfiction

Jedes Ende ist auch immer ein Anfang - Jedes Ende ist auch immer ein Anfang

von MagicMarlie

Er spürte Schmerz. Unbeschreiblichen Schmerz. Er war in seinen Beinen, in seinen Armen, in seinem Kopf … er war überall.

Er versuchte, den Schmerz zu vergessen, doch es war fast unmöglich. Er roch Erde und Schmutz. Es war nicht das erste Mal, dass er das Gras von unten wachsen sah.
Wenn er jetzt aufstand, wenn er sich hochzog, dann konnte er zurück nach Hogwarts fliehen, dort würde man ihm helfen. Er müsste sich nur hochstemmen und vor die Tore des Schlosses apparieren, dann würde man ihm helfen. Es war so einfach zu überleben.

Doch im Grunde wusste Severus Snape, dass er nicht aufstehen würde. Er wusste, dass er nicht nach Hogwarts apparieren würde, dass ihm niemand helfen würde. So war sein Schicksal, und er würde sich fügen.

Sein Leben war die reinste Hölle gewesen, aber vielleicht, er wagte kaum zu hoffen, vielleicht würde es bald besser sein. Vielleicht musste er dann nichts mehr spüren, nichts mehr fühlen. Dann, wenn er erstmal tot war.

Während er gepeinigt von den Schmerzen, die ihm der Dunkle Lord höchstpersönlich zugefügt hatte, im Gras lag, grübelte er über die eine oder andere Sache nach.
Es war jetzt bereits fast siebzehn Jahre her, seit Lily Evans zusammen mit James in den Tod gegangen war. Seit fast siebzehn Jahren schleppte sich Severus durch das Leben, wollte nicht sterben, und sehnte den Tod und die Erlösung doch so dringend herbei. Seit fast siebzehn Jahren schien er innerlich vor Schmerz, Trauer und Selbsthass zu vergehen, wirkte äußerlich aber doch so gefasst.

Er hatte gelernt, seine Gefühle so geschickt zu verbergen, dass alles glauben musste, er fühle nichts. Aber das stimmte nicht. Er fühlte sehr wohl. Nicht mal er konnte seine Gefühle einfach so ausschalten, auch wenn das eine schöne Vorstellung war.

Und seit fast siebzehn Jahren fragte er sich jeden vermaledeiten Tag, warum er gelauscht hatte. Warum er die Prophezeiung weiter erzählt hatte. Warum er Lily verraten hatte.

Er wusste es nicht.

Nach ihrem Tod hatte Dumbledore gemeint, er solle sein Leben weiterführen wie bisher, er solle sich damit abfinden. Doch dieser alte Narr begriff einfach gar nichts! Er konnte sich nicht so einfach damit abfinden. Nicht mal nach fast siebzehn Jahren.

Eine Ameise lief ihm über das blutverschmierte Gesicht und Severus drehte sich leicht auf die Seite. Warum starb er nicht? Wieso dauerte denn das so lange? Er wollte sterben! War denn nicht mal im Jenseits ein Platz für ihn?

Er spürte, wie sich die Tränen, die schon lange hinter seinen Lidern brannten, einen Weg über seine Wangen suchten. Er hielt sie nicht zurück, er wischte sie nicht weg. Sollten sie doch kommen. Jetzt war es auch schon egal.

Die Schmerzen in seinem geschundenen Körper wurden immer schlimmer. Er spürte den Tod kommen. Was wohl danach kommen würde? Er war sich unschlüssig. Einerseits sehnte er den Tod herbei, wollte wissen, was dann kommen würde. Andererseits aber wurde ihm plötzlich etwas bewusst, was einem nur in der Stunde seines Todes bewusst werden kann. Er wurde sich seines klopfenden Herzens bewusst, seiner Sinne, die immer so angespannt waren. Sein Körper, sein Geist, seine Seele. All das war ein Wunder.

Er sog die lauwarme Nachtluft scharf und in tiefen Zügen ein. Wer wusste, wie lange er sie noch einatmen durfte? Ihm war klar, dass es noch nicht zu spät war. Er konnte sich noch retten. Doch er tat es nicht. Es hatte alles keinen Sinn mehr.

Kurz bevor der Tod kam um ihn zu sich zu holen, wandte er seinen Blick noch einmal gen Himmel. Er betrachtete fasziniert den strahlenden Vollmond, der zwischen den Wolken herausleuchtete. Irgendwo da draußen würde sich Remus Lupin genau in diesem Moment in einen Werwolf verwandeln. Bei diesem Gedanken musste er lächeln. Er und Lupin waren sich nie besonders zugeneigt gewesen, um es freundlich auszudrücken. Aber all das schien Jahrtausende zurückzuliegen. Als ob er seine Vergangenheit im Körper eines anderen erlebt hätte.

Und da kam der Tod. Er war schwarz, dunkler als die dunkelste Nacht. Er streckte seine langen Arme nach ihm aus, umschlang seinen Körper. Doch Severus befiel plötzlich Angst. Es war die eiskalte Panik. Was war jetzt? Wo kam er jetzt hin? War er bald überhaupt noch er? All diese Fragen plagten ihn im Moment seines Todes. Er wollte doch nicht sterben!

Doch da fiel ihm ein, was Lily, seine große Liebe, einst zu ihm gesagt hatte, als seine Mutter verstorben war: „Jedes Ende ist auch immer ein Anfang.“ Bis zu dem heutigen Tage hatte er es nie wirklich begriffen. Hatte es nie wirklich ernst genommen. Doch in dem Moment, wo er zwischen Leben und Tod schwebte, wo seine Seele bereits fast den Körper verlassen hatte, in dem sie gehaust hatte, da wurde es ihm klar. Alles wurde klar. Die ganze Welt erschien ihm plötzlich klar. Warum hatte er es nur nie begriffen? Alles was geschah, musste geschehen. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Jeder Tod, jede Geburt war gerechtfertigt.

Jedes Ende war ein Anfang. Und das hier war sein Ende.
Er war jetzt völlig ruhig geworden, die Panik war verflogen. Ein letztes Mal sog er die lauwarme Nachtluft ein, lächelte, in Gedanken bei Lily, und er wusste, dass es wieder einen Anfang geben würde. Er wusste nicht wo, er wusste nicht wann. Nur das es einen gab.

„Ich hatte meinen Anfang, und ich habe mein Ende“, dachte er bei sich, „aber der nächste Anfang kommt bestimmt.“ Dann schloss er das letzte Mal in seinem Leben die Augen und glitt in die sanften Fänge des Todes, eingehüllt von Dunkelheit.

Auf seinem weißen Gesicht war immer noch die Spur seines letzten Lächelns zu sehen, wie einst auch bei Lily. Sein toter Körper lächelte immer noch, während seine Seele auf den nächsten Anfang wartete.


-Ende-


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