von Mary_Evans15
Na wenn ich gewusst hätte, dass das so wirkt, wenn man einmal um Reviews ... bittet... dann hätte ich das schon viel eher gemacht.
Eh, allerdings weiß ich jetzt nicht mehr genau, wem ich schon geantwortet habe und wem noch nicht, weil irgendwann mein... JacaScript (?!) abgestürzt ist und ich unfähig war, weitere PMs zu schreiben.
Irgendwie hat sich rausgestellt, dass ich dafür immer wieder meinen Browser neu öffnen muss und entschuldigt - aber die Zeit habe ich nicht.
Abeeer; trotzdem vielenvielen Dank an:
Federica
Haley Potter
Dumbledore,Albus
LilyEvansxx
LilyLunaLovegood
Sunshiiine<33
crazygirl!
Gewidmet ist dieses Kapitel Ollo und Flollo; ich verspreche euch, irgendwann eure Geschichte fertig durchgelesen zu haben, aber die Kapitel sind einfach soooo lang!
Aber bald sind ja Ferien.
Gut gut.
Hasta pronto!
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18. Na schön!
Große Halle - Montag, der 04.11.1977, morgens
Das Wochenende ist vergangen, ohne aufregende Vorkommnisse für mich bereitzuhalten. Ich war beinahe enttäuscht. Nach all der Aufregung der vergangenen Tage kam mir mein Leben plötzlich langweilig vor.
Die meiste Zeit war ich bei den Mädchen, die mich herzlich aufnahmen. Es fühlte sich nicht so an, als sei ich eine Zugestoßene, eine Außenseiterin. Ich kam mir eher vor wie das letzte Teilchen eines 1000-Puzzles.
Neben Sophie, die ja schon vorher so etwas wie meine Freundin gewesen ist, entpuppen sich insbesondere Cheyenne und Cynthia als besonders nett. Sie lästern und schwatzen und flirten und kichern – aber nie böse. Und sie fragen mich ständig aus.
„Was ist das für Musik, die du da hörst, Lily?“
„Kann ich deinen iPod haben? - Guck nicht so, meine Mama ist auch Muggel, ich weiß, dass die Kopfhörer nicht in die Nasenlöcher gesteckt werden müssen.“
„Meinst du, du kannst Sirius beim Frühstück ein bisschen Liebestrank untermischen? Meine Güte, Lily, dreh nicht gleich durch, das war ein Scherz … für heute zumindest.“
„Der Junge aus deiner Klasse, der mit den braunen Haaren – wie heißt der nochmal?“
„Er ist wirklich süß â€“ ihm könntest du ja einen Liebestrank unterjubeln, wenn er wieder da ist.“
„Aber er guckt dich immer so an, als hättest du ihm das Herz gebrochen.“
„Stimmt das, Lily? Steht er auf dich?“
„Die Frage ist: Stehst du auf ihn? Alles andere lässt sich regeln...“
Ich finde es sehr amüsant und könnte ihnen den ganzen Tag zuhören. Es ist, als würde man aus der Realität verschwinden und inmitten einer Komödie wieder auftauchen. Als ich ihnen das sagte, versprachen sie, eine Tonaufnahme zu machen.
Millie und Holly sind nicht ganz so oft mit von der Partie. Anfangs war ich besorgt, ob das vielleicht an mir lege. Ich fragte Sophie danach, aber sie lachte nur.
„Spinn' nicht rum“, gluckste sie, „niemand hat was gegen dich. Das ist normal so, sie machen viel zu zweit, wie ein weiteres Paar Zwillinge.“
Es war ein warmer, sonniger Herbstsonntag, einer der letzten, und wir hatten uns zu zweit auf die Quidditchtribünen verkrochen, die ansonsten menschenleer waren. Sophie saß auf der Holzbank, einen Bogen Papier von mir auf dem Schoß, einen Bleistift in der Hand und malte ab und zu gedankenverloren. Ich lag auf dem Rücken, die Augen geschlossen, und nahm so viel Vitamin D wie möglich auf.
„Und du, wo bist du?“
„Mal hier, mal da.“
„Ist das nicht anstrengend?“, fragte ich besorgt. Vorsichtig blinzelte ich in die Sonne.
„Tss, das fragt die richtige“, grinste Sophie. „Du machst doch genau das gleiche. Außerdem habe ich ja dich.“ Mir wurde warm ums Herz, als sie das sagte. Ich hatte nicht gewusst, wie sehr ich die blonde Schönheit schon ins Herz geschlossen hatte. Wie eng wir schon befreundet waren. „Und...Kenny.“
Sie verstummte. Alarmiert setzte ich mich auf und öffnete die Augen gänzlich.
Sophie hatte ihre Beine an den Körper gezogen, ihr Kopf ruhte auf den Knien. Ihr Mund zeichnete eine schmale, dünne Linie, die gar nicht zu ihr passte. Schnell legte ich ihr den Arm um die Schulter.
„Sophie! Was hast du?“
„Es ist...nichts.“ Sie unterdrückte ein Schluchzen. Das Licht der Sonne reflektierte in ihren Haaren und ließ sie golden brennen. Ich strich ihr in kreisenden Bewegungen über den Rücken. Meine Mutter hatte das immer getan, wenn ich so durcheinander gewesen war. Mir fiel auf, wie lange ich schon nicht mehr an meine Familie gedacht hatte, und Gewissensbisse durchzuckten mich. Rasch schüttelte ich sie ab. Sie waren vollkommen fehl am Platze. In Schuld wälzen konnte ich mich auch noch später.
„Ich vermisse ihn nur so schrecklich. Wie kann man einen Menschen so sehr vermissen, dass es weh tut, obwohl er gerade mal vierundsiebzig-einhalb Stunden fort ist?“
Ich antwortete nicht, aber das war auch nicht von belang.
„Wie soll ich das dann übernächstes Jahr aushalten, wenn er weg ist? Lily, ich habe sogar schon überlegt, die Schule abzubrechen – dabei hatte ich mir geschworen, so etwas nie zu tun. Ich wäre selbst schuld, wenn ich dann als alte, arme, verbitterte Witwe enden würde. Aber das schlimmste...“ Sie schluchzte heftig auf und sah mich mit Tränen gefüllten Augen an. Ich konnte es fast nicht ertragen.
„...Was, wenn es ihn gar nicht stört? Wenn ich ihm gar nicht wichtig bin? Was soll ich denn machen, wenn er mich verlässt, ich kann..nicht... ohne ihn...“
„Scht“, machte ich und wiegte sie ein wenig hin und her. „Denk so was nicht, Sophie. Kenny liebt dich! Das hat er dir doch auch gesagt, oder nicht?“
„J-ja“, schluchzte sie. „Aber ich bin muggelstämmig, Lily.“
„Ich glaube kaum, dass Kenny sich für Reinblütigkeit interessiert, meine Liebe. Mensch, sag ihm so etwas bloß nicht, er wäre schrecklich beleidigt!“
„Das meine ich nicht. Jeder den ich liebe, ist in Gefahr, verstehst du? Noch sind die Angriffe im Untergrund, aber die werden häufiger. Ich meine, sogar wir wurden angegriffen, Lily. Mitten in Hogwarts. Ich – ich habe solche Angst.
Die einzige, bei der ich keine Schuldgefühle habe, bist du, denn – sorry, Lily, aber wenn, würden sie dich so oder so zur Strecke bringen wollen.“
Ich lachte humorlos, brach aber schnell ab.
Meine Kreise auf ihrem Rücken wurden zu ungleichmäßigen n-Ecken. So hatte ich die Dinge noch gar nicht gesehen. Heißt das, ich darf niemanden mehr lieben? Alle muggelstämmigen dürfen nicht mehr lieben, sondern müssen sich abschirmen, um keinen zu verletzen?
Nein, dass kann nicht richtig sein. Damit würden sie uns aus der Gesellschaft der Hexen und Zauberer verdrängen und es gibt nichts, was sie glücklicher machen würde. Das können wir nicht zulassen.
So erklärte ich es Sophie.
„Wahrscheinlich hast du Recht“, nickte sie und wischte sich die letzten Tränen aus den Augenwinkeln. „Es ist nur – meine Eltern sind bereits verstorben, meine Freunde und Kenny sind alles, was ich habe.“
„Das wusste ich nicht“, flüsterte ich spürte nun, wie bei mir die Tränen in die Augen stiegen. „Es tut mir so furchtbar Leid. Wie lange schon?“
„Seit vier Jahren. Autounfall. Ein Klassiker.“
„Oh Gott!“, entfuhr es mir. Wie alt mochte Sophie da gewesen sein? Elf? Zwölf? Wie alt war ich gewesen?
Sie zuckte mit den Schultern und sah gedankenverloren auf das leere Quidditchfeld hinab. Direkt gegenüber sah ich die Umkleidekabinen, aus denen ich in den vergangenen Wochen immer herausgestürmt war, um noch etwas vom Abendessen abzubekommen.
Ich holte tief Luft, bereitete mich auf die Offenbarung vor, von der außer Tia, Jery, Kenny und Louis niemand wusste.
„Meine sind auch tot. Seit vorletztem Sommer. Auch ein … klassischer Autounfall. Ich habe noch eine Schwester, Petunia, aber die ist...“
Ich brach ab. Das waren nun wirklich zu viele Informationen auf einmal.
„Ach Lily“, seufzte sie und malte nun mir Kreise auf den Rücken. „Wir sind wahrscheinlich auch so was wie Zwillingsschwestern.“
Ich lächelte schwach. „Wahrscheinlich.“
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