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Fanfiction

The durable Chaos - Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

von Mary_Evans15

15. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt



Freitag, der 25. Oktober 1977, abends

Na, meine Liebe?
Es sind noch genau sechs Tage bis zum großes, ersten Quidditchspiel gegen Ravenclaw. Ja, du hast richtig gelesen: Ravenclaw, nicht Slytherin. Die kleinen Schisser haben sich gedrückt, weil sie uns neulich beim Training bespitzelt haben und sich nun noch ein paar Geheimmanöver ausdenken müssen.
Nun, so formuliert es James. Wahrscheinlich haben die Schlangen Professor Slughorn mit jeder Menge Aufmerksamkeiten bestochen und so ist er zu Dumbledore gerannt, um den zu überzeugen, dass seine Schüler ja bisweilen aufgrund von falscher Einteilung der Quidditchfeldzeiten noch gar nicht richtig zum Trainieren gekommen sind. Bah.
Eigentlich macht es mir gar nichts aus, so habe ich wenigstens ein Problem weniger nächsten Donnerstag – von dem Tribünen aus werden mich die Slytherins ja schlecht vom Besen schubsen können. Zwar hat James deswegen jetzt oft schlechte Laune und lässt es auch oft am Team aus, aber ich bleibe meist verschont. Vielleicht wegen der Szene in der Bibliothek, ich weiß es nicht.
Ich bin auf Mariellas abstruse, verwirrende Aussage nicht weiter eingegangen, muss aber ständig daran denken. Als ob das jemand auf Wiederholungsschleife gestellt hätte. Endlich mal jemand, der wirklich dich liebt und nicht nur auf deine Augen steht. Das sagt doch keine Freundin zu ihrem Freund, Resistenz gegen Eifersucht hin oder her. Das nehme ich ihr nicht ab. Doch da wir zur Zeit täglich (ja, täglich!) Training haben und ich jeden Abend halbtot ins Bett falle, komme ich gar nicht dazu, mir ernsthaft Gedanken darüber zu machen. Ist vielleicht auch besser so.
Gut, meine Liebste, da mich James Joggingrunden und die Fliegerei auch heute beinahe zum Zusammenklappen gebracht haben und meine Kraft leider nicht mehr ausreicht, um diesen netten Kugelschreiber mit Schweinchenmuster hier festzuhalten, muss ich schon wieder Schluss machen.
Aber nein, vorher muss ich dir noch von unserem jetzigen freundschaftlichen Stand berichten. Ja, stell dir vor, sie verstehen sich alle ganz und gar wunderprächtig miteinander! Ich weiß nicht, woher sie all die Freundlichkeit nehmen und wie man sich so plötzlich doch wieder mögen kann, aber gut, mir soll's recht sein. Auch wenn ich mir aufgrund des vielen Trainings und der vielen Hausaufgaben, die ich ja dann meist allein in der restlichen Zeit erledigen muss, komme ich mir manchmal schon fast ausgeschlossen vor. Von einem Extrem zum nächsten!
Nun aber, nicht, dass ich noch über dir einschlafe und vergesse, dich zuzuklappen. Jemand kommt herein, liest alle meine Geheimnisse, verbreitet sie und -
Ich sollte diese Spinnerei lassen, sonst bekomme ich noch Albträume.

Deine Lily





Mittwoch, der 30. Oktober 1977, nachmittags

Das darf doch nicht wahr sein.
Das darf doch alles nicht wahr sein!
Ja, wir hatten gerade Verwandlung. Sechste Stunde Verwandlung, direkt vor dem Mittagessen, also mit knurrendem Magen und dadurch entstehenden schlechten Nerven. Wie ich es verabscheue.
Wir sollten einen Aufsatz schreiben, von Dienstag zu Mittwoch. Nun, bedingt dadurch, dass James uns ja leider bis spät in die Nacht trainieren muss (ich wünsche mir jedes Mal sehnlichst, er möge auch einmal in Ohnmacht fallen oder unkonzentriert sein, aber er tut mir den Gefallen nie – sicherlich hat er großzügige Energiereserven unter seinem Wuschelhaar versteckt), konnte ich keinen Aufsatz vorlegen, als es hieß, sie sammle alle ein um sich ein Bild von unserem jetzigen Bildungsstand zu machen.
Naja, als ich ihr dann ein leeres Blatt vorlegen wollte, ist sie total ausgeflippt. Was ich mir denn erlaube, wer mir denn so schlechte Manieren beigebracht hätte. Ich wollte ihr sogleich ausführlichst erklären, dass das alles nur eine Sache der Zeitnot war und nichts mit ihr persönlich zu tun hatte, doch da hatte sie mir schon die Jahrgangsfahrt, die am Donnerstag beginnen soll, verboten und fünfzig Punkte für Gryffendor abgezogen.
„Vielleicht können Sie dann einmal ihre Defizite nachholen! Sie müssen endlich mal erwachsen werden, Evans! Sicher überschätzt Sie James total, wenn sie nicht mal in der Lage sind, Schule mit ein bisschen Quidditch zu koordinieren. Oder hatten Sie einfach keine Lust? Oder haben es wieder einmal nicht verstanden?“
Das reichte mir. Ich musste mir von ihr nichts erzählen lassen! Die würde mir nicht die schönsten Wochen mit meinen Freunden verderben! Die warnenden Blicke meiner Freunde, die bereits allzu gut wussten, was folgen würde, ignorierend, sprang ich von meinem Platz auf. Wutentbrannt schnaubte ich und schimpfte: „Was wissen Sie denn schon? Haben Sie täglich Training, bei Wind und Wetter? Sie würden das doch nicht mal drei Tage aushalten. Sie haben doch nur einen Besenstiel im Arsch!“
Ich stockte. Dieses Mal war ich eindeutig zu weit gegangen. Die Sache mit James und Mariella, ihre Drohungen, der fehlende Schlaf. Alles war zusammen gekommen und hatte die Worte aus meinem Mund sprudeln lassen.
Meine junge Lehrerin stand stocksteif hinter ihrem Lehrerpult, die Hände auf den Tisch gelegt, die Lippen zusammengekniffen, als hätte sie auf eine saure Kirsche gebissen. Doch, es sah tatsächlich so aus, als wäre ihre Wirbelsäule nicht s-förmig, sondern eben wie ein, ähm, Besenstiel.
„Entschuldigen Sie bitte“, hakte ich schnell artig an. „Ich – das ist mir alles zu viel momentan.“
McGonagall schürzte die Lippen und wendete den Blick nicht von mir ab. Ich traute gar nicht, ihr in die Augen zu sehen. Als ich doch mal kurz zu ihr schielte, erschrak ich. War sie – weinte sie etwa?
Es vergingen schreckliche zehn Sekunden, in denen es um mich herum so leise war, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Alle Blicke waren schockiert auf mich gerichtet, während ich, mein Todesurteil abwartend, nervös mit meinen Haaren spielte und krampfhaft meine Federtasche begutachtete.
Die mit den vielen Stiften. Die mit der alles angefangenen hatte.
Ah, wie kam ich denn jetzt schon wieder auf James? Es war zum Verrücktwerden, wie er sich immer wieder ungefragt in meine Gedanken schlich.
„Jetzt haben Sie auch Verbot für das kommende Spiel gegen Ravenclaw, Evans“, sagte sie dann, wieder mit gefestigter Stimme. Bestimmt hatte ich mir das Glitzern auf ihrer Wange nur eingebildet. Aber – was hatte sie da gerade gesagt?
„Professor, bitte! James bringt mich um!“
„Na, dann hätte ich ja eine Sorge weniger“, sagte sie kalt, drehte sich zackig um und steuerte auf eine hintere Tür zu. „Der Unterricht ist beendet.“
Ich sah zum ersten mal in meinem Leben einen Lehrer lautstark die Tür zuknallen.

***

„Du bist wirklich zu weit gegangen, Lils“, erinnerte mich Tiara noch einmal freundlicherweise.
„Ach nee“, sagte ich ironisch und nahm mir schlecht gelaunt noch ein Schälchen mit Roter Grütze, „und ich dachte, sie sei nur aus dem Raum gestürmt, weil ihre neuer Liebeslektüre mit der Post angekommen ist.“
Tia sah mich stumm an. Wir hockten alle zusammen in der Großen Halle an dem noch leeren Gryffendortisch. All die anderen Schüler hatten noch Unterricht und so kamen wir uns vor, als wären wir die einzigen Menschen in einem verlassenen Geisterschloss. Nun, mir ging es so. Hatte die Rote Grütze nicht auch etwas blutähnliches? Angeekelt schob ich sie weg und schenkte mir Kürbissaft nach.
Die Jungs hatten noch nicht viel zu meiner kleinen verkürzen-wir-mal-unsere-letzte-Unterrsichtsstunde-bevor-wir-alle-auf-Klassenfahrt-fahren-Aktion gesagt, sondern das Reden lieber Tia überlassen.
„Meinst du, sie meint das ernst? Also, das mit der Klassenfahrt?“, fragte Jery nach.
„Und das mit dem Quidditchspiel?“, fügte Kenny hinzu.
„Und das mit den Punkten“, vervollständigte Louis.
„Letzteres auf jeden Fall“, murmelte Tia und schob gedankenverloren ihr Glas hin und her.
„Sie ist nicht der Typ für leere Drohungen“, sagte ich finster und drehte mein leergetrunkenes Glas in den Händen. Es überkam mich große Lust, es einfach an die nächstbeste Wand zu schleudern.
„Aber sie kann dich doch nicht hier lassen!“, riefen Jery und Tiara gleichzeitig empört aus.
„Sie kann dir doch nicht das Quidditchspiel morgen verbieten!“, ergänzten Kenny und Louis. Widerwillig huschte mir ein Lächeln über mein Gesicht. Immerhin hatte ich gute Freunde, die mich unterstützten, egal, was ich schon wieder ausgefressen hatte. Und sie fanden die Vorstellung, mich allein in Hogwarts zurückzulassen, wirklich nicht prickelnd.
Mir wurde ganz warm ums Herz.

„Wem wird das Quidditchspiel verboten?“
Oh scheiße. Mein Herz blies sich noch einmal trotzig auf, schlug zweimal kräftig und rutschte dann irgendwo nach unten in die linke Hosentasche.
Mutig drehte ich mich zu James um, der hinter mir stand. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie die Halle sich langsam mit Schülern füllte.
James stand mit verschränkten Armen da, runzelte die Stirn und sah auf mich herunter.
„James!“, rief ich gespielt erfreut und stelle mich hin, um den Größenunterschied wenigstens ein wenig auszugleichen. „Wie schön, dich zu sehen. Wie geht es dir denn so? Hier, hast du schon die Kartoffeln probiert, die sind wirklich lecker heute.“ Ohne auf ihn einzugehen, spießte ich schnell ein besonders dickes Exemplar auf meine Gabel und stopfte sie ihm in den vor Verwirrung offenstehenden Mund. „Wir sollten wirklich mal den Hauselfen eine Dankeskarte schreiben, so sehr wie sie sich immer für uns ins Zeug legen.“ Ich stopfte ihm immer mehr Kartoffeln in den Mund. „Oh guck mal, James, Mariella kommt gerade durch die Tür. Du willst ihr doch sicher hallo sagen.“ Energisch schob ich ihn in Richtung Vorhalle, aber er sträubte sich vehement.
„Lily, was machst du denn?“, schimpfte der Große und drehte sich verärgert zu mir um. Beim Reden verschluckte er sich und bekam einen Hustenanfall.
„Was hast du denn mit unserem lieben Prongs angestellt, Pumucklchen?“, ertönte nun Sirius Stimme. Er tauchte hinter James auf und schlug seinem besten Freund verlässlich auf den Rücken, um ihm vor dem Ersticken zu bewahren. Es sah reichlich brutal aus.
„Nenn. Mich. Nicht. So!“, zischte ich und ließ die letzte Kartoffel wieder in die Schüssel fallen. Stattdessen griff ich nach dem Kübel mit Kürbissaft und reichte ihn James, der sich allmählich wieder beruhigte. Er nahm ihn mit missbilligendem Blick, spülte aber gehorsam nach.
„Wieso denn nicht? Ist doch mal was anderes. Oder möchtest du jetzt nur noch Prinzesschen genannt werden? So wie von James?“, wandte sich Sirius wieder hartnäckig an mich.
„Ich habe auch noch einen Vornamen, weißt du?“, zischte ich in seine Richtung und nahm James den Kübel wieder aus der Hand.
„Ach so, nun, liebstes Prinzesschen Lily Pumuckl, hiermit frage ich Eure Erlaucht, äh, Verlaucht, was ihr denn mit meinem lieben Prinzen und Jagdgefährten -“
„Jagd auf was? Kurze Röcke mit langen Beinen und Ausschnitte bis zum Bauchnabel?“, flüsterte Jery hinter mir und erinnerte mich daran, dass wir nicht allein waren.
„- James gemacht haben mögen könntet?“
„Das ergibt überhaupt keinen Sinn, was du da sagst“, spottete ich und erwischte mich dabei, wie ich James geistesabwesend die Krümel von seinem Hemd wischte. Als hätte ich in Feuer gefasst, zuckte ich zurück. Außer James selbst, der mich amüsiert angrinste, schien es keiner bemerkt zu haben.
„Sie hat irgendwas ausgefressen, und damit ich ihr keine peinlichen Fragen stelle, versucht sie mir den Mund zu stopfen. Und du hast mir übrigens gerade fast den Rücken gebrochen, Pad. Wie soll ich denn bitte ohne Rücken spielen?“ Womit wir dann beim Thema wären. Hier bin ich, Gott, auch wenn ich eigentlich nicht an dich glaube: Vielleicht könntest du jetzt so einen kleinen Zufall einbauen, sowas wie ein tosender Heuler oder ein lautstarker Pärchenstreit. Ein Loch im Erdboden wäre natürlich die Schokolade vom Supermarktbilligeis, aber das verlange ich ja gar nicht...

Flucht war aussichtslos. James griff nach meinen Handgelenken und beugte sich zu mir herunter. Das war nicht fair, er kämpfte mit unerlaubten Mitteln!
„Was ist denn los, Prinzessin?“, flüsterte er, sodass nur ich es hören konnte, und legte seine Stirn gegen die meine. Alles um mich herum verblasste, ich sah nur noch ihn und seine Supermarktbilligeishaselnussschokokadenaugen. Er und ich. Für immer und ewig und bis ans Ende aller Zeit, bis der Klimawandel die Erde zerstört, bis ein Meteorit in Afrika einschlägt und wir ins endlose Weltall fliegen, uns stetig an den Händen fassend und-
„Lily? Ich habe dich was gefragt“, unterbrach James meine Fantasien barsch.
„Gott, bist du unromantisch“, fauchte ich und riss meinen Kopf zurück. Ah, so ging es besser. Zwar spürte ich noch deutlich den Druck seiner Finger an meinem Handgelenk, aber es war auszuhalten.
„Was bitte?“, hakte James belustigt nach und legte seinen Kopf schief.
„Äh nichts.“ Das Blut schoss mir ins Gesicht und ich drehte mich hilfesuchend nach meinen Freunden um, die alle, Sirius inklusive, ganz zufällig so taten, als wären die Kartoffeln wirklich ganz lecker und das Wetter das Gesprächsthema einen Tag vor Halloween und dem ersten Quidditchspiel der Saison.
„Hast du gerade von Romantik gesprochen?“
„Äh, natürlich nicht?!“, lachte ich hysterisch auf, riss auch meine Hände los und steckte sie in die Hosentaschen. Er runzelte die Stirn, beließ es aber dabei.
„Was ist dann los?“
Ich kämpfte mit mir, aber ich hatte einfach nicht den Mut, es ihm jetzt und hier zu sagen. Quidditch war James Leben und er würde es bestimmt nicht auf die leichte Schulter nehmen, dass sie morgen in Unterzahl spielen mussten. Um eine Ersatz einzuarbeiten, war es bereits zu spät.
„Ähm -“, stockte ich und sah ihm unruhig in die Augen und wieder weg, „das kann ich dir jetzt nicht sagen, weil... weil -“ Mein Herz flatterte unruhig hin und her. Ah, genau! „- weil mein Herz mir gerade in die Hosentasche gerutscht ist und ich es jetzt erstmal wieder einbauen muss. Nicht, dass ich dann morgen gar nicht mitspielen kann, wegen Organversagen. Wäre ja schrecklich.“ Ich lachte wieder hysterisch. Tia, die das ganze unauffällig verfolgte, stöhnte genervt auf.
James indes legte seine Hand an meine Stirn.
„Hast du Fieber? Geht es dir nicht gut?“ Er schien es ernst zu meinen und rückte mir immer fürsorglicher auf die Pelle, während ich immer weiter zurücktrat.
„Sie hat zu McGonagall gemeint, sie hätte einen Stock im Arsch und hat deswegen – und wegen einem nicht erledigten Aufsatz – Quidditchverbot für morgen bekommen. Und mit auf die Klassenfahrt nächste Woche darf sie auch nicht“, formulierte Tia nüchtern meinen Untergang.
Ich schielte verängstigt zu James hoch, der kurz verdattert schaute und dann, sobald er verstand, aussah, als würde er gleich explodieren.
„Ein Besenstiel“, verteidigte ich mich kleinlaut. „Ich habe gesagt, sie hätte einen Besenstiel im Arsch. Und den Aufsatz habe ich auch nur nicht geschafft, wegen des vielen Trainings und -“
„Halt einfach den Mund, Lily“, knurrte James. Alles liebevolle war aus seinem Blick verschwunden. Eine kalte Aura umgab ihn und ließ mich frösteln. Verängstigt schlang ich meine Arme um meinen Oberkörper. „Und bete, dass wir morgen trotzdem gewinnen, sonst -“
Er ließ offen, was sonst geschehen würde und rauschte davon. Das Du musst dir doch wenigstens meine Entschuldigung anhören! blieb mir angesichts seines plötzlichen Stimmungsumschwung im Hals stecken. Verdattert stand ich da und sah ihm hinterher. Langsam aber sicher stieg ein dicker Kloß in meinem Hals hoch. Wie konnte er nur so gemein sein? So barsch? Was konnte ich denn dafür, dass McGonagall mich so auf dem Kieker hatte?
Aber ich traute mich nicht, ihm das hinterher zuschreien. Dafür war ich nicht wütend genug. Sicherlich wäre mir schnell meine Ausrede im Hals stecken geblieben und ich hätte zu weinen begonnen – ich weine immer viel zu schnell in Konfliktsituationen.
Und so stand ich einfach nur da, und schickte all meinen Stolz schon mal vor in den Mädchenschlafsaal, damit er sich ein bisschen ausruhen konnte und vielleicht bereits die Schokolade vom letzten Hogsmeadbesuch unter dem Bett hervorkramen konnte.

***

Hier sitze ich jetzt tatsächlich, die Schokolade ist auch schon vollständig in meinem Magen verschwunden.
Meine Freunde haben sehr ehrenhaft alles gegeben, um mich zu trösten, aber leider nur mittelmäßig Erfolg gehabt. Selbst Mariella hat im Vorbeigehen ein „Das meint er nicht so“ gemurmelt, und Sirius hat sogar gesagt: „Ach, der kriegt sich bald wieder ein, der hängt doch an seiner Pumuckl-Prinzessin.“ Da hatte ich beinahe Grinsen müssen.
Aber es hilft alles nichts. Ich werde morgen nicht zum Quidditchspiel gehen, und die Halloweenfeier am Abend würde ich auch sausen lassen. Wo doch die Schulsprecher gerade haben verlauten lassen, dass die Sechstklässler alle schon direkt nach dem Quidditchspiel abreisen müssten, das geplante Programm fordere einen Tag mehr.
Was soll ich denn hier allein? Zwei lange Schulwochen lang?
Und dann auch noch mit einem wütenden James?

Liebste Grüße,
deine zu Boden geschmetterte Lily Evans


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