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Fanfiction

The durable Chaos - Ein tanzendes Wirrwarr 2

von Mary_Evans15

Hallohallihallöchen,
ja, es geht tatsächlich weiter. Leider habe ich im Laufe der…Monate ein wenig den Überblick über sämtliche Reviews verloren, bitte verzeiht mir, wenn ich nicht geantwortet habe, ab nun werde ich wieder regelmäßig antworten, versprochen.
So und nun: Auf auf, los los.


23. Ein tanzendes Wirrwarr 2


Fortsetzung, gleicher Abend - Freitag, der 08.11.1977, etwa 3.00 Uhr

Du, Lily?", sagte Gales, der wie gebrochen neben mir stand und tatenlos beobachtete, wie ich mir das Obst herauskescherte, "ich muss dir was gestehen, bevor du... nicht mehr zurechnungsfähig bist."
"Immer her mit den Geständnissen!", rief ich ein bisschen zu laut aus. "Mich schockt nichts mehr!"
"Na gut." Er holte tief Luft. "Ich bin wegen Mariella hier."
Außer das vielleicht.

Ich verstand nicht. Was meinte er damit? Vage erinnerte ich mich, wie er mir vorhin auf dem Weg in den Festsaal ein kleines Geständnis gemacht hatte. Etwas von wegen, er sei wegen seiner Freundin hier und würde das gleiche von ihr wollen, das ich auch von James erwarten würde.
Doch nicht einmal ich wusste, was mir dieser Abend bringen sollte, welchen Zweck zu viel Rouge, zu viel Haarspray und zu viel Bowlenananas eigentlich verfolgten. Verteidigte ich meinen verletzten Stolz oder wollte ich im Geheimen doch nur seine Aufmerksamkeit auf mich ziehen, Eifersucht provozieren, wie es die Viertklässlerinnen für mich geplant hatten?
Ein Blick in die Richtung des von den Fotografen umschwärmten Pärchens beendeten meine Selbstkritik.
"Lily? Alles in Ordnung?"
Nach einer etwa fünfminütigen Stille führte Gales in dem verzweifelten Versuch, meinen Blick zu erhaschen, ein kleines zusätzliches, pirouettenähnliches Tänzchen auf, mit welchem er uns beide ins Schleudern brachte.
"Schicher, schicher", lallte ich nicht sehr überzeugend. "Aber du meintest doch, du wärschst weg’n deiner Freunnin hier?"
"Ella ist meine Freundin." Er sagte das mit einer Selbstsicherheit, die ich anfangs nicht fassen konnte. Entgegen aller Regeln der Empathie brach ich in hysterisches Gelächter aus und krümmte mich vor Belustigung so sehr, dass mein lädierter Körper drohte, vornüberzukippen.
"Galsch", prustete ich, "du bischt dir schon im Klar’n, dass Miss Supermoralfreundin da grad mit’m Jamsie 'ne halbe Zwanzigerjahresromantsche abdreht?"
"Wer?"
"Na Mariellalalala."
Er runzelte die Stirn, schien nicht zu begreifen, inwiefern mein erstgenannter Name mit meiner Erläuterung zusammenpasste. Dennoch wandte er sich noch einmal prüfend um. Seine Augen funkelten wild, als er sah, wie James und seine angebliche Freundin lächelnd für die Hexenwoche posierten, jedoch schien ihn die Innigkeit der beiden nicht sonderlich zu überraschen.
"Die sind nicht mehr lange zusammen", presste er überzeugt zwischen den Zähnen hervor. Ich unterdrückte weitere unattraktive Geräusche der Belustigung. "Sie hat’s mir versprochen."
Von seiner Naivität gerührt, tätschelte ich ihm wortlos die Hand und führte ihn mehr oder weniger galant aus der Menge.
"Galesch, das dacht‘ ich auch, aber guck‘ doch ma‘ hin da." Ich steckte mir eine weitere Ananas in den Mund. Eine ältere Dame, welche eine erschreckend undefinierbare Haarfarbe zur Schau trug, die ich sonst nur von Mariella kannte, beobachtete angewidert, wie ich dabei meinem Zeigefinger dem kleinen Obstspieß den Vorzug gab. "Die sin‘ doch wie Sid un‘ Nancy, die beiden."
"Sid hat Nancy umgebracht, Lily, ich hoffe doch, dass James nicht das gleiche mit Ella vorhat."
Milde von seinem Mugglemusikwissen beeindruckt, fiel mir dennoch auf, wie liebevoll er von… Ella sprach. Diese Tatsache erheiterte mein angeschlagenes Gemüt leider kaum.
"Gar nisch‘ wahr, niemand hat dis je janz jeklärt, mein Junge", widersprach ich also kraftlos.
Er antwortete nicht, vielleicht hatte er auch gar nicht gehört was ich gesagt hatte, er war viel zu vertieft in seine Beobachtungen. James bedeutete just den drängelnden Fotografen mit seinem charmantesten Lächeln, sich und seiner Tanzpartnerin ein wenig Privatsphäre zu gewähren, verbeugte sich vor ebendieser und bat sie großspurig um einen Walzer. Die Mischhaarfarbenfrau neben uns quietschte hingerissen, woraufhin ich trotzig meine letzte Ananas direkt mithilfe dreier Finger aus meinem Glas fischte.
"Sie hat es mir versprochen", wiederholte meine Begleitung verbissen. "Sie hat es mir-"
"Was macht ihr beiden denn?" Cynthia war neben uns aufgetaucht und funkelte uns böse an, was ich jedoch nur unterschwellig bemerkte, ich war viel zu hingerissen von ihrem Silberschmuck:
"Oh, Cynnie, ist das’n Diadem? Wie hübsch! Und was’ne Hübsche du heude bis‘. Du musst ssum Siri, der-"
Sie beeilte sich, mir mit einer Hand den Mund zuzuhalten und mit der anderen ihre Lockenfrisur von meinen verzückt streichelnden Händen zu befreien.
"Lily! Wie viel hast du denn getrunken?"
"Sie ließ sich nicht abhalten."
Cynthia seufzte betrübt. "Ihr seid doch hier, um dem Pressepärchen da Revanche zu leisten und nicht, um die beiden aufgetakelten, verlogenen Hühnchen anzuschmachten wie die ganzen Käseblattfotografen. Was ist mit den Sieben Regeln? Lily?"
"Hmm?" Ich hielt Ausschau nach Hudson, in der Hoffnung, er würde seine Tanzbegleitung bald abholen und mir und meinem Selbstmitleid wieder mehr Raum verschaffen.
"Wie waren die Sieben Regeln?" Cynthia klang bierernst. "Es kann doch nicht sein, dass ihr euch hier so gehen lasst, besonders du, Lily! Wir haben das ganze Tarantantam doch nicht zum Spaß verzapft. Hier steht ihr, schön wie eh und je, und anstatt den Abend zu nutzen-"
Ich konnte das nicht ertragen. Natürlich hatte sie recht. Aber das Wissen um meine spätere Reue, welche spätestens mit dem Abfall des erheiternden Alkoholpegels eintreten würde, war quälend genug. Ich hatte genug Kritik gehört. Reichte es nicht, dass ich hier stand und zusehen musste, wie James schon wieder Mariella seine publike Aufmerksamkeit schenkte, im Hinterkopf stets ihren höhnischen Satz "Endlich mal eine, die dich wirklich liebt." Genügte das nicht? Musste meine Tanzbegleitung mir dann auch noch gestehen, dass ebendieses Mädchen der Grund seiner Flucht aus der Klassenfahrt war? Mussten meine neuen, obendrein noch jüngeren Freundinnen mich dann auch noch auf mein charakterschwaches Benehmen aufmerksam machen?
Urplötzlich sehnte ich mir Jery herbei. Er hätte mich zu diesem lächerlichen Slughornfest mit Freude begleitet. Er hätte dafür gesorgt, dass es auch mit James vor der Nase atemberaubend witzig geworden wäre. Er hätte mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen, mir widerstandslos Punsch nachgefüllt und mein betrunkenes Ich dann ohne Murren in den Gemeinschaftsraum getragen. Er hätte ohne Scheu haltlos über Mariella gelästert anstatt sie anzuschmachten, hätte ihre Haare als charakterlos und ihr Fotolächeln als aufgesetzt abgestempelt. Und er hätte, was mit Abstand das Beste war, meine meinungsorientierten Kosenamen verstanden.
Die Hand wie zu einem Stoppschild senkrecht ausgestreckt, bedeutete ich Gales und Cynthia wortlos, mir ein wenig Luft zu lassen und legte einen mechanischen Weg zur Bar zurück. Cynthias Blicke verfolgten mich warnend. Ich musste mich beeilen, doch aus den Augenwinkeln erkannte ich, dass Hudson bereits auf dem Weg zu ihr war und mir somit ein paar ruhige Minuten verschaffen würde.
"Einen doppelten Feuerwhiskey, bitte", wendete ich mich zerstreut an den Kellner.
"Sind Sie denn überhaupt schon volljährig, Miss?", hakte dieser argwöhnisch nach. Eine Gruppe angeheiterter Slytherins, die es sich mit ihren halb maskierten Errungenschaften des Abends auf den Barhockern bequem gemacht hatten, zeigten mit den Fingern in meine Richtung und lachten hämisch.
"Das geht auf mich", ertönte eine rettende Stimme hinter mir. Ich drehte mich um - mit ein wenig zu viel Schwung vielleicht, denn der Zahlende musste mich nun auch noch vor einem trunkenen Sturz bewahren. Mein erheitertes Ich wollte sich gerade überschwänglich bei dem zweifachen Retter bedanken, bis-
"Jamsie, du bist's ja!"
Selbst in diesem Moment merkte ich, dass ich nuschelte. Leider war es mir keineswegs peinlich. Der Alkohol täuschte mir eine sorgenfreie und humorvolle Atmosphäre vor, sodass meine größte gegenwärtige Sorge tatsächlich Peeves war, der begonnen hatte, einige außerschulische Gäste mit Kürbisköpfen zu schmücken. Von der Unhöflichkeit einmal abgesehen, zeigte das Schaubild doch einen besonders skurrilen Witz, der mich großartig unterhielt.
"Nun gut, Mr Potter, dann hier einmal ein Drink für die gackernde Lady." Der Kellner überreichte mir ein faustgroßes Glas mit einer klaren Flüssigkeit darin. Außerdem war ein Strohhalm dazu geliefert worden, dessen Kopfstück die Form eines kleinen, whiskeyspeienden Drachen hatte. Ich sah aus den Augenwinkeln, dass James Anstalten machte, mir den Drink zu entwenden. Ich dachte, ich sehe nicht richtig. Erst tat er den ganzen Abend über so, als hätten wir nie auch nur die kleinsten Intimitäten ausgetauscht, und dann bestand unser erster Kontakt aus einer Verhaltenskorrektur. Fehlte nur noch, dass er mich auf die schädlichen Auswirkungen des Alkohols auf meine Joggingausdauer im Training hinwies.
Rasch führte ich das Glas an den Mund - ich vermied es absichtlich, den Strohhalm zu benutzen, ich wollte einen Kuss mit einem Drachen tunlichst vermeiden - und trank es mit einem Zug leer.
"Was machst du denn, Lily?", fragte James und zog mich aufgebracht ein paar Barhocker weiter, weg von den Slytherins. "Aus welchem Grund betrinkst du dich so?"
Mein vernebelter Verstand nahm wahr, wie er sich an meinem Ärmelsaum festkrallte und mich mit dem Rücken zum Bartisch drehte. Er selbst stellte sich frontal vor mich, um neugierige Blicke zu vermeiden. Man könnte meinen, er wollte mich vor lächerlichen Gerüchten schützen, ich selbst bin eher der Ansicht, er wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf unsere ... Beziehung wenden. Die Gerüchte vom Halloweendonnerstag hatten sich noch nicht gelegt, und wenn ich Mariella richtig verstanden hatte, störte sie eine Affäre ihres Freundes nicht sonderlich - die dadurch entstehenden Munkeleien jedoch schon.
"Freundschn“, lallte ich und griff mit kesser Angetrunkenheit in seine Krawatte, "du has' mir doch den Whisky betschalt, haste doch? Wass meckersten denn so rum mit mir?" Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass nicht alles echt war. Meine Randalenlust fügte durchaus noch den einen oder anderen Nuschler hinzu.
"Um weitere Aufregung zu vermeiden", erklärte James knapp und stöhnte verzweifelt. Ich krallte mich noch fester in seiner Krawatte und zog ihn zu mir herunter.
"Wo hasten deine Könjigin jelassn?", flüsterte ich ihm ins Ohr, recht stolz auf die Anspielung auf meinen Kosenamen. "Sattle mal lieber dein Pferdschn und reite surück auffdem. Sie wolln doch nochn paar schöne Fodoss machen, wollen 'se doch!"
"Was redest du denn da wieder, Lily?" James Stimme klang irgendwie weichgeklopft und ausgelaugt. Sein ganzes Gesicht war ziemlich zermartert und seine Wangenknochen zeichneten sich deutlicher als sonst in dem so schönen Gesicht ab.
"Allet red' isch", grinste ich und zupfte noch ein bisschen an der Krawatte. Er folgte meiner mutigen Aufforderung und legte seine Stirn an meine. Mein Atem wurde schneller, doch ich musste erstaunt feststellen, dass auch James Blick unruhig hin und her wanderte. Er schob seine freie Hand zu meinem Gesicht und strich mir liebevoll über die Wangen.
"James, James, James", hauchte ich verliebt. Vielleicht etwas zu verliebt.
Über meinen Kopf hinweg hörte ich James einen Liter Mineralwasser bestellen.
Ich weiß nicht, wieso, aber das machte mich furchtbar wütend. Hier standen wir wieder, dicht an dicht, wie so oft in solchen Fällen halb versteckt, irgendwie geschützt vor den reißenden Mundwerken der Öffentlichkeit. Und während ich damit beschäftigt war, meiner Seele in Form halbironischer, bissiger Kommentare Freiheit von meinen Gefühlen zu verschaffen, war James einzige Mission, die Situation zu glätten, Gesellschaftsuntaugliches unsichtbar und mich nüchtern zu machen. Hauptsache unauffällig.
Ich war so wütend. Ich wollte das nicht. Alle sollten sehen, was ich fühlte. Selbst wenn ich angetrunken und vielleicht peinlich war, wen kümmerte es? Wenigstens war es die Wahrheit. Jery hätte das nie gemacht, schoss es mir in den Kopf. Warum konnte ich nicht in Jery verliebt sein?
"Ich will dein Scheiß-Wasser nicht!", rief ich, meine ganze Konzentration auf meine Artikulierung verwendend, aus, und schubste ihn weit genug zurück, dass ich und mein Reifrock genug Platz hatten, uns zu befreien.
"Nun sei doch nicht so, Lily. Trink das Wasser, es wird dir gut tun."
"Du willst wissen, was mir gut tut?" Ich lachte höhnisch.
"Was ist hier los?" Mariella hatte uns gefunden. Ich fragte mich, unter welchem Vorwand James sich überhaupt von ihr fortgeschlichen hatte. Argwöhnisch stand sie plötzlich neben mir und schaute zwischen James und mir hin und her. "James, die Leute gucken schon."
"Die Leute gucken schon", äffte ich sie nasal nach. Es war ihrer nicht würdig, das muss ich zugeben, aber es war sehr befreiend. Mariella warf mir einen halb entnervten, halb mitleidigen Blick zu. Ich starrte mit, wie ich hoffte, leerem Gesichtsausdruck zurück.
"Lily hat es ein bisschen übertrieben mit den Zaubergetränken", feixte James. Etwas Liebevolles schwang in seiner Stimme mit, doch ich versuchte, dem gegenüber die gleiche Gleichgültigkeit walten zu lassen wie gegenüber seiner... Freundin.
Diese schlug überfordert die Hand vor den Mund.
"Sie wird wieder Aufmerksamkeit auf euch ziehen, James. Du musst etwas unternehmen."
"Sie wird nichts tun, Ella, aber können wir es ihr nicht endlich erklären?"
"Bist du nun vollkommen übergeschnappt? Sie wird es nicht verstehen! In all den Jahren hattest du so viele Liebeleien, James, warum musst du ausgerechnet im letzten Jahr alles über Bord werfen? "
"Sie wird nicht ruhen, bis sie weiß, was hier gespielt wird!"
"Sie steht noch hier", warf ich kühl ein. Ich bemühte mich, einen besonders nüchternen Eindruck zu hinterlassen, was angesichts meines schwankenden Körpers allerdings nicht sonderlich erfolgreich war.
James warf mir einen kurzen, beunruhigten Blick zu, als fürchtete er, ich würde wie eine Briefbombe jederzeit explodieren, dann wandte er sich wieder Mariella zu, die einen Schritt auf ihn zugetreten war und nach seiner Hand griff.
"Bitte Jamie, bitte, nicht heute. Du weißt, das würde Mama", sie sagte wieder maman, was ich urkomisch fand, "in einen Herzinfarkt stürzen."
James Blick wanderte von mir zu Mariella und wieder zurück zu mir, wo er etwa eine Minute ruhte. Ich machte mir schon gar keine Hoffnungen mehr. Es war doch ohnehin zwecklos, selbst mit 1,5 Promille war das nicht schönzureden. Resigniert verschränkte ich die Arme vor der Brust. Natürlich würde er ihren Wünschen Folge leisten. Das hatte er damals im Klassenraum getan, als er jede Chance hatte, mir irgendetwas zu beweisen, und das würde sich jetzt genau so wiederholen.
Ich kam mir vor wie die bemitleidenswerte Nebenrolle einer schlechten Opera, in der sich ausgangslose Schlüsselszenen in Endlosschleife wiederholen, bis die im Schatten stehen Mätresse des hinreißenden Jünglings entweder umzieht oder in der Kirche eintritt.
"James." Mariellas Stimme war nun beinahe hysterisch. Ich bemerkte, dass James Blick immer noch auf mir ruhte. "Bitte. Wir wissen beide, wie schwer das ist. Aber tu uns das nicht an, nicht wegen einem kleinen… Mädchen, das du nicht länger als ein paar Wochen kennst!"
Ich wollte mich gerade empören, doch ich musste erstaunt feststellen, dass James mit zuvor kam.
"Rede nicht so über Lily Evans! Außerdem kenne ich sie viel länger, das weißt du!"
"James, bitte, beherrsche dich, wo bleibt deine Diskretion!"
"Ich will, dass wir das Ganze ein für alle Mal klären!"
Endlich wandte er seinen Blick von mir ab. Ich nutzte die Situation, um mein verrutschtes Dekolleté zu richten. Vor mir funkelten sich James und Mariella böse an. Ich stellte fest, dass das kleine Geplänkel nicht unbeobachtet geblieben war, insbesondere die Slytherins am Bartisch zeigten reges Interesse. Ich zeigte ihnen unter leichtem Händezittern eine Faust, und pustete sanft meinen Mittelfinger in die Höhe, eine Geste, die mein Papa mir in frühen Jahren beigebracht hatte, als Konsequenz auf meinen ersten, von einem Jungen namens David ausgelösten Herzschmerz. Meine Frechheit führte wie geplant zu einem kleinem Tumult am Bartisch, welcher die erhoffte Aufmerksamkeit des Barkeepers auf die Truppe lenkte.
"Schön", zischte Mariella endlich. "Schön. Dann will ich aber John dabeihaben."
"Wer zum Teufel ist John?", ereiferte sich James.
"Meine Begleitung", warf ich ein.
"Deine Begleitung?", riefen James und Mariella synchron aus, ihre Augen waren von verräterischer Eifersucht gepackt.
"Hmm", antwortete ich verträumt. Mir war das alles ein bisschen zu aufregend und konfus. Eigentlich war ich viel zu sehr damit beschäftigt, meinen ananasgefüllten Körper vor dem Peinlichkeiten eines rutschenden Kleides zu schützend, als dass ich mich auf die Verwicklungen der Paare konzentrieren wollte.
Obendrein schienen James Augen urplötzlich wieder wie manisch an meinem Gesicht zu hängen, wobei ich zugeben muss, dass er mein Gesicht doch in regelmäßigen Abständen etwa zwanzig Zentimeter zu tief schätzte. Ich schwor mir, in Zukunft nur noch biedere Kleidung zu tragen.
"Schön", wiederholte sich Mariella, einem Kollaps nicht weit. "Wenn er nun schon einmal hier ist, ohne mir auch nur ein Wort davon zu sagen, können wir ja wenigstens endlich alles klären." Es kam mir so vor, als erhöhte sich ihr Lautstärkepegel mit jeder Silbe um zehn Dezibel. "Ich werde ihn holen."
"Mariella, ich bitte dich, wo bleibt‘n deine Diskretion", warf ich ein, und hörte James klammheimlich lachen. "Es ist wohl besser, ich hole meinen Tanzpartner." James Lachen erstarb.
Mariellas Augen zuckten verräterisch. Sie sah mich an, als könnte sie sich nicht entscheiden, was sie von mir zu halten hatte. Sie konnte meine Abneigung ihr gegenüber zu deutlich spüren, als dass sie einen wirklichen Versuch unternehmen konnte, mit mir warm zu werden, und irgendwie schien sie meine Antipathie doch nicht direkt zu erwidern. Ihre Unfreundlichkeit kam eher aufgrund ihrer schlechten Nerven zustande.
"Nun", erwiderte sie gefährlich hoch, "wir sehen uns in fünf Minuten auf dem Schulgelände." Damit rauschte sie an mir vorbei, James hinter sich her schleifend.
Ich sah ihnen ein paar Augenblicke nach, dann drehte ich mich um, entschlossen, Gales zu finden, ohne die halbe Tanzgemeinschaft über den Haufen zu wanken.


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