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Fanfiction

Das Tagebuch der Arabella Doreen Figg - Mitleid, ein falscher Freund

von BlackWidow

Hallöchen!
Hier das neue Kapitel - Re-Kommis sind wieder im Thread zu finden.
Viel Spaß beim Lesen.


68
Mitleid, ein falscher Freund
Neujahr 1989
Heute Nacht hat mich eine Eule aus Genf erreicht, durch die mir Florence mitteilte, dass Philippe endlich Gritli gefunden hat. Sie wohnt seit einiger Zeit wieder in ihrem alten Haus in Bern, in dem ich vor Jahrzehnten ihr Gast war. Ihr Mann ist schon vor über einem Jahr verstorben, und seitdem lebt sie einsam und völlig von der Außenwelt abgeschottet vor sich hin. Das Haus sah von außen derart unbewohnt aus, dass niemand auf die Idee gekommen wäre, Gritli könnte wieder dort leben. Sie ist wohlhabend, es fehlt ihr also nicht an materiellen Gütern, doch weiß sie mit sich und ihrer Zeit nichts anzufangen. Sie hatte es sich ja zu Lebzeiten ihres Mannes zu ihrer Aufgabe gemacht, ihn zu bedienen, ihr ganzes Sein auf sein Leben und seine Arbeit auszurichten. Und nun hat ihr Leben jeglichen Sinn verloren und sie möchte am liebsten nur noch sterben.

„Ach, ich bin doch zu nichts mehr nütze, es wäre besser, ich würde gleich sterben!“ rief sie wohl mehrere Male aus. Philippe, der sonst eigentlich nie sprachlos ist, war ziemlich unbeholfen und wusste nicht recht, wie er die Schwester seines besten Freundes einigermaßen aufbauen könnte. Auch ich bin im Moment überfordert und hoffe auf eine gute Eingebung. Von hier aus kann ich vermutlich kaum etwas ausrichten, aber ich werde ihr wenigstens einen Brief schreiben, damit sie nicht das Gefühl hat, völlig vergessen worden zu sein.

Ostern 1989
Marge Dursley könnte sich hier schon fast einen zweiten Wohnsitz einrichten, so oft besucht sie ihren Bruder und macht damit meinem Harry das Leben schwer. Es ist verrückt, wenn man sieht, mit welcher Hingabe Marge ihren gefährlichen Hund verwöhnt, und ich frage mich, ob das eine Art Liebe ist, was sie für den Köter empfindet. Es scheint ja tatsächlich Menschen zu geben, deren Gefühlswelt derart gestört ist, dass sie Gefühle nur für Tiere, nicht aber für ihre Mitmenschen, empfinden können. Welche traumatischen Erfahrungen müssen die Geschwister Dursley wohl in ihrer Kindheit gemacht haben, dass sie nicht fähig sind, wirklich zu lieben? Vernon „liebt“ sein Auto und seine Karriere, und Marge „liebt“ nur ihre Bestien.

Doch wenn diese Gedankengänge mir selber einen Spiegel vorhalten sollen, dann wäre wohl auch ich nicht wirklich liebesfähig: Ich liebe meine Katzen! Wo ist denn hier eine Grenze zu setzen zwischen krankhafter Liebe zu Tieren und ganz normaler Liebesfähigkeit jeder Kreatur gegenüber? Ich bin verwirrt und mag nicht weiter darüber nachdenken.

Und doch bekomme ich dieses Thema nicht mehr so leicht aus meinem Kopf. Was könnte denn Gritli lieben, nun, da ihr Mann, der bisher einzige Gegenstand ihrer Liebe, für immer von ihr gegangen ist? Wie sehr liebte sie eigentlich ihren Bruder? Und wenn sie ihn liebte, dann stellt sich die Frage: Wäre sie bereit, ihre eigene Energie in dessen Lebenswerk einzubringen? Oh, ich muss sofort an Florence schreiben! Ist es nicht erstaunlich, dass das Nachdenken über Vernon und Marge Dursley mir vielleicht eine Lösung für Gritlis Problem gebracht hat?

Nachdem ich den Brief abgeschickt habe, kann ich mich endlich wieder auf meine Aufgabe hier besinnen und unter meinem Tarnumhang etwas von Dädalus` Schlafmittel an Ripper verabreichen. Irgendwann müsste Marge doch davon überzeugt sein, dass die Luft in Little Whinging ihrem Schoßhündchen ganz und gar nicht bekommt.

3. Juli 1989
Was für ein Geburtstagsbrief mich heute aus Genf erreicht hat! Florence hat auf meine Initiative hin Gritli in Bern aufgesucht und sich als Philippes Frau vorgestellt. Sie hat ihr lang und breit erklärt, was aus Urs` Haus geworden ist und dass freiwillige Helfer für dieses Projekt dringend benötigt würden. Gritli zeigte sich zunächst eher abweisend, doch im Laufe des Gesprächs gab sie zu erkennen, dass sie genügend Zeit hätte, um sich sozial zu engagieren. Allerdings machte die Art und Weise, sich über Werwölfe zu äußern, Florence etwas unsicher. Gritli sagte wohl gefühlte hundertmal: „Ach, diese Armen! Denen muss doch geholfen werden!“ Dass sie dabei fast in Tränen ausbrach, machte die Sache nicht besser, doch Florence meinte, sie würden es trotzdem einmal mit ihr als Hilfskraft probieren. Diese Mitleidstour ist nicht das, was Menschen mit einem Problem brauchen können und was ihnen wirklich hilft. Ich will nun einfach hoffen, dass Gritli es bald lernt, unbefangen mit den Menschen, die ihr anvertraut werden, umzugehen.

21. Juli 1989
Und wieder einmal war Harry einen ganzen Tag lang bei mir. Es hat in Strömen geregnet, und so blieb uns nichts anderes übrig, als im Haus zu bleiben. Diesmal haben wir uns gegenseitig „Anne of Green Gables“ vorgelesen, was ich ja im vorigen Jahr schon geplant hatte. Harry liest sehr schön, und ich hoffe natürlich, dass ihm der Inhalt des Buches auch etwas gegeben hat. Er ist ziemlich verschlossen, was einen bei dieser Art von „Erziehung“, die er genießt, nicht weiter verwundert. Ich würde mir natürlich wünschen, dass er mehr Vertrauen zu mir fasst, aber das bleibt wohl ein Wunschtraum. Er fühlt, dass er zu mir abgeschoben wird, wenn seine Verwandten ihn nicht haben wollen, und da ich ihm nichts Besonderes zu bieten habe, kann er den Aufenthalt bei mir wohl kaum mit positiven Gefühlen verbinden.

Eine Stunde, bevor er mich verließ, habe ich dann wieder das unvermeidliche Katzenfotoalbum herausgeholt, damit er seiner Tante auch ja erzählt, wie langweilig es bei mir war. Derzeit habe ich außer Mr. Tibbles, Snowy und Tuffy keine Katzen im Haus, weil Hestia den letzten Wurf in die Magische Menagerie mitgenommen hat. Tuffy ist schon alt und zieht sich deshalb am liebsten in ihre ruhige Ecke zurück. Mr. Tibbles ist fast immer unterwegs und Snowy hat leider einen etwas schwierigen Charakter. Sie würde Harry vermutlich nur beißen und kratzen, wenn er nicht genau das macht, was sie sich vorstellt. Also gab es nur Katzenfotos und keine echten zum Streicheln. Ich kann es verstehen, dass das für ein Kind zum Gähnen ist. Was bin ich froh, dass es nur noch zwei Jahre dauert, bis Harry nach Hogwarts kommt. Was für eine unglaubliche Befreiung dies für Harry sein wird!

31. Juli 1989
Nun ist Harry neun Jahre alt geworden und ich habe Dädalus gebeten, sich eine Überraschung für ihn einfallen zu lassen. Ich glaube, unser Freund hat schon mehr Vielsafttrank in seinem Leben zu sich genommen als Butterbier, aber es scheint ihm immer wieder großen Spaß zu machen, sich in andere Personen zu verwandeln. Er hatte die Gestalt irgendeines Muggels angenommen, doch zusätzlich hat er sich ein Clownskostüm ausgeliehen. So stand er am Parkplatz des Supermarkts, und als Petunia mit den beiden Jungen näherkam, begrüßte er Harry, gratulierte ihm zum Geburtstag und überreichte ihm einen Luftballon und einige Schokoriegel. Ich beobachtete die Szene unter meinem Tarnumhang, weil ich nicht auffallen wollte. Petunia schaute ziemlich peinlich berührt und fragte Harry, ob er den Mann kenne, was dieser natürlich verneinte. Dudley schrie aus Leibeskräften: „Wieso habe ich keinen Luftballon zu meinem Geburtstag bekommen?“

Es stellt sich natürlich die Frage, ob sich ein Kind mit neun Jahren tatsächlich über einen Luftballon freut, aber ich bin mir sicher, Dudley wollte nur einen haben, weil er es nicht ertragen kann, wenn Harry etwas bekommt, was er nicht hat. Leider währte die Freude darüber sowieso nicht lange, weil Dudley es noch auf dem Heimweg geschafft hat, ihn zum Platzen zu bringen. Da Dädalus aber die Schokoriegel Harry heimlich zugesteckt hatte und dieser sie sofort in seiner Hosentasche verschwinden ließ, dürfte wenigstens dieser Teil des Geschenks noch etwas länger Freude bereiten. Das ist leider Alles, was wir derzeit für ihn tun können.

3. September 1989
Ein Brief von Florence hat mich etwas verunsichert. Sie schrieb:
„Liebe Arabella,
unsere Freundin Gritli arbeitet mit großer Hingabe im Lykanthropiezentrum, doch Vitus berichtet uns, dass sich immer mehr Bewohner in ihrer Gegenwart unwohl fühlen. Sie macht wirklich Alles für verletzte Werwölfe, wäscht ihre Wunden aus und verarztet sie. Doch leider kann sie dabei nicht ihren Mund halten, um es einmal so salopp auszudrücken. Jede Hilfeleistung wird kommentiert mit einem „Ach, Sie Armer!“ oder „Sie tun mir ja so leid!“ und „Ich würde Ihnen ja so gern Ihre Schmerzen abnehmen!“ Und gerade diese Ausrufe sind es, die den Betroffenen richtig auf die Nerven gehen. Sie fühlen sich dadurch noch minderwertiger, als das sowieso schon der Fall ist, aber Gritli scheint sich gar nichts dabei zu denken.

Entschuldige bitte, wenn ich Dich damit behellige, aber vielleicht hat Du irgendeine geniale Idee, wie wir Gritli zur Vernunft und zum Nachdenken bringen könnten. Ihre praktische Hilfe im Zentrum wird sehr geschätzt und es scheint auch ihr ganz gut zu tun, eine solch wichtige Aufgabe übernommen zu haben. Aber ihr Mitleidsgetue ist für alle Beteiligten schier unerträglich. Ich weiß, sie meint es nur gut, und ich hätte gern eine Patentlösung, damit sie merkt, dass ihr Verhalten ihre Schutzbefohlenen nur demoralisiert.

Ich hoffe, Dir geht es gut. Entschuldige bitte, dass ich - etwas in Eile - heute so gar nichts Persönliches schreibe.
Deine Florence“

1. Oktober 1989
Ich denke mehr über Florences Brief nach als mir gut tut. Irgendwie hat sie dadurch auch mir die Augen über mich selber geöffnet, denn mir fällt dabei ein, wie oft ich schon mitleidig an Harry gedacht habe. Sehr oft denke ich „Ach, der arme Harry hat es so schlecht bei seinen Verwandten!“ und es hilft ihm natürlich überhaupt nichts. Der einzige Trost ist mir, dass ich es ihm nicht selber sage, sondern meine Gedanken für mich behalte.

Und plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Man müsste Gritli mit ihren eigenen Waffen schlagen. Man müsste ihr selber mit solchen Aussprüchen wie „Auch, Du arme Gritli, Dein Leben hat so gar keinen Sinn mehr, seit Dein Mann gestorben ist!“ auf die Nerven gehen, damit sie es am eigenen Leib erfährt, wie man sich dabei fühlt. Oh, das ist die beste Idee, die ich seit langem hatte. Ich muss sie gleich Florence mitteilen!

Weihnachten 1989
Diesmal verbringe ich das Fest allein, was für mich aber völlig in Ordnung ist. Hestia hat vorsichtig angefragt, ob ich etwas dagegen hätte, wenn sie nur mit Dädalus zusammen die Feiertage verbringen würde, und ich habe mit Freuden zugestimmt. Es wäre zu schön, wenn sich endlich so eine Art Liebesbeziehung zwischen den beiden entwickeln würde. Ich war also mit meinen Katzen gemütlich daheim vor dem Kamin, als mich eine Eule aus Genf erreichte:

„Frohe Weihnachten, meine liebe Arabella!
Als besonderes Geschenk kann ich Dir mitteilen, dass Gritli tatsächlich mit ihren eigenen Waffen geschlagen wurde, wie Du es uns so schön vorgeschlagen hattest. Es hat zwar lange gedauert, bis sich eine passende Gelegenheit ergab, doch die Bewohner des Lykanthropiezentrums haben sich seitdem immer wieder Gedanken darüber gemacht, wie man Gritli einen Spiegel vorhalten könnte, ohne sie zu beleidigen. Da sie oft dazu neigt, auch Bagatellverletzungen zu einem Drama aufzubauschen, hatte einer der Bewohner neulich ein Schlüsselerlebnis, das ihm die Idee für Gritlis Heilung von ihrer Mitleidstour einbrachte.

Auch Werwölfe können sich mal beim Rasieren schneiden, wie Du Dir denken kannst. Eben das passierte einem Bewohner, und obwohl gerade Neumond war und diese Verletzung somit keinesfalls mit seinem Problem in Zusammenhang gebracht werden konnte, wies Gritli ihn darauf hin, dass er da im Gesicht eine schlimme Wunde hätte, die dringend behandelt gehörte. Sie war so in ihrem Element, dass sie gar nicht zuhörte, als er ihr erzählte, wie es zu dieser Wunde gekommen ist und dass diese völlig harmlos wäre. Sofort brachte sie die Salbe gegen Fluchwunden, die im Haus immer in größeren Mengen vorhanden ist. Ihr Patient konnte sich gar nicht wehren, weder mit Worten noch mit Taten, weil sie ununterbrochen auf ihn einredete und ihn während der Behandlung auch noch festhielt. So ließ er es geschehen, dass sein klitzekleiner Schnitt mordsmäßig behandelt wurde und machte sich währenddessen seine Gedanken, wie er Gritli ihre übertriebenen Handlungen sehen machen könnte.

Die Gelegenheit ergab sich bald. Eines Morgens zog der Kamin nicht so richtig und es gab einen Haufen Rauch im Raum, als Gritli ankam. Sie hatte ganz schnell Tränen in den Augen, weil der Qualm wirklich unangenehm war. Unser lieber Freund reagierte blitzschnell und sagte im mitleidigsten Tonfall: „Ach, du arme Gritli! Der Tod deines Gatten geht dir immer noch so nahe, dass du ständig weinen musst!“ Ehe Gritli zu einer Erklärung ansetzen konnte, ließ er sich auch schon über die modernen Heiler aus, die sich meisterhaft darauf verstünden, seelische Schwierigkeiten zu behandeln. „Wenn du willst, mache ich gerne einen Termin für dich aus, denn das musst du unbedingt behandeln lassen!“ Obwohl er Gritli ansah, dass sie gerne etwas dazu sagen wollte, ließ er sie nicht zu Wort kommen sondern malte ihr in den schlimmsten Farben aus, was passieren kann, wenn jemand eine psychische Krankheit nicht von einem Heiler, der darauf spezialisiert ist, behandeln lässt. Zum Glück ist dieser junge Mann derart redegewandt, dass er es meisterhaft verstand, eine gute Stunde über dasselbe Thema zu referieren, ohne dass Gritli auch nur ein einziges Mal zu Wort gekommen wäre.

Das Ende vom Lied war, dass Gritli sich zunächst einige Tage zurückgezogen hat. Wir dachten schon, sie wäre beleidigt und würde nun nie mehr zum Helfen kommen. Doch scheinbar brauchte sie nur einige Zeit zum Nachdenken, und nun arbeitet sie wieder so zuverlässig wie bisher - nur redet sie nicht einmal halb so viel wie früher.

Hab ganz herzlichen Dank für diese gute Idee, Arabella. Das war die Rettung!
Mit vielen lieben Grüßen
Deine Florence“


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