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Fanfiction

Das Tagebuch der Arabella Doreen Figg - Im edlen und fürnehmen Hause Black

von BlackWidow

Hallo Leute!
Dankeschön für Eure Kommis - Bertie Bott's Bohnen stehen schon bereit:-))
@LilyLunaMalfoy:
Willkommen hier! Schön, dass Du meine FF gefunden hast und sie Dir gefällt. Ich denke, Arabella hat echt Glück, dass sie in der magischen Gesellschaft erstaunlich gut zurecht kommt. Andere Squibs wurden vielleicht schon im Kindesalter von ihren Familien verstoßen und mussten sich in der Muggelwelt durchschlagen.
@MIR: Tut mir Leid, dass ich Urs irgendwie aus Arabellas Leben streichen muss, ich hätte ihr auch ein glücklicheres Leben gegönnt. Aber ich möchte mich möglichst genau an Rowlings Vorgaben halten, und die hat Arabella eben als alleinstehend eingeführt:-(((.
@Alle: Im nächsten Kapitel hat Arabella eine gute Ablenkung von ihrem Liebeskummer. Ich habe dieses Kapitel mit Begeisterung geschrieben - obwohl es natürlich für alle Beteiligten alles andere als lustig ist. Aber lest selber:

21
Im edlen und fürnehmen Hause Black

29. August 1961
Ich habe mich nun dazu entschlossen, vorerst nichts von den schrecklichen Erlebnissen im Denkarium an Urs zu schreiben und will lieber damit warten, bis ich eine gute Eingebung habe, wie ich es am geschicktesten anstelle. Inzwischen gab es hier auch genügend Ablenkung, sodass ich nicht ständig über meine eigenen Probleme nachdenken musste. Daphne hat mir im Vertrauen berichtet, dass ihre Freundin Walpurga immer größere Schwierigkeiten hat, ein zuverlässiges Kindermädchen für ihren Sohn zu finden. Er scheint so lebhaft zu sein, dass er alle Anwärterinnen auf diese Anstellung innerhalb kürzester Zeit vergrault. Da aber die Geburt des zweiten Kindes unmittelbar bevorstehe und sämtliche Hauselfen bei diesem Ereignis unabkömmlich wären, könnte sich die fürnehme und edle Walpurga tatsächlich noch einmal breitschlagen lassen, ihren Stammhalter der unwürdigen Squib Arabella Figg anzuvertrauen. Die gestelzte Ausdrucksweise der Blacks allein war schon Anlass genug, um in mir die Neugier zu wecken, deren Haus einmal von innen sehen zu wollen. Vermutlich sind dort sogar Wasserhähne und Toilettensitze aus reinem Gold, doch wenn die hohe Herrschaft hier einen Furz lässt, wird dieser trotzdem nicht nach Eau de Cologne riechen.

5. September 1961
Nun bin ich also tatsächlich in diesem fürnehmen Haus der Blacks gewesen! Daphne hat ihrer Freundin zuliebe versprochen, während meines Aufenthaltes dort für unsere Mutter zu sorgen. Selbstverständlich wurde ich durch den Dienstboteneingang hereingelassen, aber das ist ja schließlich gar nicht mehr erwähnenswert. Ich bewohnte zusammen mit einer alten Hauselfe ein finsteres Kellerloch, das man ehrlicherweise getrost als Kerker bezeichnen sollte. Da ich aber kaum zum Schlafen kam, belastete mich das nicht wirklich. Sirius ist nun fast zwei Jahre alt und kann kaum eine Minute stillsitzen. Ich hatte die Aufgabe, ihn irgendwie bei Laune zu halten, damit "Ihre Ladyschaft", wie ich sie insgeheim nenne, ihre Ruhe vor ihm hatte, was in ihrem fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft trotz aller Antipathie sogar bei mir auf ein gewisses Verständnis stieß. Vermutlich wollten die Eltern nun, da wohl bald das Haus vor Hebammen und Heilern nur so wimmeln würde, nicht zu den üblichen rabiaten Erziehungsmaßnahmen greifen, um nicht eine breite Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen. Sirius' Kinderzimmer strahlte keineswegs jene Freundlichkeit aus, die man von solch einem Raum normalerweise erwarten würde. Mobiliar, Tapeten und Vorhänge waren in einem so düsteren Grün gehalten, dass ich mich nicht mehr wunderte, dass dieses bedauernswerte Kind ständig von Alpträumen geplagt wurde. Aber wie beim letzten Mal, als ich die Ehre hatte, den Black-Sprössling zu hüten, fasste er auch diesmal schnell Zutrauen zu mir und machte mit einer Freude und Begeisterung alle von mir angebotenen Spiele mit.

Drei Tage nach meiner Ankunft im Hause setzten Walpurgas Wehen ein und damit begann eine schlimme Zeit für die Hauselfen sowie alle übrigen Bewohner des Hauses. Ich hatte ja inzwischen schon zweimal die Erfahrung gemacht, eine gebärende Frau zu erleben, und jede reagierte anders auf diese körperliche und seelische Grenzsituation. Auch darf ich eigentlich selber nicht darüber urteilen, wie sich eine Frau während einer Entbindung verhält, habe ich ja dies noch nicht am eigenen Leibe erlebt, und doch kann ich hier nicht anders und muss lästern. Ihre Ladyschaft reagierte nämlich auch hier genau so, wie ich es von ihr erwartet hatte: sie fluchte und schimpfte stundenlang. Noch nie in meinem Leben habe ich solche Schimpfwörter und Flüche gehört, und sogar mein unseliger Muggelschwager hätte im übelsten Zustand der Volltrunkenheit Walpurga nicht das Wasser reichen können. Obwohl ich mich mit dem kleinen Sirius fast die ganze Zeit in seinem Zimmer aufhielt, ließ es sich nicht vermeiden, akustisch Zeugin dieses Ereignisses zu werden. Walpura beschimpfte und verfluchte praktisch alle, die irgendwie an diesem Ereignis beteiligt waren, allen voran ihren Ehemann Orion, der schließlich die alleinige Schuld daran trug, dass sie sich nun in diesem inakzeptablen Zustand befand. Wem es irgendwie möglich war, der verließ fluchtartig den Raum, denn Walpurga legte auch am Höhepunkt der Wehentätigkeit ihren Zauberstab nicht aus der Hand. Den brauchte sie, um bei einer besonders heftigen Wehe ihre Wut auf ihr schreckliches Los an dem nächstbesten Unschuldigen auszulassen, der gerade das Unglück hatte, in ihrer Nähe zu stehen. Sirius, so bewegungsfreudig er sonst sein mochte, verkroch sich unter seinem Bett und flüsterte: "Frau böse!" Er sagte nicht "Mama böse!", sondern er sprach von seiner Mutter als einer fremden Frau! Ob es Selbstschutz war oder ob er seine Mutter wirklich nicht wiedererkannte, kann ich nicht sagen. Ich versuchte, ihn so gut wie möglich abzulenken, und trotzdem hörte ich immer wieder ihre Flüche durch das ganze Haus hallen. Die Heiler und Hebammen arbeiteten im Schichtdienst, denn keiner hätte es länger als zwei Stunden am Kreißbett der Lady ausgehalten, außer er wäre vielleicht sowieso des Lebens überdrüssig gewesen. Eine gebärende Black mit einem Zauberstab in den Hand - wer kann sich etwas bedrohlicheres vorstellen? Als nach zwanzig Stunden endlich der ersehnte Sohn da war, hörte ich Walpurga laut und deutlich den Zauberspruch "Impotentia" aussprechen, den sogar ich in meiner magischen Unkenntnis deuten konnte. Auf wen sie dabei ihren Zauberstab gerichtet hielt, dürfte wohl unschwer zu erraten sein. Ihre Ladyschaft wollte so vermutlich die absolute Sicherheit gewinnen, nie mehr in ihrem Leben in eine solch entwürdigende Situation gebracht zu werden!

Der Neuankömmling in der reinblütigen Zaubererfamilie erhielt die Namen Regulus Arcturus und wurde natürlich als eine Sensation gefeiert. Immerhin hatte Walpurgas jüngerer Bruder Cygnus "nur" drei Töchter, so konnte die Dame des edlen Hauses nun wirklich triumphieren, dass sie allein dafür gesorgt hat, dass der Name Black nicht aussterben wird. Am Tag nach der Geburt war das Haus schon voller Gäste. Vor allem besagter Cygnus Black und seine Frau Druella mit ihren drei Töchtern mussten natürlich den zweiten Sohn des Hauses gebührend bewundern. Von den Töchtern bekam ich nur die Mittlere längere Zeit zu sehen, sie heißt Andromeda und scheint an ihrem Cousin Sirius einen Narren gefressen zu haben - eine Tatsache, die ich inzwischen mit ihr gemeinsam habe. Die Älteste, Bellatrix, dürfte wohl an die zehn Jahre alt sein und sie warf nur kurz einen hochnäsigen Blick in das Kinderzimmer. Als sie mich sah, verzog sie ihr an sich sehr hübsches Gesicht zu einer ekelhaften Grimasse, und als sie wieder draußen war, versuchte Sirius, diese Fratze nachzuahmen, was Andromeda und mich zum Lachen brachte. Doch wer es wagt, im Hause Black einfach so zu lachen, muss natürlich damit rechnen, dass dies nicht gern gesehen wird! Gleich darauf schaute die jüngste Tochter, Narcissa, zu uns herein und fragte mit mindestens ebenso hochnäsigem Blick: "Wieso habt ihr gelacht?" "Weil wir etwas Lustiges gesehen haben," antwortete Andromeda wahrheitsgemäß. Die mittlere der Black-Töchter scheint sich wohl jetzt schon zu einer Art schwarzem Schaf der Familie zu entwickeln, und das bedeutet in so einer Familie, dass sie die Anlagen hat, ein guter Menschen zu werden. Und da sie ihrem kleinen Cousin Sirius sehr herzlich zugetan ist, kann ich nur hoffen, dass sie möglichst oft die Gelegenheit hat, ihn zu sehen, um wenigstens ab und zu ein bisschen Sonne in diese verwundbare Seele scheinen zu lassen.

Ich habe die Ereignisse der letzten Tage aufgeschrieben, als würde es sich dabei um eine Komödie handeln, die ich im Theater gesehen habe. In Wirklichkeit ist ein Aufenthalt in diesem Haus die schrecklichste Tragödie, die man sich denken kann, und die armen Kinder der beiden Häuser Black können einem so unendlich leid tun. Doch weiß ich nicht, was ich tun könnte, um ihnen beizustehen. Dazu bedürfte es mächtiger Zauberkünste, über die ich nun einmal leider nicht verfüge. Seit langer Zeit bedauere ich wieder einmal zutiefst, eine Squib zu sein. Nicht meinetwegen, sondern weil ich denjenigen Kinden der Familie Black, die gute Anlagen haben, schrecklich gerne dazu verhelfen würde, sich gegen ihre Eltern zur Wehr zu setzen.


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