von BlackWidow
Liebe MIR!
Danke, dass Du mir als Leserin und Kommischreiberin die Treue hältst.
Ja, das mit Hagrids zerbrochenem Zauberstab konnte ich mir auch nie so richtig vorstellen, deshalb habe ich es gewagt, Dumbledore zu einer illegalen Tat zu verleiten:-).
Freut mich, dass Dir die Geschichte gefällt.
@ alle anderen: Ich bin ja nicht so gut darin, meine Leser/innen mit Keksen usw. zu bestechen:-(. Geht vielleicht auch ein Butterbier??? Ich würde mich nämlich riesig über weitere Kommis freuen...
Darf ich lieben?
März 1952
Heute habe ich endlich einmal Zeit, die alten Eintragungen in meinem Tagebuch zu lesen. Schon erstaunlich, dass ich über das Date mit Rubeus so viel zu schreiben hatte. Mehr als über meinen Rauswurf aus dem Elternhaus! So seltsam es sich anhört: mir sind meine Eltern inzwischen so fremd geworden, dass es mir egal ist, wenn ich nichts über sie erfahre. Sie sind einfach aus meinem Leben verschwunden und das ist gut so. Sicher haben sie sich anfangs alle Mühe gegeben, mit einer Squib in der Familie zurecht zu kommen, doch als ich nicht so "funktionieren" wollte, wie sie es sich vorgestellt hatten, zeigten sie ihre wahren Gesichter. Ich habe in den letzten Jahren auch von meinen Schwestern nichts mehr gehört, was schon etwas schmerzlicher ist. Hat Daphne inzwischen einen reichen Zauberer aus einer reinblütigen Familie an Land gezogen? Und Elektra vielleicht einen viel versprechenden Schweizer, der es einmal bis zum Zaubereiminister bringen wird? Wie schade, dass nicht einmal Elektra versucht hat, mit mir Kontakt aufzunehmen. Eine kluge Eule dürfte doch keine Schwierigkeiten haben, mich aufzufinden. Ich bin ja nicht außerhalb der magischen Welt gelandet. Und selbst dorthin würden Eulen fliegen.
April 1952
Schon wieder war ich in London in der Winkelgasse, doch diesmal mit Professor Wigworthy, der dort bei Flourish & Blotts sein neu erschienenes Buch vorstellte. Das Interesse war leider nicht übermäßig groß - die meisten Zauberer scheinen ein Buch, das sich ausschließlich mit Muggeln beschäftigt, für überflüssig zu halten. Der aufmerksamste Zuhörer war ein kleiner, schätzungsweise dreijähriger, rothaariger Junge, der Wigworthys Lesung mit solch gespanntem Blick zuhörte wie kaum einer der Erwachsenen. Ich konnte mich gar nicht mehr von diesem drolligen Anblick lösen, denn der Junge machte dabei ein so ernstes Gesicht, als verstünde er Alles, was Wigworthy vorlas. Danach quengelte er so lange, bis sein Vater ihm ein Exemplar dieses Buches kaufte, obwohl er ja noch weit entfernt davon ist, lesen zu können. Voller Andacht blickte er Professor Wigworthy an, als dieser das Buch mit den Worten Für den kleinen Arthur, auf dass seine Liebe zu Muggeln geweckt werde signierte.
August 1952
Rubeus und ich haben Hogwarts in den Ferien fast für uns alleine und verbringen viel Zeit im Verbotenen Wald bei den Tieren. Professor Dumbledore ist viel unterwegs, und ich habe gehört, dass er immer wieder ins Zaubereiministerium berufen wird, wenn sie dort einen Berater brauchen. Es würde mich nicht wundern, wenn er eines Tages zum Minister ernannt würde. Aber es würde in Hogwarts eine ganz wichtige Person fehlen, wenn dieser ganz besondere Lehrer nicht mehr hier wäre. Sicher, so ein Mann könnte als Minister viel Gutes tun, und es wäre an der Zeit, dass endlich solche Leute verantwortungsvolle Posten bekommen, die auch die Fähigkeiten dazu haben. Und trotzdem würde ich mich nicht mehr halb so wohl fühlen in Hogwarts, wenn er nicht mehr hier wäre. Auch Rubeus teilt mit mir diese Ansicht, und er muss es ja wissen, wo er Dumbledore so viel zu verdanken hat. Wer weiß, ob Professor Dippet Rubeus und auch mich noch weiter hier behalten würde, wenn Dumbledore nicht mehr seinen Einfluss würde geltend machen können? Es wären von unserer Seite also durchaus sehr egoistische Gründe, wenn wir ihn nicht zum Minister würden haben wollen.
Weihnachten 1952
Rubeus hat endlich einen Versuch gemacht, mir so nahe zu sein, wie ich mir das schon seit Monaten wünsche! Einerseits fühle ich mich wie im siebenten Himmel, andererseits bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich das auch wirklich möchte. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist, aber ich habe mir Küssen viel romantischer vorgestellt. Ob das an mir liegt? Aber je mehr ich darüber nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass Rubeus vielleicht das Feingefühl für eine Frau fehlt. Doch ich traue mich nicht, ihm zu sagen, dass man eine Frau anders berührt als einen Drachen! Er würde es sich zu sehr zu Herzen nehmen. Wenn er mich in die Arme nimmt, habe ich das Gefühl, zerquetscht zu werden. Dabei habe ich schon eine Ewigkeit lang von starken Armen geträumt, die mich festhalten. Und nun ist mir das einfach viel zu fest. Und wenn ich ehrlich zu mir selber bin, fürchte ich mich davor, was sein wird, wenn wir uns eines Tages noch näher kommen werden. Ach, was bin ich für eine Närrin! Ich hätte zuerst darüber nachdenken sollen, ob eine Beziehung zu Rubeus überhaupt von den Größenverhältnissen her möglich wäre. Von diesem Mann könnte ich doch niemals ein Kind bekommen.
Neujahr 1953
In meiner Not bin ich zu der jungen, neuen Heilerin gegangen, die nun im Krankenflügel von Hogwarts tätig ist. Sie sagte mir, dass es für eine Frau meines Körperbaus wohl kaum möglich wäre, von einem Halbriesen ein Baby zu bekommen. Wenn ich Halbriesin wäre und Rubeus meine Größe hätte, wäre das natürlich etwas ganz anderes. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Das Beste wäre, einfach mit Rubeus vernünftig zu reden und ihm meine Sorgen darzulegen. Doch was dann? Würden wir uns nie mehr in die Augen sehen können? Müsste einer von uns Hogwarts verlassen, damit wir uns aus dem Weg gehen können? Warum ist die Liebe nur so kompliziert?
Ostern 1953
Nun haben Rubeus und ich unsere viel zu kurze Liebesgeschichte aus Vernunftgründen beendet. Ich bin traurig darüber, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben, doch ich bin auch froh darüber, dass Rubeus derselben Meinung ist. Er begann von sich aus ein ernstes Gespräch über dieses Thema, und er ließ durchblicken, dass er Dumbledore um Rat gefragt hatte. Wir wissen beide, dass wir einander lieben, und wir werden dieses Gefühl für immer in unseren Herzen bewahren. Keiner von uns hegt einen Groll gegen den anderen, denn wir haben uns ja nicht im Streit, sondern der Vernunft halber, getrennt. Und dennoch glaube ich, dass ich nie mehr einen solchen Mann finden werde, der so gut zu mir gepasst hätte.
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Es folgen wieder einige Jahren, in denen Arabella nicht einen einzigen Eintrag in ihr Tagebuch gemacht hat. Offensichtlich hatte ihr Leben in dieser Zeit weder Höhen noch Tiefen, die sie schriftlich festhalten wollte. Vielleicht wollte sie auch nicht über diese unglückliche Liebesgeschichte nachdenken. Möglicherweise sind aber auch einfach einige Seiten des Tagebuchs verloren gegangen...
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September 1956
Eine neue Lehrerin ist nach Hogwarts gekommen, eine Schottin namens Minerva McGonagall. Sie wirkt recht streng und ich denke, dass sie eine sehr fähige Lehrerin ist. Sie unterrichtet das Fach Verwandlung, das bisher Professor Dumbledores Aufgabenbereich war. Ob das wohl ein Zeichen sein soll, dass Dumbledore nicht mehr lange an der Schule sein wird? Hoffentlich nicht! Wenn ich nur wüsste, was das zu bedeuten hat? Ich kann ihn ja schlecht fragen, ob er vorhat, bald zu kündigen. "Ach, Professor, wollen Sie vielleicht Zaubereiminister werden?" wäre wohl kaum eine angebrachte Frage.
Neujahr 1957
Ich denke, ich kann Entwarnung geben. Dumbledore hat wohl so viel zu tun mit seiner Aufgabe als Hauslehrer von Gryffindor, ebenso unterrichtet er noch Astronomie, weil die derzeitige Lehrerin bald ihr erstes Kind erwartet und dann gerne daheim bleiben möchte. Trotzdem scheint er mindestens einmal pro Woche nach London ins Ministerium zu reisen, wenn ich den Gerüchten unter den Schülern Glauben schenken kann. Ich selber habe im Moment keine wirklich wichtige Aufgabe hier. Wigworthy hat sein Buch ja schon vor ein paar Jahren fertig geschrieben, ich habe seinen Unterricht lange genug besucht, um so ziemlich alles über Muggel erfahren zu haben, was ich vielleicht wissen sollte. Und die Hauselfen sind leider doch lieber unter sich und lassen sich nicht so gern von Menschen helfen. Rubeus braucht auch keine Gehilfin, schließlich ist er selber noch Gehilfe des Wildhüters.
Valentinstag 1957
Heute ist es genau fünf Jahre her, dass ich mit Rubeus in London war. Ach, was für eine Träumerin ich doch damals gewesen bin! Doch nein, ich bereue es trotzdem nicht, mich damals so heftig in ihn verliebt zu haben. Er ist und bleibt für mich der liebenswerteste Mensch, den ich je kennen gelernt habe, und zum Glück sind wir weiterhin freundschaftlich verbunden und müssen uns nicht aus dem Weg gehen. Professor Dumbledore hat mir einen neuen Aufgabenbereich vorgeschlagen: Ich darf mich um die Bibliothek kümmern, und das ist eine wirklich verantwortungsvolle Aufgabe. Ich muss mich auskennen, welche Bücher für welche Klassen geeignet sind, und ich habe wirklich viel mit den Schülern zu tun. Das bisherige Verwalter der Bibliothek möchte bald in den Ruhestand gehen und ist bereit, mich vorher einzuarbeiten.
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