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Fanfiction

Das Tagebuch der Arabella Doreen Figg - Verschlafen

von BlackWidow

Kaum zu glauben, aber endlich gibt's hier wieder eine neues Kapitel. Danke allen lieben Leserinnen, Lesern, Kommentarschreiberinnen und -schreibern. Re-Kommis findet Ihr wie immer in meinem Thread.

Einen schönen Sonntag wünscht Euch
Eure BlackWidow



105
Verschlafen!

28. April 2002
Ich bin erschüttert darüber, was ich heute von einer muggelstämmigen Schülerin erzählt bekommen habe. Ausgerechnet ich, die ich seit Jahrzehnten immer so großes Interesse an allem hatte, was in der Muggelwelt vor sich geht, habe ein Ereignis von politisch höchster Brisanz einfach verschlafen! Werde ich allmählich senil oder liegt es daran, dass ich zu dieser Zeit nichts anderes als die Fertigstellung meines Buches im Kopf hatte? Ich habe ein Muggelkundebuch geschrieben, ohne in dieser Zeit die Muggelzeitungen genauer studiert zu haben, das ist eigentlich unverzeihlich! Da hilft mir auch die Tatsache nicht weiter, dass die gesamte magische Welt dieses Ereignis nicht zur Kenntnis genommen hat. Und nun ist der 11. September 2001 schon über ein halbes Jahr her und ich erfahre erst jetzt davon! Ich hätte vor Scham im Erdboden versinken mögen, als mich die Schülerin heute nach dem Frühstück darauf ansprach.

Es hilft nichts, ich werde vor allen Schülern Farbe bekennen und mein Versagen zugeben müssen. Ehrlichkeit gehört schließlich auch zum Lehrberuf. Und vor allem das Eingestehen eigener Fehler. Ich habe nun ein Wochenende lang Zeit, sowohl über mein Vorgehen nachzudenken als auch mir die nötigen Informationen zu beschaffen. Da habe ich mich wohl zu früh gefreut darüber, dass mein Unterricht derzeit gut läuft.

1. Mai 2002
Nun ist der erste Tag des Farbebekennens an mir vorübergegangen und die meisten Schüler haben sehr verständnisvoll reagiert. Wenn man als Lehrerin eingesteht, einen Fehler gemacht zu haben, kommt das bei den guten Schülern meist gut an. Nur diejenigen, mit denen man sowieso oft Schwierigkeiten hat, nutzen diese Situation aus, um sich über die Lehrkraft lustig zu machen. Ich bin dem aber gleich mit Humor meinerseits begegnet und habe zugegeben, dass ich wohl inzwischen in dem Alter bin, in dem man sich vielleicht gern ins Private zurückzieht. Interessant ist ja, dass sogar die muggelstämmigen Schüler nicht besonders gut informiert über dieses Ereignis waren. Weltpolitik gehört wohl nicht zu den Themen, über die in den Weihnachtsferien daheim gesprochen wird, wenn Eltern und Kinder sich nach so langer Zeit wieder einmal sehen. Und auch in Briefen haben sich die Eltern darüber ausgeschwiegen, vielleicht, weil sie ihre Kinder, die doch in einer ganz anderen Welt leben, nicht verunsichern wollten. So bin ich mit all meinen Klassen übereingekommen, dass jeder so viele Informationen über dieses Ereignis sammelt, wie er nur bekommen kann, und wir diese dann gemeinsam auswerten.

14. Mai 2002
Das waren zwei recht turbulente Wochen, in denen wir im Unterricht viel Versäumtes nachzuholen versucht haben. Und ich habe auch erfahren, wie spannend es sein kann, zuerst einmal die Meinungen der Schüler zu hören, bevor man seine eigene kundtut. In der ersten Stunden nach Aufdecken meines Versagens hielten wir zunächst einmal alle Aussagen von Schülern fest, egal ob es sich dabei um Fakten zum Geschehen um den 11. September handelte, oder ob es einfach Gedanken dazu waren, dass die magische Gesellschaft dieses Ereignis völlig verschlafen hatte. Und ich konnte dabei eine erstaunliche Entwicklung meiner Schüler beobachten: es gab kaum mehr Kommentare wie „Kann doch uns egal sein, was bei den Muggeln passiert!“. In den höheren Klassen machten sich die Schüler Gedanken dazu, warum dieses Ereignis von höchster weltpolitischer Brisanz an der magischen Gemeinschaft spurlos vorübergegangen ist. Emily, die eine sehr gute Entwicklung durchmacht, seit sie ihre soziale Ader entdeckt hat, brachte es auf den Punkt: „Ich denke, dass es in einer Gesellschaft, die noch genug mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hat, ganz normal ist, dass man zunächst noch nicht über den Tellerrand sehen kann. Und da wir Zauberer sowieso nicht in die Belange der Muggel eingreifen dürfen, hätte es wohl nichts geändert, wenn wir darüber informiert gewesen wären.“

Natürlich habe ich auch einen Brief an meine Freundin Luise geschrieben, doch die Antwort lässt noch auf sich warten. So müssen wir uns vorerst mit alten Muggelzeitungsartikeln einen Ãœberblick verschaffen. Irgendwie ist es auch sehr spannend, sich über ein Thema von solcher Brisanz erst zu einem späteren Zeitpunkt zu informieren, weil es dazu inzwischen längst sehr kontroverse Meinungen gibt. Neben der am häufigsten verbreiteten Ansicht, dass ein gewisser Bin Laden der Bösewicht schlechthin ist, den es nun zu suchen gilt und zu diesem Zwecke die USA einen Krieg begonnen haben - und wie immer sehr weit weg vom eigenen Land -, gibt es auch noch eine Verschwörungstheorie, die besagt, dass dieses Unglück vom amerikanischen Geheimdienst selber in Auftrag gegeben wurde. Die Waffenindustrie brauchte einfach wieder einmal einen Grund, um ein Land zu überfallen. Der amerikanische Präsident, den man allgemein als „mächtigsten Mann der Welt“ bezeichnet, ist in Wahrheit nur eine Marionette der Industrie. Ich frage mich, was die US-Regierung dann überhaupt noch vom Regime Voldemorts unterscheidet. War nicht Pius Thicknesse ebenfalls nur eine Marionette Voldemorts? Die Muggel verfügen zwar nicht über solche üblen Dinge wie den Imperiusfluch, doch verstehen sie sich ausgezeichnet auf die Macht des Geldes.

2. Juni 2002
Endlich habe ich eine Nachricht von Luise bekommen:

Meine liebe Arabella,
das ist schon interessant, dass die Ereignisse, die unser Land erschüttert haben, gar nicht zu den europäischen Zauberern vorgedrungen sind. Bei uns herrscht seit diesen Terroranschlägen ein nie da gewesener Ausnahmezustand und man hat den Eindruck, der Vorfall wäre unserer Muggelregierung recht gelegen gekommen, um die Menschen noch mehr in ihrer Freiheit einzuschränken. Eine Demokratie gibt es hier schon längst nicht mehr und alle politisch aktiven Menschen müssen mit Zensur und gar mit Verfolgung rechnen.

Ihr hattet Glück, dass Ihr im letzten Sommer nicht zu uns gereist seid. Wer weiß, vielleicht wärt Ihr zufällig genau in einem der Flugzeuge gewesen, die zu diesen schrecklichen Gräueltaten benutzt wurden? Ich kann Euch auch jetzt noch nicht zu einer Reise in die USA raten, denn die Grenzkontrollen sind derart verschärft, dass es sicher keinen Spaß mehr macht, mit einem Muggelflugzeug zu fliegen. Jeder Mensch, der in unser Land einreisen möchte, wird praktisch als potenzieller Terrorist angesehen. Die Muggel bei uns werden praktisch ständig überwacht, ihr Schriftverkehr wird infiltriert und gespeichert. Was bin ich froh, dass wir magischen Menschen unsere besonderen Möglichkeiten der Kommunikation haben, von denen die Muggel nichts ahnen. Nicht selten fühle ich mich an die Zeit erinnert, als ich mit meinem Vater und meinem Bruder in Deutschland die Gräueltaten der Geheimen Staatspolizei zu unterwandern und bekämpfen versucht habe. Wie traurig, dass solche Dinge immer wieder irgendwo auf der Welt geschehen!

Wenn man bedenkt, dass noch vor zwanzig Jahren genau diejenigen Menschen, die jetzt für die Terroranschläge verantwortlich gemacht werden, von den Amerikanern mit Waffen beliefert worden sind, damit sie gegen die Russen kämpfen, muss man sich schon sehr wundern. Dass es im Grunde nur die Waffenindustrie ist, die Interesse an all diesen Konflikten hat, kannst Du in einem Lied des bayerischen Liedermachers Konstantin Wecker erfahren:

https://www.youtube.com/watch?v=EevBL_tCCkY
Erst bau`n wir Waffen, dann verkaufen wir sie weiter,
dann wird ein Krieg geführt, natürlich ein gescheiter,
dann stell`n wir uns auf irgendeine Seite,
die andre geht dann selbstverständlich pleite.
Dann finden wir das Ganze ganz gemein
und sammeln unsre Waffen wieder ein.

Dann gilt es, einen Krisenherd zu schaffen,
der braucht dann dringend unsre alten Waffen.
Und währenddessen basteln wir an neuen,
um einen potentiellen Gegner zu erfreuen.
Die muss man dann natürlich ausprobieren,
am lebenden Objekt studieren.
Begleiterscheinungen wie Hunger, Tod und Qual
sind zwar ein Schaden, doch nur co- und lateral.

Dann zündet einer wieder irgendwo die Welt an,
dann kommt der Richtige mal wieder an mehr Geld ran,
das macht dann irgendjemanden zu schaffen, -
schon braucht man wieder neue Waffen.
Und während weltweit alle protestieren,
kommen wir kaum mehr nach mit Produzieren.
Wir züchten weiter emsig Patrioten
und halten sie als nützliche Idioten.

Dann brauchen wir noch irgendeinen Bösen,
von dem wir dann die freie Welt erlösen,
und finden wir nicht gleich einen Gemeinen,
dann basteln wir uns eben einen.
Es ist doch klar, dass jeder andre schlecht ist,
wenn unsre Sache einzig richtig und gerecht ist.
Drum lasst uns ewig weiter Waffen bauen,
die wir den andern um die Ohren hauen.

Man kann das nennen wie man will,
humanitärer Overkill,
heiliger Krieg, gerechte Sache,
die Fahne hoch, dass ich nicht lache.
Die ganzen Sprüche schenk' ich Ihnen, -
beim Krieg geht`s immer nur ums Geldverdienen.
Und unsre Freiheit ist, auch dieses Lied beweist es,
nur die des Marktes, nicht mehr die des Geistes.


Meine liebe Arabella, Du wunderst Dich vielleicht, dass ich immer noch weiß, was in meiner bayerischen Heimat vorgeht und welche Leute sich dort für den Frieden einsetzen. Aber die Menschen, denen der Frieden am Herzen liegt, sind sowohl in der magischen als auch in der Muggelwelt gut vernetzt. Und wer weiß, vielleicht werden eines Tages die magischen Menschen doch aus ihren Verstecken heraus auf die Muggel zugehen und gemeinsam für den Frieden kämpfen? Was mich betrifft, so habe ich das Gefühl, dass ich dies wohl nicht mehr erleben werde. Ich bin einfach müde geworden. Müde davon, dass die Menschen scheinbar nichts aus der Geschichte zu lernen bereit sind. Müde, immer wieder von vorne anzufangen, weil nur wenige Menschen wirklich lernfähig sind. Müde, all meine Energie für die Friedensarbeit einzusetzen, weil der Friede dann doch immer nur eine viel zu kurze Zeit anhält. Du wirst es mir hoffentlich verzeihen, aber ich denke, mit 91 Jahren muss ich nicht mehr unbedingt die Welt retten wollen. Du hingegen bist noch jung und kannst noch viel für die Menschheit tun!

Sei ganz herzlich gegrüßt
Von Deiner Luise

Ich weiß nicht, was mich mehr erschüttert: die Verhältnisse, die derzeit in den USA herrschen oder die Tatsache, dass meine Freundin Luise, die ihr ganzes Leben lang gegen Ungerechtigkeit und Krieg gekämpft hat, nun müde geworden ist. Und mich als „jung“ bezeichnet. Ich, die ich mich längst auch gerne ins Private würde zurückziehen wollen, bin in Augen meiner Freundin jung und habe noch die Energie, die Welt zu retten!

7. Juni 2002
John ist mir wie immer eine große Stütze gewesen, als ich Gefahr lief, am Inhalt von Luises Brief zu zerbrechen. Er meinte: „Dass Luise müde ist, muss dich nicht verwundern, Arabella! Sie hat schon die Nazis in Deutschland zu bekämpfen versucht, was ein schier auswegloser Kampf war. Und doch hat sie es unermüdlich versucht und konnte so manches Menschenleben retten. Dann hat sie Menschen bei sich aufgenommen, die von Voldemort bedroht worden sind. Dass sie nun, mit 91 Jahren einfach keine Kraft mehr zum Weitermachen hat, ist doch nur allzu verständlich.“ Als ich ihm entgegnete, dass ich vor allem ein schlechtes Gewissen hätte, weil ich ja selber daran denke, mich ins Private zurückzuziehen, sagte er etwas sehr Kluges: „Arabella, Luise hat dich schon seit Jahren nicht mehr gesehen und kann deshalb nicht wissen, wieviel Energie du noch hast. Lass doch bitte nicht andere Menschen darüber entscheiden, was für dich gut und richtig ist! Nur du allein kannst wissen, was für dich das Beste ist. Nicht einmal ich, der dir so nahe ist wie kein anderer Mensch, kann das für dich entscheiden. Tu einfach das, was dein Herz dir sagt.“

Was kann ich mich glücklich schätzen, mit einem so klugen und umsichtigen Mann verheiratet zu sein. Das gibt mir die Kraft, meine Schüler so zu unterrichten, dass gute und verantwortungsvolle Menschen aus ihnen werden. Vielleicht sind welche dabei, die in Sachen Frieden und Weltrettung einmal meine Nachfolge antreten, dann kann ich mich beruhigt ins Private zurückziehen. So habe ich begonnen, einige Passagen aus Luises Brief in einigen Klassen vorzulesen. Es bestand von Seiten der Schüler nicht nur Interesse am gegenwärtigen politischen Geschehen in den USA. Nein, sie zeigten sehr lebhaftes Interesse an Luises Rolle in Deutschland in den Jahren 1933 bis 1945. So ergibt sich viel Gesprächsstoff für den Unterricht in den letzten Schulwochen vor den Sommerferien.


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